Motorwagen - Checkliste Bremsen nach UNECE-R 13

asa
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Motorwagen - Checkliste Bremsen nach UNECE-R 13
Periodische Überprüfung von Druckluftbremsanlagen mit EBS
Fahrzeuge der Klassen M2 (GG>3,5t), M3, N2, N3
Gültig für Fahrzeuge :
Eingeführt oder in der Schweiz hergestellt ab 01.11.2014
Für ältere Motorwagen ist die alte Checkliste (Stand Februar 2007) zu verwenden.
Stand: UNECE-R 13, Änderung 11, Ergänzung 3
Januar 2016 / Version 0.2
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Motorwagen-Checkliste UNECE-R13
1
Erläuterungen:
P = Priorität der Prüfung
1 = Obligatorisch, muss kontrolliert werden
2 = Zusätzlich, kann kontrolliert werden
P Was
wird geprüft
1 Reifen
Reifendimernsion
Wie
wird geprüft
Ist nicht der in Ziffer 247 eingetragene Reifenradius montiert,
muss dieser anhand der ETRTO Liste überprüft werden.
Die Reifendimension muss innerhalb dem dyn. Reifenradius
Minimum- und Maximum-Variante liegen.
Ist nur ein dyn. Reifenradius eingetragen, so kann eine
Toleranz von ± 2% gewährt werden.
247 "E" Bremse mit vereinfachter Zulassung geprüft.
Dyn. Reifenradius: ....................................
Aktive Bremshebellänge
Bremszylinder(mm)
fläche
Trommelbremse
(in2 oder cm2 )
1. Achse .............................
.............................
2. Achse .............................
.............................
3. Achse .............................
.............................
4. Achse .............................
.............................
5. Achse .............................
.............................
Januar 2016 / Version 0.2
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Hinweise:
Ziffer 247 (asa-RL Nr. 6)
Angaben in Ziffer 247 vergleichen. Bremshebellänge (bei Trommelbremsen)
und Zylinder müssen dem Eintrag entsprechen
(wirksamer Reifenhalbmesser beeinflusst die Bremskraft am Radumfang
und beeinflusst die Lastzugabstimmung!)
Zum Berechnen des dynamischen Reifenradius, siehe ETRTO unter dem Titel
"Theorectical Rolling Circumference"
Bei typengenehmigten Fahrzeugen, sind die Einträge auf dem Datenblatt
massgebend.
Motorwagen-Checkliste UNECE-R13
2
Beispiel: Elektronisch gesteuertes Bremssystem am Zugfahrzeug
Bild 1: Prinzipschema: Elektronisches Bremssystem
A7
A8
A10
A20
A21
B1
B2
B7
B8
B13
B14
B15
Steuergerät SCA
Steuergerät SCH
Steuergerät EBS
Achsmodulator Vorderachse
Achsmodulator Hinterachse
Bremsbelagsverschleiss-Sensor VA links
Bremsbelagsverschleiss-Sensor VA rechts
Bremsbelagsverschleiss-Sensor HA links
Bremsbelagsverschleiss-Sensor HA rechts
Drehzahlsensor VA links
Drehzahlsensor VA rechts
Drehzahlsensor HA links
Januar 2016 / Version 0.2
B16
B17
B30
V1
V2
Y1
Y2
Y6
E
P
a
b
Drehzahlsensor HA rechts
Bremswertgeber
Druckschalter Feststellbremse
Vorratsdruck Betriebsbremsanlage HA
Vorratsdruck Betriebsbremsanlage HA
Magnetventil ABS VA links
Magnetventil ABS VA rechts
Anhängersteuerventil
Elektrischer Teil
Pneumatischer Teil
Bremsdruck
Redundanter Bremsdruck
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c
d
6.17
14.01
16.01
20.02
22.01
30.03
33.07
35.02
35.03
Vorratsdruck
Druck Feststellbremse
Electronic Air-Processing Unit EAPU
Feststellbremsventil
Relaisventil
Membranbremszylinder
Kombibremszylinder
Druckbegrenzungsventil
Hilfsbremsventil (nur SZM)
Kupplungskopf Vorrat
Kupplungskopf Bremse
Motorwagen-Checkliste UNECE-R13
3
Beispiele zu Seite 5:
Bild 3
Bild 2
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Motorwagen-Checkliste UNECE-R13
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P Funktionskontrolle Was
Wie
Ergebnisse
1
Dichtheit Kurzkontrolle
Beim Betätigen des Bremspedals ist der
Luftverlust zu kontrollieren.
2
Warneinrichtung  überprüfen (einhergehend mit den nachfolgenden Prüfungen)
Einschalten bei fallendem Druck kontrollieren
1 Bild 2
Funktionskontrolle der Bremskreise
Anlage auffüllen, Feststellbremse lösen
2
Überprüfung einer allfälligen Kreisvertauschung / Kreisausfall
Kessel eines Kreises der Betriebsbremsanlage vollständig entleeren
Die Warneinrichtung  muss bei ≤ 5,0 bar in
einem der Bremskreise 1, 2 oder FB/Anh.
ansprechen!
Die Warnvorrichtung muss wirksam werden.
(Einschalten bei fallendem Druck)
Hinweis:
Aufgrund der Vorschrift UNECE-R13
Anhang 8, Abs.2.3.4. kann es sein, dass der
Kreis 3 (FB) ebenfalls entleert wird.
Betriebsbremse betätigen
Drucksicherung der Federspeicherbremse
prüfen
2
Beim Betätigen der Betriebsbremse muss der
andere Bremskreis inkl. allfälliger Anhänger
-steuerung (Bremswirkung des verbleibenden
Betriebsbremskreises min. Rest- bzw. Hilfsbremswirkung) noch funktionieren. 5
und die Federspeicherbremse darf dabei nicht
selbsttätig bremsen.
Anlage wieder auffüllen
Den anderen Kreis der Betriebsbremsanlage in gleicher Art und Weise
kontrollieren.
1 Bild 3
Feststellbremsventil Verriegelungsqualität
Feststellbremse lösen und dann betätigen.
Hebel muss sicher eingerastet bleiben
(kontrollieren durch leichtes Bewegen/"Rütteln")
1
Feststellbremsventil Prüfstellung
Prüfstellung ist nur erforderlich, wenn der
Anhänger bei eingerastetem Feststellbremsventil mitbremst .
Feststellbremsventil in Prüfstellung bringen
(wenn Prüfstellung vorhanden)
Druck Pm muss auf 0 bar abfallen, Feststellbremse Zugfahrzeug bleibt aktiv.
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Motorwagen-Checkliste UNECE-R13
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Beispiele zu dieser Seite: ALB- / EBS-Schilder gemäss Anhang 10, Ziffer 7 "Kennzeichnungen" nach UNECE-R 13
Bild 4, ALB für mechanische Federung
P Was
wird geprüft
Bild 5, ALB für Luftfederung
Wie
wird geprüft
Hinweise
1 ALB
Bild 4 und 5
ALB vorhanden / Plakette mit Einstelldaten vorhanden.
Daten auf ALB-Schild können zur Überprüfung der Plausibilität
der Bremsprotokolle verwendet werden
1
EBS vorhanden
Bei Fahrzeugen ohne ALB oder Lastsensor ist keine Plakette
erforderlich (Beispiel: elektronisch gesteuerte Bremssysteme
mit Differenzschlupfregelung über Raddrehzahlsensoren).
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Motorwagen-Checkliste UNECE-R13
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Beispiele zu dieser Seite:
Bild 6, Überprüfung Vorratsdruck
P Funktionskontrolle
1 Kontrollpunkte an der
Anhängersteuerung
Bild 7, Überprüfung Druck Bremsleitung (pm)
Was
Wie
Ergebnisse
Vorratsleitung der Anhängersteuerung
(üblicherweise in Fahrtrichtung rechts)
Druck in der Vorratsleitung prüfen
Anlage bei Druckregler-Abschaltdruck. Messen
am Prüfanschluss der Zwischenkupplung mit
Simulationshahn, Energiequelle
abgeschaltet
Bild 6
Bild 7
1
Bremsleitung der Anhängersteuerung
(üblicherweise in Fahrtrichtung links)
Druck in der Bremsleitung prüfen
Zwischenkupplung  und Manometer
angeschlossen lassen!
Anlage bei Druckregler-Abschaltdruck. Messen
am Prüfanschluss der Zwischenkupplung 
mit Simulationshahn.
Betriebsbremse nicht betätigen
Betriebsbremse betätigen
Der Anhänger
Hilfsbremse der Anhängersteuerung
ohne und mit betätigter Hilfsbremse
Anlage bei Druckregler-Abschaltdruck. Messen
am Prüfanschluss der Zwischenkupplung
mit Simulationshahn.
Hilfsbremse nicht betätigen
Hilfsbremse betätigen
Der Anhänger
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min. 6,5 bis max. 8,5 bar an der Vorratsleitung
min. 7,0 bar bei Druckregler-Einschaltdruck
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ohne Betätigung: 0 bar.
mit voller Betätigung: min. 6,5 - 8,5 bar
(Abstufbarkeit: Schrittgrösse max. 0,5 bar)
muss dabei abgestuft bremsen
ohne Betätigung: 0 bar.
mit voller Betätigung: min. 6,5 - 8,5 bar
(Abstufbarkeit: Schrittgrösse max. 0,5 bar)
muss dabei abgestuft bremsen
Motorwagen-Checkliste UNECE-R13
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Beispiele zu dieser Seite:
Bild 8, Überprüfung variable Drossel
P Funktionskontrolle
Anhängersteuerung
1 Bild 8
Bild 9, Überprüfung
Was
Wie
Ergebnisse, Beispiele
Prüfung der variablen Drossel
Anlage bei Druckregler-Abschaltdruck.
Simulationshahn Bremsleitung  ganz öffnen.
Betriebsbremse nicht betätigt
Die Vorratsleitung ist bei 6,5 bis 8,5 bar,
min. 7,0 bar bei Druckregler-Einschaltdruck
Betriebsbremse voll betätigen
muss in 2 sek. unter 1,5 bar abfallen!
muss dabei voll bremsen.
Der Druck in der Vorratsleitung
Der Anhänger
1 Bild 9
Drucksicherung Vorrat Betriebsbremse und Drucksicherung für
Federspeicherkreis prüfen.
Anlage bei Druckregler-Abschaltdruck.
Bedingung: Federspeicherbremse gelöst!
Simulationshahn  ganz öffnen und alle Luft
aus der Vorratsleitung entweichen lassen.
Die Federspeicherbremse
Der Vorrat der Betriebsbremse
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muss gelöst bleiben.
soll nicht unter 4 bar liegen, ansonsten ist die
Hilfsbremswirkung zu kontrollieren.
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P ABV
Was
Wie
Ergebnisse, Beispiele
Anmerkung: ABV = Automatischer Blockier-Verhinderer (anwendbar für ABS und EBS)
1 Kontrollpunkte
Bild 10 und 11
ABV vorhanden
bei Anhänger-Ausrüstung
Steckverbindung nach ISO 7638 erforderlich
Sichtprüfung
Zustand Stecker, Steckdose, Kabel, Raddrehzahlsensoren
1
Bild 10
Januar 2016 / Version 0.2
Vorschrift:
Bei Normal- und Zentralachsanhänger gehören
Kabelwendel und Parkdose für den ABV zum
Anhänger. Bei Sattelanhängern gehören Kabelwendel und Parkdose für den ABV zum
Sattelschlepper.
Bild 11
Sattelschlepper
Der Kabelwendel und die Parkdose für den ABV gehören zum Sattelschlepper
Sattelschlepper
ABV obligatorisch
Nur für Fahrzeuge mit V-max. > 60 km/h
erforderlich (Art. 103, Abs. 4. VTS)
Die Beschränkung nach ECE-R 13 bis max. 4
Achsen gilt in CH nicht (Art. 103, Abs. 1 bis VTS).
Park-Dose
Kabel mit ABV-Stecker
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Motorwagen (ausser Sattelschlepper)
ABV- Steckdose
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P ABV
1 Funktionskontrolle ABV
Bild 12
Was
Wie
Ergebnisse, Beispiele
Überprüfung der optischen
Warneinrichtung und der ABV-Steckverbindung auf Funktion am
Motorwagen.
1. Zündung EIN
2. ABV-Stecker Anhänger od. ABV-Simulationssteker in ABV-Steckdose einstecken!
Warnleuchte LKW (gelb) an (min. ca. 2 Sek.)
3.Bei Fahrt
Wird ein Anhänger mitgeführt:
Warnleuchte Anhänger (gelb) an
(min. ca. 2 Sek.)
Spätestens bei 10 km/h muss die Warnleuchte
LKW erlöschen!
Spätestens bei 10 km/h muss die Warnleuchte
Anhänger erlöschen!
1 Bild 13
Funktionskontrolle Fahrzeugstabilisierungsfunktion
1. Zündung EIN
2. Bei Fahrt ohne Regelung
Warnleuchte (gelb) geht für ca. 2 Sek. an.
Warnleuchte (gelb) muss AUS sein.
1 Bild 14
ABV-Abschaltung (nur zulässig bei
Geländefahrzeugen der Klasse N2 und
N3 )
ABV-Abschaltung betätigen (ABV aus)
Optische Warnanzeige für ABV "AUS"
Bei Motor-Neustart
Automatische Einschaltung der ABV-Funktion
Bild 12/13
Bild 14
Warnleuchte Motorwagen (gelb) überprüft den
ABV und /oder das elektronisch gesteuerte
Bremssystem EBS vom Motorwagen.
Beispiel für ABV-Abschaltung
("V-Anhebung","Off Road")
Dieser Schalter darf bei der Überprüfung der
Sicherheitsleuchten bei Fahrt nicht eingeschaltet
sein.
Warnleuchte Anhänger (gelb) überprüft den
ABV und /oder das elektronisch gesteuerte
Bremssystem EBS vom Anhänger.
Beispiel für Warnleuchte ABV-Abschaltung
("V-Anhebung") (gelb)
Fahrzeugstabilisierungsfunktion (z.B. ESP)
Warnleuchte Zugfahrzeug (gelb) überprüft die
Fahrzeugstabilisierungsfunktion vom Motorwagen.
Leuchtet bei ABV-Abschaltung Ein.
("V-Anhebung","Off Road")
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P Wirkungsprüfung
der Bremsanlage
Wie
Ergebnisse
Bei der Messung auf
mindestens 75% des
Gesamtgewichts beladen.
Die Druckluftanlage muss vollständig aufgefüllt sein.
FZ der Klasse M>3.5t
können mit dem jeweiligen
Betriebsgewicht geprüft
werden.
An zu früh blockierenden Achsen sind die Werte im Einzelfall nach Hochrechnungsmethode (Merkblatt MB/KT12 asa) auf
den Zieldruck hochzurechnen.
Es sind die auf dem Rollenprüfstand maximal erreichten Werte bei noch laufenden Rollen zu registrieren.
Die Bremskräfte werden beim Motorwagen ohne Anhängersteuerung bei DruckreglerEinschaltdruck ermittelt.
Mit Anhängersteuerung erfolgt die Überprüfung des Fahrzeugs nach pm bei max. 6.5 gemessen über die Prüfkupplung mit
Prüfanschluss und Entlüftungshahn ! Prüfbedingung zur Erreichung des Zylinderdrucks bei pm 6,5 bar gemäss Herstellerangabe.
Einhaltung des Kompatibilitätsbandes bei statischer Prüfung kann nicht verlangt werden!
Mit Bremsprotokoll wird Fahrzeuge mit Bremsprotokollen (max. 30 Tage alt.) nach Merkblatt MB/KT12 asa, können leer geprüft werden. Das leere Fahrzeug soll mit
das Fahrzeug leer geprüft. dem Leerprotokoll verifiziert werden. Das Beladenprotokoll mit Niederzugvorrichtung muss auf mind. 90% der höchstmöglichen Achslasten
gemäss EBS Schild gemacht sein.
Wirkung der:
1 - Betriebsbremse:
1 - Feststellbremse:
Die minimale Abbremsung muss betragen:
Summe der Bremskräfte an allen Fahrzeugachsen
Betriebsgewicht
x100
Summe der Bremskräfte an allen Fahrzeugachsen
Gesamtgewicht
x100
Summe der Bremskräfte an den Hilfsbremsachsen
Betriebsgewicht
x100
1
2 - Hilfsbremse:
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mind. 50% der Prüfmasse
-Einzelfahrzeug
mind. 18%
des zulässigen Fz.-Gesamtgewicht
-gekoppelter Anhängerzug
mind. 12 %
des zulässigen Gesamtzugsgewicht
Hinweis:
Die Feststellbremse muss den vollbeladenen Motorwagen in Steigung
und Gefälle von 18% (den gekoppelten Anhängerzug bei 12%) halten
können. Diese Anforderung gilt als erfüllt, wenn eine Abbremsung ≥
18% vom Gesamtgewicht ( ≥ 12% vom zulässigen Gesamtzuggewicht)
erreicht wird.
Bei geringerer Abbremsung ist ein praktischer
Versuch durchzuführen.
- bei M2 und M3
- bei Nx
mind. 25% der Prüfgewicht
mind. 22% der Prüfgewicht
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