Protokoll 3608 der Sippung am 14.01. a.U. 157

Protokoll 3608 der Sippung am 14.01. a.U. 157
SCHLARAFFEN HÖRT !
Pünktlich Glock Acht d.A. reitet der Thron der Haidelberga (diesmal vollzählig) in die
Gaudeamusburg ein. In Vertretung der Truchsesse schreitet ihnen als Stellvertreter
Ritter Piff-Paff voran. Der kennt sich in dieser Rolle ja inzwischen gut aus und mit einem
gesetzten Begrüßungsvers, der ein geziemendes Längenmaß nicht überschreitet,
überreicht er Zepter und AHA-Orden an Ritter Hackteufel und entlässt die Thronsassen
auf das erhöhte Gestühl.
Beim Abendlied unterstützt uns trefflich Junker Bernhardt (121) am Clavicimbel.
Dennoch wird der schlaraffische Nachwuchs gerügt und der Junkermeister Ritter
Seegraph gepönt, weil die Sippungsnummer verdreht an der Tafel dargestellt ist und die
Erleuchtung der fungierenden Herrlichkeit nur bedingt möglich ist, weil die Kerzen am
Thron und auf den Amtstischen nicht angesteckt worden sind. Das Entflammen der
Kerzen wird auch sogleich erledigt, das Spiel mit der Sippungsnummer wird aber heute
Abend Thema zwischen Thron und Junkertafel bleiben.
Ceremonienmeister Ritter Ohnegleichen geht kurz auf die Bedeutung des Gastes ein
und lässt sodann die Gastrecken (unter ihnen heute auch einige Amici und
Gaudeamusritter) vom Platz aus einreiten. Lediglich unseren Ehrenrittern gebührt das
Defilee durch die standhafte Sassenschar hin zum Thron. Dem Fungierenden bereitet
es sichtlich Freude, zu diesem Neujahrsempfang auch profane Gäste willkommen zu
heißen. Darunter eine Abordnung des Stadtteilvereins Handschuhsheim und Gast Herr
Schewitz (eingeführt von Ritter Ben Ares). Dankbar wird auch die Marketenderware des
Stadtteilvereins in Form von roter und weißer Lethe angenommen. Die
Begrüßungsceremonie schließt die Labung der Gäste durch Mundschenk Ritter Hakuna
Matata ein und endet mit der Willkommhymne der Haidelberga.
Nach der Verlesung des Protokolls will Ritter Ohnegleichen die ihm zugeschriebenen
„unbotmäßigen“ Äußerungen streichen lassen. Die lebhafte Diskussion darüber enthält
etliche Änderungs-/Verbesserungsvorschläge. Schließlich einigt man sich auf
„unblautmäßig“. Es scheint, als dass diese Wortschöpfung die kreative Kraft der Sassen
freigesetzt hat, denn von nun an fliegt der güldene Ball wie selten an einem
Sippungsabend.
Nachdem er es selber angemahnt hat, darf Ritter Elek-Thor die Blaue Kerze anzünden.
Die Reychspost enthält Grußsendboten und Ladungen zu besonderen Sippungen in der
näheren und weiteren Umgebung. Zudem hat Kantzler Ritter 3-8-4 je einen Sendboten
an die bresthaften Freunde verfasst und bittet um die Signaturen der Anwesenden. In
einer vorerst letzten Amtshandlung reicht er einen Trauersendboten an den
Fungierenden. Dieser verkündet den Ahallaritt unseres Schlaraffenbruders Ritter B-Linsel mol (368). Einen Nachruf formuliert ER Rolf-Royce bevor OI Ritter Hackteufel zu
einem Trauer-Lulu auffordert.
Auch während also der amtliche Sippungsteil durchgeführt wird, geraten sich einige sog.
schlaraffische Freunde zunehmend ins Gehege. Ritter Ohnegleichen hatte wohl
Wortfindungsstörungen, als er von einer „unflätigen“ Junkertafel spricht. Das regt
natürlich den Widerspruch des schlaraffischen Nachwuches und bewirkt, dass man sich
an der Rittertafel teils auf der einen, teils auf der anderen Seite positioniert.
Insbesondere Ritter Hakuna Matata und Ritter 3-8-4 reden sich immer mehr in Rage.
Ritter Uhuherz überbringt herzliche Grüße von unserem Botschafter Ritter Cactus (163)
und zugleich einen ganzen luftgetrockneten Schinken, der in der nächsten Sippung
(JuKnaSi) zur Verkostung gelangen soll.
Ritter Skizzo-phren wurde von der Moguntia der Titul Moguntias Eiszäpfchen verliehen
und Ritter Hackteufel hat sich offensichtlich in der Porta Hercyniae ungebührlich
benommen und von dort eine Duellforderung mitgebracht.
Nach der Schmuspause gibt der Fungierende einen kurzen Jahresrückblick über die
herausragenden Ereignisse in der Haidelberga. Der Fechsungsteil wird dann von Junker
Bernhardt am Clavicimbel mit Variationen über Ravels Bolero eingeleitet. Ritter
Uinika(r)t (121) darf uns wieder einmal verzaubern und die Freunde Ritter Bäckmesser
und ER Rolf-Royce erfreuen uns mit Beiträgen von der Rostra. In einem Dialog
präsentieren Ritter Ben Ares und sein Gast Herr Schewitz eine deutsche Sprache, die
unseren Ohren fremd ist.
Der güldene Ball hat sich inzwischen zu einem gefährlichen Wurfgeschoss entwickelt.
Und so bleibt es nicht aus, dass Junker Michael und Junker Ralf in Harnisch geraten
und sowohl den Ritter Hakuna Matata als auch den Ritter 3-8-4 zum Duell fordern.
Diesem Ansinnen stimmt die Ritterschaft zu. Als Duellthema formuliert der Thron:
„Junker gegen Ritter – das ist bitter. Doch freche Reden führ’n zu Fehden. Die Ritter
provozieren, danach die Junker gieren!“
Der Fechsungsreigen wird vom Junker Michael und von ER Fabulus fortgesetzt bzw.
abgeschlossen.
Nach einer turbulenten und kurzweiligen Sippung formuliert der Fungierende
abschließenden Worte und lässt von Ritter Ad-Vocal das Mitternachtsschlusslied
intonieren. Ritter 3-8-4 löscht die Blaue Kerze; es schließt sich die Verabschiedung an.
Als der Schlaraffenschwur und der beschließende Tamtam-Schlag verklungen sind,
schlägt es Glock Elf Zwanzig d.A.
LULU !
gez. Halb-Null