zentrale Abschlussprüfung 2017 - HIBB

B ERUFSFACHSCHULE FÜR
S OZIALPÄDAGOGISCHE A SSISTENZ
Zentrale Abschlussprüfung 2017
Schwerpunktthemen für die schulübergreifenden schriftlichen
Prüfungsaufgaben für die Fächer
Sprache und Kommunikation
Sozialpädagogisches Handeln
Behörde für Schule
und Berufsbildung
Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Inhaltsverzeichnis
Seite
Allgemeine Regelungen und Verfahren
3
Anforderungsbereiche
4
Liste der Arbeitsaufträge (Operatoren)
6
Sprache und Kommunikation
8
Sozialpädagogisches Handeln
12
2015
Schulaufsicht und Beratung: Reinhard Arndt
Fachreferentin: Dorothea Strodtmann
Herausgeberin: Behörde für Schule und Berufsbildung, Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB)
Postfach 76 10 48 • D- 22060 Hamburg
http://www.hibb.hamburg.de
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Allgemeine Regelungen
Im Juni 2017 wird in allen Berufsfachschulen für Sozialpädagogische Assistenz die Abschlussprüfung mit schulübergreifender Aufgabenstellung durchgeführt. Nach der zwischenzeitlich erfolgten Änderung der Prüfungsordnung werden schriftliche Prüfungen in den folgenden beiden Fächern durchgeführt:
•
Sozialpädagogisches Handeln
•
Sprache und Kommunikation
Eine schulübergreifende Aufgabenstellung für die mündlichen Prüfungen ist nicht vorgesehen.
Verfahren zur Vorbereitung der schulübergreifenden Aufgabenstellung
Festlegung der Themenschwerpunkte
Für den zweijährigen Bildungsgang Sozialpädagogische Assistenz, der am 1. August 2015
begonnen hat, erhalten die Schulen im Folgenden die Angaben der Fachinhalte, die verbindlich zu unterrichten sind und auf die sich die schulübergreifenden Aufgabenstellungen für die
Abschlussprüfung im Sommer 2017 beziehen werden. Die Themenschwerpunkte sind Eingrenzungen und Konkretisierungen der im Bildungsplan enthaltenen Fächer und Lernfelder.
Erstellung von Aufgaben
Die Prüfungsaufgaben werden von bewährten und zur Geheimhaltung verpflichteten Prüferinnen und Prüfern aus den Schulen entworfen und anschließend durch die Schulaufsicht
geprüft und genehmigt.
Organisation
Die schriftliche Prüfung in den einzelnen Prüfungsfächern findet an allen Schulen am selben
Tag und zur selben Zeit statt. Die Prüflinge erhalten an den beiden Prüfungstagen in jedem
Fach zwei Alternativen vorgelegt, aus denen sie jeweils eine zur Bearbeitung auswählen. Für
die Bearbeitung der Prüfungsaufgaben stehen jeweils drei Zeitstunden zur Verfügung.
Die Schulen werden rechtzeitig vorher mit den erforderlichen Aufgabensätzen und Prüfungsunterlagen ausgestattet. Für die Korrektur erhalten die Lehrkräfte Erwartungshorizonte und
Bewertungshinweise.
Rechtliche Regelungen
Es gelten die Regelungen, die in der APO-AT vom 25. Juli 2000, in der APO-SPA vom
31. Oktober 2007 und in der Handreichung für Prüfungen in den Vollzeitformen der berufsbildenden Schulen vom Februar 2010 aufgeführt sind.
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Anforderungsbereiche
Die Anforderungen in der Prüfung unterscheiden sich nach der Art, der Komplexität und dem
Grad der Selbstständigkeit der geforderten Leistung; sie verlangen unterschiedliche Arbeitsweisen. Zur Erhöhung der Transparenz und Vergleichbarkeit lassen sich drei Anforderungsbereiche beschreiben, ohne dass diese in der Praxis der Aufgabenstellung immer scharf
voneinander getrennt werden können. Daher ergeben sich Überschneidungen bei der Zuordnung der Teilaufgaben zu den Anforderungsbereichen. Im Laufe der Ausbildung soll die
Fähigkeit erworben werden, zu erkennen, auf welcher Ebene gemäß der Aufgabenstellung
gearbeitet werden muss.
Die zentralen Aufgaben der schriftlichen Prüfung ermöglichen Leistungen in allen drei Anforderungsbereichen, dabei liegt der Schwerpunkt im Anforderungsbereich II. „Gute" oder „sehr
gute" Leistungen setzen angemessene Ergebnisse auch im Anforderungsbereich III voraus.
„Ausreichende“ Leistungen setzen Leistungen im Anforderungsbereich I und teilweise im Anforderungsbereich II voraus.
Anforderungsbereich l (Reproduktion)
Der Anforderungsbereich I umfasst die Wiedergabe von Sachverhalten und Kenntnissen im
gelernten Zusammenhang (Reproduktion) sowie die Beschreibung und Anwendung geübter
Arbeitstechniken und Verfahrensweisen in einem wiederholenden Zusammenhang.
Das bedeutet zum Beispiel:
• Inhalte behandelter Texte oder einfacher Sachverhalte wiedergeben
• Im Unterricht behandelte Theorien oder Theorieansätze darstellen
• Kommunikationstheorien darstellen
• Im Unterricht behandelte Begriffe oder Kriterien erläutern
Anforderungsbereich II (Reorganisation und Transfer)
Der Anforderungsbereich II umfasst das selbständige Auswählen, Anordnen, Verarbeiten
und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenen Gesichtspunkten in einem durch
Übung bekannten Zusammenhang und das selbständige Übertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neue Zusammenhänge und Sachverhalte.
Das bedeutet zum Beispiel:
• Den Inhalt eines bisher nicht bekannten, komplexen, berufsbezogenen Textes oder
einen umfassenden, fachspezifischen Sachverhalt in eigenständiger Form wiedergeben und ihn dabei zusammenfassen
• Die Struktur eines Textes erfassen
• Die Argumentation eines Textes beschreiben
• Generalisierende Aussagen konkretisieren
• Erlernte Untersuchungsmethoden auf vergleichbare neue Gegenstände anwenden
• Konkrete Aussagen angemessen abstrahieren
• Eine Argumentation funktionsgerecht gliedern
• Eine angemessene Stilebene / Kommunikationsform (differenzierte und klare Darstellungsweise) wählen
Speziell im Fach Sprache und Kommunikation:
• Wortschatz, Satzbau und poetische / stilistische / rhetorische Mittel eines Textes beschreiben und auf ihre Funktion und Wirkung hin untersuchen
• Begründete Folgerungen aus Analysen und Erörterungen ziehen
• Kommunikationsstrukturen erkennen und beschreiben
• Sprachverwendung in pragmatischen Texten erkennen und beschreiben
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Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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•
•
Fachspezifische Verfahren im Umgang mit literarischen Texten oder mit pragmatischen Texten reflektiert und produktiv anwenden
Text-Bild-Ton-Beziehungen in ihrer wechselseitigen Wirkung erkennen
Speziell im Fach Sozialpädagogisches Handeln:
•
•
Analyse einer Praxissituation im Hinblick auf aufgabenspezifische Kriterien
Verknüpfung von Kenntnissen mit weiteren Sachverhalten
Anforderungsbereich III (Problemlösendes Denken)
Der Anforderungsbereich III umfasst das zielgerichtete Verarbeiten komplexer Sachverhalte
mit dem Ziel, zu selbständigen Lösungen, Gestaltungen oder Deutungen, Folgerungen, Begründungen und Wertungen zu gelangen. Dabei müssen die zur Bewältigung der Aufgabe
geeigneten Arbeitstechniken und Verfahren selbstständig ausgewählt, in einer neuen Problemstellung angewendet und das eigene Vorgehen beurteilt werden.
Das bedeutet:
• Eine Darstellung eigenständig strukturieren
• Bei gestalterischen Aufgaben selbständige und zugleich textangemessene Lösungen
erarbeiten und (nach selbst gewählten Gesichtspunkten) reflektieren
• Fachspezifische Sachverhalte erörtern, ein eigenes Urteil gewinnen und argumentativ
vertreten
Speziell im Fach Sprache und Kommunikation:
• Die Wirkungsmöglichkeiten eines Textes beurteilen
• Beziehungen herstellen, z.B. in einem Text vertretene Positionen in umfassendere
theoretische Zusammenhänge einordnen
• Argumentationsstrategien erkennen und werten
• Aus den Ergebnissen einer Texterschließung oder Erörterung begründete Schlüsse
ziehen
• Ästhetische Qualität bewerten
Speziell im Fach Sozialpädagogisches Handeln:
• Reflexion oder auch vertiefendes Begründen von Begebenheiten wie z.B. eigenen
Lösungsansätzen
• eigenständige Problemformulierungen
• selbst zu entwickelnde Schlussfolgerungen, Wertungen und Handlungsansätze
• Begründung von Planungsschritten
• begründete Schlussfolgerung aus der Analyse der Situation
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Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Liste der Operatoren
Zentrale Prüfungsaufgaben müssen hinsichtlich des Arbeitsauftrages und der erwarteten
Leistung eindeutig formuliert sein. Die in den schriftlichen Aufgaben verwendeten Operatoren
(Arbeitsaufträge) werden in der folgenden Tabelle definiert und inhaltlich gefüllt. Entsprechende Formulierungen in den Klausuren der vorangegangenen Semester sind ein wichtiger
Teil der Vorbereitung auf die Prüfung.
Neben Definitionen und Beispielen enthält die Tabelle auch Zuordnungen zu Anforderungsbereichen. Die konkrete Zuordnung kann auch vom Kontext der Aufgabenstellung abhängen.
Eine scharfe Trennung der Anforderungsbereiche ist nicht immer möglich.
Operatoren
Definitionen
Nennen (I)
Ohne nähere Erläuterungen aufzählen
Beschreiben (I – II)
einen Überblick
geben (I-II)
Darstellen (I – II)
Zusammenfassen
(l – II)
einordnen (l – ll )
Definieren (I-II)
erschließen (II)
erklären, erläutern
(II)
analysieren (ll – lll)
in Beziehung
setzen (ll – lll)
vergleichen
(ll – lll)
begründen
(ll – lll)
Beispiele
Nennen Sie einige Sprachförderkonzepte.
Nennen Sie die Bildungsbereiche aus den Hamburger Bildungsempfehlungen.
Sachverhalte und Zusammenhänge Beschreiben Sie das Beobachtungsverfahren
(evtl. mit Materialbezug) in eigenen
SISMIK.
Worten sachlich wiedergeben
Beschreiben Sie die Ausstattung des Raumes.
eine strukturierte Übersicht über ei- Geben Sie einen Überblick über die Abschnitte
nen Themenbereich geben
des Sprachbaums.
Sachverhalte und Zusammenhänge Stellen Sie die Argumentationsstrategie des Verin eigenen Worten / strukturiert wie- fassers dar.
dergeben
Stellen Sie den Ablauf des Spieles dar.
Fassen Sie Ihre Untersuchungsergebnisse zuWesentliche Aussagen komprimiert sammen.
und strukturiert wiedergeben
Geben Sie die wesentlichen Inhalte des Textes
in strukturierter Form wieder.
Ordnen Sie die Beschreibungen von Entwicklungsschritten dem Verhalten unterschiedlicher
Mit erläuternden Hinweisen in einen
Kindern zu.
genannten Zusammenhang einfügen
Ordnen Sie das genannte Kapitel in den Handlungszusammenhang des Romans ein.
begrifflich bestimmen, die Bedeutung
nennen, angeben, worum es sich
Definieren Sie den Begriff Kommunikation.
handelt
Etwas Neues oder nicht explizit For- Erschließen Sie aus der Szene die Vorgeschichmuliertes durch Schlussfolgerungen te der Familie.
aus etwas Bekanntem herleiErschließen Sie aus dem Verhalten der Erzieten/ermitteln
hungskräfte die pädagogische Absicht.
Nachvollziehbar und verständlich
Erläutern Sie die Bedeutung von Fingerspielen
für die Sprachförderung.
veranschaulichen
Analysieren Sie den Romananfang unter den
Unter gezielten Fragestellungen
Gesichtspunkten der Erzählperspektive und der
Elemente, Strukturmerkmale und ZuFigurenkonstellation.
sammenhänge herausarbeiten und
Analysieren Sie die Praxissituation im Hinblick
die Ergebnisse darstellen
auf die moralische Entwicklung der Kinder.
Zusammenhänge unter vorgegebe- Setzen Sie Sprachfördermaßnahmen der Kita
nen oder selbst gewählten Gesichts- XYZ in Bezug zum Konzept der ganzheitlichen
punkten begründet herstellen
Sprachförderung.
Vergleichen Sie die Beobachtungsverfahren
Nach vorgegebenen oder selbst ge- SISMIK und HAVAS unter dem Gesichtspunkt
wählten Gesichtspunkten Gemeinder Praktikabilität.
samkeiten, Ähnlichkeiten und Unter- Vergleichen Sie die unterschiedlichen Verhalschiede ermitteln und darstellen
tensweisen der beiden Kinder im Hinblick auf deren motorische Bedürfnisse.
eine Meinung, Argumentation, Urteil,
Begründen Sie Ihre Auffassung.
Wertung methodisch korrekt und
Begründen Sie Ihr Vorgehen in Bezug auf Ihre
sachlich fundiert durch Belege, Beigruppenpädagogischen Ziele.
spiele absichern
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Operatoren
charakterisieren
(ll – lll)
Beurteilen, bewerten, Stellung nehmen (III)
auseinandersetzen
mit ... (III)
überprüfen (III)
Erörtern (III)
Interpretieren (III)
Definitionen
Beispiele
Das Typische (z.B. von literarischen
Figuren und deren Beziehungen zueinander) anhand von expliziten und
impliziten Textaussagen herausarbeiten.
Zu einem Sachverhalt ein selbständiges Urteil unter Verwendung von
Fachwissen und Fachmethoden auf
Grund von ausgewiesenen Kriterien
formulieren und begründen
Nach ausgewiesenen Kriterien ein
begründetes eigenes Urteil zu einem
dargestellten Sachverhalt und / oder
zur Art der Darstellung entwickeln
Die Darstellung eines Sachverhaltes
ausgewiesenen Kriterien gegenüberstellen und zu einem Urteil gelangen
Ein Beurteilungs- oder Bewertungsproblem erkennen und darstellen, unterschiedliche Positionen sowie Pround Kontra-Argumente abwägen und
eine Schlussfolgerung erarbeiten und
vertreten.
Ein komplexeres Textverständnis
nachvollziehbar darstellen:
auf der Basis methodisch reflektierten Deutens von textimmanenten und
ggf. textexternen Elementen und
Strukturen zu einer resümierenden
Gesamtdeutung über einen Text oder
einen Textteil kommen
Charakterisieren Sie die Ich-Erzählerin in der
Kurzgeschichte "Ansichtskarten" von Bridget
O`Connor.
Beurteilen Sie einige traditionelle Kinderverse
hinsichtlich ihres Sprachförderpotentials.
Bewerten Sie das Verhalten der Figur am Ende
der Romanhandlung.
Setzen Sie sich mit der Auffassung des Autors
zu einer gesellschaftlichen Erscheinung auseinander.
Setzen Sie sich mit Ihren eigenen Erfahrungen
mit Musik im Hinblick auf die Übertragbarkeit auf
die pädagogische Arbeit mit Kindern auseinander.
Überprüfen Sie, ob die vorgestellten Maßnahmen geeignet sind, Kinder sprachlich zu fördern.
Erörtern Sie die Chancen der Demokratieerziehung in der Kita. Erörtern Sie die Frage, ob die
Romanfigur X angemessen gehandelt hat.
Interpretieren Sie das 8. Kapitel aus dem Roman
XYZ vor dem Hintergrund des gesamten Romangeschehens.
entwerfen, entwickeln (III)
Auf einer Basis ein zukünftiges Konzept in seinen wesentlichen Zügen
planen und darstellen
Entwerfen Sie eine mögliche Fortsetzung der Erzählung.
Entwickeln Sie ein Handlungskonzept zur Partizipation in der Kita.
Gestalten (III)
Ein Konzept nach ausgewiesenen
Kriterien sprachlich oder visualisierend ausführen
Gestalten Sie einen Elternbrief / ein Informationsplakat für einen Informationsabend zum
Thema Wortschatzförderung.
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Sprache und Kommunikation
Allgemeine Anforderungen
Jeder Aufgabensatz besteht aus einer komplexen Aufgabenstellung, die sich an den Lernfeldern des Faches Sprache und Kommunikation orientiert.
Mögliche Aufgabenarten im Fach Sprache und Kommunikation sind:
1. Untersuchung eines literarischen Textes (Interpretation)
2. Untersuchung eines pragmatischen Textes
3. Problemerörterung anhand einer Textvorlage (textgebundene Erörterung)
4. Mischformen aus 1. bis 3.
5. Kreative oder produktive Teilaufgabe im Anschluss an 1. oder 2.
Möglich ist außerdem eine Aufgabenstellung, die sich auf konkrete, exemplarische Probleme
und Handlungsprozesse der sozialpädagogischen Praxis bezieht. Daraus werden dann alle
Teilaufgaben entwickelt. Die komplexe Aufgabenstellung orientiert sich an den Phasen einer
vollständigen Handlung. Der Nachweis von relevanten Theoriekenntnissen soll in erster Linie
anwendungsbezogen erfolgen.
Schwerpunkt 1:
Literarischer Bereich: Bearbeitung des Romans „Nathan und seine Kinder“
von Mirjam Pressler
Basiswissen und -kompetenzen
Die Prüflinge …
•
verfügen über biografische Kenntnisse zu der Autorin Mirjam Pressler.
•
können Textteile in Form einer Inhaltsangabe wiedergeben.
•
können Haupt- und Nebenfiguren des Romans charakterisieren.
•
können Figurenkonstellationen erstellen und erläutern.
•
können kreative Texte gestalten.
•
können eine eigene Rezension verfassen.
•
können eine Meinung, Argumentation oder Wertung durch Belege und Beispiele begründen.
•
verfügen über grundlegende Kenntnisse des historischen Hintergrunds des Romans.
•
sind in Grundzügen vertraut mit den Ideen der Aufklärung.
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Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Literatur
Verbindliche Texte: (22 Seiten)
http://de.wikipedia.org/wiki/Mirjam_Pressler
http://www.mirjampressler.de/
(Informationen über Mirjam Pressler)
http://www.die-blaue-seite.de/2010/12/16/interview-mit-mirjam-pressler
(Interview mit Mirjam Pressler, u.a. zu Nathan und seine Kinder)
http://gutenberg.spiegel.de/buch/beantwortung-der-frage-was-ist-aufklarung-3505/1
(Immanuel Kant, Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? - Besonders wichtig ist das
erste Kapitel, von dem es auf dem Bildungsserver Baden-Württemberg auch eine gekürzte
und mit Zeilenangaben versehene Version gibt; außerdem bei Möbius, S. 91-94)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug („Allgemeines“ und „Motive“)
Thomas Möbius, Königs Erläuterungen Spezial. Textanalyse und Interpretation zu Mirjam
Pressler: Nathan und seine Kinder, Hollfeld 2013 (3. Auflage), S. 19 – 21
Empfehlenswerter Filmbeitrag
https://www.youtube.com/watch?v=eP2HpubeRV4
(45-minütige Dokumentation zu den Kreuzzügen: Entscheidende Momente – Die Kreuzzüge)
Weiterführend zu empfehlen:
Anke Stemmer-Rathenberg, „Nathan und seine Kinder“ im Unterricht. Lehrerhandreichung
zum Jugendroman von Mirjam Pressler, Weinheim und Basel 2012 (3. Auflage).
Thomas Möbius, Königs Erläuterungen Spezial. Textanalyse und Interpretation zu Mirjam
Pressler: Nathan und seine Kinder, Hollfeld 2013 (3. Auflage).
http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/deutsch/unterrichtseinheiten/buecher/pressler
http://www.jugendbuch-couch.de/mirjam-pressler-nathan-und-seine-kinder.html
und
http://ulfcronenberg.macbay.de/wordpress/2009/04/02/buchbesprechung-mirjam-presslernathan-und-seine-kinder/ (Rezensionen und Lesermeinungen)
Für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler bzw. Lerngruppen bietet sich überdies
an,
•
den Roman mit Ausschnitten aus Lessings „Nathan der Weise“ zu vergleichen und / oder
•
Gemeinsamkeiten von Judentum, Christentum und Islam herauszuarbeiten.
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Schwerpunkt 2:
Pragmatischer Bereich: Zur pädagogischen Bedeutung von Bilderbüchern
Basiswissen und -kompetenzen
Die Prüflinge …
•
kennen unterschiedliche pädagogischen Bedeutungen, die Bilderbücher haben können,
und können diese grundlegend erläutern.
•
kennen beispielhaft einzelne Bilderbücher aus verschiedenen historischen und kulturellen
Kontexten und erkennen Zusammenhänge zwischen formaler Gestaltung, Inhalten und
historisch-kulturellem Hintergrund.
•
setzen sich damit auseinander, inwieweit einzelne Bilderbücher den pädagogischen Ansprüchen gerecht werden.
•
kennen verschiedene Perspektiven auf bzw. Erwartungen an das Bilderbuch
(Kunst, Kommerz, Kind).
•
erfassen Sachtexte zum Thema und geben die Inhalte eigenständig wieder.
•
verfügen über grundlegende Strategien zum Textverstehen und grundlegende Kenntnis
zur Argumentation.
•
Sind in der Lage, sich beispielhaft mit divergierenden Sichtweisen zu Aspekten des Themas auseinanderzusetzen, diese zu erörtern und insgesamt Stellung zu nehmen.
Literatur
Verbindliche Texte (ca. 30 Seiten):
Primärliteratur:
Verlag, Frankfurt am Main 1996 (Toi grand et moi petit, École de Loisir, Paris 1993).
Sekundärliteratur:
Fürst/Helbig/Schmitt: Kinder und Jugendliteratur Theorie und Praxis, Bildungsverlag EINS,
Troisdorf 2009. Kapitel 4.2 auf S. 99 bis 103
Boie, Kirsten: Kinder brauchen Bilderbücher, erschienen in „Die Welt“ 26.11.2005
http://www.kirsten-boie.de/material/reden-aufsaetze/kinder-brauchen-bilderbuecher.pdf
Thiele, Jens: Das Bilderbuch, Ästhetik, Theorie, Analyse, Didaktik, Rezeption, Universitätsverlag Aschenbeck & Isensee, Bremen, Oldenburg 2003. Grafik von S. 17, Textteile von
S. 14, Auszüge aus den S. 157 bis161, Abschnitt 163/4.
Maier, Karl Ernst: Jugendschrifttum, Verlag Julius Klinghardt, Regensburg 1973. Aus dem
Kapitel „Das Bilderbuch“ (S. 15 – 46), die Abschnitte S. 28 bis 32 (Gestaltungsprobleme 2.)
und S. 37 bis 41 (Kontroverse zum Struwwelpeter).
Lück, Conradine: Kind und Bilderbuch, in: Jugendliteratur 9 aus dem Jahr 1955, Auszug entnommen: Niemann, Monika: „Das Bilderbuch in der pädagogischen Diskussion“, Pädagogischer Verlag Schwann, Düsseldorf 1979, S. 31 bis 34
Schulz, Gudrun: Problemorientierte Bilderbücher, Das Problem-Bilderbuch, ein Bruch mit der
,heilen‘ Kinderwelt!?, erschienen in Knopf, Julia; Abraham, Ulf (Hrsg.): „BilderBücher Band 1
Theorie“ Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2014, S. 55 bis 58
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Winderlich, Kirsten: Das zeitgenössische Bilderbuch, erschienen in: „Betrifft Kinder“, Heft
05/08, S. 56, Theorieteil des Artikels
Mielke/Schurf (Hrsg.): Texte, Themen und Strukturen Deutschbuch für die Fachhochschulreife, Cornelsen, Berlin 2011, Methodenbausteine zu Lesestrategien, S. 84/85 und Übersichten
zum Thema Argumentation, S. 41, 116, 118 bis 119
Weiterführend zu empfehlen:
Schulz, Gudrun: Problemorientierte Bilderbücher, Das Problem-Bilderbuch, ein Bruch mit der
,heilen‘ Kinderwelt!?, erschienen in Knopf, Julia; Abraham, Ulf (Hrsg.): „BilderBücher Band 1
Theorie“, S. 58 bis 63 (Erläuterung von Buchbeispielen)
Maier, Karl Ernst: Jugendschrifttum, das komplette Kapitel „Das Bilderbuch“, S. 15 – 46
Winderlich, Kirsten: Das zeitgenössische Bilderbuch, S. 57 und 58, Betrachtung des Bilderbuches „Ein Hund für Madlenka“
Brendel-Perpina, Ina: Nimmersatt, Grüffelo & Co.: Klassiker der illustrierten Kinderliteratur
und aktuelle Bilderbuchgeschichten, erschienen in Knopf, Julia; Abraham, Ulf (Hrsg.): „BilderBücher Band 1 Theorie“, Auszüge zu Qualitätsmerkmalen und Beispielen auf den S. 44
bis 53
Boie, Kirsten: So viel Größenwahn muss sein! Erschienen in „1000 und 1 Buch, Heft 2/2003
http://www.kirsten-boie.de/material/reden-aufsaetze/8816.pdf
Für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler bzw. Lerngruppen bietet sich überdies
an,
•
anspruchsvollere Sachtexte zum Thema Bedeutung von Bilderbüchern zu analysieren.
•
einzelne thematische Aspekte (historische Entwicklung, problematische Themen usw.)
herauszugreifen und zu vertiefen.
•
eigenständig einzelne ausgewählte Bilderbücher zu analysieren.
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Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Sozialpädagogisches Handeln
Allgemeine Anforderungen:
Jeder Aufgabensatz besteht aus einer komplexen Aufgabenstellung, die sich an den Lernfeldern des Faches Sozialpädagogisches Handeln orientiert. Die komplexe Aufgabenstellung
bezieht sich auf konkrete, exemplarische Probleme und Handlungsprozesse der sozialpädagogischen Praxis, aus denen sich alle Teilaufgaben entwickeln. Die komplexe Aufgabenstellung orientiert sich an den Phasen einer vollständigen Handlung. Dabei soll der Nachweis
von relevanten Theoriekenntnissen in erster Linie anwendungsbezogen erfolgen.
Schwerpunkt 1:
Die Welt trifft sich im Kindergarten – Kinder aus interkultureller Perspektive
verstehen, begleiten und unterstützen
Basiskompetenzen:
Die Prüflinge haben Kenntnisse über den gesellschaftspolitischen Hintergrund der interkulturellen Pädagogik.
Sie sind in der Lage, in ihrer Arbeit die interkulturellen Arbeitsprinzipien anzuwenden.
Sie verstehen das Verhältnis von Staat und Religion und kennen den Artikel 4 Grundgesetz.
Sie verfügen über eine eigene durchdachte Haltung zum Thema „Kinder haben ein Recht auf
Religion“ und eine reflektierende Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen, Einstellungen, Vorurteilen und Handlungsmustern.
Sie verfügen über ein vielfältiges Repertoire an Methoden, um ethische Fragen sowie religiöse und andere Weltanschauungen als Teil der Lebenswelt von Kindern aufgreifen und verständlich machen zu können.
Sie kennen
•
die historischen Eckdaten über die Zuwanderung nach Deutschland nach dem
2.Weltkrieg (Gastarbeiter, Spätaussiedler, Flüchtlinge, aktuelle Zuwanderung) und die
Entwicklung von der Ausländerpädagogik zur interkulturellen Pädagogik;
•
die Begriffe „ Werte, Normen und Kultur“;
•
die interkulturellen Arbeitsprinzipien (Prinzip der Akzeptanz und Wertschätzung, Prinzip
der Repräsentanz, Prinzip des Biografiebezugs),
•
den Wertekanon aus den Hamburger Bildungsempfehlungen: ethische und religiöse Werte, Gleichheit und ethisch-kulturelle Unterschiede, der Bildungsbereich „Soziale und kulturelle Umwelt“;
•
die weltanschauliche Neutralitätspflicht – Staat und Religion;
•
Feste als besondere Ereignisse im Jahresablauf des Kindergartens;
•
pädagogische Prinzipien, Lernzielbereiche und altersbezogene Bedürfnisse von Kindern
für die Planung, Durchführung und Reflexion von Bildungsangeboten..
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Bezug zum LF 5
Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, mit Kindern Gespräche über kulturelle, ethische, philosophische und religiöse Fragen zu führen.
Zu diesem Zweck können die Absolventinnen und Absolventen Einstellungen und Verhaltensweisen auf der Basis kulturell, religiös und sozial bedingter Unterschiede analysieren
und über unterschiedliche Wertvorstellungen in angemessener Weise in Austausch treten.
Sie können Konzepte interkultureller Pädagogik situationsangemessen anwenden.
Bezug zum Fach Wirtschaft und Gesellschaft:
Sie haben Kenntnisse über die Zuwanderung nach Deutschland nach dem 2.Weltkrieg und
über die aktuelle Situation.
Bezug zum LF3
Sie können den Alltag unter Berücksichtigung von Tages-und Jahresritualen und besonderen
Ereignissen gestalten.
Verbindliche Literatur (ca. 30 Seiten):
Berkemeier, A., Kein Kinderkram Bd.1, Braunschweig 3. überarb. Aufl. 2013, S.111-113
Berkemeier, A., Kein Kinderkram! Arbeitsheft, Braunschweig 2.überarb. Aufl.2014,
S.36 und 39
Franz, Margit, Hauptsache Wertebildung, Mit Kindern Werte erleben und entwickeln, München 2010, S.188-195
Gartinger, Silvia; Janssen, Rolf (Hrsg.), Erzieherinnen + Erzieher, Sozialpädagogische Bildungsarbeit professionell gestalten, 2014, Berlin, S.432-438, S.445-449
Jaszus, Rainer u.a., Sozialpädagogische Lernfelder für Erzieherinnen und Erzieher, Stuttgart, 2.Aufl. 2014, S. 527-537, 255/256
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Würtemberg (Hrsg.), Politik & Unterricht 1/22007, Stuttgart, S.54
Ulich, Michaela; Oberhuemer, Pamela; Soltendieck, Monika, Die Welt trifft sich im Kindergarten, Interkulturelle Arbeit und Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen, 2.Aufl. 2005,
S.45-47
Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.),Hamburger Bildungsempfehlungen für die Bildung
und Erziehung von Kindern in Tageseinrichtungen, Hamburg, 2.überarbeitete Aufl. 2012,
S.21 Absatz: Ethische und religiöse Werte,S.23 Absatz: Gleichheit und ethnisch-kulturelle
Unterschiede, S.63-66 Bildungsbereich Soziale und kulturelle Umwelt
Weiterführende Literatur:
Baur, V. u.a., Kinder erziehen, bilden und betreuen, Lehrbuch für Ausbildung und Studium,
Berlin, 3.Aufl. 2012, S.402-405
Hamburger Abendblatt vom 23.10.2013, 2 von 3 Kindern sprechen zu Hause kein Deutsch
Stiftung Lesen (Hrsg.), Alle Kinder dieser Welt, Eine Kinderbuchreihe zum Thema Interkulturalität, Begleitheft für die pädagogische Arbeit, Mainz, überarbeitete Neuauflage 2014, aus:
http://www.stiftunglesen.de/programmbereich/kindertagesstaette/alle-kinder-dieser-welt
Alle Kinder dieser Welt, Kurzinhalte der Geschichten, aus:
http://www.stiftunglesen.de/download.php?type=documentpdf&id=143
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Halberstam, Myriam (Hrsg.), LESEMAUS-Band-190-Levent-Zuckerfest, Carlsen, 2011
Zur Brügge, Margit, Hinter alten Kirchenmauern, in: kindergarten heute 1/2015, S.16-19
Roland Kollmann, Religion nicht ausklammern!, in: kindergarten heute 11/2007, S.6-12
Bornhost, Heike, Erzähl mir von Gott, Ein interreligiöses Projekt, in: kindergarten heute
4/2012, S.14/15
Kahrs, Ute, Mit Tänzen und Liedern interkulturell arbeiten, in: kindergarten heute 2/2008,
S.24 - 26
Cave, Kathryn; Ridell, Chris, Irgendwie anders, Hamburg 1994
Maxeiner, Alexandra; Kuhl, Anke, Alles Familie, Leipzig, 3.Aufl. 2011
Meyer, Lehmann; Schulze, Tschüss, kleiner Piepsi, Leipzig 2009
Helme Heine, Heine Freunde Mitmachkiste, Beltz, Weinheim 2014
Unicef, Kinder dieser Welt, Starnberg 2003
Unicef, Das große Fest, Kinder feiern – rund um die Welt, München 2009
Ommer, Uwe, Familien, Kinder aus aller Welt erzählen von zu Hause, Hamburg 2003
Entdeckungsreise mit Fleurus, Religionen, Köln 2006
Weiterführende Links, Medien:
https://www.stiftunglesen.de/programmbereich/kindertagesstaette/alle-kinder-dieser-welt
http://www.situationsansatz.de/fachstelle-kinderwelten.html
Almanya, willkommen in Deutschland, RoxyFilm 2011
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Sozialpädagogisches Handeln
Schwerpunkt 2:
Übergänge von Kindern beobachten, verstehen und begleiten – Eine pädagogische Herausforderung
Basiswissen und -kompetenzen:
Die Prüflinge
•
erkennen Bedürfnisse der Kinder, der Eltern und des pädagogischen Personals während
Transitionen;
•
wissen um die Vielschichtigkeit von Übergängen (individuelle Ebene, Beziehungsebene,
Lebensweltebene) und können die unterschiedliche Aspekte nutzen;
•
sind in der Lage, Transitionen als verdichtete Lernphasen mit Chancen und Risiken zugleich zu verstehen und zu begleiten;
•
kennen verschiedene Methoden (Rituale, Kooperation, Partizipation, etc.) um bei der
Transition zu unterstützen;
•
verstehen Übergänge als (Entwicklungs-) Aufgabe für die Kinder und Eltern in einem andauernden Prozess;
•
verstehen Transition als Herausforderung für Kinder und Eltern in Begleitung der Pädagogen;
•
können die eigene Rolle bei der Begleitung von Transitionen reflektierten.
Bezug zu LF 3: Alltag und Erfahrungsräume gestalten
Die Prüflinge sind in der Lage, die besondere Situation für die Kinder bei Übergängen (Eingewöhnung, Krippe-Elementarbereich, Kindertagesstätte-Schule) zu berücksichtigen und
diese mitzugestalten.
Sie können die Einrichtung (Kindertagesstätte) bei der Gestaltung der Räume unter Berücksichtigung von Bedürfnissen sowie der Entwicklung von Kindern unterstützen.
Die Prüflinge können den Alltag unter Berücksichtigung von Tages- und Jahresritualen und
besonderen Ereignissen gestalten.
Sie nehmen kindliche Formen von Interessenswahrnehmung ernst und können diese in den
Alltag integrieren. Dabei sind sie in der Lage, demokratische Verfahren und Meinungsbildungsprozesse zu initiieren.
Bezug zu LF 2: Kinder und deren Aneignungsprozesse wahrnehmen und unterstützen
Die Prüflinge kennen die Bedürfnisse von Kindern während Übergängen und können entwicklungsangemessen darauf eingehen.
Sie können Beobachtungen nutzen, anhand der Auswertung die individuellen Interessen,
Bedürfnisse und Ressourcen der Kinder berücksichtigen sowie ihre pädagogische Arbeit daran ausrichten.
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Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz
Regelungen für die schulübergreifenden schriftlichen Prüfungsaufgaben 2017
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Literatur
Verbindliche Texte (36 Seiten):
Fischer, Sibylle: Frühe Herausforderung – was Kinder in Übergangsprozessen leisten, In:
Kleinstkinder in Kita und Tagespflege 03/2011, S. 8-10
Gartinger, Silvia/ Janssen, Rolf (Hrsg.): Erzieherinnen + Erzieher Band 1, Professionelles
Handeln im sozialpädagogischen Berufsfeld, Cornelsen Verlag, Berlin, 2014,
S.661-668
Griebel, Wilfried/ Netta, Brigitte/ Niesel, Renate: Nach der Kita kommt die Schule, Herder
Verlag, Freiburg im Breisgau, 2008, S. 21-24, S.27-30, S. 34-43
Henneberg, Rossy: Lernen was Spaß macht, damit es nicht langweilig wird! In: TPS Theorie
und Praxis der Sozialpädagogik, 03/2010: Übergänge – Gewohntes verlassen, Neuland betreten, S. 28
Irskens, Beate: Gut starten – die Gestaltung der Eingewöhnungsphase in Kindertageseinrichtungen, In: Diskowski/ Hammes-Di Bernardo/ Hebenstreit-Müller/ Speck-Hamdam (Hg.):
Übergänge gestalten – Wie Bildungsprozesse anschlussfähig werden, Verlag das Netz,
Weimar/Berlin, 2006, S. 114-125
Lentfer, Andreas: Von der Krippe bis zur Schule - Übergänge als Familiengeschichte, In:
TPS Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, 03/2010: Übergänge – Gewohntes verlassen,
Neuland betreten, S. 22-23
Linkenheil, Sabine: Wie viel Feinfühligkeit und Selbsterkenntnis sind nötig? In: TPS Theorie
und Praxis der Sozialpädagogik, 03/2010: Übergänge – Gewohntes verlassen, Neuland betreten, S. 14-15
Miller, Karen: Bedeutsame Übergänge – Für Kinder von 0 bis 3 Jahren, SCHUBI Lernmedien
AG, Schaffhausen, 20122, S. 22-24
Schumacher, Annegret (Redaktion): Von der Krippe in die Kita – Erfahrungen mit einem
noch wenig beachteten Übergang, In: Kleinstkinder 03/2011, S.12-13
Weiterführende Literatur
Freie und Hansestadt Hamburg - Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration:
Hamburger Bildungsempfehlungen für die Bildung und Erziehung von Kindern in Tageseinrichtungen, 2012, S. 40-48
Griebel, Wilfried: Der Transitionsansatz – Ein Modell zur Prozesshaftigkeit und Teilhabe bei
Übergängen im Kindertagesstättenbereich, In: TPS - Leben, Lernen und Arbeiten in der Kita
- Gewohntes verlassen, Neuland betreten – Übergänge, Ausgabe 3/2010,
S. 4 – 7
Kasten, Hartmut: Entwicklungspsychologische Grundlagen: 4-6 Jahre, 12. Kapitel: Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule; Cornelsen Verlag 2007, S. 235 – 256
Remsperger, Regina: Lernstrategien beobachten und dokumentieren – Mit Portfolioarbeit die
kindlichen Bildungsprozesse in Kita und Grundschule verbinden, In: Kindergarten heute
5/2015, S. 8-13
Schäufler, Karin: Aufbruch: Abschied und Ansprung, In: klein & groß, Oldenbourg Verlag,
Heft 9/2009, S. 54 – 57
Stauch, Martina: Stress und kritische Lebensereignisse, In: Heidenreich, Klaus (Hrsg.) / Lacher, Berthold (Hrsg.): Training Grundwissen Psychologie, Stark Verlag, 1998,
S.79-95
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