Marathon Austausch Dresden Columbus

Marathon Austausch Dresden Columbus
von Nico Wahsner
„Pain is short, joy is eternal“ (Kurz ist der Schmerz und ewig ist die Freunde) – Joan of Arc
Dieses Jahr hatte ich das große Glück, als einer von fünf Repräsentanten ausgewählt zu werden, welche
am Marathon-Austauschprogramm zwischen den Partnerstädten Dresden und Columbus teilnahmen.
Dieser Marathon Austausch wurde 2012 ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die seit 23 Jahre
bestehende Städtepartnerschaft zu vertiefen.
Ich muss gestehen, dass ich mir im Vorfeld recht wenig über die Partnerstädte Dresdens bewusst und
mir die Stadt Columbus sogar völlig fremd war. Also flog ich ganz unbefangen und offen in die USA und
hatte bis dato lediglich die Absicht, einen Marathon über 42 km zu laufen. Nach einem aufregenden
Zwischenstopp in Chicago kam ich schlussendlich am 15.10.2015 in Columbus an und wurde sogleich
herzlich von meinen Gasteltern Kris und Aaron in Empfang genommen, welche mich die nächsten Tage
betreuten. Dass man während seiner fünf Tage in Columbus bei einer Gastfamilie unterkommt, war
für mich eine ganz tolle Erfahrung, da man so aus erster Hand den „Mittleren Westen“ erleben konnte.
Dies fing an beim Frühstück, dem freundlichen Umgang mit den Menschen, den großen Trucks, den
amerikanischen Vorstädten und vieles mehr. Meine Gastmutter Kris nahm selber 2012 am MarathonAustauschprogramm in Dresden teil. Diese Tage waren für sie nicht nur ein einzigartiges Erlebnis,
sondern haben ihr Leben wortwörtlich komplett verändert. Kris hat nach dem Austausch-Abenteuer
ihren Beruf gekündigt und ihr eigenes Business zur Medaillengravur eröffnet, welches sie bis heute
erfolgreich führt. Diese Dankbarkeit gegenüber dem Marathon-Austauschprogramm ließen mich Kris
und Aaron zu jederzeit spüren.
Doch auch die fünf Läufer aus Dresden sowie der ortsansässige gemeinnützige
Städtepartnerschaftsverein „Dresden Sister City, Inc.“ bildeten eine lebendige Gemeinschaft.
Gemeinsam zogen wir durch die Innenstadt von Columbus, besuchten das Regierungsgebäude „Ohio
State House“, machten einen Abstecher auf den regionalen „North Market“, durchwanderten den
Stadtteil „German Village“ samt Schillerpark und unternahmen noch so viel mehr. Alleine dieses
großartige Programm, welches für die Läufer auf die Beine gestellt wurde, war die Reise wert. Selbst
beim Marathon wurde man als Dresdener Repräsentant bevorzugt behandelt: Man wurde samt
Gastfamilie auf die VIP Marathon Party eingeladen und durfte sowohl vor als auch nach dem Rennen
die Annehmlichkeiten des VIP Zeltes der Top-Athleten genießen. Diese fünf unvergesslichen Tage in
Columbus wurden mit einer eigenen für die Läufer zelebrierten Party abgerundet. An dieser Stelle
möchte ich mich herzlich bei den Organisationstalenten Antje Beutekamp (Dresden) und Dorit
Fratzscher (Columbus) für ihre Bemühungen und den reibungslosen Ablauf bedanken. Das war spitze!
Ach übrigens: Den Marathon bin ich ebenfalls gelaufen. Nach dem Lied „Thunder“ von ACDC und der
amerikanischen Nationalhymne, welche von einem riesen Feuerwerk begleitet wurde, hielt das
Adrenalin bis zum Ziel. Ein unvergesslicher Lauf mit 19.000 anderen begeisterten Läufern und weit
mehr Zuschauern.
Mich haben diese 5 Tage in Columbus extrem beeindruckt und ich bin stolz, ein Teil dieser großartigen
Geschichte zwischen den Städten Columbus und Dresden gewesen zu sein. Ich hoffe, ich kann vielleicht
selber eines Tages als Gastfamilie einen Läufer bei mir aufnehmen. Abschließend fordere ich jeden,
der diese Zeilen gelesen hat, auf, sich für das Programm des Marathon-Austausches zu bewerben. Egal
ob Läufer oder nicht. Es lohnt garantiert.