1 Berufliches Gymnasium St. Klara Wirtschaftsgymnasium und Sozialwissenschaftliches Gymnasium Staatlich anerkannte, katholische Schule in freier Trägerschaft 1. BILDUNG UND ERZIEHUNG AUF DER GRUNDLAGE FRANZISKANISCHER SPIRITUALITÄT Fundament und Quelle unserer pädagogischen Arbeit ist der katholische Glaube. Wir orientieren uns besonders am Menschenbild, das für uns in Franz und Klara von Assisi konkretisiert wird: Freiheit, den eigenen Weg zu suchen und zu gehen; Annahme, Ansehen und Wertschätzung, die einerseits befreien und andererseits zu Liebe befähigen; Aufmerksamkeit, die hilft, die Freiheit zu leben und Situationen gerecht zu werden; Solidarität mit den Schwachen, mit den Armen und allen Geschöpfen und Offenheit für Gott, der uns ins Leben führt. Wir beginnen die Woche (Montag, 1. Stunde) mit der „Atempause“. Hier ist die Möglichkeit nach einem oft hektischen Wochenende in der Schule wieder ruhig zu werden, anzukommen, sich auf die Schulgemeinschaft einzulassen und in die Woche zu starten. Er ist auch eine Fom, sich zu sammeln, damit wir die Woche gut miteinander beginnen und arbeiten können. 2. Das Berufliche Gymnasium St. Klara Das Berufliche Gymnasium St. Klara bietet im Profilbereich zwei Ausprägungen: Das Wirtschaftsgymnasium (WG) und das Sozialwissenschaftliche Gymnasium, Profil Soziales (SG). Das Angebot ist koedukativ, d.h. offen für Mädchen und Jungen. Absolventen der Realschule, Schülern und Schülerinnen aus allgemeinbildenden Gymnasien Klasse 9 und 10, der Zweijährigen Berufsfachschulen und der Werkrealschule mit entsprechendem Notendurchschnitt haben hier die Chance, in drei Jahren die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) zu erwerben. Nach der Jahrgangsstufe 1 (Klasse 12) kann unter bestimmten Voraussetzungen der schulische Teil der Fachhochschulreife erworben werden. Wir legen auch in der Oberstufe besonderen Wert auf eine ganzheitliche Bildung und Erziehung auf der Grundlage franziskanisch-christlicher Spiritualität. Auf dieser Grundlage beruht das besondere Profil „Wirtschaft und Ethik“. Wirtschaftliche Ziele werden ethischen Ansprüchen gegenübergestellt. Auf der Basis breiter und tiefer wirtschaftlicher und sozialpolitischer Kenntnisse setzten sich die Jugendlichen mit ethischen Haltungen und Werten auseinander. Im Beruflichen Gymnasium St. Klara wird aber auch großer Wert auf eine breite Allgemeinbildung gelegt. So gibt es im Wahlbereich das Angebot, die Kurse „Philosophie“, „Psychologie“ oder“ Literatur“ zu wählen. Auch die musischen Fächer „Musik“ und „Bildenden Kunst“ können belegt werden. Persönliche Atmosphäre und wertschätzender Umgang soll die Grundlage der Arbeit mit unseren Schülern und Schülerinnen sein. Derzeit besuchen ca. 210 Schüler und Schülerinnen die Oberstufe, die von ca. 30 Lehrer und Lehrerinnen unterrichtet werden. Die Eingangsklassen werden von Lehrer-Tandems betreut. Das Berufliche Gymnasium führt zur Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) und damit zur uneingeschränkten Studierfähigkeit aller Fächer an Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (ehemals Fachhochschulen) oder den Dualen Hochschulen. Auch eine anspruchsvolle Berufsausbildung ist nach dem Abitur möglich. 2.1 Das Wirtschaftsgymnasium St. Klara Das Wirtschaftsgymnasium startet mit zwei Eingangsklassen (Klasse 11) mit je 25 Schülern und Schülerinnen. Schwerpunkt ist das Profilfach „Volks- und Betriebswirtschaftslehre“. Das Profilfach vermittelt die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (BWL), der Volkswirtschaftslehre (VWL) und des Rechnungswesens. Die Schülerinnen und Schüler erwerben ein gut strukturiertes und breites Grundlagenwissen, um 2 wirtschaftliche Probleme zu erkennen und zu verstehen, darüber zu reflektieren, kreative Lösungen zu finden und sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Inhalte der Betriebswirtschaftslehre reichen von der Existenzgründung, der Wahl der Rechtsform, der Vertragsgestaltung, der Finanzierung der Unternehmen und deren Jahresabschluss bis zum Arbeitsrecht. Darüber hinaus werden in der Volkswirtschaftslehre die Wirtschaftsordnungen, die Preisbildung auf den verschiedenen Märkten, die unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Konzeptionen, die Geldtheorie und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sowie die Grundlagen zur Außen- und Weltwirtschaft behandelt. Alle wirtschaftlichen Entscheidungen werden im Wirtschaftsgymnasium St. Klara auf ihre ethischen Gesichtspunkte hinterfragt. Dazu führen wir ein wirtschaftsethisches Forum durch, bei dem die Jugendlichen Praktiker aus Wirtschaft, Politik und Kirche zu ihren Werthaltungen befragen und mit ihnen diskutieren können. Das sechsstündige Profilfach Volks- und Betriebswirtschaftslehre wird durch die Fächer „Wirtschaftsgeographie“, „Global Studies“ und „Informatik“ ergänzt. Mit dem erlangten Basiswissen können die Jugendlichen eine Ausbildung in Wirtschaft oder Verwaltung beginnen oder Studienfächer wie Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, Jura, Verwaltungswissenschaften etc. belegen. Aber sie haben auch die Voraussetzungen der uneingeschränkten Studierfähigkeit (s.o.) erworben. 2.2 Das Sozialwissenschaftliche Gymnasium St. Klara Mit dem Angebot eines Abiturs mit dem Schwerpunkt „Sozialwissenschaften“ reagiert die Schule St. Klara auf absehbare gesellschaftliche Herausforderungen und auf die starke Nachfrage von Eltern und Jugendlichen. Damit bietet die Schule St. Klara den Jugendlichen zwei berufliche Gymnasien unter einem Dach. Das Sozialwissenschaftliche Gymnasium startet mit einer Eingangsklasse (Klasse 11) mit 25 Plätzen. Schwerpunkt ist das Profilfach „Pädagogik und Psychologie“. Das 6-stündige Profilfach Pädagogik und Psychologie sowie das Fach Sozialmanagement greifen aktuelle Anforderungen im sozialen Bereich - von frühkindlicher Bildung bis zur Betreuung im Alter - auf und fördern Nachwuchskräfte ganz gezielt für diese Bereiche. Neben fundierten Grundlagen in der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie (incl. einer soliden Grundlage in Statistik) erfahren die Schüler beispielsweise neueste Erkenntnissen der Neurobiologie und der Gerontologie und sie erlangen betriebswirtschaftliche Kenntnisse zur Führung von Einrichtungen im sozialen Bereich. Im Bereich der Pädagogik wird ein Schwerpunkt auf die frühkindliche Förderung (Kindern unter 3 Jahren) sowie im Vorschulalter gelegt, die Inhalte der neuen Sozialgesetze, z.B. Jugendhilferecht, Pflegegesetz, Sozialhilferecht, Gesetzgebung im Gesundheitswesen werden vermittelt. Mit dem bei uns erworbenen Basiswissen können die Jugendlichen eine Ausbildung beispielsweise als Erzieher, Logopäde oder Arbeitstherapeut beginnen oder sozialbezogene Studiengänge wie Psychologie, Pädagogik, Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Lehramtsstudiengänge belegen. Aber sie haben auch die Voraussetzungen der uneingeschränkten Studierfähigkeit (s.o.) erworben. 3. Gliederung des Unterrichts: 3.1 Eingangsklasse Das Berufliche Gymnasium St. Klara ist in der Eingangsklasse dreizügig. Wir beginnen die 1. Schulwoche mit einem Methodentraining. Hier gibt es die Gelegenheit zu einem ersten Kennenlernen von Lehrerinnen/Lehrern und Mitschülerinnen/Mitschülern. Die Jugendlichen werden auf die Arbeitsweise der Oberstufe vorbereitet und die Lern- und Arbeitsmethoden der Oberstufe werden eingeübt. Über mehrere Monate werden die erlernten Methoden dann in den Fachunterricht integriert. Ziel ist, dass die Jugendlichen selbst die Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen und selbständig arbeiten. 3 Um die Basis unserer Arbeit zu festigen und die Klassengemeinschaft zu stärken, fahren wir mit den Eingangsklassen im Monat Oktober/November für eine Woche in das Haus Casa del Bene in Assisi. Thema dieser Fahrt ist „Begegnung“. Begegnung untereinander, mit Franziskus und Klara, unseren Schulpatronen und Begegnung mit sich selbst. Die Jugendlichen können Impulse bekommen für ihren schulischen, beruflichen und ganz persönlichen Lebensweg. Zu Beginn des 2. Halbjahres wird dann von Praktikern aus der Wirtschaft ein Bewerbertraining durchgeführt. Die Jugendlichen müssen sich anschließend um einen Praktikumsplatz für ein einwöchiges kaufmännisches Praktikum/Sozialpraktikum, das im Juni/Juli stattfindet, bewerben. Die Eingangsklasse hat eine sog. Gelenkfunktion. Die Schüler und Schülerinnen, die aus verschiedenen Schulen und Schularten kommen, sollen zu einem weitgehend angeglichenen Wissensstand geführt werden. Dazu muss der Pflichtbereich und ein Fach aus dem Wahlpflichtbereich besucht werden (siehe Stundentafel der Eingangsklasse). Je nach Interesse kann ein weiteres Wahlfach belegt werden. Dazu kommt die Vorbereitung auf die Arbeitsweise in den Jahrgangsstufen 1 und 2. In Informationsveranstaltungen wird über die Inhalte, den Aufbau, die Kurswahl und über die Bedingungen der gymnasialen Oberstufe informiert. Stundentafel der Eingangsklasse Fächer des Pflichtbereichs Volks- und Betriebswirtschaftslehre (Profilfach WG) WG SG 6 Pädagogik und Psychologie (Profilfach SG) 6 Deutsch 3 3 Pflichtfremdsprache (i.d.R. Englisch) 3 3 Geschichte mit Gemeinschaftskunde 2 2 Religion kath./ev. 2 2 Mathematik 4 4 Physik 2 2 Chemie 2 2 Biologie 2 2 Informatik 2 2 Sport 2 2 Summe 30 30 Fächer des Wahlpflicht- bzw. Wahlbereichs am WG St. Klara Französisch Niveau A (für Fortgeschrittene) 3 3 Französisch Niveau B (für Anfänger) 4 4 Spanisch B (für Anfänger) 4 4 Musik 2 2 Bildende Kunst 2 2 Global Studies 2 2 Internationale Geschäftskommunikation 2 Sozialmanagement 2 3.2 Jahrgangsstufen 1 und 2 (Klasse 12 und 13) Der Unterricht in den Jahrgangsstufen findet im Kurssystem statt. Ein Kurs dauert ein halbes Schuljahr. Der Pflichtbereich umfasst drei Fächergruppen (Aufgabenfelder) und das Fach Sport: Aufgabenfeld I Aufgabenfeld II sprachlich-literarisch-künstlerisch gesellschaftswissenschaftlich 4 Aufgabenfeld III mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch Alle drei Aufgabenfelder müssen mit der Kurswahl abgedeckt werden, um eine breite Allgemeinbildung sicher zu stellen. Als staatlich anerkanntes berufliches Gymnasium müssen inhaltlich die staatlichen Vorgaben erfüllt werden. Stundentafel der Jahrgangsstufe 1 und 2 (Klasse 12 und 13) Berufliches Gymnasium WG Wirtschaftsgymnasium Fächer SGG Sozialwissenschaftliches Gymnasium Jahrgangsstufe 1 Jahrgangsstufe 2 6 6 4 4 4 4 2 2 2 4 2/4 2 2 4 4 4 4 2 2 2 4 2/4 2 2 2 2 2 2 2 2 3 4 4 2 2 2 2 Jahrgangsstufe 1 Profilfach Volks- und Betriebswirtschaftslehre Pädagogik und Psychologie Allgemeinbildende Fächer_ Deutsch Englisch Französisch Spanisch GGK WGEO Religion Mathematik Naturwissenschaften Datenverarbeitung Wirtschaftslehre Sport Wahlbereich Literatur Philosophie Musik Bildende Kunst Sozialmanagement Seminarkurs Global Studies Internationale G’kommunkation Psychologie Jahrgangsstufe 2 6 6 4 4 4 4 2 2 2 4 2/4 2 2 2 4 4 4 4 2 2 2 4 2/4 2 2 2 2 2 2 2 3 2 2 2 2 2 2 5 Parallel zum Unterricht sollen sich in der Jahrgangsstufe 1 die Schülerinnen und Schüler mit der Möglichkeit, nach dem Abitur ein Studium aufzunehmen, auseinandersetzen. Einen Überblick über die vielfältigen Studienmöglichkeiten und Informationen über Voraussetzungen, Abschlüsse etc. gibt dazu eine Veranstaltung der Studienberatungsstelle der Universität Tübingen hier im Hause. Der allgemeine Studientag, der „Tag der offenen Tür“ an allen Hochschulen Baden-Württembergs, kann dann gut vorbereitet besucht werden. Die Sicht von Studenten auf ein Studium erfahren die Schülerinnen und Schüler durch „Studienbotschafter“, die wir ebenfalls in die Schule einladen. Im Assessmentcenter erleben die Jugendlichen, wie die heutigen qualifizierten Bewerbungsverfahren aussehen. Und da einige Abiturienten nach Abschluss der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ableisten werden, laden wir „Ehemalige“ ein, die von ihrem FSJ berichten. Schließlich werden Studenten des Arbeitskreises „Arbeiterkind“ informieren, welche Möglichkeiten vorhanden sind, um ein Studium zu finanzieren. In der Jahrgangsstufe 2 bereiten sich die Schüler und Schülerinnen 2, unterstützt durch die Lehrkräfte, auf die anstehenden Prüfungen vor. Wenn in der Jahrgangsstufe 2 (Klasse 13) die mündlichen ABI-Prüfungen abgeschlossen sind, endet die Schulzeit am Beruflichen Gymnasium St. Klara mit der Abiturfeier. Schüler, Eltern und Lehrer feiern zusammen und nehmen Abschied. 4. Aufnahmevoraussetzungen Bislang besuchte Schulart Abschluss Wichtig sind die Noten der Fächer: Deutsch Englisch Mathematik Realschule 2-jährige Berufsfachschule oder Hauptschule nach Klasse 10 9-jähriges Gymnasium Mittlerer Bildungsabschluss Durchschnitt mindestens 3,0 keine Note schlechter als 4 8-jähriges Gymnasium -.- Versetzung nach Klasse 11 Versetzung nach Klasse 10 Alter Bei Schuljahresbeginn der Klasse 11 (Eingangsklasse) das 19. Lebensjahr oder bei Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung das 22. Lebensjahr noch nicht vollendet. Bei Vorliegen besonderer Umstände kann der Schulleiter eine Ausnahme zulassen. Auswahlverfahren Kann das Wirtschaftsgymnasium nicht alle Bewerber aufnehmen, welche die Voraussetzungen für die Aufnahme erfüllen, so wird ein Auswahlverfahren angewandt. Wenn Sie mehr über das Berufliche Gymnasium St. Klara erfahren möchten, nehmen Sie zu uns Kontakt auf. Wenn Sie sich anmelden möchten, melden Sie sich bis zum 1. März d. J. mit einem im Sekretariat oder über unsere Homepage zum Ausdruck erhältlichen Formular an. Bitte beachten Sie die Termine der INFO-Veranstaltung und der Aufnahmegespräche, die Sie der Homepage entnehmen können. 6 Info-Veranstaltungen Für Schüler und Schülerinnen von außen: Dienstag, 16.02.2016, 19:00 Uhr, Spiegelsaal St. Klara Für Schüler und Schülerinnen von innen: Mittwoch, 27.01.2016, 19:00 Uhr, Spiegelsaal St. Klara Kontakt: Schule St. Klara Mädchenrealschule Mädchenprogymnasium Berufliches Gymnasium (WG + SG) Weggentalstr. 24, 72108 Rottenburg a.N. Telefon Schulleitung Berufliches Gymnasium Sekretariat Berufliches Gymnasium 07472/98 34 – 0 (Pforte) 07472/98 34 - 33 07472/98 34 – 31 (am Vormittag) Fax 07472/98 34 – 40 oder - /98 34 18 E-Mail : [email protected] www.st.klara-rottenburg.de
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