W e g w e i s e r B i o d i v e r s i t ä t i n d e r L a n d w i r t s c h a f t Anlage einer Wildblumenwiese Maßnahmenblatt Bereich: Acker Grünland Strukturelemente Hofstelle Was beinhaltet die Maßnahme und welche ökologischen Vorteile bietet sie? Wildblumenwiesen sind angesäte Flächen auf oder im Umfeld der Hofstelle und können sich zu einem gestaltenden Element der Hofanlage entwickeln. Sie bestehen aus blütenreichen Mischungen von überwiegend mehrjährigen heimischen Arten und enthalten auch typische Pflanzenarten der Wiesengesellschaften (wie z. B. Margerite, Schafgarbe, Wilde Möhre, Wiesenflockenblume). Sie besitzen eine wichtige Nahrungs‐ und Habitatfunktion für zahlreiche Insekten, wie Schmetterlinge, Wildbienen und Käfer und fördern hierbei besonders auch stark spezialisierte Insektenarten. Sie ermöglichen damit eine Foto: Antje Deepen‐Wieczorek, piclease Diversifizierung von Lebensräumen, die in der freien Flur nur noch selten zu finden sind. Außerdem bieten sie zahlreichen Vogelarten, sowohl samen‐ als auch insektenfressenden, gute Nahrungsquellen. Nutzen für die biologische Vielfalt: Lebensraum‐ Artenvielfalt Artenschutz vielfalt Nutzen für die Umwelt: Biotop‐ vernetzung Landschafts‐ Wasserschutz Bodenschutz Klimaschutz bild Auf welcher Ebene kann die Maßnahme angesiedelt werden und welche Fördermöglichkeiten gibt es? Im Gegensatz zu den Wiesenflächen im Rahmen der Extensiven Grünlandnutzung oder der Anlage von Blühstreifen als Agrarumweltmaßnahme/Ökologische Vorrangfläche ist die Anlage von Wildblumenwiesen im Bereich der Hofstelle i.d.R. nicht förderfähig. Durch den vergleichsweise geringen finanziellen und pflegetechnischen Aufwand bietet sie sich aber dennoch als einfache und effektive Maßnahme zur Förderung der Biodiversität an. Seite 1 von 2 Was ist bei der Umsetzung zu beachten? Wildblumenwiesen entwickeln sich besonders günstig auf nährstoffarmen, sonnigen und eher trockenen Standorten. Bei Neuanlagen muss daher unter Umständen eine Abmagerung z. B. durch Aufbringen von Schichten aus grobem Sand vorgenommen werden. Der Handel bietet eine Vielzahl an Saatmischungen für Blumenwiesen an. Bei der Auswahl sollte man solche mit mehrjährigen und heimischen, ‐ wenn erhältlich auch solche mit regional angepassten ‐ Arten bevorzugen, da diese den größten ökologischen Nutzen haben. Die Aussaat erfolgt am bestem im Frühjahr, um den vielfältigen Arten einen guten Start für ihre Entwicklung zu geben. Die Saatmenge sollte bei 5 bis 10 g/m2 liegen bei einer Aussaattiefe von bis zu 5 mm. Die Saat wird eingeharkt und anschließend festgewalzt. Der Boden sollte dann etwa 6 Wochen gleichmäßig feucht gehalten werden, um das Keimen und Anwachsen zu beschleunigen. Im ersten Jahr nach Aussaat kann ein zwei‐ oder dreimaliges Mähen notwendig sein, um Unkräuter einzudämmen, ab dem zweiten Jahr ist meist nur noch eine einmalige Mahd nach der Samenreife (September/Oktober) erforderlich. Das anfallende Schnittgut ist zu entfernen. Düngung und Pflanzenschutz sind nicht notwendig. Wo gibt es weiterführende Informationen? Literatur Witt, Dr. R.: Einjährige Blühmischungen oder dauerhafte Wildblumenwiesen? Nachhaltig oder nicht? www.naturgartenplaner.de/fileadmin/website‐daten/Einjaehrige‐Bluehmischungen‐oder‐Wildblumenwiesen.pdf www.mein‐schoener‐garten.de/de/gartenpraxis/ziergarten/blumenwiese‐ein‐meer‐aus‐tausend‐blueten‐53449 www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/gartenelemente/04630.html www.wildblumenwiese.net Ansprechpartner Landwirtschaftskammer Nordrhein‐Westfalen, [email protected] Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, www.rheinische‐kulturlandschaft.de Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, www.stiftung‐westfaelische‐kulturlandschaft.de Untere Landschaftsbehörden in NRW, www.naturschutzinformationen‐nrw.de Biologische Stationen in NRW, www.biostationen‐nrw.com Seite 2 von 2
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