NACHRICHTEN AUS Januar 2016 / 5776 DIE TEILUNG JERUSALEMS - Nr. 1 EINE ILLUSION? ANDACHTSBUCH Wir lieben Sein Erscheinen Dieses Buch ist ein Andachtsbuch der besonderen Art. 52 inhaltsreiche Gedankenanstösse verschiedener Autoren erinnern daran, dass Jesus lebt und wiederkommen wird, wie Er es versprochen hat. Jede Andacht wird von einem stimmungsvollen Foto begleitet. Sehr mutmachend und tiefgehend, sowie praxisnah, für unser persönliches Leben ausserordentlich wertvoll. Buch 140 Seiten, farbig, Hardcover, Bestell-Nr. 180034 CHF 16.00, EUR 11.90 fon Bestelltele952 14 14 Schweiz: 044 7745 8001 0 Deutschland : mnr.ch @ ag rl ve l: ai M E- SzépalmaWoche 10. bis 17. Juli 2016 im Szépalma Hotel- und Konferenzzentrum, 8420 Zirc, Ungarn mit Norbert Lieth Reservieren Sie sich jetzt schon diesen Termin! Weitere Infos folgen. «Es ist Zeit, abzuschalten ... dies ist der Ort dafür» EDITORIAL LIEBE ISRAELFREUNDE 12 29 6 TITEL: Die Teilung Jerusalems – eine Illusion? 8 Hetze um den Tempelberg 10 Videokameras auf dem Tempelberg POLITIK 12 Kurzmeldungen 13 Aus dem Süden zieht Unheil auf 15 Will Abbas die Osloer Verträge aufkündigen? 18 Neuer Labour-Chef macht AntiIsrael Schlagzeilen GESELLSCHAFT 19 Kurzmeldungen 20 Musikalische Wolken aus Israel in der ganzen Welt 21 Das jüdische Volk im Jahr 2050 WISSENSCHAFT 22 Kurzmeldungen 24 Viele Erdnüsse, aber wenig Allergien 25 Die seelische Verfassung findet sich zwischen den Zeilen 28 Weizmann Institut unter führenden Forschungseinrichtungen der Welt 29 BIBEL: Die 7 Verheissungen Gottes für Israel Die Prognosen für das Jahr 2016 sehen alles andere als rosig aus. Der Umbruch in der islamischen Welt – besonders die Krise in Syrien und den umliegenden Ländern –, gepaart mit dem nicht enden wollenden Flüchtlingsproblem, wird zu einer immer grösseren Herausforderung für die Welt, besonders für Europa. In einer israelischen Zeitung stand diesbezüglich ein Artikel mit dem Titel: «Eine Geschichte, die wir Juden nur zu gut kennen». Der Schreiber erinnert daran, wie 1939 ein Schiff mit 900 mehrheitlich jüdischen Flüchtlingen Hamburg verliess, um in den USA Asyl zu suchen. Sie wurden dort abgewiesen und zurück nach Deutschland geschickt, wo die Mehrheit von ihnen später umgebracht wurde. Der Autor prangerte an, dass Politiker in den USA und anderen Ländern zwar bereit wären, christliche Flüchtlinge aufzunehmen, muslimische jedoch nicht. Der Schreiber versäumte jedoch zu erwähnen, dass es damals keinen einzigen jüdischen Staat gab, der die flüchtenden Juden hätte aufnehmen können. Dies war auch einer der Hauptgründe, warum die Juden nach dem Krieg alles daran setzten, einen eigenen Staat zu gründen. Es sollte nie mehr so sein, dass sie kein eigenes Land haben würden, wohin sie im Notfall fliehen und wo sie sich selbst verteidigen könnten. Demgegenüber gibt es heute mindestens 51 Staaten, die muslimisch sind, und davon sind etwa 20 arabisch und zum Teil unermesslich reich. Da stellt sich die Frage: Warum wollen die Flüchtlinge denn gerade in den christlichen Westen und nicht in die vielen islamischen und muslimischen Länder? Und warum gibt es dort keine Initiativen, um die Flüchtlinge aufzunehmen? Sind das nicht besorgniserregende «Krankheitssymptome», die anzeigen, dass in der islamischen, und besonders in der arabischen Welt, etwas nicht stimmen kann? Es wirkt ausserdem befremdend, dass ein westlicher Politiker, der sich nur bereit erklärt, christliche Flüchtlinge aufzunehmen, sofort als Rassist oder Nazi abgestempelt wird, während sich aber niemand dahingehend äussert, dass doch zuerst einmal die islamischen Länder eine Obligation hätten, die islamischen Flüchtlinge aufzunehmen. Die westlichen Länder haben allen Grund zur Sorge, wenn es um die Aufnahme von muslimischen Flüchtlingen geht, wie die Terroranschläge durch islamistische Extremisten in Paris einmal mehr gezeigt haben. Die Eskalation im Krieg gegen den IS in Syrien, wo sich nun auch Russland aktiv eingemischt hat und dabei mit den Türken ins Gerangel geraten ist, lässt nichts Gutes ahnen. Selbst wenn es durch eine grosse militärische Allianz gelingen sollte, den Spuk des Islamischen Staates in Syrien und Irak einzudämmen, so verheisst doch die innere Zersplitterung in dieser Weltgegend, wo jeder gegen jeden ist, auf Dauer keine rosigen Aussichten. Man tut sich vor allem im Westen schwer, die eigentliche Ursache des Problems, die im Islam liegt, beim Namen zu nennen. Da sucht man lieber nach einer Patentlösung und einem Sündenbock, und der ist natürlich, wie könnte es anders sein, Israel – so wie es die schwedische Aussenministerin allen Ernstes behauptet hatte. Erstaunlicherweise wurde ihrer «scharfsinnigen Analyse» nicht einmal entschieden widersprochen. Das zeigt symptomatisch, wie man im Westen den eigentlichen Tatsachen nicht ins Auge schauen will und sich lieber ein billiges Opfer aussucht, auf das man die Ursache aller Probleme schieben kann. Trotz dieser nicht gerade ermutigenden Aussichten für das vor uns liegende Jahr 2016 dürfen wir im Vertrauen auf Gottes Wort und Seine Verheissungen mit gutem Mut in die Zukunft schauen. Wir möchten an dieser Stelle all unseren Lesern und Freunden danken für alles Unterstützen und Verbundensein im vergangenen Jahr und grüssen Sie herzlich mit Shalom, also mit dem Gruss, den die Engel den Hirten in Betlehem schon zuriefen, Ihr Nachrichten aus Israel | 1/2016 3 39. Osterkonferenz 24. bis 28. März 2016 Norbert Lieth Karl-Heinz Vanheiden René Malgo Nathanael Winkler Reinhold Federolf gehört dem Vorstand des Mitternachtsruf an. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes. ist Lehrer an der Bibelschule in Burgstädt/ Sachsen, Verlagsleiter des Bibelbund-Verlags und Übersetzer der NeÜ bibel.heute. absolvierte seine theologische Ausbildung in Deutschland und der Schweiz und ist heute Redaktionsleiter und Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf. ist Mitarbeiter und Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf und Leiter der IsraelAbteilung. Er spricht fliessend Hebräisch. ist Missionar in Porto Alegre. Er war zuerst Graphiker der dortigen Missionsdruckerei und ist seit 1982 in ganz Brasilien im Verkündigungsdienst unterwegs. Donnerstag, 24. März, 20.00 Uhr Eröffnungsgebetsstunde mit Abendmahl René Malgo Thema: Mich hat herzlich verlangt Freitag, 25. März, 10.00 Uhr Norbert Lieth Thema: Der Trost vom Kreuz Freitag, 25. März, 14.00 Uhr Karl-Heinz Vanheiden Thema: Petrus – wie es mit ihm weiterging Freitag, 25. März, 17.00 Uhr Reinhold Federolf Umfangreiche musikalische Darbietungen Leitung: Govert Roos Livestream auf live.mnr.ch Simultanübersetzung Englisch und Spanisch Kinderprogramm (ausser Donnerstag und Samstag) Babys und Kleinkinder: Betreuung 4–6 Jahre: Hans-Jürgen Braun und sein rollender Kindertreff 6–13 Jahre: 3-Tage-Programm im MaranathaHaus- Thema: Champions!? Thema: Hoffnung in unruhigen Zeiten Grosser Büchertisch Samstag, 26. März, 19.00 Uhr Exklusives Konzert von und mit Siegfried und Oliver Fietz mit vielen Neuheiten. Vortrags-CDs der Osterkonferenz können direkt nach der jeweiligen Versammlung mitgenommen werden. Reichhaltige Verpflegung während der ganzen Osterkonferenz! Wir sorgen während dieser Tage auch für Ihr leibliches Wohl. Am Freitag, Sonntag und Montag können Sie bei uns gratis zu Mittag essen sowie sich am reichhaltigen Kuchenbuffet bedienen. Getränke inklusive. Suchen Sie eine Unterkunft? Sonntag, 27. März, 10.00 Uhr Nathanael Winkler Thema: Die Macht der Liebe Norbert Lieth Thema: Trost in unruhigen Zeiten Sonntag, 27. März, 14.00 Uhr Karl-Heinz Vanheiden Thema: Unerwarteter Ausgang – Die Auferstehung Montag, 28. März, 10.00 Uhr Nathanael Winkler Thema: Die Macht des Trostes René Malgo Thema: Die Macht der Hoffnung Sollten Sie von weither kommen, so haben Sie während dieser Tage die Möglichkeit, bei uns im Begegnungszentrum, dem Maranatha-Haus, zu übernachten. Es können mehrere Massenlager eingerichtet werden und es gibt fünf Doppelzimmer und vier Acht-Bett-Zimmer. Im Maranatha-Haus besteht die Möglichkeit zum Frühstück. Sollte kein Platz mehr vorhanden sein, sind wir auf Wunsch gerne bereit, für Sie ein Hotelzimmer zu reservieren (Preis je nach Lage und Komfort, Hotel ist direkt nebenan). Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit unseren Freunden von nah und fern! Haben Sie Fragen? Möchten Sie sich anmelden? Rufen Sie an unter der Nummer: 0041 (0)44 952 14 94 (Belinda Malgo). Konferenzort Missionswerk Mitternachtsruf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 CH 8600 Dübendorf www.mnr.ch Montag, 28. März, 14.00 Uhr Norbert Lieth Thema: Liebe – Trost – Hoffnung weitere Infos im Internet osterkonferenz.mnr.ch TITEL TITEL DIE TEILUNG JERUSALEMS - EINE ILLUSION? Die Realität vor Ort, die Verflechtung der Lebensräume der jüdischen mit denen der arabischen Bevölkerung, die sicherheitspolitischen Risiken und auch der mögliche wirtschaftliche Schaden verhindern eine Teilung der Stadt Jerusalem. 6 Nachrichten aus Israel | 1/2016 TITEL Aus politischer und national-ideologischer Sicht D kann keine rechtskonservative Regierung des Staates Israel mit einem geteilten Jerusalem leben. Das Wort «Mauer» fand sich überall in den Medien, die festhielten, dass der Staat Israel «in Jerusalem Mauern aufbaut, um zwischen den jüdischen und den arabischen Wohnvierteln zu trennen». Dabei wurde auch erläutert, dass das die Reaktion der israelischen Regierung auf die nicht abreissen wollenden Terrorattacken in Jerusalem sei, bei denen es sich um Messerangriffe, Übergriffe mit Steinen und auch Versuche handelt, Passanten zu überfahren. Tatsächlich waren hier und da mobile Betonwände zum Schutz der jüdischen Einwohner der Stadt aufgestellt worden. Es sollte nicht lange dauern, da ging auch durch Israel ein politischer Aufschrei. Jerusalem wirkte auf den Zeichnungen, in denen die aufgestellten Betonwände verzeichnet waren, wie eine geteilte Stadt – dazu noch mit einer Teilung, die ansonsten keinen Sinn macht. Dabei wird Jerusalem seit 1967 von jeder israelischen Regierung nicht nur als die ewige Hauptstadt des Staates Israel dargestellt, sondern zugleich auch als wiedervereint betrachtet. Was Sicherheitskräfte als physische Schutzwälle für die terrorgeplagte jüdische Bevölkerung erachteten, wurde politisch anders gedeutet und de facto als ein Plan zur Teilung Jerusalems ausgelegt. Diese Ereignisse riefen Ministerpräsident Netanjahu auf den Plan. Aus politischer und national-ideologischer Sicht kann keine rechtskonservative Regierung des Staates Israel mit einem geteilten Jerusalem leben. Keine politisch derart ausgerichtete Regierung kann zudem Handlungen zulassen, die in Richtung einer Teilung Jerusalems streben. Folglich wurden die mobilen Betonwände entfernt und der bereits an einer anderen Stelle begonnene Bau einer permanenten Trennmauer eingestellt, die zwischen dem arabisch geprägten Wohnviertel Jabel Mukaber und der jüdischen Nachbarschaft Armon Hanaziv trennen sollte. Teile dieser Mauer, die bereits standen, wurden abgerissen. Inmitten dieses Szenarios wurde eine neue Idee aufgeworfen, und wieder ging ein Aufschrei durch die Medien: «Netanjahu lässt prüfen, ob man der palästinensischen Bevölkerung im Raum Jerusalem die israelischen Ausweispapiere entziehen kann.» Dazu wurde in den Medien erläutert, dass eine solche Prüfung vor allem für die arabischen Wohnviertel im Norden der Stadt laufen, die zwar zur Stadtverwaltung Jerusalems gehören, aber schon seit einigen Jahren auf der anderen Seite des zum Westjordanland angelegten Trennzauns liegen (in Teilen ein Zaun und in Teilen tatsächlich eine Mauer). Die Medien berichteten in diesem Zusammenhang auch von Netanjahus Argument, dass die arabische Bevölkerung dieser Wohnviertel zwar ihre Rechte einklagt, die ihnen aufgrund der israelischen Ausweispapiere zustehen, jedoch nicht ihren damit verbunden Verpflichtungen nachkommt. Mehr noch: Als Inhaber von israelischen Ausweispapieren gehen sie sogar terroristischen Aktivitäten nach, die sich gegen Bürger des Staates Israel richten. Man kann getrost ausführen, dass eine solche Massnahme juristisch nicht umsetzbar ist: Israel hat keine Verfassung, dafür aber besonders geschützte Grundlagengesetze, die nicht mit einfachen Mehrheitsabstimmungen so wie andere Gesetze geändert werden können. Dieses besondere Grundlagengesetz, das die Knesset zu Jerusalem erlassen hat, lässt die Aberkennung der israelischen Ausweispapiere aufgrund des Wohnsitzes in Jerusalem überhaupt nicht zu. Nach diesen beiden Ereignissen setzte eine öffentliche Debatte ein, in der auch wirtschaftliche und sicherheitspolitische Aspekte gegen eine Teilung angeführt wurden. In Jerusalem lebende Araber arbeiten in allen Sektoren und Teilen der Stadt. Sie sind als Beamte auf Behörden und Ämtern zu finden, als Händler und Geschäftsleute in verschiedenen Stadtteilen tätig und arbeiten beispielsweise auch im Gesundheitsbereich. Keines der Jerusalemer Krankenhäuser würde ohne die Tausende arabische Arbeitnehmer, die Bewoh- ner der Stadt sind, funktionieren. Sie arbeiten einerseits in den verschiedenen Krankenhäusern, sowohl in Dienstleistungsbereichen (Reinigungsdienste, Kantinen u. dgl.) als auch als Laborund Pflegekräfte ebenso wie als Ärzte. Bei den Patienten ist das nicht viel anders, denn die arabischen Einwohner Jerusalems ziehen die fortschrittlichen Krankendienste des Staates Israel den Behandlungsoptionen im Westjordanland oder gar in Jordanien vor. Betrachtet man die wirtschaftlichen Aspekte, so muss man auch die Kaufkraft der arabischen Einwohner der Stadt berücksichtigen. Die in OstJerusalem lebende arabische Bevölkerung geht im mehrheitlich jüdisch geprägten West-Jerusalem einkaufen und frequentiert die dortigen Cafés und Restaurants. Würde man sie durch irgendwelche Massnahmen daran hindern, so hätte das katastrophale wirtschaftliche Auswirkungen auf beiden Seiten. Auch in sicherheitspolitischer Hinsicht könnte eine Teilung der Stadt Risiken bergen. Zum einen könnte das der arabischen Bevölkerung ermöglichen, leichter an Waffen zu kommen (die Hamas hat im Westjordanland bereits damit begonnen, Mörser und Raketen zu produzieren), zum anderen könnte dies die Möglichkeit erschweren, Terrorakte rechtzeitig zu vereiteln. Eine Art Demarkationslinie durch die Stadt – die man auf eine Länge von 46 Kilometern schätzt – würde in der Nähe lebende jüdische Einwohner zu herausragenden Zielscheiben machen, denn in Jerusalem wohnt keine der Gruppen isoliert und weit voneinander entfernt; man führt ein Leben Tür an Tür, das auf vielerlei Ebenen miteinander verwoben ist. Daher kann man Jerusalem überhaupt nicht mehr erneut teilen, so wie einst von 1949 bis 1967. Vor diesem Hintergrund muss man auch Netanjahus Worte beim Zusammentreffen mit Obama in Washington im November 2015 deuten: «Die Themen Jerusalem und Tempelberg sind schlichtweg nicht zu entwirren.» Zwi Lidar Nachrichten aus Israel | 1/2016 7 TITEL HETZE UM DEN TEMPELBERG S Scheich Raed Salah ist der Wortführer der Islamischen Bewegung, die für fundamentalistisch gesinnte Islamisten in Israels Norden das Sprachrohr ist. Er ist ein Mann mit Verbindungen zur Hamas und zum Iran. Immer wieder fällt er in der Öffentlichkeit nicht nur mit Hetze, sondern auch mit darin zum Ausdruck kommenden antisemitischen Motiven auf. Kürzlich stand er wieder einmal wegen Aufrufen zu Gewalt vor Gericht, kam jedoch auf freien Fuss. Vom Gerichtssaal fuhr er direkt zum internationalen BenGurion Flughafen, doch in allerletzter Minute wurde durch einen Erlass des Innenministers seine Ausreise verhindert. Wenngleich er den israelischen Behörden ein Dorn im Auge ist, so hat man ihn dennoch lieber im Land und zumindest in gewisser Weise unter Kontrolle, als dass er beispielsweise in der Türkei ungehindert seine Fäden ziehen kann. Und so verkündete Scheich Salah dann in Israel, was er seit November 2014 immer wieder einmal in Predigten zum Besten gibt: «Inschallah (so Allah will) wird Jerusalem schon bald die Hauptstadt des globalen Kalifats sein.» Vor diesem Hintergrund erklärte die israelische Regierung diese Organisation kurz vor Redak- tionsschluss für illegal. Schon seit über einem Jahr ist jede Affiliation mit dem IS in Israel unter Strafe gestellt. Scheich Salah muss sowieso wegen eines anderen Gerichtsurteils demnächst wieder einmal eine Haftstrafe antreten. Die Führungsspitze der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), die der Fatah zuzurechnen ist und sich eigentlich weniger religiös-fanatisch geprägt gibt als die Hamas, erklärte indes Mord zur «nationalen Widerstandspflicht» und rief auch zur Fortsetzung der Gewalt auf. Und am 16. September 2015, als sich eine Eskalation abzuzeichnen begann, stachelte PA-Präsident Mahmoud Abbas höchstpersönlich die Situation an und manövrierte die Al-Aqsa-Moschee des Tempelberges ins Auge des Sturmes, indem er sagte: «Israelis haben kein Recht, die Al-Aqsa-Moschee mit ihren dreckigen Füssen zu entweihen.» Das alles kann man noch unter dem Stichwort «Propaganda» verbuchen. Schlimmer wird es allerdings, wenn zu Propagandazwecken historische Fakten verdreht werden, wie dies nur allzu gerne fundamentalistische Geistliche des Islam tun. Aus israelischer Sicht kommt gerade diesen spirituellen Anführern eine bedeutsame Rolle zu, wenn es darum geht, die Wogen zu glätten oder hochzupeitschen. Gerade Letzteres tut Scheich Muhammad Ahmad Hussein, der 2006 von PA-Präsident Abbas zum Grossmufti Jerusalems ernannt wurde, dieser Tage mit Akribie, und zwar sogar in Interviews mit israelischen TV-Sendern. In solchen Äusserungen wird grundsätzlich zurückgewiesen, dass Juden irgendeine Anbindung an den Tempelberg haben. Da aus Sicht dieser islamischen Gelehrten, zu denen auch der Grossmufti Jerusalems gehört, niemals ein jüdischer Tempel auf dem Areal bestand; weder der Erste Tempel (errichtet unter König Salomo und durch die Babylonier 586 v. Chr. zerstört) noch der Zweite Tempel (515 v.Chr. und somit nur wenige Jahrzehnte nach der Rückkehr der Juden aus dem Babylonischen Exil vollendet und 70 n.Chr. von den Römern zerstört). Grossmufti von Jerusalem Hussein «klärte» somit kürzlich mit Nachdruck auf: Engel haben die Al-Aqsa-Moschee unmittelbar nach der Schöpfung der Welt zu Lebzeiten des ersten Menschen Adam errichtet. Er gab dem auch einen zeitlichen Rahmen: «Der Tempelberg war eine Moschee, vor 3.000 Jahren, wie auch vor 30.000 Jahren, so wie er es seit Schöpfung der Welt war.» Dass dies mit einer anderen Zeitrechnung kollidiert, scheint dabei in keiner Weise zu stören: Der Religionsstifter des Islam, Prophet Mohammed, wurde zwischen 570 und 573 n. Chr. in Mekka geboren und verstarb 632 in Medina. Schaut man sich nunmehr den islamischen Mondkalender an, so kann man in Erfahrung bringen, dass das Jahr 2015 des gregorianischen Kalenders dem islamischen Jahr 1436/37 entspricht. Mit seiner Äusserung steuert der Grossmufti nicht nur der islamischen Zeitrechnung entgegen und ignoriert archäologische Funde, sondern auch namhafte islamische Geistliche, wie den im 10. Jahrhundert n. Chr. wirkenden muslimischen Historiker Muhammad ibn Ahmad Shams al-Din al-Muqaddasi, der in einer Beschreibung Syriens und Palästinas u. a. festhielt, dass die «Fundamente der AlAqsa-Moschee von David gelegt wurden» und «Jerusalem das Oratorium von David und der Wunder Salomos ist». So fand man auch noch 1924 in einem arabischsprachigen Reiseführer für den Tempelberg die Aussage, dass diese heilige islamische Stätte einst Ort des Ersten und Zweiten jüdischen Tempels war; nur in palästinensischer Zeitrechnung scheint das offensichtlich nicht stimmig zu sein. Antje Naujoks «Inschallah (so Allah will) wird Jerusalem schon bald die Hauptstadt des globalen Kalifats sein.» 8 Nachrichten aus Israel | 1/2016 Interessiert an biblischer Prophetie und am Zeitgeschehen? Dann sind Sie hier richtig. Kostenloses Abo: www.mnr.ch/abo fon Bestelltele952 14 14 Schweiz : 044 7745 8001 0 Deutschland : mnr.ch @ g E-Mail : verla fon Bestelltele952 14 14 Schweiz : 044 7745 8001 0 Deutschland : mnr.ch @ E-Mail : verlag EBERHARD HANISCH Ehe: garantiert erfolgreich Wie können wir unsere Ehen erfolgreich gestalten? Die Bibel gibt dafür ein leicht verständliches, aber forderndes Rezept. Gründlich legt der Bibellehrer Eberhard Hanisch dar, was der Apostel Paulus zum Thema zu sagen hat. Weiterführend und stärkend. Audio-CD, Bestell-Nr. 130121 CHF 5.50, EUR 4.00 Nachrichten aus Israel | 1/2016 9 TITEL VIDEOKAMERAS AUF DEM TEMPELBERG US-Aussenminister verkündete ein Abkommen: « Auf dem Tempelberg werden Kameras installiert, die alle Vorgänge rund um die Uhr überwachen und jeden Verstoss gegen den Status quo aufdecken werden.» I Im archäologischen Museum von Istanbul kann man eine Inschrift betrachten. Sie ist 2.000 Jahre alt und stammt aus Jerusalem. Diese Inschrift ist eines der wenigen Überbleibsel aus der Zeit des Zweiten Tempels aus der Herrschaftszeit König Herodes’. Die griechische Inschrift ist so etwas wie eine Verhaltensanweisung für Nichtjuden, denn die Worte erklären allen, die nicht zum jüdischen Volk gehören, welche Areale des Tempelberges sie betreten dürfen. Wer diese Grenzen überschreitet, dem droht die Todesstrafe. Es erscheint als eine Ironie des Schicksals, dass dieses Überbleibsel, das unzweifelhaft die jüdische Geschichte dieses Ortes belegt, ausgerechnet von einem Staat gehütet wird, der sich in Hass und Hetze gegen Israel ergeht und zudem ein grosszügiger Förderer der radikal-islamistischen Muslimbruderschaft ist. Würde man diese während der Herrschaft des Osmanischen Reiches über das Heilige Land nach Istanbul überführte Inschrift heutzutage an ihren Ursprungsort zurückbringen, so würde das, was dort geschrieben steht, nicht der Realität entsprechen: Was einst Nichtjuden untersagt war, gilt heutzutage de facto für Juden. Ausgerechnet sie dürfen an diesem für sie heiligsten Ort keine Gebete verrichten. Dieses Verbot ist Bestandteil des sogenannten Status quo der zum Ende des Sechs-Tage-Krieges im Juni 1967 vom damaligen israelischen 10 Nachrichten aus Israel | 1/2016 Verteidigungsminister Mosche Dayan ausgehandelt wurde. Der weitsichtige Dayan hatte das Gefahrenpotenzial erkannt, das von einer israelischen Herrschaft über diese drittheiligste Stätte des Islam ausgegangen wäre, denn Muslime hätten sie nicht mit dem Adjektiv israelisch, sondern mit «jüdisch» gleichgesetzt. Daher wurde damals festgelegt, dass Jordanien weiterhin die Oberherrschaft über die islamischen Stätten in Jerusalem behält. Die muslimische Behörde Waqf, die die Verwaltung der islamischen Stätten praktisch wahrnimmt, untersteht in allen Angelegenheiten, die den Tempelberg betreffen, direkt Jordanien. Die Vereinbarung besagt zudem, dass Juden den Tempelberg zwar betreten, dort jedoch keine religiösen Handlungen verrichten dürfen. Dieser 1967 ausgehandelte Status quo hat bisher gehalten, wenngleich einige religiöse und nationalistische Strömungen beider Seiten immer wieder einmal versucht haben, die Richtlinien zu unterwandern. Auf jüdischer Seite versuchten das Anhänger der Bewegung «Getreue des Tempelberges», die aus ihrer Absicht keinen Hehl machen, auf diesem Areal den Dritten Tempel errichten zu wollen. Auf der anderen Seite gab es unterschiedliche Versuche verschiedener fundamentalistischer Islam-Bewegungen, darunter auch der radikal-islamistischen Muslimbruderschaft. Diesen Bewegungen liegt vor allem daran, rund um den Tempelberg einen religiös geprägten Konflikt zu schüren. Allen voran tut sich diesbezüglich in den letzten Jahren die im Norden Israels angesiedelte «Islamische Bewegung» hervor, bei der es sich um nichts anderes als um einen in Israel aktiven Ableger der Muslimbruderschaft handelt. Der «Islamischen Bewegung Nord-Israel» steht eine charismatische Persönlichkeit vor, Scheich Raed Salach, der sich selbst zum Hüter des Tempelberges erklärte. Im Zuge einer scharfen Propagandawelle, die Hass und Lügen in die Welt setzt, schaffte er es, die muslimische Welt davon zu überzeugen, dass «die Juden den Tempelberg übernehmen wollen». Scheich Salach hat in dem Zuge auch die Behauptung aufgestellt, dass Israel bereits den Status quo geändert habe. Vor dem Hintergrund eines zunehmend fundamentalistisch orientierten Islam und einer immer schwächer werdenden Palästinensischen Autonomiebehörde, in der ein Machtkampf um die Nachfolge von Präsident Mahmoud Abbas eingesetzt hat, schaffte Scheich Salah es, lodernde Flammen in einen Steppenbrand zu verwandeln, der zu der gegenwärtigen Welle des Terrors wurde, die Israel im Allgemeinen und Jerusalem im Besonderen gefasst hat und von vielen einfach nur noch als «Messer-Intifada» bezeichnet wird. Scheich Salachs masslose Hetze führte dazu, dass Israel die «Islamische Bewegung Nord- TITEL Israel» unmittelbar vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe zur illegalen Vereinigung erklären liess. Dieser in der muslimischen Welt gestiftete Aufruhr erfasste ebenfalls den jordanischen König Abdallah, der sich wutentbrannt in aller Öffentlichkeit über «Israels Mitverantwortung an der Verletzung des Status quo» ausliess. Der haschemitische König war vor allem über das entrüstet, was er als gezielte und mutwillige Provokation israelischer Politiker betrachtete: das Betreten des Tempelberges seitens Angehöriger (Minister) der israelischen Regierung, die sich teilweise nicht nur für das Recht von Juden stark machen, den Berg zu betreten, sondern auch dort beten zu dürfen und offen von der Errichtung des Dritten Tempels zu reden. Um eine Eskalation der Lage zu unterbinden, schalteten sich die USA ein. Nach Beratungen mit Israels Ministerpräsident Netanjahu, der wieder und wieder in der Öffentlichkeit betonte, dass die vorstehend erwähnten Statements einiger Minister seiner Regierung nicht die Haltung der Regierung reflektieren, und Zusammenkünften mit König Abdallah und dem Präsidenten der PA, verkündete US-Aussenminister John Kerry ein Abkommen: Auf dem Tempelberg werden Kameras installiert, die alle Vorgänge rund um die Uhr überwachen und jeden Verstoss gegen den Status quo aufdecken werden. Damit wurde einerseits Jordanien der Rücken als oberste Macht über den Tempelberg gestärkt und andererseits das Verbot bekräftigt, dass Juden an dieser heiligen Stätte keine Gebete sprechen dürfen. Netanjahu seinerseits sicherte darüber hinaus zu, Mitgliedern seiner Regierung wie auch insgesamt Abgeordneten der Knesset bis auf weiteres das Betreten des Tempelberges zu untersagen. Politische Abkommen ersticken jedoch nicht unbedingt vor religiösideologischem Hintergrund lodernde Flammen; noch nicht einmal im Kreis von Politikern, die aufgrund ihrer Position eigentlich kühle Erwägungen walten lassen sollten. So meldete sich dann schon bald die stellvertretende Aussenministerin Tzipi Hotovely zu Wort und gab in TV-Interviews zum Besten, «davon zu träumen, dass auf dem Tempelberg wieder die israelische Fahne gehisst wird». Selbstverständlich brach ein Sturm der Entrüstung aus. Netanjahu gab ihr die schlichte Anweisung, fortan den Mund zu halten. Hotovely meldete sich daraufhin schriftlich zu Wort: «Ich akzeptiere die Haltung des Ministerpräsidenten, und doch habe ich weiterhin Träume und Hoffnungen.» Doch auch die andere Seite fiel nicht grossartig dahinter zurück. In den palästinensischen wie auch in den arabischen sozialen Netzwerken dreht sich weiterhin vieles um den Tempelberg und in Zusammenhang damit wird zur Fortsetzung der Terrorwelle aufgerufen. Folglich ist die Welle der Attacken mit Messern und anderen Mitteln zu keiner Zeit abgerissen. Die meisten Attentäter, die Juden ermordet oder verletzt haben, verkündeten in Zusammenhang mit ihrer Tat, dies zum Schutz des islamischen Heiligtums, der Al-Aqsa-Moschee getan zu haben. Somit ist klar, dass auch nach Redaktionsschluss keine Änderung der Lage in Sicht sein wird, denn auf beiden Seiten wirken weiterhin Kräfte, die pyromanische Absichten verfolgen. Zwi Lidar Herzluicnhge… Einlad Alexander Müller spricht über das Thema: Vier Anker der Christen DE 36251 Bad Hersfeld Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7 Mi. 13.01.2016, 19.30 Uhr DE 24996 Sterup Landgasthaus und Hotel «Allmanns Kroog», Flensburger Strasse 1 Do. 14.01.2016, 19.00 Uhr Fr. 15.01.2016, 19.00 Uhr DE 30177 Hannover Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 Sa. 16.01.2016, 15.00 Uhr DE 26831 Wymeer Freie evangelische Bibelgemeinde Wymeer/Boen, Wymeerster Hauptstrasse 4 So. 17.01.2016, 10.00 Uhr DURCH KERRYS VERLAUTBARUNG WURDE JORDANIEN DER RÜCKEN ALS OBERSTE MACHT ÜBER DEN TEMPELBERG GESTÄRKT Bild: König Abdallah DE 42285 Wuppertal (Barmen) CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7 Mo. 18.01.2016, 19.30 Uhr DE 68169 Mannheim Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6 Di. 19.01.2016, 19.30 Uhr Nachrichten aus Israel | 1/2016 11 POLITIK JITZCHAK NAWON IST TOT Im November 2015 verstarb Jitzchak Nawon (Erster von links), der zwischen 1978 und 1983 fünfter Präsident des Staates Israel war. Nawon wurde 1921 in Jerusalem geboren, seine Familie väterlicherseits hatte spanische Wurzeln, die Familie seiner Mutter stammte aus Marokko. Nawon diente in den Reihen der vorstaatlichen Armee Israels, der Ha-Haganah, und übte im Verlauf seiner politischen Karriere verschiedenste Ämter aus. In Israels Geschichte ging er zweifellos als erster Präsident des Landes ein, der vor dem Parlament eines arabischen Landes eine Rede hielt. Das geschah im Mai 1978, nur wenige Monate nach Unterzeichnung des Friedensvertrages mit Ägypten. Damals erregte das zusätzlich Aufsehen, weil Nawon seine Rede auf Arabisch hielt. AN∎ ROTES KREUZ UND ROTER HALBMOND Israel ist zutiefst erbost, jedoch keineswegs geschockt, denn das Verhalten ist nicht neu. Während sich die Rettungsorganisation im eigenen Land allen Verletzten ohne Ansehen ihrer Herkunft und der Umstände der Verletzung nach dem Grundsatz widmet, dass zuerst die am schwersten Verletzten versorgt werden müssen, hielt eine Ambulanz des Roten Halbmondes neben einem israelischen Auto südlich von Hebron. Die Sanitäter sahen Tote und Verletzte, fuhren aber einfach weiter. Alleine während der letzten Wochen der Terrorwelle soll das nicht der erste derartige Vorfall gewesen sein. Daraufhin reichte Israel eine offizielle Beschwerde beim Internationalen Roten Kreuz ein. AN∎ RANGLISTE DER MACHT Israels Premier Netanjahu teilt sich einen Titel des Wirtschaftsmagazins Forbes ausgerechnet mit Abu Bakr al-Baghdadi, dem selbsternannten Kalifen und Chef der Terrorvereinigung Islamischer Staat: Beide wurden von dem Magazin in die Liste der mächtigsten Männer der Welt aufgenommen. 2014 belegte Netanjahu Platz 26, in diesem Jahr nimmt er den 21. Platz ein. Das Magazin kommt zu der Einstufung anhand der Anzahl der beeinflussten Menschen, der verfügbaren finanziellen Ressourcen, der Macht in unterschiedlichen Einflusssphären und einer Evaluation, ob die Person ihre Macht aktiv ein- und umsetzt. Laut dieser Kriterien rangiert Angela Merkel noch vor US-Präsident Barack Obama. Überflügelt werden die beiden von Russlands Präsident Putin. AN∎ 12 Nachrichten aus Israel | 1/2016 SCHLACHTFELD INTERNET Israel wird keineswegs nur von einer Terrorwelle erfasst, sondern auch von einer Welle der Hetze in den Medien und vor allem in den sozialen Netzwerken. Auf palästinensischer Seite findet man handfeste Anleitungen, worauf man beim Durchführen einer Messerattacke achten sollte, damit sie erfolgreich ist. Solche Anleitungen, die gezielt dazu aufrufen, «Juden in Israel abzustechen», betrachten Israelis nicht nur als Aufruf zu Gewalt, sondern durch die Tatsache, dass sich die Aufrufe gezielt gegen Juden richten, auch als Volksverhetzung. Das soziale Netzwerk Facebook sollte solche Aufrufe laut seiner Geschäftsbedingungen automatisch löschen. Da das jedoch selten geschieht, haben 20.000 Israelis im US-amerikanischen Bundesstaat New York eine Klage gegen Facebook eingereicht. Auch das israelische Aussenministerium forderte Facebook öffentlich dazu auf, Videos zu löschen, die zu Terrorangriffen anstacheln. AN∎ POLITIK ÄGYPTEN STIMMT ERSTMALIG FÜR ISRAEL Ein aufsehenerregender Präzedenzfall: Erstmals seit 1948 stimmte Ägypten in einem Forum der Vereinten Nationen für Israel. Beim Aufnahmeantrag Israels in den UN-Ausschuss zur friedlichen Nutzung des Weltalls (UNOOSA) stimmten 117 Länder für Israel – ebenfalls recht ungewöhnlich. Es gab lediglich eine Nein-Stimme, die von Namibia abgegeben wurden. 21 Staaten enthielten sich, darunter Katar und Saudi-Arabien. Ägyptens Präsident al-Sisi musste in seinem Land wegen der Zustimmung des ägyptischen Botschafters scharfe Kritik einstecken. AN∎ FRIEDEN GEHT DURCH DEN MAGEN Zum Israel-Botschafter der inoffiziellen Art wurde in den USA Michael Solomonov ernannt. Der gebürtige Israeli, der seit Jahren in den USA lebt, ist von Beruf Chefkoch. Seine Restaurants gelten als beste Adressen für israelische Speisen in den USA. Nunmehr wird er eine versöhnliche und durch den Magen gehende Friedensbotschaft durch sein neues Kochbuch weiterverbreiten und im Zuge einer TV-Kochsendung noch sehr viel mehr Menschen Israel näher bringen und einen «Geschmack auf das Land» vermitteln. AN∎ ISLAMISCHER STAAT AUS DEM SÜDEN ZIEHT UNHEIL AUF Der Sinai-Ableger der Terrorvereinigung IS hat grössere Erfolge zu verbuchen als die Mutterorganisation im eigenen ausgerufenen Staat in Syrien und im Irak. Nach dem Attentat auf ein russisches Passagierflugzeug meldete sich der IS im Sinai zu Wort und kündigte an: Nächste Zielscheibe sei Israel. D Das Attentat auf die russische Passagiermaschine, bei dem alle 224 Menschen an Bord ums Leben kamen, fiel mehr oder weniger auf das erste Jubiläum der Gründung des IS-Ablegers auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel. Zwar ist noch nicht eindeutig geklärt, ob hinter dem Attentat tatsächlich der ISSinai steckt, doch das ist fast einerlei, denn auch ohne einen solchen «Erfolg» wird dieser Ableger immer gefährlicher: nicht nur für die Ägypter, sondern auch für Israel. Das IS-Netzwerk im Sinai baut auf einem bereits zuvor bestehenden Netzwerk des islamischen Dschihad auf, genauer gesagt auf den Strukturen der Terrororganisation Ansar Bait alMaqdis, die mindestens fünf Jahre lang für massive terroristische Aktivitäten in der Region verantwortlich war. Vor rund einem Jahr deklarierten diese Terroristen ihre Loyalität und Treue zu der Terrorvereinigung IS und damit auch zu dem selbsternannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi. In dem Zuge haben sich die Vorgehensweisen, die Kampfführung und auch die ins Visier genommenen Ziele gewandelt. Früher attackierten die Terroristen Stellungen und Kasernen der ägyptischen Streitkräfte, sahen jedoch von Übergriffen auf Zivilisten ab. Seit die Anhänger der Terrororganisation Ansar Bait al-Maqdis sich dem IS un- terstellt haben, gehen sie noch sehr viel grausamer vor und haben zudem auch erbarmungslos Zivilisten zur Zielscheibe erklärt. Dennoch nahm diese Terrorgruppe auch weiter ägyptisch-militärische Ziele unter Beschuss, so beispielsweise ein ägyptisches Kriegsschiff im Mittelmeer (Juli 2015). Zudem wurde ebenfalls im Juli 2015 ein Anschlag auf das italienische Konsulat in Kairo verübt. Auch Enthauptungen nahm diese Gruppe bereits vor. Im Spätsommer 2015 erfolgten mehrere koordinierte Übergriffe auf ägyptische Einrichtungen im Sinai, die Dutzenden Menschen das Leben kosteten. Die Medien international beNachrichten aus Israel | 1/2016 13 POLITIK richteten, dass es nie zuvor zu einer derart massiven Welle der Gewalt in diesem Teil Ägyptens gekommen ist. Mit dem Erfolg scheint auch der Appetit gekommen zu sein; man kann durchaus sagen: Die Terroristen haben Blut geleckt. Vor diesem Hintergrund werden auch immer mehr Botschaften entsandt, die nichts anderes als Drohungen sind. Inzwischen richten sich immer mehr dieser Ankündigungen terroristischer Übergriffe an Israel als Adresse der Gewalt. Auch das ist eine Neuerung, denn bisher war zwar klar, dass Israel selbstverständlich als Erzfeind angesehen wird, doch das Land wurde nie zuvor spezifisch als Terrorziel benannt. Jetzt ist die Botschaft deutlich: «Israel wird fallen und kein einziger Jude wird am Leben bleiben.» In dem Videoclip ist eine vermummte Gestalt zu sehen, die mit Koran und Kommandomesser bewaffnet auf Hebräisch verkündet, dass die Juden der Feind Allahs ebenso wie der gesamten Menschheit und somit eine Krankheit sind, die man ausrotten muss. Eine weitere Videobotschaft richtete sich auf Arabisch an die in Israel lebenden Araber und an alle Palästinenser. Sie werden dazu aufgefordert, ihre Angriffe auf Juden fortzusetzen. Übertitelt wurde das mit dem Schlagwort: «Projekt der Enthauptung von Juden.» In Israel lässt man sich selbstverständlich nicht so leicht einschüchtern. Trotzdem traf die israelische Armee Vorsichtsmassnahmen entlang der Grenze zum ägyptischen Sinai, um zu verhin- dern, dass Terroristen auf israelisches Hoheitsgebiet gelangen. Ferner geht man davon aus, dass die Terroristen versuchen könnten, das Ferienressort Eilat unter Beschuss zu nehmen. Auch diesbezüglich traf man entsprechende Vorkehrungen. Parallel dazu gewährt Israel Ägypten mehr militärische Handlungsfreiheit auf der Sinai-Halbinsel, indem es sich bereiterklärt hat, nicht auf die Einhaltung einiger Vereinbarungen zu pochen, die im israelisch-ägyptischen Friedensvertrag festgelegt sind. So haben die Ägypter von Israel die Zustimmung erhalten, mehr Truppen entlang des Suez-Kanals zusammenzuziehen. Trotz ägyptischer Bemühungen bleibt die Frage offen, ob die Regierung am Nil gegen die Terroristen die Oberhand gewinnen kann. Bisher waren die Ergebnisse des militärischen Durchgreifens eher mässig, wenn nicht sogar kontraproduktiv, wie sich am Erstarken dieser Terrorgruppe zeigt. Vor diesem Hintergrund arbeiten Israel und Ägypten inzwischen noch enger nachrichtendienstlich zusammen. Allerdings gab es diesbezüglich auch Missstimmungen, denn die Ägypter sind der Ansicht, dass Israel frühzeitig Erkenntnisse zu einem möglichen Anschlag auf den zivilen Luftverkehr im Sinai vorlagen; diese habe es jedoch nicht der ägyptischen Regierung mitgeteilt. In Israel sind sich Experten unter dem Strich sicher: Wenn es hart auf hart kommt, wird Israel sich wieder einmal nur auf sich selbst und auf sein eigenes Abwehrvermögen verlassen können. AN ∎ e h c i l z r e H ung … Einlad Samuel Rindlisbacher spricht in DE 91555 Feuchtwangen Schranne Saal, Untere Torstrasse 3 Mi. 10.02.2016, 19.30 Uhr DE 57223 Kreuztal bei Siegen Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25 Do. 11.02.2016, 19.30 Uhr DE 78112 St. Georgen Gasthaus Krone, Hauptstrasse 12 Fr. 12.02.2016, 20.00 Uhr DE 72250 Freudenstadt Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz Sa. 13.02.2016, 17.00 Uhr DE 90478 Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21 So. 14.02.2016, 15.00 Uhr DE 73312 Geislingen an der Steige Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4 Mo. 15.02.2016, 19.30 Uhr DE 80637 München Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40 Di. 16.02.2016, 19.30 Uhr 14 Nachrichten aus Israel | 1/2016 POLITIK INTERNATIONALE ABKOMMEN WILL ABBAS DIE OSLOER VERTRÄGE AUFKÜNDIGEN? In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung in New York Ende September 2015 erging sich der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmoud Abbas in grandiosen Ankündigungen. Was würde die Aufkündigung der Osloer Verträge für die palästinensischen Gebiete und auch für Israel bedeuten? A Als der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmoud Abbas und nach ihm Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor der UNGeneralversammlung in New York eine Ansprache hielten, versank Israel bereits in einer Welle des Terrors, die sich seither weiter zugespitzt hat. Es handelt sich zwar eindeutig nicht um eine organisierte und wohlgeplante Welle des Terrors, denn mehrheitlich ziehen Einzelpersonen mit oftmals improvisierten Waffen aus, die keinen Anweisungen der wohlbekannten Terrororganisationen Folge leisteten. Das jedoch macht die Früchte des Terrors nicht geringer: Tote und Verletzte und vor allem Verunsicherung und ein erschüttertes Sicherheitsgefühl auf israelischer Seite sind zu beklagen. Der inzwischen 80-jährige und zweifellos frustrierte Mahmoud Abbas, der in der Vergangenheit mehrmals seinen Rücktritt angekündigt hat, vollführt einen wahrhaften Eiertanz, wenn nicht sogar einen Tanz auf dem Vulkan. Bei der Bevölkerung ist er – ebenso wie seine korrupte Regierung – denkbar unbeliebt, weshalb er zusehen muss, nicht an Rückendeckung zu verlieren. Folglich lobt er in der Öffentlichkeit jeden palästinensischen «Märtyrer» für seine Heldentat gegen Israel, für den «legitimen palästinensischen Widerstand gegen den Besatzer». Wenngleich er damit die palästinensische Volksseele beruhigen mag, so ist es dennoch allgemein bekannt, dass seine PA-Fraktion, die Fatah, den Ball bezüglich der gegenwärtigen Terrorwelle flach hält. Man will keine neue Intifada schüren, alleine schon deshalb nicht, um der Hamas, dem Erzfeind unter den palästinensischen Brüdern, in die Hände zu spielen. Ebenso ist hinlänglich bekannt, dass Abbas die Sicherheitskooperation mit Israel aufrecht hält; ohne diese würde die Welle des Terrors in Israel noch ganz andere Ausmasse annehmen. Zugleich schwingt Abbas grosse Reden in politischen Angelegenheiten, wie der in Aussicht gestellten Aufkündigung der Osloer Verträge. Er weiss genauso wie sein Volk, dessen Mehrheit sich weder an der Terrorwelle beteiligt, noch diese aktiv schürt: Veränderungen sind notwendig, sogar überfällig, doch zugleich schrecken alle davor zurück. Folglich wählt er einen Ausweg, der beinahe absurd anmutet, denn die Aufkündigung der Osloer Verträge kommt einer Auflösung der Palästinensischen Autonomiebehörde gleich. Das würde Israel zwar unter Zugzwang setzen, was die Palästinenser angesichts des Vakuums, das die Netanjahu-Politik geschaffen hat, nur zu gerne sehen würden, doch de facto müsste Israel im Westjordanland wieder viele Aufgaben übernehmen, die im Rahmen des Osloer Vertragswerkes der PA zugesprochen wurden. Was genau ist damit gemeint? Die für das Westjordanland und den Gazastreifen zwischen den Palästinensern und Israel geschlossenen Abkommen, die bis auf den heutigen Tag gelten, in der Realität jedoch u.a. durch den israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen und der gewaltsamen Machtübernahme der Hamas in dem Gebiet Veränderungen erfuhren, bezeichnet man auch als Oslo-II-Verträge. Geschlossen wurden diese Verträge, die auf der Grundlage des Gaza-Jericho-Abkommens von 1993 aufbauen, 1995 in Taba auf der Sinai-Halbinsel. Vor der Welt wurden sie erneut durch offizielle Unterschriften in Washington nur wenige Tage später ratifiziert. Allen mag der Händedruck in Erinnerung sein, den Rabin und Arafat damals austauschten und der als historische Geste gefeiert wurde. Es ist ein umfassendes Vertragswerk, dessen wesentliche Punkte folgende Bereiche regeln: Schaffung eines regelmässig durch demokratische Wahlen zu konstituierenden Palästinensischen Rates mit zivilen Kompetenzen und Amtsgewalten, Aufteilung der Gebiete in Zonen A, B und C (A unter autonomer palästinensischer Kontrolle, B unter ziviler palästinensischer und militärischer israelischer Kontrolle, C unter voller israelischer Kontrolle), diverse juristische Angelegenheiten ebenso wie Grenzhandhabung, Regelung von Handel und Steuern und vor allem Kooperationsvorschriften wie beispielsweise in Sicherheitsfragen und der Lokalisierung und Rücküberführung von vermissten Bürgern und Soldaten. Dieses Vertragswerk aufzukündigen bedeutet im Klartext, die Palästinensische Autonomiebehörde aufzulösen, in die Zeit vor den ersten Abkommen von 1993 zurückzukehren und erneut Israel die volle Verantwortung für alle zivilen Angelegenheiten zu übertragen, vom Schul- über das Gesundheitswesen einschliesslich der Polizei. Das würde zweifelsohne zur Schaffung von noch viel mehr Reibungspunkten führen, als es ohnehin schon gibt und es würden grosse Fragezeichen bezüglich des Gazastreifens entstehen. (Israel müsste ihn eigentlich wieder übernehmen und wenn nicht, käme das einer Anerkennung des Gebietes als einem von einer Terrororganisation geführten Staat gleich.) Zugleich würde das wahrhafte Unsummen Geld verschlingen. Abbas' Drohung, die auf den ersten Blick gegen Israel gerichtet ist, hat somit auch eine innenpolitische Botschaft, die vielleicht sogar noch bedeutsamer ist, als der an Israel gerichtete Wink mit dem Zaunpfahl: Die Osloer Verträge gegenwärtig aufzukündigen, hiesse Verlust der Selbstverwaltung ohne geringsten Ausblick auf einen eigenen Staat. Die Mehrheit der Palästinenser, die die Nase von der Abbas-Regierung voll hat, weiss somit: Sie würden erneut einer Obermacht unterstehen, die ihnen noch verhasster als Abbas und Co. ist. Ihr Traum vom eigenen Staat würde in noch grössere Ferne als ohnehin rücken und ohne Zweifel hätten auch sie erneut noch viel massiver unter den terroristischen Aktivitäten der Hamas zu leiden. Auf keiner Seite hat jemand an einem solchen Szenario Interesse, wenngleich es sich propagandistisch durchaus lohnt, ein solches zum eigenen Schutz und zur Sicherung der eigenen Position in Aussicht zu stellen. AN ∎ Nachrichten aus Israel | 1/2016 15 LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM 01.01. 03.01. 03.01. 10.01. 10.01. 13.01. 14.01. 15.01. 15.01. 16.01. 17.01. 17.01. 17.01. 18.01. 19.01. 24.01. 24.01. 31.01. 31.01. 31.01. 31.01. Fr So So So So Mi Do Fr Fr Sa So So So Mo Di So So So So So So 10:45 10:00 10:00 09:30 10:00 10:00 19:30 19:30 10:00 10:00 10:00 15:00 19:30 19:00 19:00 19:30 10:00 10:00 10:00 10:00 14:30 MNR-Neujahrstagung Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7 Landgasthaus und Hotel «Allmanns Kroog», Flensburger Strasse 1 Landgasthaus und Hotel «Allmanns Kroog», Flensburger Strasse 1 CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Freie evangelische Bibelgemeinde Wymeer/Boen, Wymeerster Hauptstrasse 4 CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7 Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Evangelische Kirche, Vorm Hübschbeul Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Evangelische Kirche, Kirchberg CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 36251 Bad Hersfeld DE 24996 Sterup DE 24996 Sterup DE 34117 Kassel DE 30177 Hannover CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern DE 26831 Wymeer DE 42285 Wuppertal (Barmen) DE 68169 Mannheim CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern DE 35690 Dillenburg-Nanzenbach CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 35689 Dillenburg-Eibach Samuel Rindlisbacher Norbert Lieth Nathanael Winkler Samuel Rindlisbacher Thomas Lieth Samuel Rindlisbacher Alexander Müller Alexander Müller Alexander Müller René Malgo Nathanael Winkler Alexander Müller Helmut Fürst Alexander Müller Alexander Müller Alexander Müller René Malgo Alexander Müller Norbert Lieth Nathanael Winkler Norbert Lieth Termine vom 01.01. bis 29.02.2016 CH 8600 Dübendorf Mitternachtsruf LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM 07.02. 07.02. 10.02. 11.02. 12.02. 12.02. 13.02. 14.02. 14.02. 14.02. 15.02. 16.02. 21.02. 21.02. 26.02. 27.02. 27.02. 28.02. 28.02. 28.02. 28.02. 28.02. So So Mi Do Fr Fr Sa So So So Mo Di So So Fr Sa Sa So So So So So auf live.mnr.ch 31.01. So 14:00 10:00 10:00 10:00 10:00 18:00 09:30 19:00 10:00 10:00 19:30 19:30 15:00 10:00 10:00 17:00 20:00 19:30 19:30 19:30 10:00 10:00 19:30 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Schranne Saal, Untere Torstrasse 3 Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25 CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Gasthaus Krone, Hauptstrasse 12 Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21 Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4 Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15 Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 CGE Christliche Gemeinde Engen, Am Bahndamm 3 Gemeinde für Christus, Karl-Neuhaus-Strasse 30 CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 91555 Feuchtwangen DE 57223 Kreuztal bei Siegen DE 34117 Kassel DE 78112 St. Georgen DE 72250 Freudenstadt CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 90478 Nürnberg DE 73312 Geislingen an der Steige DE 80637 München CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 25335 Elmshorn CH 8600 Dübendorf DE 25335 Elmshorn DE 25335 Elmshorn CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 78234 Engen CH 2502 Biel Nathanael Winkler Norbert Lieth Roger Liebi Philippe Otti Elia Morise Elia Morise Johannes Vogel (WoBi) Elia Morise René Malgo Elia Morise Samuel Rindlisbacher Samuel Rindlisbacher Samuel Rindlisbacher Norbert Lieth Benedikt Peters Samuel Rindlisbacher Samuel Rindlisbacher Helmut Fürst Samuel Rindlisbacher Samuel Rindlisbacher Norbert Lieth René Malgo Samuel Rindlisbacher Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch Vereinshaus der Evangelischen Gemeinschaft, Hauptstrasse 83 DE 35689 Dillenburg-Eibach POLITIK AUSLAND NEUER LABOUR-CHEF MACHT ANTI-ISRAEL SCHLAGZEILEN Nach den Wahlen im Mai 2015 rollten beim Verlierer, der britischen Labour Partei, die Köpfe. Ed Miliband, Jude und bekennender Zionist, verlor den Parteivorsitz an Jeremy Corbyn, der die Hamas und die Hisbollah wiederholt als «Freunde» bezeichnete. Was bedeutet das für Israel? D Die britische Labour Partei sitzt nicht am Hebel der Regierung, dafür sorgten die britischen Wähler am 7. Mai 2015. Mit David Cameron gibt zwar ein Konservativer die Richtung in der britischen Politik vor, die den Iran-Deal unterstützte, doch als Israels Premier Benjamin Netanjahu Mitte September mit dem altneuen britischen Regierungschef in der Downing Street 10 zusammentraf, war das wohl das mit ziemlicher Sicherheit einzig streitbare Thema zwischen den beiden. Die Regierungschefs sehen nämlich die meisten anderen regionalen wie auch internationalen Themen der Welt durch die gleiche Brille. Trotzdem hatte Netanjahu am Tag seines Besuches in London ein Problem. Er musste zusehen, rechtzeitig abzureisen – rechtzeitig vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses und somit auch des neuen Vorsitzenden der britischen Oppositionspartei. Das diplomatische Protokoll sieht beim offiziellen Besuch eines ausländischen Regierungschefs nicht nur ein Treffen mit dem regierenden Ministerpräsidenten, sondern auch mit dem Vorsitzenden der Oppositionspartei vor. In Israel mutmasste die Presse, dass der Zeitpunkt des Netanjahu-Besuches in Grossbritannien mit Absicht so gewählt wurde, um ein Zusammentreffen mit dem Oppositionsvorsitzenden zu umgehen und erst einmal in möglichst ferne Zukunft zu rücken. Wenngleich man sich bei einer demokratischen Wahl nie des Ausgangs sicher sein kann, so standen die Chancen gut, dass bei den Wahlen zum Labour-Vorsitz Jeremy Corbyn als Sieger hervorgehen würde. Die Presse war sich bei dem Urteil sicher: Mit diesem Mann will Netanjahu bestimmt nicht 18 Nachrichten aus Israel | 1/2016 JEREMY CORBYN WIRD IN DEN MEDIEN GERNE ALS EIN «KLASSISCHER LINKER DER ACHTZIGER» BEZEICHNET zusammentreffen. Warum jedoch nicht? Jeremy Corbyn wird in den Medien gerne als ein «klassischer Linker der Achtziger» bezeichnet. Er steht der britischen Monarchie, der Neuen-LabourPolitik und Camerons Austeritätspolitik ablehnend gegenüber, befürwortet einen NATO-Austritt, eine pazifistische Aussenpolitik ohne Atomwaffen und setzt sich für Besteuerung der Reichen und eine Abschaffung der Studiengebühren ein. Wenn er zudem das Wort «Verstaatlichung» in den Mund nimmt, so zucken viele zusammen, denn damit wird aus diesem Linken ein sozialistischer Geist, dessen Ziele selbst vielen politisch links orientierten Wählern doch zu weit gehen. Das glauben sogar so prominente Führungspersönlichkeiten der Labour Partei wie Ex-Premier Tony Blair, der seiner Partei unter Corbyn den Untergang vorhersagte und die Politik des neuen Parteichefs folgendermassen umschrieb: «eine Parallelwelt wie bei Alice im Wunderland». Netanjahu teilt Corbyns Ansichten ebenso wenig, doch nicht deshalb wird es in absehbarer Zeit mit Sicherheit kein Zusammentreffen zwischen den beiden geben. Dafür sorgen ganz andere Äusserungen und grundlegende Haltungen des neuen Labour-Vorsitzenden. In der Vergangenheit tat er sich damit hervor, freundschaftliche Beziehungen zu Vertretern von Hamas und Hisbollah zu pflegen. Er lud seine «Freunde» sogar ins britische Parlament ein, was für viel öffentlichen Wirbel sorgte. Vor und nach seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden der Labour Partei war er zwar bemüht, diese «Freundschaften» in ein gemässigteres Licht zu rücken, doch keiner nimmt ihm so recht ab, dass er diese Kontakte nur unterhält, weil er meint, auch diese Seiten müssten unbedingt in einen Friedensprozess im Nahen Osten eingebunden werden. Viele haben immer wieder kritisiert, dass Corbyn nie in Zusammenhang mit Hamas und Hisbollah das Wort «Terrorvereinigungen» in den Mund genommen hat. In seiner nunmehr leitenden Position ist Corbyn sichtlich darum bemüht, sich gemässigter zu geben. Anstatt von Verstaatlichungen zu reden, führte er auf einer der ersten wichtigen Konferenzen nach seiner Wahl aus, sich für eine «würdige Demokratie, die niemand auf der Strecke lässt» einsetzen zu wollen. Auch zu anderen Themenkreisen präsentierte er sich weniger kampflustig. Doch nach wie vor wird Israel ein Problem mit ihm haben, denn wenngleich er Ende September eine Rede auf der Versammlung der Labour-Freunde Israels hielt, so nahm er kein einziges Mal das Wort «Israel» in den Mund. Angesichts des Rahmens der Zusammenkunft ein wahrhaftes Kunststück. Ähnlich verhielt er sich auf einer anderen Veranstaltung. Zwei Tage zuvor war er auf einer Versammlung der LabourFreunde Palästinas aufgetreten und hatte deklariert, dass seine Wahl in den Vorsitz der britischen Oppositionspartei nichts an seiner Haltung zum Nahost-Konflikt ändert. Somit wird Corbyn, einerlei wie er sich präsentiert, nach 20 Jahren Israel wohlgesonnener Labour-Politik unter Tony Blair und Gordon Brown sowie Miliband zweifellos ein neues Kapitel aufschlagen, das der Israel in Europa entgegenschlagenden Ablehnung noch weitere Ehre machen und Israel das Leben nachhaltig erschweren wird. AN ∎ GESELLSCHAFT KAMERA IN UNIFORM In Israel wurden Polizisten ab Herbst 2015 mit Kameras ausgestattet, die nunmehr ein integraler Bestandteil der Uniform sind und dazu dienen sollen, Begegnungen mit Zivilisten zu dokumentieren. Auf diese Weise will man unerwünschte Zwischenfälle verhindern, das Aggressionspotenzial senken und zugleich Beweismaterial im Streitfall vorliegen haben. Die Polizei erhofft sich davon nicht nur, effizienter für Ruhe und Ordnung sorgen zu können, sondern auch das eigene angeschlagene Image vom unnötig aggressiv vorgehenden Polizisten wettzumachen. AN∎ «GERECHTE DER NATIONEN» LEBENSERWARTUNG IN ISRAEL STEIGT Das Landesamt für Statistik des Staates Israel bestätigte erneut: Israelische Männer und Frauen schauen auf eine längere Lebenserwartung als die meisten Bürger der OECD-Staaten. In den vergangenen 35 Jahren ist die Lebenserwartung in Israel sprunghaft angestiegen, für Männer um 8,8 Jahre auf eine durchschnittliche Lebensdauer von 80,3 Jahren, bei Frauen liegt eine Steigerung um 9 Jahre vor, sodass sie auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84,1 Jahren blicken. Intern ergeben sich jedoch unterschiedliche Lebenserwartungen für verschiedene israelische Regionen. Zudem besteht weiterhin eine Kluft zwischen der jüdischen und der arabischen Bevölkerung Israels, die jedoch zusehends schwindet. AN∎ 84,1 JAHRE | 80,3 JAHRE | 9 8,8 Yad Vashem ehrte Ida Jauch, die den später in Deutschland als Radio- und Fernsehmoderator bekannten Hans Rosenthal während der NSZeit rettete. Rosenthal war 18 Jahre alt, als die Nazis ihn deportieren wollten. Seine Eltern waren bereits verstorben, sein einziger Bruder schon im KZ interniert. Er bat Ida Jauch, eine Freundin seiner Mutter, um Hilfe, die ihn sofort versteckte und ihre wenigen Lebensmittel mit ihm teilte. Den Nachfahren von Ida Jauch wurde seitens hochrangiger Repräsentanten des Staates Israel und der nationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem die Ehrenauszeichnung «Gerechte der Nationen» für diesen mutigen und lebensgefährlichen Akt der Menschlichkeit überreicht. AN∎ e h c i l z r e H ung … Einlad Samuel Rindlisbacher spricht in DillenburgEibach Evangelische Kirche, Kirchberg, DE 35689 Dillenburg-Eibach So. 31.01.2016, 10.45 Uhr Thema: Kreuz ist Trumpf! (Matth 11,29) ISRAEL ISST GESUND Israel schneidet im Hinblick auf gesunde Ernährung als einziges Land des Nahen Ostens wirklich gut ab. Laut Erhebung von Bloomberg schaffte Israel es unter die besten zehn Länder, indem es Platz sechs belegt und somit hinter Singapur, Italien, Australien, der Schweiz und Japan rangiert und alle anderen Länder des Nahen Ostens weit in den Schatten stellt. AN∎ Nachrichten aus Israel | 1/2016 19 GESELLSCHAFT INTERNET-TECHNOLOGIE MUSIKALISCHE WOLKEN AUS ISRAEL IN DER GANZEN WELT Die moderne Technologie bestimmt immer mehr unser Leben. Das gilt auch für den Bereich des Musikhörens, denn viele Musikliebhaber kaufen längst keine CDs mehr, sondern rufen Musik online ab. Eine israelische Firma ist mit 25 Millionen Musikstücken nunmehr weltweit grösster Anbieter. D Die in Ramat Gan im Grossraum Tel Aviv ansässige Firma TriPlay, die über ihr Produkt MyMusicCloud eine Online-Musikplattform anbietet, erwarb für eine nicht bekannte Kaufsumme in Bargeld und Aktien den Musikanbieter eMusic. Diese Firma besteht bereits seit 1998 und machte zahlreiche Verwandlungen durch. Einzigartig ist, dass eMusic das erste Unternehmen der Welt war, das Musik zum Downloaden anbot. Seit der Gründung von eMusic hat sich dieser Bereich jedoch nachhaltig gewandelt und die Firma hat etliche Konkurrenten bekommen, sodass sie sich mit lediglich 400.000 vertragsgebundenen Kunden im Vergleich zu Anbietern wie iTunes und Amazon inzwischen als sehr klein ausnimmt. Durch die Übernahme seitens TriPlay werden diese Kunden in MyMusicCloud integriert und zusammen mit den Stammkunden dieser israelischen Firma Zugang zu rund 25 Millionen Musikstücken unterschiedlichster Kategorien haben. Durch dieses Angebot und die steigende Kundenzahl wurde TriPlay zum weltweit grössten Anbieter für digital abgerufene Musik. Alleine in den USA nutzen rund ein Drittel aller Musikliebhaber und -hörer Online-Plattformen, um ihre Musikstücke abzurufen und anzuhören oder um das Recht zu nutzen, ihren digitalen Datenbanken neue Musikstücke hinzufügen zu dürfen. Der Marktanteil dieser Musikhörer steigt von Jahr zu Jahr stark an. Dazu sagte Tamir Koch, der die israelische Firma TriPlay 2004 grün- 20 Nachrichten aus Israel | 1/2016 dete: «Zwar erwirbt die Mehrheit der Musikliebhaber aller Kategorien immer noch Musik durch den Gang in ein Geschäft und mit dem Erwerb eines Tonträgers, doch der Prozentsatz der digitalen Kunden steigt und steigt. Wir haben keinerlei Zweifel daran, dass Online-Plattformen die Zukunft des Musikhörens darstellen.» Auch TriPlay durchlief von der ursprünglichen Idee bis zur Lancierung der Geschäftsinitiative verschiedene Stadien. Mittlerweile zählt die Firma rund eine Million Kunden, bietet ihre Dienstleistungen in insgesamt 24 Sprachen an und verfügt über einen Musikkatalog mit 25 Millionen Stücken aller Musikrichtungen. Wichtig und beinahe ausschlaggebend sind jedoch zwei weitere Aspekte, die die israelische Firma von den anderen Konkurrenten abhebt: Im Gegensatz zu den anderen OnlineMusikplattformen können Kunden die in ihrer persönlichen Cloud (Wolke) gespeicherten Musikstücke, an denen sie durch Entrichtung von Gebühren die Hörrechte erworben haben, von unterschiedlichen elektronischen Geräten abrufen. Das wird durch die Cloud-Technologie möglich, denn zu diesem virtuellen Speicherraum hat der Benutzer mit jedem beliebigen Gerät Zugang. Das Abrufen der Musik erfolgt hier eben nicht über ein bestimmtes, bei der Firma registriertes Gerät. Das macht diese Firma für viele Musikliebhaber besonders attraktiv. Diese Speicher- und Abruftechnologie ermöglicht es dem Benutzer darüber hinaus, eine beliebige Anzahl von Musik- stücken zur Verfügung zu haben. 250 der abgespeicherten Musikstücke können unentgeltlich abgerufen werden, darüber hinaus ist einmal jährlich eine Gebühr von 40 US-Dollar zu entrichten. Mit dem Aufkauf von eMusic bereichert sich die israelische Firma TriPlay und infolgedessen auch ihre Kunden um einen weiteren Aspekt: Die Benutzer von eMusic waren vor allem an dieser Firma interessiert, weil sie besonders viele Künstler im Katalog hat, die nicht bei grossen Firmen unter Vertrag stehen. Folglich kommt man hier in den Genuss von Musik, die nicht von Radiostationen oder Streaming-Anbietern gespielt wird und nicht in Form von CDs in den Regalen der Musikgeschäfte steht. In Zusammenhang mit diesem Themenkreis wies der Gründer von TriPlay auf einen weiteren Aspekt hin, der ihm und auch seinen Kunden am Herzen liegt. «Wenn man sich überlegt», so führte Tamir Koch gegenüber dem israelischen Online-Magazin Times of Israel aus, «dass bei einem der bedeutendsten Streaming-Anbieter 2015 ein Song das Rennen machte und rund 43 Millionen mal abgerufen wurde, der Künstler dafür jedoch lediglich 3.000 US-Dollar an Tantiemen erhielt, so ist das schlecht für die Musiker, die schliesslich auch in modernen Zeiten von ihrer Musik leben müssen. Das Modell meiner Firma verspricht eine direkte Vermarktung an den Kunden, sodass wir uns auch dafür verbürgen, dass jeder Künstler direkt und unmittelbar und zudem in adäquater Höhe die ihm zustehenden Gelder erhält.» AN∎ GESELLSCHAFT DEMOGRAFIE DAS JÜDISCHE VOLK IM JAHR 2050 Die moderne Demografie ist durchaus recht genau mit ihren Prognosen. Dennoch hält Prof. Sergio DellaPergola, ein Demograf von Weltruf der Hebräischen Universität Jerusalem zwei sehr unterschiedliche Szenarien für möglich, wenn es um Bevölkerungsprognosen für das jüdische Volk geht. G Gegenwärtig hat die jüdische Bevölkerung des Staates Israel rund 6,3 Millionen Personen. Die Diaspora zählt rund 8 Millionen Juden, von denen 5,7 Millionen in den USA leben und 2,3 Millionen in Europa, Kanada, Russland, Argentinien und Brasilien sowie Australien residieren. Wie wird sich diese Bevölkerung entwickeln? Dieser Frage ging Sergio DellaPergola nach, der Professor Emeritus des Avraham Harman Instituts für zeitgenössisches Judentum der Hebräischen Universität ist und für seine wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der jüdischen Demografie wiederholt mit Auszeichnungen bedacht wurde. Prof. DellaPergola warf einen Blick in das Jahr 2050, also 35 Jahre in die Zukunft, was in der Demografie einem Sprung über mehr als eine Generation entspricht und daher durchaus Fehlerquoten enthalten kann. Demografische Prognosen sind wie ein Ballspiel mit bekanntem Halbzeitergebnis, mit anderen Worten: Es liegen bekannte Grössen zugrunde, auf die man eine Vorhersage stützen kann. Daher sind solche Prognosen durchaus recht genau, können aber dennoch nachhaltig von Politik und Wirtschaft bzw. einer Stabilität oder Instabilität in diesen Bereichen beeinflusst werden. Solche Prognosen basieren auf gesammelten Daten der Vergangenheit, die die Entwicklung der Geburten- und Sterberate, die Frequenz von Zu- und Abwanderung und auch Angaben zu den Übertritten zum Judentum umfassen. Einige dieser Grössen unterliegen geringeren Schwankungen, während andere massiver durch Krieg und Terror, politische Stabilität und wirtschaftliche Fluktuation sowohl auf Landesebene als auch globalem Niveau beeinflusst werden. Legt man die Daten der letzten Jahrzehnte zugrunde, so kommt man bei einem optimistischen Ansatz im Jahr 2030 auf 8,5 Millionen und im Jahr 2050 auf 12,5 Millionen jüdische Einwohner des Staates Israel. Bezieht man die arabische Bevölkerung ein – die im Falle eines solchen optimistischen Ansatzes im Jahr 2030 2,5 Millionen und 2050 3,5 Millionen Bürger des Staates Israel ausmachen würde –, so würde der Staat Israel im Jahr 2050 rund 16 Millionen Einwohner umfassen (exklusive Westjordanland und Gazastreifen). Mit anderen Worten: Die Bevölkerung des Staates Israel würde sich innerhalb von 35 Jahren verdoppeln. Zugleich käme man anhand einer optimistischen Auslegung der Grund- 2030 16,5 Millionen und 2050 20 Millionen Angehörige zählen. Doch Prof. DellaPergola hat auch ein gegenteiliges, pessimistisches Szenario dargelegt. Dabei spielt eine entscheidende Rolle, dass der Konflikt im Nahen Osten weiter die Lebensrealität prägt, Israel die Auswirkungen nicht nur in sicherheitspolitischer, sondern vor allem auch in wirtschaftlicher Hinsicht empfindlich zu spüren bekommt. Das würde sich auf alle Fälle negativ auf die Geburtenrate wie auch die Einwanderung auswirken. Mit einer solchen Bremse des Bevölkerungswachstumes kann man laut Prof. DellaPergola für 2030 von 7,5 Millionen Juden in Israel ausgehen und für 2050 2030 2050 JÜDISCHE BEVÖLKERUNG IN ISRAEL JÜDISCHE BEVÖLKERUNG IN ISRAEL SZENARIO 1 : 8,5 MILLIONEN SZENARIO 2 : 7,5 MILLIONEN SZENARIO 1 : 12,5 MILLIONEN SZENARIO 2 : 9 MILLIONEN lagendaten und Berücksichtigung einiger anders gelagerter Eckaspekte für die weltweite jüdische Bevölkerung zu folgender Schlussfolgerung: Bis 2030 bliebe die Zahl der Diaspora-Juden mit um die 8 Millionen recht gleichbleibend und würde bis 2050 u.a. wegen Assimilation auf 7,5 Millionen zurückgehen. Somit würde entsprechend diesem Ansatz das jüdische Volk weltweit im Jahr eine jüdische Bevölkerung des Staates Israel von rund 9 Millionen Juden annehmen. Die israelischen Araber einbezogen würde der Staat Israel demzufolge 2030 eine Gesamtbevölkerung von 9,5 Millionen und 2050 von 12 Millionen Bürgern zählen. Die Diaspora-Bevölkerung würde in einem solchen Fall nicht nur negativ von der Assimilation, sondern auch von einer erschütterten Nachrichten aus Israel | 1/2016 21 GESELLSCHAFT persönlichen Sicherheit vor dem Hintergrund des Antisemitismus beeinflusst werden. Diesbezüglich müsste man dann von rückläufigen Zahlen ausgehen: 2030 könnte man bei einem solchen Szenario im besten Fall 6,5 Millionen Juden weltweit zählen, 2050 käme man vermutlich nur noch auf 5 Millionen. Dann würde die jüdische Weltbevölkerung im Jahr 2030 14 Millionen Angehörige haben und 2050 weiterhin unverändert an dieser Marke verharren. Die Prognose, die letztlich zur Realität wird, so glaubt Prof. DellaPergola, wird zwischen diesen beiden Extremen, dem heillos optimistischen und dem schwarzmalerischen pessimistischen Ansatz, liegen. Zugleich fügte er in seiner Publikation zum Thema eine weitere Einschränkung hinzu. Die Entwicklung der Gesamtzahlen zur jüdischen Bevölkerung lässt die spezifische Entwicklung gewisser Gruppen dieser Gesellschaft vollkommen ausser Acht, denn man müsse davon ausgehen, dass sich die ultraorthodoxe Bevölkerung, einerlei welches Szenario man ansetzt, in jedem Fall überproportional entwickeln und bis 2050 rund ein Drittel aller Juden der Welt ausmachen wird. Ähnliches gilt auf den Staat Israel bezogen für die Bevölkerungszunahme der arabischen Bürger des jüdischen Staates. AN∎ 22 Nachrichten aus Israel | 1/2016 DAS RUNDE IM ECKIGEN Die israelische Firma namens ReplayTechnologies hat sich auf Videos spezialisiert. In Kooperation mit dem Chip-Hersteller Intel und dem Pay-TV-Anbieter Sky stellte die Firma erneut unter Beweis, dass durch 32 fest installierte Kameras, die qualitativ hochwertige Aufnahmen liefern, die Übertragung eines Fussballspiels in einer 360-Grad-Perspektive möglich ist. Die in Israel entwickelte Technologie «Free Dimensional» wurde zuvor bereits in den USA bei der Übertragung von Basketballspielen eingesetzt und in der Kategorie «Technische Innovationen» bereits mit einem Emmy Award ausgezeichnet. AN∎ INTERNATIONALE WASSERTECHNOLOGIE Israels Wassertechnologie wird offiziell im US-Bundesstaat Kalifornien zur Bekämpfung der Dürre beitragen. Das beschlossen 170 Führungskräfte aus Wissenschaft und Politik zusammen mit Investoren und Innovatoren auf einer Zusammenkunft in Tel Aviv. Die «GreenTech»-Partnerschaft soll israelische und US-amerikanische Innovationen im Bereich der Wassertechnologie zusammenführen, um den Wassermangel im Kalifornien auf allen Ebenen zu bekämpfen. AN∎ COMPUTER SCHON IM KINDERGARTEN? Israel weihte in der Wüstenhauptstadt Beer Scheva seinen ersten Hightech-Kindergarten ein. In den Schulen ist moderne Technologie schon lange vertreten, doch mit diesem Schritt werden zukünftig bereits Fünfjährige mit Computern vertraut gemacht und sollen vor allem verschiedene technische Bereiche intensiver entdecken, weshalb sich an diesem Projekt nicht nur das Bildungsministerium und die Stadt Beer Schevah beteiligen, sondern auch die namhafte Luft- und Raumfahrtfirma Lockheed Martin. AN∎ WISSENSCHAFT PROGRAMMIEREN ALS FREMDSPRACHE? HILFERUF PER APP Die israelische Firma CodeMonkey, die sich der Fortbildung von Kindern und Jugendlichen im Bereich der Computerprogrammierung widmet, ging als Gewinner aus dem zweiten Credit Suisse Hightech-Forum in Tel Aviv hervor. Den Firmengründern und Innovatoren von CodeMonkey winkt eine Summe von bis zu einer halben Million US-Dollar als potenzielle Investition. Zur Preisvergabe führte Doron Averbuch, Geschäftsführer von Credit Suisse Israel, aus: «Die Programmiersprache ist eine internationale Sprache, eine Sprache der Zukunft, die für die kommende Generation noch viel bedeutsamer sein wird als für unsere Generation. Man kann sie nicht früh genug erlernen.» AN∎ Israelis sind es schon lange gewohnt, dass ihre Smartphones im Fall eines Raketenangriffs eine Warnmeldung absetzen. Auf die herkömmlichen Sirenen muss man sich nicht mehr verlassen. Zudem kann man durch die jeweiligen Einstellungen auch über Angriffe in anderen Regionen in Echtzeit informiert werden. In Anbetracht der allgemeinen öffentlichen Verunsicherung infolge der Welle des Terrors gab das israelische Sicherheitskabinett grünes Licht für die Entwicklung einer weiteren App, durch die Betroffene im Fall eines Terrorangriffs einfach und effizient einen Hilferuf absetzen können. Zudem sollten nach Filterung andere in der Umgebung, die diese App installiert haben, gewarnt werden können. AN∎ SONNE-, WIND- UND JETZT AUCH WELLENENERGIE? Israel macht immer wieder Schlagzeilen mit bahnbrechenden Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien. Führend ist das Land im Solarenergiesektor, doch neuerdings macht eine Firma namens «Eco Wave Power» international von sich reden. Wind und Sonne liefern zweifelsfrei viel umweltfreundliche Energie. Diese Firma setzt jedoch auf Wellenkraft. Die Versuchsanlage bei Jaffa zeigt: Am Strand liefert eine Welle 30 bis 40 Kilowatt, im offenen Meer sind es hingegen bis zu 100 Kilowatt. Somit könnte man durch eine Installationsanlage rund 20.000 Haushalte mit Strom versorgen. Die Firma wurde seit ihrer Gründung 2012 bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet und befindet sich momentan in der Finanzierungsphase zum Ausbau und zur weiteren Ausreifung ihrer Anlagen, die in der Zukunft mit Sicherheit noch mehr Interesse erregen werden. AN∎ HIGHTECH TREIBT GELD AUF DAS GUTE AN TROJANISCHEN PFERDEN Im ersten Halbjahr trieben 506 israelische Hightech-Firmen Investitionen in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar auf. Zum vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres ist das eine Steigerung um 50 Prozent. Vorhersagen gehen davon aus, dass sich das in diesem Sektor nach Israel fliessende Neukapital bis Ende 2015 auf eine Gesamtsumme von 4,4 Milliarden US-Dollar belaufen wird. Unter den Investoren stechen auch weiterhin vor allem die Chinesen hervor, die u.a. mit einer Delegation von 150 hochrangigen Unternehmern zu einer kürzlich in Haifa ausgerichteten Hightech-Investmentkonferenz anreisten. AN∎ Die israelische Firmenneugründung «BioSight» hat eine bahnbrechende Medikamentenentwicklung vorzuweisen, die die Nebenwirkungen einer Chemotherapie bei Leukämiepatienten abmildert oder sogar ganz ausschaltet, ohne dass dies die Effektivität der Behandlung beeinflusst. Es handelt sich dabei um eine Art Trojanisches Pferd. Die Leukämiezellen identifizieren das verabreichte Medikament als eine chemische Substanz, die sie zum Überleben brauchen. Nehmen sie diese Substanz jedoch auf, so ist es schon zu spät, denn eigentlich handelt es sich um einen völlig anderen Stoff, der dazu führt, dass die Zellen absterben. Die Firma glaubt, dass sich dies auch auf die Behandlung anderer Krebstypen übertragen lässt, weshalb sie zur Weiterentwicklung des Verfahrens gegenwärtig nach Investoren auf dem ausländischen Markt Ausschau hält. AN∎ Nachrichten aus Israel | 1/2016 23 WISSENSCHAFT NAHRUNGSMITTELUNVERTRÄGLICHKEITEN VIELE ERDNÜSSE, ABER WENIG ALLERGIEN Jedes Kind in Israel lernt das Wort «Bamba» unmittelbar nach «Mama» und «Papa». Bamba ist ein Erdnussflip, der vom Lebensmittelkonzern Osem seit 1964 produziert wird. Jung und Alt essen Bamba, doch zugleich ist in Israel die Rate der auf Erdnussprodukte allergisch reagierenden Menschen extrem gering. Wie kommt das? N Nicht nur in den USA, sondern in allen westlichen Ländern nimmt im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte die Zahl der Menschen drastisch zu, die unter diversen Lebensmittelallergien leiden. Besonders dramatisch angestiegen ist die Zahl der Kinder, die Allergien gegen Erdnüsse entwickelt haben. Daher rät man Eltern in den meisten westlichen Ländern grundsätzlich, ihren Kindern bis zum dritten Lebensjahr keinerlei Erdnussprodukte zu essen zu geben. In Israel kümmert sich darum niemand. Jung wie Alt verzehrt beinahe täglich Bamba. Die Firma Osem unterhält eine grosse Produktionsstätte in Sderot, das immer wieder einmal wegen der Raketenangriffe aus dem Gazastreifen in den Schlagzeilen ist. Hier werden verschiedene Bamba-Varianten produziert: der klassische Erdnussflip, ein Erdnussflip gefüllt mit Nougat, sogenanntes Rotes Bamba mit Erdbeergeschmack und Bamba mit Halwa gefüllt, einer süssen Sesampaste. Es liegen keine Zahlen zum Produktionsumfang vor, doch die Mengen der produzierten Tüten unterschiedlicher Grösse gehen in die Millionen wöchentlich. Schon seit 50 Jahren stösst man in jeder Ecke des Landes auf Bamba: im Supermarkt, im kleinen «Tante-Emma-Laden» um die Ecke, am Kiosk und an der Tankstelle, in den Schulkantinen und so weiter. Das israelische Bamba besteht zu 50 Prozent aus Erdnüssen und ist mit Vitaminen und Mineralien (A, B1, B3, B6, B12, C, E sowie B9 und Eisen) angereichert. Im Gegensatz zu der allgemeinen Empfehlung in den westlichen Ländern naschen in Israel bereits zahnlose Kleinkinder die Erdnussflips. Doch nur selten hört man hier, dass irgendjemand gegen Erdnüsse allergisch ist. Bereits 2008 ging man im Rahmen einer Studie der Frage nach, wie es mög- 24 Nachrichten aus Israel | 1/2016 lich ist, dass in Israel im Gegensatz zu westlichen Ländern kaum Erdnussallergien bekannt sind. Dieser Frage widmeten sich auch weitere Studien, darunter eine neuere Forschungsstudie britischer Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine veröffentlichten. Sie kamen zu einer schlichten, jedoch durchaus ergreifenden Schlussfolgerung: Die Eltern, die ihre Kinder möglichst umfassend schützen wollen und daher bis zum dritten Lebensjahr ihren Kindern keine Erdnussprodukte auf den Speisezettel setzen, sind letztlich dafür verantwortlich, dass ihre Kinder sehr viel häufiger und zudem sehr viel massivere Erdnussallergien ausbilden. Mit anderen Worten: Wer Bamba schon im frühen Alter isst, der immunisiert sich in gewisser Weise gegen eine Erdnuss-Allergie. In einem Interview für das israelische Internetwissenschaftsportal Israel21c führte der Studienleiter Dr. Gideon Lack, der als Professor für Allergien bei Kindern am King's College London lehrt, wie er und seine Kollegen im Rahmen ihrer Studie vorgingen: Sie machten 640 Kinder im Alter zwischen vier und elf Monaten ausfindig, die bereits eine EierAllergie oder ein Ekzem aufwiesen, was beides Indikatoren für eine im Verlauf des Lebens möglicherweise auftretende Erdnussallergie sind. Hautallergietests zeigten, dass davon 530 Kinder keine allergische Reaktion auf Erdnüsse zeigen, während 98 Kinder auf dieses Testverfahren anschlugen. Jede dieser beiden Gruppen unterteilte man erneut in zwei Gruppen, von denen eine Gruppe Bamba zu sich nahm, die andere jedoch nicht. Der Versuch wurde durchgeführt, bis alle Kinder das Alter von fünf Jahren erreicht hatten. Feierten die teilnehmenden Kinder ihren 5. Geburtstag, so wurden sie erneut auf Allergien und vor allem auf eine Erdnussallergie getestet. Das Ergebnis war eindeutig: Kinder, die innerhalb ihres ersten Lebensjahres Erdnussflips assen, bildeten zu 81 Prozent keine Allergie gegen dieses Produkt aus. Daher kann man schlussfolgern, dass Eltern, die ihren Kindern Erdnussprodukte vorenthalten, letztlich dazu beitragen, dass die Sprösslinge sehr viel wahrscheinlicher eine Erdnussallergie ausbilden. Das stellt die Welt der Wissenschaften vor völlig neue Fragen, was den Umgang und die Behandlung von Allergien anbetrifft. Zugleich kommen wichtige übergreifende Fragen auf: Gilt dieser Ansatz auch für andere Allergien wie beispielsweise eine Eier- oder Milchallergie? Wie viel Erdnussprodukte muss man verzehren, um einer Allergie vorzubeugen? «Wir müssen uns dringend diesen und anderen Fragen widmen, obwohl wir angesichts der sehr eindeutigen Studienergebnisse zu der Überzeugung gekommen sind, dass die bisherigen Richtlinien bezüglich des Verzehrs von Erdnussprodukten überdacht werden müssen», hielten zwei der an der Studie beteiligten Wissenschaftler in dem Artikel fest, der in dem britischen Fachjournal veröffentlicht wurde. Zugleich wiesen sie darauf hin, trotzdem keine Selbstversuche zu unternehmen, vor allem dann nicht, wenn die Kinder erste Anzeichen irgendwelcher Allergien zeigen. In solchen Fällen, so hielten sie explizit fest, sollten vorab unbedingt Ärzte konsultiert werden. Einen solchen Selbstversuch startete einstweilen eine Amerikanerin an sich und ihrem Kind. Sie berichtete darüber ausführlich in der US-Tageszeitung New York Times. Ihrem Kleinkind und ihr selbst bekam das Kilo in Israel bestellte Bamba bestens, doch auch sie glaubt, dass man mit solchen Abenteuern lieber vorsichtig sein sollte. AN∎ SICHERHEITSTECHNOLOGIE DIE SEELISCHE VERFASSUNG FINDET SICH ZWISCHEN DEN ZEILEN Ein neuartiges Analyseprogramm wirft schwerwiegende Fragen auf. Das Problem mit diesem einzigartigen Programm, das zweifelsohne Menschenleben zu retten vermag: Der Einsatz dieses Mittels verletzt die Persönlichkeitsrechte und könnte auch unschuldige Personen in Schwierigkeiten bringen. e h c i l z r e H ung … Einlad Samuel Rindlisbacher spricht in DillenburgEibach Vereinshaus der Evangelischen Gemeinschaft, Hauptstrasse 83, DE 35689 Dillenburg-Eibach So. 31.01.2016, 19.30 Uhr Thema: Die Frage nach dem Lohn (1.Kor 3,12-16) Immer auf dem neusten Stand: www.mnr.ch D Die Welle des Terrors, die Israel erfasst hat, stellt das Sicherheitskabinett der Regierung vor eine schwierige Realität. In unseren Zeiten, das zeigt die Welle des Terrors vom Herbst 2015 in Israel, braucht es nicht viel, um als Terrorist auszuziehen. Dafür braucht es im Minimalfall ein Messer oder einen Schraubenzieher, vor allem jedoch die Motivation zu einer solchen Tat. Doch das gilt nicht nur für Terroristen, wie die US-amerikanischen Sicherheitsbehörden nur zu gut wissen. Sie müssen sich mehr oder weniger alle paar Wochen mit einem Massaker an beispielsweise Schulen auseinandersetzen, bei dem sogar automatische Schusswaffen zum Einsatz kommen. Solchen Akten ist oftmals gemeinsam, dass die Täter ihre Absichten vorab in den sozialen Netzwerken kundtun. Diesen Vorsprung versucht ein neuartiges und in Israel entwickeltes Programm zu nutzen, um solche Massaker – was auch immer die Motivation sein mag – zu verhindern. Das Programm durchsucht die sozialen Netzwerke auf bestimmte Äusserungen, die darauf hindeuten können, dass der Verfasser des Posts zu einer Gefahr für seine Umgebung wird. Man ist sich sicher, dass dieses Programm Leben retten kann, doch zugleich ist man sich bewusst, dass hier auch die Privatsphäre verletzt wird. Wissenschaftler der Ben-Gurion Universität des Negev, die in Beer Scheva niedergelassen ist, haben dieses Programm entwickelt. Anhand der Wortwahl können terroristische bzw. mörderische Absichten aufgedeckt werden. Andere Schlüsselworte geben Aufschluss über den seelischen Zustand des Verfassers und können eine frühzeitige Warnung darstellen. Ein unter der Leitung von Prof. Jair Neuman durchgeführter Test dieses Analyseprogramms zeigte, dass es unter den über 6.000 Texten, unter denen sechs Bloggertexte von US-amerikanischen Attentätern waren, diese herausragend gut und fehlerfrei analysiert. Das Programm filterte rund drei Prozent als Texte heraus, die auf mögliche Gefahren hindeuten, sprich 180 Verfasser der analysierten Inhalte wurden als potenziell gefährlich eingestuft. Unter diesen 180 Personen waren auch tatsächlich die sechs Attentäter, die in den letzten Jahren Massaker in den USA verübt haben. Dieses Programm führt weitaus mehr als nur eine Suche nach bestimmten Schlüsselbegriffen durch. Der einzigartige Algorithmus, den das Wissenschaftlerteam entwickelt hat, kann komplexere WISSENSCHAFT Textanalysen vornehmen und vor allem zwischen den Zeilen erkennen, wie es um den seelischen Zustand des Verfassers bestellt ist. Folglich müssen hier nicht unbedingt diverse Schlüsselworte im Text enthalten sein, um eine Gefahrenmeldung bezüglich der psychischen Verfassung einer Person zu erhalten und zu mutmassen, dass von ihr eine Bedrohung für die Umgebung ausgeht. Selbstverständlich besteht ein weiterer Vorteil dieses Programms darin, dass es sehr viel schneller und zuverlässiger Texte in grossen Quantitäten bewältigen kann, als dies menschliche Analysten leisten könnten. Diese digitale Analyse ist jedoch letztlich kein Ersatz für eine zusätzliche menschliche Evaluation des Suchergebnisses. Dazu gehören geschulte Augen von Personen, die im sicherheitspolitischen Bereich arbeiten und mit der Auswertung von nachrichtendienstlichen Erkenntnissen vertraut sind. Trotz der Effizienz dieses Programms wirft es zugleich auch einige nachhaltige Fragen moralisch-ethischer Natur auf. Abgesehen von einer Verletzung der Privatsphäre könnten Personen, die sich überhaupt nichts zuschulden kommen liessen, durch das Programm auf eine Schwarze Liste gesetzt werden. Das könnte dazu führen, dass solche Personen beschattet und weiter ausspioniert werden, ohne dass es dafür einen Grund gibt. Dadurch würde ihre Privatsphäre noch weiter verletzt. Zugleich hätten sie keinerlei Möglichkeit dagegen zu opponieren, da sie schliesslich gar nicht wissen, dass sie ausspioniert werden. Ferner könnten solche Daten abgespeichert und weitergereicht werden, was das Leben der unschuldig Betroffenen vielleicht in näherer oder fernerer Zukunft beeinträchtigt. Andererseits könnte eine solche Datenbank verschiedenen Behörden, darunter auch der Polizei, eine grosse Hilfestellung sein. Diesbezüglich räumte Dr. Neuman ein: «Solche Fragen darf man keinesfalls ignorieren, aber dennoch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Eltern den Schulen ihrer Kinder gestatten, die Einträge der Minderjährigen in den verschiedenen sozialen Netzwerken zu analysieren; selbstverständlich lediglich unter beschränkenden Auflagen. Das könnte in einem Land wie den USA dazu beitragen, Massaker an Schulen rechtzeitig und schon in der Planungsphase aufzudecken und somit das Leben von zahllosen unschuldigen Menschen, Schülern wie auch Lehrkräften, zu retten.» ML ∎ Nachrichten aus Israel | 1/2016 25 +++ Syrien +++ Krieg +++ Islamischer Staat +++ Terror ++ > Gottes Antwort an uns Wie reagiert Gott auf die Spannungen in unserer Welt? Die Antwort ist verblüffend, die Anwendung für unser persönliches Glaubensleben ist sowohl herausfordernd als auch ermutigend. SAMUEL RINDLISBACHER Flüchtlinge Flüchtlinge überschwemmen Europa. Wie sollen sich Christen verhalten? Samuel Rindlisbacher zeigt anhand der Heiligen Schrift eindrücklich auf, wie Gott über Flüchtlinge denkt, was wir heute tun können und was das Ganze mit Prophetie zu tun hat. Audio-CD, Bestell-Nr. 130122 CHF 5.50, EUR 4.00 FRIEDRICH HÄNSSLER NORBERT LIE TH Der Botschafter Gottes für die Mächtigen der Welt Die Antwort Gottes auf die Spannungen in der Welt Wir leben in einer Zeit des totalen Umbruchs, Kriege überall und Flüchtlinge ohne Ende. Wie sollen wir uns verhalten? Friedrich Hänssler zeigt auf, wie die Geschichte des Propheten Jeremia in verblüffender Weise unserer heutigen Situation ähnelt und dass Gott Geschichte macht. Äusserst aktuell und spannend. Die ganze westliche Kultur erlebt extreme Veränderungen. Wir leben in einer orientierungslosen, sich von Gott weg bewegenden Welt. Christliche Werte kippen, Ehe, Familie und Moral werden neu definiert. Befinden wir uns in einer enthemmten Gesellschaft? Was ist Gottes Antwort darauf? Eine aufschlussreiche Botschaft von Norbert Lieth. Audio-CD, Bestell-Nr. 130124 CHF 5.50, EUR 4.00 Audio-CD, Bestell-Nr. 130123 CHF 5.50, EUR 4.00 CHARLES DYER / MARK TOBE Y Die IS-Krise Islamischer Staat – ein Name, der Angst und Schrecken verbreitet. Die wachsende Terrorvereinigung scheint verantwortlich für die schlimmsten Horrormeldungen aus dem Nahen Osten. Und doch gibt es so vieles, was wir nicht über den IS wissen. Wo kam der IS her? Was ist der Unterschied zwischen dem IS und anderen Terrorgruppen? Könnte der IS eine Rolle in der Endzeit spielen? Welche Bedeutung hat der IS für Israel? Wie sollten Gläubige auf den IS reagieren? In «Die IS-Krise» beantworten die Autoren diese und andere Fragen. Bezugnehmend auf die Geschichte, das Zeitgeschehen und die biblische Prophetie leiten sie den Leser sicher durch das Konflikte-Wirrwarr des Nahen Ostens. Taschenbuch, 160 Seiten, Bestell-Nr. 180033 CHF 16.50, EUR 11.90 ++ Flüchtlinge +++ Islam +++ Notstand +++ Sicherheit +++ > Unsere Antwort an die Flüchtlinge Der Flüchtlingsstrom ist kein «Betriebsunfall» in Gottes Plan. Das Missionsfeld kommt zu uns. Das Neue Testament lehrt uns, dass wir allen Menschen in der Liebe Jesu und hilfsbereit begegnen sollen. Das ist unser Auftrag als Christen. NORBERT LIE TH Warum es sich lohnt, Christ zu sein DAS NEUE TESTAMENT Arabisch-deutsche Bibel Diese Ausgabe des Neuen Testaments enthält den deutschen Bibeltext (in der grundtextnahen Elberfelder Übersetzung) und den entsprechenden Text in arabischer Sprache (nach der van-Dyck-Übersetzung). Der Text steht Vers für Vers nebeneinander. Diese günstige Sonderausgabe ist ideal zum Weitergeben bei diversen Aktionen, Veranstaltungen oder Besuchen. Taschenbuch-Ausgabe, Bestell-Nr. 258224 CHF 12.50, EUR 9.90 In diesem Buch kommt Norbert Lieth ohne Umschweife auf den zentralen Punkt des christlichen Glaubens. Hier finden Menschen Antworten auf brennende Fragen des Lebens und der Autor zeigt auf, wie sehr es sich lohnt, ein Gotteskind zu sein. Das Buch ist äusserst evangelistisch und eignet sich hervorragend zum Weitergeben. Bestellen Sie beliebig viele Exemplare. Taschenbuch, 80 Seiten, Bestell-Nr. 191490 Kostenlos fon Bestelltele952 14 14 Schweiz : 044 7745 8001 0 Deutschland : mnr.ch @ E-Mail : verlag WISSENSCHAFT WISSENSCHAFTSLANDSCHAFT WEIZMANN INSTITUT UNTER FÜHRENDEN FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN DER WELT Das in Rehovot angesiedelte Institut, das nach dem Wissenschaftler und israelischen Politiker Weizmann benannt wurde, der als erster Präsident des jüdischen Staates amtierte, zählt zu den zehn führenden Forschungseinrichtungen der Welt. I Immer wieder einmal werden Evaluationen der Universitäten und Forschungseinrichtungen herausgegeben. Sie sind ein wichtiger Indikator der Qualität solcher Bildungseinrichtungen. Kürzlich konnte diesbezüglich das Weizmann Institut in Rechovot ein mehr als nur prestigevolles Prädikat einheimsen. Das Weizmann Institut zählt zu den zehn herausragendsten Forschungseinrichtungen der Welt. Und um diese Aussage noch bedeutungsträchtiger zu machen, sind die folgenden Zusätze hinzuzufügen: Das Weizmann Institut, das im Lauf des vergangenen Jahrzehnts von Platz 19 auf den nunmehr zehnten Rang vorrückte, ist die einzige nichtamerikanische Forschungseinrichtung in dieser Zehnerrangliste. Doch auch von den anderen israelischen Forschungseinrichtungen hebt sich das Weizmann Institut ab. Evaluiert wurden von der holländischen Leiden Universität insgesamt 750 Forschungseinrichtungen. Die Hebräische Universität Jerusalem belegt Platz 175, das Technion konnte sich auf Rang 399 platzieren und die Ben-Gurion Universität des Negev schaffte es auf den Platz 540. In dieser Evaluation wurde die Anzahl der publizierten wissenschaftlichen Beiträge und die Häufigkeit erfasst, mit der sie in anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zitiert wurden, was als Nachweis der Bedeutung, Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit dieser Primärbeiträge angesehen wird. Das Weizmann Institut für Wissenschaften in Rechovot ist ein multidisziplinäres Institut für naturwissenschaftliche Forschung und Ausbildung, das auf einem zirka einen Quadratkilometer grossen Campus mitsamt zwei Museen über fünf Fakultäten verfügt (Mathematik und Informatik, Physik, Chemie, Bioche- 28 Nachrichten aus Israel | 1/2016 mie sowie Biologie), an welchen auch ein Lehrbetrieb für Master- und Doktorandenstudien angesiedelt ist. In erster Linie aber beschäftigt sich das Institut mit Grundlagenforschung. Eine der namhaftesten Forscherinnen des Weizmann Instituts, die mit ihrer Grundlagenforschung nicht nur Schlagzeilen machte, sondern dafür 2009 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, ist Ada Jonath. Die hier tätigen 2.600 Wissenschaftler, Techniker und Studenten publizierten zwischen 2010 und 2013 insgesamt 2.414 wissenschaftliche Beiträge, die nicht weniger als 27.859 Mal zitiert wurden. Rund 460 dieser wissenschaftlichen Beiträge, so ermittelte man an der holländischen Leiden Universität, sind zu den Top-10-Prozent aller Artikel zu zählen, die weltweit als am einflussreichsten zu werten sind. Ursprünglich wurde das Institut 1934 von dem Chemiker und späteren israelischen Präsidenten Chaim Weizmann unter dem Namen «Daniel-Sieff-Forschungsinstitut» (Daniel Sieff Research Institute) gegründet. Es sollte sowohl in der Anfangsphase als auch im weiteren Verlauf des Bestehens des Staates Israel eine bedeutsame Rolle für die Entwicklung des wissenschaftlichen Sektors spielen und zudem auch einen enormen wirtschaftlichen Einfluss erlangen. Am 2. November 1949 wurde es dann auf den heutigen Namen umbenannt und Chaim Weizmann als erster Präsident eingesetzt. Zur Einweihungsfeier sagte Weizmann: «Das Institut ist die Erfüllung einer Vision und die Umsetzung eines Traums in die Wirklichkeit. Es kann viel zum Wohl Israels beitragen, und wenn Frieden in den Nahen Osten kommt, wird es Gutes für unsere Nachbarn tun und Gutes für die Menschheit.» Chaim Weizmann wurde 1874 in Weissrussland geboren und studierte in Deutschland und in der Schweiz Chemie. Er wurde berühmt, weil er eine neue enzymatische Synthese für Aceton entwickelte, die bei der Herstellung von rauchlosem Schiesspulver dienlich war. Weizmann trug dadurch entscheidend zum Erfolg der Alliierten im Ersten Weltkrieg bei. Als Akademiker hatte er eine besondere Anbindung an die Welt der Wissenschaften in Israel sowie insbesondere zu dem Vorläufer des nachfolgend nach ihm benannten Weizmann Instituts in Rechovot, doch diese Anbindung ging noch sehr viel tiefer und wird von dieser wissenschaftlichen Einrichtung bis auf den heutigen Tag reflektiert. Der überzeugte Zionist, auf den zwecks Entwicklung der jüdischen Ansiedlung in Erez Israel die 1929 erfolgte Gründung der Jewish Agency zurückgeht, setzte sich für eine friedvolle Koexistenz der beiden Völker im Land Israel ein und so forschen und lehren auch gegenwärtig Juden und Araber Seite an Seite und Hand in Hand an dieser sehr guten wissenschaftlichen Institution des Staates Israel. Kurz nachdem der herausragende Status des Weizmann Instituts als Forschungsinstitution bekannt wurde, errangen die Hebräische Universität Jerusalem und das Technion Haifa ebenfalls eine hervorragende internationale Einstufung als Bildungsinstitutionen, denn diese Bewertungen betrachteten nicht den Forschungs-, sondern den Lehrbetrieb. Im sogenannten Shanghai-Ranking belegt die Hebräische Universität Jerusalem Rang 67 (Vorjahr 70) und das Technion den 77. Platz (Vorjahr 78), während in dieser Einstufung das Weizmann Institut in AN ∎ die Gruppe 100 bis 150 fällt. BIBEL BIBEL DIE 7 VERHEISSUNGEN GOTTES FÜR ISRAEL Teil 9. Gottes Versprechen Der Schwerpunkt der prophetischen Verheissungen liegt auf dem messianischen Erlöser: der «Samen des Weibes», der der Schlange den Kopf zertreten wird. Von Burkhard Vetsch (1920–2008) Bei der 6. Verheissung geht es um göttliche Versprechen. «Verheissung» bedeutet ankündigen, prophezeien, voraus- oder vorhersagen, prognostizieren, weissagen, in Aussicht stellen. Es geht dabei nicht etwa um menschliches Vorausahnen oder -wissen, sondern um absolut zuverlässige göttliche Vorhersage: «Sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus» (Jes 28,29). «Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, und all sein Tun ist Treue [Lth: ‹was er zusagt, das hält er gewiss›]» (Ps 33,4). Jesaja bestätigt aus eigener Erfahrung: «Was anderes sollte ich sagen? Er aber redete zu mir und führte es auch aus!» [Lth12: ‹Er hat mir’s zugesagt und hat›s auch getan!›]» (Jes 38,15). Der Apostel Paulus, selbst ein Jude, sagt es allen Christen, dass die Verheissungen Israel gehören (Röm 9,4). Schon allein im Namen Israel liegt Prophetie in Potenz. Gott vertraute Seine Verheissungen stets nur den Menschen an, die Er für würdig erachtete, Seinen treu ergebenen Knechten oder Mägden. Zu Letzteren gehören beispielsweise Mirjam, Debora, Hulda, Maria, Hanna. Auf der männlichen Seite sind es die Stammväter Israels und die Propheten. Verheissungen sind Versprechungen, die eingehalten werden müssen. Die alttestamentlichen Verheissungen waren und sind vornehmlich für Israel bestimmt, aber darüber hinaus sollen sie auch allen Nationen kundgetan werden. Der Schwerpunkt der prophetischen Verheissungen liegt auf dem messianischen Erlöser, der schon in 1. Mose 3,15 aufleuchtet. Es ist der «Same des Weibes», der der Schlange den Kopf zertreten wird. Wir finden im Alten Testament 333 Verheissungen, die auf den kommenden Maschiach, den Erlöser, hinweisen. Sie beziehen sich u.a. auf Sein Gezeugtwerden, Seine Geburt, den Ort Seiner Geburt, die Tatsache, dass Er sich in Ägypten aufhalten wird. Sodann darauf, dass Er ein Nachfahre Isais (Jesses) sein und mit dem Geist Gottes gesalbt wird. Überdies wird prophezeit, dass Er auf dem Fohlen einer Eselin reitend in Jerusalem einziehen wird; dass Er von einem Freund verraten wird (sogar der Preis, den der Verräter dafür bekommt, wird erwähnt); dass Er von Seinen Nachfolgern verlassen und schliesslich gefoltert und qualvoll sterben, aber letztendlich auferstehen wird. Über hundert dieser Prophetien erfüllten sich präzise bei Christi erster Ankunft. Immer wieder heisst es im Neuen Testament: «… damit die Schrift erfüllt würde.» Die erfüllten Verheissungen sind der Garant für die Erfüllung aller noch ausstehenden Verheissungen. Halten darum auch wir es nach Römer 4,20-21 mit Abraham: «Er zweifelte nicht an der Verheissung Gottes durch Nachrichten aus Israel | 1/2016 29 Impressum BIBEL NACHRICHTEN AUS ISRAEL ® SCHWEIZ: BEI SEINEM ERSTEN ÖFFENTLICHEN AUFTRETEN IN DER SYNAGOGE VON NAZARETH LIESS JESUS SICH DIE SCHRIFTROLLE GEBEN, UM DEN FÜR DEN BETREFFENDEN SABBAT VORGESCHRIEBENEN JESAJA-TEXT VORZULESEN. ER SCHLOSS MIT DEN WORTEN: «HEUTE IST DIESE SCHRIFT ERFÜLLT VOR EUREN OHREN!» Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab und völlig überzeugt war, dass er [Gott] das, was er verheissen hat, auch zu tun vermag.» Glauben und Gehorsam haben Wunderbares zur Folge: «Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde ein Freund Gottes genannt» (Jak 2,23). Gott, der die Quelle der Wahrheit ist, kann unmöglich etwas Unwahres sagen, darum sagt Er auch von sich: «Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben!» (Joh 14,6). Und Paulus hält fest: e h c i l z r e H ung … Einlad Samuel Rindlisbacher spricht in DillenburgNanzenbach Evangelische Kirche, Vorm Hübschbeul, DE 35690 Dillenburg-Nanzenbach So. 31.01.2016, 09.30 Uhr Thema: Wir predigen Christus! (1.Kor 2,2) Immer auf dem neusten Stand: www.mnr.ch 30 Nachrichten aus Israel | 1/2016 «Denn so viele Verheissungen Gottes es gibt – in ihm ist das Ja, und in ihm auch das Amen, Gott zum Lob durch uns!» (2.Kor 1,20). Bei Seinem ersten öffentlichen Auftreten in der Synagoge von Nazareth liess Jesus sich die Schriftrolle geben, um den für den betreffenden Sabbat vorgeschriebenen Jesaja-Text vorzulesen. Er zitierte: «Der Geist des Herrn, des Herrschers, ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn …» (Jes 61,1-2). Mitten im zweiten Vers brach Er ab, weil die Fortsetzung «und den Tag der Rache unseres Gottes» noch in der Zukunft lag. So schloss Er mit den Worten: «Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!» (Lk 4,21). Kürzer und präziser ging es nicht! Israel gelten die grössten Verheissungen! Petrus rief seinen Judengenossen zu: «Euch gilt die Verheissung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird» (Apg 2,39). Und Paulus schreibt: «Er hat uns das Geheimnis seines Willens bekannt gemacht, entsprechend dem Ratschluss seines Wohlgefallens, den er gefasst hat in ihm, zur Ausführung in der Fülle der Zeiten: alles unter einem Haupt zusammenzufassen in dem Christus, sowohl was im Himmel als auch was auf Erden ist» (Eph 1,9-10). Israel war privilegiert, die Verheissungen Gottes unmittelbar zu bekommen. Darum seine Freude an der Thora, die am Simchat-Thora-Fest zum Ausdruck kommt. Dies trotz der bis heute vorhandenen Blindheit. Doch bedenken wir: «Überhebe dich nicht gegen die Zweige! Überhebst du dich aber, so bedenke: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die ∎ Wurzel trägt dich!» (Röm 11,18). Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 17 Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] ® DEUTSCHLAND: Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V. Abteilung Beth-Shalom Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] ZEITSCHRIFTEN Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11 E-Mail: [email protected] Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001, Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in englischer, französischer, holländischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. Erscheinungsweise: monatlich. INITIALEN DER AUTOREN DIESER AUSGABE ML = Mori Lidar; ZL = Zwi Lidar; AN = Antje Naujoks ABONNEMENTSPREISE JÄHRLICH Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich 15 EUR / 24 CHF. Übrige Länder, Preis auf Anfrage EINZAHLUNGEN Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Postfinance, IBAN: CH52 0900 0000 8001 1535 0 BIC: POFICHBEXXX oder ZKB, IBAN: CH59 0070 0115 2007 7269 5 BIC: ZKBKCHZZ80A Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX Österreich: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX Herstellung: GU-Print AG, Zürich ISRAELREISEN Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12 a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 18, Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] BETH-SHALOM HOTEL, ISRAEL Hanassi Avenue 110, P.O.B. 6208 31060 Haifa, Israel Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43 E-Mail: [email protected] WWW.BETH-SHALOM.CO.IL Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. Für die Inhalte der fremden Webseiten, auf die verwiesen wurde, wird keine Haftungsverpflichtung übernommen. Wir erklären hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der verknüpften Seiten haben wir keinerlei Einfluss. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf die verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist. NORBERT LIE TH Die Pastoralbriefe Kann ein einzelner Mann eine lokale Gemeinde leiten? Muss man verheiratet sein, um Gemeindeältester zu werden? Dürfen Frauen keinen Schmuck tragen und werden sie nur erlöst, wenn sie Kinder zur Welt bringen? Wie soll man mit Sektierern in der Gemeinde umgehen? Das sind nur einige der vielen Fragen, die in den sogenannten Pastoralbriefen aufgeworfen und die von Paulus, inspiriert durch den Heiligen Geist, autoritativ und verbindlich beantwortet werden. Gottes Ansichten zu diesen Fragen können durchaus überraschen. Sie sind nicht immer «politisch korrekt», aber stets die bestmögliche Antwort auf Problemfragen für örtliche Gemeinden. Auf leicht verständliche und lebensnahe Art und Weise legt Norbert Lieth die Aussagen der beiden Timotheusbriefe und des Titusbriefes Vers für Vers aus, verliert dabei nie den Gesamtkontext aus dem Blick und zeigt immer wieder auf, worauf der Heilige Geist in den Gemeinden des lebendigen Gottes den Schwerpunkt legt. Wer im persönlichen Glaubensleben weiterkommen will und dazu die Bibel besser verstehen lernen möchte, bekommt mit diesem Buch eine entscheidende, christus-zentrische Hilfe in die Hand, der die Heilige Schrift allein zugrunde liegt. Buch 320 Seiten, Hardcover, Bestell-Nr. 180035 CHF 22.90, EUR 15.90 fon Bestelltele952 14 14 Schweiz: 044 7745 8001 0 Deutschland : mnr.ch @ ag rl ve E-Mail: MARK HITCHCOCK 101 Antworten auf die meistgestellten Endzeitfragen «Das Ende ist nahe!» Oder? «Der Antichrist lebt heute schon!» Oder nicht? «Bald wird die Gemeinde entrückt und ganz bestimmt nicht in die Zeit der Bedrängnis kommen!» … Richtig, oder? Wenn es um Endzeitfragen geht, herrscht oft Verwirrung vor. Prediger ziehen mit ausgeklügelten Grafiken durchs Land und teilen ihre diversen Theorien zur Offenbarung und anderen prophetischen Büchern der Bibel mit. «Natürlich», sagen einige, «symbolisiert Babylon die USA». Doch dann erklären andere: «Nein, nein, Babylon steht für die römisch-katholische Kirche» … oder «die europäische Union» … oder «ein buchstäbliches Babylon, das im Irak wiederaufgebaut werden soll» … Wer hat nun recht? Bibellehrer Mark Hitchcock führt seine Leser behutsam durch das prophetische Wort, untersucht sorgfältig die entsprechenden Bibelstellen und bietet mit seinen leicht verständlichen Erklärungen eine ausgewogene Perspektive auf das, was kommen soll. Taschenbuch 360 Seiten, Bestell-Nr. 180036 CHF 22.90, EUR 15.90 ISRAEL KOMPAKT JUGENDREISE 21. – 28. FEBRUAR 2016 mit PETER MALGO 31. JULI – 12. AUGUST 2016 mit NATHANAEL WINKLER FRÜHLINGSREISE SOMMERREISE 3. – 13. APRIL 2016 14. – 21. AUGUST 2016 mit FREDY PETER mit FREDI WINKLER PFINGSTREISE HERBSTREISE 9. – 19. MAI 2016 mit NORBERT LIETH 10. – 20. OKTOBER 2016 mit SAMUEL RINDLISBACHER ISRAEIELDE-R IMMER W ERLEBNIS! NDERES O S E B EIN INTERNATIONALE ENGLISCHSPRACHIGE JUGENDREISE 3. – 13. JULI 2016 mit NATHANAEL WINKLER & ARIEL WINKLER ANMELDUNG & INFOS E-Mail: [email protected] Internet: www.mnr.ch, www.beth-shalom.co.il CH Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 18 Fax 0041 (0)44 952 14 19 DE Beth-Shalom-Reisen Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201
© Copyright 2025 ExpyDoc