Donnerstag, 3. September 2015 RUND UM DEN DREISESSEL Im Sommerkino: „Wer früher stirbt, ist länger tot“ Waldkirchen. Am morgigen Freitag verwandelt sich der Marktplatz Waldkirchen nochmals zum Open-Air-Kino. Beim Sommerkino wird ab 20.30 Uhr der Film „Wer früher stirbt, ist länger tot“ gezeigt. Dazu haben die Organisatoren eine Bitte: „Bringt‘s wieder Klappstühle, Hocker oder Ähnliches mit. Das war letztes Jahr eine klasse Idee!“ − pnp Vollgetankt – aber dann ohne zu bezahlen weggefahren Waldkirchen. Um exakt 13.56 Uhr tankte am Montag der Fahrer eines grünen Audi 80 B4 an der Tankstelle Krauser in Waldkirchen. 52,9 Liter Diesel im Wert von 59,21 Euro zeigte die Zapfsäule an, als der Fahrer sich, ohne zu bezahlen, mit dem Wagen entfernte. Die Besitzer der Tankstelle erstatteten Anzeige. Hinweise gehen an die Polizeistation Waldkirchen unter ! 08581/9865660. − pnp Obst- und Gartenbauverein fährt zum Achensee Schiefweg. Nach Achenkirchen am Achensee führt der Ausflug des Obst- und Gartenbauvereins an diesem Wochenende, 5. und 6. September. Die Abfahrt erfolgt am Samstag um 7 Uhr am Parkplatz des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums. − pnp BSG-Sportabzeichenabnahme beginnt erst um 18 Uhr Hintereben/Jandelsbrunn. Nicht wie gewohnt um 17 Uhr, sondern erst um 18 Uhr, beginnt die Sportabzeichenabnahme der BSG am morgigen Freitag. Treffpunkt ist am Sportplatz Jandelsbrunn. − pnp Volkstanz lernen mit dem Dreisessel-Trachtenverein Haidmühle. Einen kostenlosen Kurs für Volkstänze bietet der Dreisessel-Trachtenverein ab dem morgigen Freitag an. Ganz zwanglos werden dabei mit Unterstützung der aktiven Tänzerinnen und Tänzer des Vereins Grundschritte gelernt und geübt. Auch alle, die bei der ersten Probe erst einmal zusehen möchten, oder nur ihre Kenntnisse auffrischen wollen, kommen um 20 Uhr ins Vereinslokal Strohmaier. − pnp Lesung mit Petra Urban im Adalbert-Stifter-Museum Lackenhäuser. „Von alten Bäumen und neuen Wegen“ – unter diesem Motto liest Petra Urban, Schriftstellerin und promovierte Literaturwissenschaftlerin, am Samstag, 5. September, ein Potpourri von Geschichten aus ihren lebensphilosophischen Büchern. Die Lesung beginnt um 17 Uhr im Adalbert-Stifter-Museum im Rosenberger Gut. Karten gibt es im Vorverkauf im Tourismusbüro der Gemeinde Neureichenau und im Adalbert-Stifter-Museum, ! 08583/9790033, oder ! 08583/2033. − pnp Ausflug des Seniorenclubs zur Loretokapelle Neureichenau. Eine Ausflug zur Loretokapelle in Pfarrkirchen (OÖ) unternimmt der Seniorenclub am Donnerstag, 10. September. Die Abfahrt erfolgt um 11 Uhr in Neureichenau. Der Bus fährt über Riedelsbach und Gsenget. Nach einem Mittagessen in Gottsdorf steht um 14 Uhr die Führung durch Kapelle und Kirche auf dem Programm. Nach einer Kaffeepause bietet sich den Ausflüglern die Gelegenheit, einer Führung durch die Schaubäckerei beizuwohnen. Anmeldungen bis 6. September nimmt Christine Schanzer, ! 08583/353, entgegen. − pnp Breitbandausbau ist Thema beim Marktgemeinderat Röhrnbach. Die Breitbandversorgung im Markt Röhrnbach mit Auswahlentscheidung zum technischen Breitbandausbau ist erster Tagesordnungspunkt der Sitzung des Marktgemeinderates am heutigen Donnerstag um 18.30 Uhr. Die weiteren Themen sind: Erlass einer Außenbereichssatzung „GroßwiesenScheibenäcker“; Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines Bebauungsplans im Bereich AußernbrünstSchmiedgasse zur Errichtung von vier Wohngebäuden; Antrag auf Änderung des Bebauungsplans „Oberndorf-Langäcker“ zum Neubau eines Pferdestalls; Antrag auf Erlass einer Ergänzungssatzung „Praßreut“; Nutzung der touristisch betriebenen Eisenbahnlinie Passau-Freyung für einen Regelbetrieb; Ankauf eines Dienstfahrzeuges für den Bereich der Abwasserbeseitigung; Bauanträge, Bauvoranfragen und der Bericht von Bürgermeister Josef Gutsmiedl. − pnp Waldkirchen: Redaktion: ! 0 85 81/97 18 21 Fax: 97 18 25, E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle/Anzeigen: ! 9 71 80 − Fax: 97 18 25 Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 8−12.30 u. 13−16 Uhr, Fr. 8−13 Uhr WALDKIRCHEN Ein „cooler“ Dorftreff – selbstgemacht Nummer 203 / Seite 30 „Hanse“ Jakob, Alex Rodler und Michael Brandl bauen sich ihren eigenen Swimmingpool aus Strohballen und Folie Von Romy Ebert-Adeikis Mitterleinbach. Ein Tag wie viele andere in diesem so heißen Sommer geht zu Ende. Die Sonne schickt noch ein paar Strahlen über die Baumwipfel, aber langsam kommt sie dem Boden immer näher. Heiß ist es trotzdem noch. Gut ein Dutzend Autos hat auf der großen, leicht verdorrten Wiese zwischen Erlau und Staatsstraße geparkt, es hängt der Duft von Gegrilltem in der Luft und der Bach bahnt sich sprudelnd seinen Weg, vorbei an ein paar Getränkekästen, die in ihm gekühlt werden sollen. Mücken schwirren um die Köpfe, saugen an der Haut der Menschen die sich an ihrem Bierzelttisch niedergelassen haben. Ihre fröhlichen, plaudernden Stimmen füllen die Abendruhe. Und manchmal macht es laut „Platsch“ – dann wenn es einer von ihnen wieder nicht mehr ausgehalten hat. Wenn die Hitze wieder zu groß wurde. Und das wurde sie heuer – im Sommer der Superlative – oft genug. Vor allem für die zwölf Arbeiter des Lohnunternehmens Jakob in Mitterleinbach, das sie an landwirtschaftliche Betriebe ausleiht, wo sie dann stundenlang in der brennenden Sonne mit ihren großen Maschinen dreschen und häckseln mussten, wo der Schweiß nicht mehr kühlte, sondern wie warmer Regen über den Körper lief. „Wir brauchen eine Abkühlung!“, dachten sich schließlich Johann „Hanse“ Jakob, Alex Rodler und Michael Brandl nach tagelanger Arbeit und die Idee war fix geboren: Ein Swimmingpool für Mitterleinbach muss her! Strohballen und Strohballenvlies, ein paar Spanngurte, jede Menge Wasser und gut einen dreiviertel Tag Zeit – mehr braucht es gar nicht, um sich selbst ein Schwimmbad zu bauen. Zig Anleitungen dafür findet man sogar schon im Internet. Das Stroh sponserte Hanse Jakob; Helfer – die bei der Hitze noch einen Tag mehr anpackten, um sich an den anderen endlich erfrischen zu können – waren schnell gefunden. Eine doppelte Mauer aus Strohballen wurde errichtet, versetzt aufgebaut wie eine Wand aus Ziegelsteinen, und Folie darum gewickelt. „Und dann sind wir ein paar Mal mit einem großen Wasserfass gekommen, fertig“, erzählt Hanse Jakob. Seit gut vier Wochen steht der Swimmingpool inzwischen, den man von der Staatsstraße aus durch die Büsche blitzen sehen kann. In der Zeit hat er sich vom Ort kurzer Abkühlung zum Dorftreff entwickelt. „Ich bin jeden Tag hier gewesen und hab mich erfrischt“, sagt Max Jakob. „Ich liebe den Pool einfach.“ Und so geht es vielen. 20, 30 Leute hätten hier schon zusammengesessen, berichtet Erika Jakob, die Frau des Lohnunternehmens-Chef. Die Bierbank werde schon gar nicht mehr weggeräumt. Und neben ihr zeichnet sich schwarz auf grün schon deutlich ab, wo immer wieder ein kleines Lagerfeuer den Abend erhellte. Neben den Arbeitern des Lohnunter- Mountainbike gestohlen Alkoholfahrt auf dem Mofa Waldkirchen. Wie jetzt erst bekannt wurde, ist in Waldkirchen Ende August ein Mountainbike der Marke Scott von Unbekannten entwendet worden. Der Besitzer hatte das Fahrrad vom Typ Reflex 30 am Montagmorgen, 24. August, in der Passauer Straße auf Höhe des Altenheims abgestellt. Dort war es am Mittwoch, 26. August, gegen 14 Uhr nicht mehr zu finden. Der Wert des Mountainbikes beträgt etwa 300 Euro. Hinweise nimmt die Polizeistation Waldkirchen unter ! 08581/ 9865660 entgegen. − pnp Waldkirchen. Unter Alkoholeinfluss ist am Dienstag, kurz vor Mitternacht, ein Mofa-Fahrer unterwegs gewesen. Der 20Jährige wurde im Stadtgebiet von einer Streife der Polizeistation Waldkirchen angehalten und überprüft. Da die Beamten bei dem Fahrer Atemalkohol feststellten, führten sie mit ihm einen freiwilligen Alkotest durch. Dieser ergab einen Promillewert im Bereich einer Ordnungswidrigkeit. Daraufhin unterbanden die Polizisten die Weiterfahrt – und den jungen Mann erwartet nun eine empfindliche Geldbuße. − pnp Richtig stolz sind die Mitterleinbacher auf ihren eigenen Swimmingpool, er hat sich zum regelrechten Dorftreff entwickelt. 20 Badegäste waren keine Seltenheit, jeder brachte etwas zum Grillen oder Trinken mit und schon stand einem „coolen“ Feierabend nichts mehr im Wege. Der achtjährige Alexander würde am liebsten den ganzen Tag im Wasser bleiben. Beim Abbiegen: Beifahrerin schwer verletzt Einfach abtauchen! Am StrohPool kann man sich bestens erfrischen und entspannen. nehmens ist auch der Stammtisch „Zur rasenden Wildsau“ inzwischen Stammgast am Schwimmbecken sowie die ein oder andere Familie. „Für die Kinder ist der Pool natürlich ein Paradies“, sagt Erika Jakob, deren achtjähriger Sohn Alexander auch zur richtigen Wasserratte geworden ist und selten aus dem kühlen Nass steigt, bevor die Sonne hinter den Wipfeln verschwunden ist. Weil der Pool auch nur 1,40 Meter tief ist, ist das auch gut für die Eltern. „Da kann man die Kinder auch mal laufen lassen“, so Erika Jakob. Bier, Grillgut, Knabbereien – jeder, der zum Stroh-Pool kommt, bringt etwas mit, an dem sich auch die anderen bedienen Stepanka Labajova strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von ihrer Arbeit erzählt. „Es war immer mein Traum mit Mode oder Schmuck zu arbeiten und jetzt bin ich hier!“, schwärmt die 45-Jährige, die seit vergangenem Sommer im Modehaus Garhammer tätig ist. Sie ist eine der beiden tschechischen Beraterinnen im Haus, die sich unter anderem um die zahlreiche Kundschaft aus dem Nachbarland kümmern sollen. „Die bayerischen Menschen sind alle so freundlich! Ganz anders als in Tschechien“, erzählt sie. Schon an ihrem ersten Tag im Modehaus habe sie das festgestellt, jeder habe ihr seine Hilfe angeboten, inzwischen nennen sie Mitarbeiter schon Unfall ereignete sich auf Höhe der Hochwaldhalle Lackenhäuser. Eine Schwerverletzte und Totalschaden an zwei Fahrzeugen – das ist die Bilanz eine Unfalls, der sich am Montag gegen 15 Uhr auf der Staatsstraße 2630 bei Lackenhäuser ereignet hat. Ein 63-jähriger Mann aus dem Landkreis befuhr die Staatsstraße in Richtung österreichische Grenze und wollte bei der Hochwaldhalle nach links in die Kreisstraße FRG 8 abbiegen. Dabei übersah er einen entgegenkommenden Pkw, der von einem 47-jährigen Landkreisbür- ger gelenkt wurde, und stieß mit diesem zusammen. Bei dem Unfall wurde die Beifahrerin des Unfallverursachers schwer verletzt und kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus Waldkirchen. An beiden Fahrzeugen entstand laut Polizeistation Waldkirchen Totalschaden. Die Feuerwehren aus Lackenhäuser und Klafferstraß waren bei den Umleitungsmaßnahmen und Säuberungsarbeiten an der Unfallstelle behilflich. − pnp alle liebevoll „Stephi“. „Es tut mir Leid, dass ich nicht früher nach Deutschland gegangen bin.“ Dabei stimmt das so gar nicht, denn bevor Labajova zu Garhammer kam, arbeitete sie Für sie war die Abkühlung eigentlich gedacht: Die fleißigen Arbeiter vom Lohnunternehmen Jakob. Darunter auch die drei Bauherren Johann „Hanse“ Jakob (l.), Alex Rodler (5.v.l.) und Michael Brandl (nicht im Bild). − Fotos: Ebert-Adeikis können. Das erfordert keine große Organisation und vermeidet komplizierte Abrechnungen. Denn am neuen, „coolen“ Dorftreff herrscht Feierabend-Entspannung, hier wird das Ende eines produktiven Arbeitstags wirklich genossen. Und genauso entspannt wie die Versorgung nehmen die Pool-Bauherren auch die Nutzung ihres Prachtstücks. Viele würden das Schwimmbecken von der Straße aus entdecken und zum Gruß hupen, sie dürften sich aber auch gern der lustigen Runde anschließen. „Wir sind da offen für jeden. Einfach obe kommen und reinspringa“, sagt Erika Jakob und es klingt wie das Motto des Mitterleinbacher Sommer-Dorftreffs. Wie lange der selbstgemachte Pool noch bleiben wird, das ist natürlich vom Wetter abhängig. „Wenn es dann für mehrere Tage kühler und regnerisch wird, bauen wir ihn wieder ab“, sagt Hanse Jakob. Denn das Schwimmbecken kann nicht abgedeckt werden und wird dann schmutzig, zumal kein Chlor in dem Wasser ist. Deswegen musste Mitte August, als in der Region für wenige Tage Gewitter und Regenschauer dominierten, das Wasser auch erneuert werden. Aber auch wenn es jetzt einen kleinen Wetterumschwung gegeben hat, wartet man noch ab – vielleicht kommen ja noch ein paar Spätsommertage im September. Und: Einmal abgebaut, ist der Pool nicht für immer weg. „Nächstes Jahr unbedingt wieder!“, bettelt einer der Badegäste förmlich. „Das wird auf jeden Fall Tradition“, verspricht ihm Erika Jakob. Mode ist ihre Welt: Stepanka Labajova. schon als Zimmermädchen in einem Hotel in Eching bei München – ihrem ersten Job in Deutschland, den sie annahm, weil die damals Alleinerziehende Geld für das Studium ihrer Tochter benötigte. Davor hatte sie 22 Jahre lang in Tschechien gearbeitet, in einer Wechselstube, einem Travel-Free-Laden oder einer Spedition. „Es ist nicht nur das Geld“, so Labajova: „Ich habe hier 36 Urlaubstage. Das hat mich total überrascht, so viel hatte ich daheim nie. Und das Arbeitsklima ist viel besser. Es ist ein riesen Unterschied wie in Tschechien die Verkäufer mit ihren Kunden umgehen. Hier ist man immer freundlich, arbeitet mit einem Lachen“. Quirlig, humorvoll, aufgeblüht wie Labajova jetzt ist, kann man sich vorstellen, wie wenig Spaß ihr die Arbeit in der Heimat gemacht haben muss. Und auch privat läuft es jetzt bei der 45-Jährigen bestens: − F.: Ebert-Adeikis Seit Kurzem lebt sie mit ihrem Partner – „einem typisch bayerischen Mann“ – in Philippsreut, hat viele Bekannte und auch ihr Sohn lebt seit gut einem dreiviertel Jahr in der Gegend. „Er hat als CNC-Fräser in Hutthurm angefangen.“ Nur eines macht Labajova noch Sorgen: ihr Deutsch. „Ich schäme mich ein bisschen“, wiederholt sie immer wieder, wenn sie nach einem Wort sucht, was sie unglaublich ärgert, weil sie gerne viel und schnell spricht. „Ich habe zwar am Gymnasium vier Jahre Deutsch gelernt und das auch wieder aufgefrischt, als ich nach Deutschland gegangen bin. Aber nur im Selbststudium, für einen Deutschkurs hatte ich weder Zeit noch Geld. Stattdessen liest sie nun oft die Zeitung, auch an ein deutsches Buch hat sie sich schon gewagt und ihr bayerischer Partner kann ihr beim Woid-Dialekt sicherlich auch helfen. − rea
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