Downloads Merkblatt Gurtretter

Gurtretter Merkblatt
Der Gurtretter besteht wie die Rettungsboje aus einem Brust-Schulter-Gurt, einer
Verbindungsleine und einem Auftriebskörper. Es kann somit sowohl in Bauch-, Rückenund Seitenlage geschwommen, wie auch getaucht werden. Der Retter kann Arme und
Beine (möglichst in Kombination mit Flossen) zum Vortrieb nutzen und zwar, im Gegensatz
zur Rettungsboje, meist sowohl auf dem Hin- wie auch auf dem Rückweg. Es ist zu
unterscheiden, ob der Rettling bei Bewusstsein ist oder nicht.
Rettling ist bei Bewusstsein:
Auf dem Hinweg zieht der Retter den Auftriebskörper an der Leine
hinter sich her. Beim Rettling angekommen, wird der
Auftriebskörper dem Rettling (möglichst quer) zugereicht. Damit
wird die Gefahr vermieden, gegriffen oder umklammert zu werden.
Ist der Rettling in Panik, muss zur eigenen Sicherheit die
Achselschlaufe abgelegt werden, damit der Retter frei ist, falls der
Rettling die Leine und nicht den Auftriebskörper zu fassen
bekommt. Hat sich der Rettling beruhigt und hält sich am
Auftriebskörper fest, zieht der Retter an der Leine (Rettling dreht
sich) und schliesst den Gurtretter auf dem Rücken (eigene
Sicherheit) des Rettlings mit dem Karabiner. Der auf dem Rücken
liegende Rettling (Auftriebskörper auf dem Bauch des Rettling,
Rettling hält sich daran fest) wird nun abgeschleppt. Da der
Rettling im Gurtretter gesichert ist und das Bewusstsein noch hat,
kann er nun vom Retter im Crawlstil ans Ufer gebracht werden. Auch wenn der Rettling
das Bewusstsein verlieren sollte, ist die Wahrscheinlichkeit relativ klein, dass sich die Lage
des Rettlings verändert; vorausgesetzt der Gurtretter ist genügend satt angelegt. Bei
unsicherem Zustand des Rettlings kann auch im Rückenkraul, möglichst mit Flossen,
abgeschleppt werden, dadurch kann jederzeit der Sichtkontakt zum Rettling
gewährleistet werden.
Indem der Rettling, entsprechend seinem Zustand, den Retter mit leichtem
Crawlbeinschlag unterstützt, kann er maßgeblich an einer schnellen und effizienten
Rettung mitwirken.
Rettling ist bewusstlos:
Ein Bewusstloser treibt meist in Bauchlage regungslos im Wasser.
Der Retter schwimmt von hinten an den Rettling heran. Dort
angekommen greift er mit der einen Hand den Karabiner, mit der
anderen den Ring am anderen Ende des Gurtretters. Der Retter
stützt sich mit seinem Gewicht auf den Auftriebskörper, legt den
Gurtretter dem Rettling von hinten um den Thorax und schliesst
auf dessen Bauch den Karabiner. Der Rettling kann jetzt, dank
dem Auftriebskörper auf dessen Rücken, mühelos in Rückenlage
gebracht und im Nacken- oder Nacken-Stirngriff an Land
transportiert werden. Bei längeren Distanzen kann der
Auftriebskörper auch auf den Bauch des Rettlings gedreht
werden, damit der Rettling wie oben beschrieben transportiert
werden kann.
Beatmung im Wasser: Falls im tiefen Wasser beatmet werden
muss, sichert sich der Retter selbst mit dem Gurtretter und kann
nun den Rettling ohne Mühe mit beiden Händen festhalten ohne
sich mühsam über Wasser halten zu müssen.
Lagerung: Der Gurtretter ist trocken und in gestreckter Form zu
lagern.
hpr
maerz06
Zusammenfassend bietet der Gurtretter dem Rettungsschwimmer
folgende Vorteile:
Sicherheit durch Abstandswahrung
Fixierung des Rettlings
Erleichterung durch Auftriebshilfe
Variationsreiche Anwendbarkeit aufgrund der Flexibilität des Auftriebskörpers