Illertisser Forum für Garten und Landschaft am 18. November 2015 im Museum der Gartenkultur »Das geheime Leben der Pflanzen« …und was wir Menschen damit zu schaffen haben… 08:30 Uhr Begrüßung und Einstimmung durch Dieter Gaissmayer Moderation: Prof. Dr. Ludwig Fischer 09.00 – 9.45 Uhr Viel mehr als »Blümchen und Bienchen« – Michael Schwerdtfeger Schon vor unserer Haustür begeistern uns Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und andere heimische Insekten. Aber ›global betrachtet‹ hat die Bestäubungsökologie noch viel mehr zu bieten: Kolibris und Nektarvögel, Fledermäuse, Nektar-, Pollen- Öl und Parfümblumen, Täuschblumen und andere Spezialitäten. Eine Weltreise durch die schillernde Welt der Blütenökologie. Dr. Michael Schwerdtfeger geboren 1964 im plattdeutschen Flachland zwischen Weser und Lüneburger Heide, aufgewachsen in einer Mietskaserne, träumte er von Sielmann und Grzimek, von Abenteuern mit Pflanzen und Tieren in fremden Ländern und davon, Zoodirektor zu werden (hinterher sind’s dann die Pflanzen geworden!). Später Umzug der Eltern in Haus mit Garten, Gewächshaus und Teich... da gab’s kein Halten mehr. Studium der Biologie in Göttingen mit Schwerpunkt Botanik, dann ›zur rechten Zeit am rechten Ort› — seit 1993 Kustos des Alten Botanischen Gartens in Göttingen. Viele naturkundliche Reisen nach Südeuropa, auf die Kanaren, nach Mittel- und Südamerika. Begeisterter Pflanzenkenner, Gärtner, Terrarianer, Dozent und ›Vollblutbiologe‹. 10.15 – 11.15 Uhr Symbolik und Brauchtum um Pflanzen – Thomas Janscheck Von Anfang an scheinen Mensch und Pflanze eng aufeinander bezogen zu sein. Geradezu als Ursymbol taucht die Pflanze und insbesondere der Baum in den Religionen auf. Neben der Betrachtung des bloßen Nutzens gibt es auch einen facettenreichen Zugang zu den Pflanzen über Symbolik, Bräuche und Geschichten. Der Referent gibt uns einen Einblick über diese ausdrucksstarke Beziehung des Menschen zu Pflanzen in Religion und Symbolik und stellt uns vor, welche tiefere Bedeutung einige Bräuche mit Pflanzen hatten. mg, Museum der Gartenkultur 1 Thomas Janscheck Nach Gärtnerlehre Studium des Gartenbaus an der FH Weihenstephan. Danach Qualitäts- und Nachhaltigkeitsbeauftragter im Hopfenbau. Veröffentlichungen, Vorträge und Seminare zu gartenfachlichen und volkskundlichen Themen um Garten und Natur, Autor der Reihe ›Von Baum zu Baum‹, Multiplikatorenschulungen für Gartenpädagogik. 11.15 – 12.15 Uhr Zwischen Gartenbuddha und Kräuterschnecke: Die geheime Welt des Gartens – Jörg Pfenningschmidt Warum bekommt der Mensch Angst, wenn Pflanzen wachsen, und jammert, wenn sie eingehen? Warum schneidet er fluchend Gehölze kaputt, die gar keinen Schnitt brauchen? Warum sollte der Ausdruck »die Seele baumeln lassen«, sofort unter Strafe gestellt werden? Warum haben Kinder im Garten nichts zu suchen? Wie ruiniert man dauerhaft und preisgünstig seinen Rasen? Sind Sie ein Aspektbildner oder reicht´s nur zur Begleitstaude? Dieser Vortrag gibt endgültige Antworten auf diese und andere brennende Fragen. Jörg Pfenningschmidt Geboren und aufgewachsen in Hamburg. Hat in seiner Jugend jegliche Arbeiten im Garten seiner Eltern gehasst. Studium der Geschichte und Literaturwissenschaft und anschließend Arbeit im Verlag. Seit 1993 eigener Garten im Norden Hamburgs, in dem eine ungebremste Pflanzen-Sammelei ausgelebt wird. Seit 1998 selbständig mit der Firma Naturdesign, Planung und Anlage von Staudengärten, hauptsächlich in privaten Gärten, aber auch im öffentlichen Grün. Seit 2005 Artikel und Kolumnen über Pflanzen und Garten, erst für ›Blätterrauschen‹ (Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur), dann ›Kraut und Rüben‹, ›Onze Eigen Tuin‹ und ›Gartenpraxis‹. 12.15 – 14.00 Uhr Mittagspause Es gibt einen Eintopf mit „Albleisa“ — vegetarisch und fleischlich. Zudem besteht die Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung ›Scharfe Sachen – Die Geschichte der gärtnerischen Schneidegeräte‹ Unter dem Motto »Was tut sich bei uns auf der Illertisser Jungviehweide« können Sie an einer Führung durch die Museumsgärten und die Pflanzenquartiere der Staudengärtnerei teilnehmen. Außerdem: Tomatensaatgut von Michael Schick, skurrile Samen von Eckehard Schautz mg, Museum der Gartenkultur 2 und Efeublattmusik 14.00 – 15.00 Uhr »Saatgut ist Allgemeingut! « – Christiane Lüst …das ›geheime‹ Treiben der Saatgutkonzerne, und was wir dagegen unternehmen können. VEN, Arche Noah, Pro Specie Rara, Bingenheimer Saatgut, Dreschflegel, die GLS-Bank & Co. entfalten Mut machende Aktivitäten, um dieser Entwicklung entgegenzutreten. »Jeder Einzelne kann etwas tun« - dies lebt und zeigt auch die Gautinger Umweltaktivistin und Sozialpädagogin Christiane Lüst. Christiane Lüst betreibt in Gauting ein Umweltzentrum und Fairtrade-Café. Neben ihrer Erwachsenen-, Jugend- und Kinder-Bildungsarbeit, neben Vorträgen und Filmgesprächen zu Themen wie Umwelt, Klimaschutz, Menschenrechte, Fairer Handel, Gentechnik und Landwirtschaft arbeitet sie seit 2001 als Berichterstatterin dem UNMenschenrechtsausschuss in Genf zu. Sie hat mit NGOs aus verschiedensten Ländern und alternativen Nobelpreisträgern wie Percy Schmeisser und Vandana Shiva Berichte über die Folgen der Agrogentechnik auf die Umwelt und die Menschen vor Ort beim UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte eingereicht und persönlich vorgetragen. (Der Ausschuss) Die UN hat aufgrund dessen die Agrogentechnik mit ihren Auswirkungen als Menschenrechtsverletzung anerkannt und bereits in vielen dieser Fälle die Regierungen aufgefordert, dagegen tätig zu werden, Kleinbauern und das Saatgut vor den Konzernen zu schützen. Mit ihrem Netzwerk "Aktion GEN-Klage", dem sich mittlerweile weltweit über 60 Organisationen angeschlossen haben, versucht sie auf juristischem Weg den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen sowie deren Import als Futtermittel, in Nahrungsmitteln, als Blumen usw. zu stoppen. Auch hier bisher mit Erfolg. Das drohende Freihandelsabkommen wird ein Dammbruch - im wesentlichen versuchen gerade die Gen-Konzerne darüber nun im großen Stil in Europa Fuß zu lassen, nachdem sie anderweitig großteils gescheitert sind. Bereits jetzt hat im vorauseilenden Gehorsam Bundesagrarminister Schmidt den ersten Genraps zum Anbau zugelassen, der sogar noch nicht einmal auf EU-Ebene erlaubt wurde. »Das ist ein erstes Zeichen, dass die Politik alles dransetzen wird, dass das Freihandelsabkommen und damit der Genanbau in Europa in großem Stil kommt». Christiane Lüst wird uns über ihre Arbeit und Aktivitäten berichten und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. mg, Museum der Gartenkultur 3 15.00 – 16.00 Uhr »Michas geheime Lieblingspflanzen« – Michael Münch Schöne kulturwürdige Unkräuter, Pseudounkräuter, Quasiunkräuter und die kleinen, unscheinbaren, die grünen und unsichtbaren Stauden, deren Schönheit man erst beim genauen Betrachten erkennt. Ein kunterbunter Mix – mit dabei sind Scrophularien, Kickxia, Boehmeria und andere Brennesselgewächse, Taraxacum und viele andere mehr. Michael Münch Schon immer Staudengärtner. Nach über 20 Jahren in verschiedenen Staudengärtnereien hat es ihn in den botanischen Garten nach Wien verschlagen, wo er für das System zuständig ist. 16.30 – 17.30 Uhr »Geschichten Geschichten aus der Grünen weiten weiten Welt« – Michael Schwerdtfeger Mord und Totschlag im Pflanzenreich, Wandelnde Blätter und Lebende Steine, Begegnungen mit Pachamama, und: kein Sex ist auch keine Lösung! Dr. Michael Schwerdtfeger öffnet seine Exkursionskiste: Überraschendes und Originelles, Abgefahrenes und Albernes aus der Grünen weiten Welt. Illertisser Forum 2015 In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur (www.gartengesellschaft.de), der Gartenpraxis (www.gartenpraxis.de) und der Baumschule Wörlein (www.woerlein.de) Teilnahmegebühr: 85,- €, - ermäßigt 65,- € (auch Mitglieder der Gartengesellschaft und Förderer der Stiftung Gartenkultur). In der Gebühr enthalten sind der Linseneintopf zu Mittag sowie der Eintritt ins Museum der Gartenkultur. Anmeldung und Bezahlung: Bezahlung Nach Ihrer Anmeldung per E-Mail ([email protected]) postalisch (Stiftung Gartenkultur, Jungviehweide 1, 89257 Illertissen) telefonisch (über Staudengärtnerei Gaissmayer: 07303/7258) erhalten Sie eine Anmeldebestätigung. Eine Rechnung stellen wir Ihnen gerne aus. mg, Museum der Gartenkultur 4 Bezahlen Sie bitte den in der Anmeldebestätigung ausgewiesenen Betrag bis 30. Oktober 2015 auf das Konto der Stiftung Gartenkultur bei der Sparkasse Neu-Ulm / Illertissen, Stichwort: Forum 2015 IBAN DE66 7305 0000 0441 1989 75 BIC BYLADEM1NUL Herzlichen Dank. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! www.stiftung-gartenkultur.org mg, Museum der Gartenkultur 5
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