MANAGEMENT & BILDUNG Serie Berufsporträts Kunst im Blut JESSICA STIBUREK Als Senior Underwriter bei der Uniqa Kunstversicherung Schweiz kann die 37-Jährige ihr Wissen über Kunst und deren Geschichte voll ausschöpfen. Entsprechend weiss sie, dass sie bei einem Da Vinci, der angeblich auf dem Dachboden gefunden wurde, nicht gleich in Aufruhr geraten muss. VON JASMINE ALIG, FOTO: PETER FROMMENWILER Hätte gerne mehr Zeit zum Malen: Die Kunsthistorikerin Jessica Stiburek. 34 AUGUST 2015 | SCHWEIZER VERSICHERUNG E inen Picasso hätte sie gerne. Am liebsten aus der rosaroten oder blauen Periode. «Aber auch ein Frauenporträt von Amedeo Modigliani würde mir sehr gefallen», schwärmt Jessica Stiburek, Senior Underwriter bei Uniqa Kunstversicherung Schweiz. «Aber eigentlich gäbe es sehr viel, das ich nehmen würde, wenn es denn mein Portemonnaie zuliesse.» Immerhin ziert eine Tamara de Lempicka ihre Wohnzimmerwand. Aber keine echte. «Es ist eine Kopie, die mein Vater für mich gemalt hat», erzählt sie stolz. «Sonst aber bevorzuge ich Originale, das ist halt schon etwas anderes.» Der 37-Jährigen liegt die Faszination für Kunst im Blut: Ihr Vater, selber Künstler, nahm sie bereits als Kleinkind in diverse Museen mit. Als schlimm empfunden habe sie das nie: «Im Gegenteil, ich habe dadurch eine grosse Leidenschaft für Kunst entwickelt», erinnert sich Stiburek. Der Entschluss, nach der Matur Kunstgeschichte zu studieren, kam entsprechend nicht überraschend. Bei der Wahl der beiden Nebenfächer zeigte sie sich aber pragmatisch: «Ich suchte etwas, das mir bei der Jobsuche Vorteile bringt.» Also entschied sie sich für Wirtschaftsinformatik im ersten und Soziologie im zweiten Nebenfach. Um erste Erfahrungen in der Arbeitswelt der Kunst zu sammeln, absolvierte die Zürcherin während dem Studium zwei Praktika. Eins davon im Kunsthaus Winterthur, das andere im Kunsthaus Zug. «Meine Aufgabe in Winterthur bestand darin, Sammlungskataloge herzustellen, Werke aufzunehmen, zu bestimmen und zu katalogisieren.» Im Kunstmuseum Zug betreute Jessica Stiburek das Kunstwerk im öffentlichen Raum. «Dazu gehören Skulpturen wie auch öffentliche Installationen», erklärt sie. Gefesselt von dem Projekt, erwuchs später daraus sogar ihre Lizentiatsarbeit. Auf neuen Pfaden Als sie nach Studienabschluss auf Jobsuche war, stiess Stiburek auf ein Stelleninserat der Uniqa Liechtenstein, in welchem jemand im Bereich Kunstversicherung gesucht wurde. «Da konnte ich mir noch nicht ansatzweise vorstellen, dass es so etwas überhaupt gibt», gesteht sie ein. Vielmehr vermutete sie, dass sie in einem Museum oder einer Galerie landen würde. An die Versicherungsbranche hat sie nicht im Entferntesten gedacht. Ganz nach dem Motto «probieren geht über studieren» bewarb sie sich aber spontan für die Stelle und bekam sie schliesslich auch. «Im September ist das nun genau zehn Jahre her», blickt die Kunsthistorikerin zurück. Seit- her ist viel passiert: 2011 machte sie ihren Doktor in Kunstgeschichte und kurz darauf kam ihr erstes Kind zur Welt. Drei Jahre später, Anfang 2014, wurde bei ihrem Arbeitgeber vieles umstrukturiert. «Uniqa Liechtenstein wandte sich von der Kunst ab und widmete sich fortan ausschliesslich der Industrieversicherung.» Der Bereich, der sich mit Kunst beschäftigt hat, wurde wieder in den Mutterkonzern Uniqa Insurance Group AG in Wien einverleibt und frisch verzweigt. So entstand neben Köln und London eine neue Zweigniederlassung an der Lavaterstrasse in Zürich. Für Stiburek hat sich «Kunst ist für mich wie die Lektüre eines Buches oder das Hören eines Musikstückes: Sie weckt Erinnerungen, regt zum Nachdenken an, erzählt Geschichten.» dadurch eigentlich nicht viel geändert. Ihre Funktion als Senior Underwriter blieb dieselbe. Ihre Funktion als Mutter hingegen wurde erweitert, kam doch im Herbst 2014 ihr zweites Kind zur Welt. Der Wert von Kunst Ihre Entscheidung, sich bei einem Kunstversicherer zu bewerben, hat sie bis heute nicht bereut. «Das Schöne an meinem Job ist, dass es sehr wenig Routine gibt. Jede Police, die ich erstelle, ist ein Einzelstück, ein Unikat», freut sich Jessica Stiburek. Die Objekte, die sie versichert, lassen sich in zwei grosse Sparten aufteilen: Ausstellungsbereich und Privatsammler. Zum Ausstellungsbereich gehören Museen und ihre Kunstwerke. Mit dabei ist hier auch der ausgehende und eingehende Leihverkehr. «Ein Vertrag regelt, wer die Versicherungsprämie bringt», erklärt die Spezialistin. So sei das Werk nicht doppelt versichert. «Meistens übernimmt aber das Museum, das Objekte von jemand anderem ausleiht, die Prämien.» Damit hätten übrigens viele zu kämpfen. Nicht etwa, weil die Prämien gestiegen wären, sondern weil in den letzten Jahren die Versicherungswerte aufgrund der Nachfrage dermassen gestiegen sind. Privatsammlern, die ihre Werke bei Uniqa versichern lassen wollen, stattet Stiburek einen Besuch ab und nimmt die Sammlung per Foto auf. Zurück im Büro schätzt sie den Wert der Sammlung. «Hierfür greife ich auf Datenbanken wie Art Net und Art Price zurück, in denen alle Auktionsresultate der vergangenen Jahre eingespiesen sind», erklärt die Kunstexpertin das Vorgehen. Mittels Vergleichen mit ähnlichen Werken von ähnlichen Künstlern aus ähnlichen Stilrichtungen und Epochen lasse sich ein Wert ermitteln, der dann die Basis der All Risk-Deckung ist. Der Preis definiert also den Wert eines Kunstwerks. «Genau», bestätigt Jessica Stiburek, «denn wenn ich, sagen wir mal einen Ferdinand Hodler geerbt habe, dann bin ich schon daran interessiert, den jetzigen Wert dieses Hodlers zu ermitteln.» Wenn dieser nämlich gestohlen werde, bekomme man denjenigen Wert, den man mit dem Versicherer vereinbart habe. «Darin liegt der Unterschied zu einer gewöhnlichen Hausratversicherung», erklärt sie und macht ein Beispiel: «Wenn mein Fahrrad gestohlen wurde, muss ich der Versicherung mittels Kaufbeleg beweisen, dass es 3000 Franken gekostet hat. Erst dann bekomme ich mein Geld.» Bei der Kunst sei es umgekehrt. «Da wird im Vornhe rein mit dem Kunden vereinbart, wie viel ein Werk wert ist. Im Schadenfall entfällt dann die Beweislast.» Da Vinci oder nicht? Was nun, wenn der Hodler eine Fälschung ist? «Dies abzuklären gehört natürlich auch zu meinem Job», stellt Stiburek klar. In der Regel erledige das aber bereits die Galerie oder das Auktionshaus, die dann ein Echtheitszertifikat ausstellen. «Aber es gibt gewisse Künstler, bei denen man weiss, dass man aufpassen muss», spricht sie aus Erfahrung. «Das sind dann die sogenannten ‹luschen› Fälle.» Da gehe es um Kunden, die beispielsweise behaupten, einen Giorgione, Bellini oder Da Vinci auf dem Dachboden gefunden zu haben. «In 99 von 100 Fällen ist es aber kein echter Da Vinci, wenn jemand an einem Freitagnachmittag anruft und findet, er wolle jetzt das Teil versichern.» In ein bis zwei Fällen pro Jahr würden solche Altmeister bei ihr auf dem Tisch landen. «Policen erstellen wir für solche Fälle aber meist nicht.» Die Underwriterin hatte es auch schon mit Sammlern zu tun, bei denen nicht die Echtheit der Werke Zweifel aufkeimen liess, sondern deren Platzierung. «Ich war mal bei einer Sammlerin, die sehr viele wertvolle Bilder besass. Eines der Bilder, ein Werk eines deutschen Expressionisten, hing an der Toilettenwand», weiss sie noch genau. Das sei schon sehr speziell gewesen. Im positiven → SCHWEIZER VERSICHERUNG | AUGUST 2015 35 MANAGEMENT & BILDUNG Serie Berufsporträts → Sinne eindrucksvoll fand sie aber ein Bild eines französischen Impressionisten, das mitten im Wohnzimmer der Besitzer hing. «Das sieht man nicht jeden Tag.» Kunst ist nicht gleich Kunst Kunst ist bei Uniqa ein breiter Begriff. «Wir versichern eigentlich ‹Collectibila›, darunter fällt alles, was man sammeln kann und dessen Wert schwierig zu ersetzen ist», verfeinert Stiburek die Definition. Münz- und Briefmarkensammlungen zählen da nicht dazu. «Aber wir haben auch schon Eisenbahnmodelle oder Oldtimersammlungen versichert. Jedoch nur, weil weder die Modelle noch die Oldtimer benutzt wurden.» Auch Instrumente können bei Uniqa versichert werden. «Aber auch hier gilt: Wenn Sie die Stradivari regelmässig spielen, können Sie sie nicht versichern.» Dasselbe gilt im Übrigen für wertvolle Teppiche, die nicht an der Wand hängen, sondern begehbar auf dem Boden liegen. Geht es um zeitgenössische Kunst, wird es schwierig. Vergängliche Werke wie diejenigen von Dieter Roth gelten hierbei als Paradebeispiel. «Leider hatte ich noch keinen Roth bei mir», gesteht die Kunstliebhaberin. «Aber solche Besonderheiten werden in den Versiche- «Das Schöne an meinem Job ist, dass es sehr wenig Routine gibt. Jede Police, die ich erstelle, ist ein Einzelstück, ein Unikat.» rungsbedingungen bzw. in den Sonderklauseln geregelt.» Werke, die nicht auf einer Leinwand stattfinden, seien am schwierigsten zu schätzen: «Kunst kann bei uns nur versichert werden, wenn sie greifbar ist. Bei Konzept- und Installationskünstlern wie Pipilotti Rist oder anderen Performances geht es eher um die Idee, die geschützt werden muss.» Da komme das Urheberrecht zum Tragen. Eine emotionale Angelegenheit So sie denn gefragt wird, rät Jessica Stiburek ihren Kunden, das zu kaufen, was ihnen gefällt. Schliesslich hänge es an der Wand, also müsse es gefallen, und zwar jeden Tag. «Es gibt aber auch Kunden, die Kunstwerke nicht aus Lei- denschaft, sondern zu Anlagezwecken ersteigern und diese nie aufhängen», räumt sie ein. Sie selbst vertritt aber eine andere Sichtweise: «Bilder nur richtig zu lagern ist nicht der Sinn von Kunst. Man soll die Bilder sehen.» An dieser Aussage lässt sich erkennen, dass Kunst für Stiburek viel mit Emotionen zu tun hat. «Kunst ist für mich wie die Lektüre eines Buches oder das Hören eines Musikstückes: Sie weckt Erinnerungen, regt zum Nachdenken an, erzählt Geschichten», philosophiert sie. Gewiss löse nicht jedes Werk solche Gefühle aus: «Ich bringe wieder das Beispiel mit der Musik: Bei gewissen Leuten löst klassische Musik etwas aus, andere können damit gar nichts anfangen. So ist es auch bei mit Kunst.» Sie selbst würde ja gerne öfters malen. «Aber mit einem 80-Prozent-Job und zwei Kindern fehlt mir schlichtweg die Zeit», bedauert sie. Mit den Kindern male sie gerne, aber für mehr reiche es nicht. Dafür besucht sie ab und an Museen und Galerien, um dem Nachwuchs, mit dem sie übrigens in ihrer Muttersprache Tschechisch spricht, die Welt der Kunst näher zu bringen. Aber wer weiss, vielleicht, wenn die Kinder mal älter sind, findet Jessica Stiburek zu ihren Künstler-Wurzeln zurück und taucht in ihre eigene blaue oder rosarote Periode. Anzeige Versicherungsfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis Die Wahlmodule für den Lehrgang starten ab September 2015. Diese sind auch individuell als Weiterbildung in einem bestimmten Fachbereich buchbar. Sachversicherung Vermögensversicherung Unfallversicherung Transportversicherung Krankenversicherung Versicherungsmedizin Banking und Finance Einzellebensversicherung Technische Versicherungen Kollektivlebensversicherung AHV/IV und übrige Sozialversicherungen Anmeldung über die Plattform education@insurance (Login via www.vbv.ch) unter der Rubrik «Kurskatalog VBV / Höhere Berufsbildung / Versicherungsfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis». Höhere Fachschule Versicherung HFV Start des neuen Studiengangs 2015–2018 im September 2015 (im Modell Höhereintritt: Start im März 2016) an den Standorten unseres Bildungspartners AKAD Business in Bern und Zürich. Neu können auch Inhaber von artverwandten Fachausweisen (Sozial-, Krankenversicherung, Finanzplaner) die HFV in nur 1,5 Jahren absolvieren! Anmeldungen unter: www.hfvesa.ch / Höhere Fachschule Versicherung Berufsbildungsverband der Versicherungswirtschaft Association pour la formation professionnelle en assurance Associazione per la formazione professionale nell’assicurazione TECHNOLOGIE & PROZESSE Neue Lösung oder Tod E in Risiko, das unvermeidlich da ist und kommen wird, ist die weitere Digitalisierung von Branchen», warnte die britische Ökonomin Noreena Hertz am diesjährigen Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken. Dieses Risiko, das nachhaltige Folgen für viele Menschen bringe, stehe neben weiteren wie Griechenland, einer Rohöl-Preisexplosion, einem Austritt Grossbritanniens aus der EU oder der Russland-Ukraine-Krise. «Risiko Nummer vier ist, dass sich zwei Menschen in einer Garage irgendwo zusammentun, um eine Cyber-Attacke auszulösen, die viel grösser ist, als man sich das bisher vorstellt und die sich auf Versorger, Nuklearanlagen oder den Finanzsektor richtet», warnte Henri de Castries, CEO der Axa-Gruppe, Anfang Juni an einer Veranstaltung seines Versicherungskonzerns in Zürich. GESCHÄFTSMODELLE Big Data und die Digitalisierung des Kundenkontaktes werden das Versicherungsgeschäft fundamental verändern. Axa will zu den Überlebenden gehören. VON MATTHIAS NIKLOWITZ sehr rasch verändern». Ein Beispiel ist das allgegenwärtige Smartphone. Dessen Funktionen würden zukünftig weitere Geräte wie spezielle digitale Brillen übernehmen. Daten würden laufend eingeblendet und gleich nach dem Aufstehen könnten Menschen ihren Terminkalender für den laufenden Tag kontrollieren, beim Blick in den Kühlschrank Menutipps abholen, die zum körperlichen Aktivtätsprofil passen und dann, dank Fortschritten bei der Holographie, an beliebigen Orten über digitale Displays neue Gegenstände bauen, ihre Formen verändern und dann gleich via 3D-Drucker herstellen. De Castries wies auch den Weg, wie sich das Risiko manifestiert: «Ein Bankraub geht heute viel einfacher digital als konventionell – und dieses Risiko ist das, was mir eigentlich den Schlaf raubt.» Daneben erscheinen die Risiken für seine Branche beherrschbar. «Viele Geschäftsmodelle wird es in zehn, fünfzehn Jahren nicht mehr geben», so De Castries weiter. «Es wird zwar neue Jobs geben, aber es werden auch Stellen verschwinden.» Innert fünf Jahren müsse eine Lösung gefunden werden, warnt De Castries. «Sonst sind wir tot». Die Versicherungswirtschaft müsse dringend neue Geschäftsmodelle entwickeln, denn Big Data und die Digitalisierung des Kundenkontaktes werden alles verändern. «Sehr grosse Firmen könnten verschwinden, und sie werden auch verschwinden», fuhr De Castries fort, «möglicherweise werden die mittelgrossen Firmen überleben.» Es könnten aber auch die ganz Kleinen sein, welche die Branche fundamental verändern. «Die neuen Risiken sind asymmetrisch», sagte De Castries, «zwei junge Menschen können heute die Gleichgewichte in der Politik, aber auch im Geschäft verändern.» Bestehende und traditionelle Grenzen gelten nicht mehr, neue Abgrenzungen werden relevant. «Wir möchten zu den Gewinnern gehören», erklärte De Castries gegenüber der «Schweizer Versicherung», «und dafür geben wir pro Jahr 400 Millionen Euro aus.» Axa stellte Anfang Juni zudem drei neue Aktivitäten in Asien vor, die ihren Betrieb Ende des Jahres aufnehmen sollen: In Shanghai eröffnete man ein «Lab Asia», in Singapur ein «Daten Innovations-Lab» und in Hongkong ein Büro, das sich um strategische Venture-In- BILD: KEYSTONE/ AP PHOTO/DAVID GUTTENFELDER In fünf Jahren droht das Aus Roboter als Pflegehilfe im Altersheim: Die Digitalisierung erobert sämtliche Branchen. vestitionen kümmern soll. Der Verbund dieser drei Ableger soll sicherstellen, dass die angestrebten ambitiösen Ziele auch erreicht werden: Ausgehend von einer gegenwärtigen Kundenbasis von 14 Millionen Kunden will man bis zum Jahr 2030 100 Millionen Kunden in der Region abdecken. Bei Axa begründet man das strategische Ziel auch mit der sich wandelnden Bedeutung Asiens. Die Bevölkerung und insbesondere die Mittelklasse würden stark wachsen, der Wohlstand steige und damit steige auch der Bedarf an modernen Versicherungslösungen. «Die Entwicklungen werden heute von fünf grossen IT-Konzernen aus den USA vorangetrieben», erklärt Nick Sohnemann, Innovationsberater, Gründer und CEO der Firma Futurecandy. Und dabei gebe es nicht mehr einzelne Trends, die jeweils in einem Jahr wirken und gültig sind. «Es gibt vielmehr parallel viele Entwicklungen, die alles gleichzeitig und Niemand wartet auf Europäer Erste Veränderungen zeichnen sich bereits jetzt ab. Dazu zählen die selbstfahrenden Autos, die ersten Erfahrungen mit den Fahrtenschreibern und die dazu gehörenden KundenIncentivierungsprogramme sowie Roboter, die ihren Teil bei der Pflege und Hausarbeit erledigen könnten. «Die Fintech-Firmen liefern oft die bessere User-Experience als die grossen Unternehmen», so Sohnemann weiter. «Wenn man ein neues Bankkonto eröffnen will, werden gerade die jüngeren Menschen den einfacheren digitalen Weg bevorzugen.» Und auch der Blick nach Asien lohnt sich hier, wie de Castries im Gespräch sagte. «Auch deshalb verstärken wir unsere Präsenz in der Region.» Denn gerade in China stehen mit den grossen Versicherungen Ping An, PICC, China Pacific und China Life sowie den Finanzdienstleistern bzw. E-Commerce-Unternehmen AliBaba/AliPay, Tencent und Baidu überaus rasch reagierende, innovative und kolossal grosse Konkurrenten bereit, die sich untereinander nichts schenken – und der Konkurrenz aus dem fernen Europa erst recht nicht. 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