Festival-Programm Dance and responsibility – a body in r esponse Freitag Samstag 18:00 Uhr Eröffnung Yasna Schindler Impuls Heike Bröckerhoff 10:00 Uhr Eye to Eye-Experiment mit Angela Guerreiro und Yasna Schindler im Seminarraum 2 18:45 Uhr Performance ‚Die vierte Tochter‘ von Shan-Li Peng 19:00 Uhr Raum der Stille /Foyer** 19:15 Uhr Performance ‚Eye to Eye‘ von Angela Guerreiro und Yasna Schindler 19:45 Uhr Raum der Stille/Foyer 20:15 Uhr Publikumsgespräch im Foyer, mit Angela Guerreiro, Yasna Schindler und Shan-Li Peng, moderiert von Heike Bröckerhoff 20:45 Uhr Raum der Stille/Foyer 21:00 Uhr Performance ‚Absolution‘ von RICHTER/MEYER/MARX 21:45 Uhr Raum der Stille/Foyer 22:00 Uhr Publikumsgespräch im Foyer, mit RICHTER/MEYER/MARX, moderiert von Heike Bröckerhoff **Vor und nach den Performances gibt es die Möglichkeit, einen offenen Raum der Stille zu nutzen oder sich bei einem Getränk im Foyer aufzuhalten und auszutauschen. An beiden Tagen: Programmänderungen vorbehalten 11:45 Uhr Raum der Stille/Foyer 12:00 Uhr Performance ‚Die Struktur von Honig‘ von Marie Werthschulte 12:30 Uhr Raum der Stille/Foyer 13:00 Uhr Lecture Performance ‚Die leichte Mattigkeit eines azurblauen Himmels‘ von Nicole Hartmann Kirche oder Foyer 13:30 Uhr Raum der Stille /Foyer Pause 14:30 Uhr Performance ‚Notebook‘ von s hi f t s – art in movement 15:30 Uhr Raum der Stille/Foyer 16:00 Uhr Publikumsgespräch im Foyer, mit Nicole Annett Hartmann, Marie Werthschulte, Malgven Gerbes und David Brandstätter, moderiert von Yasna Schindler 17:00 Uhr Bewegte Körper-Installation ‚Pietà im Wandel‘ von Yasna Schindler im Foyer 18:00 Uhr Impuls Helmut Röhrbein-Viehoff im Foyer 18:30 Uhr Abschlussrunde und Ausblick mit allen Künstler_innen und Publikum im Foyer 20:00 Uhr Freiraum Freitag, 18 Uhr, Foyer Eröffnung mit Yasna Schindler Impulsvortrag von Heike Bröckerhoff Heike Bröckerhoff arbeitet als Dramaturgin im Bereich Performance und Choreographie. Sie studierte Medien- und Kulturwissenschaft in Düsseldorf und Philosophie in Nantes, Frankreich. 2013 absolvierte sie den MA Performance Studies in Hamburg. Seit 2011 arbeitet sie mit dem Performance Kollektiv Stomach Company, Nantes, Frankreich. Sie ist Mitbegründerin und Autorin von PLATEAU, diskursive Platform für performative Künste und Kulturpolitik in Hamburg (http://plateauhamburg.de). In Hamburg arbeitete sie dieses Jahr unter anderem mit dem K3-Residenzchoreographen Alexandre Achour; mit Ana Vujanovć, Marta Popivoda, Saša Asentić, Siniša Ilić – ’Cabinet of Political Wonders’ (Kampnagel); Moritz Frischkorn – ’Barricades and Dances’ (K3) und Jonas Woltemate – ’Chaos’ (Kampnagel). Freitag, 18:45 Uhr, Kirche Die vierte Tochter von Shan-Li Peng (15 Min) In Taiwan haben die meisten Familien einen Stammbaum in dem die Namen früherer Generationen aufgelistet sind. Der Stammbaum endet, wenn eine Familie keinen Sohn hat. Meine Generation ist die 30. Generation im Familienstammbaum und zugleich die letzte Generation, da ich vier Schwestern aber keinen Bruder habe. Wenn die Töchter heiraten erscheinen ihre Namen und die Namen der aus der Ehe hervorgehenden Kinder im Familienstammbaum des Ehemannes. Ich lebe seit 2009 in Deutschland. Die Entscheidung in Deutschland zu studieren und zu arbeiten habe ich selbst getroffen. Heute stehe ich vor der Herausforderung, mein eigenes Leben im Ausland (Deutschland) zu meistern und gleichzeitig der Verantwortung gegenüber meiner Familie gerecht zu werden. Hin- und hergerissen zwischen Selbstentfaltung und Verantwortung. Das eigene Leben ist bestimmt von vielen neuen Einflüssen und Herausforderungen in Europa, das Leben der Familie hingegen von ländlicher Tradition in Taiwan. Welche Verantwortung hat man wenn man so weit von der eigenen Familie entfernt wohnt? Welche religiösen und kulturellen Traditionen kann man im Ausland beibehalten und welche nicht? Bin ich zu egoistisch? Ein Spagat zwischen Selbstentfaltung und Verantwortung. Shan-Li Peng, geboren 1984 in Taiwan, arbeitet als freischaffende Künstlerin in Deutschland. Ihr Studium für Tanz absolvierte sie 2012 an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden und Hochschule für Zeitgenössisichen Tanz Köln. Seit 2009 lebt sie in Deutschland und hat in verschiedenen interdiszipli nären Projekten mit dem Hessischen Landestheater Marburg, Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste in Dresden, der Kunsthochschule für Medien Köln, dem Schauspielhaus in Düsseldorf, Köln, Theater Dortmund, Theater Bonn sowie dem Tanzhaus Düsseldorf gearbeitet. Des Weiteren hat sie mit den Choreografinnen Reut Shemesh, Karen Bößer, Gudrun Lange, Yasna Schindler, Kathrin Spaniol, Liron Noa Dinovitz, Sonia Franke und Barbara Fuchs zusammengearbeitet. Freitag, 19:15 Uhr, Kirche Eye to Eye von Angela Guerreiro und Yasna Schindler (30 Min) Die Choreographinnen Angela Guerreiro und Yasna Schindler trafen sich Anfang des Jahres am Kleinen Michel, um über ihre Kunst zu sprechen und ein choreographisches Experiment zu wagen: Indem sich die Tanzschaffenden aus Hamburg in die Augen schauten, entwickelten sie zwei unterschiedliche Abendprogramme. Das erste Abendprogramm, dass am 30.01.15 stattfand, setzte sich vor allem mit den Biografien der Künstlerinnen auseinander. Das zweite Abendprogramm, am 22.05.15, dass nun auch zur Festivaleröffnung zu sehen ist, gibt sich ganz dem Blickkontakt hin: Die Performance entwickelt sich von Moment zu Moment über den Blickkontakt zwischen den Tänzerinnen und dem daraus entstehenden Zustand ihrer Körper. Es geht bei dieser Arbeit um ein Da-Sein und So-Sein, es geht um den gegenwärtigen Augenblick, der sich aus der intimen Situation des Anschauens ergibt. Geboren 1978 in Concepcion/Chile, arbeitet Yasna Schindler freiberuflich als Tänzerin, Choreographin und Tanzdozentin in Frankfurt a. M. und Hamburg. Ihr Studium in Tanz und Choreographie absolvierte sie am European Dance Development Center und an der Tanzakademie in Arnheim, Niederlande. 2000 gründete sie das Performance Research Project in Frankfurt a. M., das sie seither leitet. Sie kreierte diverse Performances sowohl für Theater als auch für öffentliche Räume. Sie arbeitete unter anderem mit der Performancekünstlerin Sofia Greff und dem dem Architekten Wolfgang Rang z usammen. Von 2007–2009 entstanden im Gemeinschaftsprojekt mit Rang die ‚Rotkörperinstallationen‘ – ein emotionaler Stadtplan für Frankfurt. Seit 2013 experimentiert Yasna Schindler am Kleinen Michel Hamburg mit Tanz. Dort erarbeitete sie diverse Choreographien, Performances und Rituale und gibt Seminare zum Thema Körper und Stille / Körperbewusstsein. Außerdem hat sie das Tanzfestival ‚Dance and Responsibility – A Body in Response‘ ins Leben gerufen. www.yasnaschindler.de Angela Guerreiro, Kuratorin, Produzentin, Lehrerin, Tänzerin, Choreographin, wurde 1965 in Lissabon geboren und lebt seit 1994 in Hamburg. Sie wurde in klassischem Tanz nach dem System der Royal Academy of Dance (1975–1986) ausgebildet und studierte an der Escola Superior de Dança, Lissabon (1986– 1989) und am Center of New Dance Development in Arnheim (1989-1991). Sie hat den Masterabschluss als Tanz- und Bewegungstherapeutin und erhielt das Basistraining in Moving Cycle, einer körperzentrierten Psychotherapie. Von 1991 bis 1994 war sie Mitglied der Company RE.Al von Joao Fiadeiro und trat mit der Gruppe auf weltweit auf. 1995 bis 2002 war sie Resident Chreographin auf Kampnagel Hamburg, viele ihrer Choreographien waren auf internationalen Tanz- und Theaterfestivals zu sehen. Von 2003–2005 produzierte sie ihre Solo-Arbeiten für freie Theaterräumen in Hamburg, wie z. B. ‚Exposure’, and ‚Memory Play’. Angela Guerreiro war von 2006 bis 2008 erster Vorstand des DFTHH (Dachverband Freier Theaterschaffender Hamburg e.V). Seit 2005 ist sie Initiatorin und Leiterin des Festivals DanceKiosk-Hamburg und produzierte Kiosk.Company, DanceKiosk. Goes Island, ‘Tracing Dance from Addis Ababa to Nairobi and Hamburg’, ‘dance beyond borders’ sowie ‘SURVIVING DANCE – art, economy and politics’. Im TANZ-Jahrbuch 2011 wurde sie „eine der letzten unabhängigen Tanzaktivistinnen“ genannt. Der deutsche TANZFONDS ERBE förderte ihr Projekt ‚The Live Legacy Project: Correspondences between German Contemporary Dance and the Judson Dance Theater Movement’. Im Moment arbeitet sie an der Filmdokumentation des ‚The Live Legacy Project‘ und war zuletzt Teil des Projekts ’The best. The worst. My everything!’ von Irmela Kästner. www.angelaguerreiro.de | www.dancekiosk-hamburg.de | www.dancebeyondborders.de | http://survivingdance.blogspot.com | www.tanzfonds. de/de/projekte/angela-guerreiro | http://thebest-theworst-myeverything. blogspot.de/ Freitag, 21:00 Uhr, Kirche Absolution von RICHTER/MEYER/MARX (60 Min) Wer bin ich – wenn ja, wie viele? Richard David Precht (Deutscher Philosoph) Das Wort Absolution bedeutet im religiösen Kontext das Vergeben einer Sünde nach einem Schuldbekenntnis. Wer steht wann warum in wessen Schuld? Gibt es Erlösung? Was heißt das? Ankommen? Stillstand? Neuanfang? Die Performer beschäftigen sich in der gleichnamigen Performance mit Verletzungen und Vergebung, mit Fluchtbewegungen und Annäherungen, mit Ritualen auf der Bühne, in Paarbeziehungen und im Leben: Was bleibt? Körperlich wird an der Grenze zwischen Tanz und Performance, zwischen strenger Form und Entäußerung nach dem gesucht, was Leben ausmacht: komisch, extrem, kompromisslos. Musik: Johann Sebastian Bach, Sidney Corbett, K_chico; Idee & Performance: Richter/Meyer/Marx; Kostüme: Peter Papenberg; Sprecher: Oskar Brown, Alexandra Kamp; Uraufführung am 2. Mai 2015 im Acker Stadt Palast Berlin. Das Performancekollektiv RICHTER/MEYER/MARX (Berlin) besteht aus einer Stuntfrau und ausgebildeten Choreographin, einem Fashion-Designer, einem House-Produzenten und einem studierten Philosophen und Tanzdramaturgen. RICHTER/MEYER/MARX (Berlin) suchen seit Oktober 2013 nach Verbindungen zwischen Text und Tanz, zwischen Performing Art und Publikum, zwischen Bühne und Bildender Kunst. 2014 erhielten sie den 1. Preis für das Beste Tanzsolo beim 6. International SoloDuo Festival NRW +friends Köln. Die Jury-Begründung lautete: Within a very strong conceptual and visual frame, the choreography shows a consequent minimalism with a contemporary sense of humour. Sie wurden zudem 2014 und 2015 in Venedig (Italien) für den Premio Arte Laguna in der Kategorie Performance sowie 2014 für den Celeste Prize Milano (Italien) nominiert. Performances und Interventionen zeigten sie im In- und Ausland, so eröffneten sie 2015 mit der Sozialen Skulptur BODIES IN THE WIND die Biennale Sculpture by the Sea in Aarhus (Dänemark) sowie das Festival Beirut: Bodies in Public (Libanon). www.richtermeyermarx.de Samstag, 10 Uhr Seminarraum 2 (Herrengraben 4, Eingang an der Rückseite der Kirche) Eye to Eye-Experiment mit Angela Guerreiro und Yasna Schindler Samstag, 13 Uhr, Foyer Die leichte Mattigkeit eines azurblauen Himmels Reden über die Langeweile – Eine Lecture Performance von Nicole Annett Hartmann (30 Min) Hier können die Besucher_innen die Performance ‚Eye to Eye‘ selbst ausprobieren. Bitte schon zu zweit kommen, aber gerne auch allein. In dieser Lecture Performance denke ich über die verschiedenen Perspektiven der Langeweile nach und setze mich mit den zwiespältigen Gefühlen, die diese oftmals in uns auslöst, auseinander. Die Langeweile ist Zustand, sie ist Sein, sie ist mit sich selbst zufrieden. Sie will beachtet, betrachtet und womöglich geliebt werden, während wir ihr immer wieder zu entfliehen suchen. A ssoziationen, Beobachtungen, philosophische und lebenspraktische Fragen zur Langeweile fließen in einen Text ein, der durch eine Videoinstallation und einen tänzerischen Einschub unterstützt wird. So stellt sich die Frage, ob Langeweile ursächlich als kreatives Tun verstanden werden kann und damit einen, vielleicht unterschätzten, gesellschaftlichen Beitrag leistet. Samstag, 12 Uhr, Kirche Die Struktur von Honig von Marie Werthschulte (30 Min) Die Struktur von Honig bewegt sich auf der Schnittstelle von Ritual und Performance und widmet sich inhaltlich dem Thema des Bienensterbens. Die Performance ist ein Akt des Bewusst-Werdens darüber, dass wir Menschen wie auch die Bienen Teil eines größeren Systems sind und darüber, dass ein Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen vorherrscht. „Der ritualisierte Tanz und die Geste der Verbeugung stellt für mich eine Antwort zu dieser Problematik dar, die vom Publikum wahrgenommen, mit geformt und weitergetragen werden kann. So verstehe ich Verantwortung hier: meiner Antwort Ausdruck und Form verleihen, mich einer Gemeinschaft von Tänzern und Zuschauern mitteilen und möglicherweise Impulse geben für Veränderung.“ Von und mit Hagen van den Broek, Gloria Höckner, Lucie Schroeder, Lotta Timm und Marie Werthschulte Marie Werthschulte studierte Medien- und Kulturwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und am Department of Theatre and Film an der University of British Columbia in Vancouver. 2014 schloss sie den Master-Studiengang Performance Studies an der Universität Hamburg mit der künstlerischen Abschlussarbeit ‚Die Struktur von Honig‘ (Kampnagel) ab. Ihr künstlerisches wie auch theoretisches Interesse gilt vor allem der Gegenüberstellung von Ritual und Performance unter den Aspekten von Ä sthetik und Choreographie, wie auch Gemeinschaft und Transformation. Dieses Jahr wurde sie mit Hagen van den Broek und ihrer Performance ‚Life Render‘ zur Kunstveranstaltung ‚FRIDAY ISLAND – Ritual and Art‘ ins Bamhaus nach Luxembourg eingeladen. Als Performerin wirkte sie zuletzt in der Performance ‚M3M0RY M0RT3M‘ (Kampnagel) von Hagen van den Broek mit. Nicole Annett Hartmann arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang Tanz- und Bewegungstherapie, SRH Hochschule Heidelberg. Sie studierte am EDDC Choreographie (BA) und an der Universität Hamburg Performance Studies (MA). Seit 2010 unterrichtet sie Aikido/Bewegung am HZT (Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz) Berlin. 2013 entstand die interaktive Kunstaktion im öffentlichen Raum ‚Ich vergaß den Klang deiner Stimme, unmerklich‘, 2012 die Performance ‚Die leichte Mattigkeit eines azurblauen Himmels‘, deren Text im Jahrbuch der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Tanzforschung ‚Tanz Spiel Kreativität‘ erschienen ist. Ihr Interesse liegt in den Schnittpunkten zeitgenössischer Tanz, Therapie und Forschung. www.nicolehartmann.com Samstag, 14:30 Uhr, Kirche Notebook von s h i f t s – art in movement (50 Min) Sommer 2008: Die zwei Choreographen Malgven Gerbes und David Brandstätter reisen, begleitet von dem Videokünstler Julien Crépieux und dem Filmsounddesigner Christoph Engelke, zwei Monate durch Südkorea und Japan. Während dieser Reise organisieren sie jeden Tag eine neue Performance in einer neuen Umgebung. In Notebook gewähren die Künstler Einblick in ihre Reisetagebücher, sie teilen ihre Eindrücke und Reflexionen. In Bewegungen, Texten, Videos, Geräuschen und einer choreographischen Installation aus Reis, laden sie den Betrachter ein, sie auf eine sehr persönliche Reise durch Asien zu begleiten. Choreographie, Texte, Interpretation: Malgven Gerbes, David Brandstätter; Video: Julien Crépieux; Sound: Christoph Engelke; Licht: Jens Siewert; Dramaturgische Beratung: David Williams; Produktion: shifts – art in movement Koproduktion: fabrik Potsdam: Artists-in-Residence, Session House Tokyo. Mit der Unterstützung durch: Bezirksamt Berlin Schöneberg, Institut Français Séoul, Korean National University of Arts Séoul, Tanzfabrik Uferstudios Berlin. Unter anderem aufgeführt bei: Les Hivernales d’Avignon, Festival Made in Potsdam, Festival Dance 2010 Munich, Dartington Hall UK, Japanese German Centre JDZB Berlin, Festival Tours d’Horizons CCN Tours, Festival Cité Danse Grenoble, Festival Temps d’Images Cluj, Shanghai Grand Theatre, Festival Croisements. Die Künstlergruppe shifts wurde 2007 gegründet. Der Name ist bezeichnend für ihre Arbeitsweise: shifts steht für den Wechsel von einem definierten Zustand in einen anderen und impliziert damit eine Übergangsdynamik. Hinter der Gründung von shifts steht die Überzeugung, dass ständiger Perspektivenwechsel, Gleichgewichtsverlagerungen, Änderungen der Ausgangspositionen, das Verstellen externer Parameter und das Umschalten zwischen verschiedenen Ansätzen Bedingungen sind für jede ernst- und dauerhafte Auseinandersetzung mit der Kunst, der sie sich verschrieben haben. Die Choreographen Malgven Gerbes und David Brandstätter präsentieren Stücke, welche die Gewissheiten und auch die Ungewissheiten ihrer Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes auf den Teppich bringen und zur Diskussion stellen. Es sind keine Produktionen, die ein Thema abhandeln. Ihre Themenfelder sind offen. Jedes Stück ist ein Ausschnitt aus der Zeitleiste ihres Arbeitsprozesses, der Zoom auf eine Fragestellung, die ihr besonderes Interesse geweckt hat und die sie dem Publikum vorstellen wollen. David Brandstätter kam als Jongleur und Einrad- Artist zum Tanz. In Hamburg studierte er parallel zu seinen ersten Tanzstunden systematische Musikwissenschaften, 2001 begann er sein Studium der Choreographie im EDDC Arnheim. In Zusammenarbeit mit Malgven Gerbes und anderen Künstlern gründete er 2007 shifts. Es entstanden u.a. die Stücke ‚I don‘t remember what time it was‘ (2006), ‚rencontres‘ (2007) und ‚notebook‘ (2010) sowie der Film ‚eulogy to the shade‘ (2008). Seine Arbeiten wurden national und international gezeigt, u.a. im Tanzhaus NRW Düsseldorf, in der fabrik Potsdam, den Sophiensaelen, der Tanzfabrik Berlin, im Session House Tokyo, beim Miryang Summer Festival Korea, beim Festival DANCE 2010 München, den Potsdamer Tanztagen und dem Seoul Performing Arts Festival. Neben seiner Arbeit als Choreograph komponiert er Musik für Tanz und Theater u.a. für das Schauspielhaus Düsseldorf. Er unterrichtet Tanz und Choreographie an der Korean National University of the Arts, der ArtEz Arnheim, der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, am Dartington College of Arts, der Universität der Künste Berlin und am HZT Berlin. Malgven Gerbes, in Frankreich geboren, studierte Architektur in Paris an der École Nationale Supérieure des Arts Appliqués et Métiers d‘Arts und arbeitete zwei Jahre als Architektin, bevor sie ihr Studium der Choreographie an der ArtEz Arnheim begann. Seit 2006 lebt sie in Berlin. Sie ist Mitbegründerin der Gruppe shifts. Sie choreographierte und tanzte u.a. im Tanzhaus NRW Düsseldorf, PACT Zollverein Essen, im Forum Freies Theater Düsseldorf, in der fabrik Potsdam, den Sophiensaelen, der Tanzfabrik und den Uferstudios Berlin, dem Session House Tokyo, Tanznacht und Tanztage Berlin, beim Miryang Summer Festival in Korea, Festival DANCE 2010 München, den Potsdamer Tanztagen und dem Seoul Performing Arts Festival. Sie war Gastlektor an der choreographischen Abteilung der Korean National University of the Arts 2007 und bei ArtEz Arnheim 2008 sowie am Dartington College of Arts 2009 und für den MA Choreographie des HZT Berlin 2011. http://www.s-h-i-f-t-s.org/de/ Samstag, 17 Uhr, Foyer Pietà im Wandel – Halten und gehalten werden von Yasna Schindler (60 Min) Die Pietà – in der christlichen Darstellung das Halten des gekreuzigten Jesu in Armen Mariens – wird in der Performance von Yasna Schindler in die heutige Zeit transformiert. Es geht um Nächstenliebe, Achtsamkeit und Vertrauen, sich und einander respektvoll wahrnehmen und unterstützen. Auch um ein Innehalten in der ständig erreichbaren Betriebsamkeit unserer Gesellschaft. Geschlechterunabhängig begegnen, berühren und unterstützen sich in der Performance zwei Menschen. Ganz behutsam und in Zeitlupentempo wechseln die Tänzer_innen ihre Positionen. So erfährt die Form von „Halten und Gehaltenwerden“ kontinuierlich einen neuen Blickwinkel und der Betrachter mag sich fragen: „Wer trägt wen? Und in welchem Moment?“ Losgelöst von Glaubensfragen, aber hineinblickend in die Tiefe unserer Seele, unsere Grundbedürfnisse nach Frieden und Zuwendung aufgreifend, begibt sich die Performance, gemeinsam mit dem Betrachter, auf eine Reise. Die Zuschauer sind eingeladen, dem Fluss der Darsteller zu folgen, sind aber völlig frei im Kommen und Gehen. Jeder kann ganz individuell in Verweildauer, Nähe oder Distanz zu dem Geschehen agieren. Die Installation im Kleinen Michel verbindet Gegenwärtigkeit mit Zeitlosigkeit, Körperlichkeit mit Spiritualität. Bei dieser Performance haben Sie als Zuschauer die Möglichkeit sich in das Geschehen der Performance auf Ihre Art und Weise Hinein- und Hinauszubegeben. Werden Sie ein Teil der Pietà. Ein „Ein- und Austauchen“ ist jederzeit möglich. Mit Ursula Freese und René Menges Vita Yasna Schindler siehe S. 5 Samstag, 18:00 Uhr, Foyer Impulsvortrag von Helmut Röhrbein-Viehoff Samstag, 18:30 Uhr, Foyer Abschlussrunde und Ausblick mit allen Künstler_innen und Publikum Dank an den Kleinen Michel Hamburg und Team, Andere Zeiten eV., Andrea Oppermann, Marie Wertschulte, René Menges, Wolfgang Unger, Christina Hackl Fotos Titel von oben n. unten: © Wolfgang Unger, © Shan-Li Peng, © Nicole Hartmann, 4. + 5. © Elian Bachini, © Julieta Wehr, © Christian Scholz, © Andrea Oppermann, © Thies Rätzke
© Copyright 2024 ExpyDoc