Dienstag, 4. August 2015 / Nr. 177 Sportjournal Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung 39 «Einige wollten sogar ein Autogramm» LEICHTATHLETIK Géraldine Ruckstuhl (17) aus Altbüron ist die erste Schweizerin, die an einer U-18-WM Gold holte. Am Wochenende startet sie an den Elite-Meisterschaften in Zug. Mujinga Kambundji startet in Zug MEISTERSCHAFTEN api. Am kommenden Freitag und Samstag – drei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Peking – treffen sich die besten Leichtathleten des Landes an den Schweizer Meisterschaften in Zug. Der Anlass verspricht zu einer echten Leistungsschau zu werden. Im Teilnehmerfeld stösst man auf einige hochkarätige Namen wie Hürden-Europameister Kariem Hussein, oder Sprintrakete Mujinga Kambundji. Deshalb rechnen die Organisatoren mit einem ZuschauerGrossaufmarsch im Stadion Herti Allmend. Mit dabei ist auch Géraldine Ruckstuhl aus Altbüron, die kürzlich in Kolumbien U-18-Siebenkampf-Weltmeisterin wurde. Sie wird in Zug im Speerwerfen an den Start gehen. INTERVIEW ALEX PIAZZA [email protected] Géraldine Ruckstuhl, zwei Wochen ist es her, seit Sie im kolumbianischen Cali U-18-Weltmeisterin im Siebenkampf geworden sind. Wie hat das Umfeld reagiert? Ruckstuhl: Fantastisch. Bei meiner Heimkehr am Donnerstag waren im ganzen Dorf Gratulationsplakate aufgehängt. Ausserdem habe ich unzählige Mails bekommen. Auch von Leuten, die ich gar nicht kenne. Einige wollten sogar ein Autogramm von mir. HINWEIS Mehr Infos unter www.lkz.ch/sm2015. Welche Gratulation hat Sie am meisten überrascht? Ruckstuhl: Die Gratulationskarte von Regierungsrat Guido Graf. Wie haben Sie den Titelgewinn gefeiert? Ruckstuhl: Zuerst natürlich mit meiner Familie in Cali. Dann bin ich mit meinem Freund und seiner Familie durch Amerika gereist. Da konnte ich richtig abschalten und mich erholen. ansteht, ist der richtige Kraftaufbau. Den kann man ja erst machen, wenn man voll ausgewachsen ist. Wer unterstützt Sie beim Aufbau Ihrer Sportkarriere? Ruckstuhl: In erster Linie meine Eltern. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Ausserdem danke ich meinen beiden Trainern Rolf Bättig und Terry McHugh vom STV Altbüron sowie meinem Hauptsponsor Magenbrot-Profi AG. Haben Sie denn nicht trainiert? Ruckstuhl: Mein Trainer sagte mir, ich soll mir mal eine Pause gönnen. Das habe ich dann auch getan. Im Grossen und Ganzen. Einmal hat es mich doch gepackt, und ich musste joggen gehen. Am Wochenende nehmen Sie an der Elite-Schweizer-Meisterschaft in Zug teil, in der Disziplin Speerwurf. Wie geht das ohne spezifische Vorbereitung? Ruckstuhl: Da bin ich selber gespannt darauf. Es ist sowieso meine erste AktivSM und ich will in erster Linie Erfahrungen sammeln. Mein Jahresziel war ja die U-18-WM, und darauf hin zielte meine ganze Vorbereitung. Wer sind in Zug Ihre Konkurrentinnen um eine Medaille? Ruckstuhl: Eine Favoritin ist ganz klar Nathalie Meyer aus Bern. Sie hält den Landesrekord mit 53,63 Metern. Daneben gibt es aber noch zwei, drei andere Frauen, die über 50 Meter werfen können. Géraldine Ruckstuhl feiert im kolumbianischen Cali mit dem WMMaskottchen in der Hand. Getty/Buda Mendes So wie Sie selber ja auch. Ihre Bestmarke liegt bei 51 Metern. Ruckstuhl: Ja, aber dieses Jahr habe ich erst 49 Meter geworfen. Mal sehen, wie es am Wochenende klappt, nach dieser Trainingspause. Ich gebe auf jeden Fall wie immer mein Bestes. Wie geht es danach weiter? Ruckstuhl: Am Wochenende vom 15. und 16. August will ich an der U-18-SchweizerMeisterschaft in Lausanne meinen Titel im Siebenkampf verteidigen. Und zwei Wochen später nehme ich an der U-18-SM in den Einzeldisziplinen in Basel teil. Dort starte ich auch mit Medaillenchancen. Ihr Wettkampf in Cali war von Höhen und Tiefen geprägt, und trotzdem haben Sie den U-18-Weltrekord nur um zwei Punkte verpasst. Da steckt also noch einiges Potenzial in Ihnen? Ruckstuhl: Das ist so. Ich habe auch noch viele Schwächen, an denen ich arbeiten muss. Die Grundlagenausdauer zum Beispiel oder die Technik, vor allem beim Kugelstossen. Und was jetzt dann bald Sie absolvieren zurzeit eine KV-Lehre. Wie bringen Sie Sport und Ausbildung unter einen Hut? Ruckstuhl: Da hilft mir natürlich meine Ausbildung bei der Talents School von Frei’s. Dort muss ich nur 50 Prozent der Zeit anwesend sein, den Rest kann ich dem Training widmen. Mein betriebliches Praktikum absolviere ich bei der Kronospan Schweiz AG in Menznau. Auch sie unterstützen mich, wo es nur geht. Und sie freuen sich natürlich mit mir über den Erfolg in Kolumbien. Ihre KV-Lehre dauert noch zwei Jahre. Was planen Sie für die Zeit danach? Ruckstuhl: Nach meiner Ausbildung möchte ich zuerst einmal voll auf den Sport setzen. Beruflich kann ich mir vorstellen, dass ich später noch die Ausbildung zur Polizistin anhänge. Selbstkritischer Raphael Lustenberger verpasst Chance TENNIS Der Luzerner Raphael Lustenberger scheidet in Wollerau im Halbfinal aus. Heute bekommt er eine neue Chance. Im TC Ried Wollerau ist ein Umdenken vonstattengegangen. Anstelle des (zu) teuer gewordenen NLA-Interclubs haben sich die verantwortlichen Stellen für ein Turniermodell entschieden, das für die Schweiz ein- und erstmalig ist: Ein 50 000 Franken hohes Preisgeld, limitierte Felder, Verzicht auf Nenngeld, 400 Franken für Erstrundenverlierer. Dass sich unter derart reizvollen Voraussetzungen das Kontingent ausländischer Teilnehmer in Grenzen hielt, ist bemerkenswert. Mit Alexander Sadecky und Amra Sadikovic sicherten sich denn auch Schweizer die höchsten Preisgelder von 7500 und 6000 Franken. Vacek sorgt für Überraschung Mit Raphael Lustenberger und Martin Vacek mischten zwei Luzerner erfolgreich mit. Vacek sorgte mit seinem im Champions Tiebreak errungenen Sieg gegen den Schaffhauser Sandro Ehrat für die erste Überraschung. Lustenberger bekam es mit bekannten Gesichtern aus dem NLB-Interclub zu tun. Im Auftakt- spiel rang er den Deutschen Klaus Jank, Büsingens Nummer 1, in zwei Sätzen nieder. Mit fünf Games musste sich im Viertelfinal auch Vacek begnügen. Das Verhängnis nahte im Halbfinal gegen Alexander Sadecky, den er vor zwei Monaten in der NLB-Schlussrunde noch 6:4, 6:2 bezwungen hatte. «Während mein Gegner fast fehlerlos spielte, kam ich nie richtig in Fahrt. Da habe ich wohl eine gute Chance verpasst», stellte Lustenberger selbstkritisch fest. nals: Lustenberger s. Vacek 6:1, 6:4. – Halbfinals: Lustenberger u. Alexander Sadecky (N1.8, Würenlos/5) 3:6, 6:1 (10:8). Ivo Klec (N1.5, Bratislava Slk/2) s. Robin Roshardt (N2.12, Zürich) 5:1 w.o. – Final: Sadecky s. Klec 7:6, 6:4. Frauen N1/N3 (12 Teilnehmerinnen). Halbfinals: Amra Sadikovic (N2.12, Birr) s. Patrizia Mayr Achleitner (N1.6, Seefeld i.T. Ö/1) 6:3, 6:2. Viktorija Golubic (N1.7, Zürich/2) s. Zizana Kucova (N2.20, Bratislava, Wildcard) 7:6, 4:6 (10:3). – Final: Sadikovic s. Golubic 6:2, 6:3. Hünenberg am See. 16. Sony-Dersbach-Cup. Resultate der Zentralschweizer Teilnehmer. Männer N2/R2 (24 Teilnehmer). Vorrunde: Sebastian Rehefeldt (R2, Adligenswil) s. Beda Wettenschwiler (R4, Schindellegi) 6:2, 6:3. Timo Christen (R2, Unterägeri) u. Tom Cecchetto (R1, Birmensdorf) 2:6, 2:6. Pius Grüter (R3, Zürich/Sempach) u. Claudio Holliger (R2, Schaffhausen) 3:6, 1:6. Niclas Genovese (R1, Zug) u. Oliver Vogt (R1, Zürich) w.o. – 2. Runde: Martin Vacek (N2.12, Kriens/1) s. Cecchetto 7:5, 6:0. Edward Elliott (N4.111, Zug/8) s. Vogt w.o. Rehefeldt u. Philipp Kahoun (N3.66, Visp/5) 0:6, 1:6. - Viertelfinals: Vacek s. Yanik Kälin (N4.79, Hettenschwil ) 6:0, 7:5. Elliott s. Timo Tänzer (R2, Auvernier) 3:6, 6:2, 6:4. – Halbfinals: Vacek s. Elliott 7:5, 6:3. Kahoun s. Daniel Geib (N2.25, Ö/2) 6:3, 6:4. – Final: Vacek s. Kahoun 6:7, 6:3, 6:4. Frauen N2/R2 (8 Teilnehmerinnen). 1. Runde: Chiara Volejnicek (N3.25, Gisikon/2) s. Alexandra Vukota (R2, Opfikon) 6:1, 6:0. Jeannine Riedo (R1, Unterägeri) u. Dide Beijer (N4.60, Amsterdam Ho) 4:6, 4:6. – Halbfinals: Anastasiya Shleptsova (N2.12, Minsk W’Russ/1) s. Sydney Weller (N3.32, Basel) 6:4, 4:6, 6:1. Volejnicek s. Beijer 6:2, 6:1. – Final: Volejnicek s. Shleptsova 1:6, 6:2, 6:3. Heute gegen starken Belgier Dass anstelle des dritten Satzes ein Champions Tiebreak gespielt wurde, behagte dem läuferisch starken Luzerner nicht. Angesichts des heute beginnenden NLA-Interclubs zeigte Lustenberger hierfür aber Verständnis. Zum Auftakt trifft der hinter dem (heute unabkömmlichen) Rumänen Hanescu bei den Grasshoppers zweitgesetzte Luzerner in Genf heute vermutlich auf den starken Belgier Darcis, die Nummer 1 von Genève Eaux-Vives. FRANK MARTI [email protected] Wollerau, TC Ried Boutique Open (Preisgeld: 50 000 Franken). Resultate der Zentralschweizer Teilnehmer. Männer N1/N3 (24 Teilnehmer). Vorrunde: Martin Vacek (N2.12, Kriens) s. Jacob Kahoun (N2.18, Granges VS) 6:1, 6:3. – 1. Runde: Raphael Lustenberger (N1.6, Luzern/3) s. Klaus Jank (N2.29, Baden-Baden De) 6:0, 6:3. Vacek s. Sandro Ehrat (N1.10, Schaffhausen/7) 4:6, 7:5 (10:5). – Viertelfi- Tritt heute in Genf im Interclub an: Raphael Lustenberger. Bild Roger Grütter Zürich. Zürisee Sommer-Cup des TC Seeblick ZH. Frauen N4/R4 (15 Teilnehmerinnen. 1. Runde: Chantal Prêtre (R3, Steinhausen) s. Lisa Küng (R2, Urdorf) 6:1, 6:4 (Lisa Küng spielt weiter). Michelle Lanz (R2, Luzern) s. Jade Haller (R3, Freienbach) 6:2, 6:0. Corinne Wicki (R3, Ebikon) u. Jenny Valent (R3, Zürich) 3:6, 3:6. – Viertelfinals: Lanz s. Erica Dil (R3, Zürich) 4:6, 7:5, 6:1. – Halbfinals: Lanz s Valent 4:6, 6:2, 6:2. – Final: Lanz s. Laura Auderset (R2, Därligen/3) w.o. Oberentfelden. 9. Swiss Junior Trophy. Resultate der Innerschweizer Teilnehmer. ITF Junior Circuit. U-18-Turniere (Grad 2). Juniorinnen (32 Teilnehmerinnen/14 Nationen). 1. Runde: Jessica Crivelletto (ITF 239, Sursee/8) u. Marta Paigina (ITF 395, Rus, Wildcard) 2:6, 5:7. – Final: Ylena In.-Albon (ITF 438, Baltschieder Sz) s. Lukrezia Stefanini TF 141, It/3) 6:4, 7:6. – Qualifikation. 1. Runde: Kristina Milenkovic (Sursee) s. Katerina Filip (Sd) 6:7, 6:3, 6:4. – 2. Runde: Milenkovic u. Jule Niemeier (ITF 452, De/1) 6:7, 3:6. Doppel. 1. Runde: Crivelletto/In-Albon (Sz) s. Kubicz/ Schwarte (Pol/De) 6:3, 6:3. – Viertelfinals: Crivelletto/ In-Albon s. Hajkova/Markova (Tsch/3) 6:2, 6:4. – Halbfinals: Crivelletto/In-Albon s. Kozar/Stefanini (Slo/It/1) 3:6, 6:3 (10:7). – Final: Crivelletto/In-Albon s. Bakaite/ Hassaine (Lit/Fr) 6:23, 6:2. – Junioren (32 Teilnehmer/16 Nationen). Final: Lev Kazakov (ITF 105m, Rus/3) s. Louis Tessa (ITF 151, Fr/5) 6:3, 6:3. Oberentfelden. Europe Junior Tour. Turniere der Kategorie 3. Girls, U 16 (32 Teilnehmerinnen/10 Nationen). 1. Runde: Alisa Tahiraj (Europe Ranking 2149, Dagmersellen) s. Flo Vos (ER 1568, Ho) 6:4, 7:5. – 2. Runde: Tahiraj u. Rania Azziz (ER 1034, Fr/8) 5:7, 1:6. – Final: Daria Lukyanova (ER 77, Rus/1) s. Ielyzaveta Skorokhodova (ER 211, Ukr/2) 6:3, 1:6, 6:2.– Boys. U 16 (32 Teilnehmer/ 5 Nationen). Final: Mischa Lanz (ER 515, Hägendorf SZ/6) s. Luca Staeheli (ER 318, Wollerau Sz/2) 6:2, 7:5. Girls. U 14 (32 Girls/13 Nationen). 1. Runde: Kiara Cvetkovic (Geuensee) s. Elena Gobetti (It, Qualifikantin) 6:0, 6:0. – 2. Runde: Cvetkovic s. Lucia Sutter (ER 480, De/5) 6:3, 6:2. – Achtelfinals: Cvetkovic u. Capucine Sanoner (ER 644, Fr) 3:6, 3:6. – Final: Bojana Klinkov (ER 230, Allschwil Sz/1) s. Nadja Meier (ER343, De/3) 6:3, 6:0. – Boys. U 14 (48 Boys/10 Nationen). 2. Runde: Noah Lopez (ER 402, Ballwil) s. Benjamin Poetzing (De, Wildcard) 7:5, 6:0. – 3. Runde: Lopez u. Bruno Kreidler (ER 377, De/8) 5:7, 1:6. – Final: Matteo Arnaldi (ER 246, It/2) s. Nelio Rottaris (ER 333, Düdingen Sz/7) 7:6, 6:2.
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