Musterpräsentation IAP (Arial 40 Punkt, fett, schattiert)

Zürcher Hochschule
für Angewandte Wissenschaften
Konflikte am Arbeitsplatz
konstruktiv lösen Denkmodelle und Hilfsmittel für
schwierige Führungssituationen
Referat BGM-Tagung
26. August 2015
Elisa Streuli, Dr. phil., Soziologin
Zürcher Hochschule
für Angewandte Wissenschaften
«Menschen, die miteinander zu schaffen haben,
machen einander zu schaffen.»
(Friedemann Schulz von Thun)
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Konfliktdefinition
nach F. Glasl
Ein sozialer Konflikt besteht, wenn zwischen mindestens zwei Parteien
mindestens eine Partei
Unterschiede/Unvereinbarkeiten erlebt im
-
Wahrnehmen/Denken
-
Fühlen
-
Wollen
Dieser Unterschied wird derart wahrgenommen, dass eine Beeinträchtigung im
Handeln entsteht.
Konflikte können sich „heiss“ oder „kalt“ zeigen
und in uns selbst, zwischen Individuen und zwischen Gruppen auftreten.
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Merkmale von Konflikten
Konflikte sind Störungen im Handlungsablauf
UND
In lebenden Organisationen sind sogenannte ‘Störungen’ der Normalfall –
ansonsten wären es Maschinen
Konflikte beeinträchtigen unsere Handlungsfähigkeit
UND
Konflikte erzeugen Lösungsdruck und damit Chancen für Verbesserungen
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Konfliktlandschaft in Organisationen
Organisation
Person
• Erfahrungen
• Fähigkeiten
• Wünsche
Rolle
Verhalten
Personelle Anteile
Aufgabe
Aufgabendelegation
Erwartungen
Rollenübernahme
Führungserfolg
vs.
Konfliktpotenzial
Struktur
Kultur
Unterstützung
Organisationelle Anteile
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Strukturelles Spannungsfeld der Führungsrolle
• Die Führungsperson ist in einem permanenten Spannungsfeld zwischen den
Interessen der Organisation und ihren eigenen Interessen
bzw.
• zwischen zum Teil intransparenten und sich widersprechenden
Erwartungen von Vorgesetzten, Kolleginnen, Mitarbeitenden
und
den Erwartungen der Familienmitglieder und des privaten Umfelds
und
dem eigenen «inneren Team», welches Ansprüche stellt an die Life-Balance,
an die Entfaltung der eigenen Fähigkeiten, an die Ergebnisqualität im Job
und
auch noch entsprechend der persönlichen Werte «menschlich» führen möchte!
Abbildung: Keith Haring
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Phasen des Managements von Konflikten
1. Wahrnehmen
2. Diagnostizieren, Analysieren
-> Sensibilität für Konfliktsignale
-> Eigene Wahrnehmung
überprüfen
-> Kritische Punkte klären:
Worum geht es?
-> Eigene Rolle und Beteiligte
feststellen
Reflektieren,
Nachbereiten
4. Bearbeiten
3. Vorbereiten, Planen
-> Lösungsorientierte
Gesprächsführung
-> Eigene Verhaltensmuster und
Emotionen berücksichtigen
-> Vorgehen planen
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Eisberg-Modell
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Orientierungsrahmen
1. Inhalt
Worum wird
gestritten?
2. Personen
3. Entstehungsgeschichte
Wer sind die
Beteiligten und wie
sind ihre Beziehungen
zueinander?
7. KonfliktManagement
4. Prozesse
Was wurde bisher
zur Konfliktlösung
unternommen?
5. Einflussfaktoren
6. Auswirkungen
Wer übernimmt
welche Rolle und mit
welchem Ziel?
Wie stark ist der
Konflikt bereits
eskaliert?
Wie ist es dazu
gekommen?
Was geschieht, wenn
nichts unternommen
wird?
Quelle: Glasl 2006
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Eskalationsstufen
1
Verhärtung
2
Debatte,
Polemik
3
Taten statt
Worte
Phase I
Gewinner / Gewinner
Moderator
4
Images
und
Koalitionen
5
Gesichtsverlust
6
Drohstrategien
Phase II
Gewinner / Verlierer
Vermittler
7
8
Begrenzte
VernichZertungsschläge splitterung
9
Gemeinsam
in den
Abgrund
Phase III
Verlierer / Verlierer
Richter
Quelle: Glasl 2006
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Eigene Rolle im Konflikt
Rollen
Ich bin Teil des
Konfliktgeschehens
Betroffenheit
Parteilichkeit
Abhängigkeit
Optik
Handlungsfähigkeit, Wirkung
Beziehung - emotionale
Nähe und Distanz
Ich bin Vorgesetzte/r,
Coach, Moderator/in
Ich werde gerufen,
bin unabhängige/r
Berater/in
Neutralität
Sachlichkeit
Interessenlage
gering
gross
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Innere Haltung in Konflikten
Bin ich bereits im Drama-Dreieck und wenn ja, wie komme ich wieder heraus?
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Konfliktstrategien
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Wichtigkeit der Interessen der Gegenpartei hoch
Dual Concern Model
Gemeinsames
Problemlösen
Anpassen
Kompromiss
Vermeiden
gering
Wichtigkeit der eigenen Interessen
Durchsetzen
hoch
Quelle: Eigene Darstellung nach Pruitt & Kim 2004, S. 41
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Harvard-Methode
Hart in der Sache, weich zu den Menschen
• Probleme und Menschen getrennt behandeln
• Auf Interessen statt Positionen konzentrieren
• Mehrere Optionen entwickeln
• Objektive Kriterien anwenden
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Kommunikation in Konfliktsituationen/
Kritikgespräche (1/2)
1. Der Kontakt zu sich selber:
- Eigene Wahrnehmung und Emotionen prüfen und regulieren
- Beobachtetes Verhalten benennen und Vermutungen (nicht
Bewertungen) schildern: Ich-Botschaften
- Eigene Anteile “beleuchten” und darstellen
Dadurch:
- Beim Gegenüber Verständnis ermöglichen, Vertrauen aufbauen
2. Der Kontakt zum anderen:
- Dem anderen aufmerksam zuhören, seine Sicht verstehen, nachfragen
- Die eigene Seite klar benennen
Dadurch:
- Gegenseitiges Verständnis aufbauen
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Kommunikation in Konfliktsituationen /
Kritikgespräche (2/2)
3. Das Gemeinsame im Mittelpunkt:
- Berührungspunkte und Übereinstimmungen feststellen
4. Das Positive im Mittelpunkt:
- Positives hervorheben, statt Abwertung, Betonung der
Misserfolge, Belehrung oder “Abrechnung”
5. Die Zukunft im Mittelpunkt:
- Gemeinsame Ziele/Erwartungen/Wege für die Zukunft
(Zielvereinbarungen) statt zermürbender Ursachenforschung und
Schuldzuweisungen
6. Das Gespräch im Mittelpunkt:
- Die Vogelperspektive einnehmen und über die Art und Weise des
Umgangs miteinander sprechen (Meta-Kommunikation)
- Die Beziehung aktiv gestalten: Was geht und was geht nicht?
Spielregeln erstellen und für die Einhaltung sorgen.
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Im Zweifelsfall…
… gilt in Konflikten am Arbeitsplatz die Unschuldsvermutung!
d.h. Menschen machen Fehler, ärgern uns, nerven usw. usf –
aber nicht unbedingt aus bösem Willen: Es gibt immer gute Gründe für blödes
Verhalten.
Und:
Zur Erfüllung der Ziele in der Organisation hat die Führungsperson die
verantwortungsvolle Aufgabe, den Beitrag der Einzelnen einzufordern –
fair zu den Menschen und bestimmt in der Sache.
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Geduld und Humor sind Kamele, die uns durch jede Wüste tragen.
(Arabisches Sprichwort)
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Besten Dank!
Kontakt:
Elisa Streuli
Dr. phil. Dozentin und Beraterin
Institut für Angewandte Psychologie IAP
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Pfingstweidstrasse 96, Postfach 707, 8037 Zürich
Tel. 058 934 83 86
E-Mail: [email protected]
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