Unsere Zähne – Basiswissen, Forschung und Diagnose Abb. 2 Das Zahnschema: Der Mund wird im Zahnschema in vier symmetrische Teile eingeteilt. Jeder Zahn erhält eine Nummer. Man beginnt im Kiefer rechts oben mit den Zehnernummern (im Schema links oben). Der obere rechte mittlere Schneidezahn ist der erste in dieser Reihe und erhält die Nummer 11, die man eigentlich nicht als Zahl elf sondern als eins-eins lesen sollte (1-1). Dann wird nach rechts fortlaufend weitergezählt: Der obere seitliche Schneidezahn ist Nummer 12, der Eckzahn Nummer 13 …, der letzte Zahn, der rechte obere Weisheitszahn, Nummer 18. Nach den Zehnernummern oben rechts folgen die Zwanzigernummern oben links, sodann die Dreißigernummern links unten und die Vierzigernummern rechts unten. Das Zahnschema ist also im Uhrzeigersinn zu lesen: Es beginnt rechts oben und endet rechts unten. Symmetrisch angelegte Zähne erhalten im Zahnschema gleiche Endziffern, z. B. sind mit den Achtern die vier Weisheitszähne gemeint (18, 28, 38, 48). Es gibt sehr verschiedene Zahnschemata. Die Amerikaner z. B. zählen alle Zähne durch, einschließlich der Milchzähne. 8 Mieg, Krankheitsherd Zähne (ISBN 383042227X) © 2006 Karl F. Haug Verlag Wenn ein Zahn stirbt geben, der Zahn bekommt also eine Wurzelfüllung. Dieses so genannte weiche Bindegewebe ist es, das Zähne und andere Körperorgane miteinander korrespondieren lässt. Dadurch wirkt sich eine Erkrankung der Pulpa auf das entsprechende Bindewebe der Körperorgane aus. Wenn ein Zahn stirbt Das normale Sterben eines Zahns beginnt mit Karies. Seelische Niedergeschlagenheit oder Magen- und Darmprobleme können die Anfälligkeit für Karies erhöhen. Zuerst gibt es ein kleines Loch in der Schmelzschicht; das tut noch nicht weh. Es fängt an zu schmerzen, wenn das Loch in die weiche Dentinschicht reicht und die Pulpa angreift. In der Regel kommt es dann zu einer Infektion und Entzündung der Pulpa (Pulpitis) mit außerordentlich starken Schmerzen. Die Blutgefäße werden infiziert, und der Zahn wird nicht mehr versorgt. Die Pulpa stirbt ab. Wenn ein Zahn durch Karies abstirbt, wird der Zahnarzt die gangränöse (tote) Pulpa entfernen. Gangränöses Pulpengewebe riecht unangenehm; es besteht aus geronnenem Blut, Nerven und Gefäßen. In die gereinigte Pulpenhöhle wird künstliches Wurzelfüllmaterial ge- Sobald ein Zahn, genauer die Zahnpulpa, anfängt abzusterben, ist er ein Herd. Das Absterben kann jahrelang dauern, und der absterbende Zahn ist eine den Körper störende Veränderung. Der Nerv »zieht sich zurück« an die Wurzelspitze. Über die Wurzelspitze drängt krank machendes Gewebe auf zweierlei Wegen in den Körper: Bei widerstandsfähigen Menschen entwickelt sich an der Wurzelspitze aus den Giftstoffen ein Granulom, ein erbsengroßes Bällchen. Wenn die Kraft zur Granulombildung nicht mehr besteht, ergießen sich die Giftstoffe schrankenlos in den Kieferknochen; das umliegende Knochengewebe entzündet sich und schmerzt manchmal. Auch der Zahnarzt kann versehentlich einen Zahn töten. Wenn ein Zahn zu stark beschliffen und zu viel von der Schmelzschicht entfernt wurde, d. h., wenn zu schnell und zu heiß (mit zu wenig Wasser) geschliffen wurde, dann ist unter Umständen das Dentin angegriffen, und der Zahn stirbt. 9 Mieg, Krankheitsherd Zähne (ISBN 383042227X) © 2006 Karl F. Haug Verlag
© Copyright 2024 ExpyDoc