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MEDICAL CARE
LIGHTING SYSTEM
INSPIRED BY NATURE
UNIV. PROF. DR. REINHOLD KERBL
LKH LEOBEN
Wieder gesund werden, sich erholen, RECOVER – Ärzte und Pflegepersonal tun ihr Möglichstes, um Patienten gesund zu pflegen.
Neben einer umfangreichen medizinischen Versorgung tragen aber auch der ungestörte Ablauf des Biorhythmus, Aktivierung
sowie fester Schlaf entscheidend zum Heilungsprozess bei. Um diesen Prozess bestmöglich zu unterstützen, hat XAL in
Zusammenarbeit mit der steirischen Krankenanstalten Gesellschaft (KAGes Austria) das Beleuchtungssystem RECOVER für 1- bis
4-Bettzimmer entwickelt. Es simuliert den Tages- und Nachtverlauf einer natürlichen Lichtquelle und wirkt sich so positiv auf den
Hormonhaushalt der Patienten aus. Das beeindruckende Farbenspiel der Natur von Frühdämmerung, hochweißem Mittagslicht bis hin
zum Abendrot ist somit nicht nur am Himmelszelt zu bewundern, sondern seine positiven Auswirkungen auf den menschlichen Körper
können dank XAL auch im Gesundheitssektor genutzt werden.
„Bei dieser Innovation ist der Name Programm: (engl.) recover = wieder gesund werden. Wir achteten bei der Entwicklung
besonders darauf, dass die Lichtsteuerung der Natur nahe kommt. Daher bietet RECOVER Tageslichtverläufe von bläulich diffusem
Dämmerungslicht mit 25.000K bis hin zu sehr warmen Sunset Stimmungen mit 2200K, nicht nur wie oft verwendet eine ZweikanalSteuerung von kaltweiß (6000K) nach warmweiß (3000K). Für den Patienten der lange Zeit die Zimmerdecke im Blickfeld hat, ist die
Farbtemperatur abhängige Deckenbeleuchtung eine willkommene Abwechslung. Wie in der Natur ist der sich dynamisch verändernde
Bereich über dem Bett in sanft übergehende wärmere und kältere „Himmelsbereiche“ gegliedert.“ (Mag. Dominik Alder, XAL GmbH,
Entwicklungsleiter der RECOVER)
Als eine der ersten Abteilungen wurde die Neugeborenen-Intensivstation des Krankenhauses Leoben mit der
hochentwickelten Lichttechnik von XAL ausgestattet. Prim. Univ. Prof. Dr. Kerbl von der KAGes Steiermark zum
Thema biodynamisches Licht:
Was bedeutet zirkadianischer Rhythmus und wie hat dieser Einfluss auf den Menschen?
Zirkadianer Rhythmus heißt, dass der Mensch einen „inneren Rhythmus“ hat, der ungefähr einem Tag (24 Stunden) entspricht.
Allerdings ist dieser „programmierte“ Rhythmus nicht auf 24 Stunden eingestellt, sondern auf ca. 25 Stunden. Erst durch den Einfluss
des Lichtes wird die Rhythmik auf 24 Stunden verkürzt. Wobei im Tagesverlauf unterschiedliche Wellenlängen im natürlichen Licht
vorkommen. Vormittags finden sich mehr Blauanteile im Licht, gegen Abend sind es mehr Rotanteile (Abendrot). Diese Farbtöne bzw.
Farbtemperaturen wirken sich auch auf physiologische Funktionen aus, z.B. auf die Hormonfreisetzung. Besonders wichtig ist hier das
Schlafhormon „Melatonin“, das v.a. in den Abendstunden produziert und freigesetzt wird. Der natürliche Ablauf - auch bzgl. Licht –
ist auch für den kranken Menschen wichtig. Es hat sich gezeigt, dass Patienten und – wie in unserem Fall auch Frühgeborene –
davon profitieren wenn diese natürliche Abfolge simuliert wird.
Warum ist ein dynamischer, am Tageslicht orientierter Lichtverlauf für die Genesung von Patienten förderlich?
Die dem natürlichen Tagesablauf angepasste Beleuchtung simuliert quasi eine „Normalsituation“, d.h. unser Körper empfindet
dadurch weniger das Gefühl einer Ausnahmesituation und ist dadurch auch weniger stressbelastet. Wer jemals auf einer
Intensivstation stundenlang in grelles Licht blicken musste, wird dies bestätigen.
Warum haben Sie sich entschieden auf Ihrer Neugeborenen-Intensivstation im LKH Leoben
die Recover Leuchte einzusetzen?
Ich muss gestehen, dass diese Idee nicht von mir kam, sondern vom zuständigen technischen Planer der Steirischen
Krankenanstalten (KAGes Austria). Ich war aber sofort begeistert von dieser Idee. Nicht nur, weil ich persönlich (das richtige) „Licht“
für sehr wichtig halte, als Schlafmediziner auch um dessen Bedeutung Bescheid weiß, sondern v.a. weil ich auch überzeugt bin, dass
unsere schwer kranken „Kleinen“ und „Kleinsten“ (die Frühgeborenen) in ihrer Entwicklung von einer solchen Wohlfühlkomponente
profitieren können.
www.xal.com
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UNIV. PROF. DR. REINHOLD KERBL
LKH LEOBEN
Welche Veränderungen sind Ihnen bei Ihren Patienten aufgefallen? Haben Ihre Patienten
positiv auf die Veränderung (Beleuchtung mittels der Recover-Leuchten) reagiert?
Es wäre unseriös und unwissenschaftlich, schon jetzt mit bestimmten „Ergebnissen“ aufzuwarten. V.a. auch, weil man gewisse
Dinge ja nicht so leicht messen bzw. objektivieren kann. Aber wir denken schon darüber nach, wie man den positiven Effekt eines
„dynamischen“ oder zirkadian gesteuerten Lichtes auch wissenschaftlich belegen kann.
Wie wird die indirekte Beleuchtung über die Zimmerdecke bzw. das Leselicht von den Patienten oder auch den
Familienangehören beurteilt?
Bisher haben wir natürlich nur (fast ausschließlich positive) Einzelrückmeldungen. Aber auch hier werden wir uns um objektive
Erhebungen bemühen, und ich bin überzeugt dass das Ergebnis „gut“ ausfallen wird.
Wie wird das Recover-Beleuchtungssystem vom Pflegepersonal bzw. der Ärzteschaft bewertet?
Das Personal begrüßt natürlich das „neue System“, weil schon auf den ersten Blick ein großer Unterschied besteht zu den sonst
oft auf Intensivstationen üblichen grellen Leuchtstoffröhren. Schon allein dadurch kann eine gewisse „Entspannung“ erreicht werden
in einem Bereich, der nur allzu oft durch tägliche Anspannung geprägt ist. Und eine solche „Beruhigung“ des Personals überträgt sich
wieder direkt auf unsere Patienten.
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