1.2.3.10 Wasserrettung

Freiwillige Feuerwehr Rosenheim
Wasserrettung & Eisrettung
Mario Zimmermann
Stadt Rosenheim
Sachgebiet III/323 Brand- und Katastrophenschutz, ILS
Wasserrettung
Jährlich kommen ca. 2000 Menschen ums Leben
Davon etwa 50% durch Selbsttötung
Bei 35% wirkte Alkohol begünstigend
200 Opfer sind jährlich durch Sportunfälle zu beklagen
Wasserrettung
Die drei Phasen des Ertrinkens
1. Phase
Der Verunglückte ist bei vollem Bewusstsein, ansprechbar und
erkennt, dass er in Gefahr ist.
Er reagiert auf die Anweisung des Retters und lässt sich ohne
Gegenwehr aus dem Wasser transportieren.
2. Phase (Kraftphase)
Der Verunglückte tobt im Wasser, das Bewusstsein ist getrübt und
er ist nicht mehr ansprechbar.
Er klammert sich mit großer Kraft an alle erreichbaren
Gegenstände, auch an den Retter.
Den Zugriff auf den Verletzten sollte der Retter möglichst
verzögern bis Phase drei.
Wenn das nicht möglich ist, sollte der Retter von hinten eingreifen,
in der Phase des Nachlassens der Kräfte.
Wasserrettung
Die drei Phasen des Ertrinkens
3. Phase (Ertrinkungsphase)
Der Verunglückte sinkt bewusstlos ab.
Er ist mit seinen Kräften am Ende.
SCHNELLES RETTEN IST FÜR IHN
ÜBERLEBENSWICHTIG.
Wasserrettung
Einsatzarten
Boots- und Badeunfälle auf stehenden Gewässern
Boots- und Badeunfälle auf fließenden Gewässern
Retten von Tieren
Sucharbeiten
Bergen von Treibgut oder aus dem Wasser ragenden
Gegenständen
Bergen von Leichen oder Leichenteilen
Wasserrettung
Geräte zur Wasserrettung
Für die sofortige Rettung ( Ersthelfer)
Rettungswesten
Feuerwehrleine
Rettungsring, Rettungsball
Rettungswurfleine
Rettungsgurt
Wasserrettung
Für den weiteren Einsatz
Eisschlitten
Schwimmleine
Bergungsstange
Rettungshaken
Suchharke
Suchleine
Boote
Hubschrauber
Kälteschutzanzüge
Trockene und warme Kleidung
Heiße Getränke
Wasserrettung
Begriffserklärung
Ertrinken
Mit Ertrinken beschreibt man den Erstickungstod im
Wasser.
Demgegenüber spricht man vom Ertrinkungsunfall bzw.
vom "Beinahe-Ertrinken", wenn der Verletzte lebend
gerettet wird oder zumindest 24 Stunden die
Wiederbelebungsmaßnahmen überlebt.
Wasserrettung
Begriffserklärung
Kehrwasser
Durch Wasserfälle, Strudel oder Stromschnellen
verursachte Fließrichtungen, die der Hauptfließrichtung
entgegen wirken.
Lebensgefährliche Zone, da Saugwirkungen und
Wassersog den Schwimmer unter Wasser ziehen.
Wasserrettung
Begriffserklärung
Wärmeverlust
Auskühlen des Körpers, bis hin zu Körperschäden
Ab 30 °C tritt in der Regel Bewusstlosigkeit ein
Ab 28 °C ist mit Herzkammerflimmern und damit
Lebensgefahr besteht
Wasserrettung
Begriffserklärung
Wasserunfälle
Ertrinkende Personen in stehenden Gewässern
(Badeunfälle)
Ertrinkende Personen in fließenden Gewässern (durch
Fließgeschwindigkeit problematisch (Auffinden von
Personen, meist Bergung)
Bootsunfälle aller Art (Kentern)
Wasserrettung
Einsatzhinweise
Sofort handeln (keine Rüstzeit)
Einsatzstelle weiträumig absperren (Schaulustige)
Retter müssen gut schwimmen können
Retter ist zu sichern
Möglichst Kälteschutz (bei der Anfahrt anziehen)
Schuhwerk ist auszuziehen
Retter ist mit Fangleine, Rettungsleine zu sichern
Wasserrettung
Einsatzhinweise
Zu rettende Person zur Unterstützung animieren (wenn möglich)
Person beim anschwimmen genau beobachten
Möglichst von hinten anschwimmen
Kräfte genau einteilen
Abschlepp- oder Fesselgriff anwenden
Bei Umklammerung die Befreiungsgriffe anwenden
Person mit Helfern an Land ziehen
Möglichst schnell Wiederbelebung durchführen
Rettungsdienst möglichst zeitig anfordern
NICHT IN KEHRWASSER ODER STRUDEL FAHREN
Die Wiederbelebung bis zum eintreffen des Notarztes durchführen
Wasserrettung
… über Drehleiter
… über Steckleiter
… mit Boot
Wasserrettung
Wasserrettung mit der Drehleiter
Besonders geeignet sind Drehleitern mit Korb
Standsicherheit der DLK gewährleisten
DLK nur im zulässigen Freistandbereich nutzen
Steuerteile, Kabel und andere Stromführende Teile vor
Wasser schützen
Bei Korbannäherung an zu rettende Person
Schwimmkörper zum Festhalten zuwerfen
Zu rettende Person durch Retter in den Korb ziehen,
Retter ist bei den Arbeiten zu sichern
Eisrettung
Wissenswertes über Eisrettung
Eis ist nicht an jeder Stelle eines Gewässers gleich dick
Gründe:
- Bodenwärme
- Strömungen
- Zuflüsse
- Eisrisse
Eisflächen können daher schon bei geringer Belastung
bersten
Weiters zu beachten: Schnee ist ein schlechter
Wärmeleiter, d.h. schneebedeckte Eisflächen sind meist
dünner
Eisrettung
Ausreichende Eisdicken
Einzelner Mensch
Mehrere Menschen
Schlittenfahrzeuge
Fahrzeuge
5 cm
8 cm
12 cm
18 cm
Eisrettung
Grundsätze - Worauf ist zu achten
Geeignetes Rettungsmittel verwenden:
Steckleiter, Korbtrage, Rettungsring, Wurfsack, Stange,
Seil, Menschenkette
Gewicht auf eine möglichst große Fläche verteilen
2te Person sichert (mit Seil oder an den Füßen)
Ist der Eingebrochene noch bei Bewusstsein, reiche
ihm nie die Hand sondern ein „Seil“ (eher nur wenn
man allein ist bzw. nicht gesichert)
Eisrettung
Grundsätze - Worauf ist zu achten !?
Nach Möglichkeit immer vom Ufer aus retten
Schnell Handeln: Verunfallter verliert sehr schnell die
Körperwärme kann selbst nicht mehr mithelfen wird
bewusstlos (Erste Hilfe Maßnahmen, Arzt)
Eigene Sicherheit nicht vernachlässigen: mit Leine
sichern, kein Risiko eingehen
Eisrettung
Rettung vom Land
Immer als erste Möglichkeit versuchen
Man wirft dem Verunglückten einen Rettungsring oder –
ball zu (es geht auch Seil, Stange, Leiter, …)
Gelingt es dem Verunglückten nicht sich selbst zu
befreien Rettung auf Eis
Eisrettung
Rettung auf Eis
Nie stehend nähern
Auf großflächiger Unterlage bis zum Eingebrochenen heran
schieben und dann bergen
Ist der Eingebrochene unter dem Eis verschwunden müssen 3
Grundsätze beachtet werden:
• 1: Retter taucht in voller Kleidung (ohne Schuhe) Unterkühlung vorbeugen
• 2: mit Leine gesichert; darauf achten dass die Leine nicht an
scharfen Eisrändern durchscheuert
• 3: nicht länger als 20 Sec. ohne Tauchgerät; weitere
Tauchversuche nur mit Tauchanzug ansonsten muss ein
anderer Retter tauchen; ist die Eisdecke dünn versuchen sie
großflächig zu zertrümmern
Hinweis: Tauchen bei fließenden Gewässern ist
lebensgefährlich!
Eisrettung
Beispiel zu Rettung auf Eis:
Rettung mit 2 Steckleiterteilen
Steckleiterteile aufs Eis legen
1ter Sicherungsmann sichert mittels Rettungsleine;
Leiterteile mit Arbeitsleine gesichert
Helfer legt sich flach auf ein Teil und schiebt das andere
vor, dann wechselt er auf vorgeschobenes Leiternteil
und wiederholt den Vorgang bis er beim Verunglückten
ist; diesen aus dem Wasser ziehen
2ter Kamerad zieht nun das Leiternteil mit dem
Verunglückten zurück ans Ufer
Verunglückten warm halten und Erste Hilfe Maßnahmen
einleiten
Erst jetzt wird der Helfer zurückgezogen, falls er sich
nicht selbst zurückgeschoben hat
Eisrettung
Eisrettung
Eisrettung
Nachbetreuung – Erste Hilfe
Unterkühlung:
• Schnell von nasser Kleidung befreien
• Körperkern primär mit Wärme versorgen (trockene
Kleidung, Decken, Jacken, Rettungsfolie,
Helferwärme, Wärmebeutel)
• Auf jeden Fall liegend (Arme und Beine nicht höher
als das Herz lagern ansonsten droht der
Bergungstod)
• Keine Massagen und Eigenbewegungen
• Warme zuckerhaltige
• Getränke verabreichen
• Kein Alkohol !
• Passiver Abtransport, Arzt
Eisrettung
Erste Hilfe
Erstickungsgefahr durch Fremdkörper, Erbrochenes,
Zunge,… Freimachen der Atemwege, Stabile
Seitenlage
Atem-/Herzkreislaufstillstand: Fehlen von Puls und/oder
Atmung Wiederbelebung
Kälteschäden: Unterkühlung gefährlicher als Erfrierung
• Erfrierungen: Aufwärmen in Achselhöhlen; Arzt
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Fixseil 25 m mit Rettungsring
Seilwinde 60 m mit Taucher
Absteigen über die Kufe (evtl. mit Boot)
Abspringen über die Kufe (evtl. mit Boot)
Kufenrettung
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Rettung mit Hubschrauber
Ende
Noch
Fragen?
Vielen Dank
für ihre Aufmerksamkeit
Für Fragen, Anregungen und Informationen zu dieser
Präsentation wenden Sie sich bitte an:
Mario Zimmermann
Hauptbrandmeister
Stadt Rosenheim
Sachgebiet III/323
Brand- und Katastrophenschutz, ILS
Adresse
Telefon
Fax
E-Mail
Küpferlingstraße 7 – 83022 Rosenheim
08031 / 36-1326
08031 / 36-289-1326
[email protected]