Presse Bericht KSTA - TechnologiePark Bergisch Gladbach

Bergisch Gladbach ­ 15.11.2015
KONZEPT FÜR BERGISCH GLADBACH
Technologie­Park Bergisch Gladbach setzt auf die Zukunft
Von Doris Richter
Trotz Zwangsverwaltung sehen die Betreiber den
Gewerbestandort im Stadtteil Moitzfeld auf einem guten
Weg. Die dort ansäsigen Firmen expandieren, rund 2400
Menschen haben zurzeit einen Arbeitsplatz im
Technologie­Park Bergisch Gladbach.
Im Technologie­Park Bergisch Gladbach stehen die Uhren
konsequent auf Zukunft. Das neue Energiekonzept war vor etwa zwei
Dieter Porzberg, Michael Peininger, Martin
Jahren noch eine Idee. Jetzt wird es realisiert. Mit Solarenergie und
Westermann und Albert Schießl (v.l.) blicken
einem Blockheizkraftwerk rüstet der Standort mit zurzeit 140
hoffnungsvoll in die Zukunft.
Unternehmen im Stadtteil Moitzfeld energetisch auf und entwickelt
Foto: Klaus Daub
sich zum „Green Park“. Photovoltaik­Module werden zurzeit auf den
Dächern der Gebäude installiert. Drei Millionen Euro werden allein in dieses Projekt investiert. Es soll bis
Frühjahr 2016 fertig sein. Profitieren werden davon vor allem die ansässigen Firmen.
Auch der Bau eines Blockheizkraftwerkes nimmt konkrete Formen an. „Gemeinsam mit der Rheinenergie AG
und der Stromkontor Netzgesellschaft Rostock werden wir das Kraftwärme­System realisieren“, erklärt
Albert Hanseder­Schießl, der Park und Gründerzentrum managt und die Zwangsverwaltung betreut. Im
Frühjahr 2016 soll das Projekt stehen, erste Bauschritte könnten dann im Herbst folgen. Einfacher und
früher zu realisieren sei dagegen die Tankstelle für Elektromobile. Für eine Kooperation laufen bereits
Gespräche mit Autoherstellern.
„Win­Win­Situation“
20 Jahre ist es her, dass Siemens Interatom sich aus Moitzfeld zurückzog und daraufhin der Technologie­
Park und das Rheinisch­ Bergische Technologie­Zentrum gegründet wurden. Für Martin Westermann,
Geschäftsführer des Technologie Zentrums, ist das Anlass genug, gemeinsam mit Unternehmern der ersten
Stunde, Michael Peininger, Chef der Research Instruments GmbH, und Dieter Porzberg, Geschäftsführer von
Oevermann Networks, Bilanz zu ziehen. Und die sieht, trotz Zwangsverwaltung, gut aus. „Für das
Gründerzentrum und den Park wurde im Sinne der regionalen Wirtschaftsförderung eine klassische Win­
Win­Situation geschaffen“, sagt Westermann.
Für Firmengründer, ansässige Unternehmen und für die Ansiedlung neuer Betriebe bietet der Park Flächen
zur Miete an. Durch Neubauten und Neukonzeption der Flächen ist das Angebot um 35000 auf 73 000
Quadratmeter erweitert worden. Davon sind nach Angaben von Schießl 80 Prozent vermietet. Überwiegend
Büroflächen sind zurzeit noch frei.
Sowohl Oevermann Network als auch Research Instruments starteten damals mit drei Leuten. „Wir konnten
die vorhandene Ausstattung wie Telefonzentrale und Kopierer nutzen und schafften es zu expandieren.
Heute hat unser Unternehmen 90 Mitarbeiter“, berichtet Porzberg. Die nächste Firmenerweiterung sei in
Planung. Research Instruments übernahm 1995 die Restabwicklung der laufenden Geschäfte sowie die
Ausstattung von Siemens, erläutert Peininger. „Wir beschäftigen zurzeit 180 Mitarbeiter, darunter etwa 50
Physiker und Ingenieure.“ Beide Unternehmen haben ihre Mietverträge im Technologie­Park gerade
langfristig verlängert. „Weitere zehn Jahre“, so Peininger. Die gute Erreichbarkeit des Standorts mit Nähe
zur Autobahn und zum Kölner Flughafen, und die Expansionsmöglichkeit nennen beide Unternehmer als
große Vorteile.
Rund 2400 Menschen haben zurzeit einen Arbeitsplatz im Technologie­Park. Etwa 700 Gründungsvorhaben
haben seit 1995 von der Starthilfe des Technologie Zentrums profitiert. Mehr als 110 neugegründete
Unternehmen siedelten sich im Park an. Zurzeit befinden sich 17 Start­ups im Gründerzentrum.
Ein wichtiger Baustein für die weitere Entwicklung des Technologie­Parks sei das Vertrauen der Firmen, sagt
Parkmanager Schießl: „Ohne dieses Vertrauen funktioniert es nicht.“ Angesichts freier Flächen beschäftigt
den Parkmanager auch die Situation der Flüchtlinge in Bergisch Gladbach. „Wir befassen uns mit möglichen
Unterkünften hier am Standort“, sagt Schießl, der darin auch eine gesellschaftliche Verpflichtung sieht.
Zwangsverwaltung
Ehemaliger Siemens­Standort
Weil der Eigentümer der Gewerbefläche in Moitzfeld – seit 2007 die niederländische Investorengruppe Lobito
International B.V. – sich nicht ausreichend kümmerte und nicht investierte, wurde der Technologie­Park im
August 2012 unter Zwangsverwaltung gestellt. Das Ziel war, den Wert der Immobilie zu erhalten und
Erträge zu erzielen.
Unter der Regie des Düsseldorfer Anwaltsbüros HWW Wienberg Wilhelm Insolvenzverwalter­Partnerschaft
wurde modernisiert und das Image des Geländes aufpoliert. Die Zwangsverwaltung endet nach Auskunft von
Albert Hanseder­Schießl mit dem Verkauf der Fläche. Doch dafür braucht es einen Investor, der kaufen
möchte. Den gebe es bisher nicht.
Der Verkauf des Parks und des Zentrums würde zwar vorbereitet, derzeit aber nicht forciert. Es werde nur
das gesamte Gelände verkauft, nicht einzelne Flächen. (dr)
Artikel URL: http://www.ksta.de/bergisch­gladbach/konzept­fuer­bergisch­gladbach­technologie­park­bergisch­
gladbach­setzt­auf­die­zukunft,15189226,32421628.html
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