Anwendungstechnik Combi Protec im Weinbau

Populationskontrolle Kirschessigfliege
Frass – Stimulanz- oder Köderverfahren
Funktion, Technik und Ergebnisse
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Frass – Stimulanz - oder Köderverfahren
Über die Genehmigung des Zusatzstoffes können folgende
Anwendungsempfehlungen für das Köderverfahren in Baden –
Württemberg gegeben werden:
1. Kirschfruchtfliege mit Mospilan SG
2. Saugende und beissende Insekten im Gewächshaus
mit Calypso
3. Kirschessigfliege mit Spintor bei Kelter – und Tafeltrauben
Die Anwendungen in der Präsentation stellen einen
Erfahrungsbericht über das Jahr 2014 dar.
Bitte beachten Sie die gültigen Zulassungen. Breisach, im Juni 2015
Uwe Dederichs.
Pflanzenschutzberatung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft
Erwerbsobstbau
Südbaden
- Weinbauberatung -
Frass – Stimulanz - oder Köderverfahren
Die Präsentation gliedert sich in drei Teile:
Funktion des Verfahrens
Technik des Verfahrens
Ergebnisse des Verfahrens
Uwe Dederichs.
Pflanzenschutzberatung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft
Erwerbsobstbau
Südbaden
- Weinbauberatung -
Frass – Stimulanz - oder Köderverfahren
Funktion des Verfahrens
Uwe Dederichs.
Pflanzenschutzberatung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft
Erwerbsobstbau
Südbaden
- Weinbauberatung -
Was ist Frass – Stimulanzverfahren
oder Köderverfahren?
Köderverfahren = „Baitsprays“
Gegen Fliegen seit über 40 Jahren weltweit im
Einsatz
z. B: Mittelmeerfruchtfliege, Kirschfruchtfliege,
Walnussfruchtfliege, …
 Frassköder auf Proteinbasis mit
Insektizidzusatz
 bislang traditionell grobtropfige Anwendung als
Spotbehandlung
Uwe Dederichs.
Pflanzenschutzberatung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft
Erwerbsobstbau
Südbaden
- Weinbauberatung -
Was ist Frass – Stimulanzverfahren
oder Köderverfahren?
Köderverfahren = „Baitsprays“
-
-
-
Fruchtfliegen hoch beweglich: klassische
Kontaktinsektizidverfahren haben Lücke:
kein Entwicklungsfrass an / auf der Frucht
Frasspunkte sollen diese Lücke schliessen:
Bekämpfung der Erwachsenen Tiere über deren
Ernährungsverhalten
Je höher die Anzahl von Frasspunkten, desto wahrscheinlicher
das Auffinden einer Frassstelle
(Pheromon im Weinbau ist die Umkehrung: Pheromon verringert das wahrscheinliche
Auffinden des Weibchens)
Uwe Dederichs.
Pflanzenschutzberatung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft
Erwerbsobstbau
Südbaden
- Weinbauberatung -
Was ist Frass – Stimulanzverfahren
oder Köderverfahren?
Köderverfahren = „Baitsprays“
Grösse des Frasspunktes beeinflusst die Wirkung:
zu klein: zu wenig Nahrung mit Insektizid wird
aufgenommen
zu gross: zu wenige Frasspunkte liegen vor:
Frasspunkte werden zu selten gefunden
Uwe Dederichs.
Pflanzenschutzberatung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft
Erwerbsobstbau
Südbaden
- Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung mit Köder 2014
NEU: Injektordüsen im Einsatz gegen Dros. suzukii
Mittel- bis feintropfiges Sprühbild und regelmässige Verteilung,
auch aufgrund “Konkurrenz der Früchte” (v.a geschädigter Früchte als
Proteinquelle durch Hefebefall)
Nur ca. 2,5- 5% der Fläche benetzt
Keine Punktbelastung der Früchte
Lebensmittelkonforme Formulierung für WZ = 0 oder möglichst kurz
Damit neu: anstatt Spotbehandlung hohe Punktanzahl
mit sehr hoher Frasswahrscheinlichkeit
Quelle: Uwe Dederichs, LRA BH,FB 580
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung mit Köder 2014
Spritzbild
IDK 120-02,
Einzeldüsensprühbild
Quelle: Uwe Dederichs,
LRA BH,FB 580
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung mit Köder 2014
Spritzbild
IDK 120-02,
Einzeldüsensprühbild
Markiertes
Verteilungsmuster
Uwe Dederichs. Pflanzenschutzberatung
Erwerbsobstbau Südbaden
Folie 10
Kirschessigfliege bei Aufnahme des Köder- Insektizidgemisches
Quelle: Uwe Dederichs, LRA BH,FB 580
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderverfahren: das Belagsbild auf Blatt und Traube im Weinbau
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Frass – Stimulanz- oder Köderverfahren
mit combi protec Köderzusatzstoff
Aus dem Ausland sind als Fertigprodukte für das Frass –
Stimulanz- oder Köderverfahren folgende bekannt:
GF 120, Spintorfly, Syneis Appat (alle DOW Chemicals)
gegen verschiedene Fruchtfliegen.
In Deutschland eine Kombination
aus combi protec - Köderzusatzstoff
und Insektizid.
Im Weinbau 2014: Spintor
(für 2015 zugelassen am 17.06.2015 nach PfSG §22,2
bis 31.12.2015)
Frass – Stimulanz- oder Köderverfahren
mit combi protec Köderzusatzstoff
Aufwandmenge je Hektar 2014:
1 Liter combi-protec in 20 Liter Wasser + 5 ml SpinTor
Wichtig:
Zuerst lauwarmes Wasser vorlegen, dann combi-protec dazugeben sofort aufrühren! Anschließend SpinTor zugeben.
Nicht direkt in Brühebehälter geben.
Combi-protec am besten bei Temp. über 20 °C lösbar.
Applikation auf das trockene Blatt. Anwendung kurz vor
Niederschlägen vermeiden.
Keine Mischung mit Netzmittel, Fungizide oder Herbizide!
Nach dem Einsatz Spritze gründlich mit Wasser durchspülen!
Kirschessigfliegenbekämpfung mit Köder 2014
Obst- und Weinbau Sonderkulturen sind Raumkulturen:
Die Fruchtzonen bestimmen das Applikationsbild
Weinbau
Heidelbeeren
0,2 m³/lm
1:
Himbeeren
Brombeeren
0,6 m³/lm
3:
Tafelkirschen
Sauerkirschen
6,75 m³/lm
17
Die Raumstruktur führt zu gesonderten Anforderungen, bzw. Ausführungen
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung Beerenobst 2014
Applikation jede Reihe halbseitig
+ Sprüher mit Luftunterstützung
+ 6 bar, 9 km/h
+ je zwei IDK 120-02 (gelb)
Quelle: Uwe Dederichs,
LRA BH,FB 580
Kirschessigfliegenbekämpfung Tafelkirschen
2014
Applikation jede Reihe halbseitig
Quelle: Uwe Dederichs,
LRA BH,FB 580
Kirschessigfliegenbekämpfung Tafelkirschen
2014
..was im Freiland dann so aussieht
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung Kirschen 2015
Applikation jede Reihe beide Halbseiten
Industriekirschenanlagen
mit höheren Bäumen:
Hohe Fruchtbereiche und grosse Fruchtzone
Inzwischen im ersten Einsatz mit Quad:
Zwei Düsen ohne Drallkörper:
Albuz braun: unterer Bereich
Albuz gelb: oberer Bereich
Aufbau auf Quad: schnell, mit 20 l / ha
Jede Baumseite wird gefahren:
deutlich bessere Abdeckung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung Weinbau 2014
Applikation jede Reihe halbseitig
Quelle: Uwe Dederichs,
LRA BH,FB 580
Kirschessigfliegenbekämpfung Weinbau 2014
..was im Freiland dann so aussieht
…hier z.B. mit
Aufsattelspritze
im 4 – reihigen
Einsatz
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung 2014
Fahrschema Applikation auf Fruchtzone, jede Reihe halbseitig
Jede 4. Reihe
(Weinbau)
Jede 2. Reihe
Teilflächenbehandlung mit kurzen Wende – und Wegezeiten.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung 2015
Fahrschema Applikation auf Fruchtzone, jede Reihe beidseitig
Start
..usw
Für Kulturen mit grosser Fruchtzone zur besseren Abdeckung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung Weinbau 2014
Versuche im Weinbau 2013:
Anwendung auf Bewuchs im Herbizidstreifen:
Alternative zu Fruchtzone, falls Bewuchs vorhanden
und trockene Witterung
In 2014 nicht machbar, da ständig viel Bodenfeuchte durch Tau
und Niederschläge
Strategie 2014
Modifizierte Fruchtzonenbehandlung: sicherer und optimiert durch
Hinweise aus dem Obstbau
Spritzabstand 5 – 7 Tage, konsequent einzuhalten
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung Weinbau 2014
Ziel Köderverfahren:
20 – 30 Liter Spritzbrühe je Hektar gleichmäßig
und mitteltropfig verteilen
 Eine Düse je Seite
 Nur jede zweite bis vierte Gasse befahren –
je nach Technik
 Möglichst geringer Druck
 Keine / Leichte Luftunterstützung
 Zweistoffgeräte nutzen, falls vorhanden
Köderverfahren ist Sprühen im
Niederdrucksystem:
Druckbereich zwischen ca. 2,0 bis 3,5 bar
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Kirschessigfliegenbekämpfung Weinbau 2014
Zielbereich Köderverfahren:
Obere Traubenzone und Laubwand direkt
darüber
 Im Bereich der höchsten Attraktivität
 Unter die Blätter durch 45º - Winkel:
1. Abwaschschutz gegen Regen
2. KEF besser erfassen, da leicht schattiger
Bereich
 mitteltropfig: wichtig für Köderaufnahme
Warum Köderverfahren im Weinbau?
1. Wenig Insektizid: z.B. 3,12% von normal bei Spintor
2. Zulassung: 6 x und 7 Tage WZ: deutlich längere Behandlungszeit
3. So gut wie keine Abdrift (kein Nebel) und Nützlinge schonend
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten Düsentabelle
Quelle: Uwe Dederichs, LRA BH,FB 580
Fachbereich 580 – Landwirtschaft –
- Weinbauberatung -
Frass – Stimulanz - oder Köderverfahren
Technik des Verfahrens
Uwe Dederichs.
Pflanzenschutzberatung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft
Erwerbsobstbau
Südbaden
- Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen
Grundlagen Düsen
Geeignete Düsenmodelle z.B.:
Lechler IDK 80 / 120, 015 Grün, Lechler
IDK 80 / 120, 02 Gelb,
Und vergleichbare Modelle wie AVI, Albuz
CVI 80 015
Für 4 – reihig zusätzlich:
Albuz ATR ohne Drallkörper oder
Drallkörper mit Unterlagsscheiben
Düsenstationen mit Membranstop: kein
Nachtropfen, öffnet aber ab 0,35 bar
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen Grundlagen Düsen
Geeignete Düsenmodelle:
Anfänglich Probleme mit den Austossmengen bei Albuz ATR:
Nur heute gängige Modelle ohne schwarzen Rand verwenden.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen Grundlagen Düsen
Drallkörper mit Distanzscheiben zur Durchflussvergrösserung:
(als Alternative zu keinem Drallkörper)
Einfache Standardscheiben 0,2 mm. Drei Stück erwiesen sich als optimal, um eine
entsprechende Entfernung und Auffächerung des Strahles zu erreichen. Variierung
Scheibenanzahl eignet sich ebenfalls, um die Auffächerung zu steuern.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen Grundlagen Düsen
Geeignete Düsenkombinationen:
Nicht jede Kombination brachte die abgestimmten Mengen beim 4 – reihigen
Verfahren.
Kombinationen aus den Erfahrungen 2014:
(weitere evtl. durchaus möglich)
Albuz
Lechler IDK
Druck (bar)
Geschw.
Violett
Grün
2,0
8 km/h
Weiss
Orange
3,5
8 km/h
Praxiserfahrung: Bei Lechler Injektorfunktion ab 1 bar vorhanden.
Geschwindigkeiten: 8 – 12 km / h waren üblich, je nach Schleppertechnik.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen
Grundlagen Schläuche
Geeignetes Schlauchmaterial:
Kunststoffschläuche:
Durchmesser 8 – 10 mm
Kein Schlauch ohne Gewebe:
zu weich, dehnen sich aus und halten
dadurch höhere Restmengen
Auf Grund Niederdrucksystem:
Schlauchschellen nicht zwingend
notwendig, einfache Steckung geht
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen
Grundlagen Elektropumpe
In der Regel 12 V Elektropumpen:
Auf gute Qualität achten, keine Billigmarken:
lange Laufzeiten
Ab 2,8 bar können die Pumpen bei längerem
Einsatz anfangen, unruhig zu laufen:
Überhitzung
Ab 2,5 bar und weniger tritt dies nicht auf
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Die vorgestellten technischen Lösungen aus dem
Weinbau und Obstbau wurden von südbadischen
Winzern in weniger als 14 Tagen erarbeitet und auf
einer Fläche von über 5000 ha umgesetzt.
Ein Ergebnis von Kreativität, Fleiss und Ehrgeiz:
20 l / ha war Neuland im Pflanzenschutz
Die Entwicklungen sind einfach, praktikabel und
meist sehr kostengünstig.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Alle nachfolgenden Geräte benötigen eine
Prüfplakette, sofern das Grundgerät diese nicht
beinhaltet.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Nachläufer oder Aufsattelspritze für die geringe Mittelmenge?
Nachläufergeräte haben zu hohe Brüheumwälzung: Brühe erwärmt sich stark
Nachläufer
daher bis
jetzt nicht
gebräuchlich
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische
Lösungen 1:
Umgebaute Herbizidspritze
für Einsatz jede 2. Reihe
Heckanbau
• billig
• einfach
• aber funktioniert
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische
Lösungen 1:
Umgebaute Herbizidspritze
für Einsatz jede 2. Reihe
Frontanbau
• billig
• einfach
• aber funktioniert
Neuer Tank, da oft Befürchtungen wegen Rückständen von Herbiziden
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 2:
NEU: Einsatz jede 4. Reihe:
Nicht über die Zeile, sondern unter der
Laubwand (Traubenzone) durch
Vorteil: geringer konstruktiver Aufwand und
einfach im Gelände
Der Ursprungsgedanke (funktioniert):
• Einbau von Düsen in
Aufsattelspritze und Anpassung
des Sprühwinkels
Obere Düse: Injektor 015
Untere Düse: Albuz ATR lila ohne
Drallkörper
Entwickelt durch: Heinrich Gretzmeier
Jürgen Hintereck
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische
Lösungen 2:
Neubau Spritze für Einsatz
jede 4. Reihe
• Ebenfalls kostengünstig
• schlagkräftig
• und funktioniert
Sprühbild
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische
Lösungen 2:
Neugestaltung einer
Herbizidspritze für den
Einsatz in jeder 4. Reihe
• Ebenfalls kostengünstig
• schlagkräftig
• und funktioniert
Hier:
Gerät der Firma Müller,
Eltville
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 2:
Details verschiedener Geräte
Filter und Druckregler
Breitenverstellung von Hand
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten Düsentabelle
Technische
Lösungen 2:
Details verschiedener
Geräte
Düsenanordnung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 2:
Details verschiedener Geräte
Spritzgestänge 1 mit Breitenverstellung von Hand, Frontanbau
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 2:
Details verschiedener Geräte
Spritzgestänge 2 mit hydraulischer Breitenverstellung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 2:
Details verschiedener Geräte
Steckleitungsanschlüsse
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 2:
Details verschiedener Geräte
Tank mit Skalierung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 3: Quad
Schnell
Wendig
Bodenschonend
Ebenfalls ideal für Lohnarbeiten vergleichbar der vierreihigen Ausbringung
Quad ist ein Schmalspurschlepper leichter Bauart, wenn folgende
Bedingungen eingehalten werden:
- Sitzhöhe:
max. 800 mm über Boden
- Gesamtgewicht: max. 600 kg
- Radstand:
max. 1150 mm
Im Rahmen dieser Werte ist eine Ackerschlepperzulassung mit grüner
Nummer möglich
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 3: Quad
Quad und die Berufsgenossenschaft
Quads werden in der Landwirtschaft verbreitet im Forst, Weidewirtschaft
oder für Sondermassnahmen eingesetzt.
Die häufigste Unfallursache bei Quads sind Überschläge.
Die Berufsgenossenschaften empfehlen daher folgende
Sicherheitsmassnahmen:
-
Helm tragen
Anbringung eines Überrollbügels
Dies ist bis jetzt noch nicht in den Unfallverhütungsvorschriften verankert.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 3: Quad
Lösung für Einsatz jede 2. Reihe
Zusatztank 97 l € 250 incl. 12 V – Pumpe + Stecker
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische
Lösungen 3:
Quad
Details vom Quad
Einzelradaufhängung und
12 V – Pumpe
Elektroanschluss
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische
Lösungen 3:
Quad
Details vom Quad
Behälter mit nachträglich
angebautem Sumpf zur
besseren Restentleerung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 3: Quad
Bodenschonung nach fünf Einsätzen im Weinbau
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 3:
Quad
Industriekirschenanlagen
mit höheren Bäumen:
Details vom Quad
Zwei Düsen ohne Drallkörper:
Albuz braun: unterer Bereich
Albuz gelb: oberer Bereich
Düsenstation
Anbringung an einem umgedrehten
Herbizidgestänge
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 3:
Quad
Industriekirschenanlagen
mit höheren Bäumen:
Details vom Quad
Anbringung an einem umgedrehten
Herbizidgestänge
Gesamtansicht Heck
Montage auf stabilen
Trägerrahmen
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 4: Sonderlösungen
Enduro, die neue sportliche Art von Pflanzenschutz
…hey, cool, Mann
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Unser grösstes Problem:
Die Steillagen
Hier haben wir noch keine Lösung ausser der
Lösung in den Kleinbetrieben, die selbst behandeln
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 5: Tragbare Geräte
Spritzen mit Düsenhalter:
Düseneinsatz der Albuz AVI/ CVI;
Lechler IDK 015
Streifenbehandlung der Traubenzone und mittlere Laubwand
(50 cm Streifen). Es wird nur eine Seite der Rebzeile behandelt.
Applikation „gepunktet“, in Stossintervallen
Nur für Steillagen, Kleinflächen.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Technische Lösungen 5: Tragbare Geräte
Rückensprühgerät „Düsenjäger“
Ausstoß: „1/4 Vollgas“, Stellung IV = 0,75 l/min
Bsp. Baumobst: bei 4 m Reihenabstand: 5,7 km/h
(nur eine Zeilenseite behandelt)
Mit weniger Gas ev. andere Stellung des Dosierhebel wählbar.
Solo Minor Geräte sind ebenso geeignet. 2 Düsen im Einsatz.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten – offene
Fragen
Mögliche technische Verbesserungen:
- zur Schlagkrafterhöhung
- für eine bessere Flächenleistung
- um Lücken in Kulturen zu schliessen
z.B.: das Quad
Folgendes Bild vom Betrieb
Werner Schwalb,
Walsheim in der Pfalz
Quad zur Herbizidausbringung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Mögliche technische Verbesserungen:
z.B.: das Quad: Frage des vierreihigen Einsatzes
Frontansicht mit Herbizidgestänge
Mit verändertem Gestänge und
anderem Düsenkopf im
Front- oder Heckbereich möglich?
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten
Mögliche technische Verbesserungen:
z.B.: das Quad: Frage nach mehr Flächenleistung
Vollausgestatteter Kleinanhänger
Mehr Volumen als die bisherigen Aufsattelbehälter
Sehr gut geeignet in guten Geländeverhältnissen
Mehr Laufruhe und Sicherheit bei Ausstattung mit
Tandemachse?
In Kombination mit vierreihiger Ausbringung wäre dies
eine optimale Lösung in grossen Strukturen,
z.B. Pfalz / Rheinhessen, auch Teile Badens oder
anderer Regionen mit sehr gutem Gelände
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation mit Sprühgeräten – offene
Fragen
Mögliche technische Verbesserungen:
z.B.: Industriekirschenanlagen mit höheren
Bäumen:
Frage nach Ausbringtechnik
Hohe Fruchtbereiche werden nur schwer erfasst,
aber frühe reife Früchte
Stabile Metallstange, ein- und ausfahrbar
(Transport / Einsatzstellung):
Alternative zu Quad?
Mit 2 bis 3 Düsenstationen je Seite
(erforderliche Anzahl wäre zu prüfen)
Technischer Aufwand wäre gering
Gewicht wäre gering, aber Äste?
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Frass – Stimulanz - oder Köderverfahren
Ergebnisse des Verfahrens
Uwe Dederichs.
Pflanzenschutzberatung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft
Erwerbsobstbau
Südbaden
- Weinbauberatung -
Köderapplikation Betriebswirtschaft
Kirschessigfliege Populationskontrolle
Ausbringungsvergleich: Insektizid Solo und Köderverfahren
Gassenbreite 2,0 m; Lauflänge 5000 m; ohne Rüst – und Wendezeiten
Berechnung nach Maschinenringsätzen, netto o. MWSt.
Ausbringung
jede Gasse
Insektizid
jede 2. Gasse
Köderverfahren
jede 2. Gasse
Köderverfahren
jede 4. Gasse
Köderverfahren
Technik
Schlepper:
5,5 km / h
Nachläufer
Schlepper:
8,0 km / h
Aufsattelspritze
Quad :
15,0 km / h
Herbizidspritze
Schlepper:
8,0 km / h
Herbizidspritze
Akh / ha
55 min / ha
19 min / ha
10 min / ha
9 min / ha
Schlepperkosten
23,26
8,27
2,49
3,87
Gerätekosten
8,20
2,24
0,44
0,40
Arbeitskosten
13,50
4,80
2,49
2,25
∑ der Kosten
44,96
15,31
5,42
6,52
Kosten relativ in %
100
34,0
12,05
14,50
Wendeanzahl in %
100
50
50
25
Notwendige Erläuterungen:
Da für Quad kein Verrechnungssatz vorhanden ist, wurde die kleinste Schleppergrösse angesetzt
Für die Schlepperkosten wurde der Ø – Satz der Grössen 41 – 59 KW ( = € 22,85 + € 3 Zuschlag) angerechnet
Als Arbeitslohn wurde € 15 / h angesetzt
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderapplikation Betriebswirtschaft
Betriebswirtschaftliche Betrachtung:
1. Das Köderverfahren ist sehr kostengünstig
2. Die genauen Rüstkosten müssen noch ermittelt werden, da
das Ansetzen der Brühe etwas verschieden zu normal
3. Besonders das Quad und die vierreihige Ausbringung
bringen sehr gute Zahlen:
ca. 15% des Solo - Insektizideinsatzes
4. Abrechnungssatz im Lohnverfahren zur Zeit:
€ 100 / ha Material und Lohn incl. MwSt. je Behandlung
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderverfahren Versuchsergebnisse Beerenanbau
Brombeeren 2014
Quelle: Uwe Dederichs, LRA BH,FB 580
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderverfahren Versuchsergebnisse Beerenanbau
Brombeeren 2014
Versuchsbetrachtung:
1. Vermarktungsfähigkeit wurde durch Behandlungen
wiederhergestellt
2. Ernteabbruch durch Pflanzenschutzmassnahmen verhindert
3. Pflückintervalle konnten nach Behandlungen verlängert
werden
4. Qualitäts- und Quantitätssteigerung (kg/ha)
5. Niederschläge müssen beachtet werden, dass keine Lücken
entstehen (gilt für alle Kulturen):
- 24 – 48 h vorher einplanen, falls Abstand über 6 - 8 Tage gehen würde
- hohe, intensive Niederschläge nach Behandlung: Nachbehandlung nötig
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderverfahren Versuchsergebnisse Weinbau
Praxiseibonituren Tuniberg Gemarkung Tiengen
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderverfahren Versuchsergebnisse Weinbau
Praxiseibonituren Tuniberg Gemarkung Tiengen
Ergebnisbetrachtung:
Um den Einstieg für die Behandlungen zu bestimmen sowie die Wirkung zu
kontrollieren, wurden auf der Gemarkung Tiengen in ausgewählten Spätburgunderanlagen regelmässig im wöchentlichen Rhythmus Proben gezogen.
Empfehlung: auf der Basis des Überregionalen Aufrufes Pflanzenschutz
des Staatlichen Weinbauinstitutes Freiburg vom 06.08.2015:
Bekämpfungsbeginn nach Feststellung erster Eiablage
Probentermine: 20.08., 27.08., 03.09., 10.09., 17.09., 24.09., 01.10.,
Auswertung: Die Proben wurden durch das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg,
Abt. Biologie, ausgewertet.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderverfahren Versuchsergebnisse Weinbau
Praxiseibonituren Tuniberg Gemarkung Tiengen
Daten, angegeben als Durchschnittsdaten der beprobten Anlagen:
Ausgangsbefall am 20.08.2015:
Ø 3,6 Eier (0 bis 9) auf 30 Beeren. Dies entspricht einem Befall in Prozent:
Ø 12,2%
Befallsentwicklung (Verlaufsbefall):
ab der 2. Behandlung Rückgang des Eibefalls konstant auf
Ø 0,7 Eier (0,3 bis 1,3 je Probetermin). Dies entspricht einem Befall in Prozent:
Ø 2,3%
In den aufgeführten Praxisdaten des Gemarkungsmonitorings der Winzer aus Tiengen
konnte der Befall im Vergleich zur Ausgangslage dauerhaft um 80% abgesenkt werden.
Aus den Untersuchungen des Staatlichen Weinbauinstitutes Freiburg und anderer
Anstalten ist eine Verschorfungsrate von ca. 90% der Befallsstellen bei Spätburgunder
belegt.
Fachbereich 580 – Landwirtschaft - Weinbauberatung -
Köderverfahren Versuchsergebnisse Weinbau
Praxiseibonituren Tuniberg Gemarkung Tiengen
Wir sehen in dem hohen Ausgangsbefall ein erhöhtes Risiko für unsere Produktion und
die Qualität der Lese. Durch den anhaltenden Flug der Kirschessigfliege, der sich hier
wesentlich vom Flug des Traubenwicklers unterscheidet, droht eine anhaltende höhere
Belegung über die gesamte Flugzeit.
Das Boniturschema bei der Kirschessigfliege wird derzeit als Eiablage auf eine
definierte Anzahl von Beeren bezogen (hier: 30 Beeren). Beim Traubenwickler ist die
Bezugsbasis die Traube, wobei eine lebende Larve je Traube als 100% Befall definiert
sind. Eine Traube hat im Ø 150 Beeren.
Rechnet man die gewonnenen Daten aus Tiengen auf das bei Traubenwickler übliche
Boniturschema um, ergeben sich folgende Befallssituationen:
Ausgangsbefall: 3,6 Eier auf 30 Beeren = 18 Eier je Traube. Davon überleben 10%:
1,8 Eier je Traube = Befall von 180%.
Dies bedeuted rund 2 Larven pro Traube.
Verlaufsbefall: 0,7 Eier auf 30 Beeren = 3,5 Eier je Traube. Davon überleben 10%:
0,35 Eier je Traube = Befall von 35%
Dies bedeuted rund 1 Larve auf 3 Trauben.
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Köderverfahren Versuchsergebnisse Weinbau
Praxiseibonituren Tuniberg Gemarkung Tiengen
Wir vergleichen den Folgeschaden einer Larve wie mit dem Befall durch Larven des
Traubenwicklers. Dabei ist der Schaden der Kirschessigfliege jedoch wirtschaftlich
massiver, da das befallene Erntegut in jedem Fall als nicht verwertbares Essigmaterial
anfällt. In direkter Verbindung damit stehen die stark steigenden Lesekosten , die nach
Berichten aus der Schweiz um bis zu 300% steigen können, um das Essigbefallene
Lesegut sauber abzutrennen. Für unsere Betriebe sehen wir darin eine weitere
zusätzliche, nicht tragbare ökonomische Belastung, einen Zusatzschaden.
Im Rahmen der Behandlungen konnte festgestellt werden, dass die heimische
Essigfliege Drosophila melanogaster als Fruchtfliege ebenfalls miterfasst wird. Dieser
Effekt unterdrückt eine rasche Schadensentwicklung durch Sekundärbesiedlung und
Verschleppung. Der Wirkstoff Spinosad ist allgemein gegen Drosophila – Arten
zugelassen, besitzt also keine nur spezifische Kirschessigfliegenzulassung, so dass die
Erfassung der heimischen Drosophila melanogaster von der Zulassung abgedeckt wird.
Dies ist unserer Ansicht nach einer der wesentlichen Gründe, warum bei grossflächiger
Behandlung keine Schadensentwicklung aus dem Verlaufsbefall auftrat.
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Köderverfahren Versuchsergebnisse Weinbau
Praxiseibonituren Tuniberg Gemarkung Tiengen
Den Verlaufsbefall kann nach derzeitigem Wissensstand kein gegebenes Verfahren
unterbinden, da eine anhaltende Dispersion der Kirschessigfliege in die
Weinbauflächen vorliegt.
Die Dispersion oder Zuwanderung wird von allen wissenschaftlichen Stellen als der
Hauptgrund aufgeführt, warum lediglich Spritzintervalle von max. 7 Tage bei der
Bekämpfung der Kirschessigfliege in allen Kulturen umzusetzen sind.
Und dafür sind effiziente und einfach umsetzbare
Verfahren in den Betrieben notwendig.
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Populationskontrolle Kirschessigfliege
Quellangaben für die Bilder und Abbildungen:
Folien Nr.: 9 -11, 16, 17, 22, 23, 27, 68
Uwe Dederichs, Obstbauberatung LRA Breisgau – Hochschwarzwald, FB 580
Folien Nr.: 12, 13, 21, 57
Hansjörg Stücklin, Weinbauberatung LRA Breisgau – Hochschwarzwald, FB 580
Folien Nr.: 1, 15, 18 - 20, 25, 26, 29 - 31, 33, 34, 38, 39, 42 – 48,
51 - 56, 64, 66, 70
Egon Zuberer, Weinbauberatung LRA Breisgau – Hochschwarzwald, FB 580
Folien Nr.: 18, 36, 37, 40, 41, 59 - 63
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