PROGRAMM F E B R U A R 2 0 16 www.lichtspiele-olten.ch Janis: Little Girl Blue Regie: Amy Berg (Wiederholung) Soiree 31. 1. 17.00 Mit ihrer markerschütternden Stimme sang sich Janis Joplin angestaute Wut und unerfüllte Sehnsüchte von der Seele. Sie stand allerdings nur für drei Jahre im Rampenlicht der Öffentlichkeit, bevor sie mit gerade einmal 27 Jahren an einer Heroinüberdosis verstarb. Angefangen von ihrer Kindheit und Jugend schreitet die Regisseurin chronologisch die Lebensstationen ihrer Protagonistin ab. The Chinese Lives of Uli Sigg El abrazo de la serpiente Regie: Ciro Guerra Nichts passiert 1./2. 2. 18.00, 3. 2. 20.30 Die Umarmung der Schlange, so der Titel auf Deutsch, erzählt die doppelte Geschichte zweier weisser Forscher aus zwei Generationen. In raffinierten epischen Schleifen reflektiert Guerra über Natur und Zivilisation, vor allem aber ist sein Film von betörender Sinnlichkeit: Alles zirpt und flirrt zwei Stunden lang, wie die Protagonisten taucht man ein und unter im unendlichen Amazonas-Grün, und dies im schönsten Schwarzweiss. Mia madre Regie: Nanni Moretti 1./2. 2. 20.30, 3. 2. 18.00 In seinem neuen Film erzählt Nanni Moretti von einer Regisseurin, die sich während der Dreharbeiten zu ihrem neuen Film nicht nur mit dem exzentrischen und eigens aus den USA eingeflogenen Hauptdarsteller herumschlagen muss, sondern auch damit zu kämpfen hat, dass ihre Mutter im Krankenhaus nicht mehr lange zu leben hat. Überzeugend wie lange nicht, verknüpft Moretti, der selbst auch als Bruder der Protagonistin zu sehen ist, dabei Humor und Ernst. Als die Sonne vom Himmel fiel Regie: Aja Domenig 11./12. 2. 18.00 Auf den Spuren ihres verstorbenen Grossvaters, der nach dem Abwurf der Atombombe 1945 als junger Arzt im Rotkreuzspital von Hiroshima gearbeitet hat, begegnet die Regisseurin einem ehemaligen Arzt und einer Krankenschwester, die Ähnliches erlebt haben wie er. Zeit seines Lebens hat ihr Grossvater nie über seine Erfahrungen gesprochen, doch durch die grosse Offenheit ihrer Protagonisten kommt sie ihm näher. La loi du marché Regie: Stéphane Brizé 11.- 13. 2. 20.30 Im Film von Stéphane Brizé geht es um die Ohnmacht der Menschen, die um das finanzielle Überleben kämpfen und dabei der Willkür ihres Arbeitgebers ausgesetzt sind. Immer wieder muss sich Thierry fragen, ob er es sich noch erlauben kann, auf seinen Prinzipien zu bestehen. Als er schliesslich eine Anstellung als Kaufhausdetektiv findet, gerät er aufs Neue in ein moralisches Dilemma, das ihn endgültig zweifeln lässt, ob er imstande ist, den Gesetzen des Marktes zu gehorchen oder nicht. Conducta Regie: Ernesto Daranas 15./16. 2. 18.00, 17. 2. 20.30 Chala, der allein von seiner Mutter aufgezogen wird, und Carmela, seine Lehrerin sind ein ungleiches Paar und durch dick und dünn zusammen. Chala ist ein gerissener Junge, der in der Schule gerne seine Spässe treibt und durch vorwitzige Sprüche glänzt. Auf dem Heimweg schliesst er mit seinen Freunden riskante Wetten ab, versprüht vor den Mädchen seinen unwiderstehlichen Charme – oder hilft seiner Lehrerin Carmela beim Einkauf. An -Von Kirschblüten und roten Bohnen Regie: Naomi Kawase 15./16. 2. 20.30, 17. 2. 18.00 In seiner kleinen Süßspeisen-Bude trifft Inhaber Sentaro auf die selbstbewusste Tokue, die ihn mit ihrer selbstgemachten Bohnenpaste begeistert. Nachdem Sentaro das Rezept der alten Dame übernommen hat, entwickeln sich die Dorayaki - Pfannkuchen mit süßer Bohnenpaste - zu einem Verkaufsrenner. Doch: Tokue trägt ein Geheimnis mit sich herum, das ihre Zusammenarbeit gefährden könnte. Kino Marie 19. 2. 20.30 Das Theater Marie aus Aarau erforscht Geschichten und Begebenheiten rund ums Kino in der Schweiz. Enstanden ist ein theatralisches Essay mit vier Schauspielern und einem Musiker. Theater Marie wurde 1983 als Theater M.A.R.I.A. gegründet und ist ein kleines professionelles Tourneetheater ohne festen Spielort, das für Gastspiele an verschiedenen Theatern und Festivals im In- und Ausland engagiert wird und Koproduktionen mit diversen in- und ausländischen Partnern macht. Regie: Michael Schindheim 20. 2. 18.00 Der Schweizer Uli Sigg hat in der Zeit der wirtschaftlichen Öffnung Chinas nach Mao eine wesentliche Rolle gespielt, die bis heute anhält. Der Film gewährt erstmals einen umfassenden Einblick in das spannende und aussergewöhnliche Leben des Unternehmers, Diplomaten und Kunstsammlers. Gegenwartskünstler wie Ai Weiwei, Zeng Fanzhi, Cao Fei, Fang Lijun oder Wang Guangyi betrachten ihn als Freund und Mentor. Regie: Micha Lewinsky 22./23. 2. 18.00, 20. 2. 20.30 Seine Frau hat eigentlich keine Zeit und die Tochter keine Lust. Trotzdem ist Thomas wild entschlossen, mit seiner Familie erholsame Skiferien in den Schweizer Alpen zu verbringen. Dass dieses Jahr auch noch Sarah, die Tochter seines Chefs, mitkommt, macht die Sache nicht einfacher. Die beiden Teenager bekommen Probleme mit der Dorfjugend. Als verantwortlicher Erwachsener müsste Thomas einschreiten. Stattdessen schaut er weg. So verstrickt er sich zusehends in einem Netz aus Lügen und Halbwahrheiten. Virgin Mountain Regie: Dagur Kàri 22. – 24. 2. 20.30 Der 43-jährige Isländer Fúsi ist übergewichtig und lebt zu Hause bei seiner Mutter, eine Freundin hatte er noch nie. Von bösen Zungen wird er daher „Virgin Mountain“ genannt (engl. sinngemäß für «jungfräulicher Berg»). Das Leben des gutmütigen Einzelgängers ist geprägt von Routine: Tagsüber arbeitet er als Gepäckfahrer am Flughafen, nachts stellt er Schlachten des Zweiten Weltkriegs mit kleinen Panzermodellen und Figuren nach. Doch dann bekommt er einen Gutschein für die Tanzschule, macht tatsächlich einen Kurs – und lernt Sjöfn (Ilmur Kristjánsdóttir) kennen. Konzert Kummerbuben in Zus.arbeit mit NEXT STOP OLTEN 25. 2. 20.30 Die Kummerbuben mit ihren manchmal etwas „ugattligen“ Berner Chansons suchen das Kino heim. Die sechsköpfige Band zimmert seit Jahren munter an ihrem akustisch-verschrobenen, ureigenen Folk-Rock. Banjo-Punk, Mandolinen-Herzschmerz, knallende Pop-Beats und dramatische Folk-Nummern – die Kummerbuben fahren breitspurig und ohne Furcht vor der Stilpolizei. Es ist eine musikalische Reise vom Rio Grande bis ans Aareufer. «Eine der besten Rockbands der Schweiz», wie die SonntagsZeitung feststellen musste. Mustang Regie: Gamze Ergüven 26./27./29. 2., 1. 3. 20.30 Im Frühsommer in einem kleinen türkischen Dorf machen Lale und ihre vier Schwestern Nure, Ece, Selma und Sonay auf dem Weg von der Schule nach Hause einen kleinen Abstecher zum Meer, wo sie mit ein paar Jungs spielen. Doch das eigentlich harmlose Herumalbern tritt einen Skandal mit weitreichenden Konsequenzen los. Fortan halten gefängnisähnliche Zustände zuhause bei ihrem strengen Onkel Erol Einzug, wo die fünf Mädchen nach dem Tod ihrer Eltern aufwachsen. Stundenlanges Schuften bei der Hausarbeit und beim Kochen ersetzt die Schule und die ersten Ehen werden arrangiert. Doch die Geschwister, die den Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung gemein haben, versuchen alles, um den ihnen aufgezwungenen Restriktionen zu trotzen. Body Regie: Malgorzata Szumowska 29. 2./1. 3. 18.00, 2. 3. 20.30 Im Zentrum von «Body» steht der allein erziehende Ermittler Janusz (Janusz Gajos). Er arbeitet für die Warschauer Polizei und untersucht im Rahmen dieser Tätigkeit Tatorte und dokumentiert die Einzelheiten für weiterführende Ermittlungen. Seine Arbeit, soviel wird schnell klar, bedeutet ihm sehr viel und so verwundert auch die intensive, akribische Art nicht, mit der er ihr nachgeht. Besonders seit seine Frau sechs Monate zuvor verstarb, ist seine Tätigkeit ein Ventil für seine Trauer. Sämtliche Filme in Originalversion mit deutsch-französischen Untertiteln AARCHITEKTEN ROLF GULDIMANN OLTEN
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