Abenteuerwerkstatt-Times Abenteuerwerkstatt e.V. Eltern- und Familienbrief Ausgabe 6 Winter 2015 Winternacht Wie ist so herrlich die Winternacht! Es glänzt der Mond in voller Pracht Mit den silbernen Sternen am Himmelszelt. Es zieht der Frost durch Wald und Feld Und überspinnet jedes Reis Und alle Halme silberweiß. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) Er hauchet über dem See, und im Nu, Noch eh' wir's denken, friert er zu. So hat der Winter auch unser gedacht Und über Nacht uns Freude gebracht. Nun wollen wir auch dem Winter nicht grollen Und ihm auch Lieder des Dankes zollen. Liebe Eltern, liebe Familien, liebe Kinder und Jugendliche, Liebe Eltern, liebe Familien, liebe Kinder und Jugendliche, ein aufregendes Jahr liegt hinter uns. Wechsel haben stattgefunden, nicht nur bei unseren Kindern, Jugendlichen und Familien, auch zwei langjährige Mitarbeiterinnen sind zu neuen Ufern aufgebrochen. Anika Müller ist im September Mutter geworden, und genießt jetzt die Zeit mit ihrem neuen Erdenbürger, während Nadine Schrobenhauser nach Duisburg zu ihrem Lebensgefährten gezogen ist. Wir wünschen beiden alles, alles Gute, und sagen noch einmal „Danke“ für ihren Einsatz ihre Ideen und ihre Inspirationen, die den Abenteuerwerkstatt e.V. ganz wesentlich begleitet und mitgestaltet haben. Aber wie heißt es so schön, das einzig Beständige ist der Wandel, daher freuen wir uns, als neuen Kollegen Daniel Hoffmann begrüßen zu dürfen, der die entstandene Lücke mit großem Engagement und neuen, eigenen Akzenten ausfüllt. Seine Vorstellung finden Sie auch in dieser Ausgabe. Weitere Berichte finden Sie zu unserer erlebnispädagogischen Maßnahme „Eifel-Camp“ in den Sommerferien, den erlebnispädagogischen Sozialkompetenztrainings mit der Jakob-MorenoSchule, sowie der Hauptschule Waldbröl und, und, und.... Der Abenteuerwerkstatt e.V. setzt sich ein! Auch wir beschäftigen uns natürlich mit der Frage, wie wir sowohl die ankommenden Flüchtlinge, aber auch unsere Gesellschaft bei dieser riesigen Herausforderung unterstützen können. Ein Beispiel hierfür ist die Integration eines jungen Mannes aus Guinea als Praktikant bei uns, ein Weiteres der geplante Sprachkurs für junge Menschen. Denn Sprache ist die Grundlage dafür, hier ankommen und sich in unserer Gesellschaft zurecht finden zu können. Für die Belange „unserer Kinder, Jugendlichen und Familien setzen wir uns in den Stadtteilkonferenzen der Gummersbacher Stadtteile Derschlag und Bernberg, aber auch beim „Runden Tisch“ für Jugendarbeit ein. Für das Kreisjugendamt des Oberbergischen Kreises werden wir dieses Jahr erstmalig ein erlebnispädagogisches Programm als Preis für herausragende Jugendarbeit anderer Kinder- und Jugendorganisationen stiften. Und selbstverständlich waren auch dieses Jahr wieder unsere Boote zum Weltkindertag in Lindlar auf dem Teich. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die Janusz-Korczak-Schule Lindlar für die langjährige tolle Kooperation! Begleiten Sie uns in unserer mittlerweile 6. Ausgabe der „Times“, durch ein lebhaftes zweites Halbjahr 2015. Deren Auflage beständig steigt, was uns natürlich auch ein bisschen stolz macht. Über Anregungen, Wünschen und konstruktive Kritik, oder auch Leserbriefe zur „Times“ aber auch zu unserer Arbeit freuen wir uns übrigens auch! Ihr Axel Winkler Inhaltsverzeichnis 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Titelseite Grußwort / Impressum Ein Blick zurück – was in den letzten Monaten so alles passiert ist Aktuelles aus den Gruppen Was sonst noch so passiert Unsere Mitarbeiter stellen sich vor Kurz notiert S1 S 2-7 S 7-10 S 11 S 12 S 12 Impressum: Abenteuerwerkstatt e.V. Am Brunnen 6 51789 Lindlar 1. Vorsitzender S. Happe 2. Vorsitzender A. Sattler Schatzmeisterin S. Nagl Ein Blick zurück - was in den letzten Monaten so alles passiert ist … / = Erlebnispädagogische Ferienmaßnahme Eifelcamp 2015 vom 06. -10.07. 2015 Auch dieses Jahr, nunmehr zum dritten Mal, war der wunderschöne Eifelort Blens das Ziel unserer erlebnispädagogischen Ferienmaßnahme „Eifel-Camp“. Fünfzehn Jugendliche, vier Pädagogen und zwei Hunde machten sich auf die Reise in die Wildnis. Neben „unseren“ Abenteuerwerkstättern hatten wir auch wieder einige externe Kinder und Jugendliche dabei, die (auch wie immer) schnell integriert waren, und einfach von Anfang an dazu gehörten. Da wir wieder einige Jugendliche als „Wiederholungstäter“ dabei hatten, konnten diese als Paten die Pädagogen unterstützen, den anderen Jugendlichen den Ort mit seiner Umgebung, die Strukturen, Regeln und Abläufe bei den Aktionen näher zu bringen. Bei bestem Sommerwetter standen auch 2015 wieder Kanufahren auf der Rurtalsperre, eine Höhlentour bei Gerolstein, Bogenschießen und, neben zahlreichen anderen Aktionen, tägliche Lagerfeuer auf dem Programm. Dass der einzige Regentag eine Regennacht war, und diese ausgerechnet bei unserer Übernachtung unter freiem Himmel im Wald über uns kam, kann passieren, und gehört halt einfach auch dazu, wenn man sich auf eine abenteuerliche Reise begibt… ABER, wir und unsere Jugendlichen sind ja nicht aus Zucker und natürlich entsprechend vorbereitet. So entstand ein reges Treiben, genügend regensichere Schlafmöglichkeiten im Wald zu bauen, bevor der (doch ziemlich heftige) Regen begann Nachdem wir ja schon in den Vorjahren das Kreiskrankenhaus in Düren kennenlernen durften, war dieses Jahr darüber hinaus auch das Krankenhaus in Gerolstein ein weiterer Programmpunkt. Aber Erlebnispädagogik, wie alle handlungsorientierten Methoden, kann eben auch bedeuten, dass es seine Berechtigung hat, wenn Taschenmesser bei den Erwachsenen abgegeben werden sollen, und dass man lernt, dass Teppichmesser mit Hakenklingen eben keine Schnitzmesser sind . Und dass Übernachtungen am Lagerfeuer oder im Wald im 1000-Sterne-Hotel einfach wunderschön sind... Fazit der Abschlussrunde war auch dieses Jahr wieder, dass alle, Jugendliche und Erwachsene viel Spaß hatten, und sich schon auf das nächste Jahr freuen. Dann vielleicht mit einem neuen Ziel… (Axel Winkler) Erlebnispädagogik mit Schulklassen Erlebnispädagogik als handlungsorientierte Methode des sozialen Lernens ermöglicht eine andere (und vielleicht auch neue) Sichtweise auf den Umgang mit sich selbst und anderen. Hierfür werden häufig z.B. natursportliche Elemente wie Kanufahren, Bogenschießen oder auch Klettern genutzt. Denn die entstehenden Situationen müssen nicht konstruiert werden, sondern die Anforderungen an den Einzelnen und die Gruppe/Schulklasse ergeben sich aus dem jeweils genutzten Medium von selbst. Die Spannung, das Abenteuer, das außergewöhnliche Erlebnis, bringt meist einen ungeheuer starken Aufforderungscharakter mit, so dass es den Kindern und Jugendlichen in der Regel sehr leicht fällt, sich auf die Angebote einzulassen. Somit findet das Lernen oft quasi „nebenbei“ und spielerisch statt. Hier arbeiten wir seit langem mit zahlreichen Schulen zusammen. So veranstaltet z.B. das Gymnasium Lindlar seit vielen Jahren einen Klassenfindungstag mit ihren fünften Klassen mit uns, oder wir führen erlebnispädagogische Langzeittrainings mit Klassen der Hauptschule Lindlar durch. Dieses Jahr konnten wir darüber hinaus zwei besondere „Schmankerl“ umsetzen. Vor den Sommerferien führten wir mit allen 13 Klassen der Jakob-Moreno-Schule zweitägige Trainings durch. Während wir mit den älteren Jugendlichen sehr klar die nötigen sozialen und organisatorischen Kompetenzen (Motivation, Aufgeschlossenheit, Hilfsbereitschaft, Pünktlichkeit, etc.) im Hinblick auf ihre berufliche Perspektive thematisierten, standen für die jüngeren Kinder und Jugendlichen ähnliche Themen, allerdings auf die Schule und die Klassengemeinschaft gerichtet auf dem Programm. Räumlichkeiten und Außengelände unseres Jugend- und Familienzentrums in GummersbachDerschlag boten hierfür So wurde am ersten Tag geklettert, der Tower of Power gebaut, eine Murmelbahn durch´s Gelände gezogen, und vor allem ganz viel gelacht. Am zweiten Tag stand dann das Erleben der wackligen Kanus auf der Aggertalsperre an. Hier fanden die Schüler (und Lehrer ) schnell heraus, dass die Boote gar nicht sooo wackelig sind, und dass auch hier alle in einem Boot sitzen, und man nur vorankommt, wenn alle mitmachen. Die Pausen auf dem „Affenfelsen“ waren bei jeder Tour ein Höhepunkt, und bei all den Steinen die ins Wasser geflogen und übers Wasser geflitscht sind, konnte man fast meinen, dass kaum noch Steine am Ufer übrig blieben… Nach den Herbstferien standen dann Eintagesprogramme mit den sieben Klassen der Hauptschule Waldbröl im Kalender. Aus alter Verbundenheit zur Schulleiterin Frau Schmitt bewegten wir uns dabei ausnahmsweise einmal in für uns fremden Terrain ;) Hier waren die Schüler erst einmal etwas skeptisch, was sie denn wohl erwarten würde. Der Rundlauf aus Klettern, Bogenschießen, Laufendem A, Feuerspucken und noch vielem mehr ließ die Schüler dann aber schnell ihre Vorbehalte vergessen, und die Zeit war eigentlich immer zu vorbei… Vielen Dank an dieser Stelle sowohl an die Schule, als auch an Schwimmbad und die Gemeinde Waldbröl, die diese Aktion dann doch auf dem kleinen Dienstweg ermöglicht und zu manch lustigen und nachhaltigen Erinnerungen geführt hat. Das spätsommerliche Wetter war dabei natürlich auch ein sehr hilfreicher Kollege… Uns hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, und wir freuen uns auf das nächste Jahr. (Axel Winkler) Sommerferienaktionen - Ausflug in eine Kletterhalle und Nachtangeln Die Ferien werden von uns immer wieder gerne genutzt, um mit den durch uns betreuten Kindern und Jugendlichen besondere Aktionen durchzuführen, die den regulärer Rahmen der Sozialen Gruppenarbeit „sprengen“ würden. Beispiele in der Vergangenheit waren die „Alles mal anders Werkstatt“ im letzten Herbst oder das Boxtraining beim mehrfachen Weltmeister René Müller in den Osterferien. In diesem Sommer konnten wir ebenfalls zwei besondere Aktionen anbieten. Zum einen ging es in die Kletterhalle Bronx Rock in Wesseling. Wer wollte, konnte mächtig hoch hinaus! Bis zu 17 Metern sind die Kletterwände hier hoch… Neben dem richtigen Anlegen der Klettergurte, dem vorgeschriebenen Einbinden des Kletterseils über den Achterknoten und den grundlegenden Sicherheitsregeln beim Klettern und Sichern, ging es vor allem darum, sich selbst auszuprobieren, die eigenen Grenzen zu erfahren und diese ggf.an der ein oder anderen Stelle zu verschieben… Je nach den individuellen Möglichkeiten konnten die Kinder nach und nach neue Erfahrungen sammeln und erleben, zu was sie alles in der Lage sind… Egal ob an den Kletterwänden, dem Boulderbereich, den Wackelbalken oder an der Strickleiter… Überall gab es spannende und abwechslungsreiche Anforderungen zu entdecken und zu meistern, denen sich die Kinder mit viel Freude und Begeisterung stellten. Körperlich sichtlich geschafft, denn Klettern ist echt anstrengend, ging es dann stolz und zufrieden wieder zurück nach Derschlag… Ein weiteres Highlight war sicherlich auch die Nachtangelaktion… Unter Anleitung von unserem Kollegen Saimen Möller, der ambitionierter und fachkundiger Angler ist, konnten wir diese besondere Aktion anbieten. Im Angelparadies Alpetal, das von René Voss betrieben wird, durften wir außerhalb der regulären Öffnungszeiten nicht nur in seinen Teichen kostenfrei angeln, sondern auch dort nächtigen… So trafen wir uns um 17 Uhr in Derschlag am Jugend- und Familienzentrum „altes Kloster“ und fuhren mit Sack und Pack und vor allem der reichhaltigen Angelausrüstung von Saimen Möller nach Wiehl… Nachdem das Equipment ausgeladen und zum Ufer eines der Teiche gebracht wurde, bauten die Jungs zunächst die Zelte auf und richteten ihr Nachtlager ein. Und dann ging es ans eigentliche Thema: Angeln! Neben einigen theoretischen Hintergrundinformationen wie Köder, Angelrouten, verschiedene Angeltechniken ging es vor allem darum, sich selbst beim Angeln auszuprobieren, die Rute auszuwerfen, wieder richtig einzuholen usw… Was dem einen oder anderen nicht immer ganz leicht fiel war es die nötige Ruhe und Ausdauer mitzubringen. Denn wir mussten erleben, dass Angeln echt viel mit Geduld zu tun hat… Der Betreiber der Anlage René Voss, erfolgreicher Forellenfischer mit einigen nationalen und internationalen Titeln, ließ es sich auch nicht nehmen, unseren Jungs die Tricks und Kniffe seiner Spezialdisziplin Forellenfischen zu zeigen… Aus welchem Grund aber auch immer, wollten die Fische an diesem Tag aber nicht so beißen. Trotzdem gelang es letztlich jedem der mitgekommenen Jungs, einen Fisch an den Haken zu bekommen und erfolgreich aus dem Teich zu ziehen. Vorsorglicher Weise hatten wir aber auch fürs Grillen eingekauft und somit ließen wir uns die Würstchen und den Kartoffelsalat bei uriger Stimmung am Teich schmecken. Ein besonderes „Schmankerl“ war dann zu späterer Stunde eine von uns gefangene und frisch auf dem Grill zubereitete Forelle. In der Nacht fanden nicht alle zur Ruhe und ein Junge hatte so viel Ehrgeiz und Freude, dass er beständig die ganze Nacht durch angelte ohne zu schlafen! Am nächsten Morgen packten wir müde aber auch zufrieden unser Equipment wieder zusammen und nachdem die gefangenen Fische durch Saimen Möller noch filetiert wurden konnte jeder der Jungs seine „Beute“ mit nach Hause nehmen und sie sich zusammen mit der Familie schmecken lassen. (Tobias Happe) Arbeit mit Flüchtlingsfamilien Seit nunmehr 5 Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg der viele Menschen dazu veranlasst, sich mit dem Nötigsten auf den Weg zu machen und ihrer Heimat den Rücken zu kehren. Dabei nehmen Sie eine gefährliche und kräftezehrende Reise auf sich, an deren Ende die Hoffnung steht, bei uns einen friedlichen Ort zu finden wo ihre Familien überleben können. Wie so viele Menschen in diesem Land, beteiligt sich auch der Abenteuerwerkstatt e.V. an dem Versuch, diese Menschen bei uns willkommen zu heißen und ihnen bei der Integration in unsere Gesellschaft mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Neben unserem Praktikanten Fatako aus Guinea - der uns schon seit längerem im Rahmen der sozialen Gruppenarbeit unterstützt – begleiten wir nun auch 2 Familien aus Syrien (Damaskus und Aleppo) und speziell deren Kinder auf Ihrem Weg in die deutsche Gesellschaft. Praktisch bedeutet dies, die Begleitung zu verschiedenen Terminen bei Ämtern und Behörden, die Anmeldung an Schulen, Beschaffung von Erstausstattung wie Kleidung, Möbel und Schulsachen und die gesundheitliche Abklärung. Doch auch bei ganz simple Dinge, wie der Kauf einer Sim Karte um den Kontakt zu Familienangehörigen im Ausland zu halten oder dem Fahren mit dem öffentlichen Nahverkehr, das Erledigen von Einkäufen und Bankgeschäften, etc. benötigen diese Familien unsere Unterstützung. Neben der natürlich notwendigen Teilnahme an einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, ist auch die Dankbarkeit die uns von diesen Menschen entgegengebracht wird ein großer Ansporn. (Daniel Hoffmann) Hilfen für junge Volljährige (Jugendhilfe §41 SGB VIII Junge Menschen, die die Volljährigkeit erreicht haben, können dieses Angebot der Jugendhilfe in Anspruch nehmen. Die Gewährung der Hilfe dauert regelgerecht bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres. In begründeten Ausnahmefällen kann sie bis längstens zum 27. Lebensjahr erfolgen. Mit der Vollendung des 18. Lebensjahres erlischt die Erziehungsverantwortung der Eltern. Somit sind es die jungen Volljährigen selbst, die einen Antrag beim zuständigen Jugendamt auf diese Hilfeleistung stellen. Mittels dieser Hilfe soll den Jungen Menschen die Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung und einer eigenverantwortlichen Lebensführung gegeben werden. Die Hilfe kann sowohl eine fortgesetzte Hilfe, als auch eine Ersthilfe sein. Aufgabengebiete der „Hilfe für junge Volljährige“ sind die: Beratung und Anleitung bei der Erziehung der Kinder (bei jungen Müttern/Eltern) Unterstützung im Umgang mit Schulen, Ämtern und Ärzten Ggf. Wohnungssuche und Einrichtung Umgang mit Finanzen Haushaltsführung Entwicklung von Zukunftsplänen Anregungen und Angebote zur Freizeitgestaltung Klärung von Familienbeziehungen Vermittlung von weiterführenden oder zusätzlichen Hilfsangeboten. Voraussetzung für die Gewährung der Hilfe ist eine Mitwirkungsbereitschaft. Auch nach Beendigung der Hilfe kann der junge Mensch noch nachbetreut werden. Die Nachbetreuung dient dazu, in Notfällen oder Fragen die Unterstützung durch die bekannte Bezugsperson Beratung zu erhalten. Die Abenteuerwerkstatt bietet diese Hilfeform an und es ist uns eine Freude, junge Menschen in ein eigenverantwortliches Leben begleiten zu dürfen. (Heidi Strack) Aktuelles aus den Gruppen Veränderungen und Aktuelles aus dem Bereich Reitpädagogik Nach den Sommerferien gab es eine personelle Veränderung im Bereich Reitpädagogik. Wie schon im Vorwort berichtet, hat Nadine Schrobenhauser den Abenteuerwerkstatt e.V. nach langjähriger Mitarbeit verlassen und ist aus privaten Gründen ins Ruhrgebiet verzogen. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal vielmals für ihr Engagement beim Aufbau und der konzeptionellen Ausgestaltung der Reitpädagogik des Abenteuerwerkstatt e.V. bedanken. Die Reitpädagogikgruppen wurden nach den Sommerferien von Tobias Happe übernommen, der über eine entsprechende berufliche Zusatzqualifikation im Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren (DKThR) und langjährige Berufserfahrungen in diesem Bereich verfügt. Doris van Leeuwen als pädagogische Ergänzungskraft bildete während des Übergangs für die Kinder und Jugendlichen der Reitpädagogik eine konstante und verlässliche Beziehungsperson, so dass der Wechsel ohne größere Verunsicherungen begleitet werden konnte. Auch hierfür möchten wir uns bei Doris van Leeuwen bedanken! Zudem mussten wir uns von der Stute Sally trennen, da bei ihr eine unheilbare chronische Erkrankung diagnostiziert wurde und diese somit für uns nicht länger einsetzbar war. Nach einigem Hin und Her konnten wir eine gute neue Heimat für Sally finden und im September zog Sally dann nach Düren um. Für die Kinder und Jugendlichen war dieser Abschied nicht leicht, da Sally charakterlich einfach ein tolles Pferd war und sie von allen ins Herz geschlossen wurde. Aktuell wurde uns die Isländerstute Vina ehrenamtlich zur Verfügung gestellt, so dass wir weiterhin in unseren Reitpädagogikgruppen individuell und zielführend mit den dort betreuten Kindern und Jugendlichen arbeiten können. Perspektivisch ist der Erwerb eines dritten eigenen Pferdes geplant, wobei man noch nicht absehen kann, wann wir ein für unsere Zwecke geeignetes Pferd gefunden haben. Neben der Kindergruppe am Dienstag und der Jugendgruppe am Mittwoch wurde Mitte November eine neue Reitpädagogikgruppe für Jungen „gegründet“. Was im ersten Moment vielleicht ungewöhnlich klingt, da bisher der überwiegend Teil innerhalb der Reitpädagogik Mädchen waren, stellt letztlich eine sinnvolle und passgenaue Ergänzung unserer Angebote dar. Denn auch Jungen profitieren vom Umgang mit Tieren und insbesondere durch die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd. Sie bietet vielseitige Möglichkeiten des Sozialen Lernens, des Erfahrens von Selbstwirksamkeit, dem Vermitteln von Erfolgserlebnissen und nicht zuletzt dem Erleben von Nähe und Geborgenheit. Und auch dies ist unserer Ansicht und Erfahrung nach für Jungen wichtig, auch wenn sie dies im Alltag nur schwerlich zulassen können. (Tobias Happe) Die Dienstagsreitgruppe stellt sich vor – (Kindergruppe von 8 – 12 Jahren): Die Dienstagsgruppe sind Gina, Leonie, Dawina und Lilly. Wir warten zuhause auf Tobias, dann holt er uns ab. Dann fahren wir gemeinsam zum Reitstall in Jedinghagen. Am Anfang machen wir immer eine Runde und danach holen wir die Pferde und putzen sie. Wir reiten viel im Gelände und auf dem Reitplatz und bewegen uns viel an der frischen Luft. Die Pferde sind Vina, Sunny und Sammy und sie sind echt süß. Vina ist eine Isländerstute. Wir dürfen uns aussuchen was wir machen und mit welchem Pferd. Aussuchen dürfen wir z.B. ob wir mit Sattel, Voltigurt oder ohne alles reiten wollen. Und wir dürfen aussuchen ob wir im Schritt, Trab oder manchmal Galopp reiten wollen. Uns macht es Spaß mit den Pferden zu reiten. Die Pferde arbeiten immer gut mit. Einige von uns reiten auch schon selbstständig mit Zügeln. Wir haben mit den Erwachsenen, Kindern, Hunden und Pferden viel Spaß. Zum Schluss essen wir noch was und erzählen uns, wie die Stunde heute war. Danach fährt Tobi uns alle einzeln wieder nach Hause. (Gina, Leonie Dawina und Lilly) Reitpädagogik – Die Mittwochsgruppe (Kinder und Jugendgruppe von 10-15 Jahren) - ( Wir, Ann-Kathrin, Shire Sophie, Katharina und Kimberly, haben im Moment das Projekt Reiten lernen. Wir lernen viele verschiedene Gangarten wie z.B. Galopp, Traben und Tölt. Unsere Gruppe reitet mal mit Sattel mal ohne, mal mit Patt und Gurt. Die Reitstunden finden in Jedinghagen auf dem Reiterhof Velbecker statt. Wir beginnen mit einer Befindlichkeitsrunde, wo jeder erzählen kann wie seine Woche war und mit welchem Pferd er arbeiten möchte. Wir haben drei Pferde – Sunny und Sammy, die der Abenteuerwerkstatt gehören, und ein „Leihpferd“ namens Vina. Nach der Runde gehen wir zu den Pferden um sie zu putzen und um sie fertig zu machen . Wir haben viele Möglichkeiten an verschieden Orten zu reiten z.B. im Wald, Reitplatz, Roundpen und Reithalle. Meistens gehen wir auf den Reitplatz und danach in den Wald. Am Ende bringen wir die Pferde zurück in den Stall und machen eine Endrunde wo jeder sagen kann wie es ihm heute gefallen hat, was gut lief und was nicht so gut lief. Danach fährt Tobias uns nach Hause. Ann-Kathrin : „ Ich finde die Gruppe generell cool und es ist immer Abwechslungsreich ;).“ Katharina : „ Ich mag die Tiere, die Menschen und die Atmosphäre ;).“ Kimberly : „ Ich finde es hier sehr cool ;).“ Shire : „ Ich mag die Tiere. Und das ich reiten darf ;).“ (Ann-Kathrin, Katharina, Kimberly und Shire) „Häuschen am Fluss“ – Aktuelles Projekt der Montagsgruppe Was lange währt, wird endlich gut...Das Projekt „Hausbau“ nähert sich- pünktlich zum beginnenden Winter – dem Ende zu. Gemeinsam mit Tobias, Yannick und Daniel, entstand in den letzten Monaten auf unserem Gelände ein kleines Häuschen aus Holz und Steinen, direkt am Fluss gelegen. Auch wenn unsere Montagsgruppe aus unseren „Kleinsten“ besteht, so haben Sie doch großes Vollbracht. Zum Ende des Projektes belohnten wir uns dann stilecht mit einer Handwerkermahlzeit: Grillwürstchen im Brötchen! Ein schönes Ende für das Gruppenprojekt mit Tobias und gleichzeitig ein schöner Anfang für die Gruppe mit Daniel und Yannick. Nun geht es mit frischen Ideen auf die Suche nach einem neuen, gemeinsamen Projekt. (Daniel Hoffmann) Die Dienstagsgruppe - selber Musik machen mit dem Computer Auch aus unserer Dienstagsgruppe gibt es Neues zu berichten: Hier fiel der Wechsel von Axel zu Daniel zeitgleich mit dem Finden eines neuen Projektes zusammen. Nach hitzigen Debatten und vielen Überlegungen entschied sich die Gruppe dazu, ein Projekt mit dem Medium Musik an den Start zu bringen. Mit Hilfe von Computersoftware, Laptops und Lautsprechern verwandelt sich unser Gruppenraum nun jeden Dienstag in ein kleines Tonstudio. Mit viel Kreativität basteln unsere Kids an verschiedenen Liedern aus allen musikalischen Genren und an IntroEinspielern für Ihre YouTube Kanäle. Doch vor dem Erfolg hat der Herr die Arbeit gesetzt und so wird weiter jeden Dienstag fleißig geübt und experimentiert. Als großes Ziel dabei vor Augen: Eine eigene CD mit den selbstproduzierten Liedern. (Daniel Hoffmann) Die Donnerstagsgruppe - von Wald und Burgruine zu Dungeons und Dragons Unsere Donnerstagsgruppe konnte im September ihr „Survival-“ Projekt mit einem Knaller beenden: Eine Übernachtung in freier Wildbahn, im Schatten einer alten Burgruine, mitten im Wald. Hier konnten dann alle Survivalfertigkeiten, die vorher im Laufe des Projektes eingeübt wurden, eingebracht werden, um einen trockenen Schlafplatz, ein Lagerfeuer und natürlich auch etwas leckeres zu Essen aufgebaut und zubereitet zu bekommen. Nach diesem Abenteuer verabschiedete sich die Gruppe dann von Tobias Happe und es wurde Zeit für ein neues Projekt, welches uns durch den Winter begleiten soll. Auch in der Donnerstagsgruppe wurde viel überlegt, diskutiert und debattiert. Schließlich einigten sich die Kids auf ein Projekt mit dem Oberthema: Fantasy- und Rollenspiele. Seit einigen Wochen beschäftigen wir uns nun also mit verschiedenen Spielen aus diesem Bereich und hoffen als Projektabschluss ein eigenes Spiel mit viel „Fantasy“ zu entwickeln. (Daniel Hoffmann) Und was sonst noch so passiert … Marte Meo: In der 4. Ausgabe unserer Abenteuerwerkstatt-Times berichteten wir über Marte Meo, eine Methode zur Entwicklungsunterstützung, mit Videobegleitung. Inzwischen habe ich die Basisausbildung zum Marte Meo Practitioner abgeschlossen. Die Kamera wurde in Beratungsgesprächen, in der Hilfe für junge Volljährige und bei begleiteten Umgängen eingesetzt. Die Familien können sich in Alltagssituationen anschauen, welches eine erstaunliche Wirkung auf die Akteure/Handelnden hat. Sie waren überrascht von sich selbst und erkannten unvermittelt eigene Fähigkeiten, die ihnen nicht bewusst waren. Auf dieses Erkennen können sie im Entwicklungsverlauf der Hilfe aufbauen. Mit dem nächsten Schritt der Marte Meo Ausbildung zum Marte Meo Therapist werde ich befähigt, als Matre Meo Beraterin für die Abenteuerwerkstatt tätig zu sein. (Heidi Strack) Schutzkonzept – „Gewalt? – Ein No-Go!“ Unser großes Schutzkonzept „Gewalt – ein No-Go!“ nähert sich nun mit großen Schritten der Vollendung. Im Rahmen der Konzeptarbeit wollten wir natürlich wissen, was denken denn eigentlich unsere Kinder, Jugendlichen und deren Eltern? Die Ergebnisse, die sich auch in dem Konzept wiederfinden, und uns zum Denken und Handeln anregen, wollen wir Ihnen natürlich auch an dieser Stelle nicht vorenthalten: So benannten die Eltern, dass es sie freue, dass es einen Ort für ihre Kinder gebe, wo sie mitbestimmen und sich ausprobieren dürften, sich sozial erproben und lernen könnten, und es darüber hinaus Betreuer gebe, die sich der Probleme annehmen würden. Hervorgehoben wurde außerdem, dass die engagierten Mitarbeiter besonders die Eltern-Kind-Beziehungen im Fokus hätten. Gelobt wurden außerdem die Feste, Unternehmungen und Projekte an sich, sowie die Ausstattung und das Außengelände. Als Veränderungswünsche wurden feste Bürozeiten, zeitliche Ausdehnung der Teilnahme, freier Zugang zur Abenteuerwerkstatt genannt, neben zahlreicher Aussagen, dass keine Veränderungswünsche vorhanden seien. Mehr Mitsprachrecht wünschten die Eltern sich in den Bereichen Freizeit, Schule und Gespräche. Diese würden gerne mehr über die Dauer der Teilnahme bei der Abenteuerwerkstatt mitreden können, sowie bei der Planung und Durchführung von Festen, Aktionstagen und Ferienfreizeiten. Darüber hinaus wurden mehr gemeinsame Projekte mit den Kindern und Jugendlichen gewünscht, da die Eltern in dieser Zeit sich wirklich nur mit ihren Kindern beschäftigen würden, und Arbeit, Alltag, Haushalt außen vorbleiben würden. Die Kinder und Jugendlichen stimmten in diesen Dingen mit ihren Eltern überein. Ihr Fokus lag auf dem Positiven und der Verschiedenartigkeit der Projekte, dass sie dort mitbestimmen und neue Freunde finden könnten, und die Betreuer immer ein Ohr für sie hätten. Einen weiteren Schwerpunkt legten die Kinder und Jugendlichen auf das Positive der Räumlichkeiten und des Außengeländes, sowie die Pferde und das Reiten. Bei den Veränderungswünschen war das Wort „nix“ am meisten vertreten. Ansonsten bestand der Wunsch nach weiteren Freizeitmöglichkeiten, mehr Spielmöglichkeiten, Veränderung bzw. Erweiterung des Außengeländes und der Räumlichkeiten, sowie bezogen auf die Pferde und den Parcours. Zuletzt wurde vereinzelt genannt, dass die Kinder und Jugendlichen noch mehr Rücksicht auf einander nehmen sollten, besser behandelt und akzeptiert werden sollte, wenn man nicht mehr könne. Bzgl. ihrer Mitsprachemöglichkeiten schrieben zahlreiche Kinder und Jugendliche, dass diese ausreichend vorhanden seien. Dennoch bestand vereinzelt der Wunsch noch mehr bei der Projektwahl, Planung und Durchführung der Projekte, Feste und Unternehmungen, sowie bei der konkreten Arbeitsaufteilung und Veränderung von Dingen einbezogen zu werden bzw. mitzuwirken. Die Anregungen und Wünsche der Kinder, Jugendlichen und Eltern nimmt der Abenteuerwerkstatt e.V. ernst, und wird diese zukünftig in angemessener Weise berücksichtigen. (Axel Winkler) Unsere Mitarbeiter stellen sich vor: Daniel Hoffmann Sozialpädagoge & Erlebnispädagoge Bereiche Jugendhilfe und erlebnispädagogische Sozialkompetenztrainings für Schulklassen Hallo, mein Name ist Daniel Hoffmann und seit dem 01.09.2015 verstärke ich das Team der Abenteuerwerkstatt. Ich bin 35 Jahre alt, Diplom- Sozialpädagoge von Beruf, Erlebnispädagoge im Herzen und arbeite zurzeit noch nebenberuflich an der Erlangung meines Masters in Heilpädagogik. Ich bin verheiratet und wohne mit meiner Frau und unserer Hündin Mila im schönen Much im RheinSieg-Kreis. Vor meinem Wechsel zur Abenteuerwerkstatt, habe ich im Jugendzentrum unserer Gemeinde gearbeitet und war davor noch im Bereich der Tagesgruppenarbeit, dort später in Leitungsfunktion tätig. In der Abenteuerwerkstatt begleite ich neben meinen 3 sozialen Gruppen noch die erlebnispädagogischen Schulprogramme, bin im Bereich der Einzelfallhilfen unterwegs und betreue zurzeit zwei syrische Familien in Kürten. Auf meine neue Aufgabe hier freue ich mich sehr und hoffe, Sie alle in der nächsten Zeit auch im persönlichen Kontakt kennen zu lernen. Kurz notiert: Saimen Möller hat im September 2015 seine Ausbildung zum Antigewalttrainer erfolgreich abgeschlossen. Damit ist er neben Axel Winkler der zweite Mitarbeiter, der über eine berufliche Zusatzqualifikation als Antigewalttrainer verfügt. Darüber hinaus betreut er neben seiner Tätigkeit als pädagogische Ergänzungskraft in der Donnerstagsgruppe seit dem Sommer ein wöchentliches AG-Angebot für den Abenteuerwerkstatt e.V. an der Jakob Moreno Schule in Gummersbach. Wussten Sie, dass… … der Abenteuerwerkstatt e.V. Schülern und Studenten die Möglichkeit gibt, Praktika und Praxissemester bei uns zu absolvieren? … Jugendliche, die Sozialstunden ableisten müssen, dies pädagogisch betreut bei uns tun können? … wir einen Bereitschaftsdienst haben, über den unsere Kinder, Jugendlichen und Familien uns auch am Wochenende oder an Feiertagen erreichen können, wenn es „brennt“?
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