ŠKODA Popular - Volkswagen AG

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Mladá Boleslav, 27.01.2016
ŠKODA Popular: Vor 80 Jahren feierte die Automobil-Ikone ihren ersten Rallye-Erfolg
• Jubel bei Rallye Monte Carlo 1936: ŠKODA Popular belegt Platz zwei in der Klasse
bis 1500 cm3
• Von Athen nach Monaco: Offener Popular absolviert 3852 Kilometer in vier Tagen
mit null Strafpunkten
• ŠKODA Popular als "Wagen fürs Volk": Modell ging als Roadster und Coupé in Serie
Vor 80 Jahren belegte das Rennfahrerduo Zdenk Pohl/Jaroslav Hausman mit dem ŠKODA
Popular den zweiten Platz in der Klasse bis 1500 cm3 bei der Rally Monte Carlo. Der
Vorgänger des heutigen Rallyewagens ŠKODA Fabia R5 legte damals den Grundstein einer
beeindruckenden Erfolgsgeschichte von ŠKODA Motorsport. Vom Erfolg des ŠKODA
Popular profitierten auch die Kunden der Marke: Der beliebte Popular wurde zum
Serienmodell und als Popular Monte Carlo in den Versionen Roadster und Cupé verkauft.
"ŠKODA ist stolz auf seine traditionsreiche Motorsportgeschichte", sagt Michal Hrabánek,
Chef von ŠKODA Motorsport. "Der ŠKODA Popular feierte in den 1930er Jahren ähnliche
Erfolge wie der aktuelle Rallyewagen ŠKODA Fabia R5. Die Erfolge unserer Vorgänger
stellen für uns eine große Motivation dar. Mit dem neuen ŠKODA Fabia R5 haben wir in der
vergangenen Saison 2015 vier Siege in der WRC 2, fünf nationale Titel und den vierten
APRC-Meistertitel in Folge feiern können", so Hrabánek.
"Das technische Konzept des ŠKODA Popular mit dem damals modernen
Zentralrohrrahmen, der Einzelradaufhängung vorne und hinten sowie der
Transaxle-Getriebeanordnung war in vielerlei Hinsicht seiner Zeit voraus", erklärt Michal
Velebný, Koordinator der Restaurierungswerkstatt des ŠKODA Museums in Mladá Boleslav.
"Der ŠKODA Popular erzielte sowohl in Europa als auch in Südamerika bedeutende Erfolge
auf Renn- und Rallyestrecken", so Velebný weiter.
Zusammen mit den Modellen Rapid und Superb legte der ŠKODA Popular im Jahre 1934
den Grundstein für den Aufstieg von ŠKODA in den 1930er-Jahren zur meistverkauften
Marke im tschechoslowakischen Heimatmarkt und zu einer anerkannten Automobilmarke in
Europa. Die Fahrzeuge setzten zu ihrer Zeit Maßstäbe in Sachen Technik, Design und
Preis-Wert-Verhältnis.
Der ŠKODA Popular, der vor 80 Jahren bei der Rallye Monte Carlo an den Start ging, war mit
einem Dreigang-Getriebe und einem Motor der Modellreihe Rapid ausgestattet. Der
Vierzylindermotor mit einem Hubraum von 1386 Kubikzentimeter leistete 34 PS (25 kW).
Zwei Kraftstofftanks mit einem Fassungsvermögen von 170 Liter gewährten dem Wagen eine
Reichweite von rund 1500 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 110 Kilometer pro
Stunde. Vom Gesamtgewicht von 790 Kilogramm fielen nur 250 Kilogramm auf die offene
Karosserie – der voll beladene Popular wog rund 960 Kilogramm, rund 170 Kilogramm
kamen durch die Besatzung hinzu.
Am 14. Januar 1936 begaben sich Pohl und Hausman auf ihre Reise zur legendären Rallye.
Mit ihrem offenen ŠKODA Popular ging es von Prag aus in Richtung Athen. Von dort
absolvierten sie das 3852 Kilometer lange Rennen über Thessaloniki, Belgrad, Budapest,
Wien, Straßburg und Avignon nach Monaco. Am 29. Januar 1936 erreichten sie das Ziel
ohne einen einzigen Strafpunkt. Auch bei der technischen Abnahme der Fahrzeuge und der
Geschicklichkeitsfahrt schnitt das Duo erfolgreich ab. In der Klasse bis 1500 cm3 belegten
Pohl/Hausman mit ihrem ŠKODA Popular Rang zwei.
Das Rennen fand bei schwierigen und wechselhaften Wetterbedingungen statt. Für die
Wintermonate war das Fahrerteam Pohl/Hausman mit einer zusätzlichen Heißluftheizung,
Thermosflaschen-Halterung sowie einer elektrisch beheizbaren Windschutzschreibe
ausgestattet. Für Ruhepausen eignete sich der umklappbare Beifahrersitz. Das erfahrene
Duo wurde bereits im Vorfeld beauftragt, Lederoveralls und Geländereifen der heimischen
Marke Baa im Riesengebierge zu testen.
Durch den Rallye-Erfolg in Monte Carlo ermutigt, präsentierte die Marke unter dem Namen
ŠKODA Popular Sport Monte Carlo besonders sportliche Modelle. 70 Stück wurden in den
Jahren 1936 bis 1938 gebaut, als Roadster-Ausführung oder als Stromlinien-Coupé. Ein
Exemplar befindet sich heute in der Sammlung des ŠKODA Museums in Mladá Boleslav.
Der Name Popular hielt, was er versprach. Das leichte und preiswerte Modell wurde zu
einem äußerst populären Fahrzeug, mit dem sich der lang ersehnte Traum vom Auto für
breite Käuferschichten und einem echten "Wagen fürs Volk" erfüllte. Das viersitzige Auto
wurde nicht nur als Sedan, sondern auch als zweitüriger "Tudor" und als Halb-Cabriolet
verkauft, dazu gab es eine zweisitzige Roadster-Ausführung sowie eine
Lieferwagen-Variante.
Schnell wurde der ŠKODA Popular zum meistverkauften Automobil in der damaligen
Tschechoslowakei. Insgesamt verkaufte ŠKODA von 1934 bis 1946 über 20.000 ŠKODA
Popular, davon beachtliche 6.000 Einheiten in rund 50 Ländern außerhalb der
Tschechoslowakei. Der Kleinwagen wurde dabei nicht nur in europäische Märkte exportiert,
sondern auch nach Übersee. Unter anderem zählten China, Indien sowie afrikanische und
südamerikanische Staaten zu den Absatzmärkten.
Ein wesentlicher Grund für die große Beliebtheit des Popular war seine hohe Zuverlässigkeit.
Mit zahlreichen Fernfahrten untermauerte ŠKODA den Ruf des Fahrzeugs als besonders
robuster und vielseitiger Vertreter seiner Zunft.