Faszinierendes Persien Das alte Persien, der heutige Iran 13-tägige Studien- und Begegnungsreise vom 29. Februar bis 12. März 2016 Veranstalter: Guckes & Schreiter, Ludwigsburg. Reiseleitung: Dieter Petri und Ulrich Gräf. Begleitung vor Ort: Deutschsprachiger iranischer Reiseleiter Faszinierend ist Persien bzw. der Iran, wie der Staat seit 1935 heißt, in mehrfacher Hinsicht: Da ist zum einen die Freundlichkeit und Toleranz der Menschen, die mit großer Offenheit den Besuchern begegnen. In Gesprächen werden wir viel darüber erfahren, was die Menschen im Iran bewegt, ihren Alltag, ihre Stellung zum Westen und ihre Haltung gegenüber ihrer Religion. In unseren Gesprächen im Iran werden ganz sicher auch die Verhandlungen zwischen dem Iran und den 4+1-Mächten eine Rolle spielen: Welche Hoffnungen oder auch Befürchtungen sind mit dieser neueren Entwicklung verbunden? Etwa 90 % der Bewohner des Iran sind Schiiten. Der Islam schiitischer Prägung ist Staatsreligion in der „Islamischen Republik Iran“. Bei Begegnungen, u.a. mit einem hohen Geistlichen in Mashad oder in der heiligen Stadt Qom, werden wir mehr erfahren über die Schia, die zweitgrößte Konfession des Islam. Die belebten Basare, die wir besuchen werden, bieten für Augen, Ohren und Nasen ein vielfältiges manchmal verwirrendes Bild wie aus Tausend und einer Nacht. Dann sind da die faszinierenden Landschaften, vor allem die Wüsten. Mit Yazd werden wir eine typische Wüstenstadt kennenlernen. Berühmt sind die persischen (Paradies-) Gärten, die wir in Shiraz und in Kashan bestaunen können. Nicht zuletzt ist es die ereignisreiche persische Geschichte, der wir auf unserer Reise begegnen. An vielen Orten werden uns die Zeugnisse der Geschichte, auf die Iraner stolz sind, in ihren Bann schlagen: Die frühe Kultur und Geschichte Persiens beginnt mit den Achämeniden, die ab dem 6. vorchristlichen Jahrhundert ein Weltreich beherrschten, das vom Indus bis Nordafrika und Mazedonien reichte und die Griechen in arge Bedrängnis brachte. Auf unserer Reise werden wir mehrfach z.B. in Persepolis Zeugnissen dieser Geschichte begegnen. In dieser frühen Zeit war Persien teilweise eng verwoben mit dem Alten Testament und der Geschichte Israels. Hierher gehört auch die Religion des Zoroastrismus, die zeitweise Staatsreligion war. Zeugnisse dieser Religion, die heute noch im Iran lebendig ist, werden wir kennenlernen. Neben den Zeugnissen des altpersischen Reiches, das durch Alexander den Großen (330 vC) sein Ende fand, werden wir Relikte des neupersischen Reiches der Sassaniden besuchen, von denen z.B. die monumentalen Felsreliefs von Naqsh-eRostam zeugen. Einen Höhepunkt der islamischen Epoche Persiens (ab dem 7. Jh. nC) bildet zweifellos die Herrschaft der Safawiden, die ab dem Ende des 15. Jh. das Land einigten und das schiitische Bekenntnis zur Staatsreligion machten. Die herrlichen Bauten dieser und der folgenden Zeit werden uns z.B. in Shiraz und vor allem in Isfahan faszinieren. Die Blütezeit der persischen Dichtung ist insbesondere mit Shiraz, der Stadt der Dichter und der Rosen, verbunden, wo wir die Grabdenkmale der Dichter Saadi und Hafis besuchen werden. Auch die jüngste Geschichte Persiens/Irans seit dem 18. Jh. bietet viele interessante und weithin unbekannte Aspekte dieses Landes, das schon immer in der Region eine Vormachtstellung innehatte bzw. anstrebte, was bis heute Anlass zu Konflikten mit konkurrierenden Staaten bietet. Die islamische Revolution unter dem Revolutionsführer Ayatollah Chomeini führte dazu, dass der Schah Mohammad Reza Pahlavi das Land verlassen musste. Dies hat die politische Lage im Nahen und Mittleren Osten stark verändert. Inwiefern die derzeit angestrebten Veränderungen im Verhältnis des Iran zum Westen sich positiv auswirken werden, muss sich zeigen. Wie dies von den Menschen im Iran eingeschätzt wird, ist sicher eine der spannendsten Fragen auf unserer Reise. Programmablauf 1. Tag, Montag, 29. Februar: Stuttgart - Mashad Flug mit Turkish Airlines um 14.45 Uhr ab Stuttgart, Ankunft in Istanbul 18:35 Uhr, weiter um 20:45 Uhr ab Istanbul, Ankunft in Mashad 02:10 Uhr (Ortszeit). Transfer zum Hotel in Mashad. 2. Tag, Dienstag, 1. März: Mashad Mashad, einst Hauptstadt Persiens zur Zeit von Shah Na-der Afshar im 18. Jh., ist die zweitgrößte Stadt im Iran. Wir beginnen mit der Besichtigung des Heiligen Schreins von Imam Reza, 8. Imam der Zwölferschiiten, der von Tausenden von Pilgern jährlich besucht wird. Anschließend Fahrt nach Tus, wo wir das Mausoleum von Firdausi, einem der größten persischen Dichter (940-1025) besichtigen. Abendessen in einem einheimischen Restaurant. Rückkehr zum Hotel. 3. Tag, Mittwoch, 2. März: Mashad – Nishapur – Bastam (485 km) Wir verlassen Mashad und besuchen zunächst die Gärten von Qadamgah mit dem kleinen Heiligtum aus dem 17. Jh., in dem ein Fußabdruck von Imam Reza verehrt wird. Wir erreichen Nishapur, wo wir das Mausoleum von Fariduddin Attar (islamischer Mystiker und persischer Dichter, 1142-1221) sowie das Grab von Omar Khayyam (Mathematiker, Astronom, Philosoph und Dichter, 1048-1131) besuchen werden. Weiter geht es durch die große Salzwüste Dashte Kavir zur Karawanserei von Miyandasht, die an der Seidenstraße liegt. Abendessen in einem Restaurant in Sharud, Hotelbezug und Übernachtung in Bastam. 4. Tag, Donnerstag, 3. März: Bastam – Damghan – Semnan – Teheran (408 km) Wir verlassen Bastam und fahren in westlicher Richtung nach Damghan, wo wir das Mausoleum von Bayazid Bastami (persischer islamischer Mystiker des Sufismus, 804-878) und das Pir-e-Alamdar Mausoleum, sowie die Tarikhaneh Moschee, das älteste islamische Gebäude im Iran, besuchen werden. Weiter geht es nach Semnan mit einem Spaziergang durch den Basar und Besuch der Freitagsmoschee. Ankunft in Teheran, Abendessen in einem Restaurant. Geplant ist der Besuch der deutschen Evangelischen Gemeinde, wo Gespräche mit Gemeindegliedern vorgesehen sind. Hotelbezug und Übernachtung in Teheran. 5. Tag, Freitag, 4. März: Teheran – Kashan (253 km) Vorgesehen ist der Besuch des Saad-Abad-Palast Komplexes mit zwei Schah Palästen der Pahlavi Dynastie. Anschließend besuchen wir das archäologische Nationalmuseum mit beeindruckenden Exponaten aus über fünf Jahrtausenden iranischer Zivilisation, u.a. aus Persepolis. Die fachkundige Führung wird insbesondere die Ausgrabungsorte unserer Reiseroute thematisieren. Weiter geht es zur heiligen Stadt Qom. Am frühen Abend Ankunft in der am Rande der großen Salzwüste gelegenen Stadt Kashan. Abendessen und Übernachtung in Kashan. 6. Tag, Samstag, 5. März: Kashan – Isfahan (218 km) In Kashan sollen sich nach der Tradition die drei Magier getroffen haben, bevor sie sich gemeinsam nach Bethlehem auf den Weg machten. Zunächst besuchen wir das Tabatabae Haus, ein berühmtes historisches Haus in Kashan, das 1840 von der Familie Tabatabae erbaut wurde. Weiter geht es zum Haus der Boroujerdi Familie, 1857 erbaut, und zum Bagh-e Fin Garten, der ältesten persischen Gartenanlage im heutigen Iran. Anschließend Fahrt nach Isfahan. Je nach Ankunftszeit können wir noch einen Spaziergang über die berühmten Brücken von Isfahan (33Bogen Brücke, Chadschu Brücke) machen. Abendessen und Übernachtung in Isfahan. 7. Tag, Sonntag, 6. März: Isfahan Wir verbringen den ganzen Tag in Isfahan. Wie aus einem Märchen zeigt uns diese alte fast 1.600 m hoch gelegene Oasenstadt mit den blau verzierten Palästen und Moscheen ihre Pracht aus der Zeit der Safawiden. Wir besuchen den 40 Säulen Palast, dessen 20 Säulen sich im klaren Wasser des Pools spiegeln, so dass der Eindruck von 40 Säulen entsteht. Wir spazieren über den Meidan-e Imam, einen der schönsten Plätze der Welt (UNESCO Weltkulturerbe) mit dem Ali-Qapu-Palast, der LotfollahMoschee mit ihrer einzigartigen Kuppel und der vollständig mit türkisfarbenen Fayencen verzierten Imam-Moschee. Nach einem Spaziergang über den historischen Basar beenden wir das Tagesprogramm mit dem Besuch der Freitagsmoschee, mit deren Bau bereits im 8. Jh. begonnen wurde. 8. Tag, Montag, 7. März: Isfahan – Yazd (ca. 320 km) Wir beenden das Programm in Isfahan mit dem Besuch des armenischen Viertels Dschulfa. Hier hatte Schah Abbas I. 1603 armenische Christen aus der armenischen Weberstadt Dschulfa (heute in der aserbaidschanischen autonomen Republik Nachitschewan) angesiedelt. Er schätzte die Armenier als gute Handwerker, die er für den Ausbau von Isfahan benötigte. Wir besuchen die Vank-Kathedrale und das kleine Museum, in dem Objekte des armenischen Gemeindelebens und des Völkermords an den Armeniern ausgestellt sind. Anschließend Fahrt nach Nain mit Besuch der Freitagsmoschee von 960 und des kleinen ethnologischen Museums. Am späten Nachmittag Ankunft in Yazd, Abendessen und Übernachtung. 9. Tag, Dienstag, 8. März: Yazd Der heutige Tag steht ganz für die Sehenswürdigkeiten von Yazd zur Verfügung: Freitagsmoschee, das Grabmal der 12 Imame und der traditionelle Basar. Spaziergang durch die Altstadt, die durch ihre dem Wüstenklima angepasste Architektur beeindruckt, für die die Windtürme und die teilweise unterirdisch angelegten Räume typisch sind. Besuch im Wassermuseum. Yazd ist das Zentrum der uralten Religion der Zoroastrier; wir besuchen den Feuertempel und die Türme des Schweigens, wo früher die Toten abgelegt wurden. Rückkehr zum Hotel. . 10. Tag, Mittwoch, 9. März: Yazd – Shiraz (ca. 450 km) Wir verlassen Yazd und fahren über einige Gebirgspässe nach Shiraz. Unterwegs machen wir Halt bei einer sehr alten Zeder, die auf 4.000 Jahre geschätzt wird. Die nächste Station ist die achämenidische Königsresidenz Pasargadae mit dem Grab von Kyros dem Großen und Resten seiner Paläste. Am späten Nachmittag kommen wir in Shiraz an. Abendessen und Übernachtung. 11. Tag, Donnerstag, 10. März: Shiraz In Shiraz – der Stadt der Dichter und der Rosen – besuchen wir das Gartengrab des Dichters Hafis (um 1320-1389) und das Mausoleum des Dichters Saadi (1210-1291). Außerdem machen wir einen Spaziergang durch die Eram-Gärten, die typisch für die persischen Paradiesgärten sind und die Shiraz so berühmt gemacht haben. Wir besuchen die Nasir-al-Molk-Moschee (Rosenmoschee), die in ihren Rosenfayencen aus der Kadscharenzeit die Liebe zu den Gärten widerspiegelt, sowie die Vakil-Moschee und die Zitadelle des Karim Khan. Beim Besuch des schiitischen Heiligtums Ali ibn Hamzeh können wir uns in mystische Stimmung versetzen lassen. Ebenfalls geplant ist ein Bummel durch den Basar. Abendessen und Übernachtung in Shiraz. 12. Tag, Freitag, 11. März: Persepolis – Naqsh-e-Rostam (ca. 120 km) Heute steht ein Ausflug nach Persepolis, der Repräsentationshauptstadt der Achämeniden seit Darius I. (550-486 vC) auf dem Programm. Ausführlich besichtigen wir diese bedeutendste Ausgrabungsstätte im Iran: das Tor des Xerxes (Tor aller Länder), die 100 Säulen Halle, den Audienzsaal Apadana mit den Reliefs der Völker des Reiches und die Paläste von Darius I. und Xerxes. Anschließend fahren wir in das nahe gelegene Naqsh-e-Rostam mit den Felsengräbern der achämenidischen Herrscher Xerxes, Darius I., Ataxerxes und Darius III., sowie den Felsreliefs aus der Sassanidenzeit. Dargestellt sind u.a. die Gefangennahme des römischen Kaisers Valerian durch Shapur I. und die Szene, in der König Ardaschir I., der erste sassanidische Herrscher, den Ring der Macht von Ahura Mazda (rechts im Bild) empfängt. Rückfahrt nach Shiraz, Abendessen und kurze Ruhezeit. 13. Tag, Samstag, 12. März: Shiraz - Stuttgart Transfer zum Flughafen und Rückflug um 03:15 Uhr ab Shiraz, Ankunft in Istanbul 06:15 Uhr, weiter um 08:10 Uhr ab Istanbul, Ankunft in Stuttgart um 10:15 Uhr. Geplant ist ein Gespräch mit einem hohen schiitischen Geistlichen entweder in Mashad oder in Qom. - Programmänderungen vorbehalten – Reisepreis (bei mindestens 20 Teilnehmern/innen): HP, DZ: 2.590 € pP; EZ-Zuschlag: 330 € pP Leistungen: − Flüge mit Turkish Airlines von Stuttgart nach Mashad und von Shiraz nach Stuttgart - Flughafensteuern und Gebühren − Rundreise in modernem klimatisiertem Reisebus mit qualifizierter deutschsprachiger Reiseleitung − Sämtliche Eintrittsgelder und Trinkgelder − 12 Übernachtungen (HP) in Hotels der ***/**** Kategorie − Begegnungen, ausführliche Materialsammlung, Andachtsheft und Vorbereitungstreffen Nicht in den genannten Preisen enthalten sind: - zusätzliche Mahlzeiten und Getränke - Reiserücktrittsversicherung (verpflichtend) - Auslandskrankenversicherung (verpflichtend) - Kosten für das Visum (derzeit € 50)
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