Drama in Bergneustadt, Jubel in Düsseldorf

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Fulda, 28. März 2016 – 4.924 Zeichen – zur sofortigen Freigabe
Drama in Bergneustadt, Jubel in Düsseldorf
Der TTC Schwalbe Bergneustadt muss sich am 18. und letzten Spieltag der
Tischtennis Bundesliga (TTBL) nach über vier Stunden dem Post SV Mühlhausen
geschlagen geben und verpasst damit den Einzug in die Play-offs. Bei
Titelverteidiger Borussia Düsseldorf dagegen ist der Jubel nach langem Hoffen
riesengroß.
Ohne Patrick Franziska, dafür wieder mit Timo Boll löste Borussia Düsseldorf seine Pflichtaufgabe
gegen den ASV Grünwettersbach souverän, der an diesem Nachmittag auch nicht ansatzweise an
die Leistung aus dem sensationellen 3:2-Hinspielerfolg anknüpfen konnte. Der einzige Satzgewinn für
den Aufsteiger aus Karlsruhe gelang dem englischen WM-Helden Samuel Walker im Auftakteinzel
gegen Kamal Achanta. Im Anschluss waren Joao Geraldo (0:3 gegen Panagiotis Gionis) und Alvaro
Robles (0:3 gegen Boll) nahezu chancenlos, bevor beim Rekordmeister Hoffen, Daumendrücken und
Nägelkauen angesagt war – und zwar weit über zwei Stunden lang. „Es ist schon sehr
nervenaufreibend, wenn man im Auto sitzt und selbst nichts mehr tun kann“, gab Timo Boll zu.
Erst nach insgesamt vier Stunden Spielzeit stand fest, dass Düsseldorf den kaum mehr für möglich
gehaltenen Einzug in die Play-offs doch noch geschafft hat. Bedanken darf sich der Rekordmeister beim
Post SV Mühlhausen, der nach einem wahren Krimi den Traum des TTC Schwalbe Bergneustadt
von der ersten Play-off-Teilnahme der Vereinsgeschichte platzen ließ. Dabei hatte es zunächst sogar so
ausgesehen, als würden Steffen Mengel und Co. ihre große Chance im Schnelldurchgang verspielen:
0:2 hieß es zur Pause, nachdem sowohl Mengel als auch Eigengewächs Benedikt Duda nicht zu ihrem
Spiel fanden. Ricardo Walther war es, der die Gastgeber mit einem umkämpften Fünfsatzerfolg gegen
Bohumil Vozicky wieder hoffen ließ. In der anschließenden Neuauflage des Halbfinales der Deutschen
Meisterschaften rettete Mengel die Schwalben gegen Lars Hielscher ins Entscheidungseinzel, das jedoch
der an diesem Nachmittag bärenstarke Ovidiu Ionescu für sich entschied. Düsseldorf verdrängt
Bergneustadt damit dank des besseren Spielverhältnisses doch noch von Rang vier. „Das ist der helle
Wahnsinn! Der Tischtennis-Gott war uns heute gnädig“, freute sich Borussia-Manager Andreas Preuß,
dessen Team in den Play-offs nun auf den Dauerrivalen aus Osthessen trifft.
Denn der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell untermauerte mit einem letztlich souveränen 3:1Erfolg gegen den TTC Hagen seine Meisterschaftsambitionen und zieht als Tabellenerster in die Playoffs ein. Einziger Schönheitsfehler aus Sicht der Osthessen: die knappe 2:3-Auftaktniederlage von Wang
Xi, der gegen Hagens Talent Anton Källberg im vierten Satz mehrere Matchbälle nicht nutzen konnte.
Seine Teamkollegen hatten da schon deutlich weniger Mühe. Allen voran Ruwen Filus, der sowohl gegen
Cedric Nuytinck als auch gegen Källberg ohne Satzverlust blieb. Den dritten Punkt steuerte Jonathan
Groth gegen Borna Kovac bei. „Wir sind heute unserer Favoritenrolle gerecht geworden“, resümierte
TTC-Präsident Stefan Frauenholz, der dem Duell mit Düsseldorf nach den Finalniederlagen der letzten
Jahre mit Sorge entgegensehen dürfte.
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Die TTF Liebherr Ochsenhausen mussten ihre Tabellenführung nach einer 1:3-Niederlage gegen
den TTC Zugbrücke Grenzau wieder abgeben und beenden die Hauptrunde nach einem unter dem
Strich enttäuschenden Auftritt nur auf Platz drei. Die Gäste aus dem Westerwald dagegen ließen ihren
Worten Taten folgen und verabschiedeten sich wie unter der Woche angekündigt mit einer
ansprechenden Leistung aus der Saison. Andrej Gacina blieb in seinem Abschiedsspiel in beiden
Einzeln ohne Satzverlust, der ebenfalls scheidende Masaki Yoshida bezwang im Auftakteinzel Simon
Gauzy in fünf engen Sätzen. Lediglich Nachwuchstalent Liang Qiu konnte sich trotz guten Starts gegen
Hugo Calderano nicht in die Grenzauer Siegerliste eintragen.
Den zweiten Tabellenplatz sicherte sich der 1. FC Saarbrücken TT mit einem knappen 3:2-Erfolg
gegen den SV Werder Bremen und wird sich daher in den Play-offs mit Ochsenhausen messen.
Ohne den angeschlagenen Tiago Apolonia kam für die Saarländer der 18-jährige Dennis Klein zu
seinem zweiten TTBL-Einsatz und unterlag dem Russen Kirill Skachkov nur knapp (2:3). Saarbrückens
Matchwinner war an diesem Nachmittag Bojan Tokic, der den FCS TT mit Siegen gegen Constantin
Cioti und Hunor Szöcs zum Erfolg führte. Eine Spitze gegen Bastian Steger, seinen erkrankten Freund
aus gemeinsamen Saarbrücker Tagen, konnte sich der gut gelaunte Slowene anschließend nicht
verkneifen: „Basti kann froh sein, dass er verletzt bzw. krank war und nicht auch noch gegen mich
spielen musste.“ Bremen schließt die Liga auf dem sechsten Tabellenplatz ab und hat am kommenden
Samstag die Chance, ins Finale um den ETTU Cup einzuziehen. „Den Pokal wollen wir gewinnen“, so
Steger.
Die Termine der Halbfinal-Begegnungen der Play-offs werden in Kürze bekanntgegeben.
Johannes Eickhoff
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