Abenteuerwerkstatt

Abenteuerwerkstatt-Times
Abenteuerwerkstatt e.V. Eltern- und Familienbrief
Ausgabe 6 Winter 2015
Winternacht
Wie ist so herrlich die Winternacht!
Es glänzt der Mond in voller Pracht
Mit den silbernen Sternen am Himmelszelt.
Es zieht der Frost durch Wald und Feld
Und überspinnet jedes Reis
Und alle Halme silberweiß.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Er hauchet über dem See, und im Nu,
Noch eh' wir's denken, friert er zu.
So hat der Winter auch unser gedacht
Und über Nacht uns Freude gebracht.
Nun wollen wir auch dem Winter nicht grollen
Und ihm auch Lieder des Dankes zollen.
Liebe Eltern, liebe Familien, liebe Kinder und Jugendliche,
Liebe Eltern, liebe Familien, liebe Kinder und Jugendliche,
ein aufregendes Jahr liegt hinter uns. Wechsel haben stattgefunden,
nicht nur bei unseren Kindern, Jugendlichen und Familien, auch
zwei langjährige Mitarbeiterinnen sind zu neuen Ufern
aufgebrochen. Anika Müller ist im September Mutter geworden, und
genießt jetzt die Zeit mit ihrem neuen Erdenbürger, während Nadine
Schrobenhauser nach Duisburg zu ihrem Lebensgefährten gezogen
ist. Wir wünschen beiden alles, alles Gute, und sagen noch einmal
„Danke“ für ihren Einsatz ihre Ideen und ihre Inspirationen, die den
Abenteuerwerkstatt e.V. ganz wesentlich begleitet und mitgestaltet
haben.
Aber wie heißt es so schön, das einzig Beständige ist der Wandel, daher freuen wir uns, als neuen
Kollegen Daniel Hoffmann begrüßen zu dürfen, der die entstandene Lücke mit großem
Engagement und neuen, eigenen Akzenten ausfüllt. Seine Vorstellung finden Sie auch in dieser
Ausgabe.
Weitere Berichte finden Sie zu unserer erlebnispädagogischen Maßnahme „Eifel-Camp“ in den
Sommerferien, den erlebnispädagogischen Sozialkompetenztrainings mit der Jakob-MorenoSchule, sowie der Hauptschule Waldbröl und, und, und....
Der Abenteuerwerkstatt e.V. setzt sich ein!
Auch wir beschäftigen uns natürlich mit der Frage, wie wir sowohl die ankommenden Flüchtlinge,
aber auch unsere Gesellschaft bei dieser riesigen Herausforderung unterstützen können. Ein
Beispiel hierfür ist die Integration eines jungen Mannes aus Guinea als Praktikant bei uns, ein
Weiteres der geplante Sprachkurs für junge Menschen. Denn Sprache ist die Grundlage dafür, hier
ankommen und sich in unserer Gesellschaft zurecht finden zu können.
Für die Belange „unserer Kinder, Jugendlichen und Familien setzen wir uns in den
Stadtteilkonferenzen der Gummersbacher Stadtteile Derschlag und Bernberg, aber auch beim
„Runden Tisch“ für Jugendarbeit ein. Für das Kreisjugendamt des Oberbergischen Kreises werden
wir dieses Jahr erstmalig ein erlebnispädagogisches Programm als Preis für herausragende
Jugendarbeit anderer Kinder- und Jugendorganisationen stiften. Und selbstverständlich waren
auch dieses Jahr wieder unsere Boote zum Weltkindertag in Lindlar auf dem Teich. An dieser
Stelle ein dickes Dankeschön an die Janusz-Korczak-Schule Lindlar für die langjährige tolle
Kooperation!
Begleiten Sie uns in unserer mittlerweile 6. Ausgabe der „Times“, durch ein lebhaftes zweites
Halbjahr 2015. Deren Auflage beständig steigt, was uns natürlich auch ein bisschen stolz macht.
Über Anregungen, Wünschen und konstruktive Kritik, oder auch Leserbriefe zur „Times“ aber
auch zu unserer Arbeit freuen wir uns übrigens auch!
Ihr Axel Winkler
Inhaltsverzeichnis
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Titelseite
Grußwort / Impressum
Ein Blick zurück – was in den letzten Monaten so alles passiert ist
Aktuelles aus den Gruppen
Was sonst noch so passiert
Unsere Mitarbeiter stellen sich vor
Kurz notiert
S1
S 2-7
S 7-10
S 11
S 12
S 12
Impressum: Abenteuerwerkstatt e.V. Am Brunnen 6 51789 Lindlar 1. Vorsitzender S. Happe 2. Vorsitzender A. Sattler Schatzmeisterin S. Nagl
Ein Blick zurück - was in den letzten Monaten so
alles passiert ist … / =
Erlebnispädagogische Ferienmaßnahme Eifelcamp 2015 vom 06. -10.07. 2015
Auch dieses Jahr, nunmehr zum dritten Mal, war
der wunderschöne Eifelort Blens das Ziel
unserer
erlebnispädagogischen
Ferienmaßnahme „Eifel-Camp“. Fünfzehn
Jugendliche, vier Pädagogen und zwei Hunde
machten sich auf die Reise in die Wildnis.
Neben „unseren“ Abenteuerwerkstättern hatten
wir auch wieder einige externe Kinder und
Jugendliche dabei, die (auch wie immer) schnell
integriert waren, und einfach von Anfang an
dazu gehörten.
Da wir wieder einige Jugendliche als
„Wiederholungstäter“ dabei hatten, konnten
diese als Paten die Pädagogen unterstützen, den anderen
Jugendlichen den Ort mit seiner Umgebung, die Strukturen,
Regeln und Abläufe bei den Aktionen näher zu bringen.
Bei bestem Sommerwetter standen auch 2015 wieder
Kanufahren auf der Rurtalsperre, eine Höhlentour bei
Gerolstein, Bogenschießen und, neben zahlreichen anderen
Aktionen, tägliche Lagerfeuer auf dem Programm. Dass der
einzige Regentag eine Regennacht war, und diese
ausgerechnet bei unserer Übernachtung unter freiem Himmel
im Wald über uns kam, kann passieren, und gehört halt
einfach auch dazu, wenn man sich auf eine abenteuerliche
Reise begibt… ABER, wir und unsere Jugendlichen sind ja
nicht aus Zucker und natürlich entsprechend vorbereitet. So
entstand ein reges Treiben, genügend regensichere
Schlafmöglichkeiten im Wald zu bauen, bevor der (doch
ziemlich heftige) Regen begann 
Nachdem wir ja schon
in den Vorjahren das
Kreiskrankenhaus in Düren kennenlernen durften, war
dieses Jahr darüber hinaus auch das Krankenhaus in
Gerolstein
ein
weiterer
Programmpunkt.
Aber
Erlebnispädagogik,
wie
alle
handlungsorientierten
Methoden, kann eben auch bedeuten, dass es seine
Berechtigung hat, wenn Taschenmesser bei den
Erwachsenen abgegeben werden sollen, und dass man lernt,
dass Teppichmesser mit Hakenklingen eben keine
Schnitzmesser sind . Und dass Übernachtungen am
Lagerfeuer oder im Wald im 1000-Sterne-Hotel einfach
wunderschön sind...
Fazit der Abschlussrunde war auch dieses Jahr wieder, dass
alle, Jugendliche und Erwachsene viel Spaß hatten, und sich
schon auf das nächste Jahr freuen. Dann vielleicht mit einem
neuen Ziel…
(Axel Winkler)
Erlebnispädagogik mit Schulklassen
Erlebnispädagogik als handlungsorientierte Methode des
sozialen Lernens ermöglicht eine andere (und vielleicht
auch neue) Sichtweise auf den Umgang mit sich selbst und
anderen. Hierfür werden häufig z.B. natursportliche
Elemente wie Kanufahren, Bogenschießen oder auch
Klettern genutzt. Denn die entstehenden Situationen
müssen nicht konstruiert werden, sondern die
Anforderungen
an
den
Einzelnen
und
die
Gruppe/Schulklasse ergeben sich aus dem jeweils
genutzten Medium von selbst. Die Spannung, das
Abenteuer, das außergewöhnliche Erlebnis, bringt meist einen ungeheuer starken
Aufforderungscharakter mit, so dass es den Kindern und Jugendlichen in der Regel sehr leicht
fällt, sich auf die Angebote einzulassen. Somit findet das Lernen oft quasi „nebenbei“ und
spielerisch statt.
Hier arbeiten wir seit langem mit zahlreichen Schulen
zusammen. So veranstaltet z.B. das Gymnasium Lindlar
seit vielen Jahren einen Klassenfindungstag mit ihren
fünften Klassen mit uns, oder wir führen
erlebnispädagogische Langzeittrainings mit Klassen der
Hauptschule Lindlar durch.
Dieses Jahr konnten wir darüber hinaus zwei besondere
„Schmankerl“ umsetzen. Vor den Sommerferien führten
wir mit allen 13 Klassen der Jakob-Moreno-Schule
zweitägige Trainings durch. Während wir mit den älteren
Jugendlichen sehr klar die nötigen sozialen und organisatorischen Kompetenzen (Motivation,
Aufgeschlossenheit, Hilfsbereitschaft, Pünktlichkeit, etc.) im Hinblick auf ihre berufliche
Perspektive thematisierten, standen für die jüngeren Kinder und Jugendlichen ähnliche Themen,
allerdings auf die Schule und die Klassengemeinschaft gerichtet auf dem Programm.
Räumlichkeiten und Außengelände unseres Jugend- und Familienzentrums in GummersbachDerschlag boten hierfür
So wurde am ersten Tag geklettert, der Tower of Power
gebaut, eine Murmelbahn durch´s Gelände gezogen, und
vor allem ganz viel gelacht. Am zweiten Tag stand dann das
Erleben der wackligen Kanus auf der Aggertalsperre an.
Hier fanden die Schüler (und Lehrer ) schnell heraus, dass
die Boote gar nicht sooo wackelig sind, und dass auch hier
alle in einem Boot sitzen, und man nur vorankommt, wenn
alle mitmachen. Die Pausen auf dem „Affenfelsen“ waren
bei jeder Tour ein Höhepunkt, und bei all den Steinen die
ins Wasser geflogen und übers Wasser geflitscht sind,
konnte man fast meinen, dass kaum noch Steine am Ufer übrig blieben…
Nach den Herbstferien standen dann Eintagesprogramme
mit den sieben Klassen der Hauptschule Waldbröl im
Kalender. Aus alter Verbundenheit zur Schulleiterin Frau
Schmitt bewegten wir uns dabei ausnahmsweise einmal in
für uns fremden Terrain ;)
Hier waren die Schüler erst einmal etwas skeptisch, was sie
denn wohl erwarten würde. Der Rundlauf aus Klettern,
Bogenschießen, Laufendem A, Feuerspucken und noch
vielem mehr ließ die Schüler dann aber schnell ihre
Vorbehalte vergessen, und die Zeit war eigentlich immer zu
vorbei… Vielen Dank an dieser Stelle sowohl an die Schule,
als auch an Schwimmbad und die Gemeinde Waldbröl, die
diese Aktion dann doch auf dem kleinen Dienstweg
ermöglicht und zu manch lustigen und nachhaltigen
Erinnerungen geführt hat. Das spätsommerliche Wetter war
dabei natürlich auch ein sehr hilfreicher Kollege…
Uns hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, und wir
freuen uns auf das nächste Jahr.
(Axel Winkler)
Sommerferienaktionen - Ausflug in eine Kletterhalle und Nachtangeln
Die Ferien werden von uns immer wieder gerne genutzt, um
mit den durch uns betreuten Kindern und Jugendlichen
besondere Aktionen durchzuführen, die den regulärer
Rahmen der Sozialen Gruppenarbeit „sprengen“ würden.
Beispiele in der Vergangenheit waren die „Alles mal anders
Werkstatt“ im letzten Herbst oder das Boxtraining beim
mehrfachen Weltmeister René Müller in den Osterferien. In
diesem Sommer konnten wir ebenfalls zwei besondere
Aktionen anbieten.
Zum einen ging es in die Kletterhalle Bronx Rock in
Wesseling. Wer wollte, konnte mächtig hoch hinaus! Bis zu
17 Metern sind die Kletterwände hier hoch…
Neben dem richtigen Anlegen der Klettergurte, dem
vorgeschriebenen Einbinden des Kletterseils über den
Achterknoten und den grundlegenden Sicherheitsregeln
beim Klettern und
Sichern, ging es vor
allem darum, sich
selbst auszuprobieren,
die eigenen Grenzen
zu erfahren und diese
ggf.an der ein oder anderen Stelle zu verschieben…
Je nach den individuellen Möglichkeiten konnten die Kinder
nach und nach neue Erfahrungen sammeln und erleben, zu
was sie alles in der Lage sind…
Egal ob an den Kletterwänden, dem Boulderbereich, den
Wackelbalken oder an der Strickleiter…
Überall gab es spannende und abwechslungsreiche
Anforderungen zu entdecken und zu meistern, denen sich die
Kinder mit viel Freude und Begeisterung stellten.
Körperlich sichtlich geschafft, denn Klettern ist echt
anstrengend, ging es dann stolz und zufrieden wieder zurück
nach Derschlag…
Ein weiteres Highlight war sicherlich auch die Nachtangelaktion…
Unter Anleitung von unserem Kollegen Saimen Möller, der ambitionierter und fachkundiger
Angler ist, konnten wir diese besondere Aktion anbieten. Im Angelparadies Alpetal, das von René
Voss betrieben wird, durften wir außerhalb der regulären Öffnungszeiten nicht nur in seinen
Teichen kostenfrei angeln, sondern auch dort nächtigen…
So trafen wir uns um 17 Uhr in Derschlag am Jugend- und Familienzentrum „altes Kloster“ und
fuhren mit Sack und Pack und vor allem der reichhaltigen Angelausrüstung von Saimen Möller
nach Wiehl…
Nachdem
das
Equipment
ausgeladen und zum Ufer eines
der Teiche gebracht wurde,
bauten die Jungs zunächst die
Zelte auf und richteten ihr
Nachtlager ein.
Und dann ging es ans
eigentliche Thema: Angeln!
Neben einigen theoretischen
Hintergrundinformationen wie
Köder,
Angelrouten,
verschiedene Angeltechniken
ging es vor allem darum, sich
selbst beim Angeln auszuprobieren, die Rute auszuwerfen, wieder richtig einzuholen usw…
Was dem einen oder anderen nicht immer ganz leicht fiel war es die nötige Ruhe und Ausdauer
mitzubringen. Denn wir mussten erleben, dass Angeln echt
viel mit Geduld zu tun hat…
Der Betreiber der Anlage René Voss, erfolgreicher
Forellenfischer mit einigen nationalen und internationalen
Titeln, ließ es sich auch nicht nehmen, unseren Jungs die
Tricks und Kniffe seiner Spezialdisziplin Forellenfischen zu
zeigen…
Aus welchem Grund aber auch immer, wollten die Fische
an diesem Tag aber nicht so beißen. Trotzdem gelang es
letztlich jedem der mitgekommenen Jungs, einen Fisch an
den Haken zu bekommen und erfolgreich aus dem Teich zu
ziehen.
Vorsorglicher Weise hatten wir aber auch fürs Grillen
eingekauft und somit ließen wir uns die Würstchen und den
Kartoffelsalat bei uriger Stimmung am Teich schmecken.
Ein besonderes „Schmankerl“ war dann zu späterer Stunde
eine von uns gefangene und frisch auf dem Grill zubereitete
Forelle. In der Nacht fanden nicht alle zur Ruhe und ein
Junge hatte so viel Ehrgeiz und Freude, dass er beständig die
ganze Nacht durch angelte ohne zu schlafen!
Am nächsten Morgen packten wir müde aber auch zufrieden unser Equipment wieder zusammen
und nachdem die gefangenen Fische durch Saimen Möller noch filetiert wurden konnte jeder der
Jungs seine „Beute“ mit nach Hause nehmen und sie sich zusammen mit der Familie schmecken
lassen.
(Tobias Happe)
Arbeit mit Flüchtlingsfamilien
Seit nunmehr 5 Jahren tobt in Syrien ein
Bürgerkrieg der viele Menschen dazu
veranlasst, sich mit dem Nötigsten auf den Weg
zu machen und ihrer Heimat den Rücken zu
kehren. Dabei nehmen Sie eine gefährliche und
kräftezehrende Reise auf sich, an deren Ende die
Hoffnung steht, bei uns einen friedlichen Ort zu
finden wo ihre Familien überleben können.
Wie so viele Menschen in diesem Land,
beteiligt sich auch der Abenteuerwerkstatt e.V.
an dem Versuch, diese Menschen bei uns
willkommen zu heißen und ihnen bei der
Integration in unsere Gesellschaft mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Neben unserem Praktikanten
Fatako aus Guinea - der uns schon seit längerem im Rahmen der sozialen Gruppenarbeit
unterstützt – begleiten wir nun auch 2 Familien aus Syrien (Damaskus und Aleppo) und speziell
deren Kinder auf Ihrem Weg in die deutsche Gesellschaft. Praktisch bedeutet dies, die Begleitung
zu verschiedenen Terminen bei Ämtern und Behörden, die Anmeldung an Schulen, Beschaffung
von Erstausstattung wie Kleidung, Möbel und Schulsachen und die gesundheitliche Abklärung.
Doch auch bei ganz simple Dinge, wie der Kauf einer Sim Karte um den Kontakt zu
Familienangehörigen im Ausland zu halten oder dem Fahren mit dem öffentlichen Nahverkehr,
das Erledigen von Einkäufen und Bankgeschäften, etc. benötigen diese Familien unsere
Unterstützung.
Neben der natürlich notwendigen Teilnahme an einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, ist auch
die Dankbarkeit die uns von diesen Menschen entgegengebracht wird ein großer Ansporn.
(Daniel Hoffmann)
Hilfen für junge Volljährige (Jugendhilfe §41 SGB VIII
Junge Menschen, die die Volljährigkeit erreicht haben, können dieses Angebot der Jugendhilfe in
Anspruch nehmen. Die Gewährung der Hilfe dauert regelgerecht bis zur Vollendung des 21.
Lebensjahres. In begründeten Ausnahmefällen kann sie bis längstens zum 27. Lebensjahr erfolgen.
Mit der Vollendung des 18. Lebensjahres erlischt die Erziehungsverantwortung der Eltern. Somit
sind es die jungen Volljährigen selbst, die einen Antrag beim zuständigen Jugendamt auf diese
Hilfeleistung stellen. Mittels dieser Hilfe soll den Jungen Menschen die Möglichkeit zur
Persönlichkeitsentwicklung und einer eigenverantwortlichen Lebensführung gegeben werden. Die
Hilfe kann sowohl eine fortgesetzte Hilfe, als auch eine Ersthilfe sein.
Aufgabengebiete der „Hilfe für junge Volljährige“ sind die:
 Beratung und Anleitung bei der Erziehung der Kinder (bei jungen Müttern/Eltern)
 Unterstützung im Umgang mit Schulen, Ämtern und Ärzten
 Ggf. Wohnungssuche und Einrichtung
 Umgang mit Finanzen
 Haushaltsführung
 Entwicklung von Zukunftsplänen
 Anregungen und Angebote zur Freizeitgestaltung
 Klärung von Familienbeziehungen
 Vermittlung von weiterführenden oder zusätzlichen Hilfsangeboten.
Voraussetzung für die Gewährung der Hilfe ist eine Mitwirkungsbereitschaft.
Auch nach Beendigung der Hilfe kann der junge Mensch noch nachbetreut werden. Die
Nachbetreuung dient dazu, in Notfällen oder Fragen die Unterstützung durch die bekannte
Bezugsperson Beratung zu erhalten.
Die Abenteuerwerkstatt bietet diese Hilfeform an und es ist uns eine Freude, junge Menschen in
ein eigenverantwortliches Leben begleiten zu dürfen.
(Heidi Strack)
Aktuelles aus den Gruppen
Veränderungen und Aktuelles aus dem Bereich Reitpädagogik
Nach den Sommerferien gab es eine personelle Veränderung im Bereich Reitpädagogik. Wie
schon im Vorwort berichtet, hat Nadine Schrobenhauser den Abenteuerwerkstatt e.V. nach
langjähriger Mitarbeit verlassen und ist aus privaten Gründen ins Ruhrgebiet verzogen. An dieser
Stelle möchten wir uns noch einmal vielmals für ihr Engagement beim Aufbau und der
konzeptionellen Ausgestaltung der Reitpädagogik des Abenteuerwerkstatt e.V. bedanken. Die
Reitpädagogikgruppen wurden nach den Sommerferien von Tobias Happe übernommen, der über
eine entsprechende berufliche Zusatzqualifikation im
Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren (DKThR) und
langjährige Berufserfahrungen in diesem Bereich verfügt.
Doris van Leeuwen als pädagogische Ergänzungskraft
bildete während des Übergangs für die Kinder und
Jugendlichen der Reitpädagogik eine konstante und
verlässliche Beziehungsperson, so dass der Wechsel ohne
größere Verunsicherungen begleitet werden konnte. Auch
hierfür möchten wir uns bei Doris van Leeuwen bedanken!
Zudem mussten wir uns von der Stute Sally trennen, da bei
ihr eine unheilbare chronische Erkrankung diagnostiziert
wurde und diese somit für uns nicht länger einsetzbar war.
Nach einigem Hin und Her konnten wir eine gute neue
Heimat für Sally finden und im September zog Sally dann
nach Düren um. Für die Kinder und Jugendlichen war dieser
Abschied nicht leicht, da Sally charakterlich einfach ein
tolles Pferd war und sie von allen ins Herz geschlossen
wurde. Aktuell wurde uns die Isländerstute Vina
ehrenamtlich zur Verfügung gestellt, so dass wir weiterhin in unseren Reitpädagogikgruppen
individuell und zielführend mit den dort betreuten Kindern und Jugendlichen arbeiten können.
Perspektivisch ist der Erwerb eines dritten eigenen Pferdes geplant, wobei man noch nicht absehen
kann, wann wir ein für unsere Zwecke geeignetes Pferd gefunden haben.
Neben der Kindergruppe am Dienstag und der Jugendgruppe am Mittwoch wurde Mitte November
eine neue Reitpädagogikgruppe für Jungen „gegründet“. Was im ersten Moment vielleicht
ungewöhnlich klingt, da bisher der überwiegend Teil innerhalb der Reitpädagogik Mädchen
waren, stellt letztlich eine sinnvolle und passgenaue Ergänzung unserer Angebote dar. Denn auch
Jungen profitieren vom Umgang mit Tieren und insbesondere durch die Heilpädagogische
Förderung mit dem Pferd. Sie bietet vielseitige Möglichkeiten des Sozialen Lernens, des Erfahrens
von Selbstwirksamkeit, dem Vermitteln von Erfolgserlebnissen und nicht zuletzt dem Erleben von
Nähe und Geborgenheit. Und auch dies ist unserer Ansicht und Erfahrung nach für Jungen wichtig,
auch wenn sie dies im Alltag nur schwerlich zulassen können.
(Tobias Happe)
Die Dienstagsreitgruppe stellt sich vor – (Kindergruppe von 8 – 12 Jahren):
Die Dienstagsgruppe sind Gina, Leonie, Dawina und Lilly.
Wir warten zuhause auf Tobias, dann holt er uns ab. Dann
fahren wir gemeinsam zum Reitstall in Jedinghagen.
Am Anfang machen wir immer eine Runde und danach
holen wir die Pferde und putzen sie.
Wir reiten viel im Gelände und auf dem Reitplatz und
bewegen uns viel an der frischen Luft. Die Pferde sind Vina,
Sunny und Sammy und sie sind echt süß. Vina ist eine
Isländerstute. Wir dürfen uns aussuchen was wir machen
und mit welchem Pferd. Aussuchen dürfen wir z.B. ob wir
mit Sattel, Voltigurt oder ohne alles reiten wollen. Und wir
dürfen aussuchen ob wir im Schritt, Trab oder manchmal
Galopp reiten wollen.
Uns macht es Spaß mit den Pferden zu reiten. Die Pferde
arbeiten immer gut mit. Einige von uns reiten auch schon
selbstständig mit Zügeln. Wir haben mit den
Erwachsenen, Kindern, Hunden und Pferden viel Spaß.
Zum Schluss essen wir noch was und erzählen uns, wie
die Stunde heute war. Danach fährt Tobi uns alle einzeln
wieder nach Hause.
(Gina, Leonie Dawina und Lilly)
Reitpädagogik – Die Mittwochsgruppe  (Kinder und Jugendgruppe von 10-15 Jahren) - (
Wir, Ann-Kathrin, Shire Sophie, Katharina und Kimberly, haben im Moment das Projekt Reiten
lernen. Wir lernen viele verschiedene Gangarten wie z.B. Galopp, Traben und Tölt. Unsere Gruppe
reitet mal mit Sattel mal ohne, mal mit Patt und Gurt. Die Reitstunden finden in Jedinghagen auf
dem Reiterhof Velbecker statt.
Wir beginnen mit einer Befindlichkeitsrunde, wo jeder erzählen kann wie seine Woche war und
mit welchem Pferd er arbeiten möchte. Wir haben drei Pferde – Sunny und Sammy, die der
Abenteuerwerkstatt gehören, und ein „Leihpferd“ namens Vina. Nach der Runde gehen wir zu den
Pferden um sie zu putzen und um sie fertig zu machen . Wir haben viele Möglichkeiten an
verschieden Orten zu reiten z.B. im Wald, Reitplatz, Roundpen und Reithalle. Meistens gehen wir
auf den Reitplatz und danach in den Wald. Am Ende bringen wir die Pferde zurück in den Stall
und machen eine Endrunde wo jeder sagen kann wie es ihm heute gefallen hat, was gut lief und
was nicht so gut lief. Danach fährt Tobias  uns nach Hause.
Ann-Kathrin :
„ Ich finde die Gruppe generell cool und es ist immer
Abwechslungsreich ;).“
Katharina :
„ Ich mag die Tiere, die Menschen und die Atmosphäre ;).“
Kimberly :
„ Ich finde es hier sehr cool ;).“
Shire :
„ Ich mag die Tiere. Und das ich reiten darf ;).“
(Ann-Kathrin, Katharina, Kimberly und Shire)
„Häuschen am Fluss“ – Aktuelles Projekt der Montagsgruppe
Was lange währt, wird endlich
gut...Das Projekt „Hausbau“
nähert sich- pünktlich zum
beginnenden Winter – dem Ende
zu. Gemeinsam mit Tobias,
Yannick und Daniel, entstand in
den letzten Monaten auf
unserem Gelände ein kleines
Häuschen aus Holz und Steinen,
direkt am Fluss gelegen. Auch
wenn unsere Montagsgruppe aus
unseren „Kleinsten“ besteht, so
haben
Sie
doch
großes
Vollbracht. Zum Ende des Projektes belohnten wir uns dann stilecht mit einer
Handwerkermahlzeit: Grillwürstchen im Brötchen! Ein schönes Ende für das Gruppenprojekt mit
Tobias und gleichzeitig ein schöner Anfang für die Gruppe mit Daniel und Yannick. Nun geht es
mit frischen Ideen auf die Suche nach einem neuen, gemeinsamen Projekt.
(Daniel Hoffmann)
Die Dienstagsgruppe - selber Musik machen mit dem Computer
Auch aus unserer Dienstagsgruppe gibt es Neues zu
berichten: Hier fiel der Wechsel von Axel zu Daniel
zeitgleich mit dem Finden eines neuen Projektes zusammen.
Nach hitzigen Debatten und vielen Überlegungen entschied
sich die Gruppe dazu, ein Projekt mit dem Medium Musik
an den Start zu bringen. Mit Hilfe von Computersoftware,
Laptops und Lautsprechern verwandelt sich unser
Gruppenraum nun jeden Dienstag in ein kleines Tonstudio.
Mit viel Kreativität basteln unsere Kids an verschiedenen
Liedern aus allen musikalischen Genren und an IntroEinspielern für Ihre YouTube Kanäle. Doch vor dem Erfolg
hat der Herr die Arbeit gesetzt und so wird weiter jeden
Dienstag fleißig geübt und experimentiert. Als großes Ziel
dabei vor Augen: Eine eigene CD mit den
selbstproduzierten Liedern.
(Daniel Hoffmann)
Die Donnerstagsgruppe - von Wald und Burgruine zu Dungeons und Dragons
Unsere
Donnerstagsgruppe
konnte im September ihr
„Survival-“ Projekt mit einem
Knaller
beenden:
Eine
Übernachtung
in
freier
Wildbahn, im Schatten einer
alten Burgruine, mitten im
Wald. Hier konnten dann alle
Survivalfertigkeiten, die vorher
im Laufe des Projektes eingeübt
wurden, eingebracht werden,
um einen trockenen Schlafplatz,
ein Lagerfeuer und natürlich
auch etwas leckeres zu Essen aufgebaut und zubereitet zu bekommen. Nach diesem Abenteuer
verabschiedete sich die Gruppe dann von Tobias Happe und es wurde Zeit für ein neues Projekt,
welches uns durch den Winter begleiten soll. Auch in der Donnerstagsgruppe wurde viel überlegt,
diskutiert und debattiert. Schließlich einigten sich die Kids auf ein Projekt mit dem Oberthema:
Fantasy- und Rollenspiele. Seit einigen Wochen beschäftigen wir uns nun also mit verschiedenen
Spielen aus diesem Bereich und hoffen als Projektabschluss ein eigenes Spiel mit viel „Fantasy“
zu entwickeln.
(Daniel Hoffmann)
Und was sonst noch so passiert …
Marte Meo:
In der 4. Ausgabe unserer Abenteuerwerkstatt-Times berichteten wir über Marte Meo, eine
Methode zur Entwicklungsunterstützung, mit Videobegleitung.
Inzwischen habe ich die Basisausbildung zum Marte Meo Practitioner abgeschlossen. Die Kamera
wurde in Beratungsgesprächen, in der Hilfe für junge Volljährige und bei begleiteten Umgängen
eingesetzt.
Die Familien können sich in Alltagssituationen anschauen, welches eine erstaunliche Wirkung auf
die Akteure/Handelnden hat. Sie waren überrascht von sich selbst und erkannten unvermittelt
eigene Fähigkeiten, die ihnen nicht bewusst waren. Auf dieses Erkennen können sie im
Entwicklungsverlauf der Hilfe aufbauen.
Mit dem nächsten Schritt der Marte Meo Ausbildung zum Marte Meo Therapist werde ich
befähigt, als Matre Meo Beraterin für die Abenteuerwerkstatt tätig zu sein.
(Heidi Strack)
Schutzkonzept – „Gewalt? – Ein No-Go!“
Unser großes Schutzkonzept „Gewalt – ein No-Go!“ nähert sich
nun mit großen Schritten der Vollendung. Im Rahmen der
Konzeptarbeit wollten wir natürlich wissen, was denken denn
eigentlich unsere Kinder, Jugendlichen und deren Eltern? Die
Ergebnisse, die sich auch in dem Konzept wiederfinden, und uns
zum Denken und Handeln anregen, wollen wir Ihnen natürlich
auch an dieser Stelle nicht vorenthalten:
So benannten die Eltern, dass es sie freue, dass es einen Ort für
ihre Kinder gebe, wo sie mitbestimmen und sich ausprobieren
dürften, sich sozial erproben und lernen könnten, und es darüber
hinaus Betreuer gebe, die sich der Probleme annehmen würden. Hervorgehoben wurde außerdem,
dass die engagierten Mitarbeiter besonders die Eltern-Kind-Beziehungen im Fokus hätten. Gelobt
wurden außerdem die Feste, Unternehmungen und Projekte an sich, sowie die Ausstattung und das
Außengelände. Als Veränderungswünsche wurden feste Bürozeiten, zeitliche Ausdehnung der
Teilnahme, freier Zugang zur Abenteuerwerkstatt genannt, neben zahlreicher Aussagen, dass
keine Veränderungswünsche vorhanden seien. Mehr Mitsprachrecht wünschten die Eltern sich in
den Bereichen Freizeit, Schule und Gespräche. Diese würden gerne mehr über die Dauer der
Teilnahme bei der Abenteuerwerkstatt mitreden können, sowie bei der Planung und Durchführung
von Festen, Aktionstagen und Ferienfreizeiten. Darüber hinaus wurden mehr gemeinsame Projekte
mit den Kindern und Jugendlichen gewünscht, da die Eltern in dieser Zeit sich wirklich nur mit
ihren Kindern beschäftigen würden, und Arbeit, Alltag, Haushalt außen vorbleiben würden.
Die Kinder und Jugendlichen stimmten in diesen Dingen mit ihren Eltern überein. Ihr Fokus lag
auf dem Positiven und der Verschiedenartigkeit der Projekte, dass sie dort mitbestimmen und neue
Freunde finden könnten, und die Betreuer immer ein Ohr für sie hätten. Einen weiteren
Schwerpunkt legten die Kinder und Jugendlichen auf das Positive der Räumlichkeiten und des
Außengeländes, sowie die Pferde und das Reiten. Bei den Veränderungswünschen war das Wort
„nix“ am meisten vertreten. Ansonsten bestand der Wunsch nach weiteren Freizeitmöglichkeiten,
mehr Spielmöglichkeiten, Veränderung bzw. Erweiterung des Außengeländes und der
Räumlichkeiten, sowie bezogen auf die Pferde und den Parcours. Zuletzt wurde vereinzelt
genannt, dass die Kinder und Jugendlichen noch mehr Rücksicht auf einander nehmen sollten,
besser behandelt und akzeptiert werden sollte, wenn man nicht mehr könne. Bzgl. ihrer
Mitsprachemöglichkeiten schrieben zahlreiche Kinder und Jugendliche, dass diese ausreichend
vorhanden seien. Dennoch bestand vereinzelt der Wunsch noch mehr bei der Projektwahl, Planung
und Durchführung der Projekte, Feste und Unternehmungen, sowie bei der konkreten
Arbeitsaufteilung und Veränderung von Dingen einbezogen zu werden bzw. mitzuwirken.
Die Anregungen und Wünsche der Kinder, Jugendlichen und Eltern nimmt der Abenteuerwerkstatt
e.V. ernst, und wird diese zukünftig in angemessener Weise berücksichtigen.
(Axel Winkler)
Unsere Mitarbeiter stellen sich vor:
Daniel Hoffmann
Sozialpädagoge & Erlebnispädagoge
Bereiche Jugendhilfe und erlebnispädagogische Sozialkompetenztrainings für Schulklassen
Hallo, mein Name ist Daniel Hoffmann und seit dem
01.09.2015 verstärke ich das Team der Abenteuerwerkstatt.
Ich bin 35 Jahre alt, Diplom- Sozialpädagoge von Beruf,
Erlebnispädagoge im Herzen und arbeite zurzeit noch
nebenberuflich an der Erlangung meines Masters in
Heilpädagogik. Ich bin verheiratet und wohne mit meiner
Frau und unserer Hündin Mila im schönen Much im RheinSieg-Kreis. Vor meinem Wechsel zur Abenteuerwerkstatt,
habe ich im Jugendzentrum unserer Gemeinde gearbeitet
und war davor noch im Bereich der Tagesgruppenarbeit,
dort später in Leitungsfunktion tätig.
In der Abenteuerwerkstatt begleite ich neben meinen 3
sozialen Gruppen noch die erlebnispädagogischen
Schulprogramme, bin im Bereich der Einzelfallhilfen
unterwegs und betreue zurzeit zwei syrische Familien in
Kürten.
Auf meine neue Aufgabe hier freue ich mich sehr und hoffe,
Sie alle in der nächsten Zeit auch im persönlichen Kontakt
kennen zu lernen.
Kurz notiert:
Saimen Möller hat im September 2015 seine Ausbildung zum Antigewalttrainer erfolgreich
abgeschlossen. Damit ist er neben Axel Winkler der zweite Mitarbeiter, der über eine berufliche
Zusatzqualifikation als Antigewalttrainer verfügt. Darüber hinaus betreut er neben seiner Tätigkeit
als pädagogische Ergänzungskraft in der Donnerstagsgruppe seit dem Sommer ein wöchentliches
AG-Angebot für den Abenteuerwerkstatt e.V. an der Jakob Moreno Schule in Gummersbach.
Wussten Sie, dass…
… der Abenteuerwerkstatt e.V. Schülern und Studenten die Möglichkeit gibt, Praktika und
Praxissemester bei uns zu absolvieren?
… Jugendliche, die Sozialstunden ableisten müssen, dies pädagogisch betreut bei uns tun
können?
… wir einen Bereitschaftsdienst haben, über den unsere Kinder, Jugendlichen und Familien
uns auch am Wochenende oder an Feiertagen erreichen können, wenn es „brennt“?