Faltblatt Festung Königstein

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Die sogenannte Westbebauung stellt den
größten zusammenhängenden Gebäudekomplex der Anlage dar. Das Ensemble besteht aus
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3
Mit mehr als 500.000 Besuchern im Jahr zählt
die Festung zu den bedeutendsten Museen in
Sachsen. Auf einer Fläche von 9,5 Hektar lädt
ein großes Freilichtmuseum mit mehr als 50
historischen Militärbauten, zahlreichen Ausstellungen und ausgedehnten Grünanlagen
zum Entdecken ein.
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Copyright
Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt.
Alle Rechte, auch die des Nachdruckes von Auszügen
und der fotomechanischen Wiedergabe, sind dem
Herausgeber vorbehalten.
B
S2
Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also unabhängig davon, auf welchem Wege
und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem
Empfänger zugegangen ist. Erlaubt ist jedoch den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer
Mitglieder zu verwenden.
T
Bauforschung
Dr. Hartmut Olbrich, Görlitz
Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf
Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der
Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben
parteipolitischer Informationen oder Werbemittel.
Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zur Verwendung bei der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug
zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende
Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als
Parteinahme des Herausgebers zu Gunsten einzelner
politischer Gruppen verstanden werden könnte.
F
9.0.13
Sicherheits- und Gesundheitskoordinator
DEKRA Industrial GmbH, Dresden
Verteilerhinweis
Diese Informationsschrift wird von der Sächsischen
Staatsregierung im Rahmen ihrer verfassungsmäßigen
Verpflichtung zur Information der Öffentlichkeit
herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von
deren Kandidaten oder Helfern im Zeitraum von sechs
Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung
verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen.
9.0.6a
F: 20,61Ausstellung
qm
B: Sandstein
W: Putz
D: TG,
Putz
Holzschutz
Ingenieurbüro Holzschutztechnische Bauzustandsermittlung Günter Weber, Dresden
Bezug
Diese Druckschrift kann kostenfrei bezogen werden bei:
SIB Niederlassung Dresden I
Königsbrücker Str. 80, 01099 Dresden
Telefon: +49 351 8093 0
Telefax: +49 351 8093 100
E-Mail: [email protected]
Umbau und Sanierung der
Westbebauung zum Museum
S
Bauphysik
Bauphysik @ integrierte Planung Kai Rentrop, Dresden
Redaktionsschluss
04/2015
Festung Königstein
Schon von weitem sichtbar thront die imposante Festung Königstein in direkter Nachbarschaft zur Elbe auf dem gleichnamigen
Tafelberg. Die Bergfestung, mitten im Herzen
der Sächsischen Schweiz, zählt zu den größten ihrer Art in Europa. Blickt man vom Fuße
des Königsteins hinauf, so ragen die Sandsteinwände und Mauern der Festung bis in
eine Höhe von 40 Metern empor. Über Jahrhunderte diente die Festung vornehmlich militärischen Zwecken, seit 1955 ist sie für die
Öffentlichkeit zugänglich und wird museal
genutzt.
R
Brandschutzprüfung
Statik- und Brandschutzbüro Burkhardt Borchert,
Dresden
Auflage
1.500 Exemplare
9.0.5
Ausstellung
F: 49,28
qm
B: Sandstein
W: Putz
D: KGG,
Putz
Brandschutz
Ingenieurbüro für Brandschutz André Hartmann,
Dresden
Druck
Druckerei Thieme, Meißen
9.0.4
Ausstellung
F: 45,80
qm
B: Sandstein
W: Putz
D: TG,
KGG,
Putz
Die Ausstellung wendet sich insbesondere
an Familien. In nahezu jedem Raum stehen
deshalb interaktive Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder bereit. Zudem erwartet ein
umfangreiches museumspädagogisches Angebot die jungen Gäste.
Aufzug
technik-plan Ingenieurbüro Ehrhart Borowski, Dresden
Reproduktion (Bernardo Bellotto)
National Galery of Art Washington
A
9.0.3
Durchgang
F: 48,72
qm
B: Sandstein
W: Putz
D: TG,
Putz
Die Ausstellung wird in chronologischer
Reihenfolge und durchgängig dreisprachig
(deutsch, englisch und tschechisch) gestal-
tet sein. Neben mehr als 450 musealen Objekten werden Modelle, Dioramen und Figureninstallationen historische Meilensteine
illustrieren. Darüber hinaus bieten etwa 30
Medienstationen und ein Audioguide inhaltliche Vertiefungsmöglichkeiten. In einem zweiten Erzählstrang können auch die Bau- und
Nutzungsgeschichte des Torhauses und der
Streichwehr entdeckt werden.
Licht
studio dinnebier, Berlin
U
Ab Mai 2015 erwartet die neue Dauerausstellung zur Geschichte der Festung Königstein
ihre Gäste. Mit 1.200 Quadratmetern auf zwei
Etagen ist sie die wichtigste und größte Ausstellung auf dem Felsplateau. In 33 Räumen
erzählt sie anschaulich und unterhaltsam die
Geschichte des Königsteins von seiner urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 1241 bis
zur Eröffnung des Museums im Jahr 1955.
Aufbau der Ausstellung Obergeschoss Streichwehr
F
9.0.11
„In lapide regis – Auf dem Stein des Königs.
800 Jahre Leben auf der Festung Königstein“
Elektrotechnik
MATIC UND MÜLLER INGENIEURE GMBH, Dresden
Fotografie
Matthias Hultsch Fotografie, Dresden
Heidenreich & Springer Architekten Gesellschaft mbH,
Berlin
S
Die neue
Dauerausstellung
Gestaltung
Rembrandt Hennig WERBEAGENTUR, Dresden
F
9.0.4
Technische Ausrüstung - Heizung, Lüftung, Sanitär
Ingenieurbüro Zammit GmbH, Chemnitz
R
Brücken- und Ingenieurbauwerke
Planungsgruppe Brücken-, Ingenieur- und Tiefbau,
Radebeul
Redaktion
SIB Niederlassung Dresden I
9.0.2
Durchgang
F: 18,09
Georgenburg
qm
Medien in den Außenanlagen
Ingenieurbüro Norbert Schäfer, Pirna
Herausgeber
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und
Baumanagement
Wilhelm-Buck-Straße 4, 01097 Dresden
www.sib.sachsen.de
im Auftrag des Freistaates Sachsen
Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
Standort
9.02
Außenanlagen
REHWALDT LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, Dresden
3.970 m2
7.794 m2
50.346 m3
12,6 Mio Euro
10,6 Mio Euro
7/2012 - 10/2014
A.Treppe
Tragwerksplanung
Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure
VBI AG, Dresden
9.W Treppe
F: 2,76
qm
B: Sandstein
W: Putz
D:
Architektur
Heidenreich & Springer Architekten Gesellschaft mbh,
Berlin
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Projektsteuerung
Kaiser Baucontrol Ingenieurgesellschaft mbH, Dresden
G5
Planungsbeteiligte
9.0.12
F: 88,88Ausstellu
B: Dielen qm
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D: KGG,
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Ingenieurbau/Außenanlagen
Joachim Thäle
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F: 3,07 Technik
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Erdgeschoss Torhaus, historischer Dielenbelag (r)
Technik
Dr. Volker Fischer
D - Neues Zeughaus
9.0.9
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F: 31,77
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B: Dielen qm
W: Putz 2
D: KGG,
Putz
Bernardo Bellotto (1722-1780)
Erdgeschoss Torhaus (l)
Projektleitung
Christa Röthle
Prüfstatik
JÄGER INGENIEURE GmbH Büro für Tragwerksplanung,
Radebeul
Die Festung Königstein um 1756/58
Erdgeschoss Torhaus, Garderobe (m)
Projektleitung und Koordinierung
B - Streichwehr
C - Torhaus mit Kommandantenhaus
A.Treppe
Zugang 9.01
Verwaltung
Ab 1993 wurde die Festung durch Vermögenszuordnung Eigentum des Freistaates
Sachsen.
Unternehmensbereich
Planungs- und Baumanagement
Unternehmensbereichsleiter Prof. Dieter Janosch
SIB Niederlassung Dresden I
Niederlassungsleiter Ludwig Coulin
Gebäudedaten
Hauptnutzfläche:
Bruttogrundfläche:
Bruttorauminhalt:
Gesamtbaukosten:
davon Westbebauung:
Bauzeit:
A - Georgenburg
9.0.13
F: 51,56Ausstellu
B: Dielen qm
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W:
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D: KGG,
Putz
Hierzu wurde der Erschließungsweg für die
Festungsanlage von der Südseite (heutiger
Parkplatz) zur Nordwestseite verlegt. Der
heutige Aufgang der Dunklen Appareille entstand durch Vertiefung einer natürlichen Geländeschlucht.
Die geschichtliche Entwicklung im 20. Jahrhundert führte auf der Festung zu erheblichen Umwälzungen, Leerstand und baulicher
Vernachlässigung.
Staatsbetrieb
Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
Technischer Geschäftsführer Prof. Dieter Janosch
Kaufmännischer Geschäftsführer Oliver Gaber
Restauratoren
Dresdner Atelier für Restaurierung, Andree Tesch,
Dresden
Tina Dömling Restauratorin, Dresden
Restaurierungswerkstatt Olaf Ehrhardt, Dresden
F
9.0.9
Obergeschoss Torhaus
Im Anschluss erfolgte der Bau der Streichwehr zwischen dem Torhaus und der alten
Kayserburg, der heutigen Georgenburg. Im
Obergeschoss der Streichwehr fanden Lagerräume ihren Platz. Wie auch im Torhaus
wurden die Kellergewölbe der Streichwehr
massiv ausgebildet, so dass Kanonen zur „Bestreichung“ von Angreifern aufgestellt werden konnten.
Im frühen 18. Jahrhundert erfolgte unter
August dem Starken eine grundhafte Sanierung der gesamten Westbebauung und die
neuerliche Einrichtung königlicher Gemächer
im Obergeschoss. Dabei verschwanden die
Renaissancegiebel der Georgenburg und die
Grundrissgestalt wurde in allen Gebäudeteilen erheblich verändert. Diese Raumaufteilung blieb trotz mehrfacher Renovierung bis
zur Verlegung der königlichen Zimmer in das
Erdgeschoss ab 1895 weitgehend erhalten.
Bauherr
Freistaat Sachsen
Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
Staatsminister der Finanzen
Prof. Dr. Georg Unland
Abteilungsleiter Vermögen und Fachaufsicht Bundesbau
Johann Gierl
T
Ab 1516 wurde die Anlage für ein paar Jahre
als Kloster für Cölestinermönche genutzt. Auf
Grund seiner geographischen Lage erlangte
der Königstein strategische Bedeutung und
wurde schließlich ab 1589 zur Festung ausgebaut.
Das Erdgeschoss des Torhauses diente als
Wohn- und Arbeitsbereich für die Proviantverwaltung, den Festungskommandanten
sowie den Oberkommandanten. Im Obergeschoss waren die Räume dem Kurfürsten und
dem Festungsgeistlichen vorbehalten.
Zwischen 1605 und 1619 wurde die Georgenburg im Stile der Renaissance erneuert und
darin für drei Jahre die kurfürstlichen Zimmer
untergebracht, bevor man diese in die Magdalenenburg verlagerte. Ab 1631 entstand
zudem der große Johannissaal als Anbau an
das Torhaus.
F
9.0.8
Bereits im 12. Jahrhundert befand sich auf
dem Königstein eine Befestigung. Für das
Jahr 1241 ist die Bezeichnung „Königstein“
erstmals urkundlich festgehalten. Davon
zeugt die von Wenzel I. mit „in lapide regis“
(lat.: auf dem Stein des Königs) gesiegelte
Oberlausitzer Grenzurkunde. Aus dieser Zeit
sind Reste eines Wohnturmes in der heutigen
Georgenburg erhalten. Die mittelalterliche
Burg gehörte bis dato noch zum böhmischen
Königreich. Zwischen 1406/08 gelangte die
Anlage in den Besitz der Wettiner.
Das darüber errichtete Torhaus, mit seinen
beidseitigen Flügeln, wirkt allein durch seine
aus dem Felsen herauswachsende, aufragende Massigkeit uneinnehmbar und ermöglicht
durch spezielle Einbauten die Abwehr von
Angreifern. So sollten beispielsweise mehrere
Tore und das Fallgatter den Zutritt ungebetener Gäste verhindern. Eine Steinschmeiße, die
Pechnase und der Caponnierengang waren
weitere Hindernisse auf dem Weg zum Festungsplateau.
S
Baugeschichte der
Westbebauung
A
der Georgenburg, dem Torhaus mit Kommandantenhaus, der Streichwehr und dem Neuen
Zeughaus.
Insgesamt zählen zur Festungsanlage über
100 Hochbau- und Ingenieur-Bauwerke.
Blick nach Nordosten zur Westbebauung
Ausschnitt historische Wandmalerei, Obergeschoss Torhaus (o)
Historische Farbfassung „Blaue Wand“, Erdgeschoss Torhaus (u)
Blick auf die eingerüsteten Fassaden
während des Umbaus
Obergeschoss Streichwehr nach dem Umbau
Erdgeschoss Torhaus
Obergeschoss Streichwehr vor dem Umbau
Obergeschoss Kommandantenhaus
nach dem Umbau
Treppenhausanbau Nord
Erdgeschoss Torhaus während des Umbaus (l)
Erdgeschoss Torhaus nach dem Umbau (r)
Innenraumkonzept
Blick auf den neuen Treppenhausanbau Nordseite (u)
Umbau und
Sanierung
Die Baumaßnahme Westbebauung besteht
aus zwei Bauabschnitten und umfasst eine
Fläche von zirka 4.600 Quadratmetern. Der
erste Abschnitt wurde ab Mitte 2012 bis Oktober 2014 realisiert und beinhaltet Umbau
und Sanierung von Torhaus und Streichwehr
zum Museum der Geschichte der Festung
Königstein mit einer Ausstellungsfläche von
zirka 1.200 Quadratmetern. Parallel werden
bis Anfang 2015 die baulichen Vorraussetzungen für eine vollständig neu konzipierte
Ausstellung des Militärhistorischen Museums
im Neuen Zeughaus geschaffen.
In einem zukünftigen zweiten Bauabschnitt
werden die Räume der Verwaltung der Festung Königstein in der Georgenburg saniert.
Einige vorbereitende Maßnahmen konnten
bereits im ersten Bauabschnitt realisiert werden. So erfolgte der Einbau von Zugankern zur
statischen Ertüchtigung der auf Fels gegründeten Wände in den Böden der Räume. Leitungstrassierungen liegen bereits jetzt an den
Schnittstellen der nächsten Bauabschnitte.
Fast alle Fassaden des Gebäudekomplexes
erhielten neue Putze in historischer Werktechnik und eine neue Farbgebung. Die Fassaden des Torhauses, der Georgenburg (außer
der Hofseite) sowie der Streichwehr sind mit
einem gedeckten Kellenzugputz, das Neue
Zeughaus ist mit einem Glattputz versehen.
Die Vorgabe an das Innenraumkonzept bestand darin, mehrere Funktionen zu vereinen.
Es musste eine Vielzahl neuer Bauteile neben
denkmalgeschützter Substanz zu einem Gesamteindruck integriert werden. Dafür wurden Konstruktionen und Materialien gewählt,
die in ihrer Detaillierung als Hinzufügung erkennbar sind, beispielsweise die dunkel geölten Eichenholztüren oder die Metallelemente
aus Baubronze im Eingangsbereich, aber im
Zusammenhang der bestehenden Gebäude
der Festung nachvollziehbar bleiben.
Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen
zirka 12,6 Millionen Euro. Eine Besonderheit
des neuen Museums besteht in seinem Zugang.
Der Besucher, welcher den historischen steilen Anstieg über Dunkle und Helle Appareille
überwunden hat, betritt das Gebäude im Eckbereich zwischen Torhaus und Neuem Zeughaus. Nach umfangreichen Untersuchungen
zu möglichen Eingangssituationen wurde das
Motiv des ehemals offenen Durchgangs des
Torhauses in Richtung Georgenburg als Eingang gewählt. Erkennbar ist dies nach dem
Umbau unter anderem am raueren Postaer
Sandsteinbelag in der Eingangshalle, der als
Gestaltungselement den Außenbelägen nahe
kommt. Mit den beiden neuen WindfangVorbereichen wird nun auch der Durchgang
zur Nordseite des Neuen Zeughauses und der
Georgenburg ermöglicht.
Zur barrierefreien Erschließung wurde unter
anderem ein neuer Aufzug integriert. Hierbei
wurden ebenfalls alle Anforderungen und
Einschränkungen auf Grund der vorhandenen, wertvollen Bausubstanz berücksichtigt.
Schweiz blicken. Im Anschluss an das Foyer
befindet sich die Garderobe mit einer neuen
Schließfachanlage.
Obergeschoss Kommandantenhaus
während des Umbaus
Dieser erste Raum bildet den Auftakt für
den neuen Museumsrundgang. Von hier aus
bietet sich die Möglichkeit des Ausblicks
durch ein neues, schmales Fenster auf die
steile Rampe der Dunklen Appareille. Einen
Raum weiter kann man auf der anderen Seite
über die weite Landschaft der Sächsischen
Neben vielfältigen funktionalen Anforderungen des modernen Museumsbetriebs, war
auch die Aufgabe der vertikalen Erschließung zu lösen. Die historischen Wendelsteine konnten im Rahmen der Baumaßnahme
unter Erhalt ihres Erscheinungsbildes saniert
werden, für die Nutzung durch die geplante
hohe Besucherzahl sind sie allerdings nicht
geeignet. Aus diesem Grund wurden zwei
neue Treppenanlagen jeweils am Ende des
Torhauses hinzugefügt.
Zwei bereits bestehende Anbauten wurden
dafür vor allem in der Höhe angepasst - als
Eingriff unserer Zeit ist dies an der Fassadengestaltung der Fenster und Gewände erkennbar. Große, sprossenlose Verglasungen auf
den Zwischenpodesten der neuen Treppen
dienen als Ausblick und Orientierung auf der
Festungsanlage Königstein.
Die bauzeitliche Struktur des Torhauses ist
aufgrund der früheren Wohn- und Repräsentationsnutzung eher kleinteilig. In einigen Räumen wurden später eingestellte
Zwischenwände wieder entfernt, auch um
die für ein Museum erforderlichen größeren
Räume zu schaffen. Hier sind nun wieder die
für das Haus typischen, außergewöhnlichen
Gewölbekonstruktionen der Bauzeit im 16.
Jahrhundert vollständig zu sehen.
Restauratorische
Befunde
Technische
Ausstattung
Aufgrund von Voruntersuchungen war zu
erwarten, dass sich in den mittleren Räumen
des Obergeschosses im Torhaus wertvolle
Befunde historischer Malereien unter den
Farbschichten vergangener Jahrhunderte
verbergen. Die Malereien konnten in die Zeit
um 1725 datiert werden. Kurz zuvor waren
die königlichen Zimmer in das Torhaus verlegt worden.
Zur Gewährleistung des modernen Museumsbetriebs waren umfangreiche Installationen der technischen Gebäudeausrüstung
im gesamten Gebäude erforderlich. Um den
Eingriff in die historische Gebäudesubstanz
so gering wie möglich zu halten, erfolgten die
Haupttrassierungen der Heizungs-, Sanitärund Elektroleitungen im neuen Bodenaufbau,
welcher ebenfalls für eine Fußbodenheizung
genutzt wird. Ein weiterer Vorteil liegt in der
Integration von Bodentanks für die Ausstellungsgestaltung.
Im Rahmen der Baumaßnahme wurden unter anderem zwei Wächterfiguren, die sogenannten Gardisten, im Bereich des ehemaligen Durchgangs zum Johannissaal sowie das
Gewände des Durchgangs mit aufwändigen
Malereien nahezu vollständig freigelegt und
restauratorisch bearbeitet. Die beiden Gardisten flankieren das Monogramm ihres Herrn
August dem Starken, das sich oberhalb des
Durchgangs befindet. Die Buchstaben „FAR“
stehen für „Fridericus Augustus Rex“ (Friedrich August der König). Das rote Medaillon
wird von Blattwerk gerahmt und vom Reichsapfel bekrönt. Die Malereien sind verhältnismäßig gut erhalten, auch wenn sie im Laufe
der Jahrhunderte und im Zuge der baulichen
Veränderungen ihre ursprünglich sehr kräftige Farbgebung etwas eingebüßt haben.
Bildunterschrift
Das gesamte Haus verfügt über eine neue Beleuchtungsanlage mit überwiegend indirekter
Beleuchtung der Decken, die auf LED-Lösungen beruhen.
Eine große Herausforderung war die Integration der Technik in kleine dezentrale
Technikzentralen, die zur Maximierung der
Ausstellungsfläche jeweils in den Verschneidungsbereichen der alten Sanitärschächte
angeordnet sind.
Wendelstein, neu integrierte Beleuchtung
Technikinstallation im Dachgeschoss Torhaus (l)
Herstellung Außenanlagen, Nordseite Neues Zeughaus (r)
Neue Sanitäranlagen für Besucher befinden
sich als eingestellte Konstruktion im Kellerbereich der Streichwehr. Auch diese Räume
konnten erstmals im Rahmen der Baumaßnahme nutzbar gemacht werden.
Technikraum, Obergeschoss Kommandantenhaus
Außen- und
Freianlagen
Die gebäudenahen Außenanlagen der Westbebauung wurden zwischen dem Wallgang
am Kommandantenhaus und dem Streichwehrgraben auf der Nordseite des Torhauses
denkmalgerecht instand gesetzt. Des Weiteren mussten alle Ver- und Entsorgungsleitungen für die Westbebauung neu verlegt
werden.
Schwieriger war die Aufgabe zu lösen, teilweise sehr fragmentarische Malerei-Befunde
erlebbar zu machen, ohne diese inselartig
und zusammenhanglos im Raum zu belassen.
Durch einen lasierenden Wandanstrich wichtiger Räume sind nunmehr darunter liegende
Farb- und Putzschichten als Zeitspuren noch
wahrnehmbar und erzeugen damit eine besondere Atmosphäre.
Die Notwendigkeit der Überarbeitung der Außenanlagen ergab sich aus den umfangreichen
Leitungsverlegungen sowie den umfassenden
Abdichtungsarbeiten am Gebäudesockel. Auf
Grundlage der für die gesamte Festung vorliegenden Nutzungskonzeption mit präzisen
denkmalpflegerischen Zielstellungen galt es,
Bis auf einige Räume in denen alte Sandsteinbeläge oder alte Holzdielen bewahrt und
aufgearbeitet werden konnten, haben alle
Räume einen neuen einheitlichen Bodenbelag aus Eichenholzdielen oder sächsischem
Sandstein erhalten.
Historische Wandmalerei „Gardisten“, Obergeschoss Torhaus
die historischen Wegebeläge aus Sandsteinplatten und -pflaster zu dokumentieren, zu
bergen und gemäß der Freianlagenplanung
wieder an Ort und Stelle zu verlegen. Nicht
mehr wiederzuverwendende Platten sowie
Flicken aus Kleinpflaster und Beton wurden
weitestgehend mit historischem Sandsteinmaterial aus Lagerbeständen ersetzt. Auch
historische Entwässerungseinrichtungen wie
Muldensteine, Kehlrinnen, Steindeckerkanäle
und Zisternen wurden originalgetreu wieder
hergestellt. Auf einer Teilfläche an der Brücke über die Helle Appareille wurden Platten
aus neuem Sandstein eingebaut. Die Grünfläche südlich des Neuen Zeughauses erhielt
einen klareren Zuschnitt und gegenüber dem
Haupteingang eine Einfassung mit Sitzblöcken aus Sandstein. Sämtliches Neumaterial
stammt aus den Sächsischen Steinbrüchen in
der unmittelbaren Umgebung.
Falzung Titelseite
200 mm
210 mm
206 mm
206 mm
210 mm