24 Handhabung und Montage Anwendung Präzisionshandling von Getriebe-Zahnrädern Zahn um Zahn Die präzise Zuführung von Getriebe-Zahnrädern zur nachfolgenden Feinbearbeitung verlangt nach „Fingerspitzengefühl“. Die Konstrukteure der Firma GTech setzten bei der Realisierung der Zuführeinheit auf Komponenten des Automatisierungsspezialisten Festo. trends in automation Nr. 11, 2007 25 „Jemanden zu überzeugen hat mehr Wert als ihn zu überreden“, damit veranschaulicht GTechGeschäftsführer Josef Gebeshuber den Kern der Unternehmensphilosophie deutlich – Partnerschaft wird hier groß geschrieben. „Wir suchen nach der optimalen Lösung für unseren Kunden und sind erst dann zufrieden, wenn wir ihn begeistert haben“, so Gebeshuber über das, was das Selbstverständnis der oberösterreichischen GTech GmbH prägt. Ein Ansatz, dem man bei der Entwicklung einer komplexen Zuführeinheit für die Bearbeitung von Getriebe-Zahnrädern für Kraftfahrzeuge treu blieb. Eine Lösung, die den Kunden überzeugt hat. Die automatisierte Zuführeinheit erlaubt – und das ist besonders Knifflige – die Zuführung ganzer Pakete von Zahnrädern zur nach- folgenden Bearbeitungsmaschine, und zwar sortiert und ausgerichtet. Anschließend erfolgt eine Vereinzelung der Teile und eine Selektion in Gut- bzw. Schlecht- und Messteile. Perfekt ineinander greifen Auf Paletten in Stapeln geliefert, legt man die Teile manuell auf ein Pufferband. Nun werden die Komponenten automatisiert entnommen, auf einem Dorn gerichtet und mit Zwischenscheiben paketweise gestapelt. Hier übernimmt ein Roboter das Paket und legt es in die Maschine. Nach der Bearbeitung werden die Zahnräder durch einen Schieber wieder vereinzelt, vermessen, mittels Lift sortiert und ausgeschoben. Gutteile landen auf einem Puffertisch, werden händisch entnommen und wieder auf Paletten geschlichtet. Die neuen DGSL-Schlitten von Festo – Kraft und Präzision in einer Einheit. Eine DGSL-Kombination sorgt für die zuverlässige Vereinzelung der vom Roboter aus dem Bearbeitungsprozess kommenden Zahnräder. Handling groß geschrieben – Zahnräder von KFZ-Getrieben werden mit der Anlage von GTech der nachfolgenden Bearbeitung zugeführt. Zwei DGSL-Einheiten im Huckepack-Betrieb heben den Ausschiebewagen in die drei Sortierpositionen (Ein-/ Ablauf, Messen bzw. Schlechtteil). trends in automation Nr. 11, 2007 26 Handhabung und Montage ... Zahn um Zahn Vom Aufnehmen zum Vereinzeln Beim Handling, das für das Aufnehmen und Stapeln der Teile sorgt, kommen zwei SLT-Schlitten als Hubeinheit und ein DRQD-Drehzylinder zum Schwenken zum Einsatz. Den zuverlässigen Prozessablauf bei der Vereinzelung gewährleisten DGSL-Schlitteneinheiten, die mit Präzision, Belastbarkeit und kompakter Bauweise überzeugen. Mit acht angebotenen Baugrößen von 4 bis 25 und Hüben bis 200 mm lässt Festo bei dieser Baureihe keine Wünsche offen. Alternative Anschlagvarianten mit Polymerdämpfung, gedämpftem metallischem Anschlag oder Stoßdämpfer bieten für jede Anwendung die technisch und wirtschaftlich optimale Lösung. Der Kleine zeigt Muskeln Konzipiert für hochpräzises Schieben, Aufnehmen und Einsetzen, SLT-Schlitten und eine DRQD-Einheit heben und schwenken die Zahnräder vom Zuführband auf einen Dorn, von dem aus der Roboter die nachfolgende Maschine bestückt. Eine CPV-Ventilinsel und eine CP-Eingangsmodul sorgen für die optimale Steuerung des Schlittens. trends in automation Nr. 11, 2007 sind selbst hohe mechanische Lasten für den DGSL ein Leichtes. Der Schlüssel zur unglaublichen Präzision des Schlittens ist die innovative Führungseinheit mit einer Wiederholgenauigkeit von 0,01 mm sowie einer Linearität und Parallelität im 1/100 mm Bereich – exakt selbst bei maximalem Hub. Praktisch ist, dass sich alle Anschlagelemente einfach über den Funktionsdeckel auf der Rückseite einstellen lassen, ein Feature, das auch GTech nutzt. Wurden die Teile gestapelt und gerichtet, greift ein Roboter das Paket mittels MEBH-angesteuerter ADVU-Zylinder und führt sie der Bearbeitung zu. Huckepack ohne Adapter Bei der folgenden Vereinzelung der Zahnräder kommen wieder die vielseitigen DGSL-Einheiten zum Einsatz. Zunächst wird das Zahnradpaket vom Roboter zum auf Am Roboter bewegen ADVU-Zylinder die Greifer – die zur Ansteuerung eingesetzten MEBH-Ventile sitzen direkt am Arm des Roboters. 27 einem DGSL montierten, beweglichen Dorn geführt und abgesetzt. Dann schiebt eine Ausschieberplatte das unterste Zahnrad aus dem Stapel dem Lift zu. Der besteht ebenfalls aus DGSL-Schlitten – diesmal allerdings im Huckepack-Betrieb. Diese Montagevariante ermöglicht es, das auf einfache Art und Weise drei verschiedenen Positionen für Ausschuss, Mess- und Gutteile angefahren werden können. Etwa jeder 50. Teil wird dabei zur händischen Nachvermessung als Messteil ausgeschleust. Festo Fachberater Ing. Michael Gschwendtner weist auf eine weitere Besonderheit hin: „Da sowohl auf dem Boden als auch der beweglichen Platte die selben Bohrungen und Zentrierhülsen vorhanden sind kann man die Schlitten ohne zusätzliche Adapter aneinander schrauben – das vereinfacht die Konstruktion und Montage.“ Der Lieferant als Partner Schon lange vor dem eigentlichen Bau der Anlage setzte Ing. Stefan Keiblinger auf Services von Festo. Er übernimmt die 3D-Daten der Festo Katalog-DVD direkt ins CADProgramm, denn das hilft wertvolle Konstruktionszeit zu sparen. Die positiven Eindrücke beschränken sich aber nicht nur auf die Konstruktionshilfen von Festo: „Wir arbeiten schon lange mit Festo zusammen und das nicht nur, weil es von vielen Auftraggebern explizit gefordert wird. Auch unsere eigenen Erfahrungen sprechen für sich. Das breite Produktspektrum, umfangreiche Service-Tools, weltweite Niederlassungen und der 24h-Lieferservice machen Festo für uns zum optimalen PneumatikPartner.“ GTech – das Unternehmen Gegründet 1997 von Josef Gebeshuber mit dem Schwerpunkt Informationstechnik, wurde die Firma 1998 um die Tätigkeitsfelder Automatisierungstechnik und Elektromaschinenbau erweitert. Anfang 2000 folgte eine mechanische Abteilung inklusive Konstruktion. Das Jahr 2002 war für GTech ein Jahr der Veränderungen – das Unternehmen übersiedelte ins oberösterreichische Kirchdorf und firmierte von nun an als GmbH. Mittlerweile hat sich GTech zu einem international tätigen Unternehmen entwickelt. Knowhow und Technologien werden konsequent weiterentwickelt, so etwa die Bereiche Vorrichtungsbau und Montagetechnik mit eigener Prozessplanung, die seit 2005 forciert werden. Im Jahr 2006 erwirtschaftete Gtech mit 36 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 6,5 Mio. Euro. www.gtech.at www.festo.at Ing. Stefan Keiblinger, Konstruktion GTech, und Ing. Michael Gschwendtner, Festo Fachberater CP-Profibus-Knoten, ein CP-Eingangsmodul und eine CPV-Ventilinsel sorgen für die Ansteuerung der zwei DGSL-Einheiten im Huckepack-Betrieb und anderer pneumatischer Antriebe im Sortierbereich. trends in automation Nr. 11, 2007
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