GZA/PP 8180 Bülach 35. Jahrgang Mittwoch, 9. September 2015 Nr. 37 Mittagsmenüs bereits ab Fr. 16.70 Probieren Sie unsere Herbstspezialitäten Planen Sie Ihre Anlässe mit uns Öffnungszeiten: Mo – Fr: 10.00 – 14.30 + 17.00 – 23.30 Sa: 10.00 – 23.30 So: 10.00 – 22.00 Samstag und Sonntag durchgehend warme Küche P Genügend Gratisparkplätze vorhanden Reservierungen: 043 810 62 46 Oberdorfstrasse 1, 8153 Rümlang www.ristorante-romantica.ch Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Verlag Tel. 044 863 72 00 Fax 044 863 72 01 Brennpunkt Aktuell Schlusspunkt Regierungsrat Fehr zur Flüchtlingswelle Bachs bittet beim Kanton um Geld Schüler schützen Nashörner Angst vor einer Flüchtlingswelle? Der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr erlebt die Bevölkerung nicht als ängstlich, wie er im Interview sagt. Eher skeptisch. Aber das sei auch verständlich, meint Fehr weiter. Seite 3 Die Gemeinde Bachs hat beim Kanton einen Beitrag von 350 000 Franken aus dem Fonds für individuelle Sonderlasten beantragt. Konsequenz: Nun muss der Steuerfuss um mindestens 5 Prozent erhöht werden. Seite 5 35 Sekundarschüler der Schule Nägelimoos in Kloten setzen sich für Nashörner ein. Sie basteln und drehen einen Film, der auf Youtube veröffentlicht wird. Seite 24 Zu viele Lärmklagen: Verbot von Zürich Open Air möglich Während des diesjährigen Zürich Open Airs sind 35 Lärmklagen eingegangen. Zu viele für Peter Meier, Sicherheitsvorsteher von Rümlang. Wenn es nicht besser wird, kann die Gemeinde dem Open Air die Bewilligung verweigern. Flavio Zwahlen 60 000 Besucher reisten in diesem Jahr nach Rümlang ans Zürich Open Air. Sie kamen aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland. Das letzte Open Air des Schweizer Festivalsommers verlief äusserst friedlich. Ein Thema sorgte jedoch während des Festivals und nun auch im Nachhinein für Gesprächsstoff: die vielen Lärmklagen. Anzahl Lärmklagen gestiegen Über die gesamte Festivaldauer gingen bei der Polizei, den Organisatoren oder bei der Gemeindeverwaltung 35 Lärmklagen ein. Das sind rund vier Mal mehr Meldungen als noch in den beiden Vorjahren. Peter Meier, Gemeinderat und Sicherheitsvorsteher in Rümlang, nahm die Klagen entgegen. In den ersten beiden Nächten seien lediglich vier Reklamationen eingegangen. Meier: «Die restlichen 30 Lärmklagen kamen über die letzten beiden Abende verteilt.» Vor allem die Konzerte von Kasabian und Paul Kalkbrenner seien zu laut gewesen, so der Rümlanger Sicherheitsvorsteher. 10 bis 20 Klagen sind im Rahmen Das Festival fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. «Bei der ersten Austragung im Jahr 2010 zählten wir über 100 Lärm-Reklamationen», sagt Meier. Doch in den letzten Jahren habe man das Problem mehr und mehr in den Griff bekommen. Meier meint: «10 bis 20 Klagen sind für die jeweiligen Betroffenen zwar ärgerlich, liegen jedoch im Bereich des Verträglichen.» Doch die 35 Reklamationen dieses Jahres würden den Rahmen sprengen. Für Peter Meier ist klar: «Die Organisatoren müssen das Lärmproblem im nächsten Jahr in den Griff bekommen.» Die Verträglichkeit des Festivals mit der umliegenden Bevölkerung sei eine zwingende Voraussetzung, damit die Gemeinde Rümlang die Bewilligung erteile, sagt Meier weiter. Die Gemeinde und die Organisatoren sind zurzeit daran, die Gründe für die Lautstärkenüberschreitungen herauszufinden. Sicher ist, dass verschiedene Faktoren einen Einfluss auf die Lärmverteilung haben. So sei sie sehr vom Wetter abhängig, sagt Meier. «Wegen des schönen Wetters hörte man den Fortsetzung auf Seite 5 ANZEIGEN Jeden Dienstagabend: Pouletflügeli mit knusprigen Pommes – all you can eat für Fr. 25.– Mit Freude präsentieren wir Ihnen unsere kulinarischen Termine: Fr 11. & Sa 12. September Moules et Frites Fr 18. & Sa 19. September deutsche Spezialitäten Fr 25. & Sa 26. September asiatische Spezialitäten – feine Currys Fr 2. & Sa 3. Oktober Cordon bleu – verschiedene feine Variationen Fr 9. & Sa 10. Oktober Fischspezialitäten Öffnungszeiten: Di, Mi, Do 11–14 Uhr / 18–22 Uhr Fr 11–14 Uhr / 18–23 Uhr Sa 16 – 23 Uhr Sonntag und Montag geschlossen Rütihofstrasse 19, 8049 Zürich Telefon +41 43 544 24 56 [email protected] www.facebook.com/restaurantruetihof Die Bülacher Pascal Fehr, John Hiltebrand und Sarah Gianesi präsentieren ihr Bier. Fotos: Jennifer Furer Start für Bülacher Bier gesichert Der Traum vom Lokalbier geht in Erfüllung. Die drei Jungbrauer haben das Startkapital in nur vier Tagen zusammenbekommen. Jennifer Furer Ein Bier von und für Bülach? Das gibt es jetzt. Dank den drei jungen Bierbrauern Sarah Gianesi (29), Pas- cal Fehr (31) und John Hiltebrand (32) können Bülacher bald einheimisches Bier geniessen. Um das Projekt der eigenen Bierbrauerei realisieren zu können, benötigten die drei Ur-Bülacher ein Startkapital. Im Internet hat das Trio mittels Crowd Funding nach Spendern gesucht. Und sie haben sie gefunden: In nur vier Tagen war das Startkapital von 45 000 Franken zusammen. Eigentlich hätten die drei 100 Tage Zeit gehabt, das Geld zusammenzutreiben. Sarah Gianesi: «Einfach unglaublich. Ich kann noch gar nicht glauben, dass wir das Startkapital so schnell zusammenhatten. Wir sind sehr froh über die Unterstützung aus der Bevölkerung und danken allen für ihre Spende.» Auch Pascal Fehr ist froh über die Unterstützung: «Das Interesse an unserem Fortsetzung auf Seite 9 2 Wochenspiegel Nr. 37 TRIBÜNE 9. September 2015 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Wahrheit leben, in der Wahrheit sein Hanspeter Grob * Eine fristlose Kündigung wegen Häme: So ist es mir vor gut drei Monaten ergangen. Es war eine Befreiung für mich und meine Frau. Es war keine Überraschung für uns. Es musste so kommen. Für mich war das Arbeitsverhältnis mit der Geschäftsleitung schon seit längerer Zeit sehr belastend, weil ich gegenüber meinen Teamkollengen ungleich behandelt und weil mein Fachwissen ignoriert wurde. Meine Handlungen und Aussagen wurden als arrogant wahrgenommen. Klare Verstösse von Mietern wie auch von Teammitgliedern, die ich pflichtbewusst meldete, wurden zerredet, ignoriert oder nicht für wahr genommen. Warum? Danke, liebender Gott, dass wir, Karin und ich, in der sehr belastenden Zeit, den Weg der Wahrheit leben durften. Der Grund für die fristlose Kündigung? Häme. Ich musste zuerst im Wiktionary, dem freien Wörterbuch, nachschauen, was das Wort genau bedeutet: Hohn, Sarkasmus, Spott, Verspottung, Schadenfreude, Zynismus. Aber was bedeuten diese Anschuldigungen? Wann habe ich die Geschäftsleitung (1 Person) verspottet, mich schadenfreudig verhalten? Sarkasmus, beissender verletzender Spott. Warum beschuldigt mich die Geschäftsleitung solchen Verhaltens? Weil er in der Wahrheit bleibt. Eine fristlose Kündigung ist nach Zivilgesetzbuch (ZGB), Art. 337, unter anderem aus wichtigen Gründen gegeben. ANZEIGEN «Beide Seiten sind in der Wahrheit, die für sie die Wahrheit ist» Häme, ist das ein wichtiger Grund? Für die Geschäftsleitung ja. Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit (Psalm 86/11). Das steht in unseren Ringen. Diese, unsere Bitte an Gott begleitet uns auf unserem gemeinsamen Lebensweg. Wahrheit, ein grosses Wort, ist es für beide Seiten. In der Wahrheit bleiben, schwierig, nicht so einfach zu leben, nicht so einfach zu beweisen, ob es die Wahrheit ist. Was ist die Wahrheit? Fristlos gekündigt zu werden ist hart. Keine Arbeit mehr, kein Einkommen mehr. Die Arbeitslosenkasse zahlt nicht, weil das von meiner Rechtsschutzversicherung eingeleitete Verfahren noch nicht abgeschlossen ist. Eine Entschädigung und Zahlung des Lohns bis zur regulären Kündigungsfrist, das ist unsere Forderung. Um die Gerichte zu entlasten, um Wahrheiten, um Vergleiche, um Schlichtungen zu finden, wird beim Friedensrichter ein Termin vereinbart, so geschehen. Mehrmals vor diesem Termin hat mich mein Anwalt immer wieder gefragt, ob da noch weitere Gründe, Anschuldigungen oder Fakten seitens des Geschäftsführers kommen könnten? Ich war mir immer sicher: Nein. Meine Sicherheit erklärte ich dem Anwalt immer so. Beide Seiten sind in der Wahrheit, die für sie die Wahrheit ist. Die Häme, die beigelegten Beweisschreiben und Fotos als Gründe für eine fristlose Kündigung sind für den Geschäftsführer die Wahrheit. Diese Gründe sind ehrlich und für mich nachvollziehbar. In den zwei Jahren, die ich dort arbeitete, sind der Geschäftsführer und ich uns ein paarmal uneinig gewesen. Sind wir uns ein paarmal gegenseitig unverstanden vorgekommen. Jeder in seiner Wahrheit. Beim Friedensrichter ist unsere Forderung vom Geschäftsführer nicht akzeptiert worden. Im Herbst wird es somit einen Gerichtstermin geben. Auf dem Rechtsweg werden dann Häme und die weiteren Beweisunterlagen des Geschäftsführers zur Berechtigung der fristlosen Kündigung verhandelt. Vater im Himmel, weise mir und dem Geschäftsführer deinen Weg, dass wir wandeln in deiner Wahrheit. * Hanspeter Grob, 58, Bachenbülach. Flughafen: Die Bewohner von insgesamt 25 000 Wohnungen und Häusern in 27 Gemeinden sollen bis Ende 2025 von Schallschutzmassnahmen profitieren, die der Flughafen Zürich bezahlt. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger». Das sind die wichtigsten Eckpunkte des Schallschutzprogramms 2015. Der Flughafen hat das Programm dieser Tage veröffentlicht. Seit Montag, 7. September, läuft während 30 Tagen die öffentliche Einsprachefrist: In den betroffenen Gemeinden können die Einwohner das Programm einsehen, zudem wird es auf der Website des Kantons Zürich aufgeschaltet. Mit dem neuen Programm erhöht der Flughafen die Investitionen in den Schallschutz um 100 auf 340 Millionen Franken. Bislang hat der Flughafen rund 200 von 240 geplanten Millionen Franken für Lärmsanierungen ausgegeben; davon profitiert haben mehr als 5000 Liegenschaften. Grund für die zusätzlichen Ausgaben ist das geplante Betriebsreglement 2014. Dieses wird mehr Menschen Lärm bringen. Der Bund hat den Flughafen deshalb dazu verpflichtet, gleichzeitig das Schallschutzprogramm zu erweitern. Finanziert werden die Investitionen aus dem Lärmfonds des Flughafens. Zu einer Wiedereinführung des «Lärmfünflibers» sollen die zusätzlichen Ausgaben nicht führen. Diese Gebühr hatten die Passagiere zu bezahlen. Sie wird seit Februar 2014 nicht mehr erhoben. Oberembrach: Beim kantonalen Traktorengeschicklichkeitsfahren in Marthalen ging David Bänninger mit 878 Punkten als Sieger vom Platz. Er lag damit vor dem Hallauer Carlo Bleuer und dem Marthaler Jakob Wipf, beide mit 850 Punkten. Der Oberembracher hat sich somit für die Schweizer Meisterschaft qualifiziert. Bei den Junioren siegte der 17-jährige Adrian Bosshard aus Pfäffikon mit 911 Punkten deutlich vor Michael Baltisser aus Weiach mit 871 Punkten und Pascal Baltisser aus Bachs mit 851 Punkten. Die zehn auf dem Areal verteilten Posten forderten von den Teilnehmern ein breites Wissen, viel Fingerspitzengefühl und Fahrkönnen. Auch Glück war nicht unwesentlich, um eine hohe Punktzahl zu erreichen. Teilnahmebedingung war für Jugendliche wie auch für Erwachsene ein gültiger Führerausweis für Traktoren. Bis zum 18. Altersjahr konnte man dabei in der Kategorie Junioren und darüber in der Kategorie Erwachsene starten. Zuerst mussten alle Teilnehmer einen Theorieteil absolvieren. Danach musste eine Walze unter Zeitdruck an die Fronthydraulik angehängt werden. An weiteren Posten wurde den Teilnehmern Fingerspitzengefühl abverlangt. Auch Massarbeit war beim Stapeln von Getränkeharassen mit dem Stapler oder beim Ausbalancieren auf der Wippe mit dem Traktor gefragt. Etwas Glück brauchte es beim Füllen von Eimern mit Wasser. BRENNPUNKT Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 3 «Unsere Kultur muss respektiert werden» Im Kanton Zürich leben rund 8500 Asylsuchende – das sind 1000 weniger als vor 10 Jahren. Dennoch ist die Lage angespannt. Sicherheitsdirektor Mario Fehr erklärt, warum. Rolf Haecky Mario Fehr, Tag für Tag überqueren Hunderte Frauen und Männer – zum Teil mit Babys und Kleinkindern – das Mittelmeer, um nach Europa zu fliehen. Allein aus Syrien sind bis heute rund 4 Millionen Menschen vor dem Bürgerkrieg geflohen. 1,2 Millionen hat der Libanon aufgenommen, wo heute insgesamt 4,5 Millionen Menschen leben. Etwas über 300 000 Flüchtlingen aus Syrien gelangten bisher nach Europa, davon weniger als 10 000 in die Schweiz. Aber auch aus Eritrea und Afghanistan fliehen viele Menschen. Bislang hat der Kanton Zürich vom Bund rund 1600 Personen aus Syrien zugeteilt bekommen. Weitere werden folgen. Sind Sie darauf vorbereitet? Ja, das sind wir. Das Kantonale Sozialamt ist dafür verantwortlich, den asylsuchenden Menschen eine Unterkunft zu bieten. Dies ist ein Auftrag, den wir zu hundert Prozent erfüllen. Dazu dienen uns in einer ersten Phase im Kanton Zürich 17 Durchgangszentren. In einem zweiten Schritt verteilen wir die Flüchtlinge gleichmässig auf die Gemeinden. Wogegen sich Gemeinden wehren. Das stimmt nicht. Die Zusammenarbeit mit Gemeinden und Bund ist ausgesprochen partnerschaftlich. Natürlich ist die Situation angespannt, da Wohnraum in unserer Region rar ist. Aber unser Asylwesen funktioniert nach wie vor gut. Das heisst, der Kanton Zürich hat das Asylwesen im Griff? Wir machen einfach unseren Job. Wir haben die nötige Infrastruktur aufgebaut, um alle Flüchtlinge ordentlich unterzubringen, bis der Bund entschieden hat, wer ein Anrecht auf Asyl hat und wer nicht. Und im Fall rechtsgültig abgewiesener Personen unterstützen wir den Bund dabei, die Betroffenen konsequent und möglichst rasch in ihre Herkunftsländer zurückzuführen. Können Sie konkrete Zahlen nennen, wie viele Flüchtlinge die Schweiz in diesem Jahr aufnehmen muss? Das Bundesamt für Migration rechnet für das laufende Jahr mit 29 000 Asylsuchenden, die unser Land aufnehmen muss ... ANZEIGEN «Die Zusammenarbeit mit den Behörden in Embrach ist vorbildlich»: Regierungsrat Mario Fehr zum geplanten Bundesasylzentrum. ... Warum muss? Weil die Schweiz ihrer humanitären Tradition verpflichtet ist und weil unser Staat auch entsprechende internationale Abkommen unterzeichnet hat. Und auch weil sich ein demokratisches Land wie die Schweiz nicht einfach aus einem solchen globalen Problem ausklinken kann. Wir sollten uns an Fakten orientieren und die Ruhe bewahren: Ende Juli befanden sich im Kanton Zürich etwas über 8500 Personen im Asylprozess. Vor 10 Jahren waren dies 1000 Personen mehr. Wir haben keinen Notstand, sondern eine angespannte Situation. Aber die Situation könnte sich verschärfen. Niemand kann sagen, wie sich die Situation in den kommenden vier, fünf Jahren entwickelt. Die Schweiz allein hat schlicht keinen Einfluss auf ein Regime wie zum Beispiel jenes in Eritrea, das so etwas wie das Nordkorea Afrikas ist. Also bleibt Europa nur, zu resignieren und diese Menschen aufzunehmen. Keineswegs. Das oberste Ziel ist, dass diese Menschen in ihrer Heimat ungefährdet leben und arbeiten und dort bleiben können. Damit dies möglich wird, müssten alle europäischen Staaten mit geeinten Kräften die Machthaber in diesen Ländern politisch unter Druck setzen, um einen Wandel zum Besseren zu erzwingen. Dazu gehören Einreiseverbote und das Sperren allfälliger Bankkonten von Gewaltherrschern. Das sind Prozesse, die lange dauern. Derweil wächst im Volk die Angst vor einer Flüchtlingswelle. Ich erlebe die Schweizerinnen und Schweizer nicht als ängstlich. Manche sind eher skeptisch, wie viele dieser Asylsuchenden wirklich Verfolgte sind. Das ist auch verständlich. Erweist sich aber, dass ein Mensch in seiner Heimat gefährdet ist, bietet unsere Gesellschaft rasch Hand zur Hilfe und Aufnahme. Viele Menschen in unserem Land leisten einen Beitrag zur Integration. Wohl auch deshalb zeugen Abertausende Beispiele von einer gelungenen Integration von Menschen, die in unser Land haben flüchten können. Ich finde, dass auch sie in der aktuellen Diskussion ihre Stimme haben müssen. In Embrach soll der Bund eines seiner neuen Bundeszentren einrichten. Wie haben die Behörden reagiert, als Sie ihnen diese Botschaft überbrachten? Die Zusammenarbeit mit den Embracher Behörden ist vorbildlich. Wir konnten in Ruhe die nötigen Gespräche führen und danach die Öffentlichkeit informieren. Widerstand leisten jedoch meistens die Anwohner der Zentren. Das ist in Embrach nicht der Fall. Hier führt der Kanton schon heute in den Räumen des geplanten Bundeszentrums sein grösstes Durchgangszentrum. Das eine löst das andere ab. Weil das Regime im Bundeszentrum noch strenger sein wird, merkt Embrach künftig sogar weniger von den im Zentrum lebenden Menschen als heute. Immigranten weitgehend gescheitert. Das ist in der Schweiz anders, da die Gesellschaft die Zuwanderer bisher sehr gut hat mit einbeziehen können. In erster Linie dank unserem System mit guten Volksschulen, Berufslehren und Fachschulen, die weltweit bewundert werden. Wer willens und leistungsfähig ist, dem steht später eine Berufslehre oder sogar ein Studium offen. Das reicht für eine erfolgreiche Integration? Einen weiteren wertvollen Beitrag zur Integration leisten zum Beispiel die Sport- und andere Vereine, aber auch die Armee. Auch Soldaten mit Migrationshintergrund haben intakte Aufstiegschancen. Achten Sie einmal darauf, wie viele fremdländisch klingende Namen in den Kaderlisten unseres Militärs zu finden sind. Aber irgendwann ziehen diese Asylsuchenden aus dem Bundeszentrum aus und ins benachbarte Quartier. Asylsuchende können ihren Wohnsitz nicht frei wählen, nur anerkannte Flüchtlinge. Aber wir können davon ausgehen, dass von den heute zu uns Flüchtenden ein guter Teil für längere Zeit oder auch für immer in unserem Land bleibt. Darum ist ihre Integration besonders wichtig. Und doch gelingt die Integration nicht in jedem Fall. Das stimmt. Wer in diesem Land leben will, muss unsere Kultur respektieren. Und in unserer Kultur haben Arbeit und Leistung einen grossen Stellenwert. Wer sich anstrengt und willens ist, sich sprachlich, wirtschaftlich und kulturell zu integrieren, dem begegnen die Menschen hierzulande mit Toleranz und Anerkennung. Wer dies nicht annehmen kann, der hat es in der Schweiz schwer. Und das völlig zu Recht. Dennoch könnten sich in der Schweiz irgendwann ähnliche Problemen ergeben wie in Frankreich. In Frankreich ist die Integration der Sie sind auch für die Kantonspolizei und damit politisch für den Kampf gegen die Kriminalität zuständig. Ein schwieriger Kampf? Eine Million Flüchtlinge in diesem Jahr Die Zahl der Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa flüchten, hat sich in den vergangenen fünf Jahren vervielfacht. So flohen im Jahr 2010 rund 10 000 Menschen aus ihren Ländern nach Europa. 2014 strandeten bereits gegen 220 000 Frauen und Männer, zum Teil mit Babys und Kleinkindern, an den Küsten Europas. Für dieses Jahr rechnet die EU-Grenzschutzagentur Frontex mit bis zu einer Million Menschen, die hier Schutz suchen werden. Eine Flucht, die allein seit Januar gut 2300 Babys, Mädchen und Buben, Frauen und Männer das Leben gekostet hat. Ein Drittel der Menschen, die über das Meer nach Italien und Griechenland kommen, stammt aus Syrien. An zweiter Stelle stehen Afghanen, gefolgt von Eritreern. Zu erwarten ist, dass vielen dieser Menschen eine Rückkehr in ihr Heimatland auf Jahre nicht mehr möglich sein wird. Foto: Thierry Haecky So sicher wie heute war das Leben im Kanton Zürich schon lange nicht mehr. Letztes Jahr haben wir im Kanton absolut gesehen so wenig Strafdelikte verzeichnet wie seit 35 Jahren nicht mehr, obwohl die Zahl der Einwohner in dieser Zeit stark zugenommen hat. Das ist erstaunlich. Wie erklären Sie sich, dass es heute weniger Delikte gibt als vor 35 Jahren? Ich habe in den vergangenen vier Jahren alles darangesetzt, die Kantonspolizei personell mit den für ihre Aufgabe nötigen Kräften auszurüsten. Diese Vorgabe haben wir nur erreichen können, weil wir uns in Bezug aufs Rekrutieren neuer Kräfte sehr angestrengt haben. Die Kapo verfügt heute über den erforderlichen Sollbestand. Daraus lässt sich folgern: Viele Polizisten gleich hohe Sicherheit für die Menschen, die im Kanton leben. Genügend Personal zu haben, ist sehr wichtig, aber das allein genügt natürlich nicht. Unsere Polizei ist nah am Puls der Zeit und reagiert flexibel und rasch auf neue Kriminalitätsformen oder Bedrohungen der Sicherheit. So investieren wir insbesondere auch in der Prävention, also ins Verhindern von Verbrechen. Wir wollen Verbrechen bereits erkennen, wenn sie sich erst anbahnen. Mit jedem verhinderten Verbrechen haben wir mehr erreicht, als wenn wir erst ermitteln, wenn das Delikt schon passiert ist. In den kommenden vier Jahren will ich die Kriminalitätsrate im Kanton Zürich weiter senken. Mario Fehr Mario Fehr (57) ist Vorsteher der kantonalen Sicherheitsdirektion. Er steht 4800 Mitarbeitern vor. Fehr ist Jurist. Er war Berufsschullehrer. Von 2006 bis 2011 stand er als Präsident dem Kaufmännischen Verband Schweiz vor. Als SP-Politiker begann er seine Karriere im Gemeinderat von Adliswil, danach wurde er Stadtrat. Er sass neun Jahre lang im Kantonsrat und war während 12 Jahren Nationalrat. 4 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 MARKTPLATZ Zürich – Eliteschmiede für Nobelpreisträger Die neue Ausstellung «Einstein & Co – Zürich und der Nobelpreis» im Stadthaus zeigt, welche Rolle die Stadt Zürich in der Geschichte des Nobelpreises spielt. Elke Baumann Angeregt von Bertha von Suttner (1843–1914), Schriftstellerin, wird seit 1901 aus den Stiftungsgeldern des schwedischen Chemikers und Industriellen Alfred Nobel (1833–1896) der Nobelpreis finanziert. Die neue Ausstellung im Stadthaus zeigt Porträts von Nobelpreisträgern, die eine Verbindung zu Zürich haben oder hatten. Der Name Einstein wohl allen bekannt. Wer kennt sie nicht, die Aufnahme mit dem Wissenschaftler, der den Reportern die Zunge herausstreckt. Weniger bekannt ist, dass zahlreiche mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Persönlichkeiten eine Verbindung zu Zürich haben und wie Karl Alex Müller, Nobelpreis für Physik 1987. Heinrich Rohrer, Nobelpreis für Physik 1986. viele der preisgekrönten Entdeckungen und Erfindungen für das tägliches Leben von Bedeutung sind. Von den bis heute 814 vergebenen Nobelpreisen haben 63 Träger eine Zeit lang in Zürich gelebt und gearbeitet. Darunter waren drei Frauen. Das entspricht einer Quote von 5 Prozent. Der Lichthof des Stadthauses stellt zwölf Preisträger in grossformatigen Bildern vor. Ob u.a. Elias Canet- ti (1981 Literatur), Alex Müller (1987 Physik), Rolf M. Zinknagel (1996 Medizin) oder Paul Karrer (1949 Chemie), sie alle hatten und haben in Zürich ihre Lieblingsplätze. Die Besucher erhalten die Gelegenheit, mit ihnen zusammen durch die Stadt zu schlendern. Vielleicht sogar zu einem Platz, an dem er sich selber auch gerne aufhält. Zum Beispiel war es für Einstein das Café Monopol, für ANZEIGEN www.breakpoint.ch Kaufe Autos und Lieferwagen Alle Marken & Jahrgänge Gute Barzahlung, Gratis-Abholdienst Telefon 078 656 60 01 (auch Sa/So) Theodor Mommsen (1902 Literatur) das Café Littéraire am Weinplatz, das Museum Rietberg für Richard R. Ernst (1991 Chemie) und für Kurt Wüthrich (2002 Chemie) das Stadion Letzigrund. Wüthrich spielte lange Jahre Fussball bei den Senioren des FC Wallisellen. Die drei Projektleiterinnen waren darauf bedacht, mit Bezugspunkten zum Alltag und spannenden Geschichten den Rundgang lebendig zu gestalten. Damit bringen sie dem Publikum die Nobelpreisträger von Arber bis Zinknagel näher. Die Ausstellung gibt mit Touchscreens und interaktiven Wandprojektionen, Videos und Interviews Einblicke ins Leben der Ausgezeichneten, welche Spuren ihre bahnbrechenden Entdeckungen hinterlassen haben und wie sich der Nobelpreis auf ihr Leben auswirkte. . Stadthaus, Stadthausquai 17, Ausstellung bis 14. November, Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–12 Uhr. Freier Eintritt. Weitere Infos. www.stadt-zuerich.ch/ausstellung. Zur Ausstellung ist eine Publikation von Margrit Wyder erschienen: «Einstein und Co. Nobelpreisträger in Zürich». Publireportage Bülach: Ausbildung als Erwachsenenbilder/in Erwachsenenbilder/innen stehen heute vor grossen Herausforderungen: Das Bülacher Institut für Bildung Beratung und Kommunikation, IBBK, bereitet sie auf ihre Aufgaben vor und bildet sie aus. An 14 Kurstagen werden im Lehrgang «Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen» die Grundlagen vermittelt. Er schliesst mit einem SVEB-Zertifikat ab. Dies sind die Themen: Didaktik und Methodik, Lernpsychologie und Lernstrategien, Gruppenleitung und -dynamik. Der Beginn des nächsten Lehrgangs ist am 5. November. Ein weiterer Lehrgang startet am 21. Januar. Speziell für Kulturschaffende wird ein SVEB-1-Lehrgang ab 12. November durchgeführt. Die SVEB-Module 2 bis 5 (eidgenössischer Fachausweis Ausbilder/in) finden einmal jährlich statt. Die Informationsveranstaltung ist am 16. September um 19 Uhr. (pd.) Institut für Bildung Beratung und Kommunikation IBBK, Solistrasse 74, 8180 Bülach, Tel. 044 863 71 71 oder www.ibbk.ch. Wochenspiegel AKTUELL Bülacher wollen keinen neuen Kulturartikel in der Gemeindeordnung Die Bülacher haben die aus den Reihen von Bülach Kultur lancierte Initiative «Bülach: Kulturstadt!» deutlich mit 1930 zu 737 Stimmen oder mit 72,4 Prozent abgelehnt. Der vom Stadtrat unterbreitete Gegenvorschlag scheiterte ebenfalls, allerdings knapp mit 1309 Ja- zu 1333 NeinStimmen (50,5 Prozent). Die Stimmbeteiligung lag bei 23,6 Prozent. Obwohl der finanzielle Aspekt zu keiner Zeit Thema der Initiative war, habe er nach Angaben der Initianten dominiert. Kultur als Mehrwert und Wachstumsfaktor sei und bleibe ein wichtiger Aspekt im Alltag. Deshalb würden die Initianten aus der Opposition heraus die Anforderungen an eine Kulturstadt aufrechterhalten und sich weiterhin dafür einsetzen. Stadtpräsident Mark Eberli teilt mit, dass man den Entscheid zur Kenntnis nehme und anerkenne, dass eine Mehrheit die bisherige Verankerung der städtischen Kulturpolitik «offenbar als genügend erachte». Eberli: «Der Entscheid bedeutet, dass der Stadtrat die bisherige Kulturpolitik weiterführen wird.» Für die GLP erstaunt das Resultat nicht: «Wenn man nur wegen einer einzigen Vorlage an die Urne müsse und wenn nur 23,6 Prozent der Bülacher bei einer solchen Vorlage abstimmen, ist der Nein-Stimmen-Anteil immer sehr gross», schreibt die Partei. Die Initiative forderte einen neuen Kulturartikel in der Gemeindeordnung. Der aus zwei Sätzen bestehende Artikel verlangt, das kulturelle Leben und künstlerisches Schaffen zu unterstützen sowie für die Infrastruktur und finanzielle Grundlage zu sorgen. Der vom Stadtrat präsentierte Gegenvorschlag bestand nur aus dem ersten Teil. (dj.) Kampfwahl um Embracher Schulpräsidium Für die Nachfolge des zurückgetretenen Embracher Primarschulpräsidenten Peter Tschudi kandidieren zwei Personen. Wie dem Mitteilungsblatt zu entnehmen ist, handelt es sich um Ökonom Philipp Baumgartner (1963), der als Parteiloser antritt, und um Unternehmer Salvatore Dell’Aria (1977), der für die SVP ins Rennen steigt. Beide kandidieren sowohl als Mitglied als auch als Präsident der Behörde. Die Urnenwahl findet am Sonntag, 18. Oktober, statt. Tschudi gab im Juni seinen Rücktritt aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen bekannt. (dj.) ANZEIGEN Nr. 37 9. September 2015 5 Bachs will Geld aus dem Ausgleichstopf Wegen der angespannten Finanzsituation hat die Gemeinde Bachs beim Kanton einen Ausgleich für individuelle Sonderlasten beantragt. Damit verbunden ist eine Erhöhung des Steuerfusses um 5 Prozent. Daniel Jaggi Die finanzielle Zukunft von Bachs sieht derzeit alles andere als rosig aus. Um die Ausgaben und Einnahmen im Gleichgewicht halten zu können, hat der Gemeinderat beim Kanton kürzlich den Antrag auf Gelder aus dem Topf für individuelle Sonderlasten gestellt – insgesamt rund 350 000 Franken. Beiträge aus dem Isla, dem Individuellen Sonderlastenausgleich, werden nächstes Jahr erstmals an finanzschwache Gemeinde bezahlt, die in gewissen Bereichen überdurchschnittliche Kosten aufweisen (siehe Kasten). In Bachs fallen diese Kosten nach Angaben von Gemeindeschreiberin Andrea Jakob in den Bereichen Legislative, Exekutive, der Gemeindeverwaltung, bei der Rechtspflege wie beispielsweise den Beiträgen an die Kesb, durch das Betreibungsamt und auch wegen der Nachführung des Vermessungswerks an. Die grössten Brocken seien die Gemeindeverwaltung, die Aufwendungen für den Gemeinderat und die Beraterhonorare im Zusammenhang mit der geplanten Gemeindefusion. Kanton stellt Bedingungen Der Ausgleich aus dem Isla-Topf ist aber auch an Bedingungen geknüpft. So muss die Gemeinde mindestens einen Gesamtsteuerfuss von 129 Prozent aufweisen. «Konsequenz wird sein», so Gemeindepräsident Emanuel Hunziker, «dass wir nächstens Jahr den Steuerfuss um 5 Prozent erhöhen werden.» Die Entwicklung, Isla-Gelder beantragen zu müssen, kommt für den Gemeinderat nicht überraschend. Hunziker: «Wir sind eine kleine Gemeinde, die eine Infra- Trügerische Idylle: Bachs leidet derzeit unter grossen finanziellen Belastungen. struktur aufrechterhalten muss, wie sie auch grössere Gemeinden haben. Diese können die finanzielle Belastung aber auf mehr Einwohner verteilen.» Primarschule spart drastisch Was aber ist, wenn die Gemeindeversammlung im Dezember eine Erhöhung des Steuerfusses ablehnt? Hunziker: «Bleibt der Steuerfuss unverändert, so hätten wir nächstes Jahr ein Minus von 350 000 Franken in der Rechnung.» Bei einem Eigenkapital von gerade mal 40 000 Franken würde der Kanton nicht lange zuschauen und rasch eingreifen. Hunziker ist aber zuversichtlich, dass es nicht so weit kommt. «Zumal wir davon ausgehen, in den nächsten Jahren keine weitere Steuerfusserhöhung beantragen zu müssen.» Gespart wird aber nicht nur bei der Politischen Gemeinde. Ein ambitiöses Sparpaket musste sich die Primarschule auferlegen. Grund: Aus den 2012 mit dem Neuen Finanzausgleich geschaffenen kantonalen Ressourcenausgleich und dem Übergangsausgleich fliessen die Gelder nicht mehr so üppig. Bei einem derzeitigen Budget von 1,6 Millionen Franken sollen deshalb im nächsten Jahr bei gleichbleibendem Steuerfuss 300 000 Franken eingespart werden, sagt Präsidentin Marianne Sharif. Der Individuelle Sonderlastenausgleich Der Individuelle Sonderlastenausgleich gleicht besondere Lasten aus, die von der Gemeinde nicht beeinflusst werden können, erklärt der Kanton auf seiner Homepage. Damit seien Mehrausgaben gemeint, die nur bei einzelnen Gemeinden und nur in einzelnen Bereichen (Sonderlasten) anfallen würden und die durch die übrigen Ausgleichsinstrumente nicht bereits abgedeckt werden. Denkbar seien einmalige Ereignisse wie Sturmoder Überschwemmungsschäden oder andauernde ausserordentliche Zustände (beispielsweise überproportional viele Sozialfälle oder die Notwendigkeit umfangreicher Schülertransporte). Sie werden abgegolten, wenn der Steuerbedarf einer Gemeinde zu einem Steuerfuss führt, der das 1,3-Fache des kantonalen Durchschnitts übersteigt. Bülacher Sek geht vor Bundesgericht Die Bülacher Sekundarschule wehrt sich mit weiteren Schulgemeinden mittels einer Staatsrechtlichen Beschwerde vor Bundesgericht gegen ihre zwangsweise Auflösung. Unterstützt wird die Sekundarschule von den politischen Gemeinden Bachenbülach, Winkel, Höri und Hochfelden. Beinahe unbemerkt hat der Kantonsrat im Februar einem Antrag zugestimmt, der für die Bülacher Sekundarschule und die fünf darin zusammengeschlossenen Gemeinden Bachenbülach, Winkel, Höri Hochfelden und Bülach weitreichende Konsequenzen haben wird: Die Sekundarschule kann in der heutigen Form nämlich nicht mehr weitergeführt werden. So will es das neue Gemeindegesetz, das der Kantonsrat im April definitiv verabschiedete, wie der Mitteilung der Sekundarschulpflege Bülach zu entnehmen ist. Der Grund: Eine Kreisschulgemeinde, die sich über eine Parlamentsgemeinde (Bülach) und vier Versammlungsgemeinden (Höri, Hochfelden, Bachenbülach, Winkel) erstreckt, ist im neuen Gemeindegesetz nicht mehr vorgesehen. Will heissen: Parlamentsgemeinden und Versammlungsgemeinden müssen ihre Sekundarschule neu organisieren. Das würde für die Sekundarschule Bülach bedeuten, dass die Kreisgemeinden Höri, Hochfelden, Bachenbülach und Winkel entweder jede für sich eine eigene Sekundarschule betreiben oder sich untereinander – mit oder ohne die Parlamentsgemeinde Bülach – in einem Zweckverband zusammenschliessen müssten. Möglich sei auch, dass sich die Kreisgemeinden mittels eines Anschlussvertrags Bülach anschliessen. Denkbar ist aber auch, dass sich beispielsweise Winkel in Kloten anschliesst oder Hochfelden in Stadel. Einschneidende Folgen «In jedem Fall sind die Folgen sehr einschneidend und haben unverhältnismässige Konsequenzen», sagt die Bülacher Sekundarschulpräsidentin Irene Jaggi. So wäre die allfällige Bildung eines Zweckverbands sehr aufwendig und mit hohen Kosten für alle beteiligten Gemeinden verbunden. Die Frage der Kostenbeteiligung der neuen Verbandsgemeinden wäre neu zu regeln. Bei einem Zweckverband ohne die Parlamentsgemeinde drohe zudem eine schwierige und konfliktträchtige Gütertrennung. Ferner wäre eine Regelung mittels Anschlussvertrags für die Anschlussgemeinden mit unwägbaren Kostenfolgen verbunden. Andererseits würden Anschlussgemeinden zu reinen Zahlstellen von Schulgeldern und hätten kein Mitspracherecht mehr, Foto: Daniel Jaggi Konsequenz sei, dass Unterrichtsstunden gestrichen, der Liegenschaftsaufwand reduziert und von externen Schülern künftig Schulgeld verlangt werden müsse. Einsparungen ergeben sich nach Sharifs Angaben aber auch, weil das Projekt mit Fisibach gestorben ist und deshalb weniger Schüler in der Tagesschule untergebracht seien. Zudem übernehme der Kanton ab nächstem Jahr die Finanzierung der Kleinpensen. Entscheid liegt Ende Oktober vor Um den gesetzlich verankerten Anspruch zu erhalten, musste Bachs den Voranschlag 2016 und vor allem eine detaillierte Begründung seiner Mehrausgaben beim Amt für Gemeindefinanzen einreichen, wie der Abteilungsleiter Gemeindefinanzen, Heinz Montanari, erklärt. «Die jeweiligen Fachdirektionen werden die Mehrausgaben prüfen und ihr Ergebnis einem Fachbeirat weiterleiten.» Dieser gebe seinen Rat bis Ende Oktober ab, und das Gemeindeamt entscheide in der Folge, ob Bachs Anspruch auf Gelder aus dem Fonds habe. Bislang haben neun Gemeinden einen Antrag gestellt. Neben Bachs sind dies: Dietikon Fischental, Hirzel, Hofstetten, Hütten, Ossingen, Rifferswil und Waltalingen. Zürich Open Air droht ein Verbot Fortsetzung von Seite 1 Schall stärker.» Auch die Winde würden bei der Verbreitung des Schalls eine Rolle spielen. Dennoch betont Meier: «Aber Fakt ist, dass die Musik lauter war als noch in den vergangenen Jahren.» Zustimmung an der Urne nötig Lärmgebiete persönlich besucht Gegen eine Auflösung bis zum Ablauf der nächsten ordentlichen Amtsdauer nach Inkrafttreten des nGG wehren sich zudem die Oberstufenschulgemeinden Dübendorf-Schwerzenbach, Nänikon-Greifensee und Wädenswil-Schönenberg-Hütten sowie die politischen Gemeinden Schwerzenbach und Greifensee. In der Staatsrechtlichen Beschwerde wird moniert, dass die neue Regelung faktisch eine Eingemeindung von Schulgemeinden bedeutet. Dies hätte eine massgebliche Bestandsänderung im Kanton zur Folge. Veränderungen im Bestand der Gemeinden könnten aber nicht durch den Kantonsrat umgesetzt werden. Gemäss Artikel 84 der Kantonsverfassung sei dafür zwingend die Mehrheit der Stimmenden der beteiligten Gemeinden an der Urne erforderlich, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen. (fzw.) Die Festivalleitung schreibt dem «Wochenspiegel»: «Bereits während des Festivals haben wir in enger Zusammenarbeit mit der Polizei versucht, die Ursachen für die Lärmklagen zu ermitteln.» Weiter hätten sie die Gebiete, aus denen die Klagen kamen, persönlich besucht. «Die Pegel auf dem Gelände entsprachen den Auflagen der Behörden. Wir können als Grund für die erhöhte Anzahl an Klagen zurzeit nur veränderte Witterungseinflüsse ausmachen», heisst es im Statement weiter. Veränderte Luftfeuchtigkeit, Temperaturen sowie Windrichtungen sind beeinflussende Faktoren, die zu dieser unschönen Belästigung der Anwohner geführt haben könnten. «Wir werden nach den Ursachen forschen, die Daten analysieren, uns bei den betroffenen Anwohnern entschuldigen und all denen danken, die einen solchen Grossevent ermöglichen.» 6 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 Wochenspiegel POLITIK PARTEIEN «Startschuss» für die Planung Stadthaus «Sechtbach» gefallen Der Gemeinderat hat den Planungsschritten für die von den Stimmberechtigten mit überwältigendem Mehr bestimmte Stadthaus-Variante «Sechtbach» zugestimmt. Die vom Stadtrat unverzüglich eingesetzte Projektgruppe arbeitet nach verschiedenen Bestandesaufnahmen jetzt mit «Volldampf» an der Ausarbeitung aller notwendigen Grundlagen für die Durchführung des Gesamtleistungsstudien-Wettbewerbs. Das Siegerprojekt wird im Spätherbst 2016 für den Gemeinderat zur Prüfung und Genehmigung vorliegen. Die Stimmberechtigten werden im 2017 aufgefordert, über die Realisierung zu befinden. Die Arbeit der Projektgruppe während der letzten zehn Monate hat uns als FDP-Fraktion und Initianten überzeugt, dies sowohl fachlich als auch bezüglich Arbeitsfortschritt – immer unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Die beiden Mitglieder aus dem Gemeinderat (je eine Vertretung aus der Rechnungsprüfungskommission und der Fachkommission I) werden in der Jury den Planungsfortschritt verfolgen und mitbestimmen. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte. Auch die übrigen vom Gemeinderat behandelten Geschäfte sind alle im Sinn der FDP-Fraktion verabschiedet worden, insbesondere die Sanierung des 50-jährigen Naturrasen-Platzes inklusive Banden und Tribüne für den FC Bülach. «Knöchelverstauchungen wegen holpriger Unterlage oder spielen im Sumpf» auf der Gringglen sollte dann im Frühling 2016 der Vergangenheit angehören. Alfred Schmid, FDP-Fraktion, Nein der SP zu den Beiträgen für die Kinderbetreuung An der letzten GR-Sitzung hat der Gemeinderat Ja gesagt zur Beitragsverordnung für familienergänzende Betreuung für Kinder im Vorschulalter. Damit erhalten neu auch Eltern Beiträge, die ihre Kinder ausserhalb der städtischen Kinderkrippe betreuen lassen. Dieses Anliegen ist für die SP unbestritten und in anderen Städten schon lange der Normalfall und übrigens vom Gesetzgeber auch so vorgeschrieben. Nein sagen wir aber zur unfairen Einengung der Bezugsberechtigung. So beschloss der Gemeinderat, dass eine alleinerziehende Mutter, die infolge Umstrukturierung ihre Stelle verliert, keine Beiträge mehr erhalten wird. Arbeitslosigkeit wird nicht einer Beschäftigung gleichgesetzt. Auch Eltern oder Elternteile mit einem steuerbaren Vermögen von über 300 000 Franken fallen aus der Bezugsberechtigung. Dies bedeutet, dass Eltern, die beispielsweise dank einem Eigenheim Vermögen haben, trotz einem mittleren Einkommen keinen Anspruch haben. Kommt hinzu, dass die heutigen Beiträge gegenüber den bisherigen stark gekürzt werden. Deshalb sagte die SP-Fraktion klar Nein. Samuel Lienhart, Fraktionspräsident der SP Bülach Der «Wochenspiegel» veröffentlicht neben Leserbriefen, Berichten aus Vereinen auch Einsendungen von Ortsparteien. Bitte senden Sie die Texte am besten in einem Word-Dokument an folgende Adresse: [email protected]. Denken Sie bitte daran: Je kürzer die Texte sind, desto eher werden sie gelesen. Die Redaktion behält sich vor, zu lange Texte zu kürzen. Nr. 37 9. September 2015 7 Hitzige Debatte beim Wahlpodium der FDP Die FDP Bülach veranstaltete letzte Woche ein Wahlpodium. Zu Gast waren Ruedi Noser (FDP), Daniel Jositsch (SP) und Barbara Steinemann (SVP). Zu reden gaben vor allem die aktuelle Flüchtlingsproblematik und die Probleme mit der Personenfreizügigkeit. Flavio Zwahlen Rund 120 Personen kamen am Dienstag vor einer Woche nach Bülach in die Vetropackarena. Dort veranstaltete die FDP Bülach zusammen mit den Bezirken Dielsdorf und Bülach und der jungen Bewegung «Operation Libero» im Vorfeld der Ständerats- und Nationalratswahlen ein Podium. Dabei debattierten drei Politiker, die sich am 18. Oktober zur Wahl stellen werden, zum Thema «Einwanderungsland Schweiz?». Mit dabei waren Ruedi Noser, Ständeratskandidat der FDP, Daniel Jositsch, Ständeratskandidat der SP, und Barbara Steinemann, Nationalratskandidatin der SVP. Erfahrungen mit Einwanderern Zum Einstieg thematisierte Moderatorin Charlotte Sieber von der «Operation Libero» die zurzeit heiss diskutierte Flüchtlingspolitik. Sie wollte von den Podiumsgästen persönliche Erlebnisse mit Zuwanderern hören. Ruedi Noser hatte viele positive Geschichten anzubieten: «Als Unternehmer in der IT-Branche habe ich viel mit Zuwanderern zu tun.» Auch Barbara Steinemann, die in der Sozialbehörde Regensdorf arbeitet, hat durch ihre berufliche Tätigkeit häufig Kon- Debattierten über Flüchtlingspolitik und Personenfreizügigkeit (v.l.): Moderatorin Charlotte Sieber (Operation Libero), Ruedi Noser (FDP), Barbara Steinemann (SVP) und Daniel Jositsch (SP). Foto: Flavio Zwahlen takt zu Einwanderern. Daniel Jositsch hingegen meinte trocken: «Ich sehe jeden Morgen, wenn ich mich rasiere, einen Immigranten im Spiegel.» Seine Aussage brachte die Mehrheit der anwesenden Zuschauer zum Schmunzeln. Doch danach galt es ernst. Wie stehen die Politiker zur aktuellen Flüchtlingspolitik Europas, insbesondere der Schweiz? Barbara Steinemann sagte: «Wir setzen mit unserem funktionierenden Sozialstaat grosse Anreize für Flüchtlinge.» Weiter würden sie wissen, dass sie lange in der Schweiz bleiben können. «Mit dem Geld, das wir bei uns in einen Flüchtling investieren, könnten wir 500 Leute in Afrika ernähren», so Steinemann weiter. Mit dieser Aussage war SPler Daniel Jositsch überhaupt nicht einverstanden: «Mir läuft es kalt den Rücken herab, wenn ich ihnen zuhöre, Frau Steinemann.» Für ihn sei die aktuelle Situation eine humanitäre Katastrophe. «Wir müssen denen helfen, die an Leib und Leben bedroht sind, und mit den anderen Europastaaten eine Lösung finden.» Auch Ruedi Noser ist nicht einverstanden mit Barbara Steinemann. Er sagte: «Der Enthusiasmus in Europa führte zur Destabilisierung der Regimes. Nun müssen wir mit den Konsequenzen leben und sie zusammen ausbügeln.» Fachkräfte aus dem Ausland Charlotte Sieber wechselte das Thema von den Flüchtlingen zur Arbeitsmigration: «Ausländer, die hier arbeiten können, ziehen in die Schweiz und nehmen ihre Familien mit.» Daniel Jositsch sagt: «Ich war ein Gegner der Personenfreizügigkeitsinitiative. Beispielsweise in der Wirtschaft sind viele sehr wichtige Fachkräfte aus dem Ausland in die Schweiz gekommen.» Weiter brachte er das Beispiel der Lehrer: «Heutzutage findet man in der Schweiz fast keine Lehrpersonen mehr. Von wo holen wir sie also?» Man könne natürlich auch 35er-Klassen bilden. «Aber das wollen sie ja nicht oder?», Jositschs Frage ans Publikum gerichtet. Ruedi Noser vertritt eine ähnliche Meinung: «Wir planen immer mehr, wir sind immer weniger, brauchen aber immer mehr.» In der IT-Branche würden jährlich 3600 Fachkräfte fehlen. «Wir können diese Stellen ins Ausland verlegen, oder wir müssen die Leute zu uns holen», so Noser weiter. Barbara Steinemann war da anderer Meinung: «In vielen Branchen provoziert die zunehmende Einwanderung eine erhöhte Nachfrage. Wir brauchen zum Beispiel mehr Leute im Gesundheitswesen.» Sie verstehe nicht, wieso man vielmals nicht zuerst die arbeitslosen Schweizer anstellt, statt die Leute aus dem Ausland zu holen. «Vielmals holt man ausländische Arbeitskräfte, weil sie billiger sind», bekräftigt Steinemann ihre Aussage. Viele junge Gäste Rund ein Drittel der Zuschauer waren Schüler der Kantonsschule Zürcher Unterland. Die Sechstklässler besuchten das Podium im Zuge einer Studienwoche. «Sie alle sind zum ersten Mal an einem Politik-Podium», sagte Flavia Kleiner, Co-Präsidentin von «Operation Libero». Die Schüler stellten während des Podiums interessiert Fragen. (fzw.) Konsens in der Flughafenpolitik suchen Der Flughafen ist Fluch und Segen. Dies das Fazit einer kontradiktorischen Podiumsveranstaltung der SP und der FDP in Bülach. Daniel Jaggi An der Veranstaltung im Vorfeld der Nationalratswahlen nahmen die SPVertreter Thomas Hardegger (Rümlang, bisher) und Priska Seiler Graf (Kloten, neu) sowie die FDP-Vertreter Beat Walti (Zollikon, bisher) und Ursula Gross Lehmann (Küsnacht, neu) Stellung zum Flughafen. Im Zentrum der Diskussion standen der Fluglärm, die Auseinandersetzung zwischen der Bevölkerung im Norden und im Süden des Flughafens sowie die Pistenverlängerung. «An einem Strick ziehen» Unabhängig, wie verfahren die Situation in den verschiedenen Flughafendossiers ist, wurde von links und rechts immer wieder darauf hingewiesen, dass nur ein Konsens aller Akteure zu akzeptablen Lösungen führen kann. Hardegger: «Würden alle Gemeinden an einem Strick ziehen, hätten wir heute eine andere Situation.» Für Priska Seiler trägt der Kanton zu viele Hüte, wie sie sagte: «Er ist einerseits Aktionär des Flughafens, andererseits aber auch Vertreter der Flughafenanwohner und für die Wirtschaftsinteressen der Region zuständig.» Letztere seien nicht zu negieren, betonten alle Podiumsteilnehmer. Die Klotener Stadträtin versteht denn auch den Unmut in Häufiger Vertrauensbruch des Flughafens: Thomas Hardegger und Priska Seiler Graf, beide SP. den Südgemeinden. So könne die Situation von null Fluglärm vor dem Südanflug auf etwas Fluglärm nach dessen Einführung als massiv störend empfunden werden. Die Küsnachter Gemeinderätin Ursula Gross, vom Südanflug direkt betroffen, stellte daraufhin die Frage, ob es wirklich so sei, dass sich der Süden gegen alles wehre. «Es ist vielmehr ein Schwarzer Peter, der herumgereicht wird», sagte sie und betonte: «Es geht nicht nur um Fluglärm, sondern auch um Sicherheit.» Sie meinte damit, dass bei einem Absturz im Süden des Flughafens mehr Menschen betroffen wären. Trotz den Differenzen sieht Beat Walti Licht am Ende des Tunnels. So könne über das Thema Südanflug nach den sehr emotionalen Anfängen nun sachlicher diskutiert werden. «Wir müssen nun pragmatische Lösungen finden.» Dennoch dürfen für Seiler und Hardegger auch Südstarts geradeaus nicht tabu sein. «Sie würden auch die Sicherheit erhöhen», betonte Seiler und kritisierte gleichzeitig, dass Pragmatische Lösungen suchen: Ursula Gross Lehmann und Beat Walti, beide FDP. Fotos: Daniel Jaggi ebendiese Südstarts im Betriebsreglement des Flughafens nicht enthalten sind. Mit den zusätzlichen Starts zwischen 10 und 14 Uhr Richtung Süden könnten den sich um diese Zeit aufbauenden Verspätungen entgegengewirkt werden, betonte Hardegger. «Diese Verspätungen ziehen sich bis in die Nacht hinein», sagte der Rümlanger Gemeindepräsident weiter. «Das ist ein Grund dafür, weshalb im Juli bis nach 24 Uhr geflogen wurde, obwohl um 23 Uhr Schluss wäre.» Überhaupt, so monierte Hardegger, sei es unhaltbar, dass sich der Flughafen die hierzu notwendigen Ausnahmebewilligungen gleich selber geben könne. «Demokratischer Prozess nötig» Auch für Ursula Gross ist klar, dass die Sicherheit erhöht werden muss. Ihr Vorschlag, die Parallelpiste zu realisieren, wurde im Publikum aber mit spitzen Bemerkungen kommentiert. Für Beat Walti ist eine Pistenverlängerung nach Rümlang eine weitere Möglichkeit, die Sicherheit zu erhöhen und dem Flugbetrieb die nötige Stabilität zu geben. Für ihn muss dieses Begehren aber in einen demokratischen Prozess eingebunden sein. Für Priska Seiler alles nur schöne Worte: «Der Bevölkerung fehlt hierfür das Vertrauen.» Der Flughafen habe in der Vergangenheit die Bevölkerung und Gemeindebehörden «immer an der Nase herumgeführt». Sie könne deshalb einer solchen Möglichkeit nicht zustimmen. Zudem habe der Kantonsrat schon drei Mal Nein zu Pistenverlängerungen gesagt. Beat Walti dementierte, der Flughafen habe in der Vergangenheit Vertrauensbruch begangen. Er warb um Verständnis: «Man kann eine Entwicklung nicht zehn Jahre im Voraus sehen.» Eine Pistenverlängerung steht für Hardegger ausser Frage. «Sie ist nicht nötig.» Er plädierte vielmehr dafür, das Vertrauen der süddeutschen Gemeinden zu stärken, sodass sie entsprechend ihrem wirtschaftlichen Vorteil, der durch die Flughafennähe bestehe, ihren Anteil am Fluglärm tragen werden. 8 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 IMMOBILIEN Wir verkaufen Ihre Liegenschaft zum besten Preis – Schätzung & Werbung GRATIS – Ihre Makler im Zürcher Unterland 044 301 50 20 Lagerverkauf, alles muss raus 50% Renggli Immobilien auf Bettwäsche Fixleintücher und Frotteewäsche Nur für kurze Zeit – nur solange Vorrat Aufs gesamte Betten- und Matratzen-Lagersortiment – Top-Konditionen auf Neubestellungen bett – systeme Flughofstrasse 58 (beim Flughafen), 8152 Glattbrugg Bettwaren – Vertrieb Alles fürs Bett mit der Glattalbahn Linie 10 + 12 ab Haltestelle Unterriet 150 m Richtung Flughafen (genügend Parkplätze vorhanden) Montag, Mittwoch, Freitag 10 bis 12 Uhr und 13.30 bis 18.30 Uhr, Donnerstag 13.30 – 18.30 Uhr, Dienstag geschlossen Samstag 10 bis 16 Uhr www.bett-systeme.ch Kontakt: 076 329 99 89 (während Öffnungszeiten) Orientteppichreinigung Vernichten von Milben und Hausstaub Orientteppichreparaturen Walter Schenkel ehemals Teppichwelt Bachenbülach - Parkallee, 8547 Gachnang Telefon 052 375 21 68 [email protected] Abholservice Rufen Sie uns unverbindlich an Wochenspiegel WIRTSCHAFT PARTEIEN SVP/EDU-Fraktion gab klares Statement ab Insbesondere gab an der Gemeinderassitzung in Bülach die Beitragsverordnung familienergänzende Betreuung im Vorschulalter zu reden. Unsere Fraktion gab ein klares Statement ab, indem sie die Verordnung in der Schlussabstimmung ablehnte. Dies mit der Begründung, dass mit der von linker Seite vorgeschlagenen Rabatttabelle auf Betreuungstarife nicht nur höhere, sondern auch tiefere Einkommen zusätzlich begünstigt werden. Einig war man sich dafür im Gesamtgemeinderat, dass der Planungskredit für das Zentrale Verwaltungsgebäude am Sechtbach überaus grosszügige Kosten für Wettbewerb und begleitende Fachleute enthält. Um das Projekt nicht zu verzögern und im Wissen um die hohen Mietauslagen an diversen Standorten entschied man sich in unserem Sinn trotzdem zur Annahme des Geschäfts. Leider war diese Ratssitzung die letzte unseres Gemeinderats Michael Graf. Um vor allem seiner Familie wieder höhere Priorität schenken zu können, entschied er sich, das Amt abzugeben. 2013/2014 präsidierte er den Gemeinderat, und seit der Wiederwahl im Jahr 2014 führte er als Präsident erfolgreich die Fachkommission II. Andrea Spycher, Fraktion der SVP/EDU Die BSB zur Bülacher Gemeinderatssitzung Die Interpellation der Beobachter Stadt Bülach (BSB) von Andres Bührer zum Baufortschritt der Grosssporthalle wurde von Stadtrat Hintermeister ausreichend beantwortet. Es bleibt jedoch unklar, ob die nun zusätzlich angekündigte Hochwasserverbauung bei der Eishalle für teures Geld nachgeschoben werden muss, um die Grosssporthalle zu schützen. Die BSB-Interpellation von Jörg Inhelder zur Auswirkung des Eurokurses auf die Stadt wurde vom Stadtrat gut beantwortet. So ist sich der Stadtrat möglicher Folgen bewusst, erwartet jedoch keine sofortigen Mehrbelastungen oder Mindereinnahmen. Die BSB-Interpellation von Andres Bührer zur geplanten Umgestaltung der Bushaltestellen im Bereich Sonnenhof wurde vom Stadtrat klar unzureichend beantwortet. Das unglückliche Konzept wird in einer abgeschwächten Form vom Stadtrat durchgedrückt und die zerpflückte Begründung dafür auch nicht weiter belegt, sondern nur abfällig kommentiert mit «Im Himmel braucht es auch keine Haltestellen». Die Abwürgerei von Bülachs Strassen durch Stadtrat Lienhart geht somit vorerst weiter. Dem Vorlaufkredit für das von der BSB geforderte zentrale Verwaltungsgebäude haben wir zugestimmt, obwohl wir den Betrag von 870 000 Franken als zu hoch erachten. Jedoch kostet eine Verzögerung des Projekts schnell wesentlich mehr, und eine Kürzung könnte sich zudem als «Sparen am falschen Ort» erweisen. Wir begleiten die weitere Entwicklung aufmerksam. Dem Verpflichtungskredit von 484 000 Franken für den Rasenersatz des Fussballplatzes 1 in der Gringglen haben wir zugestimmt. Wir bekennen uns damit zu den Bedürfnissen des FC Bülach, auch wenn wir das Mass der Steuergelder, die der FC laufend zu benötigen scheint, als für klar zu hoch erachten. Andres Bührer, BSB-Gemeinderat Nr. 37 9. September 2015 9 Auch ein rohstoffarmes Land ist reich «Urban Mining» bedeutet, aus Sperrgut wieder Rohstoffe zu gewinnen. Die Zürcher Sortag AG hat dafür in Rümlang eine neue Maschine gebaut. Roger Suter Dass die Schweiz ein rohstoffarmes Land ist, gilt nur noch bedingt: In Zeiten knapper werdender Ressourcen ist auch Sperrgut ein Rohstoff. Allerdings ein unordentlicher: Wertvolles, Brennbares, Wiederverwertbares und Unbrauchbares sind wild durcheinander. Die Herausforderung besteht also darin, die Stoffe zu trennen. Die Sortag AG hat sich dieser Herausforderung schon 1987 gestellt – mit dem schweizweit grössten Prototypen einer Anlage, die einen Teil dieser Arbeit maschinell erledigt. Dabei stand damals bei den Investoren – den Aktionären des Muldenservices Zürich (MUZ) – der Umweltschutzgedanke noch gar nicht im Vordergrund: Entscheidender war, dass die Deponien, in die damals nicht nur bedenkenlos Bauschutt, sondern so ziemlich alles geschüttet wurde, randvoll waren. Man nannte sie – rückblickend ziemlich beschönigend – Multikomponenten-Deponien. Das Ziel war also, das Volumen des abzulagernden Sperrguts (also Abfall, der nicht in einen normalen Abfallsack passt) zu verringern. Das gelang am einfachsten, indem man beispielsweise Brennbares nicht einfach vergrub, sondern in einer Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) zu Asche verbrannte – und im besten Fall noch Strom oder Heisswasser gewann. 90 Prozent verwertet – irgendwie Heute bleibt nur rund 10 Prozent des Materials, das die Sortag in ihre neue Sortieranlage geliefert bekommt, für eine Deponierung übrig. Statt der Bauschutt und Sperrgut laufen über mehrere automatische Sortierstationen und am Schluss zum «Handverlesen» in geschützte Kabinen. Zufrieden: Dirk van der Wal (links) und Ralf Weber. Fotos: Roger Suter der Wal, in Windeseile wurde die nötige Halle redimensioniert und entsprechend umgeplant, Ende Oktober erfolgte der Beschluss der Generalversammlung, dann die Finanzierung, die Kapitalerhöhung, der Baurechtsvertrag, Ende Januar 2015 begann der Bau auf dem bestehenden Gelände an der Rümlanger Bäulerstrasse im Grenzgebiet zu Glattbrugg, im Mai wurde die Sortieranlage in der noch unfertigen Halle installiert. Seit 30. Juni ist sie betriebsbereit und befindet sich derzeit im Probelauf – mit Notstrom, bis am 14. Oktober die Stromversorgung von der alten an die neue Anlage umgehängt ist. Der entsprechende Countdown auf der Sortag-Homepage läuft schon. Strömungsbecken, wo die wiederum leichteren – vor allem Holz – obenauf schwimmen, während «echter» Bauschutt und Metalle absinken. Beides wird anschliessend von Hand am Förderband sortiert: Wenn beispielsweise Gips mit Holzplatten verbunden ist, schwimmt er ebenfalls obenauf. Die Bänder laufen dabei von der lauten Maschinenhalle in schallgedämpfte Kabinen, in denen zum Schutz vor Staub zudem Überdruck herrscht. Acht Mitarbeiter zählt die Sortag auf dem Areal, die derzeit im Ein-Schicht-Betrieb rund 24 Tonnen pro Stunde sortieren. Die Anlage wäre bis 60 Tonnen ausgelegt. Glückwünsche dafür erhielt Schriber von Filippo Leutenegger, Vorsteher von Entsorgung und Recycling Zürich, und von Franz Adam, Abteilungsleiter Abfallwirtschaft und Betriebe im kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel). Und die Sortag AG hofft, dass sie sich mit dem Beweis des technisch Möglichen nun erfolgreich in einem stark regulierten Markt behaupten kann. vom Kanton vorgeschriebenen 70 werden sogar 90 Prozent des Volumens wiederverwertet, ein Drittel davon «thermisch», also verbrannt. «Die fast 30-jährige Sortierung war pannenanfällig, stand deshalb oft still und war dadurch kaum noch rentabel», erklärte Thomas Schriber, Verwaltungsratspräsident der Sortag Zürich AG, am vergangenen Donnerstag vor Behörden, Partnern und Medien. Wohl habe man einiges in neue Siebe, Rollenroste und Ähnliches investiert, doch hätte die Effizienz gelitten: «Die 2003 hinzugefügte Absiebanlage zum Beispiel kam ganz am Schluss des Vorgangs. So schleppten wir den Staub und die Feinteile stets durch den gesamten Prozess.» Seit 2009 habe der Verwaltungsrat deshalb den Ersatz der Anlage diskutiert und sich nach mehreren Anläufen und Evaluationen für das Produkt von Waltec entschieden. Dann ging es schnell: Im Januar 2014 traf man sich mit dem niederländischen Anlagenbauer Dirk van Bülacher Lokalbier bald auf dem Markt Bierbrauerei schon in Planung Zurzeit sind die drei Bierbrauer daran, das Konzept des Umbaus vorzubereiten. John Hiltebrand: «Wir können dank der Unterstützung der Bevölkerung bereits jetzt mit der Planung unserer eigenen Bierbrauerei beginnen. Dazu müssen noch Abklärungen bei den Behörden vorgenommen werden. Wenn alles gut läuft, können wir die Brauerei im Februar oder März eröffnen. Wir wollen bald mit dem Rampenverkauf beginnen.» Sarah Gianesi, John Hiltebrand und Pascal Fehr kennen sich schon lange. «Wir sind zusammen aufge- Die Auftrennung des angelieferten Materials erfolgt in mehreren Stufen: Eine Siebtrommel trennt die Stoffe zuerst nach Grösse, dann werden die leichtesten im Windkanal weggeblasen, die schwereren kommen in ein Pascal Fehr: «Mein Vater hat mir das Bierbrauen näher gebracht. Durch ihn habe ich angefangen, eigenes Bier herzustellen. Ich fand die Materie sehr interessant, und es hat mir von Anfang an Spass bereitet.» Auch John Hiltebrand hat durch Pascal Fehr Freude am Bierbrauen bekommen: «Anfangs ging das im kleinen Rahmen vonstatten. Dann haben wir begonnen, eigene Rezepte auszuprobieren.» Fortsetzung von Seite 1 Bier freut uns sehr und motiviert uns, weiterzumachen.» Jene, die das Projekt weiter unterstützen wollen, könnten gerne weiterhin spenden. John Hiltebrand: «Wenn wir noch mehr Geld erhalten, erleichtert das den Start noch weiter und wir können unsere Bier-Packages für die Spender schneller zustellen.» Eine finanzielle Spritze hilft nämlich nicht nur den Jungbrauern: Im Gegenzug erhalten Spender Geschenke. Je nach Betrag bekommen sie unter anderem eigengefertigte Biergläser, eigengebrautes Bier, eine Einladung zur Funding-Party oder eine persönliche Tour durch die Bierbrauerei. Maschinen- und Handarbeit Für jeden Bülacher etwas dabei Anstossen mit einheimischem Bier. wachsen», sagt John Hiltebrand: «Uns verbindet eine enge Freundschaft. Bei Sarah und mir hat es dann vor zwölf Jahr gefunkt. Seit dieser Zeit sind wir ein Paar.» Sarah Gianesi arbeitet zurzeit als Kommunikationsplanerin. Das berufliche Wissen kann Gianesi in das Kleinunternehmen einbringen. Sie übernimmt die ganze Planung und Organisation des Unternehmens. John Hiltebrand arbeitete früher im Bereich IT und Grafikdesign und ist nun selbstständig. Daher übernimmt Hiltebrand die Gestaltung der Website und Logos sowie alle sonstigen technischen Aufgaben. Pascal Fehr ist selbstständiger Eisenplastiker. Alle handwerklichen Herausforderungen in der Bierbrauerei fallen daher in seinen Tätigkeitsbereich. Angefangen hat die Leidenschaft zur Bierbrauerei vor drei Jahren. Ein Anreiz, eigenes Bier herzustellen, war unter anderem die Verbundenheit zu Bülach. Sarah Gianesi: «Viele Gemeinden haben ihr eigenes Bier. Wir fanden die Vorstellung von einem Lokalbier, dass den Bülachern entspricht, reizend. Unser Ziel ist es, lokales Bier herzustellen, aber auch lokale Ressourcen für die Bierherstellung zu nutzen.» Um herauszufinden, welches Bier den Bülachern schmeckt, haben die drei Jungbrauer Tastings durchgeführt. John Hiltebrand: «Wir wollen lokales Bier herstellen, dass den Einheimischen schmeckt. Deshalb konnten die Besucher der Tastings einen Feedbackzettel ausfüllen. So haben wir die Möglichkeit, unser Bier zu modifizieren, sodass es auf die Bülacherinnen und Bülacher zugeschnitten ist.» Damit jeder Bülacher ein Bier findet, dass ihm schmeckt, haben die jungen Bierbrauer gleich sechs verschiedene Biere kreiert. John Hiltebrand: «Wir entwickeln Craft Beers. Diese werden in kleinen Weitere Tastings Tastings in den nächsten Wochen nach Ansage. Alle Details sind unter www.stlaurentius.beer/tastings zu finden. Zudem finden folgende Tastings statt: • Samstag/Sonntag, 7./8. November: ZüriUnterländer Biertage in der Chliriethalle in Oberglatt. Der Eintritt ist gratis. • Samstag, 14. November: Erzbierschof, Zürich. Mengen nach traditionellem Handwerk gebraut. Deshalb ist es möglich, diverse Geschmäcker ins Bier einfliessen zu lassen.» Nebst dem saisonalen Himbeerbier brauen die drei Pale Ale, Red Ale, Indian Pale Ale, dunkles Weizen und helles Bier. «Die drei beliebtesten sind das Helle, das dunkle Weizenbier und das Pale Ale», sagt Hiltebrand. Industrie- versus Lokalbier Doch es spielte noch ein weiterer Gedanke bei der Idee, ein lokales Bier herzustellen, mit. Pascal Fehr: «Wir wollen Bier brauen, die sich in Qualität und Auswahl positiv vom Industriebier unterscheidet.» Wer sich von einem Schluck Heimat überzeugen lassen möchte, hat die Möglichkeit, an einem Tasting teilzunehmen. Sarah Gianesi: «Es sind alle herzlich willkommen, die unser Bier probieren möchten.» Mehr Infos: www.stlaurentius.beer. 10 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 Wochenspiegel POLITIK Bülach: Spatenstich zur Gross-Sporthalle Hirslen ist erfolgt Kürzlich erfolgte der Spatenstich zur Gross-Sporthalle beim Sportzentrum Hirslen in Bülach. Diesem denkwürdigen Anlass für den Bülacher Hallensport wohnten Vertreterinnen und Vertreter der Politik, Sportvereine sowie der Projektgruppe bei, wie die Stadt Bülach in einer Mitteilung schreibt. Der Spatenstich sei ein zentraler Meilenstein des Projekts. Und es sei zugleich ein Meilenstein für den Sport in Bülach. Die Gross-Sporthalle werde künftig das Bedürfnis der Vereine wie auch der Berufsschulen für Schulsport, Trainings, Meisterschaftsspiele und Turniere decken. Bei optimalem Verlauf (auch wetterbedingt) könne die Halle Ende 2016 in Betrieb genommen werden, schreibt die Stadt weiter. Die Stimmberechtigten hatten Ende September 2014 dem Bau einer Gross-Sporthalle Hirslen zugestimmt. Im Anschluss an die Abstimmung wurde mit der Detailplanung und dem Ausarbeiten der Baueingabeunterlagen begonnen. Nach der Baueingabe Mitte Februar prüften die städtischen und kantonalen Stellen die Unterlagen. Am 1. Juli dieses Jahres erteilte der städtische Ausschuss Bau und Infrastruktur die Baubewilligung. (pd.) Dänikon: Bauarbeiten an der Hauptstrasse Das kantonale Tiefbauamt erneuert in Dänikon an der Hauptstrasse den Fahrbahnbelag, die Randsteine sowie Teile der Entwässerungsleitungen. Zudem wird die Bushaltestelle Rotflue verlegt und den neusten Anforderungen angepasst. Die Bauarbeiten haben kürzlich begonnen und dauern nach Angaben des Tiefbauamtes voraussichtlich bis Ende Jahr. Die Hauptstrasse wird zwischen dem Gebiet Bölliker und der Kreuzung Feldstrasse saniert. Der Verkehr wird in dieser Zeit mit einem Kreisverkehr mit Einbahnsystem von Hüttikon via Zürcherstrasse nach Dänikon und von Dänikon via Feld- und Otelfingerstrasse nach Hüttikon geregelt. Zudem muss eine Umleitung der Schulwege vorgenommen werden. Die Zu- und die Wegfahrt zu den Liegenschaften sind mit wenigen Ausnahmen jederzeit möglich. Für die abschliessenden Belagsarbeiten muss der entsprechende Abschnitt der Hauptstrasse für den Verkehr komplett gesperrt werden. Der genaue Zeitpunkt dieser Vollsperrung ist noch nicht festgelegt. (pd.) ANZEIGEN Nr. 37 9. September 2015 11 Gestaltungsplan Herti: Bahnwärterhaus in Bülach wird wohl bald verschwinden Mit dem Ja des Bülacher Parlaments zum Gestaltungsplan Herti sind die Tage des historischen Bahnwärterhäuschens wohl gezählt. Ferner hat das Parlament zahlreiche weitere Geschäfte behandelt. Telegramm Daniel Jaggi Mit der im Mai verabschiedeten Nutzungsplanung Bülach Nord besteht auch eine Gestaltungsplan-Pflicht über das Gebiet Herti, das vom Bahnhof bis zur Kreuzarealstrasse reicht. Weil ein hohes öffentliches Interesse besteht, soll auch ein öffentlicher Gestaltungsplan erarbeitet werden. Das Bülacher Parlament hat am Montag vor einer Woche hierfür einstimmig 400 000 Franken gesprochen. In der Debatte war das vom Stadtrat unterbreitete Geschäft unumstritten. Sowohl SVP/EDU und FDP wie auch die Grünen signalisierten von Anfang an Zustimmung. Dabei wurde die Hoffnung geäussert, durch den Gestaltungsplan eine hohe Nutzung des Gebiets zu erhalten. Für Stadtrat Hanspeter Lienhart dient der Gestaltungsplan aber auch der Qualitätssicherung, wie er betonte. Eine erhaltenswerte Baute Mit der Zustimmung dürfte bald einmal das historische Bahnwärterhäuschen verschwinden. Dieses befindet sich derzeit noch im kommunalen Inventar der Schutzobjekte. Dort ist es als erhaltenswerte Baute aufgeführt, wie einem Bericht der Fachstelle für Denkmalschutzfragen der SBB steht. Die SBB, Eigentümerin des Hauses, haben 2012 die Schutzwürdigkeit des Hauses abgeklärt. Sie kommen zum Schluss, dass es sich aufgrund «architektonischer Qualitäten» um ein Kulturobjekt von lokaler Bedeutung handelt. Ein Abbruch ist nach Ansicht der SBB-Fachstelle möglich, sofern «mindestens lokale» Interessen vorliegen würden. Mit dem geplanten Ausbau des Busbahnhofs und dem Umbau des Bahnhofsplatzes wegen des Viertelstundentakts ab Ende 2018 ist nach Ansicht des Fachgremiums das öffentliche Interesse gegeben. Allerdings kann es der Stadtrat nicht sofort aus dem Inventar entlassen. Zuerst muss mit einem Gutachten die tatsächliche Schutzwürdigkeit der Liegenschaft abgeklärt werden. Beim Bahnwärterhaus handelt es sich ur- Das Bahnwärterhaus aus dem 19. Jahrhundert gilt als ein Vertreter der damaligen Holzstil-Architektur und weist viele Zierelemente auf. Foto: dj. sprünglich um ein Stationsgebäude der Vereinigten Schweizerbahnen (VBS), das vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Es wurde zu einem späteren Zeitpunkt an diesen Standort versetzt. Genaueres ist aber nicht bekannt. Die SBB-Fachstelle bezeichnet das Bahnwärterhaus als einen schmucken Vertreter der Holzstil-Architektur um 1900, das mit all seiner detaillierten Bauzier weitgehend erhalten sei. Weniger Geld für Eltern Weit umstrittener als der Gestaltungsplan Herti war im Rat die Beitragsverordnung zur Subvention von Krippenplätzen. Nach der knappen Annahme (15:13 Stimmen) erhalten fortan alle Eltern, die ihre Kinder im Vorschulalter in Krippen betreuen lassen, eine finanzielle Unterstützung. Bislang war dies nur Eltern vorbehalten, die ihre Kinder in die städtischen Krippen brachten, die 38 Plätze anbietet. Allerdings fliessen die Subventionen an die Eltern nicht mehr so üppig wie bisher. Konkret muss, als Beispiel, heute eine alleinerziehende Mutter, die ihre Kinder während fünf Tagen in der städtischen Krippe betreuen lässt, bei einem Jahresbruttoeinkommen von 60 000 Franken pro Tag 30 Franken selber bezahlen. Künftig werden es 60 Franken sein. Dennoch ergeben sich für die Stadt Bülach trotz geringeren Subventionen Mehrkosten von rund 60 000 Franken. Grund: Von dem Zuschuss profitieren künftig mehr Eltern. Rat verfeinert Tariftabelle Im Zentrum der Debatte stand vor allem die Tariftabelle, die der Stadtrat von Bachenbülach übernommen hatte. Die Fachkommission erachtete sie bereits in der Vorberatung des Geschäfts als zu knausrig, weshalb ein Änderungsantrag gestellt wurde. In der verfeinerten Tabelle wird tiefen Einkommen ein Rabatt von bis zu 70 Prozent gewährt. Der Stadtrat sah nur einen solchen von 50 Prozent vor. Die verfeinerte Tabelle fand vor allem bei der Ratslinken und bei Parteien in der Mitte Unterstützung. Die SVP/EDU-Fraktion sprach sich dagegen aus, unterstützte den stadträtlichen Vorschlag, unterlag in der Abstimmung aber mit 9:19 Stimmen. Dennoch fand die nun «verfeinerte» BVO in der Schlussabstimmung nur eine knappe Mehrheit. Verantwortlich dafür ist die SP, die ebenfalls dagegen stimmte. Grund: Ihre beiden Anträge wurden abgelehnt. So verlangten die Sozialdemokraten, auch Eltern, die Arbeitslosen- oder Krankentaggeld beziehen, als Bezugsberechtigte zu bezeichnen. Zudem for- Ferner wurden im Rat folgende Geschäfte behandelt: • Der Gemeinderat stimmt mit 26:2 Stimmen dem Planungskredit von 870 000 Franken für das Zentrale Verwaltungsgebäude zu. • Mit 27 Stimmen (1 Enthaltung) bewilligte der Rat 484 000 Franken für den Ersatz des Naturrasens und der Tribüne auf dem Fussballaplatz Gringglen. Zuvor wurden die budgetierten Reserven von 24 000 Franken aus dem Kredit gestrichen. • Der Rat hat die Kreditabrechnung (Kreditunterschreitung von 30 000 Franken) zur Gruppenraumerweiterung im Schulhaus Hofuri zähneknirschend abgenommen. Die RPK forderte die «umgehende Umsetzung des Immobilien-Managements». • Benjamin Blatter (SVP) ist als Mitglied in die FAK II gewählt worden. • Julia Pfister ist zur Präsidentin der FAK II gewählt worden. • Werner Oetiker ist als Mitglied in die FAK III gewählt worden. • Jeannette Wanner ist als Nachfolgerin von Susanna Lucio zur Ratssekretärin gewählt worden. • Andres Bührer (BSB) hat seine Interpellation «Baufortschritt Sporthalle» begründet. • Jörg Inhelder hat die Antwort des Stadtrats zu seiner Interpellation «Auswirkungen der Freigabe des Wechselkurses» entgegengenommen. • Andres Bührer hat die Antwort des Stadtrats zu seiner Interpellation «Ersatz Bushaltestelle Sonnenhof» kommentiert. • Der Rat hat ferner die Hierarchie im Wasserleitungsnetz festgelegt. derten sie, die Bezugsgrenze bei einem steuerbaren Vermögen von 300 000 Franken aufzuheben. Wie die Tarifausgestaltung letztlich aber erfolgen wird, ist noch ungewiss, denn das Parlament hat im Anschluss an die BVO-Debatte eine Motion der Fachkommission III überwiesen. Sie verlangt vom Stadtrat, die soeben beschlossene BVO mit jener der Primarschule zu vereinheitlichen oder zusammenzulegen. Letztere stützt sich auf andere Berechnungsgrundlagen. 12 Wochenspiegel Nr. 37 BÜLACHER KULTUR 9. September 2015 Das Piano spielt die Hauptrolle VERANSTALTUNGSKALENDER THEATER Mittwoch, 9. September, 13 Uhr Probebesuch «Eine Mitsommernachts-Sexkomödie» Kammerspiele Seeb, www.volkshochschule-buelach.ch KLEINKUNST Sonntag, 13. September, 17 Uhr Die neue Sam Singers Show: «Sentimental Journey» Sigristenkeller, www.sigristenkeller.ch Wiener Brahms Trio: (v.l.) Boris Kuschnir, Orfeo Mandozzi und Jasminka Stancul. Sechs Konzerte bietet KlassikBülach von September bis April 2016. Solisten und Programme verlangen regelmässigen Besuch. Bereits die Namen der Musiker, die auftreten, sind überzeugend. Kommen die Kompositionen hinzu, die gespielt werden, ist sofort klar, was die Musikfreunde aus Bülach und Umgebung zu tun haben: in den Flügelsaal von Musik Hug gehen, zu sechs Konzerten, in denen es ohne Piano nicht geht. Ein Trio aus Wien Begonnen wird die KlassikBülach-Konzertsaison am Samstag, 19. September, mit dem Auftritt des Wiener Brahms-Trios. Mit Boris Kuschnir (Violine), Orfeo Mandozzi (Violoncello) und Jasminka Stancul (Piano) kommt ein hochklassiges Trio nach Bülach, das dieses Jahr sein 20-Jahr-Jubiläum feiern kann. Die drei Musiker bieten Kammermusik auf hohem Niveau, sie werden regelmässig zu den grossen klassischen Musikfestivals eingeladen, sind aber auch begehrte Solisten und treten mit prominenten Gästen – genannt seien hier Julian Rachlin, Nicolaj Znaider, Yuri Bashmet und Lawrence Power – in verschiedenen Kammermusikbesetzungen auf. Für Streichinstrumentenfans ist interessant, dass Boris Kuschnir seit einem Vierteljahrhundert eine Violine von Antonio Stradivari, «La Rose-Boughton», spielt und Orfeo Mandozzi auf einem Cello aus dem Jahr 1675 von Francesco Ruggeri konzertiert. Beide Instrumente kommen aus Cremona. Zu hören sind zwei Klaviertrios von Johannes Brahms (Nr. 3 in d-moll und Nr. 1 in H-Dur) und das Klaviertrio in B-Dur von Ludwig van Beethoven. Ein Solist namens Teo Besonders freuen darf man sich auf das zweite Konzert, das am Samstag, 24. Oktober, 20 Uhr, stattfindet. Es ist den «KlassikBülachern» gelungen, den 23-jährigen Teo Gheorghiu für ein Klavier-Rezital zu engagieren. Der 1991 in Zürich geborene Gheorghiu hat eine hervorragende Ausbildung in London und Philadelphia hinter Der junge Pianist Teo Gheorghiu. Fotos: zvg. sich, derzeit studiert er an der Royal Academy of Music in London. Teo Gheorghiu ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Pianisten seiner Generation, er hat verschiedene Musikwettbewerbe gewonnen, gab 2004 sein Debüt in der Tonhalle Zürich und konzertiert seither mit Spitzenorchestern und bekannten Dirigenten. Im Flügelsaal von Musik Hug spielt Teo Gheorghiu Werke von Joseph Haydn (Sonate in G-Dur), Franz Schubert (Sonate Nr. 19 in cMoll), Sergej Rachmaninow (8 études-tableaux op. 33) und Milij Balakirew (Islamej – «Orientalische Fantasie»). Über den jungen Pianisten schrieb die Kulturredaktorin Susanne Kübler im «Tages-Anzeiger» unter anderem: «Teo Gheorghiu … gestaltet mit Bedacht und Respekt vor dem Werk. Nicht den Effekt sucht er, sondern die Balance: zwischen Klang und Struktur, zwischen Detail und Zusammenhang …» Duo-Abend Das dritte Konzert in diesem Herbst bringt die Violinistin Bettina Boller und den Pianisten Walter Prossnitz nach Bülach. Die beiden Musiker, die bereits einige Male miteinander aufgetreten sind, blicken auf unterschiedliche musikalische Wege zurück. Bettina Boller, bei Ulrich Lehmann in Bern ausgebildet und mit Studienaufenthalt bei Itzhak Perlman in New York, hatte den Solopart bei den Musikvisualisierungen des Schweizer Fernsehens unter der Regie von Adrian Marthaler inne. Walter Prossnitz, in Kanada geboren, ist seit 1988 Dozent am Konservatorium Zürich und hat über 40 verschiedene Klavierkonzerte auf der ganzen Welt aufgeführt. In Bülach ist er nicht ganz unbekannt, denn er hat im Jahr 1990 beim Kammerchor Zürcher Unterland als Pianist mitgewirkt, als von Carl Orff «Carmina Burana» aufgeführt wurde. Das Duo Bettina Boller und Walter Prossnitz spielt am Sonntag, 15. Oktober, 17 Uhr, Werke von Franz Schubert (Violinsonate in A-Dur), Johannes Brahms (Violinsonate in A-Dur) und Robert Schumann (Violinsonate in d-moll). 2016 gehts weiter Nach der Pause am Jahresende geht die BülachKlassik-Konzertsaison am Freitag, 22. Januar, weiter. Es kommt das Klavier-Duo Adrienne Soos und Ivo Haag und spielt Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Claude Debussy und Johannes Brahms. Am Samstag, 5. März, folgt ein Klavier-Rezital mit Boris Spasskij, der Werke von Clara Schumann, Robert Schumann, Johannes Brahms und Frédéric Chopin spielt. Das finale Konzert findet am Sonntag, 3. April, statt: Oliver Schnyder und das Carmina-Quartett (Matthias Enderle und Susanne Frank, Violine; Wendy Champney, Viola; Stephan Goerner, Violoncello) führen Kompositionen von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann auf. Friedel K. Husemann ZIRKUS-THEATERSTÜCK Mittwoch, 16. September, 15 Uhr «Die dumme Augustine», Tösstaler Marionetten Sigristenkeller, www.sigristenkeller.ch JAZZ Freitag, 18. September, 20.15 Uhr Sinatra Tribute Band & Max Neissendorfer JazzInn, Alterszentrum Grampen, www.jazzbuelach.ch ABENDMUSIKEN Sonntag, 20. September, 17 Uhr «I have a dream»: Hommage an Martin Luther King Reformierte Kirche FILM Samstag, 26. September, 10 Uhr Die Zauberlaterne Bülach Filmklub für Kinder, Kino ABC FREIE PLÄTZE Wie der Gemeinnützige Frauenverein mitteilt, gibt es im September in verschiedenen Kursen noch freie Plätze. Für Kinder ist das der Zeichenkurs für Jugendliche ab 10 Jahre, in dem mit einfachen Techniken und Hilfsmitteln das Zeichnenlernen vermittelt wird. Für Erwachsene gibt es noch freie Plätze in folgenden Kursen: Zeichenkurs, Aquarell- und Mischtechnik, herbstliches Arrangement im Kokosblatt, PatchworkKurs. In diesen Kursen sind derzeit noch wenige Plätze frei. Am 25. September findet die Heilkräuterwanderung in der Natur mit Corina Gantner statt (bei jedem Wetter). Informationen und Anmeldungen zu den Kursen unter www.frauenverein-buelach.ch oder via Mail [email protected]. JAMSESSION Im Restaurant Kaserne beginnen am Freitag, 11. September, wieder die Abende (von 20 bis 23.30 Uhr) mit Old-Time-, Bluegrassund Folk-Music. Die Big Stone Old Time Country Band heisst Zuhörer und Musiker herzlich willkommen, der Eintritt ist frei. Ab September finden diese Musikabende an jedem zweiten Freitag im Monat im Restaurant Kaserne statt. SIGRISTENKELLER Mit zwei verschiedenen Auftritten beginnen die Kleinkunst-Veranstaltungen im Kulturzentrum Sigristenkeller (eine umfassende Vorschau wurde auf der Kulturseite vom 26. August publiziert). Am Sonntag, 13. September, 17 Uhr, am Tag der Kleinkunst, treten die wiener brahms trio boris kuschnir, violine orfeo mandozzi, violoncello jasminka stancul, klavier Atelierräume in Bülach zu vermieten! Kontakt: [email protected] werke von beethoven und brahms samstag, 19. september 2015 beginn 20 uhr, türöffnung 19 uhr reservation: tickets zu fr. 40.– unter www.klassikbuelach.ch oder direkt an der abendkasse Sam Singers mit ihrer neuen Show «Sentimental Journey» auf. Drei Tage später, am Mittwoch, 16. September, 15 Uhr, wird etwas für Kinder ab 4 Jahre geboten: Die Tösstaler Marionetten spielen das Zirkus-Theaterstück «Die dumme Augustine». JAZZCLUB-KONZERT Zum Beginn der Konzertsaison des Jazzclubs Bülach kommen die Sinatra Tribute Band mit acht hochklassigen Musikern und Max Neissendorfer ins JazzInn und bringen als Spezialgast Barbara Mayr mit. Die Sinatra Tribute Band würdigt das Erbe des weltbekannten Sängers und Entertainers unter dem Motto «100 Years of Frank Sinatra» mit etlichen klassischen Sinatra-Hits und neuen Arrangements. Max Neissendorfer ist ein Sänger der Extraklasse, der das Publikum mit Humor, Schlagfertigkeit, Selbstironie und Spontaneität unterhält. Eine willkommene Ergänzung der Sinatra Tribute Band und des Sängers Max Neissendorfer stellt die Sängerin Barbara Mayr dar. Das Konzert beginnt im JazzInn (Grampen) um 20.15 Uhr. ABENDMUSIKEN Im Rahmen der beliebten Abendmusiken in der reformierten Kirche gibt es am Sonntag, 20. September, 17 Uhr, eine Hommage an Martin Luther King unter dem Motto «I have a dream». Mitwirkende sind Christina Jaccard (Spirituals, Gospel), Dave Ruosch (Piano), Jonas Ruther (Schlagzeug) Vera Baur (Sprecherin) und Helmut Vogel (Sprecher). Wussten Sie, dass wir täglich von 7.30 bis 19.00 Uhr mit feinen Tagesmenüs, -la-carte-Gerichten oder ganz einfach mit einem Coupe auf der Terrasse für Sie da sind? Restaurant im Grampen Wir freuen uns auf Ihre ReservaƟon 044 861 81 51 Wochenspiegel H I N TE R G R U N D Nr. 37 9. September 2015 Das Objekt des Schreckens: Gesplitterte Cockpit-Scheibe beim Schicksalsflug AB 2087 – für die Fluggäste ein unvergessliches Erlebnis. 13 Foto: Hans Lenzi «Emergency Descend» für Flug AB 2087 Die grosse Ferienzeit und damit Tausende von Flugbewegungen stehen vor der Tür. Wir konsumieren unfallfreie Flüge wie selbstverständlich. Das kann sich rasch ändern. Im Nu sind wir existenziell gefährdet. Ein Erlebnisbericht. Hans Lenzi Kürzlich auf Flug AB 2087: Plötzlich erlebt man ein fast unheimliches Zusammenrücken von Diesseits und Jenseits. Für eine knappe Zeitspanne ist es unklar, in welcher der beiden Dimensionen man sich wiederfindet. Zäh tropfende Minuten Zufrieden haben wir nach 14 Tagen Gran Canaria den Heimflug nach Zürich angetreten. Ermüdet vom langen Boardingprozedere dösen wir in der hintersten Sitzreihe des zu zwei Dritteln gefüllten Aircraft Carriers vor uns hin. Wir freuen uns: Bald werden wir wieder helvetischen Boden unter den Füssen haben und in den Alltag reintegriert sein. Da schnarrt plötzlich dieser Kurzsatz des Flugzeugkapitäns durch den Lautsprecher: «Emergency Descend!», gefolgt vom harten Klang des Anschnallzeichens. Innert Sekunden ist jedermann hellwach: Was! Notfall-Absinken?! Erste Köpfe und verunsicherte Blicke werANZEIGEN den über den Sitzlehnen sichtbar. Auch das Kabinenpersonal ist für einen Augenblick ausser Takt, verständlich. Denn solche Anweisungen sind selten. «Was müssen wir jetzt tun?» ist eine erste Reaktion. Schon werden die Esstrolleys mit grosser Hast in ihre Verankerungen befördert und die Flugbegleiter schnallen sich in ihren Sitzen fest. Das Warten beginnt. Ist’s das gewesen? Und damit die Ungewissheit. Zum ersten Mal greift man sich bewusst das Security Sheet und versucht sich darauf zu konzentrieren: Aha, die Notausstiege befinden sich gleich hinter uns. Tastend erfühlt man unter dem Sitz die Schwimmwesten. Denn wir fliegen über offenem Meer. Inzwischen schlägt das Herz bis zum Hals, der sich merkwürdig trocken zeigt. Frösteln und Zittern setzt sein, man kann sich nicht dagegen wehren. Ist’s das gewesen? Bilder schwirren durch den Kopf. Man beginnt sich mit dem Schlimmsten auseinanderzusetzen. Und tatsächlich: Der Blick auf den in der Armbanduhr integrierten Höhenmeter lügt nicht: Wir verlieren rasch und kontinuierlich an Höhe. Wenn dies so weiter geht, durchstossen wir bald die Wolkendecke und danach bleibt eigentlich nur noch das Wasser. Wir reden wenig. Wir bedanken uns gegenseitig für die letzten schönen Jahre und fragen uns gleichzeitig: Wo werden wir bald sein? Sind in wenigen Minuten all die vielen Spe- kulationen um Jenseits, Lebenssinn und Schöpferwesen zur empfundenen Unzeit plötzlich gelöst? Gesplittertes Cockpitfenster Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit: Erneut meldet sich der Flugverantwortliche «Hier spricht der Kapitän. Wir mussten wegen eines gesplitterten Cockpitfensters rasch Höhe abbauen. Die Lage ist jetzt unter Kontrolle. Wir können nicht nach Zürich weiterfliegen, sondern müssen im portugiesischen Faro zwischenlanden.» Man spürt förmlich, wie das Flugzeug leichter wird: Allen ist eine Riesenlast von den Schultern gefallen. In rührender Weise kümmert sich das Bordpersonal nun um seine Gäste, gibt Auskunft, tröstet hier und dort. Der Andrang zu den Toiletten ist gross, denn diese Aussage gilt sinngemäss für alle: «Die letzten zwanzig Minuten verspürte ich grosse Angst, das hat mir auf die Blase geschlagen.» Endlich am Boden, nehmen alle das zum Abschied gereichte Schoggi-Herz dankbar entgegen. Und der Schreibende nimmt sich vor: Alles, was jetzt noch an Wartezeit und Unannehmlichkeit kommen sollte, spielt keinerlei Rolle. Mich ärgert nichts, ich bin nur erleichtert. Noch bin ich am Leben! Nach dem Splittern des rechten Cockpitfensters hat die Crew sofort den Notruf «Squawk 7700» abgesetzt und ist mit Sauerstoffmasken weiter geflogen. Von den Leitstellen wurde die Maschine prioritär behandelt und dem nächstbesten Ausweichflughafen Kommentare im Internet in Echtzeit • #AB2087: Wo seid ihr? • #AB2087: Bahnt sich da wieder ein Flugzeugunglück an? • Looking into #AB2087 flight. #7700 now disappeared from @flightradar24. • #ab2087 has disappeared from the radar 7 minutes ago . Pray, pray, pray. • #AB2087: Was ist da los? Klingt nicht gut. Hoffe, sie kommen heile runter. • Flight #AB2087 has declared an emergency and is squawking 7700 • #pray. • Bei Flug #AB2087 gibts wohl Probleme. Maschine war verschwunden, fliegt jetzt relativ niedrig weiter. • #AB2087: Auf allen Seiten, auf denen ich geguckt habe, ist die Maschine nicht mehr eingezeichnet. • That’s a stiff diving #squawk7700 #AB2087. • Notlandung von #AB2087 in Faro. • Ich will doch kein Internet im Flugzeug. #AB2087 hat offenbar Probleme. Wer will das schon über seinen Flug lesen? • #ab2087 is BACK ... go guys go. (hl.) zugeleitet. Bei der Landung standen Polizei und Feuerwehr bereit. «Unbedingt überleben» Und so reagierten, nach überstandenem Flugride, die Mitreisenden (eine Auswahl): «Das war Bewahrung. Wir haben nur noch gebetet. Schon vor dem Start hab ich die Maschine den göttlichen Engeln zur Obhut anvertraut». «Mein Mann begann zu weinen, selber hab ich den Rosenkranz zur Hand genommen». «Haben Sie die feuchten Augen der Airhostess ebenfalls gesehen?» «Meine schwangere Frau ist regelrecht vor Angst erstarrt». «Ich dachte: Jetzt muss ich wenigstens nicht mehr zur Arbeit gehen». «Das war mein erster Flug, ich hab wegen Flugangst extra noch eine Pille eingeworfen.» «Ich dachte: Die veranstalten eine Übung.» «Ich wollte unbedingt überleben. Ich dachte ständig an meine beiden Kinder zu Hause.» «Das war eine seriöse Sache, sie hätte ins Auge gehen können.» (ein pensionierter Linienpilot). «Ich entschied: Ich zieh’ meine Schuhe nicht wieder an, ohne kann ich besser schwimmen». «Gut, dass wir nicht früher informiert wurden; es hätte nur die Panik gefördert.» «Diese lange Ungewissheit: Die Angst wurde immer stärker.» 14 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 VE R M I S C H TE S / VE R E I N E Grünliberale laden zum Furttaler Essen ein Gute Politik und gutes Essen entstehen aus lokalen Zutaten. Die Furttaler Nationalratskandidatinnen der Grünliberalen, Barbara Schaffner und Karin Joss, möchten mit kulinarischen und politischen Rezepten überzeugen und laden deshalb am Sonntag, 13. September, Wähler und Wählerinnen zum Furttaler Essen ein. Mit dem Essen verbinden sie aber auch eine politische Botschaft und ein Bekenntnis zur lokalen Produktion von Lebensmitteln und kurzen Transportwegen. Fast alle Zutaten zum Brunch, Dessertbuffet und Abendessen stammen aus dem Furttal und werden gemäss Herkunft deklariert. Neben den beiden Köchinnen werden weitere grünliberale Politiker und Politikerinnen anwesend sein: Zugesagt haben Nationalrat Thomas Weibel und ein weiterer Nationalratskandidat aus dem Furttal, Walter Niederhauser von der Unternehmerliste. Mehr Informationen zum Anlass und zur Anmeldung finden Sie auf der Homepage der GLP Dielsdorf (www.bezirkdielsdorf.grunliberale. ch) oder von Barbara Schaffner (www.barbaraschaffner.ch oder Tel. 079 309 81 99). (pd.) LESERBRIEF Organisatorischer und finanzpolitischer Schildbürgerstreich Zum Artikel «Oberstaatsanwaltschaft gegen Aufteilung der Strafverfolgungsbehörde», «Wochenspiegel» vom Mittwoch, 2. September: Eigentlich ist es erstaunlich, dass ausgerechnet die SP den von ihrem Regierungsrat Notter gefassten Beschluss der Regionalisierung wieder rückgängig machen will. Die seinerzeit beschlossene Zusammenlegung hatte viel Unruhe in die damaligen Bezirksanwaltschaften gebracht. Wenn wir nun die Fallzahlen anschauen, hat die Staatsanwaltschaft (STA) Winterthur/Unterland Eingänge im Bereich der STA Zürich–Limmat und Zürich–Sihl. Die jetzigen Strukturen funktionieren zur Zufriedenheit aller Beteiligten, und es besteht überhaupt kein Handlungsbedarf für eine Veränderung. Die nun gestellte Forderung des Postulats hätte in mehreren Bereichen negative Konsequenzen: 1. Um ein 24-Stunden-Pikett zu gewährleisten, ist die jetzige Grösse der STA Winterthur/Unterland ideal. Mit der Grösse von 12 Staatsanwälten ist eine vertretbare Mehrbelastung durch das Pikett gut möglich. Eine Aufsplittung dieser STA würde Synergien verpuffen. 2 Wenn nun Bülach eine eigene STA aufbauen müsste, müsste die jetzige Aussenstelle Flughafen geschlossen werden. Das macht überhaupt keinen Sinn, denn wie wir wissen, ist der Flughafen ein Deliktschwerpunkt, der eine Präsenz vor Ort benötigt. 3. Mit einer STA Bülach müsste ein neues Gebäude gesucht werden, das verursacht zusätzliche Kosten. Wie wir alle wissen, wurde in Bülach das Gefängnis aufgehoben – auch das ergäbe einen wesentlichen organisatorischen Mehraufwand. 4. Mit einer Neuschaffung einer STA Bülach müssten insgesamt sechs Personen mehr beschäftigt werden; wollen wir das? Die EDU erachtet dies als organisatorischen und finanzpolitischen Schildbürgerstreich. Zusammenfassend kann gesagt werden: unnötig, unüberlegt, ineffizient und zu teuer. Hans Egli, Steinmaur, EDU-Kantonsrat Wochenspiegel Besuch bei Camion Transport Über 100 Mitglieder des Vereins «Flughafenregion Zürich – Wirtschaftsnetzwerk und Standortentwicklung» tauchten in Rümlang in die schnelle Welt des Transportwesens ein. Die Flughafenregion Zürich beherbergt bekanntlich unzählige renommierte Unternehmen. Seit zwei Jahren hat die Camion Transport AG auch eine moderne Niederlassung an der Rümlanger Wibachstrasse. Frühmorgens am 19. August durften sich über 100 Mitglieder des Vereins «Flughafenregion Zürich – Wirtschaftsnetzwerk und Standortentwicklung» (FRZ) auf dem 33 000 Quadratmeter grossen Grundstück umsehen. Im Rahmen der FRZ-Serie «Mitglieder präsentieren sich Mitgliedern» stand eine äusserst spannende Betriebsbesichtigung samt feinem Frühstück auf dem Programm. 9. September 2015 15 Hochfelden: Anmelden für Unihockeyturnier Der Unihockeyclub Hochfelden führt in diesem Jahr bereits das 17. Plauschturnier durch. Dabei kann jedermann teilnehmen. Es findet am Samstag, 28 November, von 8 bis 20 Uhr in der Turnhalle Wissacher auf einem Kleinfeld statt. Gespielt wird ausschliesslich in der Kategorie Mixed. Dabei zählen Frauentore doppelt. Es darf pro Mannschaft maximal ein lizenzierter Spieler angemeldet werden. Gespielt wird nach den SUHV-Regeln auf einem Kleinfeld (1 Torhüter/in und 3 Feldspieler/innen). Dabei muss mindestes eine Frau während des ganzen Spiels als Feldspielerin auf dem Platz stehen. Anmeldung und Fragen bis 10. Oktober an [email protected]. (pd.) Unihockeyspieler Stéphane Geslin zu Gast in Bülach Hochbetrieb in der riesigen Halle der Camion Transport AG in Rümlang. Es ist eines von vielen Unternehmen der Flughafenregion. Foto: zvg. Stückgut als Kerngeschäft Nachdem FRZ-Geschäftsführer Christoph Lang die Mitglieder begrüsst hatte, stellte Niederlassungsleiter Patrick Witzany die vor 90 Jahren gegründete Firma vor: «Die Story der Camion Transport AG ist eine Erfolgsgeschichte: Was 1925 als Lagerhaus AG in Wil SG begann, ist heute eines der bedeutendsten Transportund Logistikunternehmen der Schweiz.» Schon früh habe man die Wichtigkeit einer flächendeckenden Stückgutverteilung erkannt und das Firmennetzwerk um bedeutende Standorte erweitert: 15 sind es momentan in der Schweiz. «Kontinuität und Stabilität sind die Eckpfeiler unserer Geschäftsphilosophie. Die Unternehmensleitung ist seit Jahrzehnten in den Händen der Familie Jäger. Mit zahlreichen Kunden pflegen wir langjährige Geschäftsbeziehungen, die sich zu echten und aufrichtigen Partnerschaften gefestigt haben», Nr. 37 führte Witzany aus. Gleichzeitig erklärte er die Bedeutung des firmeneigenen und zertifizierten Eco-Balance-Systems. Bald 200 Mitarbeiter in Rümlang Auch die beeindruckenden Zahlen auf dem anschliessenden Rundgang durch das riesige Gebäude liessen die Teilnehmenden aufhorchen: Schweizweit gibt es 1200 Mitarbeitende und 600 Fahrzeuge. Bald 200 Leute werden allein in Rümlang beschäftigt, wo 51 Rampenplätze für grössere und kleinere Fahrzeuge – rund 70 an der Zahl – genutzt werden können. Aber auch die Schienenanbindung kann sich sehen lassen mit einem eigenen «Bahnhof» für 2-mal 16 Bahnwagen der SBB. Die FRZ-Gruppen bekamen das emsige Treiben unter Zeitdruck am eigenen Leib zu spüren. In der Umschlaghalle herrschte grosser Be- trieb, überall wurden mit verschiedenen Gabelstaplern Waren in allen Formen und Grössen für den Transport in alle Windrichtungen geladen. Auch Kontraktlogistik und Einlagerungen werden in weiten Teilen der Hallen für die vielfältige Kundschaft betrieben. In den modernen Büroräumen – namentlich der Disposition – sorgen in einem Dreischichtbetrieb von 3.30 in der Früh bis abends um 22 Uhr stressresistente Mitarbeiter für die administrative Übersicht. Nach dem informativen Rundgang mit vielen zurückgelegten Metern sorgte ein reichhaltiges Frühstücksbuffet für einen stilvollen Abschluss des Events. Beim Networking entwickelten sich interessante Gespräche und Kontakte, bevor es selbst wieder an die Arbeit ging. (pd.) Mehr unter www.flughafenregion.ch. In der Gottesdienstreihe «sonntag.», deren diesjähriges Thema das Herz ist, wird am 13. September um 19 Uhr in der reformierten Kirche der Bülacher Unihockeyspieler Stéphane Geslin zu Gast sein. Unihockey ist ein schneller und konditionell anspruchsvoller Sport. Das Herz muss im Einklang mit den anderen Spielerinnen und Spielern des Teams schlagen. Gemeinschaft und Zusammenhalt sind dabei wichtige Begriffe, die auch im kirchlichen Umfeld als grundlegend und erstrebenswert angesehen werden. Stéphane Geslin hat sein Herz jahrelang dem Unihockey verschrieben. In Hochfelden aufgewachsen und in Bülach spielend, brachte es der gebürtige Franzose bis zum Captain der französischen Unihockey-Nationalmannschaft. Gleichzeitig hat er sich im Bülacher Unihockeyclub als Spieler und auch als Präsident engagiert. In der Gottesdienstreihe «sonntag.» stellt sich der Sportler den Fragen von Pfarrer Dominik Zehnder. (pd.) VEREINE Gute Klotener Leichtathleten an den Schweizer Meisterschaften Kürzlich fanden in Basel (U20) und Riehen (U16) die Schweizer Meisterschaften statt. Mit einer Zeit von 59,00 Sekunden hatte sich Matthias Studiger im 400Meter-Hürden-Lauf für den Final qualifiziert. Zuerst stand aber der Halbfinal über 110 Meter Hürden an. Studiger wurde in den zweiten Lauf eingeteilt, eine lösbare Aufgabe. Mit einem Sieg in 15,12 Sekunden quali- fizierte er sich für den Final vom Nachmittag. Hier gelang der Start sehr gut, und nach 50 Meter war er mit der Spitze gleichauf. Man merkte, er wollte mehr, bis es an der letzten Hürde nicht mehr stimmte. Leider wurde es Rang 4 in 14,82 Sekunden. Die Bronzemedaille hatte er um 2/100 Sekunden verpasst. Die jüngeren Klotener Athleten mussten am Samstag in Riehen zu den 80-Meter-Vorläufen antreten. Dabei erreichte Andrew Nadig mit 9,80 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung und qualifizierte sich für den Halbfinal. Nahom Yirga konnte sich ebenfalls mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 9,85 Sekunden für den Halbfinal qualifizierte. Im ersten Halbfinal wurde Andrew Nadig mit 9,90 Sekunden Fünfter, während Nahom Yirga im zweiten Halbfinal in 9,92 Sekunden Vierter wurde. Beide waren somit ausgeschieden. Am Sonntag starteten beide über 100 Meter Hürden. Nahom Yirga erreichte im ersten Vorlauf 14,56 Se- kunden, eine Zeit nur 1/100 Sekunde hinter seiner Bestleistung, während Andrew Nadig im vierten Vorlauf mit 14,61 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung erzielte. Mit diesen Leistungen waren beide für die Halbfinals qualifiziert. Nicht mehr so gut lief es in den Halbfinals, Andrew Nadig kam auf 14,84 Sekunden und Nahom Yirga auf 14,72 Sekunden, was für den Final nicht reichte. Kurt Altorfer, TV Kloten Beachvolleyball-Wettkampf in Niederweningen Zwölf Mannschaften aus Steinmaur, Wehntal, Schneisingen und Ehrendingen kämpften kürzlich in der Badi Niederweningen um eine Badi-Saisonkarte. Der Andrang für den stimmungsvollen und friedlichen Event in der Badi Sandhöli war gross. Leider konnten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden. Mit nur einem Beachvolley-Feld ist die Kapazität begrenzt. Es wurde auf gutem Niveau, fair und auch mit einer Prise Humor gegeneinander angetreten. «Das Schöne an diesem Anlass ist, dass beim Volleyball eben Jung und Alt, Frau und Mann miteinander spielen können», sagt Ralf Isken, Direktor der BezirksSparkasse Dielsdorf, der ebenfalls am Plauschanlass mitspielte. Als dann um 18 Uhr das Finalspiel startete, lag Testosteron in der Luft: Zwei Teams junger, sportlich gebauter Männer gaben alles im Kampf um den Sieg. Dieser ging an die Schneisinger. Auszug aus der Rangliste: 1. Schneisingen Ost, 2. Testo aus Niederweningen, 3. MR Steinmaur 1. Die Gesamtrangliste sowie Fotos sind auf www.bespo.ch zu finden. Denise Roth, Sportkoordinatorin, Bewegung und Sport Wehntal+ Gewannen den Beachvolleyball-Wettkampf: Schneisingen Ost. Foto: zvg. 16 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 AU TO M O B I L Grosse Klappe und viel dahinter Der tschechische Hersteller hat 2014 erstmals in der langen Geschichte mehr als eine Million Autos ausgeliefert. Ende September kommt die neue Generation des Aushängeschilds Superb Combi in die Schweiz. ist auch die Detailpflege nicht vergessen worden. Statt des einen Regenschirms hinten gibt es jetzt deren zwei in den Vordertüren und einen Eiskratzer in der Tankklappe. Das Tablet hat einen festen Halter im Fond, kann aber auch in der Jumbobox vorne untergebracht werden. Da in jeder Türe eine 1,5-Liter-Flasche Platz findet, muss auch niemand verdursten. Fast schon selbstverständlich ist es, dass die grosse, weit öffnende Heckklappe mit einer simplen Fussbewegung geöffnet werden kann. «Simply Clever» ist für Skoda mehr als ein Markenslogan. Peter Lattmann Die elegante Limousine ist schon da, für den noch praktischeren Kombi gilt es, sich noch einige Wochen zu gedulden. Die Neuauflage des Skoda Superb ist ein Meilenstein für die sich rasant weiterentwickelnde VW-Tochter, deren Produktion nach der Überschreitung der Millionengrenze 2014 in den ersten sechs Monaten dieses Jahres erneut um über fünf Prozent gesteigert werden konnte. Skoda-Chef Winfried Vahland und seinen Mitstreitern ist es gelungen, bisherige Kernwerte der Marke wie Platz und Funktionalität aufrechtzuerhalten und neue wie Wertigkeit, Design und sogar Emotionalität dazuzugewinnen. Zweite Generation des Combis Jüngster Trumpf der Traditionsmarke aus dem tschechischen Mlada Boleslav ist die noch geräumigere und sparsamere zweite Generation des Superb Combi. Ein Raumwunder war schon der Vorgänger. Was jetzt auf den Markt kommt, ist das Mass aller Dinge in der oberen Mittelklasse. Der um acht Zentimeter verlängerte Radstand lässt vor allem die Mitfahrer in der zweiten Reihe frohlocken. Mehr als 15 Zentimeter Knie- und 10 Zenti- Allrad, Turbo oder Diesel? Superb – seinen Namen trägt der Skoda nicht umsonst. meter Kopffreiheit sind im Normalfall den Langversionen der Prestigelimousinen vorbehalten. Trotz der praktisch unveränderten Fahrzeuglänge von 4,85 Metern konnte auch das Laderaumvolumen ausgeweitet werden. 660 Liter stehen für vier oder fünf Erwachsene zur Verfügung, 1950 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen. Das sind in diesem Segment absolute Rekordwerte. Das üppige Platzangebot allein würde noch nicht auf Augenhöhe zu den Premiumanbietern führen. Skodas neues Flaggschiff kann aber auch anderweitig punkten. Der Innenraum ist nicht nur riesig, sondern auch vorzüglich verarbeitet und ausgestat- Fotos: zvg. tet. Dank einer Vielzahl von Ablagen wird er allen Insassen gerecht. Am Lenkrad gibt es keinerlei Berührungsängste. Die Bedienungselemente sind klar strukturiert, das Armaturenbrett ist übersichtlich, und die Technik dahinter auf dem neuesten Stand der VW-Technik. Im Familienstreit mit dem Passat wird jetzt auch im Multimediabereich und bei den Assistenzsystemen mit gleichen Waffen gekämpft. Beispiele dafür sind das automatische Ein- und Ausparken, die Infotainmentsysteme, die Konnektivität und die auf die individuellen Bedürfnisse anpassbare Fahrwerkabstimmung. Trotz allen Verbesserungen und Aufwertungen Bei der Markteinführung Ende September ist der Superb Combi mit sechs Motorisierungen und vier Ausstattungen in einer offiziellen Preisspanne von 28 710 bis 52 740 Franken verfügbar. Davon abzuziehen sind der aktuelle Swiss-Netto-Bonus und andere Vergünstigungen. Basismodell ist der 125 PS leistende 1,4Liter-Benziner mit 125 PS und manuellem Sechsganggetriebe in der Ausstattung Active. Auf der anderen Seite lockt der Zwei-Liter-Benziner mit 280 PS, Allradantrieb und SechsGang-Direktschaltgetriebe mit der vornehmen L&K-Ausstattung. Ebenfalls in Erwägung zu ziehen gilt es den Zwei-Liter-Turbodiesel mit 150 PS sowie auf der Seite der Benziner einen 1,4-Liter mit 150 PS und einen 1,8-Liter mit 180 PS und die mittlere Ausstattung Ambition. Das Prunkstück aus dem in einer umfassenden Renovations- und Erweiterungsphase stehenden Werk Kvasiny wird Skoda neue Freunde bescheren. BMW schenkt dem Dreier ein Facelift der Dieselfraktion, die beim 318d mit 150 PS für 43 300 Franken beginnt und beim 335d xDrive mit 313 PS für 64 200 Franken endet. Spezielle Erwähnung verdient der sparsame 320d EDE mit 163 PS (EDE steht für Efficient Dynamics Edition), der mit 3,8 Liter Diesel für 100 Kilometer auskommen und weniger als 100 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen soll. Das ist aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Anfang des nächsten Jahres wird der 3er erstmals auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb angeboten. Die mit 330e bezeichnete Version kann rein elektrisch 35 Kilometer schaffen und bei einer entsprechenden Fahrweise mit einem Durchschnittsverbrauch von 2,1 Litern bluffen. Da jeder vierte verkaufte BMW der 3er-Reihe zuzuordnen ist, gilt es beim Erneuerungsprozess Zurückhaltung zu üben. Optisch ist das Facelift der sechsten Generation kaum wahrzunehmen, bei den Motoren und dem Fahrwerk hat sich einiges getan. Peter Lattmann Mit der Einführung der sportlichen 3er-Limousine hat sich BMW 1975 als Pionier der gehobenen Mittelklasse zum Volumenhersteller gewandelt. Dank der komplett neuen Modellreihe ist die Produktion in wenigen Jahren verdoppelt worden. Gut 14 Millionen Fahrzeuge sind seither in 40 Jahren verkauft worden. Sportlicher und effizienter Dieser Tage rollt die weiterentwickelte, sechste Generation des 3ers erst einmal als Limousine und Touring (Kombi) in die Schweiz. Bei genauerem Hinsehen sind sogar einige optische Retuschen zu erkennen. So sind Scheinwerfer sowie Standleuchten und der Kühlergrill dem neuen Familienbild angenähert worden. Grundsätzlich wird aber am Bewährten festgehalten. Wer erst kürzlich zum neuen 3er gewechselt hat, muss nicht sofort nachziehen, kann auch auf den nächsten Generationenwechsel warten, ohne das Gesicht zu verlieren. Anreize gibt es aber genug, den neuen Modelljahrgang doch in Erwägung zu ziehen. Die BMW-Leute bezeich- Innenraum aufgewertet Kaum augenfällige Änderungen aussen, dafür mehr im Innern. nen ihn als noch hochwertiger, sportlicher und effizienter. Zu den wichtigsten Aufgaben der Ingenieure gehörte die Weiterentwicklung der Fahrdynamik, die das Mass aller Dinge in diesem Segment darstellen soll. Grosse Auswahl bei den Motoren Die erste Ausfahrt mit dem auf Michelin-Supersport-Reifen rollenden 340i mit adaptivem M-Fahrwerk zeigt, dass die Münchner diesem Anspruch durchaus gerecht werden. Einen direkten Vergleich mit der Konkurrenz brauchen sie jedenfalls nicht zu fürchten. Das Topmodell zeigt auch, dass die Änderungen im Motorenbereich und bei den Typenbezeichnungen einschneidender sind. Die einst wegweisenden Benziner 328i und 335i haben Platz gemacht Foto: zvg. für den 330i, einen Zwei-Liter-Vierzylinder mit 252 PS, und den erwähnten 340i, einen beeindruckenden Drei-Liter-Sechszylinder mit 326 PS. Basismodell in der Schweiz bleibt zunächst der 320i mit 184 PS und weiterhin zu Rabatt berechtigenden Listenpreisen ab 45 100 Franken. Die stärkeren Kraftspender sind 3900 oder 11 400 Franken, die Allradversionen bis 4700 Franken teurer. Später wird im Modell 318i mit 136 PS erstmals auch ein Dreizylindermotor zur Verfügung stehen. Das Novum in der BMW-Geschichte hat im Mini debütiert und kommt auch im 2er Active Tourer zum Einsatz. Das Gegenstück dazu wird dann der neue M3 als agilster und sportlichster seiner Art darstellen. Noch grösser ist die Auswahl in Dank der vermehrten Verwendung edler Materialien hat auch die Innenausstattung des 3ers eine Aufwertung erfahren. Revolutionär ist die Auffrischung auch hier nicht, im Detail aber spürbar. Das Infotainmentsystem ist auf dem jüngsten Stand der Technik, das Head-up-Display übersichtlicher, der gut zugängliche Laderaum für alle Eventualitäten gerüstet, und einige der vielen Ablagen sind zweckdienlicher gestaltet. Das Platzangebot und der Komfort sind schon seit dem letzten Modellwechsel über jeden Zweifel erhaben. Die Qual der Wahl stellt sich erst bei der Karosserieform. Zur klassischen Limousine und zum weiterhin Touring genannten, praktischen Kombi werden sich auch wieder Coupés, der GT mit Schrägheck und das Cabrio – als exotischer 4er – zur breit abgestützten 3er-Familie gesellen. Für Nachwuchs ist demnach gesorgt. Kultmobil: Der «Döschwo». F: zvg. Nicht totzukriegen: Die «Ente» lebt Vor 25 Jahren lief die Produktion des 2CV aus. Der legendäre «Döschwo» – respektive die «Ente» – ist heute ein gesuchter Klassiker. Die Legende ist so schön, dass sie einfach wahr sein muss: Als 1934 der damalige Citroën-Direktor PierreJules Boulanger seine Wünsche für einen minimalistischen Kleinwagen aufzeichnete, soll seine Anweisung an Konstrukteur André Lefèbvre folgendermassen gelautet haben: «Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 Stundenkilometer schnell ist und dabei nur 3 Liter Benzin auf 100 Kilometer verbraucht.» Der Wagen sollte ausserdem schlechteste Wegstrecken bewältigen können und so einfach zu bedienen sein, dass auch eine ungeübte Fahrerin problemlos mit ihm zurechtkommt. «Das Auto muss ausgesprochen gut gefedert sein, sodass ein Korb voll mit Eiern eine Fahrt über holprige Feldwege unbeschadet übersteht», soll Boulanger ausserdem gefordert haben. Unter 400 Kilogramm schwer Das Aussehen des Wagens interessierte ihn nicht. Entstanden ist ein Prototyp, genannt Toute Petite Voiture (TPV): ein Gefährt so schräg und liebenswert, dass es nur von Citroën stammen konnte. Nur ein Scheinwerfer, links – das Auto schaute wie Karl Dall. Segeltuchsitze, keine Rückspiegel, Kurbelanlasser. «Das Auto ist für Bauern gedacht, und die haben alle eine Frau, die die Kurbel betätigen kann», soll Boulangers Begründung gelautet haben. Immerhin konnte so das Gewicht des ulkigen Prototypen auf 380 Kilogramm begrenzt werden. Viel wichtiger als die amüsante Legende ist jedoch, was daraus entstand: nämlich der legendäre 2CV, der «Döschwo», benannt nach der ursprünglichen Leistung von 2 PS. Vorgestellt in Paris im Oktober 1948, startete im Juli 1949 die Produktion der «Ente». Der 2CV ist ein entscheidender Meilenstein für Citroën und einer der ganz grossen Namen der Automobilgeschichte. Und ein äusserst erfolgreiches Modell dazu: Weltweit wurden 3,8 Millionen viertürige Limousinen und 1,2 Millionen Lieferwagen verkauft. Vor 25 Jahren, im Sommer 1990, wurde die Produktion des 2CV endgültig eingestellt. (ds.) Foto: zvg. Crash-König Der neue Subaru-Outback mit EyeSight, dem Stereokamera-Fahrassistenzsystem, erzielte im japanischen Test die Bestnote «ASV+» mit der Maximalwertung von 46 Punkten. (zb.) MEDIZIN Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 17 Lungenkrebs: Nicht mehr gar so oft tödlich Auch wenn sie oft nicht geheilt werden können: Lungenkrebspatienten profitieren heute von enormen diagnostischen und therapeutischen Fortschritten. Die «Lokalinfo» hat mit Professor Walter Weder, Lungenchirurg am Unispital Zürich, gesprochen. Interview: Lisa Maire Walter Weder, Lungenkrebs ist die Krebsart mit der höchsten Sterblichkeit. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt laut einer Statistik 14 Prozent. Stimmt das? Das war vor ein paar Jahren noch richtig. Unterdessen haben wir einiges erreicht: Die Überlebensrate ist heute für Patienten, die in spezialisierten Zentren behandelt werden, doch deutlich besser, obwohl die statistischen Zahlen dazu noch fehlen. Welches sind denn die Fortschritte? Sehr wichtig ist die sogenannte individualisierte Medizin: Tumorgewebe wird im Labor genau auf spezifische Eigenschaften untersucht, die dann mit spezifischen Medikamenten gezielt behandelt werden. Zusätzlich wird das Tumorstadium ganz exakt definiert und entsprechend dazu die richtige Operation oder richtige Kombinationsbehandlung – Bestrahlung, Chemotherapie und Operation – herausgefunden. Eine individuell abgestimmANZEIGEN nähen. Das alles gelingt uns heute mit einer Sicherheit, dass das Chirurgisch-Technische eigentlich nur noch selten ein Problem ist. te Behandlung wirkt intensiver und produziert weniger Nebenwirkungen. Ich kann mir vorstellen, dass auch die Erfahrung eine Rolle spielt. Das ist in der Tat so. In einem grossen spezialisierten Lungenkrebs-Zentrum wie hier am Universitätsspital hilft die Erfahrung mit neuen Behandlungsmethoden und Operationstechniken wesentlich mit, die Sterblichkeit zu senken. Genauso elementar für eine moderne Krebsbehandlung ist aber auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Seit etwa acht Jahren haben wir ein spezielles «Tumor-Board», an dem hoch spezialisierte Ärzte und Ärztinnen aus verschiedenen Disziplinen – Chirurgie, Onkologie, Radiologie, Pneumologie, Pathologie – zusammenkommen und wöchentlich 20 bis 30 Patienten mit Lungenkrebs und Tumoren des Brustkorbs besprechen. Wie können die Prognosen bei Lungenkrebs sonst noch verbessert werden? Neben Forschungsprojekten, die von der Stiftung für angewandte Krebsforschung unterstützt werden, sind wir zurzeit daran, ein systematisches Screening-Programm zur Früherkennung für die Schweiz aufzubauen. Das Problem bei Lungenkrebs ist ja, dass er sich oft erst bemerkbar macht, wenn er bereits fortgeschritten ist. Entdeckt und behandelt man ihn aber im Frühstadium, sinkt die Sterblichkeit um 20 Prozent. Dies hat eine grosse Studie mit Risikopersonen, die vorsorglich am Computertomografen gescreent wurden, nachgewiesen. 14-Stunden-Tage sind für ihn normal: Lungenchirurg Walter Weder. Fokussieren wir auf die Chirurgie. Welche Fortschritte gibt es da? Da haben wir in den letzten Jahren durch neue Operationstechniken sehr viel erreicht. Wir nutzen heute bei etwa 70 Prozent der Lungenkrebs-Operationen die Schlüsselloch-Technik. Solche minimal-invasiven Eingriffe sind für den Patienten weitaus verträglicher. Auch ausgedehnte, komplizierte Operationen können heute viel schonender durchgeführt werden. Wird bei Lungenkrebs auch an anderen Spitälern auf diese Weise operiert? Längst nicht so oft. Einige fangen sogar erst damit an. Ich war vor 20 Jahren weltweit einer der Ersten, der Lungenkrebs minimal-invasiv operierte. Inzwischen wenden auch andere Chirurgen aus meinem Team bevorzugt diese Technik an. Foto: mai. Wie hat sich die Operationsart verändert? Sehr stark. Vor 15 Jahren kannte man nur 3 Operationstypen, heute gibt es 15 Variationen, wie man etwas machen kann. Man kann zum Beispiel – anstatt gleich den ganzen betroffenen Lungenlappen zu entfernen – TeilOperationen machen, man kann rekonstruieren, die verbliebenen Lungenteile wie bei einer Transplantation wieder ans Herz, an die Luftwege an- Sie haben als Lungenkrebs-Chirurg und auch in Sachen Lungentransplantation ein internationales Renommee. Wie viele Stunden hat Ihr Arbeitstag? (lacht) Ich beginne zwischen 6.15 und 7 Uhr und arbeite bis abends um 20, 21 Uhr durch. Am Samstagvormittag bin ich auch im Spital, am Sonntag arbeite ich nur von zu Hause aus. Wie schaffen Sie denn das? Ich bin sicher überdurchschnittlich belastungsfähig. Natürlich ist ein Ausgleich wichtig. Ich mache sehr viel Sport, gehe gelegentlich in die Oper, ins Theater – mit meiner Frau oder mit meinen vier Töchtern. Ich brauche und schätze aber auch die Ruhe und Frische, die ich seit 16 Jahren zu Hause in Erlenbach finde. 18 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Zürcher Theatergeschichte In Eveline Haslers neuem Roman «Stürmische Jahre» spielt die Familie Rieser eine zentrale Rolle. Ferdinand Rieser wuchs in einer aus Deutschland eingewanderten jüdischen Familie auf und übernahm 1907 die elterliche Weingrosshandlung. Mit seiner Frau Marianne entwickelte er eine Leidenschaft fürs Theater. 1926 verkaufte er das Geschäft und widmete sich nur noch dem Zürcher Schauspielhaus. Dank diesem Engagement wurde es in den 30er-Jahren zur zweiten Heimat vieler bedeutender Theaterleute, die Deutschland verlassen mussten. Rieser inszenierte Stücke, die in Nazi-Deutschland verboten waren. Damit zog er die Wut seines Nachbarn, James Schwarzenbach, auf sich, der mit den Nationalsozialisten sympathisierte. Eveline Hasler bezieht in ihr Werk auch die Familie Mann mit ein. Erika Mann hat zu dieser Zeit in Zürich Erfolg mit ihrem Kabarett Pfeffermühle. Mit ihren Romanen über historische Persönlichkeiten wurde Hasler zu einer der erfolgreichsten Schweizer Autorinnen. Auch in ihrem neuen Roman lässt sie durch die Verbindung von Fakten und Fiktion die faszinierende und unheimliche Welt der 1930er-Jahre in Zürich lebendig werden. DER GUTE RAT HOROSKOP Stillen mit Schoppen: Bin ich eine schlechte Mutter? Kürzlich las ich in der Zeitung folgende Textstelle: «Jede Frau, die wirklich stillen will, kann es. Die Vorteile sind so zahlreich, dass man sie kaum aufzählen kann: Gesundheit fürs Kind, Gesundheit für die Mutter, Zeit- und Geldgewinn. Auch ist man viel ungebundener – kann überall und immer stillen. Den Schoppen geben ist eine Komplikation. Flaschenkinder sind zart und atmen später oft durch den Mund, was schwerwiegende Folgen haben kann. Die Flasche sollte wieder das werden, was sie sein sollte: Prothese für das bedauernswerte Kind ohne Mutter.» – Diese Darstellung hat mich bedrückt, denn ich konnte keines von unsern Kindern stillen, weil ich in jungen Jahren an Tuberkulose litt. Aber ich habe mich immer bemüht, so viel Nestwärme wie möglich zu geben. Bin ich eine schlechte Mutter? Ich finde es höchst ungerecht, ja sogar böse, dass man so scharfe Worte herauslässt und nicht an jene «Nestwärme wird nicht nur durch eine stillende Brust gewährleistet, sondern vielmehr durch ein liebendes Herz» Frauen denkt, die voll guten Willens waren, aber aus diesen oder jenen Gründen das Wunschbild nicht erfüllen konnten und deshalb vielleicht sogar sehr traurig sind. Wir wollen hier nicht von jenen Frauen reden, die ihr Kind aus egoistischen Motiven heraus nicht stillen wollen, weil sie zum Beispiel um ihre gute Figur bangen. Sie sind heute bestimmt in der Minderheit, denn der Trend neigt zweifellos zum Brustkind. In allen anderen Fällen nicht stillender Mütter sind Ihre Überlegungen richtig, und es stiftet mehr Schaden als Nutzen, wenn wirklichkeitsfremde Schwarz-Weiss-Malereien wie die von Ihnen zitierte verbreitet werden. Echte Nestwärme wird sicherlich nicht nur durch eine stillende Brust gewährleistet, sondern vielmehr durch ein liebendes Herz. Ich erinnere mich gerne an meinen Arzt im Säuglingspflegekurs von damals, der uns sagte: «Wenn Ihr aus einem ärztlichen Grund nicht stillen könnt, dann schaut mich an. Ich habe nie einen Tropfen Muttermilch bekommen. Vielleicht wäre ich sonst ein wenig grösser, ein wenig hübscher geraten? Aber für den Alltag reicht es.» Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten KREUZWORTRÄTSEL Eveline Hasler: Stürmische Jahre. Nagel & Kimche, 2015. 222 Seiten. Gefährliches Doppelleben Der zweite Roman, «Löwen wecken», der israelischen Autorin Ayelet Gundar-Goshen zeigt, wie ein einziger Moment das Leben völlig verändern kann. Neurochirurg Etan Grien überfährt einen illegalen Einwanderer aus Eritrea. Er begeht Fahrerflucht, nicht zuletzt, um seiner Familie Ärger zu ersparen. Allerdings hat ihn die Ehefrau des Opfers beobachtet und zwingt ihn, ihre illegal eingewanderten Landsleute ärztlich zu versorgen. Für Grien beginnt ein anstrengendes Doppelleben. Zu allem Elend werden die Ermittlungen ausgerechnet seiner Frau, einer Kriminalbeamtin, übertragen. Gundar-Goshen erzählt diese Verstrickungen mit ihren ethischen und psychologischen Implikationen sehr spannend. Im Weiteren zeigt sie Vorurteile und Feindschaften zwischen den Bevölkerungsgruppen auf, was im heutigen politischen Umfeld sehr aktuell ist. Der Autorin ist ein grossartiges Werk gelungen, das gleichzeitig als Gesellschaftsroman, Thriller und politische Bestandsaufnahme glänzt. Ayelet Gundar-Goshen: Löwen wecken. Kein & Aber, 2015. 423 Seiten. Die Lösung ergibt eine Stadt im Kanton Genf mit dem weltgrössten Forschungszentrum für Teilchenphysik. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected], Antoinette Stiefel, [email protected], Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 20 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 WWW Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 21 Veranstaltungen & Freizeit Bülach: Kindertheater im Sigristenkeller Das Kulturzentrum Sigristenkeller organisiert am Mittwoch, 16. September, um 15 Uhr ein Kindertheater. Gespielt wird von den Tösstaler Marionetten das Stück «Die dumme Augustine», entwickelt nach einer Geschichte von Ottfried Preussler. Augustine wohnt mit ihrer Familie, Hund, Katze und Papagei im putzigen Zirkuswagen. Ihr Mann, der «dumme August», tritt jeden Tag als Clown im Zirkus auf und wird vom Zirkuspublikum bejubelt, während unsere liebe Augustine putzt, wäscht, kocht, tröstet, bei den Hausaufgaben hilft, den Hund streichelt und die Katze füttert – ohne Publikum, ohne Jubel. Doch wenn nachts der Mond über dem Zirkuszelt steht und alles schläft, träumt sie von ihrem Auftritt in der Manege. Wie gerne würde auch sie Gross und Klein zum Lachen und zum Träumen bringen. (pd.) Dauer: 50 Minuten. Vorverkauf unter www.sigristenkeller.ch oder bei Tuttolana, Marktgasse 25. Allerlei regionale Produkte am «Rüdlinger Koffermärt» Nach den erfolgreichen Durchführungen in den letzten beiden Jahren findet am Samstag, 19. September, der dritte Rüdlinger Koffermarkt statt. Aus über 40 Koffern werden wiederum schmucke, feine und spannende regionale Produkte aus Haus, Hof und Garten angeboten. Der Anlass wird organisiert vom Verein Pro Dorflade Rüdlingen. Am «3. Rüdlinger Koffermärt» werden allerlei selbst- und handgemachte Leckereien, Basteleien, Künstlerisches, Kuriositäten und hübsche Dinge aus der südlichsten Region des nördlichsten Schweizer Kantons angeboten – Sachen zum Essen, Trinken, Anziehen, Verlieben, Ausstellen, Dekorieren und Mitbringen. Das alles wird produziert von fleissigen Händen aus der ganzen Region und schön präsentiert im handlichen Koffer. Daneben brutzeln am Spiess eine Wildsau aus einheimischer Jagd und auf einem nostalgi- Die Händler präsentieren am Koffermärt ihre Produkte in handlichen Koffern. Foto: zvg. schen Herd Polenta für das gemeinsame Mittagessen. Der Markt findet von 10 bis 14 Uhr statt. (pd.) Winkel: «Kommt der Terror nach Europa?» Freienstein: Rundgang durch die Werkstätten So lautet das Thema des Vortrags vom kommenden Freitag, 11. September, 20 Uhr, im «Breiti»-Saal in Winkel. Es spricht Frau Michal Hoffmann aus Israel. Was da als direkte Frage formuliert ist, ist kein Propagandaschuss des Veranstalters EDU Zürcher-Unterland, sondern angesichts der aktuellen Lage eine ernste und realitätsbezogene Frage. Wer die Situation mit der Islamisierung Westeuropas und der sicherheitspolitischen Lage in den islamischen Chaos-Ländern Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen, Somalia, Ägypten, Mali und so weiter betrachtet und zur Kenntnis nimmt, dass in Westeuropa seit einiger Zeit de facto eine freie Einwanderung von sogenannten Flüchtlingen aus diesen islamischen Chaos-Staaten stattfindet, darf sich nicht wundern, wenn sich darunter islamische Terror-Kuckuckseier befinden. Interessant, diese und weitere Entwicklungen einmal aus israelischer Sicht zu hören. (pd.) Anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums lädt die Stiftung Märtplatz am Freitag, 11. September, zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 16 Uhr bis 19 Uhr können Besucherinnen und Besucher die Werkstätten an der Solarstrasse 1 in Freienstein besichtigen. Im Anschluss offeriert die Küche einen Apéro riche – bis zum «Türschluss» um 20.30 Uhr. Die Stiftung Märtplatz ist eine Ausbildungsstätte für junge Menschen in besonderen Lebenslagen. In gegenwärtig 12 Werkstätten sind rund 35 Personen mit psychischen oder sozialen Schwierigkeiten in einer beruflichen Ausbildung. Ziel ist, die Lernenden auszubilden und im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Gegründet wurde der «Märtplatz» vor 30 Jahren vom Pädagogen und Buchautor Jürg Jegge («Dummheit ist lernbar», «Angst macht krumm») und Lorenz Bosshard. Seit August 2011 ist Kuno Stürzinger MärtplatzLeiter. (pd.) Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 9. September EMBRACH 20.15 Piccolo Musikfestival: Konzert mit Geo Funk Train. Eintritt 40 Franken. Reservation unter [email protected]. Infos unter www.piccolomuksfestival.ch. Oberdorfstrasse 16. EMBRACH 20.15 Piccolo Musikfestival: Eröffnungskonzert mit Piazzola+Jobim. Eintritt 40 Franken. Reservation unter [email protected]. Infos unter www.piccolo-muksfestival.ch. Teatro Di Capua, Oberdorfstrasse 16. WINKEL 20.00 Vortrag: Thema: «Kommt der Terror nach Europa?». Vortrag von Michal Hoffman (Israel). Restaurant Breiti, Seebnerstrasse 21. Donnerstag, 10. September BÜLACH 9.00–10.00 Fit im Alter für Frauen: Mit Musik und guter Laune gesund und fit bleiben bei ganzheitlichen Turnund Bewegungslektionen. Fit im Alter für Frauen findet jeden Donnerstag statt. Unkostenbeitrag pro Lektion 8 Franken. Eine Schnupperlektion ist jederzeit möglich. Mehr Infos über 044 850 05 07 oder 077 412 22 50. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. EMBRACH 20.15 Piccolo Musikfestival: Konzert mit Septeto Nabori. Eintritt 40 Franken. Reservation unter [email protected]. Infos unter www.piccolomuksfestival.ch. Teatro Di Capua, Oberdorfstrasse 16. Samstag, 12. September «Johnny Falstaff & the Reunion Band» tritt an der Süniker Chilbi auf. Sie findet am Samstag und Sonntag statt (www.sueniker-chilbi.ch). F: zvg. KLOTEN 7.25 Wanderung Mörlisee: Abfahrt ab Kloten Bahnhof 7.25 Uhr nach Glaubenbielen. Wanderung mit Naturfreunde Kloten im Gebiet Mörlialp. Via Alpoglen unter der Schafnase geht es vorbei zum Mörlisee. Dann folgt der Abstieg nach Giswil, der nicht steil ist (4 Std.). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Margrit Engeli, 044 813 42 94. Bahnhof. BÜLACH 11.00–21.00 Oktoberfest: Mit Live-Musik und Festwirtschaft. Afterparty ab 21 Uhr. Für Tischreservationen und weitere Infos: www.guss39.ch oder www.erdinger-fanclub.ch. Guss 39, Schaffhauserstrasse 102. und Schnäppchen. Kinderspass im Dorftreff, kulinarisches Angebot im Dorftreff-Café. Alter Dorfkern. 9.00–15.00 Dorftreff-Fest: Ab 11 Uhr startet der Kinderpass mit Feuerwehrstand, Kinderschminken, Specksteinschleifen, Päcklifischen, Basteltisch. 11.15 Uhr: Führung im Gottfried Keller Zentrum. Alter Dorfkern. HÖRI 13.00–15.30 Kinderkleiderbörse: Herbst- und Winterkleider, Wintersportartikel sowie Spielsachen und Babyartikel. Kaffeestube. Mehr unter 079 243 75 11. Glatthalle. NEERACH 20.00 Jahreskonzert: Es konzertiert der Musikverein Neerach. Mehrzweckgebäude Sandbuck. Freitag, 11. September BÜLACH 19.30 Podiumsdiskussion: Thema: «Wozu braucht es eine starke Linke, und wie soll sie agieren?» Mit Bastian Girod, Markus Bischoff, Maria Eisele, Regula Kaeser-Stöckli, Elena Marti, Mattea Meyer und Priska Seiler Graf. Hotel Zum Goldenen Kopf, Kopfgasse 4. EMBRACH 20.15 Piccolo Musikfestival: Konzert mit Ciello Arriba. Eintritt 40 Franken. Reservation unter [email protected]. Infos unter www.piccolomuksfestival.ch. Teatro Di Capua, Oberdorfstrasse 16. GLATTFELDEN 9.00–15.00 Flohmarkt: Viele Aussteller RAFZ 18.00 «SVP bi de Lüt»: Referat von Kantonsrat und Ständeratskandidat Hans-Ueli Vogt, zum Thema «Einstehen für die Schweiz im Wahljahr 2015». Hinter dem Gemeindehaus. Bei schlechter Witterung im Gemeindehauskeller. Dorfstrasse 7. Fortsetzung auf Seite 22 ANZEIGEN www.unterländer-brocki.ch Telefon Abholdienst: 044 851 13 63 EDU Zürcher Unterland Baltenswilerstrasse 9, 8303 Bassersdorf PC: 80-40354-9 www.edu-zh.ch/[email protected] Erleben Sie das DOLCE VITA der mediterranen Küche! Täglich geöffnet von 8.30 bis 23.00 Uhr Genügend Parkplätze im direkt anliegenden Parkhaus TEL. 044 860 22 11 Ihr Gastgeber Piero Iannelli und sein Team heissen Sie herzlich willkommen! Neueröffnung • Kasernenstrasse 6 • 8180 Bülach www.paparazzi-buelach.ch Herzliche Einladung zur Veranstaltung der EDU Zürcher Unterland (EDU-ZH) Freitag, 11. Sept. 2015, 20 Uhr im Saal des Restaurants Breiti, Seebnerstrasse 21 8185 Winkel b. Bülach Vorstellung von EDU-Spitzenkandidaten/-kandidatinnen für die Nationalratswahlen vom 18. Okt. 2015 Anschliessend Vortrag von Frau Michal Hoffmann aus Israel «Kommt der Terror nach Europa?» Der Vortrag bietet Hintergrundinformationen aus erster Hand. Parkplätze beim Zentrum «Breiti». Freiwillige Kollekte zur Deckung der Unkosten. Wählen auch Sie am 18. Okt. 2015 EDU: Listen 26, 27, 31, 32! 22 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 Veranstaltungen & Freizeit Podium der linken Parteien in Bülach Am Freitag, 11. September, findet um 19.30 Uhr im Hotel zum Goldenen Kopf in Bülach eine Podiumsveranstaltung mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der linken Parteien statt. Seit dem Generalstreik von 1918 hat sich die Welt verändert und es braucht neue Antworten. Spitzenkandidatinnen und -kandidaten für den National- und Ständerat aus den linken Parteien (SP, Grüne, AL) stellen sich dieser Herausforderung. Auf dem Podium werden Bastien Girod, Markus Bischoff, Maria Eisele, Regula Kaeser-Stöckli, Elena Marti, Mattea Meyer und Priska Seiler Graf zu hören sein. Die Gesprächsleitung wird Koni Loepfe, langjähriger Präsident der SP der Stadt Zürich, innehaben. Für eine zusätzliche Dimension wird die Sängerin der Gruppe Sein, Musu Meyer, begleitet von der Akkordeonistin Barbara Karpf, sorgen. (pd.) Wilder Westen auf dem Schwiggihof Friedlich, ohne Colt und Gewehr, aber gut gelaunt treffen sich Familien und Fans der Country-Musik am 12. und 13. September wieder auf dem Schwiggihof in Bachenbülach zum 9. Country-Weekend. Der Country-Anlass wurde vor acht Jahren durch den Feuerwehrverein Bachenbülach-Winkel und das Schwiggihof-Team ins Leben gerufen. Seither hat er sich weit über die Grenzen des Zürcher Unterlands hinaus einen Namen gemacht. Am Samstag werden die Hausband Saddle Creek und Two Rocks, featuring Sarah Jory, die Country-Musik-Fans aus nah und fern begeistern. Bei Sarah Jory handelt es sich um eine der weltbesten Steel-Guitar-Virtuosinnen, die mit den Two Rocks am Samstag- Eine der weltbesten Steel-GuitarVirtuosinnen: Sarah Jory. Foto: zvg. abend ein einzigartiges Gastspiel geben wird. Wie immer wird am Samstag die Schwiggihof-Hausband Saddle Creek den Abend einstimmen. Die Bandbreite ihres Repertoires ist legendär und reicht weit über den Country-Tellerrand hinaus in andere Stilrichtungen. Am Sonntagmorgen sorgt am Country-Brunch die Band Morning Dew für gediegene Unterhaltung und gute Stimmung am beliebten Familien-Brunch mit dem traditionellen, riesigen Frühstücksbuffet für Gross und Klein. An diesem Tag stehen aber vor allem die kleinen Gäste im Mittelpunkt. Nach dem traditionellen Western-Frühstücksbuffet bieten sich ihnen Goldgräber- und Cowboyspiele, Planwagenfahrten, Indianertipis, Kinderschminken und vieles andere mehr an, und die Kleinen sind dabei so beschäftigt, dass die Grossen ungestört den Sound von Morning Dew geniessen können, denn der Sonntag ist «Family-Day» und soll allen Spass machen. (pd.) Tickets und weitere Informationen unter www.schwiggihof-countryweekend.com. Konzert und Frühstück vom Sonntag: Fr. 30.– für Erwachsene, Kinder bis 16 Jahre Fr. 1.– pro Lebensjahr. Bülach: Philosophie-Treff zum Thema Wahrheit Am Sonntag, 13. September, startet der monatliche Philosopohie-Treff wieder. Er wendet sich zum «Auftakt» dem Thema Wahrheit zu. Die Frage nach der Wahrheit gehört zu den zentralen Problemen der Philosophie und der Logik. Heinz Maier wird die Unterschiede von Wahrheitsinterpretationen erläutern: • Wahrheit in der Philosophie • Wahrheit in den Wissenschaften • Wahrheit in den Religionen • Wahrheit im Recht Auch Wahrheit aus der Sicht der modernen Hirnforschung wird thematisiert. Ausserdem untersuchen die Gäste ihre persönliche Vorstellung von Wahrheit. (pd.) Sonntag, 13. September, 10 bis 12 Uhr. Begegnungszentrum Grampen. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Fortsetzung von Seite 21 Sonntag, 13. September BÜLACH 10.00–12.00 Philosophie-Treff: Thema ist die Wahrheit. Einführung durch K. Heinz Maier. Begegnungszentrum Grampen, Allmendstrasse 1. EMBRACH 11.00 Piccolo Musikfestival: Figurenspiel nach dem Kinderbuch-Klassiker «Schellen Ursli» mit Piazzola+Jobim. Eintritt 20 Franken. Reservation unter [email protected]. Infos unter www.piccolo-muksfestival.ch. Teatro Di Capua, Oberdorfstrasse 16. 20.00 Piccolo Musikfestival: Abschlusskonzert mit Boleros, MB und neue Musik von Tobias Forster. Eintritt 40 Franken. Reservation unter [email protected]. Infos unter www.piccolo-muksfestival.ch. Teatro Di Capua, Oberdorfstrasse 16. RAFZ 14.00–17.00 Ortsmuseum offen: Bäuerliche Wohnkultur, Landwirtschaft und Handwerk, Flachsverarbeitung. Fotoausstellung «Rafz im Zeitraffer – FoANZEIGEN tos vom Gnal». Öffentliche Führung um 15 Uhr. Eintritt frei. Führungen ausserhalb der Öffnungszeiten auf Voranmeldung: 044 869 01 41 oder [email protected]. Ortsmuseum, Oberdorf 2. Dienstag, 15. September BÜLACH 13.40–14.40 Chorprobe des SeniorenMännerchors: Die Chorproben finden jeden Dienstag statt (ausser während der Ferien der Bülacher Volksschulen). Auskunft erteilt Fritz Schärer, 044 860 68 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. 15.00–16.00 Männerturnen für Senioren: Das Turnen des Seniorenclubs wird wöchentlich angeboten, ausser während Ferien der Bülacher Volksschulen. Auskunft erteilt Sigrid Bachofner, 079 218 06 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. KLOTEN 7.25 Wanderung Oberengadin: Abfahrt ab Kloten Bahnhof 7.25 Uhr mit SBB/RHB über die Vereina-Linie nach La Punt. Wanderung mit Naturfreunde nach Bever. Mittagspause im Restaurant, dann wandert man weiter nach Spinas (2¾ h). Die Heimfahrt geht über die Albula-Linie. Ersatzprogramm bei schlechtem Wetter: Beatushöhle am Thunersee. Info bei Otto Maneth, 044 813 33 66. Bahnhof. Mittwoch, 16. September BÜLACH 15.00 Kindertheater: Die Tösstaler Marionetten zeigen das Kindertheater «Die dumme Augustine». Ein herzerfrischendes Figurenspiel. Mehr unter www.toesstalermarionetten.ch. Für Kinder ab 4 Jahren und Erwachsene. Vorverkauf: www.sigristenkeller.ch oder Tuttolana, Marktgasse 25, Bülach, 044 862 36 36. Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4. Donnerstag, 17. September BÜLACH 9.00–10.00 Fit im Alter für Frauen: Mit Musik und guter Laune gesund und fit mit ganzheitlichen Turn- und Bewegungslektionen. Fit im Alter für Frauen findet jeden Donnerstag statt. Unkostenbeitrag pro Lektion 8 Fran- Freilicht-Aufführung «Der Mustergatte» am Freitag, 11. September, 20 Foto: zvg. Uhr, im Amphitheater Hüntwangen. Mehr unter wwwkttz.ch. ken. Eine Schnupperlektion ist jederzeit möglich. Mehr Infos über 044 850 05 07 oder 077 412 22 50. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. 14.00–16.30 Spielnachmittag für Senioren: Organisiert von der Ortsvertretung der Pro Senectute. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. ZÜRICH 7.00 Wanderung: Wanderung Brünig–Brienzer Rothorn: Abfahrt ab Zürich HB 7.04 Uhr nach Luzern und Brünig, retour ab Brienzer Rothorn. Anspruchsvolle Höhenwanderung, die Trittsicherheit und Schwindelfrei- Fortsetzung auf Seite 23 Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Grampen-Sponsorenlauf in Bülach Die Stiftung Alterszentrum Region Bülach führt am Samstag, 12. September, wiederum den traditionellen Sponsorenlauf durch. Gleichzeitig findet ein Tag der offenen Tür statt. Den letztjährigen Erfolg mit gelaufenen 550 Kilometern will man dieses Jahr überbieten. Anmelden kann man sich über www.grampen.ch oder am Tag selber. Ein Festbeizli und die Volksmusikgruppe Cholfirstfäger sorgen von 13 bis 17 Uhr für das leibliche Wohl. Um 13.30 Uhr startet der kleine Grampenlauf. Die 400 Meter lange Strecke ist eher für die gemächlicheren Läuferinnen und Läufer gedacht. Die grössere Runde misst 600 Meter. Unter den Prominenten haben sich bereits Stadtpräsident Mark Eberli und Stadtrat Willi Meier angemeldet. Fortsetzung von Seite 22 heit fordert. Ausrüstung für Bergtouren (6 Std.). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei V. Dietiker, 044 860 70 29. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. ZÜRICH 20.30 Erzähltheater: «Das Phantom des Alexander Wolf». Bis 27. September jeweils 20.30 Uhr. Sa und So 17 Uhr. Sogar Theater, Josefstrasse 106. Freitag, 18. September WINKEL 15.00–21.00 20-Jahr-Jubiläum: Mit Zwirniband Nico und Bruno Hächler & Band, Ballonkünstler, Zauberin, Karussell, Hüpfburg und Disco. Parkmöglichkeiten beschränkt. HPS Bezirk Bülach, Luffingerstrasse 32. Samstag, 19. September NEERACH 9.00–12.00 NeeriMärt: Veranstalter: VV Neerach. Schulanlage Sandbuck. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 35 529 Exemplare Grossauflage: 69 787 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03, [email protected], Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. +41 44 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch Der letztjährige Grampen-Sponsorenlauf war mit 75 Teilnehmern und 550 Foto: zvg. gelaufenen Kilometern ein voller Erfolg. Nach dem Sponsorenlauf erhalten die Läuferinnen und Läufer eine Wurst vom Grill und ein Getränk zur Stärkung. Am Nachmittag spielen zudem die Cholfirstfäger auf, die mit ihrer volkstümlichen Musik eine grosse Fangemeinde haben. Die Festwirtschaft schliesst um 17 Uhr. Das Anmeldeformular findet man auf www. grampen.ch –› aktuell. Gleichzeitig mit dem traditionellen Sponsorenlauf findet auch ein Tag der offenen Türen bei den Alterszentren Im Grampen und Rössligasse statt. Die Führungen ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen: Im Grampen um 14 und 15 Uhr, Rössligasse um 15 und 16 Uhr. (pd.) NIEDERGLATT 13.00–15.00 Kleiderbörse: Saubere und gut erhaltene Artikel. Kinderwinterkleider ab Grösse 56. Neu: Bodys und Schuhe, Badeanzüge und Pyjama, Skiunterwäsche. Annahmegebühr: pro 50 Artikel 5 Franken. Mehr bei Maja Ruckstuhl, 079 690 09 45, oder [email protected]. Turnhalle und Singsaal Eichi. RÜDLINGEN 10.00–14.00 Rüdlinger Koffermärt: Aus über 40 Koffern werden schmucke, feine und spannende regionale Produkte aus Haus, Hof und Garten angeboten. Daneben brutzelt am Spiess eine Wildsau aus einheimischer Jagd und auf einem nostalgischen Herd Polenta. Im Dorfkern. NIEDERWENINGEN 10.00–11.30 Stammtisch 55+: Ungezwungenes Treffen mit alten und neuen Bekannten. Man kommt und geht, wann man will. Voranmeldung nicht nötig. Interessierte sind jederzeit willkommen. Informationen sind bei Ursula Feigel, 044 856 00 74 oder unter www.altissimo.ch erhältlich. Kafi Wano, Sägeweg 2. RORBAS 19.30 Serenade: Die Serenade des gemischten Chors Bülach-Embrachertal steht unter dem Motto «Lieder mit Herz». Ab 18 Uhr ist die Festwirtschaft geöffnet. Steigwiessaal, Zilacherstrasse. ZÜRICH 9.00–12.00 Herbstbörse: Börse für Kinderkleider und Spielwaren: Spielwaren, Winterschuhe, Skianzüge, Kleider, Baby-Zubehör etc. Neu mit Kaffeestube mit Spielecke. Ref. Kirchzentrum Leimbach, Grossackerstrasse 41. Sonntag, 20. September STEINMAUR 11.00 Kürbisfest: Mit Live-Musik, Kürbisbeiz, Caipirinha-Bar, Sandhaufen für Kinder, Gumpischloss und grossem Kuchenbuffet. Kürbisverkauf und Verkauf von regionalen Produkten. A.+C. Schellenberg, Salesnstrasse 10. Nr. 37 9. September 2015 23 24 Wochenspiegel Nr. 37 9. September 2015 SCHLUSSPUNKT Klotener Schüler kämpfen für Nashörner In Afrika und Asien werden täglich Nashörner wegen ihres Horns abgeschlachtet. Zwei Sekundarschulklassen des Nägelimoos in Kloten engagieren sich nun für den Schutz der Säugetiere. am Projekt teilnahmen: Sie versahen Zündholzschachteln, Notizbüchlein und Decken mit einem Rhino-Desgin. «Wir verkaufen diese Sachen am Besuchsmorgen vom Samstag, 19. September», sagt Dobry. Der Erlös gehe vollumfänglich an gemeinnützige Organisationen, die sich vor Ort für den Schutz der Nashörner einsetzten, so die Lehrerin weiter. Flavio Zwahlen Nashornpulver als «Heilmittel» Die Schüler überlegen sich gerade eine Choreografie für das Ende ihres Films. Alles soll perfekt zusammenpassen. Das Video wird letztlich auch auf Youtube veröffentlicht. Adriana Dobry ist Lehrerin und Leiterin des Projekts. «Wir haben eine Geschichte geschrieben. Auf Englisch», sagt sie. Die Wörter schrieben sie auf verschiedene Zettel, die sie dann im Video in der passenden Reihenfolge in die Kamera zeigen. Neben dem filmischen Arbeiten bastelten die 35 Sekundarschüler, die Die Nachfrage und der Preis nach Nashornpulver sind in Asien extrem hoch. Dies führte dazu, dass die Wilderei massiv zugenommen hat. Der Aberglaube, dass Nashornpulver ein Heilmittel gegen alle Krankheiten sei, ist jedoch Schwachsinn. Das Horn des Rhinozerosses besteht aus dem gleichen Material wie unsere Fingernägel. Somit ist wissenschaftlich bewiesen, dass das Pulver keine medizinische Wirkung hat. Mehr Infos zum Projekt unter www.schulekloten.wordpress.com. Die Schüler drehen einen Film, in dem sie anhand vieler Zettel eine Geschichte erzählen. Marko Mayer (13) findet es nicht gut, dass Nashörner für etwas Unnützliches getötet werden. «Wir setzen uns dafür ein, dass Nashörner nicht sterben», sagt die 13-jährige Sophie Wallschläger. Lehrerin Adriana Dobry leitet das Projekt. «Ich mache das aus Liebe zu Afrika und den Tieren.» ANZEIGEN Gabriele Meier (14) hat Mitleid mit den Nashörnern: «Sie sterben vielleicht bald aus», sagt er. Fotos: Flavio Zwahlen Ronja Bär (14): «Das Horn eines Nashorns hat nicht mehr Heilkraft als unsere Fingernägel.»
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