die teilung jerusalems

NACHRICHTEN AUS
Januar 2016 / 5776
DIE TEILUNG JERUSALEMS -
Nr.
1
EINE ILLUSION?
ANDACHTSBUCH
Wir lieben Sein Erscheinen
Dieses Buch ist ein Andachtsbuch der besonderen Art. 52 inhaltsreiche Gedankenanstösse verschiedener Autoren erinnern daran,
dass Jesus lebt und wiederkommen wird, wie Er es versprochen
hat. Jede Andacht wird von einem stimmungsvollen Foto begleitet.
Sehr mutmachend und tiefgehend, sowie praxisnah, für unser persönliches Leben ausserordentlich wertvoll.
Buch 140 Seiten, farbig, Hardcover,
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10. bis 17. Juli 2016
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Ungarn
mit
Norbert Lieth
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dafür»
EDITORIAL
LIEBE ISRAELFREUNDE
12
29
6
TITEL: Die Teilung Jerusalems –
eine Illusion?
8
Hetze um den Tempelberg
10
Videokameras auf dem Tempelberg
POLITIK
12
Kurzmeldungen
13
Aus dem Süden zieht Unheil auf
15
Will Abbas die Osloer Verträge
aufkündigen?
18
Neuer Labour-Chef macht AntiIsrael Schlagzeilen
GESELLSCHAFT
19
Kurzmeldungen
20
Musikalische Wolken aus Israel in
der ganzen Welt
21
Das jüdische Volk im Jahr 2050
WISSENSCHAFT
22
Kurzmeldungen
24
Viele Erdnüsse, aber wenig Allergien
25
Die seelische Verfassung findet sich
zwischen den Zeilen
28
Weizmann Institut unter führenden
Forschungseinrichtungen der Welt
29
BIBEL: Die 7 Verheissungen Gottes
für Israel
Die Prognosen für das Jahr 2016 sehen alles andere als rosig aus. Der Umbruch in der
islamischen Welt – besonders die Krise in Syrien und den umliegenden Ländern –,
gepaart mit dem nicht enden wollenden Flüchtlingsproblem, wird zu einer immer grösseren Herausforderung für die Welt, besonders für Europa.
In einer israelischen Zeitung stand diesbezüglich ein Artikel mit dem Titel: «Eine Geschichte, die wir Juden nur zu gut kennen». Der Schreiber erinnert daran, wie 1939 ein
Schiff mit 900 mehrheitlich jüdischen Flüchtlingen Hamburg verliess, um in den USA
Asyl zu suchen. Sie wurden dort abgewiesen und zurück nach Deutschland geschickt,
wo die Mehrheit von ihnen später umgebracht wurde. Der Autor prangerte an, dass
Politiker in den USA und anderen Ländern zwar bereit wären, christliche Flüchtlinge
aufzunehmen, muslimische jedoch nicht. Der Schreiber versäumte jedoch zu erwähnen,
dass es damals keinen einzigen jüdischen Staat gab, der die flüchtenden Juden hätte
aufnehmen können. Dies war auch einer der Hauptgründe, warum die Juden nach dem
Krieg alles daran setzten, einen eigenen Staat zu gründen. Es sollte nie mehr so sein,
dass sie kein eigenes Land haben würden, wohin sie im Notfall fliehen und wo sie sich
selbst verteidigen könnten.
Demgegenüber gibt es heute mindestens 51 Staaten, die muslimisch sind, und davon
sind etwa 20 arabisch und zum Teil unermesslich reich. Da stellt sich die Frage: Warum
wollen die Flüchtlinge denn gerade in den christlichen Westen und nicht in die vielen
islamischen und muslimischen Länder? Und warum gibt es dort keine Initiativen, um die
Flüchtlinge aufzunehmen? Sind das nicht besorgniserregende «Krankheitssymptome»,
die anzeigen, dass in der islamischen, und besonders in der arabischen Welt, etwas
nicht stimmen kann?
Es wirkt ausserdem befremdend, dass ein westlicher Politiker, der sich nur bereit erklärt, christliche Flüchtlinge aufzunehmen, sofort als Rassist oder Nazi abgestempelt
wird, während sich aber niemand dahingehend äussert, dass doch zuerst einmal die
islamischen Länder eine Obligation hätten, die islamischen Flüchtlinge aufzunehmen.
Die westlichen Länder haben allen Grund zur Sorge, wenn es um die Aufnahme von
muslimischen Flüchtlingen geht, wie die Terroranschläge durch islamistische Extremisten
in Paris einmal mehr gezeigt haben.
Die Eskalation im Krieg gegen den IS in Syrien, wo sich nun auch Russland aktiv eingemischt hat und dabei mit den Türken ins Gerangel geraten ist, lässt nichts Gutes
ahnen. Selbst wenn es durch eine grosse militärische Allianz gelingen sollte, den Spuk
des Islamischen Staates in Syrien und Irak einzudämmen, so verheisst doch die innere
Zersplitterung in dieser Weltgegend, wo jeder gegen jeden ist, auf Dauer keine rosigen
Aussichten.
Man tut sich vor allem im Westen schwer, die eigentliche Ursache des Problems, die im
Islam liegt, beim Namen zu nennen. Da sucht man lieber nach einer Patentlösung und
einem Sündenbock, und der ist natürlich, wie könnte es anders sein, Israel – so wie es
die schwedische Aussenministerin allen Ernstes behauptet hatte. Erstaunlicherweise
wurde ihrer «scharfsinnigen Analyse» nicht einmal entschieden widersprochen. Das
zeigt symptomatisch, wie man im Westen den eigentlichen Tatsachen nicht ins Auge
schauen will und sich lieber ein billiges Opfer aussucht, auf das man die Ursache aller
Probleme schieben kann.
Trotz dieser nicht gerade ermutigenden Aussichten für das vor uns liegende Jahr 2016
dürfen wir im Vertrauen auf Gottes Wort und Seine Verheissungen mit gutem Mut in die
Zukunft schauen. Wir möchten an dieser Stelle all unseren Lesern und Freunden danken
für alles Unterstützen und Verbundensein im vergangenen Jahr und grüssen Sie herzlich
mit Shalom, also mit dem Gruss, den die Engel den Hirten in Betlehem schon zuriefen,
Ihr
Nachrichten aus Israel | 1/2016
3
39. Osterkonferenz
24. bis 28. März 2016
Norbert
Lieth
Karl-Heinz
Vanheiden
René
Malgo
Nathanael
Winkler
Reinhold
Federolf
gehört dem Vorstand des
Mitternachtsruf an. Ein
zentraler Punkt seines
weltweiten Verkündigungsdienstes ist das
prophetische Wort Gottes.
ist Lehrer an der Bibelschule in Burgstädt/
Sachsen, Verlagsleiter
des Bibelbund-Verlags
und Übersetzer der NeÜ
bibel.heute.
absolvierte seine theologische Ausbildung in
Deutschland und der
Schweiz und ist heute
Redaktionsleiter und
Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf.
ist Mitarbeiter und Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf
und Leiter der IsraelAbteilung. Er spricht
fliessend Hebräisch.
ist Missionar in Porto
Alegre. Er war zuerst
Graphiker der dortigen
Missionsdruckerei und ist
seit 1982 in ganz Brasilien
im Verkündigungsdienst
unterwegs.
Donnerstag, 24. März, 20.00 Uhr
Eröffnungsgebetsstunde mit Abendmahl
René Malgo
Thema: Mich hat herzlich verlangt
Freitag, 25. März, 10.00 Uhr
Norbert Lieth
Thema: Der Trost vom Kreuz
Freitag, 25. März, 14.00 Uhr
Karl-Heinz Vanheiden
Thema: Petrus – wie es mit ihm weiterging
Freitag, 25. März, 17.00 Uhr
Reinhold Federolf
Umfangreiche musikalische
Darbietungen
Leitung: Govert Roos
Livestream
auf live.mnr.ch
Simultanübersetzung
Englisch und Spanisch
Kinderprogramm
(ausser Donnerstag und Samstag)
Babys und Kleinkinder: Betreuung
4–6 Jahre: Hans-Jürgen Braun und sein rollender Kindertreff
6–13 Jahre: 3-Tage-Programm im MaranathaHaus- Thema: Champions!?
Thema: Hoffnung in unruhigen Zeiten
Grosser Büchertisch
Samstag, 26. März, 19.00 Uhr
Exklusives Konzert von und mit
Siegfried und Oliver Fietz
mit vielen Neuheiten. Vortrags-CDs der Osterkonferenz können direkt nach der jeweiligen
Versammlung mitgenommen werden.
Reichhaltige Verpflegung während
der ganzen Osterkonferenz!
Wir sorgen während dieser Tage auch für Ihr
leibliches Wohl. Am Freitag, Sonntag und
Montag können Sie bei uns gratis zu Mittag
essen sowie sich am reichhaltigen Kuchenbuffet
bedienen. Getränke inklusive.
Suchen Sie eine Unterkunft?
Sonntag, 27. März, 10.00 Uhr
Nathanael Winkler
Thema: Die Macht der Liebe
Norbert Lieth
Thema: Trost in unruhigen Zeiten
Sonntag, 27. März, 14.00 Uhr
Karl-Heinz Vanheiden
Thema: Unerwarteter Ausgang – Die Auferstehung
Montag, 28. März, 10.00 Uhr
Nathanael Winkler
Thema: Die Macht des Trostes
René Malgo
Thema: Die Macht der Hoffnung
Sollten Sie von weither kommen, so haben Sie
während dieser Tage die Möglichkeit, bei uns
im Begegnungszentrum, dem Maranatha-Haus,
zu übernachten. Es können mehrere Massenlager eingerichtet werden und es gibt fünf
Doppelzimmer und vier Acht-Bett-Zimmer. Im
Maranatha-Haus besteht die Möglichkeit zum
Frühstück. Sollte kein Platz mehr vorhanden
sein, sind wir auf Wunsch gerne bereit, für Sie
ein Hotelzimmer zu reservieren (Preis je nach
Lage und Komfort, Hotel ist direkt nebenan).
Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit
unseren Freunden von nah und fern!
Haben Sie Fragen? Möchten Sie sich anmelden?
Rufen Sie an unter der Nummer:
0041 (0)44 952 14 94 (Belinda Malgo).
Konferenzort
Missionswerk Mitternachtsruf
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
CH 8600 Dübendorf
www.mnr.ch
Montag, 28. März, 14.00 Uhr
Norbert Lieth
Thema: Liebe – Trost – Hoffnung
weitere Infos im Internet
osterkonferenz.mnr.ch
TITEL
TITEL
DIE TEILUNG JERUSALEMS -
EINE
ILLUSION?
Die Realität vor Ort, die Verflechtung der Lebensräume der
jüdischen mit denen der arabischen Bevölkerung, die sicherheitspolitischen Risiken und auch der mögliche wirtschaftliche
Schaden verhindern eine Teilung der Stadt Jerusalem.
6
Nachrichten aus Israel | 1/2016
TITEL
Aus politischer und national-ideologischer Sicht
D
kann keine rechtskonservative Regierung des
Staates Israel mit einem geteilten Jerusalem leben.
Das Wort «Mauer» fand sich überall
in den Medien, die festhielten, dass der
Staat Israel «in Jerusalem Mauern aufbaut, um zwischen den jüdischen und
den arabischen Wohnvierteln zu trennen». Dabei wurde auch erläutert, dass
das die Reaktion der israelischen Regierung auf die nicht abreissen wollenden
Terrorattacken in Jerusalem sei, bei
denen es sich um Messerangriffe, Übergriffe mit Steinen und auch Versuche
handelt, Passanten zu überfahren. Tatsächlich waren hier und da mobile Betonwände zum Schutz der jüdischen
Einwohner der Stadt aufgestellt worden.
Es sollte nicht lange dauern, da ging
auch durch Israel ein politischer Aufschrei. Jerusalem wirkte auf den Zeichnungen, in denen die aufgestellten Betonwände verzeichnet waren, wie eine
geteilte Stadt – dazu noch mit einer Teilung, die ansonsten keinen Sinn macht.
Dabei wird Jerusalem seit 1967 von jeder israelischen Regierung nicht nur als
die ewige Hauptstadt des Staates Israel
dargestellt, sondern zugleich auch als
wiedervereint betrachtet. Was Sicherheitskräfte als physische Schutzwälle
für die terrorgeplagte jüdische Bevölkerung erachteten, wurde politisch anders
gedeutet und de facto als ein Plan zur
Teilung Jerusalems ausgelegt.
Diese Ereignisse riefen Ministerpräsident Netanjahu auf den Plan. Aus
politischer und national-ideologischer
Sicht kann keine rechtskonservative
Regierung des Staates Israel mit einem
geteilten Jerusalem leben. Keine politisch derart ausgerichtete Regierung
kann zudem Handlungen zulassen, die
in Richtung einer Teilung Jerusalems
streben. Folglich wurden die mobilen
Betonwände entfernt und der bereits
an einer anderen Stelle begonnene Bau
einer permanenten Trennmauer eingestellt, die zwischen dem arabisch geprägten Wohnviertel Jabel Mukaber und
der jüdischen Nachbarschaft Armon Hanaziv trennen sollte. Teile dieser Mauer,
die bereits standen, wurden abgerissen.
Inmitten dieses Szenarios wurde
eine neue Idee aufgeworfen, und wieder
ging ein Aufschrei durch die Medien:
«Netanjahu lässt prüfen, ob man der palästinensischen Bevölkerung im Raum
Jerusalem die israelischen Ausweispapiere entziehen kann.» Dazu wurde in
den Medien erläutert, dass eine solche
Prüfung vor allem für die arabischen
Wohnviertel im Norden der Stadt laufen, die zwar zur Stadtverwaltung Jerusalems gehören, aber schon seit einigen
Jahren auf der anderen Seite des zum
Westjordanland angelegten Trennzauns
liegen (in Teilen ein Zaun und in Teilen
tatsächlich eine Mauer). Die Medien
berichteten in diesem Zusammenhang
auch von Netanjahus Argument, dass
die arabische Bevölkerung dieser Wohnviertel zwar ihre Rechte einklagt, die ihnen aufgrund der israelischen Ausweispapiere zustehen, jedoch nicht ihren
damit verbunden Verpflichtungen nachkommt. Mehr noch: Als Inhaber von israelischen Ausweispapieren gehen sie
sogar terroristischen Aktivitäten nach,
die sich gegen Bürger des Staates Israel richten. Man kann getrost ausführen,
dass eine solche Massnahme juristisch
nicht umsetzbar ist: Israel hat keine
Verfassung, dafür aber besonders geschützte Grundlagengesetze, die nicht
mit einfachen Mehrheitsabstimmungen
so wie andere Gesetze geändert werden
können. Dieses besondere Grundlagengesetz, das die Knesset zu Jerusalem
erlassen hat, lässt die Aberkennung der
israelischen Ausweispapiere aufgrund
des Wohnsitzes in Jerusalem überhaupt
nicht zu.
Nach diesen beiden Ereignissen
setzte eine öffentliche Debatte ein, in
der auch wirtschaftliche und sicherheitspolitische Aspekte gegen eine Teilung angeführt wurden. In Jerusalem lebende Araber arbeiten in allen Sektoren
und Teilen der Stadt. Sie sind als Beamte auf Behörden und Ämtern zu finden, als Händler und Geschäftsleute in
verschiedenen Stadtteilen tätig und arbeiten beispielsweise auch im Gesundheitsbereich. Keines der Jerusalemer
Krankenhäuser würde ohne die Tausende arabische Arbeitnehmer, die Bewoh-
ner der Stadt sind, funktionieren. Sie arbeiten einerseits in den verschiedenen
Krankenhäusern, sowohl in Dienstleistungsbereichen (Reinigungsdienste,
Kantinen u. dgl.) als auch als Laborund Pflegekräfte ebenso wie als Ärzte.
Bei den Patienten ist das nicht viel anders, denn die arabischen Einwohner
Jerusalems ziehen die fortschrittlichen
Krankendienste des Staates Israel den
Behandlungsoptionen im Westjordanland oder gar in Jordanien vor.
Betrachtet man die wirtschaftlichen Aspekte, so muss man auch die
Kaufkraft der arabischen Einwohner
der Stadt berücksichtigen. Die in OstJerusalem lebende arabische Bevölkerung geht im mehrheitlich jüdisch geprägten West-Jerusalem einkaufen und
frequentiert die dortigen Cafés und Restaurants. Würde man sie durch irgendwelche Massnahmen daran hindern, so
hätte das katastrophale wirtschaftliche
Auswirkungen auf beiden Seiten.
Auch in sicherheitspolitischer Hinsicht könnte eine Teilung der Stadt Risiken bergen. Zum einen könnte das der
arabischen Bevölkerung ermöglichen,
leichter an Waffen zu kommen (die Hamas hat im Westjordanland bereits damit begonnen, Mörser und Raketen zu
produzieren), zum anderen könnte dies
die Möglichkeit erschweren, Terrorakte
rechtzeitig zu vereiteln. Eine Art Demarkationslinie durch die Stadt – die
man auf eine Länge von 46 Kilometern
schätzt – würde in der Nähe lebende
jüdische Einwohner zu herausragenden
Zielscheiben machen, denn in Jerusalem
wohnt keine der Gruppen isoliert und
weit voneinander entfernt; man führt
ein Leben Tür an Tür, das auf vielerlei Ebenen miteinander verwoben ist.
Daher kann man Jerusalem überhaupt
nicht mehr erneut teilen, so wie einst
von 1949 bis 1967. Vor diesem Hintergrund muss man auch Netanjahus Worte
beim Zusammentreffen mit Obama in
Washington im November 2015 deuten:
«Die Themen Jerusalem und Tempelberg
sind schlichtweg nicht zu entwirren.»
Zwi Lidar
Nachrichten aus Israel | 1/2016
7
TITEL
HETZE UM DEN TEMPELBERG
S
Scheich Raed Salah ist der Wortführer der Islamischen Bewegung, die für
fundamentalistisch gesinnte Islamisten
in Israels Norden das Sprachrohr ist. Er
ist ein Mann mit Verbindungen zur Hamas und zum Iran. Immer wieder fällt er
in der Öffentlichkeit nicht nur mit Hetze,
sondern auch mit darin zum Ausdruck
kommenden antisemitischen Motiven
auf. Kürzlich stand er wieder einmal wegen Aufrufen zu Gewalt vor Gericht, kam
jedoch auf freien Fuss. Vom Gerichtssaal
fuhr er direkt zum internationalen BenGurion Flughafen, doch in allerletzter
Minute wurde durch einen Erlass des Innenministers seine Ausreise verhindert.
Wenngleich er den israelischen Behörden ein Dorn im Auge ist, so hat man ihn
dennoch lieber im Land und zumindest
in gewisser Weise unter Kontrolle, als
dass er beispielsweise in der Türkei ungehindert seine Fäden ziehen kann. Und
so verkündete Scheich Salah dann in Israel, was er seit November 2014 immer
wieder einmal in Predigten zum Besten
gibt: «Inschallah (so Allah will) wird Jerusalem schon bald die Hauptstadt des
globalen Kalifats sein.» Vor diesem Hintergrund erklärte die israelische Regierung diese Organisation kurz vor Redak-
tionsschluss für illegal. Schon seit über
einem Jahr ist jede Affiliation mit dem IS
in Israel unter Strafe gestellt. Scheich
Salah muss sowieso wegen eines anderen Gerichtsurteils demnächst wieder
einmal eine Haftstrafe antreten.
Die Führungsspitze der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), die der
Fatah zuzurechnen ist und sich eigentlich weniger religiös-fanatisch geprägt
gibt als die Hamas, erklärte indes Mord
zur «nationalen Widerstandspflicht» und
rief auch zur Fortsetzung der Gewalt auf.
Und am 16. September 2015, als sich
eine Eskalation abzuzeichnen begann,
stachelte PA-Präsident Mahmoud Abbas
höchstpersönlich die Situation an und
manövrierte die Al-Aqsa-Moschee des
Tempelberges ins Auge des Sturmes,
indem er sagte: «Israelis haben kein
Recht, die Al-Aqsa-Moschee mit ihren
dreckigen Füssen zu entweihen.»
Das alles kann man noch unter dem
Stichwort «Propaganda» verbuchen.
Schlimmer wird es allerdings, wenn zu
Propagandazwecken historische Fakten verdreht werden, wie dies nur allzu
gerne fundamentalistische Geistliche
des Islam tun. Aus israelischer Sicht
kommt gerade diesen spirituellen Anführern eine bedeutsame Rolle zu, wenn es
darum geht, die Wogen zu glätten oder
hochzupeitschen. Gerade Letzteres tut
Scheich Muhammad Ahmad Hussein,
der 2006 von PA-Präsident Abbas zum
Grossmufti Jerusalems ernannt wurde, dieser Tage mit Akribie, und zwar
sogar in Interviews mit israelischen
TV-Sendern.
In solchen Äusserungen wird
grundsätzlich zurückgewiesen,
dass Juden irgendeine Anbindung an den Tempelberg haben.
Da aus Sicht dieser islamischen
Gelehrten, zu denen auch der
Grossmufti Jerusalems gehört,
niemals ein jüdischer Tempel
auf dem Areal bestand; weder
der Erste Tempel (errichtet unter König
Salomo und durch die Babylonier 586 v.
Chr. zerstört) noch der Zweite Tempel
(515 v.Chr. und somit nur wenige Jahrzehnte nach der Rückkehr der Juden
aus dem Babylonischen Exil vollendet
und 70 n.Chr. von den Römern zerstört).
Grossmufti von Jerusalem Hussein
«klärte» somit kürzlich mit Nachdruck
auf: Engel haben die Al-Aqsa-Moschee
unmittelbar nach der Schöpfung der
Welt zu Lebzeiten des ersten Menschen
Adam errichtet. Er gab dem auch einen
zeitlichen Rahmen: «Der Tempelberg
war eine Moschee, vor 3.000 Jahren, wie
auch vor 30.000 Jahren, so wie er es seit
Schöpfung der Welt war.»
Dass dies mit einer anderen Zeitrechnung kollidiert, scheint dabei in keiner
Weise zu stören: Der Religionsstifter
des Islam, Prophet Mohammed, wurde
zwischen 570 und 573 n. Chr. in Mekka geboren und verstarb 632 in Medina. Schaut man sich nunmehr den islamischen Mondkalender an, so kann man
in Erfahrung bringen, dass das Jahr 2015
des gregorianischen Kalenders dem islamischen Jahr 1436/37 entspricht. Mit
seiner Äusserung steuert der Grossmufti
nicht nur der islamischen Zeitrechnung
entgegen und ignoriert archäologische
Funde, sondern auch namhafte islamische Geistliche, wie den im 10. Jahrhundert n. Chr. wirkenden muslimischen
Historiker Muhammad ibn Ahmad
Shams al-Din al-Muqaddasi, der in einer
Beschreibung Syriens und Palästinas u.
a. festhielt, dass die «Fundamente der AlAqsa-Moschee von David gelegt wurden»
und «Jerusalem das Oratorium von David
und der Wunder Salomos ist». So fand
man auch noch 1924 in einem arabischsprachigen Reiseführer für den Tempelberg die Aussage, dass diese heilige islamische Stätte einst Ort des Ersten und
Zweiten jüdischen Tempels war; nur in
palästinensischer Zeitrechnung scheint
das offensichtlich nicht stimmig zu sein.
Antje Naujoks
«Inschallah (so Allah will) wird Jerusalem schon
bald die Hauptstadt des globalen Kalifats sein.»
8
Nachrichten aus Israel | 1/2016
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Nachrichten aus Israel | 1/2016
9
TITEL
VIDEOKAMERAS AUF DEM TEMPELBERG
US-Aussenminister verkündete ein Abkommen:
« Auf dem Tempelberg werden Kameras installiert, die
alle Vorgänge rund um die Uhr überwachen und jeden
Verstoss gegen den Status quo aufdecken werden.»
I
Im archäologischen Museum von
Istanbul kann man eine Inschrift betrachten. Sie ist 2.000 Jahre alt und
stammt aus Jerusalem. Diese Inschrift
ist eines der wenigen Überbleibsel aus
der Zeit des Zweiten Tempels aus der
Herrschaftszeit König Herodes’. Die
griechische Inschrift ist so etwas wie
eine Verhaltensanweisung für Nichtjuden, denn die Worte erklären allen,
die nicht zum jüdischen Volk gehören,
welche Areale des Tempelberges sie
betreten dürfen. Wer diese Grenzen
überschreitet, dem droht die Todesstrafe. Es erscheint als eine Ironie des
Schicksals, dass dieses Überbleibsel,
das unzweifelhaft die jüdische Geschichte dieses Ortes belegt, ausgerechnet von einem Staat gehütet wird,
der sich in Hass und Hetze gegen Israel ergeht und zudem ein grosszügiger
Förderer der radikal-islamistischen
Muslimbruderschaft ist.
Würde man diese während der
Herrschaft des Osmanischen Reiches
über das Heilige Land nach Istanbul
überführte Inschrift heutzutage an
ihren Ursprungsort zurückbringen,
so würde das, was dort geschrieben
steht, nicht der Realität entsprechen:
Was einst Nichtjuden untersagt war,
gilt heutzutage de facto für Juden.
Ausgerechnet sie dürfen an diesem
für sie heiligsten Ort keine Gebete
verrichten. Dieses Verbot ist Bestandteil des sogenannten Status quo der
zum Ende des Sechs-Tage-Krieges im
Juni 1967 vom damaligen israelischen
10
Nachrichten aus Israel | 1/2016
Verteidigungsminister Mosche Dayan
ausgehandelt wurde. Der weitsichtige
Dayan hatte das Gefahrenpotenzial
erkannt, das von einer israelischen
Herrschaft über diese drittheiligste
Stätte des Islam ausgegangen wäre,
denn Muslime hätten sie nicht mit
dem Adjektiv israelisch, sondern mit
«jüdisch» gleichgesetzt. Daher wurde
damals festgelegt, dass Jordanien weiterhin die Oberherrschaft über die islamischen Stätten in Jerusalem behält.
Die muslimische Behörde Waqf, die
die Verwaltung der islamischen Stätten praktisch wahrnimmt, untersteht
in allen Angelegenheiten, die den Tempelberg betreffen, direkt Jordanien.
Die Vereinbarung besagt zudem, dass
Juden den Tempelberg zwar betreten,
dort jedoch keine religiösen Handlungen verrichten dürfen.
Dieser 1967 ausgehandelte Status
quo hat bisher gehalten, wenngleich
einige religiöse und nationalistische
Strömungen beider Seiten immer wieder einmal versucht haben, die Richtlinien zu unterwandern. Auf jüdischer
Seite versuchten das Anhänger der Bewegung «Getreue des Tempelberges»,
die aus ihrer Absicht keinen Hehl
machen, auf diesem Areal den Dritten
Tempel errichten zu wollen. Auf der
anderen Seite gab es unterschiedliche
Versuche verschiedener fundamentalistischer Islam-Bewegungen, darunter auch der radikal-islamistischen
Muslimbruderschaft. Diesen Bewegungen liegt vor allem daran, rund
um den Tempelberg einen religiös
geprägten Konflikt zu schüren. Allen
voran tut sich diesbezüglich in den
letzten Jahren die im Norden Israels
angesiedelte «Islamische Bewegung»
hervor, bei der es sich um nichts anderes als um einen in Israel aktiven
Ableger der Muslimbruderschaft handelt. Der «Islamischen Bewegung
Nord-Israel» steht eine charismatische
Persönlichkeit vor, Scheich Raed Salach, der sich selbst zum Hüter des
Tempelberges erklärte. Im Zuge einer
scharfen Propagandawelle, die Hass
und Lügen in die Welt setzt, schaffte
er es, die muslimische Welt davon zu
überzeugen, dass «die Juden den Tempelberg übernehmen wollen».
Scheich Salach hat in dem Zuge
auch die Behauptung aufgestellt, dass
Israel bereits den Status quo geändert
habe. Vor dem Hintergrund eines zunehmend fundamentalistisch orientierten Islam und einer immer schwächer werdenden Palästinensischen
Autonomiebehörde, in der ein Machtkampf um die Nachfolge von Präsident Mahmoud Abbas eingesetzt hat,
schaffte Scheich Salah es, lodernde
Flammen in einen Steppenbrand zu
verwandeln, der zu der gegenwärtigen
Welle des Terrors wurde, die Israel
im Allgemeinen und Jerusalem im Besonderen gefasst hat und von vielen
einfach nur noch als «Messer-Intifada» bezeichnet wird. Scheich Salachs
masslose Hetze führte dazu, dass Israel die «Islamische Bewegung Nord-
TITEL
Israel» unmittelbar vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe zur illegalen
Vereinigung erklären liess.
Dieser in der muslimischen Welt
gestiftete Aufruhr erfasste ebenfalls
den jordanischen König Abdallah, der
sich wutentbrannt in aller Öffentlichkeit über «Israels Mitverantwortung
an der Verletzung des Status quo» ausliess. Der haschemitische König war
vor allem über das entrüstet, was er
als gezielte und mutwillige Provokation israelischer Politiker betrachtete:
das Betreten des Tempelberges seitens Angehöriger (Minister) der israelischen Regierung, die sich teilweise nicht nur für das Recht von Juden
stark machen, den Berg zu betreten,
sondern auch dort beten zu dürfen und
offen von der Errichtung des Dritten
Tempels zu reden. Um eine Eskalation
der Lage zu unterbinden, schalteten
sich die USA ein. Nach Beratungen mit
Israels Ministerpräsident Netanjahu,
der wieder und wieder in der Öffentlichkeit betonte, dass die vorstehend
erwähnten Statements einiger Minister seiner Regierung nicht die Haltung der Regierung reflektieren, und
Zusammenkünften mit König Abdallah
und dem Präsidenten der PA, verkündete US-Aussenminister John Kerry
ein Abkommen: Auf dem Tempelberg
werden Kameras installiert, die alle
Vorgänge rund um die Uhr überwachen
und jeden Verstoss gegen den Status
quo aufdecken werden.
Damit wurde einerseits Jordanien
der Rücken als oberste Macht über
den Tempelberg gestärkt und andererseits das Verbot bekräftigt, dass
Juden an dieser heiligen Stätte keine
Gebete sprechen dürfen. Netanjahu
seinerseits sicherte darüber hinaus zu,
Mitgliedern seiner Regierung wie auch
insgesamt Abgeordneten der Knesset
bis auf weiteres das Betreten des Tempelberges zu untersagen.
Politische Abkommen ersticken
jedoch nicht unbedingt vor religiösideologischem Hintergrund lodernde
Flammen; noch nicht einmal im Kreis
von Politikern, die aufgrund ihrer Position eigentlich kühle Erwägungen
walten lassen sollten. So meldete sich
dann schon bald die stellvertretende
Aussenministerin Tzipi Hotovely zu
Wort und gab in TV-Interviews zum
Besten, «davon zu träumen, dass auf
dem Tempelberg wieder die israelische
Fahne gehisst wird». Selbstverständlich brach ein Sturm der Entrüstung
aus. Netanjahu gab ihr die schlichte
Anweisung, fortan den Mund zu halten. Hotovely meldete sich daraufhin
schriftlich zu Wort: «Ich akzeptiere
die Haltung des Ministerpräsidenten,
und doch habe ich weiterhin Träume
und Hoffnungen.» Doch auch die andere Seite fiel nicht grossartig dahinter
zurück. In den palästinensischen wie
auch in den arabischen sozialen Netzwerken dreht sich weiterhin vieles um
den Tempelberg und in Zusammenhang
damit wird zur Fortsetzung der Terrorwelle aufgerufen. Folglich ist die Welle
der Attacken mit Messern und anderen
Mitteln zu keiner Zeit abgerissen. Die
meisten Attentäter, die Juden ermordet oder verletzt haben, verkündeten
in Zusammenhang mit ihrer Tat, dies
zum Schutz des islamischen Heiligtums, der Al-Aqsa-Moschee getan zu
haben. Somit ist klar, dass auch nach
Redaktionsschluss keine Änderung
der Lage in Sicht sein wird, denn auf
beiden Seiten wirken weiterhin Kräfte,
die pyromanische Absichten verfolgen.
Zwi Lidar
Herzluicnhge…
Einlad
Alexander Müller
spricht über das Thema:
Vier Anker der Christen
DE 36251 Bad Hersfeld
Johann-Sebastian-Bach-Haus,
Nachtigallenstrasse 7
Mi. 13.01.2016, 19.30 Uhr
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Do. 14.01.2016, 19.00 Uhr
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Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2
Sa. 16.01.2016, 15.00 Uhr
DE 26831 Wymeer
Freie evangelische Bibelgemeinde Wymeer/Boen,
Wymeerster Hauptstrasse 4
So. 17.01.2016, 10.00 Uhr
DURCH KERRYS VERLAUTBARUNG WURDE JORDANIEN
DER RÜCKEN ALS OBERSTE
MACHT ÜBER DEN
TEMPELBERG GESTÄRKT
Bild: König Abdallah
DE 42285 Wuppertal (Barmen)
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe,
Bundeshöhe 7
Mo. 18.01.2016, 19.30 Uhr
DE 68169 Mannheim
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6
Di. 19.01.2016, 19.30 Uhr
Nachrichten aus Israel | 1/2016
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POLITIK
JITZCHAK NAWON IST TOT
Im November 2015 verstarb Jitzchak Nawon (Erster von links), der zwischen
1978 und 1983 fünfter Präsident des Staates Israel war. Nawon wurde 1921
in Jerusalem geboren, seine Familie väterlicherseits hatte spanische Wurzeln,
die Familie seiner Mutter stammte aus Marokko. Nawon diente in den Reihen
der vorstaatlichen Armee Israels, der Ha-Haganah, und übte im Verlauf seiner
politischen Karriere verschiedenste Ämter aus. In Israels Geschichte ging er
zweifellos als erster Präsident des Landes ein, der vor dem Parlament eines
arabischen Landes eine Rede hielt. Das geschah im Mai 1978, nur wenige Monate nach Unterzeichnung des Friedensvertrages mit Ägypten. Damals erregte
das zusätzlich Aufsehen, weil Nawon seine Rede auf Arabisch hielt. AN∎
ROTES KREUZ UND ROTER
HALBMOND
Israel ist zutiefst erbost, jedoch keineswegs geschockt, denn das Verhalten ist nicht neu. Während
sich die Rettungsorganisation im eigenen Land allen Verletzten ohne Ansehen ihrer Herkunft und
der Umstände der Verletzung nach dem Grundsatz
widmet, dass zuerst die am schwersten Verletzten
versorgt werden müssen, hielt eine Ambulanz des
Roten Halbmondes neben einem israelischen Auto
südlich von Hebron. Die Sanitäter sahen Tote und
Verletzte, fuhren aber einfach weiter. Alleine
während der letzten Wochen der Terrorwelle soll das nicht der erste derartige Vorfall gewesen sein.
Daraufhin reichte Israel
eine offizielle Beschwerde beim Internationalen Roten Kreuz ein.
AN∎
RANGLISTE DER MACHT
Israels Premier Netanjahu teilt sich einen Titel des Wirtschaftsmagazins Forbes
ausgerechnet mit Abu Bakr al-Baghdadi, dem selbsternannten Kalifen und Chef
der Terrorvereinigung Islamischer Staat: Beide wurden von dem Magazin in die
Liste der mächtigsten Männer der Welt aufgenommen. 2014 belegte Netanjahu Platz 26, in diesem Jahr nimmt er den 21. Platz ein. Das Magazin kommt
zu der Einstufung anhand der Anzahl der beeinflussten Menschen, der verfügbaren finanziellen Ressourcen, der Macht in unterschiedlichen Einflusssphären und einer Evaluation, ob die Person ihre Macht aktiv ein- und umsetzt. Laut
dieser Kriterien rangiert Angela Merkel noch vor US-Präsident Barack Obama.
Überflügelt werden die beiden von Russlands Präsident Putin.
AN∎
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Nachrichten aus Israel | 1/2016
SCHLACHTFELD INTERNET
Israel wird keineswegs nur von einer
Terrorwelle erfasst, sondern auch von
einer Welle der Hetze in den Medien und
vor allem in den sozialen Netzwerken.
Auf palästinensischer Seite findet man
handfeste Anleitungen, worauf man
beim Durchführen einer Messerattacke
achten sollte, damit sie erfolgreich ist.
Solche Anleitungen, die gezielt dazu
aufrufen, «Juden in Israel abzustechen»,
betrachten Israelis nicht nur als Aufruf
zu Gewalt, sondern durch die Tatsache,
dass sich die Aufrufe gezielt gegen Juden richten, auch als Volksverhetzung.
Das soziale Netzwerk Facebook sollte
solche Aufrufe laut seiner Geschäftsbedingungen automatisch löschen. Da das
jedoch selten geschieht, haben 20.000
Israelis im US-amerikanischen Bundesstaat New York eine Klage gegen Facebook eingereicht. Auch das israelische
Aussenministerium forderte Facebook
öffentlich dazu auf, Videos zu löschen,
die zu Terrorangriffen anstacheln. AN∎
POLITIK
ÄGYPTEN STIMMT
ERSTMALIG FÜR
ISRAEL
Ein aufsehenerregender Präzedenzfall: Erstmals seit 1948
stimmte Ägypten in einem Forum der Vereinten Nationen für
Israel. Beim Aufnahmeantrag
Israels in den UN-Ausschuss zur
friedlichen Nutzung des Weltalls
(UNOOSA) stimmten 117 Länder
für Israel – ebenfalls recht ungewöhnlich. Es gab lediglich eine
Nein-Stimme, die von Namibia
abgegeben wurden. 21 Staaten
enthielten sich, darunter Katar
und Saudi-Arabien. Ägyptens Präsident al-Sisi musste in seinem
Land wegen der Zustimmung des
ägyptischen Botschafters scharfe
Kritik einstecken. AN∎
FRIEDEN GEHT DURCH DEN MAGEN
Zum Israel-Botschafter der inoffiziellen Art wurde in den USA Michael Solomonov ernannt. Der gebürtige Israeli, der seit Jahren in den USA lebt, ist von Beruf Chefkoch. Seine Restaurants gelten als beste Adressen für israelische
Speisen in den USA. Nunmehr wird er eine versöhnliche und durch den Magen gehende Friedensbotschaft durch sein neues Kochbuch weiterverbreiten und im Zuge einer TV-Kochsendung noch sehr viel mehr Menschen Israel
näher bringen und einen «Geschmack auf das Land» vermitteln.
AN∎
ISLAMISCHER STAAT
AUS DEM SÜDEN ZIEHT UNHEIL AUF
Der Sinai-Ableger der Terrorvereinigung IS hat grössere Erfolge zu verbuchen als die Mutterorganisation im eigenen
ausgerufenen Staat in Syrien und im Irak. Nach dem Attentat auf ein russisches Passagierflugzeug meldete sich der
IS im Sinai zu Wort und kündigte an: Nächste Zielscheibe sei Israel.
D
Das Attentat auf die russische Passagiermaschine, bei dem alle 224 Menschen an Bord ums Leben kamen, fiel
mehr oder weniger auf das erste Jubiläum der Gründung des IS-Ablegers auf
der ägyptischen Sinai-Halbinsel. Zwar
ist noch nicht eindeutig geklärt, ob
hinter dem Attentat tatsächlich der ISSinai steckt, doch das ist fast einerlei,
denn auch ohne einen solchen «Erfolg»
wird dieser Ableger immer gefährlicher:
nicht nur für die Ägypter, sondern auch
für Israel.
Das IS-Netzwerk im Sinai baut auf
einem bereits zuvor bestehenden Netzwerk des islamischen Dschihad auf,
genauer gesagt auf den Strukturen
der Terrororganisation Ansar Bait alMaqdis, die mindestens fünf Jahre lang
für massive terroristische Aktivitäten
in der Region verantwortlich war. Vor
rund einem Jahr deklarierten diese Terroristen ihre Loyalität und Treue zu der
Terrorvereinigung IS und damit auch zu
dem selbsternannten Kalifen Abu Bakr
al-Baghdadi. In dem Zuge haben sich
die Vorgehensweisen, die Kampfführung
und auch die ins Visier genommenen
Ziele gewandelt. Früher attackierten
die Terroristen Stellungen und Kasernen der ägyptischen Streitkräfte, sahen
jedoch von Übergriffen auf Zivilisten ab.
Seit die Anhänger der Terrororganisation Ansar Bait al-Maqdis sich dem IS un-
terstellt haben, gehen sie noch sehr viel
grausamer vor und haben zudem auch
erbarmungslos Zivilisten zur Zielscheibe erklärt.
Dennoch nahm diese Terrorgruppe
auch weiter ägyptisch-militärische Ziele
unter Beschuss, so beispielsweise ein
ägyptisches Kriegsschiff im Mittelmeer
(Juli 2015). Zudem wurde ebenfalls im
Juli 2015 ein Anschlag auf das italienische Konsulat in Kairo verübt. Auch
Enthauptungen nahm diese Gruppe
bereits vor. Im Spätsommer 2015 erfolgten mehrere koordinierte Übergriffe
auf ägyptische Einrichtungen im Sinai,
die Dutzenden Menschen das Leben
kosteten. Die Medien international beNachrichten aus Israel | 1/2016
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POLITIK
richteten, dass es nie zuvor zu einer
derart massiven Welle der Gewalt in
diesem Teil Ägyptens gekommen ist.
Mit dem Erfolg scheint auch der
Appetit gekommen zu sein; man kann
durchaus sagen: Die Terroristen haben
Blut geleckt. Vor diesem Hintergrund
werden auch immer mehr Botschaften
entsandt, die nichts anderes als Drohungen sind. Inzwischen richten sich
immer mehr dieser Ankündigungen
terroristischer Übergriffe an Israel als
Adresse der Gewalt. Auch das ist eine
Neuerung, denn bisher war zwar klar,
dass Israel selbstverständlich als Erzfeind angesehen wird, doch das Land
wurde nie zuvor spezifisch als Terrorziel
benannt. Jetzt ist die Botschaft deutlich:
«Israel wird fallen und kein einziger
Jude wird am Leben bleiben.» In dem
Videoclip ist eine vermummte Gestalt
zu sehen, die mit Koran und Kommandomesser bewaffnet auf Hebräisch verkündet, dass die Juden der Feind Allahs
ebenso wie der gesamten Menschheit
und somit eine Krankheit sind, die man
ausrotten muss. Eine weitere Videobotschaft richtete sich auf Arabisch an die
in Israel lebenden Araber und an alle
Palästinenser. Sie werden dazu aufgefordert, ihre Angriffe auf Juden fortzusetzen. Übertitelt wurde das mit dem
Schlagwort: «Projekt der Enthauptung
von Juden.»
In Israel lässt man sich selbstverständlich nicht so leicht einschüchtern.
Trotzdem traf die israelische Armee Vorsichtsmassnahmen entlang der Grenze
zum ägyptischen Sinai, um zu verhin-
dern, dass Terroristen auf israelisches
Hoheitsgebiet gelangen. Ferner geht
man davon aus, dass die Terroristen
versuchen könnten, das Ferienressort
Eilat unter Beschuss zu nehmen. Auch
diesbezüglich traf man entsprechende
Vorkehrungen. Parallel dazu gewährt
Israel Ägypten mehr militärische Handlungsfreiheit auf der Sinai-Halbinsel, indem es sich bereiterklärt hat, nicht auf
die Einhaltung einiger Vereinbarungen
zu pochen, die im israelisch-ägyptischen
Friedensvertrag festgelegt sind. So haben die Ägypter von Israel die Zustimmung erhalten, mehr Truppen entlang
des Suez-Kanals zusammenzuziehen.
Trotz ägyptischer Bemühungen
bleibt die Frage offen, ob die Regierung
am Nil gegen die Terroristen die Oberhand gewinnen kann. Bisher waren die
Ergebnisse des militärischen Durchgreifens eher mässig, wenn nicht sogar
kontraproduktiv, wie sich am Erstarken
dieser Terrorgruppe zeigt. Vor diesem
Hintergrund arbeiten Israel und Ägypten inzwischen noch enger nachrichtendienstlich zusammen. Allerdings gab es
diesbezüglich auch Missstimmungen,
denn die Ägypter sind der Ansicht, dass
Israel frühzeitig Erkenntnisse zu einem
möglichen Anschlag auf den zivilen
Luftverkehr im Sinai vorlagen; diese
habe es jedoch nicht der ägyptischen
Regierung mitgeteilt. In Israel sind
sich Experten unter dem Strich sicher:
Wenn es hart auf hart kommt, wird
Israel sich wieder einmal nur auf sich
selbst und auf sein eigenes Abwehrvermögen verlassen können.
AN ∎
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Einlad
Samuel Rindlisbacher
spricht in
DE 91555 Feuchtwangen
Schranne Saal, Untere Torstrasse 3
Mi. 10.02.2016, 19.30 Uhr
DE 57223 Kreuztal bei Siegen
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener
Strasse 25
Do. 11.02.2016, 19.30 Uhr
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Fr. 12.02.2016, 20.00 Uhr
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Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz
Sa. 13.02.2016, 17.00 Uhr
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Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener
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So. 14.02.2016, 15.00 Uhr
DE 73312 Geislingen an der Steige
Mehrgenerationenhaus (Samariterstift),
Schubartsaal, Schillerstrasse 4
Mo. 15.02.2016, 19.30 Uhr
DE 80637 München
Innere Mission München, Buchruckersaal,
Landshuter Allee 40
Di. 16.02.2016, 19.30 Uhr
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Nachrichten aus Israel | 1/2016
POLITIK
INTERNATIONALE ABKOMMEN
WILL ABBAS DIE OSLOER VERTRÄGE AUFKÜNDIGEN?
In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung in New York Ende September 2015 erging sich der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmoud Abbas in grandiosen Ankündigungen. Was würde die Aufkündigung
der Osloer Verträge für die palästinensischen Gebiete und auch für Israel bedeuten?
A
Als der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmoud
Abbas und nach ihm Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor der UNGeneralversammlung in New York eine
Ansprache hielten, versank Israel bereits
in einer Welle des Terrors, die sich seither weiter zugespitzt hat. Es handelt sich
zwar eindeutig nicht um eine organisierte
und wohlgeplante Welle des Terrors, denn
mehrheitlich ziehen Einzelpersonen mit
oftmals improvisierten Waffen aus, die
keinen Anweisungen der wohlbekannten
Terrororganisationen Folge leisteten. Das
jedoch macht die Früchte des Terrors nicht
geringer: Tote und Verletzte und vor allem
Verunsicherung und ein erschüttertes Sicherheitsgefühl auf israelischer Seite sind
zu beklagen.
Der inzwischen 80-jährige und zweifellos frustrierte Mahmoud Abbas, der in der
Vergangenheit mehrmals seinen Rücktritt
angekündigt hat, vollführt einen wahrhaften Eiertanz, wenn nicht sogar einen
Tanz auf dem Vulkan. Bei der Bevölkerung
ist er – ebenso wie seine korrupte Regierung – denkbar unbeliebt, weshalb er zusehen muss, nicht an Rückendeckung zu
verlieren. Folglich lobt er in der Öffentlichkeit jeden palästinensischen «Märtyrer»
für seine Heldentat gegen Israel, für den
«legitimen palästinensischen Widerstand
gegen den Besatzer». Wenngleich er damit
die palästinensische Volksseele beruhigen
mag, so ist es dennoch allgemein bekannt,
dass seine PA-Fraktion, die Fatah, den
Ball bezüglich der gegenwärtigen Terrorwelle flach hält. Man will keine neue
Intifada schüren, alleine schon deshalb
nicht, um der Hamas, dem Erzfeind unter den palästinensischen Brüdern, in die
Hände zu spielen. Ebenso ist hinlänglich
bekannt, dass Abbas die Sicherheitskooperation mit Israel aufrecht hält; ohne
diese würde die Welle des Terrors in Israel
noch ganz andere Ausmasse annehmen.
Zugleich schwingt Abbas grosse Reden
in politischen Angelegenheiten, wie der
in Aussicht gestellten Aufkündigung der
Osloer Verträge. Er weiss genauso wie
sein Volk, dessen Mehrheit sich weder an
der Terrorwelle beteiligt, noch diese aktiv
schürt: Veränderungen sind notwendig,
sogar überfällig, doch zugleich schrecken
alle davor zurück. Folglich wählt er einen
Ausweg, der beinahe absurd anmutet,
denn die Aufkündigung der Osloer Verträge kommt einer Auflösung der Palästinensischen Autonomiebehörde gleich. Das
würde Israel zwar unter Zugzwang setzen,
was die Palästinenser angesichts des Vakuums, das die Netanjahu-Politik geschaffen hat, nur zu gerne sehen würden, doch
de facto müsste Israel im Westjordanland
wieder viele Aufgaben übernehmen, die im
Rahmen des Osloer Vertragswerkes der
PA zugesprochen wurden. Was genau ist
damit gemeint?
Die für das Westjordanland und den
Gazastreifen zwischen den Palästinensern
und Israel geschlossenen Abkommen, die
bis auf den heutigen Tag gelten, in der Realität jedoch u.a. durch den israelischen
Rückzug aus dem Gazastreifen und der gewaltsamen Machtübernahme der Hamas
in dem Gebiet Veränderungen erfuhren,
bezeichnet man auch als Oslo-II-Verträge.
Geschlossen wurden diese Verträge, die auf
der Grundlage des Gaza-Jericho-Abkommens von 1993 aufbauen, 1995 in Taba auf
der Sinai-Halbinsel. Vor der Welt wurden
sie erneut durch offizielle Unterschriften in
Washington nur wenige Tage später ratifiziert. Allen mag der Händedruck in Erinnerung sein, den Rabin und Arafat damals
austauschten und der als historische Geste gefeiert wurde. Es ist ein umfassendes
Vertragswerk, dessen wesentliche Punkte
folgende Bereiche regeln: Schaffung eines
regelmässig durch demokratische Wahlen
zu konstituierenden Palästinensischen
Rates mit zivilen Kompetenzen und Amtsgewalten, Aufteilung der Gebiete in Zonen
A, B und C (A unter autonomer palästinensischer Kontrolle, B unter ziviler palästinensischer und militärischer israelischer
Kontrolle, C unter voller israelischer Kontrolle), diverse juristische Angelegenheiten
ebenso wie Grenzhandhabung, Regelung
von Handel und Steuern und vor allem Kooperationsvorschriften wie beispielsweise
in Sicherheitsfragen und der Lokalisierung
und Rücküberführung von vermissten Bürgern und Soldaten.
Dieses Vertragswerk aufzukündigen
bedeutet im Klartext, die Palästinensische Autonomiebehörde aufzulösen, in
die Zeit vor den ersten Abkommen von
1993 zurückzukehren und erneut Israel
die volle Verantwortung für alle zivilen
Angelegenheiten zu übertragen, vom
Schul- über das Gesundheitswesen einschliesslich der Polizei. Das würde zweifelsohne zur Schaffung von noch viel mehr
Reibungspunkten führen, als es ohnehin
schon gibt und es würden grosse Fragezeichen bezüglich des Gazastreifens entstehen. (Israel müsste ihn eigentlich wieder übernehmen und wenn nicht, käme
das einer Anerkennung des Gebietes als
einem von einer Terrororganisation geführten Staat gleich.) Zugleich würde das
wahrhafte Unsummen Geld verschlingen.
Abbas' Drohung, die auf den ersten Blick
gegen Israel gerichtet ist, hat somit auch
eine innenpolitische Botschaft, die vielleicht sogar noch bedeutsamer ist, als
der an Israel gerichtete Wink mit dem
Zaunpfahl: Die Osloer Verträge gegenwärtig aufzukündigen, hiesse Verlust der
Selbstverwaltung ohne geringsten Ausblick auf einen eigenen Staat. Die Mehrheit der Palästinenser, die die Nase von
der Abbas-Regierung voll hat, weiss somit: Sie würden erneut einer Obermacht
unterstehen, die ihnen noch verhasster
als Abbas und Co. ist. Ihr Traum vom eigenen Staat würde in noch grössere Ferne als ohnehin rücken und ohne Zweifel
hätten auch sie erneut noch viel massiver
unter den terroristischen Aktivitäten der
Hamas zu leiden. Auf keiner Seite hat jemand an einem solchen Szenario Interesse, wenngleich es sich propagandistisch
durchaus lohnt, ein solches zum eigenen
Schutz und zur Sicherung der eigenen
Position in Aussicht zu stellen. AN ∎
Nachrichten aus Israel | 1/2016
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Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7
Landgasthaus und Hotel «Allmanns Kroog», Flensburger Strasse 1
Landgasthaus und Hotel «Allmanns Kroog», Flensburger Strasse 1
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Freie evangelische Bibelgemeinde Wymeer/Boen, Wymeerster Hauptstrasse 4
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7
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Evangelische Kirche, Vorm Hübschbeul
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
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Evangelische Kirche, Kirchberg
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Samuel Rindlisbacher
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Alexander Müller
Alexander Müller
René Malgo
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Termine vom 01.01. bis 29.02.2016
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DE 25335 Elmshorn
DE 25335 Elmshorn
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Norbert Lieth
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Elia Morise
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Elia Morise
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Samuel Rindlisbacher
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Samuel Rindlisbacher
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Samuel Rindlisbacher
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POLITIK
AUSLAND
NEUER LABOUR-CHEF MACHT
ANTI-ISRAEL SCHLAGZEILEN
Nach den Wahlen im Mai 2015 rollten beim Verlierer, der britischen
Labour Partei, die Köpfe. Ed Miliband, Jude und bekennender Zionist,
verlor den Parteivorsitz an Jeremy Corbyn, der die Hamas und die Hisbollah wiederholt als «Freunde» bezeichnete. Was bedeutet das für Israel?
D
Die britische Labour Partei sitzt nicht
am Hebel der Regierung, dafür sorgten
die britischen Wähler am 7. Mai 2015.
Mit David Cameron gibt zwar ein Konservativer die Richtung in der britischen Politik vor, die den Iran-Deal unterstützte,
doch als Israels Premier Benjamin Netanjahu Mitte September mit dem altneuen britischen Regierungschef in der
Downing Street 10 zusammentraf, war
das wohl das mit ziemlicher Sicherheit
einzig streitbare Thema zwischen den
beiden. Die Regierungschefs sehen nämlich die meisten anderen regionalen wie
auch internationalen Themen der Welt
durch die gleiche Brille.
Trotzdem hatte Netanjahu am Tag
seines Besuches in London ein Problem.
Er musste zusehen, rechtzeitig abzureisen – rechtzeitig vor Bekanntgabe des
Wahlergebnisses und somit auch des
neuen Vorsitzenden der britischen Oppositionspartei. Das diplomatische Protokoll sieht beim offiziellen Besuch eines
ausländischen Regierungschefs nicht
nur ein Treffen mit dem regierenden Ministerpräsidenten, sondern auch mit dem
Vorsitzenden der Oppositionspartei vor.
In Israel mutmasste die Presse, dass der
Zeitpunkt des Netanjahu-Besuches in
Grossbritannien mit Absicht so gewählt
wurde, um ein Zusammentreffen mit
dem Oppositionsvorsitzenden zu umgehen und erst einmal in möglichst ferne
Zukunft zu rücken. Wenngleich man sich
bei einer demokratischen Wahl nie des
Ausgangs sicher sein kann, so standen
die Chancen gut, dass bei den Wahlen
zum Labour-Vorsitz Jeremy Corbyn als
Sieger hervorgehen würde. Die Presse
war sich bei dem Urteil sicher: Mit diesem Mann will Netanjahu bestimmt nicht
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Nachrichten aus Israel | 1/2016
JEREMY CORBYN WIRD IN DEN MEDIEN
GERNE ALS EIN «KLASSISCHER LINKER
DER ACHTZIGER» BEZEICHNET
zusammentreffen. Warum jedoch nicht?
Jeremy Corbyn wird in den Medien
gerne als ein «klassischer Linker der
Achtziger» bezeichnet. Er steht der britischen Monarchie, der Neuen-LabourPolitik und Camerons Austeritätspolitik
ablehnend gegenüber, befürwortet einen
NATO-Austritt, eine pazifistische Aussenpolitik ohne Atomwaffen und setzt
sich für Besteuerung der Reichen und
eine Abschaffung der Studiengebühren
ein. Wenn er zudem das Wort «Verstaatlichung» in den Mund nimmt, so zucken
viele zusammen, denn damit wird aus
diesem Linken ein sozialistischer Geist,
dessen Ziele selbst vielen politisch links
orientierten Wählern doch zu weit gehen. Das glauben sogar so prominente
Führungspersönlichkeiten der Labour
Partei wie Ex-Premier Tony Blair, der
seiner Partei unter Corbyn den Untergang vorhersagte und die Politik des
neuen Parteichefs folgendermassen umschrieb: «eine Parallelwelt wie bei Alice
im Wunderland».
Netanjahu teilt Corbyns Ansichten
ebenso wenig, doch nicht deshalb wird
es in absehbarer Zeit mit Sicherheit kein
Zusammentreffen zwischen den beiden
geben. Dafür sorgen ganz andere Äusserungen und grundlegende Haltungen
des neuen Labour-Vorsitzenden. In der
Vergangenheit tat er sich damit hervor,
freundschaftliche Beziehungen zu Vertretern von Hamas und Hisbollah zu
pflegen. Er lud seine «Freunde» sogar
ins britische Parlament ein, was für viel
öffentlichen Wirbel sorgte. Vor und nach
seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden der
Labour Partei war er zwar bemüht, diese «Freundschaften» in ein gemässigteres Licht zu rücken, doch keiner nimmt
ihm so recht ab, dass er diese Kontakte
nur unterhält, weil er meint, auch diese
Seiten müssten unbedingt in einen Friedensprozess im Nahen Osten eingebunden werden. Viele haben immer wieder
kritisiert, dass Corbyn nie in Zusammenhang mit Hamas und Hisbollah das Wort
«Terrorvereinigungen» in den Mund genommen hat.
In seiner nunmehr leitenden Position
ist Corbyn sichtlich darum bemüht, sich
gemässigter zu geben. Anstatt von Verstaatlichungen zu reden, führte er auf
einer der ersten wichtigen Konferenzen
nach seiner Wahl aus, sich für eine «würdige Demokratie, die niemand auf der
Strecke lässt» einsetzen zu wollen. Auch
zu anderen Themenkreisen präsentierte
er sich weniger kampflustig. Doch nach
wie vor wird Israel ein Problem mit ihm
haben, denn wenngleich er Ende September eine Rede auf der Versammlung der
Labour-Freunde Israels hielt, so nahm
er kein einziges Mal das Wort «Israel» in
den Mund. Angesichts des Rahmens der
Zusammenkunft ein wahrhaftes Kunststück. Ähnlich verhielt er sich auf einer
anderen Veranstaltung. Zwei Tage zuvor
war er auf einer Versammlung der LabourFreunde Palästinas aufgetreten und hatte
deklariert, dass seine Wahl in den Vorsitz
der britischen Oppositionspartei nichts
an seiner Haltung zum Nahost-Konflikt
ändert. Somit wird Corbyn, einerlei wie
er sich präsentiert, nach 20 Jahren Israel wohlgesonnener Labour-Politik unter Tony Blair und Gordon Brown sowie
Miliband zweifellos ein neues Kapitel
aufschlagen, das der Israel in Europa
entgegenschlagenden Ablehnung noch
weitere Ehre machen und Israel das Leben nachhaltig erschweren wird. AN ∎
GESELLSCHAFT
KAMERA IN UNIFORM
In Israel wurden Polizisten ab Herbst 2015 mit Kameras ausgestattet, die
nunmehr ein integraler Bestandteil der Uniform sind und dazu dienen sollen,
Begegnungen mit Zivilisten zu dokumentieren. Auf diese Weise will man
unerwünschte Zwischenfälle verhindern, das Aggressionspotenzial senken und
zugleich Beweismaterial im Streitfall vorliegen haben. Die Polizei erhofft sich
davon nicht nur, effizienter für Ruhe und Ordnung sorgen zu können, sondern
auch das eigene angeschlagene Image vom unnötig aggressiv vorgehenden
Polizisten wettzumachen. AN∎
«GERECHTE DER NATIONEN»
LEBENSERWARTUNG IN ISRAEL STEIGT
Das Landesamt für Statistik des Staates
Israel bestätigte erneut: Israelische Männer
und Frauen schauen auf eine längere
Lebenserwartung als die meisten Bürger der
OECD-Staaten. In den vergangenen 35 Jahren
ist die Lebenserwartung in Israel sprunghaft
angestiegen, für Männer um 8,8 Jahre auf eine
durchschnittliche Lebensdauer von
80,3 Jahren, bei Frauen liegt eine Steigerung
um 9 Jahre vor, sodass sie auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84,1 Jahren
blicken. Intern ergeben sich jedoch unterschiedliche Lebenserwartungen für verschiedene israelische Regionen. Zudem besteht
weiterhin eine Kluft zwischen der jüdischen
und der arabischen Bevölkerung Israels, die
jedoch zusehends schwindet. AN∎
84,1 JAHRE |
80,3 JAHRE |
9
8,8
Yad Vashem ehrte Ida Jauch, die den später in
Deutschland als Radio- und Fernsehmoderator
bekannten Hans Rosenthal während der NSZeit rettete. Rosenthal war 18 Jahre alt, als
die Nazis ihn deportieren wollten. Seine Eltern
waren bereits verstorben, sein einziger Bruder schon im KZ interniert. Er bat Ida Jauch,
eine Freundin seiner Mutter, um Hilfe, die ihn
sofort versteckte und ihre wenigen Lebensmittel mit ihm teilte. Den Nachfahren von Ida
Jauch wurde seitens hochrangiger Repräsentanten des Staates Israel und der nationalen
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem die Ehrenauszeichnung «Gerechte der Nationen» für
diesen mutigen und lebensgefährlichen Akt
der Menschlichkeit überreicht.
AN∎
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H ung …
Einlad
Samuel Rindlisbacher
spricht in
DillenburgEibach
Evangelische Kirche, Kirchberg,
DE 35689 Dillenburg-Eibach
So. 31.01.2016, 10.45 Uhr
Thema: Kreuz ist Trumpf!
(Matth 11,29)
ISRAEL ISST GESUND
Israel schneidet im Hinblick auf gesunde Ernährung als einziges Land des Nahen Ostens wirklich gut ab. Laut Erhebung
von Bloomberg schaffte Israel es unter die besten zehn Länder,
indem es Platz sechs belegt und somit hinter Singapur, Italien,
Australien, der Schweiz und Japan rangiert und alle anderen Länder des Nahen Ostens weit in den Schatten stellt.
AN∎
Nachrichten aus Israel | 1/2016
19
GESELLSCHAFT
INTERNET-TECHNOLOGIE
MUSIKALISCHE WOLKEN AUS
ISRAEL IN DER GANZEN WELT
Die moderne Technologie bestimmt immer mehr unser
Leben. Das gilt auch für den Bereich des Musikhörens,
denn viele Musikliebhaber kaufen längst keine CDs
mehr, sondern rufen Musik online ab. Eine israelische
Firma ist mit 25 Millionen Musikstücken nunmehr weltweit grösster Anbieter.
D
Die in Ramat Gan im Grossraum
Tel Aviv ansässige Firma TriPlay, die
über ihr Produkt MyMusicCloud eine
Online-Musikplattform anbietet, erwarb
für eine nicht bekannte Kaufsumme in
Bargeld und Aktien den Musikanbieter
eMusic. Diese Firma besteht bereits
seit 1998 und machte zahlreiche Verwandlungen durch. Einzigartig ist, dass
eMusic das erste Unternehmen der Welt
war, das Musik zum Downloaden anbot.
Seit der Gründung von eMusic hat sich
dieser Bereich jedoch nachhaltig gewandelt und die Firma hat etliche Konkurrenten bekommen, sodass sie sich mit
lediglich 400.000 vertragsgebundenen
Kunden im Vergleich zu Anbietern wie
iTunes und Amazon inzwischen als sehr
klein ausnimmt.
Durch die Übernahme seitens TriPlay werden diese Kunden in MyMusicCloud integriert und zusammen mit den
Stammkunden dieser israelischen Firma
Zugang zu rund 25 Millionen Musikstücken unterschiedlichster Kategorien haben. Durch dieses Angebot und die steigende Kundenzahl wurde TriPlay zum
weltweit grössten Anbieter für digital
abgerufene Musik.
Alleine in den USA nutzen rund ein
Drittel aller Musikliebhaber und -hörer
Online-Plattformen, um ihre Musikstücke abzurufen und anzuhören oder
um das Recht zu nutzen, ihren digitalen
Datenbanken neue Musikstücke hinzufügen zu dürfen. Der Marktanteil dieser Musikhörer steigt von Jahr zu Jahr
stark an. Dazu sagte Tamir Koch, der
die israelische Firma TriPlay 2004 grün-
20 Nachrichten aus Israel | 1/2016
dete: «Zwar erwirbt die Mehrheit der
Musikliebhaber aller Kategorien immer
noch Musik durch den Gang in ein Geschäft und mit dem Erwerb eines Tonträgers, doch der Prozentsatz der digitalen
Kunden steigt und steigt. Wir haben keinerlei Zweifel daran, dass Online-Plattformen die Zukunft des Musikhörens
darstellen.»
Auch TriPlay durchlief von der ursprünglichen Idee bis zur Lancierung
der Geschäftsinitiative verschiedene
Stadien. Mittlerweile zählt die Firma
rund eine Million Kunden, bietet ihre
Dienstleistungen in insgesamt 24 Sprachen an und verfügt über einen Musikkatalog mit 25 Millionen Stücken aller
Musikrichtungen. Wichtig und beinahe
ausschlaggebend sind jedoch zwei weitere Aspekte, die die israelische Firma
von den anderen Konkurrenten abhebt:
Im Gegensatz zu den anderen OnlineMusikplattformen können Kunden die in
ihrer persönlichen Cloud (Wolke) gespeicherten Musikstücke, an denen sie durch
Entrichtung von Gebühren die Hörrechte
erworben haben, von unterschiedlichen
elektronischen Geräten abrufen. Das
wird durch die Cloud-Technologie möglich, denn zu diesem virtuellen Speicherraum hat der Benutzer mit jedem beliebigen Gerät Zugang. Das Abrufen der
Musik erfolgt hier eben nicht über ein
bestimmtes, bei der Firma registriertes
Gerät. Das macht diese Firma für viele
Musikliebhaber besonders attraktiv.
Diese Speicher- und Abruftechnologie
ermöglicht es dem Benutzer darüber hinaus, eine beliebige Anzahl von Musik-
stücken zur Verfügung zu haben. 250 der
abgespeicherten Musikstücke können
unentgeltlich abgerufen werden, darüber
hinaus ist einmal jährlich eine Gebühr
von 40 US-Dollar zu entrichten.
Mit dem Aufkauf von eMusic bereichert sich die israelische Firma TriPlay
und infolgedessen auch ihre Kunden um
einen weiteren Aspekt: Die Benutzer
von eMusic waren vor allem an dieser
Firma interessiert, weil sie besonders
viele Künstler im Katalog hat, die nicht
bei grossen Firmen unter Vertrag stehen.
Folglich kommt man hier in den Genuss
von Musik, die nicht von Radiostationen
oder Streaming-Anbietern gespielt wird
und nicht in Form von CDs in den Regalen der Musikgeschäfte steht.
In Zusammenhang mit diesem Themenkreis wies der Gründer von TriPlay
auf einen weiteren Aspekt hin, der ihm
und auch seinen Kunden am Herzen
liegt. «Wenn man sich überlegt», so
führte Tamir Koch gegenüber dem israelischen Online-Magazin Times of Israel
aus, «dass bei einem der bedeutendsten
Streaming-Anbieter 2015 ein Song das
Rennen machte und rund 43 Millionen
mal abgerufen wurde, der Künstler dafür
jedoch lediglich 3.000 US-Dollar an Tantiemen erhielt, so ist das schlecht für die
Musiker, die schliesslich auch in modernen Zeiten von ihrer Musik leben müssen. Das Modell meiner Firma verspricht
eine direkte Vermarktung an den Kunden, sodass wir uns auch dafür verbürgen, dass jeder Künstler direkt und unmittelbar und zudem in adäquater Höhe
die ihm zustehenden Gelder erhält.» AN∎
GESELLSCHAFT
DEMOGRAFIE
DAS JÜDISCHE VOLK IM JAHR 2050
Die moderne Demografie ist durchaus recht genau mit ihren Prognosen. Dennoch hält Prof. Sergio DellaPergola,
ein Demograf von Weltruf der Hebräischen Universität Jerusalem zwei sehr unterschiedliche Szenarien für möglich,
wenn es um Bevölkerungsprognosen für das jüdische Volk geht.
G
Gegenwärtig hat die jüdische Bevölkerung des Staates Israel rund 6,3
Millionen Personen. Die Diaspora zählt
rund 8 Millionen Juden, von denen 5,7
Millionen in den USA leben und 2,3
Millionen in Europa, Kanada, Russland, Argentinien und Brasilien sowie
Australien residieren. Wie wird sich
diese Bevölkerung entwickeln? Dieser
Frage ging Sergio DellaPergola nach,
der Professor Emeritus des Avraham
Harman Instituts für zeitgenössisches
Judentum der Hebräischen Universität
ist und für seine wissenschaftlichen
Arbeiten im Bereich der jüdischen
Demografie wiederholt mit Auszeichnungen bedacht wurde.
Prof. DellaPergola warf einen Blick
in das Jahr 2050, also 35 Jahre in die
Zukunft, was in der Demografie einem
Sprung über mehr als eine Generation
entspricht und daher durchaus Fehlerquoten enthalten kann. Demografische
Prognosen sind wie ein Ballspiel mit
bekanntem Halbzeitergebnis, mit anderen Worten: Es liegen bekannte Grössen zugrunde, auf die man eine Vorhersage stützen kann. Daher sind solche
Prognosen durchaus recht genau, können aber dennoch nachhaltig von Politik und Wirtschaft bzw. einer Stabilität
oder Instabilität in diesen Bereichen
beeinflusst werden. Solche Prognosen basieren auf gesammelten Daten
der Vergangenheit, die die Entwicklung der Geburten- und Sterberate, die
Frequenz von Zu- und Abwanderung
und auch Angaben zu den Übertritten
zum Judentum umfassen. Einige dieser Grössen unterliegen geringeren
Schwankungen, während andere massiver durch Krieg und Terror, politische
Stabilität und wirtschaftliche Fluktuation sowohl auf Landesebene als auch
globalem Niveau beeinflusst werden.
Legt man die Daten der letzten
Jahrzehnte zugrunde, so kommt man
bei einem optimistischen Ansatz im
Jahr 2030 auf 8,5 Millionen und im
Jahr 2050 auf 12,5 Millionen jüdische
Einwohner des Staates Israel. Bezieht
man die arabische Bevölkerung ein –
die im Falle eines solchen optimistischen Ansatzes im Jahr 2030 2,5 Millionen und 2050 3,5 Millionen Bürger
des Staates Israel ausmachen würde –,
so würde der Staat Israel im Jahr 2050
rund 16 Millionen Einwohner umfassen (exklusive Westjordanland und Gazastreifen). Mit anderen Worten: Die
Bevölkerung des Staates Israel würde
sich innerhalb von 35 Jahren verdoppeln. Zugleich käme man anhand einer
optimistischen Auslegung der Grund-
2030 16,5 Millionen und 2050 20 Millionen Angehörige zählen.
Doch Prof. DellaPergola hat auch
ein gegenteiliges, pessimistisches Szenario dargelegt. Dabei spielt eine entscheidende Rolle, dass der Konflikt im
Nahen Osten weiter die Lebensrealität
prägt, Israel die Auswirkungen nicht
nur in sicherheitspolitischer, sondern
vor allem auch in wirtschaftlicher Hinsicht empfindlich zu spüren bekommt.
Das würde sich auf alle Fälle negativ auf die Geburtenrate wie auch die
Einwanderung auswirken. Mit einer
solchen Bremse des Bevölkerungswachstumes kann man laut Prof. DellaPergola für 2030 von 7,5 Millionen
Juden in Israel ausgehen und für 2050
2030
2050
JÜDISCHE BEVÖLKERUNG
IN ISRAEL
JÜDISCHE BEVÖLKERUNG
IN ISRAEL
SZENARIO 1 : 8,5 MILLIONEN
SZENARIO 2 : 7,5 MILLIONEN
SZENARIO 1 : 12,5 MILLIONEN
SZENARIO 2 : 9 MILLIONEN
lagendaten und Berücksichtigung einiger anders gelagerter Eckaspekte für
die weltweite jüdische Bevölkerung zu
folgender Schlussfolgerung: Bis 2030
bliebe die Zahl der Diaspora-Juden mit
um die 8 Millionen recht gleichbleibend
und würde bis 2050 u.a. wegen Assimilation auf 7,5 Millionen zurückgehen.
Somit würde entsprechend diesem Ansatz das jüdische Volk weltweit im Jahr
eine jüdische Bevölkerung des Staates
Israel von rund 9 Millionen Juden annehmen. Die israelischen Araber einbezogen würde der Staat Israel demzufolge 2030 eine Gesamtbevölkerung von
9,5 Millionen und 2050 von 12 Millionen Bürgern zählen. Die Diaspora-Bevölkerung würde in einem solchen Fall
nicht nur negativ von der Assimilation,
sondern auch von einer erschütterten
Nachrichten aus Israel | 1/2016
21
GESELLSCHAFT
persönlichen Sicherheit vor dem
Hintergrund des Antisemitismus
beeinflusst werden. Diesbezüglich
müsste man dann von rückläufigen
Zahlen ausgehen: 2030 könnte man
bei einem solchen Szenario im besten Fall 6,5 Millionen Juden weltweit zählen, 2050 käme man vermutlich nur noch auf 5 Millionen.
Dann würde die jüdische Weltbevölkerung im Jahr 2030 14 Millionen
Angehörige haben und 2050 weiterhin unverändert an dieser Marke
verharren.
Die Prognose, die letztlich zur
Realität wird, so glaubt Prof. DellaPergola, wird zwischen diesen
beiden Extremen, dem heillos optimistischen und dem schwarzmalerischen pessimistischen Ansatz,
liegen. Zugleich fügte er in seiner
Publikation zum Thema eine weitere Einschränkung hinzu. Die
Entwicklung der Gesamtzahlen zur
jüdischen Bevölkerung lässt die
spezifische Entwicklung gewisser
Gruppen dieser Gesellschaft vollkommen ausser Acht, denn man
müsse davon ausgehen, dass sich
die ultraorthodoxe Bevölkerung,
einerlei welches Szenario man ansetzt, in jedem Fall überproportional entwickeln und bis 2050 rund
ein Drittel aller Juden der Welt
ausmachen wird. Ähnliches
gilt auf den Staat Israel
bezogen für die Bevölkerungszunahme der arabischen Bürger des
jüdischen Staates.
AN∎
22 Nachrichten aus Israel | 1/2016
DAS RUNDE IM ECKIGEN
Die israelische Firma namens ReplayTechnologies hat sich auf Videos spezialisiert. In
Kooperation mit dem Chip-Hersteller Intel
und dem Pay-TV-Anbieter Sky stellte die Firma erneut unter Beweis, dass durch 32 fest
installierte Kameras, die qualitativ hochwertige Aufnahmen liefern, die Übertragung eines
Fussballspiels in einer 360-Grad-Perspektive
möglich ist. Die in Israel entwickelte Technologie «Free Dimensional» wurde zuvor bereits
in den USA bei der Übertragung von Basketballspielen eingesetzt und in der Kategorie
«Technische Innovationen» bereits mit einem
Emmy Award ausgezeichnet.
AN∎
INTERNATIONALE WASSERTECHNOLOGIE
Israels Wassertechnologie wird offiziell im US-Bundesstaat Kalifornien zur Bekämpfung der Dürre beitragen. Das beschlossen 170 Führungskräfte aus Wissenschaft und Politik zusammen mit Investoren
und Innovatoren auf einer Zusammenkunft in Tel Aviv. Die «GreenTech»-Partnerschaft soll israelische und US-amerikanische Innovationen im Bereich der Wassertechnologie zusammenführen, um den
Wassermangel im Kalifornien auf allen Ebenen zu bekämpfen.
AN∎
COMPUTER SCHON IM KINDERGARTEN?
Israel weihte in der Wüstenhauptstadt Beer
Scheva seinen ersten Hightech-Kindergarten ein. In den Schulen ist moderne Technologie schon lange vertreten, doch mit
diesem Schritt werden zukünftig bereits
Fünfjährige mit Computern vertraut gemacht und sollen vor allem verschiedene
technische Bereiche intensiver entdecken, weshalb sich an diesem Projekt
nicht nur das Bildungsministerium und
die Stadt Beer Schevah beteiligen, sondern auch die namhafte Luft- und Raumfahrtfirma Lockheed Martin.
AN∎
WISSENSCHAFT
PROGRAMMIEREN ALS
FREMDSPRACHE?
HILFERUF PER APP
Die israelische Firma CodeMonkey, die sich der Fortbildung von Kindern und Jugendlichen im Bereich der
Computerprogrammierung widmet, ging als Gewinner
aus dem zweiten Credit Suisse Hightech-Forum in Tel
Aviv hervor. Den Firmengründern und Innovatoren von
CodeMonkey winkt eine Summe von bis zu einer halben Million US-Dollar als potenzielle Investition. Zur
Preisvergabe führte Doron Averbuch, Geschäftsführer von Credit Suisse Israel, aus: «Die Programmiersprache ist eine internationale Sprache, eine Sprache
der Zukunft, die für die kommende Generation noch
viel bedeutsamer sein wird als für unsere Generation. Man kann sie nicht früh genug erlernen.» AN∎
Israelis sind es schon lange gewohnt, dass ihre Smartphones
im Fall eines Raketenangriffs eine Warnmeldung absetzen.
Auf die herkömmlichen Sirenen muss man sich nicht mehr verlassen. Zudem kann man durch die jeweiligen Einstellungen
auch über Angriffe in anderen Regionen in Echtzeit informiert
werden. In Anbetracht der allgemeinen öffentlichen Verunsicherung infolge der Welle des Terrors gab das israelische Sicherheitskabinett grünes Licht für die Entwicklung einer weiteren App, durch die Betroffene im Fall eines Terrorangriffs
einfach und effizient einen Hilferuf absetzen können. Zudem
sollten nach Filterung andere in der Umgebung, die diese App
installiert haben, gewarnt werden können.
AN∎
SONNE-, WIND- UND JETZT AUCH WELLENENERGIE?
Israel macht immer wieder Schlagzeilen mit bahnbrechenden
Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien. Führend
ist das Land im Solarenergiesektor, doch neuerdings macht eine
Firma namens «Eco Wave Power» international von sich reden.
Wind und Sonne liefern zweifelsfrei viel umweltfreundliche Energie. Diese Firma setzt jedoch auf Wellenkraft. Die Versuchsanlage bei Jaffa zeigt: Am Strand liefert eine Welle 30 bis 40
Kilowatt, im offenen Meer sind es hingegen bis zu 100 Kilowatt.
Somit könnte man durch eine Installationsanlage rund 20.000
Haushalte mit Strom versorgen. Die Firma wurde seit ihrer
Gründung 2012 bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet und
befindet sich momentan in der Finanzierungsphase zum Ausbau
und zur weiteren Ausreifung ihrer Anlagen, die in der Zukunft
mit Sicherheit noch mehr Interesse erregen werden.
AN∎
HIGHTECH TREIBT
GELD AUF
DAS GUTE
AN TROJANISCHEN PFERDEN
Im ersten Halbjahr trieben 506 israelische Hightech-Firmen Investitionen
in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar
auf. Zum vergleichbaren Zeitraum
des Vorjahres ist das eine Steigerung
um 50 Prozent. Vorhersagen gehen
davon aus, dass sich das in diesem
Sektor nach Israel fliessende Neukapital bis Ende 2015 auf eine Gesamtsumme von 4,4 Milliarden US-Dollar
belaufen wird. Unter den Investoren
stechen auch weiterhin vor allem die
Chinesen hervor, die u.a. mit einer
Delegation von 150 hochrangigen
Unternehmern zu einer kürzlich in
Haifa ausgerichteten Hightech-Investmentkonferenz anreisten. AN∎
Die israelische Firmenneugründung «BioSight»
hat eine bahnbrechende Medikamentenentwicklung vorzuweisen, die die Nebenwirkungen einer
Chemotherapie bei Leukämiepatienten abmildert
oder sogar ganz ausschaltet, ohne dass dies die Effektivität der Behandlung beeinflusst. Es handelt sich dabei
um eine Art Trojanisches Pferd. Die Leukämiezellen
identifizieren das verabreichte Medikament als eine chemische Substanz, die sie zum Überleben brauchen. Nehmen sie diese Substanz jedoch auf, so ist es schon
zu spät, denn eigentlich handelt es sich um einen
völlig anderen Stoff, der dazu führt, dass die Zellen
absterben. Die Firma glaubt, dass sich dies auch
auf die Behandlung anderer Krebstypen übertragen
lässt, weshalb sie zur Weiterentwicklung des Verfahrens gegenwärtig nach Investoren auf dem ausländischen
Markt Ausschau hält.
AN∎
Nachrichten aus Israel | 1/2016
23
WISSENSCHAFT
NAHRUNGSMITTELUNVERTRÄGLICHKEITEN
VIELE ERDNÜSSE, ABER WENIG ALLERGIEN
Jedes Kind in Israel lernt das Wort «Bamba» unmittelbar nach «Mama» und «Papa». Bamba ist
ein Erdnussflip, der vom Lebensmittelkonzern Osem seit 1964 produziert wird. Jung und Alt
essen Bamba, doch zugleich ist in Israel die Rate der auf Erdnussprodukte allergisch reagierenden
Menschen extrem gering. Wie kommt das?
N
Nicht nur in den USA, sondern in allen westlichen Ländern nimmt im Verlauf
der letzten beiden Jahrzehnte die Zahl
der Menschen drastisch zu, die unter
diversen Lebensmittelallergien leiden.
Besonders dramatisch angestiegen ist
die Zahl der Kinder, die Allergien gegen
Erdnüsse entwickelt haben. Daher rät
man Eltern in den meisten westlichen
Ländern grundsätzlich, ihren Kindern bis
zum dritten Lebensjahr keinerlei Erdnussprodukte zu essen zu geben.
In Israel kümmert sich darum niemand. Jung wie Alt verzehrt beinahe
täglich Bamba. Die Firma Osem unterhält eine grosse Produktionsstätte in
Sderot, das immer wieder einmal wegen der Raketenangriffe aus dem Gazastreifen in den Schlagzeilen ist. Hier
werden verschiedene Bamba-Varianten
produziert: der klassische Erdnussflip,
ein Erdnussflip gefüllt mit Nougat, sogenanntes Rotes Bamba mit Erdbeergeschmack und Bamba mit Halwa gefüllt,
einer süssen Sesampaste. Es liegen
keine Zahlen zum Produktionsumfang
vor, doch die Mengen der produzierten
Tüten unterschiedlicher Grösse gehen
in die Millionen wöchentlich. Schon seit
50 Jahren stösst man in jeder Ecke des
Landes auf Bamba: im Supermarkt, im
kleinen «Tante-Emma-Laden» um die
Ecke, am Kiosk und an der Tankstelle,
in den Schulkantinen und so weiter. Das
israelische Bamba besteht zu 50 Prozent
aus Erdnüssen und ist mit Vitaminen
und Mineralien (A, B1, B3, B6, B12, C,
E sowie B9 und Eisen) angereichert. Im
Gegensatz zu der allgemeinen Empfehlung in den westlichen Ländern naschen
in Israel bereits zahnlose Kleinkinder die
Erdnussflips. Doch nur selten hört man
hier, dass irgendjemand gegen Erdnüsse
allergisch ist.
Bereits 2008 ging man im Rahmen
einer Studie der Frage nach, wie es mög-
24 Nachrichten aus Israel | 1/2016
lich ist, dass in Israel im Gegensatz zu
westlichen Ländern kaum Erdnussallergien bekannt sind. Dieser Frage widmeten sich auch weitere Studien, darunter
eine neuere Forschungsstudie britischer
Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse
in der Fachzeitschrift The New England
Journal of Medicine veröffentlichten. Sie
kamen zu einer schlichten, jedoch durchaus ergreifenden Schlussfolgerung: Die
Eltern, die ihre Kinder möglichst umfassend schützen wollen und daher bis zum
dritten Lebensjahr ihren Kindern keine
Erdnussprodukte auf den Speisezettel
setzen, sind letztlich dafür verantwortlich, dass ihre Kinder sehr viel häufiger
und zudem sehr viel massivere Erdnussallergien ausbilden. Mit anderen Worten:
Wer Bamba schon im frühen Alter isst,
der immunisiert sich in gewisser Weise
gegen eine Erdnuss-Allergie.
In einem Interview für das israelische
Internetwissenschaftsportal Israel21c
führte der Studienleiter Dr. Gideon Lack,
der als Professor für Allergien bei Kindern am King's College London lehrt,
wie er und seine Kollegen im Rahmen
ihrer Studie vorgingen: Sie machten 640
Kinder im Alter zwischen vier und elf
Monaten ausfindig, die bereits eine EierAllergie oder ein Ekzem aufwiesen, was
beides Indikatoren für eine im Verlauf
des Lebens möglicherweise auftretende
Erdnussallergie sind. Hautallergietests
zeigten, dass davon 530 Kinder keine allergische Reaktion auf Erdnüsse
zeigen, während 98 Kinder auf dieses
Testverfahren anschlugen. Jede dieser
beiden Gruppen unterteilte man erneut
in zwei Gruppen, von denen eine Gruppe
Bamba zu sich nahm, die andere jedoch
nicht. Der Versuch wurde durchgeführt,
bis alle Kinder das Alter von fünf Jahren
erreicht hatten. Feierten die teilnehmenden Kinder ihren 5. Geburtstag, so
wurden sie erneut auf Allergien und vor
allem auf eine Erdnussallergie getestet.
Das Ergebnis war eindeutig: Kinder,
die innerhalb ihres ersten Lebensjahres
Erdnussflips assen, bildeten zu 81 Prozent keine Allergie gegen dieses Produkt
aus. Daher kann man schlussfolgern,
dass Eltern, die ihren Kindern Erdnussprodukte vorenthalten, letztlich dazu
beitragen, dass die Sprösslinge sehr viel
wahrscheinlicher eine Erdnussallergie
ausbilden. Das stellt die Welt der Wissenschaften vor völlig neue Fragen, was
den Umgang und die Behandlung von
Allergien anbetrifft. Zugleich kommen
wichtige übergreifende Fragen auf: Gilt
dieser Ansatz auch für andere Allergien wie beispielsweise eine Eier- oder
Milchallergie? Wie viel Erdnussprodukte
muss man verzehren, um einer Allergie
vorzubeugen?
«Wir müssen uns dringend diesen
und anderen Fragen widmen, obwohl wir
angesichts der sehr eindeutigen Studienergebnisse zu der Überzeugung gekommen sind, dass die bisherigen Richtlinien
bezüglich des Verzehrs von Erdnussprodukten überdacht werden müssen»,
hielten zwei der an der Studie beteiligten
Wissenschaftler in dem Artikel fest, der
in dem britischen Fachjournal veröffentlicht wurde. Zugleich wiesen sie darauf
hin, trotzdem keine Selbstversuche zu
unternehmen, vor allem dann nicht, wenn
die Kinder erste Anzeichen irgendwelcher Allergien zeigen. In solchen Fällen,
so hielten sie explizit fest, sollten vorab unbedingt Ärzte konsultiert werden.
Einen solchen Selbstversuch startete
einstweilen eine Amerikanerin an sich
und ihrem Kind. Sie berichtete darüber
ausführlich in der US-Tageszeitung New
York Times. Ihrem Kleinkind und ihr
selbst bekam das Kilo in Israel bestellte Bamba bestens, doch auch sie glaubt,
dass man mit solchen Abenteuern lieber
vorsichtig sein sollte.
AN∎
SICHERHEITSTECHNOLOGIE
DIE SEELISCHE
VERFASSUNG
FINDET SICH ZWISCHEN DEN ZEILEN
Ein neuartiges Analyseprogramm
wirft schwerwiegende Fragen auf.
Das Problem mit diesem einzigartigen Programm, das zweifelsohne
Menschenleben zu retten vermag:
Der Einsatz dieses Mittels verletzt
die Persönlichkeitsrechte und könnte auch unschuldige Personen in
Schwierigkeiten bringen.
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c
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z
r
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H ung …
Einlad
Samuel Rindlisbacher
spricht in
DillenburgEibach
Vereinshaus der Evangelischen
Gemeinschaft, Hauptstrasse 83,
DE 35689 Dillenburg-Eibach
So. 31.01.2016, 19.30 Uhr
Thema: Die Frage nach dem
Lohn (1.Kor 3,12-16)
Immer auf dem neusten Stand:
www.mnr.ch
D
Die Welle des Terrors, die Israel erfasst hat, stellt das Sicherheitskabinett
der Regierung vor eine schwierige Realität. In unseren Zeiten, das zeigt die Welle
des Terrors vom Herbst 2015 in Israel,
braucht es nicht viel, um als Terrorist auszuziehen. Dafür braucht es im Minimalfall
ein Messer oder einen Schraubenzieher,
vor allem jedoch die Motivation zu einer
solchen Tat. Doch das gilt nicht nur für
Terroristen, wie die US-amerikanischen
Sicherheitsbehörden nur zu gut wissen.
Sie müssen sich mehr oder weniger alle
paar Wochen mit einem Massaker an beispielsweise Schulen auseinandersetzen,
bei dem sogar automatische Schusswaffen zum Einsatz kommen. Solchen Akten
ist oftmals gemeinsam, dass die Täter ihre
Absichten vorab in den sozialen Netzwerken kundtun. Diesen Vorsprung versucht
ein neuartiges und in Israel entwickeltes
Programm zu nutzen, um solche Massaker – was auch immer die Motivation
sein mag – zu verhindern. Das Programm
durchsucht die sozialen Netzwerke auf
bestimmte Äusserungen, die darauf hindeuten können, dass der Verfasser des
Posts zu einer Gefahr für seine Umgebung
wird. Man ist sich sicher, dass dieses Programm Leben retten kann, doch zugleich
ist man sich bewusst, dass hier auch die
Privatsphäre verletzt wird.
Wissenschaftler der Ben-Gurion Universität des Negev, die in Beer Scheva
niedergelassen ist, haben dieses Programm entwickelt. Anhand der Wortwahl
können terroristische bzw. mörderische
Absichten aufgedeckt werden. Andere
Schlüsselworte geben Aufschluss über
den seelischen Zustand des Verfassers
und können eine frühzeitige Warnung darstellen. Ein unter der Leitung von Prof.
Jair Neuman durchgeführter Test dieses
Analyseprogramms zeigte, dass es unter
den über 6.000 Texten, unter denen sechs
Bloggertexte von US-amerikanischen Attentätern waren, diese herausragend gut
und fehlerfrei analysiert. Das Programm
filterte rund drei Prozent als Texte heraus, die auf mögliche Gefahren hindeuten, sprich 180 Verfasser der analysierten
Inhalte wurden als potenziell gefährlich
eingestuft. Unter diesen 180 Personen
waren auch tatsächlich die sechs Attentäter, die in den letzten Jahren Massaker in
den USA verübt haben.
Dieses Programm führt weitaus mehr
als nur eine Suche nach bestimmten
Schlüsselbegriffen durch. Der einzigartige Algorithmus, den das Wissenschaftlerteam entwickelt hat, kann komplexere
WISSENSCHAFT
Textanalysen vornehmen und vor allem
zwischen den Zeilen erkennen, wie es um
den seelischen Zustand des Verfassers
bestellt ist. Folglich müssen hier nicht
unbedingt diverse Schlüsselworte im Text
enthalten sein, um eine Gefahrenmeldung
bezüglich der psychischen Verfassung einer Person zu erhalten und zu mutmassen, dass von ihr eine Bedrohung für die
Umgebung ausgeht. Selbstverständlich
besteht ein weiterer Vorteil dieses Programms darin, dass es sehr viel schneller
und zuverlässiger Texte in grossen Quantitäten bewältigen kann, als dies menschliche Analysten leisten könnten.
Diese digitale Analyse ist jedoch
letztlich kein Ersatz für eine zusätzliche
menschliche Evaluation des Suchergebnisses. Dazu gehören geschulte Augen
von Personen, die im sicherheitspolitischen Bereich arbeiten und mit der
Auswertung von nachrichtendienstlichen
Erkenntnissen vertraut sind. Trotz der
Effizienz dieses Programms wirft es zugleich auch einige nachhaltige Fragen
moralisch-ethischer Natur auf. Abgesehen von einer Verletzung der Privatsphäre könnten Personen, die sich überhaupt
nichts zuschulden kommen liessen, durch
das Programm auf eine Schwarze Liste
gesetzt werden. Das könnte dazu führen,
dass solche Personen beschattet und
weiter ausspioniert werden, ohne dass es
dafür einen Grund gibt. Dadurch würde
ihre Privatsphäre noch weiter verletzt.
Zugleich hätten sie keinerlei Möglichkeit
dagegen zu opponieren, da sie schliesslich gar nicht wissen, dass sie ausspioniert werden. Ferner könnten solche
Daten abgespeichert und weitergereicht
werden, was das Leben der unschuldig
Betroffenen vielleicht in näherer oder
fernerer Zukunft beeinträchtigt. Andererseits könnte eine solche Datenbank verschiedenen Behörden, darunter auch der
Polizei, eine grosse Hilfestellung sein.
Diesbezüglich räumte Dr. Neuman
ein: «Solche Fragen darf man keinesfalls ignorieren, aber dennoch kann ich
mir sehr gut vorstellen, dass Eltern den
Schulen ihrer Kinder gestatten, die Einträge der Minderjährigen in den verschiedenen sozialen Netzwerken zu analysieren; selbstverständlich lediglich unter
beschränkenden Auflagen. Das könnte
in einem Land wie den USA dazu beitragen, Massaker an Schulen rechtzeitig
und schon in der Planungsphase aufzudecken und somit das Leben von zahllosen unschuldigen Menschen, Schülern
wie auch Lehrkräften, zu retten.» ML ∎
Nachrichten aus Israel | 1/2016
25
+++ Syrien +++ Krieg +++ Islamischer Staat +++ Terror ++
> Gottes Antwort an uns
Wie reagiert Gott auf die Spannungen in unserer Welt? Die Antwort ist verblüffend, die Anwendung für
unser persönliches Glaubensleben ist sowohl herausfordernd als auch ermutigend.
SAMUEL RINDLISBACHER
Flüchtlinge
Flüchtlinge überschwemmen Europa. Wie
sollen sich Christen verhalten? Samuel
Rindlisbacher zeigt anhand der Heiligen
Schrift eindrücklich auf, wie Gott über
Flüchtlinge denkt, was wir heute tun können und was das Ganze mit Prophetie zu
tun hat.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130122
CHF 5.50, EUR 4.00
FRIEDRICH HÄNSSLER
NORBERT LIE TH
Der Botschafter Gottes
für die Mächtigen der Welt
Die Antwort Gottes auf die
Spannungen in der Welt
Wir leben in einer Zeit des totalen Umbruchs, Kriege überall und Flüchtlinge
ohne Ende. Wie sollen wir uns verhalten?
Friedrich Hänssler zeigt auf, wie die Geschichte des Propheten Jeremia in verblüffender Weise unserer heutigen Situation ähnelt und dass Gott Geschichte
macht. Äusserst aktuell und spannend.
Die ganze westliche Kultur erlebt extreme Veränderungen. Wir leben in einer
orientierungslosen, sich von Gott weg
bewegenden Welt. Christliche Werte kippen, Ehe, Familie und Moral werden neu
definiert. Befinden wir uns in einer
enthemmten Gesellschaft? Was ist Gottes Antwort darauf? Eine aufschlussreiche Botschaft von Norbert Lieth.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130124
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CHARLES DYER / MARK TOBE Y
Die IS-Krise
Islamischer Staat – ein Name, der Angst und Schrecken verbreitet. Die wachsende Terrorvereinigung scheint verantwortlich für die schlimmsten Horrormeldungen aus dem Nahen Osten. Und doch gibt es so vieles, was wir nicht über
den IS wissen. Wo kam der IS her? Was ist der Unterschied zwischen dem IS
und anderen Terrorgruppen? Könnte der IS eine Rolle in der Endzeit spielen?
Welche Bedeutung hat der IS für Israel? Wie sollten Gläubige auf den IS reagieren?
In «Die IS-Krise» beantworten die Autoren diese und andere Fragen. Bezugnehmend auf die Geschichte, das Zeitgeschehen und die biblische Prophetie
leiten sie den Leser sicher durch das Konflikte-Wirrwarr des Nahen Ostens.
Taschenbuch, 160 Seiten, Bestell-Nr. 180033
CHF 16.50, EUR 11.90
++ Flüchtlinge +++ Islam +++ Notstand +++ Sicherheit +++
> Unsere Antwort an die Flüchtlinge
Der Flüchtlingsstrom ist kein «Betriebsunfall» in Gottes Plan. Das Missionsfeld kommt zu uns. Das Neue Testament lehrt
uns, dass wir allen Menschen in der Liebe Jesu und hilfsbereit begegnen sollen. Das ist unser Auftrag als Christen.
NORBERT LIE TH
Warum es sich lohnt, Christ zu sein
DAS NEUE TESTAMENT
Arabisch-deutsche Bibel
Diese Ausgabe des Neuen Testaments enthält den deutschen Bibeltext (in der grundtextnahen Elberfelder Übersetzung) und den entsprechenden Text in arabischer Sprache
(nach der van-Dyck-Übersetzung). Der Text steht Vers für
Vers nebeneinander. Diese günstige Sonderausgabe ist
ideal zum Weitergeben bei diversen Aktionen, Veranstaltungen oder Besuchen.
Taschenbuch-Ausgabe, Bestell-Nr. 258224
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In diesem Buch kommt Norbert Lieth ohne Umschweife auf
den zentralen Punkt des christlichen Glaubens. Hier finden
Menschen Antworten auf brennende Fragen des Lebens und
der Autor zeigt auf, wie sehr es sich lohnt, ein Gotteskind zu
sein. Das Buch ist äusserst evangelistisch und eignet sich
hervorragend zum Weitergeben. Bestellen Sie beliebig viele
Exemplare.
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WISSENSCHAFT
WISSENSCHAFTSLANDSCHAFT
WEIZMANN INSTITUT UNTER FÜHRENDEN
FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN DER WELT
Das in Rehovot angesiedelte Institut, das nach dem Wissenschaftler und israelischen Politiker
Weizmann benannt wurde, der als erster Präsident des jüdischen Staates amtierte, zählt zu den zehn
führenden Forschungseinrichtungen der Welt.
I
Immer wieder einmal werden Evaluationen der Universitäten und Forschungseinrichtungen herausgegeben. Sie sind ein
wichtiger Indikator der Qualität solcher
Bildungseinrichtungen. Kürzlich konnte
diesbezüglich das Weizmann Institut in
Rechovot ein mehr als nur prestigevolles
Prädikat einheimsen. Das Weizmann Institut zählt zu den zehn herausragendsten
Forschungseinrichtungen der Welt. Und
um diese Aussage noch bedeutungsträchtiger zu machen, sind die folgenden Zusätze hinzuzufügen: Das Weizmann Institut,
das im Lauf des vergangenen Jahrzehnts
von Platz 19 auf den nunmehr zehnten
Rang vorrückte, ist die einzige nichtamerikanische
Forschungseinrichtung
in dieser Zehnerrangliste. Doch auch von
den anderen israelischen Forschungseinrichtungen hebt sich das Weizmann Institut ab. Evaluiert wurden von der holländischen Leiden Universität insgesamt 750
Forschungseinrichtungen. Die Hebräische
Universität Jerusalem belegt Platz 175,
das Technion konnte sich auf Rang 399
platzieren und die Ben-Gurion Universität
des Negev schaffte es auf den Platz 540. In
dieser Evaluation wurde die Anzahl der publizierten wissenschaftlichen Beiträge und
die Häufigkeit erfasst, mit der sie in anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen
zitiert wurden, was als Nachweis der Bedeutung, Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit dieser Primärbeiträge angesehen wird.
Das Weizmann Institut für Wissenschaften in Rechovot ist ein multidisziplinäres Institut für naturwissenschaftliche Forschung und Ausbildung, das
auf einem zirka einen Quadratkilometer
grossen Campus mitsamt zwei Museen
über fünf Fakultäten verfügt (Mathematik
und Informatik, Physik, Chemie, Bioche-
28 Nachrichten aus Israel | 1/2016
mie sowie Biologie), an welchen auch ein
Lehrbetrieb für Master- und Doktorandenstudien angesiedelt ist. In erster Linie aber
beschäftigt sich das Institut mit Grundlagenforschung. Eine der namhaftesten Forscherinnen des Weizmann Instituts, die
mit ihrer Grundlagenforschung nicht nur
Schlagzeilen machte, sondern dafür 2009
mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet
wurde, ist Ada Jonath. Die hier tätigen
2.600 Wissenschaftler, Techniker und Studenten publizierten zwischen 2010 und
2013 insgesamt 2.414 wissenschaftliche
Beiträge, die nicht weniger als 27.859 Mal
zitiert wurden. Rund 460 dieser wissenschaftlichen Beiträge, so ermittelte man
an der holländischen Leiden Universität,
sind zu den Top-10-Prozent aller Artikel
zu zählen, die weltweit als am einflussreichsten zu werten sind.
Ursprünglich wurde das Institut 1934
von dem Chemiker und späteren israelischen Präsidenten Chaim Weizmann unter dem Namen «Daniel-Sieff-Forschungsinstitut» (Daniel Sieff Research Institute)
gegründet. Es sollte sowohl in der Anfangsphase als auch im weiteren Verlauf
des Bestehens des Staates Israel eine
bedeutsame Rolle für die Entwicklung des
wissenschaftlichen Sektors spielen und
zudem auch einen enormen wirtschaftlichen Einfluss erlangen. Am 2. November
1949 wurde es dann auf den heutigen Namen umbenannt und Chaim Weizmann als
erster Präsident eingesetzt. Zur Einweihungsfeier sagte Weizmann: «Das Institut
ist die Erfüllung einer Vision und die Umsetzung eines Traums in die Wirklichkeit.
Es kann viel zum Wohl Israels beitragen,
und wenn Frieden in den Nahen Osten
kommt, wird es Gutes für unsere Nachbarn tun und Gutes für die Menschheit.»
Chaim Weizmann wurde 1874 in
Weissrussland geboren und studierte in
Deutschland und in der Schweiz Chemie.
Er wurde berühmt, weil er eine neue enzymatische Synthese für Aceton entwickelte,
die bei der Herstellung von rauchlosem
Schiesspulver dienlich war. Weizmann
trug dadurch entscheidend zum Erfolg
der Alliierten im Ersten Weltkrieg bei.
Als Akademiker hatte er eine besondere
Anbindung an die Welt der Wissenschaften in Israel sowie insbesondere zu dem
Vorläufer des nachfolgend nach ihm benannten Weizmann Instituts in Rechovot,
doch diese Anbindung ging noch sehr viel
tiefer und wird von dieser wissenschaftlichen Einrichtung bis auf den heutigen Tag
reflektiert. Der überzeugte Zionist, auf den
zwecks Entwicklung der jüdischen Ansiedlung in Erez Israel die 1929 erfolgte
Gründung der Jewish Agency zurückgeht,
setzte sich für eine friedvolle Koexistenz
der beiden Völker im Land Israel ein und
so forschen und lehren auch gegenwärtig
Juden und Araber Seite an Seite und Hand
in Hand an dieser sehr guten wissenschaftlichen Institution des Staates Israel.
Kurz nachdem der herausragende
Status des Weizmann Instituts als Forschungsinstitution bekannt wurde, errangen die Hebräische Universität Jerusalem
und das Technion Haifa ebenfalls eine
hervorragende internationale Einstufung
als Bildungsinstitutionen, denn diese Bewertungen betrachteten nicht den Forschungs-, sondern den Lehrbetrieb. Im
sogenannten Shanghai-Ranking belegt die
Hebräische Universität Jerusalem Rang
67 (Vorjahr 70) und das Technion den
77. Platz (Vorjahr 78), während in dieser Einstufung das Weizmann Institut in
AN ∎
die Gruppe 100 bis 150 fällt.
BIBEL
BIBEL
DIE 7 VERHEISSUNGEN GOTTES FÜR ISRAEL
Teil 9. Gottes Versprechen
Der Schwerpunkt der prophetischen Verheissungen
liegt auf dem messianischen Erlöser: der «Samen des
Weibes», der der Schlange den Kopf zertreten wird.
Von Burkhard Vetsch (1920–2008)
Bei der 6. Verheissung geht es um
göttliche Versprechen. «Verheissung»
bedeutet ankündigen, prophezeien,
voraus- oder vorhersagen, prognostizieren, weissagen, in Aussicht stellen.
Es geht dabei nicht etwa um menschliches Vorausahnen oder -wissen, sondern um absolut zuverlässige göttliche
Vorhersage: «Sein Rat ist wunderbar,
und er führt es herrlich hinaus» (Jes
28,29). «Denn das Wort des Herrn ist
wahrhaftig, und all sein Tun ist Treue
[Lth: ‹was er zusagt, das hält er gewiss›]» (Ps 33,4). Jesaja bestätigt aus
eigener Erfahrung: «Was anderes sollte
ich sagen? Er aber redete zu mir und
führte es auch aus!» [Lth12: ‹Er hat
mir’s zugesagt und hat›s auch getan!›]»
(Jes 38,15).
Der Apostel Paulus, selbst ein Jude,
sagt es allen Christen, dass die Verheissungen Israel gehören (Röm 9,4).
Schon allein im Namen Israel liegt Prophetie in Potenz. Gott vertraute Seine
Verheissungen stets nur den Menschen
an, die Er für würdig erachtete, Seinen
treu ergebenen Knechten oder Mägden.
Zu Letzteren gehören beispielsweise
Mirjam, Debora, Hulda, Maria, Hanna.
Auf der männlichen Seite sind es die
Stammväter Israels und die Propheten.
Verheissungen sind Versprechungen,
die eingehalten werden müssen. Die
alttestamentlichen Verheissungen waren und sind vornehmlich für Israel bestimmt, aber darüber hinaus sollen sie
auch allen Nationen kundgetan werden.
Der Schwerpunkt der prophetischen
Verheissungen liegt auf dem messianischen Erlöser, der schon in 1. Mose
3,15 aufleuchtet. Es ist der «Same des
Weibes», der der Schlange den Kopf
zertreten wird. Wir finden im Alten Testament 333 Verheissungen, die auf den
kommenden Maschiach, den Erlöser,
hinweisen. Sie beziehen sich u.a. auf
Sein Gezeugtwerden, Seine Geburt, den
Ort Seiner Geburt, die Tatsache, dass Er
sich in Ägypten aufhalten wird. Sodann
darauf, dass Er ein Nachfahre Isais
(Jesses) sein und mit dem Geist Gottes
gesalbt wird. Überdies wird prophezeit,
dass Er auf dem Fohlen einer Eselin
reitend in Jerusalem einziehen wird;
dass Er von einem Freund verraten
wird (sogar der Preis, den der Verräter
dafür bekommt, wird erwähnt); dass Er
von Seinen Nachfolgern verlassen und
schliesslich gefoltert und qualvoll sterben, aber letztendlich auferstehen wird.
Über hundert dieser Prophetien erfüllten sich präzise bei Christi erster Ankunft. Immer wieder heisst es im Neuen
Testament: «… damit die Schrift erfüllt
würde.» Die erfüllten Verheissungen
sind der Garant für die Erfüllung aller noch ausstehenden Verheissungen.
Halten darum auch wir es nach Römer
4,20-21 mit Abraham: «Er zweifelte
nicht an der Verheissung Gottes durch
Nachrichten aus Israel | 1/2016
29
Impressum
BIBEL
NACHRICHTEN AUS ISRAEL
®
SCHWEIZ:
BEI SEINEM ERSTEN ÖFFENTLICHEN AUFTRETEN
IN DER SYNAGOGE VON NAZARETH LIESS
JESUS SICH DIE SCHRIFTROLLE GEBEN, UM
DEN FÜR DEN BETREFFENDEN SABBAT VORGESCHRIEBENEN JESAJA-TEXT VORZULESEN.
ER SCHLOSS MIT DEN WORTEN:
«HEUTE IST DIESE SCHRIFT ERFÜLLT
VOR EUREN OHREN!»
Unglauben, sondern wurde stark durch
den Glauben, indem er Gott die Ehre gab
und völlig überzeugt war, dass er [Gott]
das, was er verheissen hat, auch zu tun
vermag.» Glauben und Gehorsam haben
Wunderbares zur Folge: «Abraham aber
glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde
ein Freund Gottes genannt» (Jak 2,23).
Gott, der die Quelle der Wahrheit ist,
kann unmöglich etwas Unwahres sagen, darum sagt Er auch von sich: «Ich
bin der Weg und die Wahrheit und das
Leben!» (Joh 14,6). Und Paulus hält fest:
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H ung …
Einlad
Samuel Rindlisbacher
spricht in
DillenburgNanzenbach
Evangelische Kirche, Vorm Hübschbeul,
DE 35690 Dillenburg-Nanzenbach
So. 31.01.2016, 09.30 Uhr
Thema: Wir predigen
Christus! (1.Kor 2,2)
Immer auf dem neusten Stand:
www.mnr.ch
30 Nachrichten aus Israel | 1/2016
«Denn so viele Verheissungen Gottes es
gibt – in ihm ist das Ja, und in ihm auch
das Amen, Gott zum Lob durch uns!»
(2.Kor 1,20).
Bei Seinem ersten öffentlichen Auftreten in der Synagoge von Nazareth liess
Jesus sich die Schriftrolle geben, um
den für den betreffenden Sabbat vorgeschriebenen Jesaja-Text vorzulesen. Er
zitierte: «Der Geist des Herrn, des Herrschers, ist auf mir, weil der Herr mich
gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft
zu verkünden; er hat mich gesandt, zu
verbinden, die zerbrochenen Herzens
sind, den Gefangenen Befreiung zu
verkünden und Öffnung des Kerkers
den Gebundenen, um zu verkündigen
das angenehme Jahr des Herrn …» (Jes
61,1-2). Mitten im zweiten Vers brach
Er ab, weil die Fortsetzung «und den
Tag der Rache unseres Gottes» noch in
der Zukunft lag. So schloss Er mit den
Worten: «Heute ist diese Schrift erfüllt
vor euren Ohren!» (Lk 4,21). Kürzer
und präziser ging es nicht! Israel gelten die grössten Verheissungen! Petrus
rief seinen Judengenossen zu: «Euch
gilt die Verheissung und euren Kindern
und allen, die ferne sind, so viele der
Herr, unser Gott, herzurufen wird» (Apg
2,39). Und Paulus schreibt: «Er hat uns
das Geheimnis seines Willens bekannt
gemacht, entsprechend dem Ratschluss
seines Wohlgefallens, den er gefasst hat
in ihm, zur Ausführung in der Fülle der
Zeiten: alles unter einem Haupt zusammenzufassen in dem Christus, sowohl
was im Himmel als auch was auf Erden
ist» (Eph 1,9-10).
Israel war privilegiert, die Verheissungen
Gottes unmittelbar zu bekommen. Darum seine Freude an der Thora, die
am Simchat-Thora-Fest zum Ausdruck
kommt. Dies trotz der bis heute vorhandenen Blindheit. Doch bedenken wir:
«Überhebe dich nicht gegen die Zweige!
Überhebst du dich aber, so bedenke:
Nicht du trägst die Wurzel, sondern die
∎
Wurzel trägt dich!» (Röm 11,18).
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NORBERT LIE TH
Die Pastoralbriefe
Kann ein einzelner Mann eine lokale Gemeinde leiten? Muss man verheiratet
sein, um Gemeindeältester zu werden? Dürfen Frauen keinen Schmuck tragen und werden sie nur erlöst, wenn sie Kinder zur Welt bringen? Wie soll
man mit Sektierern in der Gemeinde umgehen?
Das sind nur einige der vielen Fragen, die in den sogenannten Pastoralbriefen aufgeworfen und die von Paulus, inspiriert durch den Heiligen Geist, autoritativ und verbindlich beantwortet werden. Gottes Ansichten zu diesen
Fragen können durchaus überraschen. Sie sind nicht immer «politisch korrekt», aber stets die bestmögliche Antwort auf Problemfragen für örtliche
Gemeinden.
Auf leicht verständliche und lebensnahe Art und Weise legt Norbert Lieth die
Aussagen der beiden Timotheusbriefe und des Titusbriefes Vers für Vers aus,
verliert dabei nie den Gesamtkontext aus dem Blick und zeigt immer wieder
auf, worauf der Heilige Geist in den Gemeinden des lebendigen Gottes den
Schwerpunkt legt.
Wer im persönlichen Glaubensleben weiterkommen will und dazu die Bibel
besser verstehen lernen möchte, bekommt mit diesem Buch eine entscheidende, christus-zentrische Hilfe in die Hand, der die Heilige Schrift allein zugrunde liegt.
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MARK HITCHCOCK
101 Antworten auf die meistgestellten
Endzeitfragen
«Das Ende ist nahe!» Oder? «Der Antichrist lebt heute schon!» Oder nicht?
«Bald wird die Gemeinde entrückt und ganz bestimmt nicht in die Zeit der
Bedrängnis kommen!» … Richtig, oder?
Wenn es um Endzeitfragen geht, herrscht oft Verwirrung vor. Prediger ziehen
mit ausgeklügelten Grafiken durchs Land und teilen ihre diversen Theorien zur
Offenbarung und anderen prophetischen Büchern der Bibel mit. «Natürlich»,
sagen einige, «symbolisiert Babylon die USA». Doch dann erklären andere:
«Nein, nein, Babylon steht für die römisch-katholische Kirche» … oder «die
europäische Union» … oder «ein buchstäbliches Babylon, das im Irak wiederaufgebaut werden soll» … Wer hat nun recht?
Bibellehrer Mark Hitchcock führt seine Leser behutsam durch das prophetische Wort, untersucht sorgfältig die entsprechenden Bibelstellen und bietet
mit seinen leicht verständlichen Erklärungen eine ausgewogene Perspektive
auf das, was kommen soll.
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