Singen für Dein Leben

„Singen für Dein Leben“ im ChorForum Essen
Ein Chor begegnet dem Krebs mit der Kraft der Musik
Es geht weiter – und wie !!!
zum Anhören und / oder „reinschnuppern“:
Der nächste Auftritt im ChorForum ist beim „Tag des Offenen Denkmals am
13. September um 12 Uhr und bei einem großes Konzert am 10. Oktober 2015 im
ChorForum um 15 Uhr, wo es anschließend die Gelegenheit gibt, mit uns zu sprechen
und nähere Infos zu der im Januar beginnenden III. Staffel zu bekommen!
Wir freuen uns auf Sie!
Weitere Informationen: Chorforum Essen 0201 63461500 und: www.chorforum-essen.de
Die Vorgeschichte oder wie 2014 alles begann:
Im Essener Chorforum soll der bundesweit erste Chor für Krebserkrankte gegründet
werden. Die musikalische Leiterin Anne-Marie Blink, die selber schon betroffen war, bringt
viele Erfahrungen aus den Niederlanden mit. „Singen für das Leben“ heißt ihr Prinzip.
Musik kann vieles. Sie kann die Seele berühren, sie kann die Hirntätigkeit anregen. Und sie
kann dem kranken Körper neue Energie schenken. Davon ist Anne-Marie Blink überzeugt.
Als sie vor Jahren zum ersten Mal an Krebs erkrankte, hat sie ihren Beruf als
Konzertsängerin und Musiktherapeutin deshalb nicht etwa an den Nagel gehängt, sondern
einen Chor für Krebserkrankte gegründet.
Drei Tumorleiden hat die Niederländerin inzwischen überstanden. Im Essener Chorforum
gründet sie nun ihren vierten Chor. Anne-Marie Blink geht es heute gut. Die von ihr
angesprochenen Sängerinnen und Sänger sollen in der Musik ebenfalls Halt und emotionale
Stärkung finden. „Singen für das Leben“ hat Blink ihr Projekt überschrieben. Nun werden
Mitstreiter gesucht für den nach Einschätzung der Organisatoren bundesweit ersten Chor
für Krebserkrankte.
Das Chorforum an der Fischerstraße scheint Projektleiterin Nora Meyer-Galow der ideale
Ort für dieses Vorhaben. Hier proben professionelle Ensembles, aber auch Laien-Chöre, es
gibt Angebote für Kinder, aber auch für Senioren. Der Chor für Krebserkrankte ist eine Idee,
die in den Niederlanden längst große Kreise gezogen hat. „Dort gibt es inzwischen über 30
dieser Chöre“, sagt Anne-Marie Blink. Unterstützt werden sie in Holland von der Stiftung
„Krebs im Bild“. Blinks erster Chor in Amsterdam ist mit zehn Teilnehmern gestartet,
inzwischen zählt die Gemeinschaft 50 Teilnehmer. „Wenn jemand bei der Probe fehlt, dann
kümmern wir uns und singen auch mal durchs Telefon ins Krankenhaus“, erzählt die 58Jährige mit sprühendem Temperament.
Gemeinsam Ängste bewältigen, Entspannung und Atmung trainieren, ein neues
Gemeinschaftsgefühl erleben: In diesem Chor geht es in erster Linie nicht um Perfektion
und höchstes musikalisches Können, allerdings versteht Blink den Chor auch nicht als rein
therapeutische Einrichtung. „Man kann über die Krankheit sprechen, aber wir lachen auch
viel“, erklärt die ungemein vitale Niederländerin. Für die meisten Betroffenen sei es bloß
wichtig, „dass ich weiß, worum es geht“.
Niemand müsse sich deshalb überfordert fühlen oder Angst vor zu hohen Anforderungen
haben. „Wir erwarten keine Vorkenntnisse, jeder wird da abgeholt, wo er steht”, erklärt Nora
Meyer-Galow. Nicht Bach und Brahms stehen deshalb auf dem Programm, sondern
Weltmusik. „Mantras, indianische Gesänge, Wiegenlieder von überall“, zählt Blink auf. Oft
gelingt es am Ende, sogar, zwei- oder dreistimmig zu singen, erzählt die leidenschaftliche
Musikerin.
Martina Schürmann (WAZ)
Der erste Chor für Krebserkrankte: Projektleiterin Nora Meyer-Galow,
Initiator Wolfgang Weber und die Chorleiterin Anne-Marie Blink (vorn)
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„Singen für dein Leben“ bekommt eine Zugabe
Es war eine deutschlandweit einmalige Premiere und sie bekam viel Zuspruch. Deshalb soll
der Chor für Menschen mit Krebserkrankungen, der sich im Januar im Chorforum an der
Fischerstraße erstmals formiert hat, weitergeführt werden. Bereits am Freitag, 13. März,
steht um 17 Uhr der nächste Probentermin an.
Die Leitung des Projektes hat erneut die Niederländerin Anne Marie Blink übernommen, die
selbst schon mehrere Krebsleiden überwunden hat, und die Sänger auf eine
unvergleichliche Weise aufzufangen weiß. 27 Teilnehmer waren es in der ersten
Projektphase, für die nächste Runde haben sich 29 Sänger gemeldet. „Teilweise begleiten
auch Söhne ihre kranken Mütter, ein Mann hat für seine erkrankte Frau mitgesungen“,
berichtet Nora Meyer-Galow von dem berührenden Projekt , das sie gemeinsam mit
Wolfgang Weber ins Leben gerufen hat. Die positive Resonanz auf den ersten Auftritt der
Sänger, aber vor allem der persönliche Austausch, haben sie ermutigt, das von der Bank im
Bistum Essen unterstützte Unternehmen fortzusetzen. „Es wurde geweint und gelacht. Und
gleich nach dem Abschlusskonzert gab es die erste SMS: ,Was mache ich jetzt nur ohne
Euch?’“, erzählt Wolfgang Weber.
... ebenfalls von Martina Schürmann in der „WAZ“