Der Wels( Waller) - ecoles

Max
Pit
DIE FISCHEREI
Das Fischen wurde vor vielen tausend Jahren erfunden um sich in damaligen
Zeiten mit Nahrung zu versorgen. Im Laufe der Zeit wurde das Fischen immer
mehr zum Sport und weniger überlebenswichtig. Heute gibt es viele
verschiedene Fischsportvereine, in denen man das wunderbare Hobby Fischen
betreiben kann.
Großfischfang:
Treibnetze:
Bis zu 60 Kilometer lange Treibnetze oder Schleppnetze werden durchs Meer
gezogen und fangen alles ein, was gerade durchschwimmt, ob verwertbar oder
nicht. Alles nicht Verwertbare wird beiläufig als "Beifang" bezeichnet und
anschließend verletzt oder tot wieder ins Meer zurück geworfen. Treffender
wäre eigentlich die Bezeichnung "Beitod" für diese unnütz getöteten Tiere.
Leider verenden in solchen Treibnetzen nicht nur unzählige kleinere Fischarten,
welche nicht weiter verwertet werden können, sondern auch Schildkröten,
Delfine, Haie und sogar Pottwale finden in diesen Todesnetzen ihr Ende.
Langleinen:
Beim Langleinenfischen werfen die Fischer Kunststoffseile von oft mehr als 100
Kilometern Länge ins Meer, die mit tausenden köderbestückten Haken versehen
sind. Mit Auftriebskörpern werden diese Leinen nahe an der Wasseroberfläche
gehalten. Als Köder wird Fisch, Tintenfisch und in manchen Fällen sogar frisches
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Delfinfleisch verwendet. Durch diese Köder werden neben anderem auch Haie,
Delfine und Schildkröten angelockt, welche sich in diese Haken verbeißen und
beim Einholen der Leinen getötet werden. Auch Albatrosse und andere Seevögel
schnappen nach den gefährlichen Ködern und kommen von den Haken nicht mehr
los. Jährlich werden bei der Langleinenfischerei auch rund 34'000 Seevögel
getötet.
Dynamit:
Explosivstoffe werden inmitten von Fischschwärmen oder Riffen platziert. Bei
der Explosion werden sämtliche Tiere im Wirkungsbereich der Explosion betäubt
oder getötet. Nur die Fische, die nach der Explosion tot an der
Wasseroberfläche treiben, werden eingesammelt und verwertet. Alle anderen,
und das sind Unmengen von Tieren, bleiben verletzt oder tot im Meer zurück. An
Land wird so etwas als Terror-Anschlag bezeichnet - unter Wasser ist es
einfach nur eine weitere erfolgversprechende Fangmethode!! Obwohl eigentlich
überall
verboten,
wird
Dynamitfischen
trotzdem
vielerorts
illegal
weiterbetrieben.
Zubehör:
Die Angelrute:
Sie hilft beim Auswerfen des Köders. Außerdem dämpft sie die Fluchten eines
Fisches ab, wenn man ihn drillt oder landet. Bei den Angelruten unterscheidet
man zwischen Steckruten und Teleskopruten. Steckruten werden meist aus zwei
bis drei Teilen gefertigt, die jeweils einzeln transportiert wurden. Beim Angeln
steckt man sie an den extra dafür vorgesehenen Steckverbindungen ineinander.
Im Gegensatz dazu werden bei einer Teleskoprute die einzelnen Teile –oft sind
es sechs oder mehr –für den Transport ineinander geschoben. Da sich
Teleskopruten aus mehr Teilen als Steckruten zusammensetzen, lassen sie sich
wesentlich kleiner verpacken. Das kann ein großer Vorteil sein, wenn man oft mit
dem Fahrrad zu seinem Angelgewässer fährt. Andererseits schwören viele Profis
auf Steckruten, weil ihnen das Krümmungsverhalten (Aktion) dieser Ruten
besser gefällt. Bevor man sich eine neue Rute kauft, sollte man sich noch über
einige weitere Dinge Gedanken machen. Man sollte sich überlegen an welchen
Gewässern man vor allem angeln möchte. Wenn man viel an kleinen Bächen angelt,
kommt man mit einer kurzen Rute sicher besser zurecht als mit einer langen. Mit
ihr kann man zwischen Bäumen und Sträuchern wesentlich leichter werfen.
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Eine lange Rute hat dagegen Vorteile, wenn man an einem See oder großen Fluss
angelt, an dem man viel Platz zum Werfen hat. Zum einen kann man mit ihr weiter
werfen, zum anderen erleichtert sie den Drill großer Fische.
Außerdem spielt auch das Alter und die Erfahrung des Anglers bei der
Rutenlänge eine Rolle. Wenn man gerade erst mit dem Angeln begonnen hat und
vielleicht zehn oder zwölf Jahre alt ist, tut man sich mit einer kurzen Rute (2m
bis 2,50 m) viel leichter.
Das Wurfgewicht einer Rute spielt auch eine wichtige Rolle, es wird in Gramm
angegeben und steht im Bereich des Handteils auf den meisten Angelruten. Das
Wurfgewicht gibt an, wie schwer die Kombination aus Blei und Köder sein sollte.
Außerdem gibt es einen Anhaltspunkt wie kräftig die Rute ist. Schließlich sollte
man auch die Aktion der Rute beachten, darunter versteht man das
Krümmungsverhalten einer Angelrute unter Belastung. Manche Ruten krümmen
sich nur an der Spitze, andere krümmen sich bis ins Handteil, es gibt auch Ruten
die sich bis dazwischen biegen. Am besten ist letztere denn mit einer mittleren
kann man genau werfen und man kann sie am vielseitigsten einwerfen.
Teure Ruten sind meistens aus Kohlefaser, dieses Material ist leicht und doch
robust. Es gibt auch Ruten aus Glasfaser oder Kohlfaser und Glasfasermischung, diese kosten weniger.
Ein Tipp: Da Kohlfaserruten den elektrischen Strom leiten, sollte man bei
einem Gewitter sofort mit dem Angeln aufhören.
Die Rolle:
Die Rolle ist beim Angeln genauso wichtig wie die Rute, sie speichert die Schnur
und hilft die Schnur einzuwerfen und wieder einzuholen. Sie verfügt über eine
Bremse die beim Drill eines großen Fisches hilft.
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Die Pose (der Schwimmer):
Posen oder Schwimmer gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen.
Die Schwimmkörper haben aber alle eines gemeinsam: sie sollen einem den Biss
eines Fisches anzeigen. Sobald ein Fisch an deinem Köder zupft, bewegt er auch
die auf der Wasseroberfläche schwimmende Pose. So bemerkt man wenn ein
Fisch anbeißt.
Bei den Posen unterscheidet man zwischen einer Feststellpose oder einer
Laufpose. Während die Feststellpose fest auf der Hauptschnur verankert
wurden, gleiten Laufposen frei über die Schnur, bis sie von einem Schnurstopper
aus Gummi oder aus einem Faden gestoppt werden. Wichtig ist auch die
Posenform, schlanke Posen sind vor allem fürs Stillwasser geeignet, in Flüssen ist
dagegen eine bauchige, tropfen- oder kugelförmige Posenform besser.
Ein sehr beliebter Laufposentyp ist der Waggler: Unten meist eiförmig mit einer
langen dicken Antenne, sie zeigen feinste Bisse an, man kann mit ihnen auch bei
Wind und welligem Wasser fischen. Die Farbe ist auch wichtig damit die Antenne
sichtbar ist. Die besten Farben sind rot, orange und gelb.
Das Nylon ( die Angelschnur):
Bei Angelschnüren unterscheidet man zwischen geflochtenen Schnüren, die sich
aus mehreren Schnursträngen zusammensetzen und Monofilschnüren, die nur aus
einem einzigen Strang bestehen. Für die meisten Arten der Anglerei fährt man
am Besten mit einer Monofilschnur. Sie ist dehnfähiger und hilft die Flucht
eines Fisches abzupuffen.
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Der Haken:
Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Gemeinsam ist ihr
Aufbau aus Spitzen mit Widerhaken, Hakenbogen, Hakenschenkel und
Hakenkopf. Am Hakenkopf bindet man die Schnur fest. Es gibt viele
verschiedene Arten von Haken, z. B: Öhrhaken, Plättchenhaken, Drillinge (für
auf den Hecht zu fischen), Einzelhaken und noch andere.
Bleie:
Wenn der Angelplatz weiter als ein paar Meter vom Ufer entfernt ist, braucht
man ein zusätzliches Gewicht um den Köder bis dorthin werfen zu können. So
gibt es verschiedene Arten von Grundbleien: es gibt sie in Formen von Birnen-,
Kugeln-, Oliven- und Sargformen. Sie alle helfen dir dabei weiter zu werfen.
Daneben gibt es das sogenannte Bleischrot: die kleinen Halbkugeln sind etwa bis
zur Mitte gespaltet und werden bis an die Schnur gedrückt. Bleischrot braucht
man vor allem beim Posenfischen um den Schwimmer richtig zu beschweren.
Kunstköder:
Blinker
Wobbler
Twister
Schier unüberschaubar ist das Angebot an Kunstköder fürs Spinnfischen.
Deshalb hier ein paar Tipps. Die aus Blech hergestellten Blinker bewegen sich
taumelnd durchs Wasser und sollen dadurch wie ein kranker Fisch wirken. Mit
Blinker wird auf Hecht und Zander geangelt. Beliebte Farben sind Silber,
Messing und Kupfer. Bei Spinnern dreht sich ein Metallblatt um eine Achse,
sobald sie durchs Wasser gezogen werden. Die dadurch ausgesendeten
Vibrationen sollen Raubfische zum Zuschnappen bewegen. Spinner der Größe 0-3
sind für Forelle und Barsche geeignet. Für Hecht oder Zander sollte man Spinner
der Größe 4 oder 5 verwenden. Auch hier sind die Farben silber, messing und
kupfer beliebt. Wobbler werden aus Holz oder Plastik gefertigt und ahmen
Köderfische oft erstaunlich naturgetreu nach. Man unterscheidet zwischen
Schwimmwobblern und Tauchwobblern. Schwimmwobbler sind ideal für flache,
verkrautete Gewässer, da sie auf der Wasseroberfläche schwimmen und erst bei
Zug an der Angelschnur abtauchen. Mit Tauchwobblern kannst du dagegen in
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größeren Wassertiefen fischen. Dabei gibt dir die Stellung der sogenannte
“Tauchschaufel“ am Kopf des Wobblers ein Anhaltpunkt darüber, wie tief ein
Wobbler fischt. Je flacher die Tauchschaufel steht, desto schneller und tiefer
taucht der Wobbler ab. Wobbler von 3-7cm sind gut auf Barsche, Döbel und
Forelle, größere auf Zander und Hecht. Schließlich gibt es noch
Weißplastikköder wie die wurmartigen Twister und die fischähnlichen
Gummifische. Da sie im Vergleich zu Blinkern, Spinnern und Wobblern sehr
günstig sind, sind sie genau richtig, um erste Erfahrungen beim Spinnfischen auf
Hecht, Barsch und Zander zu sammeln. Die Weichplastikköder wurden auf einen
einzelnen Haken geschoben, der in einem Bleikopf eingegossen ist. Man muss
darauf achten, dass die Größe des Bleikopfes zum Weichplastikköder passt. Der
Hakenbogen sollte etwa mittig aus den Gummifischen oder Twister heraustreten.
Auch diese Köder gibt es in allen Farben. Weichplastikköder bis 7 cm Länge sind
gut für Barsche, längere für Hechte und Zander.
Dégongeur:
Er besteht aus einem Griff und einen langen Stiel, mit einer gespaltenen
abgerundeten Spitze. Man benutzt ihn um den Fisch vom Haken zu befreien
indem man die Schnur der Vorfaches in die Spalte legt und mit der abgerundeten
Spitze gegen den Haken drückt.
Der Wels (Waller)
Wels von ca. 185 cm
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Wachstum
Ab einem Meter Länge und etwa 12 Pfund Gewicht hat der Wels ein Gesicht. Bis
1,30m und etwa 25 bis 30 Pfund hat man einen Durchschnitts-Wels gefangen.
Richtig kapital sind Welse erst ab 1,80m und 80 Pfund. Waller bis über 300
Pfund sind möglich. 200-Pfünder um 2,50m Länge sind bei uns realistisch.
Hitparaden-Rekord: 150 Pfund.
Die Zähne des Wels sind hunderte von kleinen Widerhaken.
Vorkommen
Am liebsten mag es der Wels, wenn es um seine 6 Barteln rauscht. Der flache
Kopf und der lange, spitz zulaufenden Schwanz sind selbst stärkstem
Strömungsdruck gewachsen. Man findet ihn am häufigsten z.B. im Rhein und
seinen Nebenflüssen oder in Talsperren und großen Naturseeen. Wegen des
Klimas hat sich das Wasser um 1-2 Grad erwärmt und somit den Fischbesatz
gesteigert. Waller brauchen also warmes Wasser um so richtig in Wallung zu
kommen.
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Wo und wann fängt man den Wels?
Welse leben im Verborgenen. Sie kommen nur selten an die Oberfläche.
Manchmal hört man ein dumpfes Glucksen oder einen gewaltigen Schlag. Dort hat
man natürlich eher Glück einen Wels zu fangen. Meistens fischt man aber im
Trüben und muss die Wels-Ecken mühsam suchen. Bereiche mit
überdurchschnittlicher Tiefe sind ihre Lieblingsplätze. Im Fluss sind
langgezogene Außenkurven die besten Fangplätze. Leider ist hier die Strömung
so stark, dass bei mehreren Metern Tiefe ein enormer Druck auf die
Angelschnur ausgeübt wird, und man so nicht mehr weiß wo sich genau der Köder
befindet und ob es die Strömung oder ein Biss ist, der die Pose zum Wackeln
bringt.
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Warmwassereinleiter, wie zum Beispiel an Kraftwerks-Einleitern wurden schon
Großwaller gefangen. Hier sind die Welse das ganze Jahr über aktiv und finden
zentnerweise Futterfisch.
Das Maul des Wels
Die beste Fangzeit ist von April bis Anfang Juni und zwischen Ende Juli und
Anfang September.
Es gibt 2 Regeln für den Wels:
a) Welse sind Grundräuber, das heißt sie fangen ihre Beute am Grund des
Wassers und
b) Wels beißen nur nachts.
Doch neueste Studien und Fangergebnisse beweisen, dass beide Regeln falsch
sind! Man fängt nachts zwar am Grund, doch man fängt mehr Wels im
Freiwasser. Man fängt sehr gut am Tag, am besten in den Mittagsstunden.
Wie und womit fängt man den Wels?
Welse sind Raubfische. Aber sie fressen längst nicht nur Friedfische, Barben
und Aale. Mit Tauwurmbündeln, Blutegeln und Tintenfischstreifen fängt man sie
genauso gut.
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Die passenden Angelmethoden hängen von den Angelplätzen ab. Man kann man
Posen, Bodenblei oder mit großen Löffel-Blinkern fischen. Bei allen Angelarten
kann man auf ein Stahlvorfach verzichten. Man sollte bei den Wirbeln und Haken
auf beste Qualität achten. Die Wirbel sollten ausdrücklich zum Big-Game
geeignet sein. Nur stärkste, ganz besonders dickdrähtige Einzelhaken biegen
sich im Drill nicht auf. Die Posen sind dickbäuchig und vertragen mit 60-120
Gramm Tragkraft schwere Köder.
Die Wallerpose
Wegen der großen Tiefe sind Laufposen ideal. Man fischt mit relativ kurzen und
starken Ruten. Am Ufer nimmt man schwerste Karpfenruten, leichte
Brandungsruten oder spezielle Welsruten bis knapp 4 Meter Länge. Eine
besonders effektive Methode ist das Fischen vom treibenden Boot, mit Echolot
und Wallerholz. Während das Boot treibt, klopft man mit dem Wallerholz auf
das Wasser. Der Köder wird direkt unter dem Boot angeboten, auf der Tiefe, in
der das Echolot die Welse anzeigt.
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Das Wallerholz
Ein kapitaler Wels lässt sich irgendwann erschöpft zum Boot ziehen, doch
Vorsicht ist geboten. Ist der Wels auch nach einer halben Stunde oder längerem
Drill am Ende seiner Kräfte angekommen, kann er noch einmal einen letzen
Kräfteschub bekommen, sobald er den Angler sieht.
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Deshalb sollte man dem Wels, bevor man ihm ins Maul fasst um ihn aus dem
Wasser zu ziehen, einfach mit der Hand auf den Schädel klatschen. Bei der
Berührung erschreckt er meistens so sehr, dass sich die letzten Kräfte sammeln
und er noch einmal untertaucht. Das kann sehr gefährlich werden, denn ist die
Hand erstmals im Maul eines Kapitalen, kann dieser den Angler mit Leichtigkeit
unter Wasser ziehen.
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Fangstatistiken für Welse | Waller
Produktive Angelgewässer
1. Neckar Gewässertyp: Fluss [3]
2. Ebro Gewässertyp: Fluss [3]
3. Ruhr Gewässertyp: Fluss [1]
4. Zwischenahner Meer Gewässertyp: See [1]
5. Angelteiche Parchim Gewässertyp: Teich [1]
Produktive Köder
1.
2.
3.
4.
5.
Köderfisch [35%]
Wurm [25%]
Blinker [15%]
Gummifisch [15%]
Sonstiges [10%]
Produktives Zeiten
1.
2.
3.
4.
5.
22.00 - 23:00 [33%]
11.00 - 12:00 [17%]
07.00 - 08:00 [17%]
06.00 - 07:00 [17%]
10.00 - 11:00 [17%]
Produktives Wetter
1.
2.
3.
Bewölkt [53%]
Sonnig [35%]
Nieselregen [12%]
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Wels von ca. 160 cm
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Der Karpfen
Schuppenkarpfen
Spiegelkarpfen
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(Graskarpfen(Mund ist über den Augen)
Wachstum
Mittlere Grösse:40-60 cm kapital: über 20 Pfund Gewicht (ab ca. 75 cm Länge).
Der Hitparadenrekord liegt bei 59 Pfund (1996). Das erreichbare
Maximalgewicht hängt stark vom jeweiligen Erbgut, dem Nahrungsangebot und
dem Gewässerklima ab. In den meisten heimischen Gewässern ist gegenwärtig
bei 40 Pfund das Potential ausgereizt, einzelne Gewässer bringt jedoch Fische
über 50 Pfund hervor. Der bisher größte mit der Angel gefangene Karpfen
stammt aus der Yonne (Frankreich) und wog 74 Pfund.
Vorkommen
In allen Gewässern, jedoch nie in den Forellenregionen. In den Barbenregionen
nur beim Vorhandensein von ruhigen Flussabschnitten. In der früheren DDR
sogar erfolgreicher Besatz im Brackwasser (Achterwasser bei Inseln Usedom).
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In den meisten Gewässern vermehren sich Karpfen nur in besonders günstigen
Jahren erfolgreich, ein guter Bestand ist daher von regelmäßigem Besatz
abhängig.
Besondere Kennzeichen
Karpfen können aufgrund der 500jährigen züchterischen Bearbeitung in ihrer
Körperform und Beschuppung sehr vielgestaltig sein.
Es werden 4 Zuchtformen unterschieden:
-Schuppenkarpfen
-Zeilenkarpfen
-Lederkarpfen
-Spiegelkarpfen
Daneben gibt es noch letzte isolierte Wildkarpfenvorkommen in manchen
Gewässern. Alle Karpfenformen haben jedoch etwas gemeinsam, das sie von
Karauschen und Giebeln unterscheidet:
Ihr Rüsselmaul ist mit 4 Barteln gesäumt.
Wo und wann fängt man Karpfen?
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Karpfen lassen sich zu jeder Jahreszeit fangen, im Winter vor allem dort wo
Warmwasser von Kraftwerken in die Gewässer geleitet wird. Meist sammeln sich
die Karpfen im Winter zu größeren Schwärmen und bewegen sich nur wenig.
Deshalb muss der Köder sehr nah am Winternest platziert werden. Am späten
Nachmittag und frühen Abend beißen die Fische am ehesten. Unangenehm
feucht-windige Wetterlagen sind gut, während stille, klare Frosttage die
Chancen gegen Null sinken lassen. Die meisten Karpfen werden jedoch zwischen
Frühjahr und Spätherbst gefangen.
Die Fische suchen aktiv nach Nahrung bei über 10 Grad Wassertemperatur. Die
Fische werden in Seeen von Unregelmäßigkeiten in der Gewässerstruktur
magisch angezogen. In Kies- und Stauseen können dies beispielsweise Plateaus,
Kanten, Unterwasserberge und Steilabbrüche sein. In Flachseeen vor allem
Mulden, Rinnen, Pflanzenfelder oder Muschelbänke. In Fließgewässeren sind
flache, seichte und seerosenbestandene Buchten interessant.
Wenn im Sommer abends der Wind einschläft, findet man die Fische nicht selten
dort, wo die Oberflächendrift Getreibsel aller Art angesammelt hat. Hier kann
man sie mit Oberflächenköder überlisten.
Bewährt haben sich folgende Regeln:
a) Im Frühjahr, Sommer und Herbst folgen die Karpfen dem Wind, wenn
er wärmer ist als das Wasser.
b) Ist er jedoch kälter, weichen die Fische auf windgeschützte
Abschnitte aus.
c) Bei Windstille trifft man die Karpfen dort an, wo sie sich sicher fühlen:
versunkene Bäume, Pflanzen- und Seerosenbetten oder auch nur ganz
einfach wenig befischte Abschnitte eines Gewässers.
Wie und womit fängt man Karpfen?
Die Köder: Boilies
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Die derzeit erfolgreichste Form des Karpfenangelns ist der Ansitz mit
Festbleimethode und Haarmontage.
Das Prinzip: Der Köder sitzt nicht direkt auf dem Haken, sondern ist durch ein
spezielles Schnurstück, das Haar, mit ihm verbunden.
Faustregel: Der Abstand zwischen Haken und Köder soll anfangs etwa einen
Zentimeter betragen und muss dann in Abstimmung auf das Beißverhalten
variiert werden.
Die Grundangelei mit elektronischen Bissanzeigern, Festblei und Haarmethode:
Durch das Ansaugen des Köders zieht der Karpfen den unbeköderten Haken am
Haar mit ins Maul. Bei der darauf folgenden Flucht, läuft der Fisch gegen das 80
bis 150 Gramm schwere, fest an der Schnur fixierte Bleigewicht und hakt sich
so selbst. Als Köder eignen sich Boilies aber auch Tigernüsse, Hartmais,
Kichererbsen, Hundefutter, Forellenpellets und Pistazien oder Erdnüsse.
Das Posenangeln:
Man legt sich mehrere Futterstellen an und wandert dazwischen hin und her.
Hier nimmt man eher kleine Köder wie Dosenmais, Kartoffelstücke, Brotkrusten
oder Madenbündel. Diese Methode kann an einem Nachmittag manchmal mehr
Karpfen bringen als ein dreitägiger Ansitz auf einem Futterplatz.
Das Oberflächenangeln:
Erfolg ist auf den Sommer und Frühherbst beschränkt. Hauptköder ist die
Brotkruste oder –flocke, auch wenn manchmal Insekten mit Erfolg eingesetzt
werden.Früher wurde der Köder mit einer Wasserkugel präsentiert, heute nimmt
man den sogenannten Controller. Er ähnelt einer Laufpose, bei der das Vorfach
aus dem oberen Ende heraus schaut. Die „Antenne“ des Controllers hält das
Vorfach hoch, damit nur der eigentliche Hakenköder auf der Wasseroberfläche
aufliegt.
Das Auge fängt mit
Aktive
Karpfen verraten sich durch Sprünge oder Bugwellen an der
Wasseroberfläche. Ein Angler der die Augen offen hält, fängt mehr. An stillen,
warmen Sommertagen nehmen Karpfen gezielt Oberflächennahrung wie
Forellenpellets, Brotkrusten, Schwimmboilies oder sogar Insekten.
Pirschangeln auf Sicht ist die hohe Schule des Karpfenangelns. Jedoch kommt
man selten mir dem Boot nah an die Fische ran.
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So friedlich kann Angeln sein.
Verschiedene Montagen:
Inline Montage - Helikopter-Montage - Safety Bolt Rig
Montagebeispiel für Karpfen- Anfänger / Inline- Montage:
Die Inline-Montage kann man mit Hilfe eines Stoppers im Handumdrehen zu
einer Fest- oder Laufblei –Montage. Diese Montage kann man sehr gut auf Weite
bringen und die Form des Gewichtes lässt eine Verwicklung der Schnur mit dem
Blei kaum zu.
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Folgendes Material wird benötigt:
1. Wirbel, 2. Stopper, 3. Fox Horizon Inline Lead, 4. Gummiperle um die
6mm, 5. Antitangle-Blei mit Flügel und Hartrohr, 6. Fox Tinted Rig Tube +
Fox Horizon Inline Lead
Regenbogenforelle
Wachstum
Wächst schnell ab, in zwei bis drei Jahren vom einsömmrigen Setzling auf ihre
mittlere Größe: 30 bis 38 Zentimeter. Fische ab 3 Pfund gelten als groß, ab 6 bis
7 Pfund als kapital. In Forellenteichen sind Fische bis an die 20 Pfund möglich.
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Vorkommen
Stammt aus dem Westen der USA. Wird seit 1880 in Europa besetzt. Bis vor
kurzem der Besatzfisch: leicht zu züchten, billig zu kaufen und unempfindlich
gegen Verschmutzung, Verbrauch und Wärme. Hat die Bachforelle in manchen
Gewässern zurückgedrängt. Heute in ganz Deutschland zu fangen, vor allem in
kommerziellen Forellenteichen und in Nord- und Ostsee (meist aus Netzfarmen
entwischte Fische).
Der Drill
Man muss die Bremse weich einstellen und die Rute dicht übers Wasser halten
um Explosionen vorzubeugen. Eine Explosion ist, wenn der Fisch aus dem Wasser
springt und versucht den Haken abzuschütteln. Wenn dieser nicht ordentlich
sitzt, verliert man den Fisch.
Wo und wann fängt man eine Forelle?
Das klassische Revier sind Bäche und Flüsse. Während sich die Bachforelle in
Unterstände verkriecht, zieht es die Regenbogenforelle in die freie Strömung.
Oft pendelt sie dicht überm Grund in der Flussmitte und das schäumende
Wasser unter Wasserfällen. Mit blitzschnellen, seitlichen Wendungen schnappt
er zu. Der Angler sieht dabei oft seinen Rücken und das offene Maul. Sie lauert
gerne unter dem schäumenden Wasser der Wasserfälle oder eines Einlaufs. Die
Regenbogenforelle ist ihrem Standort nicht treu. Sie wandert immer auf der
Suche nach Insekten oder Kleinfische. An Bacheinläufen und Staumauern
sammeln sich Kleinfische und beim Entenfüttern fällt Brot für sie ab. Deshalb
sind hier die Fangchancen sehr groß. Sie lässt sich das ganze Jahr fangen, am
besten aber im Frühjahr und im Herbst und in den frühen Morgen- und
Abendstunden frisst sie am meisten. Nach Gewittern und bei leichtem Regen
sind die Fische besonders aktiv.
Wie und womit fängt man eine Forelle?
Die Forelle ist kampf- und sprungfreudig im Drill und nimmt den Köder auch
dann, wenn ihr Magen schon voll mit Flugnahrung ist. Im Bach haben sich Spinner,
kleine Blinker und winzige Wobbler bewährt. Bei den Metallködern fangen die
Farben Silber und Gold besonders gut. Bei den Wobblern empfiehlt sich ein
Regenbogendekor, denn in Bächen herrscht oft Kannibalismus. Auch kleine
Froschnachbildungen aus Weichplastik fangen hervorragend. In Seeen braucht
man Köder die sich weit werfen lassen, zum Beispiel Bleikopfspinner, kleine
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Köder am System oder Einzelschwanztwister, die dicht unter der Oberfläche
geführt vor allem raubenden Fischen zum Verhängnis werden.
Ein Köder der schnell durchs Wasser saust, weckt die Raublust der
Regenbogener. Man sollte nicht nur mit sondern auch gegen die Strömung
spinnen. Beim Drill ist Vorsicht geboten. Die Forelle ist ein Akrobat und ihre
Sprünge verlangen alles vom Angler und seinem Gerät.
In kommerziellen Forellenseeen gehen die Fische besser auf Naturköder, wie
Wurm Heuschrecke, Made, Larve oder Mais. Spezielle Köder wie auftreibender
Teig, nachgefärbte Lachseier oder ein gefärbter Heringsrogen machen sogar die
Kapitalen unvorsichtig, zumal wenn man variiert: mal auftreibend am Grund, mal
an der Pose. Auch mit künstlichen Fliegen lassen sich die Forellen fangen. Wer es
feiner liebt greift zur Fliegenrute.
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DER Hecht ( Esox)
Wachstum
Mittlere Größe: 45-65 cm; kapital: über 1m (15 Pfund). Fische von über 30 Pfund
sind selten; Rekord der Blinker-Hitparade: genau 50 Pfund.
Vorkommen
Ob im Fluss, Graben oder Teich, im großen See, Strom oder Brackwasser: In
fast allen Gewässern kommt der Hecht vor. Vereinzelt sogar bis in die
Forellenregion. Als klassische Hechtgewässer gelten pflanzenreiche Teiche und
verwilderte Altarme. Große Hechte werden immer wieder in kleinen Baggerseeen
gefangen, in Strömen wie Donau und Rhein und in großen Seen wie Plöner See
oder Starnberger See.
Der Drill
Hechte gehen im Drill in die Luft. Zuvor reißen sie ihr Maul und ihre Kiemen auf.
Wer verhindern will, dass der Hecht springt und den Köder abschüttelt, muss
die Rutenspitze dicht übers Wasser halten. Oder sogar unter die Oberfläche
stecken. Auch eine weich eingestellte Bremse bringt den Hecht nicht auf
„luftige Gedanken“; wenn er Schnur nehmen kann, kämpft er meist in der Tiefe.
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Wo und wann fängt man einen Hecht?
Wer den Hecht finden will, muss Ausschau nach Kleinfischen halten. Wo sich
Schwärme kleiner Weißfische tummeln, ist der Hecht nicht weit. Am liebsten
raubt er aus der Deckung heraus. Er lauert in Seerosen und versunkenen Bäumen.
Oft werden kleine Hechte in den Mägen von großen gefunden. Am meisten frisst
der Hecht im Frühjahr vom Ende der Laichzeit (meist im April) bis Mitte Juni.
Ab September, mit dem ersten Frost, frisst sich der Hecht seinen Winterspeck
an. Den letzten Höhepunkt erreicht seine Fresswut im Oktober. Ein milder Tag
mit Frühnebel bietet beste Chancen. Je tiefer die Temperatur sinkt, desto
träger sind die Hechte.
Wie und womit fängt man einen Hecht?
Vor zehn Jahren ging`s mit lebenden Köderfischen an der Pose, im Herbst knapp
über Grund, im Sommer im Mittelwasser. Heute ist der lebende Köderfrisch
umstritten, und immer mehr Angler greifen zur Spinnrute.
Zwei Gruppen von Kunstködern gibt es:
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Zum einen die Klassiker, so Blinker, Wobbler, Rapala und Spinner und zum
anderen (Plastik-) Köder aus den USA, angeführt von Gummifischen, Spinnerbait
und Oberflächenköder wie Ghost oder Goblin. Die dritte Gruppe der Spinnköder
bilden die toten Köderfische am System. Sie sind enorm fängig, werden aber viel
zu selten verwendet. Wichtig ist wie man den Köder an der Spinnerrute anbietet.
Je kälter das Wasser ist, desto langsamer und tiefer führt man den Köder. Oft
werden gute Hechte überworfen und verscheucht.
Besser erst die Unterstände am Ufer abfischen, dann das tiefere Wasser. Die
Köder sollten abwechselnd nach oben flüchten und absinken, zur Seite
ausbrechen und wieder geradeaus schwimmen. So imitieren wir einen kranken
Fisch. Der Hecht zieht diese Beute vor, weil sie für ihn die einfachste ist. Bisse
auf Kunstköder quittiert man sofort mit einem Anhieb.
Bei Köderfisch am System läßt man den Hecht erst einige Meter gehen. Wenn
man lieber zu Posen oder zu Grundrute greift, angelt man mit totem Köderfisch.
Die Rute fürs Spinnfischen ist um drei Meter lang. Die Rute fürs Posenfischen
sollte etwas länger sein. Als Vorfach kommt nur Stahl in Frage, Kevlar und
gewöhnliche Schnur werden oft von den Hechtzähnen zerrieben. Zur Landung
ist ein großer Kescher erforderlich, Bügelweite nicht unter 70 Zentimeter.
Abschlusswort
Es gibt noch so vieles übers Fischen zu sagen. Für jede Art von Fisch gibt es
verschiedene Angeltechniken. Mit jeder Art erlebt man eine andere Form von
Drill. Es gibt Fische die stark und wild sind, andere wiederum lassen sich ohne
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Mühe aus dem Wasser ziehen und wieder andere lassen sich zuerst mühelos an
Land ziehen um dann doch mit einem Mal loszuschiessen und dem Angler seine
Freude am Drill zu lassen. Angeln ist auf jeden Fall eine Leidenschaft die man
für sich entdecken sollte. Man ist mit der Natur verbunden und kann sich
herrlich entspannen.
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