Adaptive und Selektive Montage in der flexiblen Fertigung Im Vordergrund der Adaptiven und Selektiven Montage (ASM) stehen Verbesserung der Produktqualität bei gleichzeitiger Senkung der Qualitätskosten, ‚Null-Fehler‘Produktion und integrierte Qualitätssicherung in der Teilefertigung und Montage auch unter Berücksichtigung der Zulieferfertigung. Das Messen (eigen)gefertigter und (zu)gelieferter Bauelemente und Einzelteile nach Toleranzgruppen und Ordnen unter Echtzeitbedingungen in der informell verketteten flexiblen Teilefertigung und Montage sind Wesensmerkmale der ASM. ‚Statistische Toleranzanalyse und –synthese‘ sowie ‚statistische Prozeßkontrolle und –regelung‘ sind methodische Grundlagen der qualitätssichernden Fertigungsgestaltung und –steuerung. Das Prinzip der ASM beruht auf der: • • • • Ermittlung der Wahrscheinlichkeitsverteilungen ϕ(xi) der Qualitätsmerkmale Xi gefertigter und angelieferter BE und ET Bestimmung geeigneter Toleranzgruppengrenzen λis und πis zur Sicherung der zulässigen Funktionstoleranzen δYzul Korrektur der Prozessparameter (Δµi, Δσi) infolge zeitvarianter Zustandsänderungen der TF-Prozesse und Neuberechnung der Toleranzgruppengrenzen Kompensation von Qualitätsparametern in der Montage unter Berücksichtigung der Zwischenspeicher- und Verbrauchssituation von BE und ET Δμi , Δσi BE/ET- Fertigung + Xi (1±δXi) Messen Prozessparameterkorrektur • ϕ (t) ϕ(xi) 4 2 i 1 3 Toleranzgruppenbestimmung 5 xi Ordnen [λis, πis] • Qualitätsparameterkompensation BG - Montage Y(1±δYzul) Bild: Prinzip der ASM + Informationsfluss Materialfluss Die Baugruppenmontage auf der Grundlage vorbestimmter Toleranzgruppen der Strukturelemente (Bauelemente und Einzelteile) charakterisiert die selektive Komponente, während die Baugruppenmontage bei zielgerichteter Beeinflussung der Prozeßparameter in der Bauelemente- und Einzelteilefertigung zur Realisierung bestimmter Wahrscheinlichkeitsverteilungen über den Fertigungstoleranzen als adaptive Komponente der ASM bezeichnet wird. asm.pdf beinhaltet einen Überblick zu 30 Jahren Lehre und Forschung an der Technischen Hochschule Ilmenau. Zwischen der St. Petersburger Staatlichen Universität für Informationstechnologie, Mechanik und Optik (ITMO) und der Technischen Universität Ilmenau bestehen seit mehr als drei Jahrzehnten enge wissenschaftliche Kontakte, die in den letzten 20 Jahren auf der Grundlage langfristiger Kooperationsvereinbarungen auf Rektorebene einen intensiven Wissenschaftler- und Studentenaustausch ermöglichten. Bereits drei Mal fanden in Ilmenau Workshops ‚Flexible Montage’ statt. Wissenschaftler beider Einrichtungen berieten gemeinsam mit Vertretern der Industrie zu Problemen der rechnergestützten Montage von Mikroskopobjektiven, der Adaptiven und Selektiven Montage (ASM) und Umsetzung der technischen Konzeption des Laboratoriums ‚Flexible Montage’ am ITMO St. Petersburg. Der interdisziplinäre Dialog zwischen Feinwerktechnikern, Optikentwicklern, Mechatronikern und Technologen ist Grundlage der Weiterentwicklung des Laboratoriums. Die Partnerlehrstühle Technologie des Gerätebaus, Computerisierung und Entwurf optischer Geräte und Mechatronik gehören zu den wichtigsten Lehrstühle des ITMO, die in den Jahren 2010-2018 an der Realisierung des Programms zur Entwicklung der St. Petersburger Staatlichen Universität ITMO als ‚Nationale Forschungsuniversität Russlands’ beteiligt sind. Alle Vorträge zu diesen Workshops wurden in Broschüren zusammengefasst: „Workshop - Flexible Montage“ an der TU Ilmenau am 12.09.2008 „Workshop - Flexible Montage“ an der TU Ilmenau vom 09.-10.03.2010 Auf zwei einleitende Beiträge wird verwiesen: Yablotchnikov, E.I.; Zocher, K.-P.: Laboratorium Flexible Montage – Basis der produktionstechnischen Forschung, Lehre und Weiterbildung (asm-2008.pdf) Zocher, K.-P.: Adaptive und Selektive Mikroskopobjektivmontage (asm-2010.pdf) Ansprechpartner: Doz. Dr.-Ing. Dr. h.c. Zocher
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