Geschäftsanbahnung Polen

GESCHÄFTSANBAHNUNG POLEN
Der Markt für Bahntechnik in Polen
Durchführer:
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Das Bundesministerium für Wirtschaft und
Öffentlichkeitsarbeit
Energie ist mit dem audit berufundfamilie®
11019 Berlin
für seine familienfreundliche Personalpolitik
www.bmwi.de
ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von
der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative
der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen.
Text und Redaktion
Dreberis GmbH
Heinrich-Zille Straße 2
01219 Dresden
Tel. +49 351 862643-0
Fax +49 351 862643-10
E-Mail [email protected]
Gestaltung und Produktion
Dr. Markus Reichel
Pawel Kulbinski
Stand
30.4.2015
Bildnachweise:
Wikimedia Commons
Die Studie wurde im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für
das Projekt Geschäftsanbahnung Polen (Branche Bahntechnik) erstellt und
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die
Zielmarktanalyse steht der Germany Trade & Invest GmbH sowie geeigneten
Dritten zur unentgeltlichen Verwertung zur Verfügung.
Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen
erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit,
Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden
materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der
dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet
der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob
fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen
erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit,
Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden
materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der
dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet
der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob
fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
Inhalt
1. Management summary ....................................................................................................................................................................1
1.1 Bahn................................................................................................................................................................................................1
1.2 Straßenbahn ....................................................................................................................................................................................2
2. Landesüberblick ...............................................................................................................................................................................3
2.1
Geografie und Bevölkerung ....................................................................................................................................................4
2.2
Politisches System ..................................................................................................................................................................4
2.3
Soziale Situation und Arbeitsmarkt ........................................................................................................................................5
2.4
Wirtschaftliche Situation ........................................................................................................................................................6
2.5
Investitionsklima.....................................................................................................................................................................9
2.6
Außenhandel und Importbestimmungen ...............................................................................................................................11
2.7
Polen in der EU .....................................................................................................................................................................14
2.8
Historische Entwicklung des Bahnsektors ............................................................................................................................15
3.
Rechtliche Rahmenbedingungen des Bahnmarktes in Polen .......................................................................................17
3.1
Wesentliche strategische Dokumente ...................................................................................................................................17
3.2
Aktueller Rechtsstand ...........................................................................................................................................................17
3.3
Geplante Änderungen ...........................................................................................................................................................18
3.4
Regulatorische und Kontrollinstitutionen .............................................................................................................................19
4.
Entwicklung, aktuelle Struktur und Organisation des Bahnmarktes..........................................................................21
4.1
Netzstruktur und Netznutzung ..............................................................................................................................................21
4.1.1
Ausgangssituation...............................................................................................................................................................21
4.1.2
Betrieb der Bahninfrastruktur..........................................................................................................................................28
4.1.1
Modernisierung der Bahninfrastruktur ............................................................................................................................29
4.1.1
Informatisierungsprozess ..................................................................................................................................................30
4.2
Personenverkehr ...................................................................................................................................................................31
4.2.1
Entwicklung und Struktur des Personenverkehrs ..........................................................................................................31
4.2.2
Betreiber .............................................................................................................................................................................33
4.2.3
Markttrends .........................................................................................................................................................................37
4.3
Güterverkehr .........................................................................................................................................................................38
4.3.1
Entwicklung und Struktur der Gütertransporte ............................................................................................................38
4.3.2
Eisenbahn-Transportunternehmen ..................................................................................................................................40
4.3.3
Markttrends .........................................................................................................................................................................42
4.4
Straßenbahn, U-Bahn.........................................................................................................................................................43
4.4.1
Status-Quo und Entwicklungsperspektiven des ÖPNV in den Städten .......................................................................44
4.4.2
Strassenbahn und Metro-Infrastruktur ............................................................................................................................45
4.4.3
Städtische Transportunternehmen – Fahrmaterial .......................................................................................................47
Geschäftsanbahnung Polen
2
5.
Die polnische Bahntechnikindustrie ................................................................................................................................50
6.
Wesentliche Investitionsmaßnahmen im Rahmen der EU-Förderprogramme ..........................................................52
6.3
Bahninfrastruktur ...............................................................................................................................................................52
6.4
Fahrzeuge..............................................................................................................................................................................55
6.5
Städtischer schienengebundener Transport ...........................................................................................................................55
7. Empfehlungen für den Markteintritt/Geschäftspraktische Hinweise ....................................................................................56
7.1
Marktbewertung ....................................................................................................................................................................56
7.1.1
Bahninfrastruktur ...............................................................................................................................................................56
7.1.2
Bahnverkehr ........................................................................................................................................................................57
7.1.3
Straßenbahnen und U-Bahn ..............................................................................................................................................58
7.1.4
Bahnfuhrpark ......................................................................................................................................................................58
7.1.5
Übergreifende Herausforderungen ..................................................................................................................................58
7.2
Empfehlungen .......................................................................................................................................................................59
7.3
Ausschreibungen und Ausschreibungspraxis ........................................................................................................................59
7.3.1
Vergabeverfahren ..............................................................................................................................................................60
7.4
Allgemeine Hinweise zu Geschäftspraktiken .......................................................................................................................62
8. SWOT-Betrachtung .........................................................................................................................................................................63
9. Ansprechpartner ............................................................................................................................................................................64
9.1
Besteller und Operatoren .................................................................................................................................................64
9.2
Wesentliche Infrastrukturunternehmen – Projektierung, Bau, Steuerung ...............................................................75
9.3
Wesentliche Unternehmen im Bereich Fahrmaterial – Produktion, Instandhaltung, Sublieferanten ..................77
10. Verbände .........................................................................................................................................................................................81
11. Messen, Konferenzen, Medien .....................................................................................................................................................83
12. Weitere relevante Stellen ............................................................................................................................................................86
13. Wesentlicher Rechtsrahmen im Bahnsektor ..............................................................................................................................90
Geschäftsanbahnung Polen
1.
1
Management summary
Die Infrastruktur des SPNV und des Bahntransports ist in Polen gut entwickelt, wodurch sie Grundlage für das Bestehen eines großen
Marktes schafft. Jedoch haben die Investitionsvernachlässigungen in Zeiten des Sozialismus einen schlechten technischen Zustand
bewirkt, gleiches gilt für den Fuhrpark.
Durch die Ausgliederung von Betreibergesellschaften aus der PKP Polskie Linie Kolejowe SA. und den Markteintritt anderer Gesellschaften von Selbstverwaltungen und Privatunternehmen wurde der Mark für Bahntransporte geschaffen. Dieser Markt zeichnet sich
im Segment des Warentransports durch starke Konzentration aus, jedoch besteht und entwickelt sich auf ihm Konkurrenz. Ein Problem für die Entwicklung des Bahnmarktes ist das Segment des Passagiertransports, wo im überregionalen und internationalen Transport eine Gesellschaft aus der PKP-Gruppe eine monopolistische Position inne hat und im Bereich der Regionaltransporte eine andere
Gesellschaft, die aus der PKP-Gruppe entstanden ist. Die Entwicklung dieses Marktes wird durch Barrieren für den Eintritt und die
schlechte finanzielle Verfassung der Gesellschaften gebremst.
Eine solche Situation hat eine niedrige Qualität der Leistungen zur Folge und beschränkt die Konkurrenzfähigkeit des Bahntransports
im Verhältnis zu anderen Zweigen des Transports.
Analoge Probleme - schlechte Qualität der Infrastruktur und des Fuhrparks sowie schwache Konkurrenzfähigkeit - betreffen den
Schienentransport in den Ballungsräumen.
Die Entwicklung des Schienentransports hat eine wachsende Bedeutung zur Lösung von Transportproblemen auf der Ebene des Landes, der Regionen und der Ballungsräume.
Die Entwicklung dieses Transportzweigs erfordert weitere Investitionen über viele Jahre hinweg. Das schafft einen Investitionsmarkt
mit einem Wert von mehreren Milliarden PLN (Polnische Währung Złoty) jährlich. Diesem Markt wird ein Geldfluss sowohl aus
inländischen als auch aus EU-Mitteln zu Gute kommen.
Auf dem Markt des Bauwesens für Infrastruktur sowie auf dem Markt der Instandsetzungsunternehmen und Lieferanten des Fuhrparks bestehen starke polnische Unternehmen, die fähig sind, erfolgreich auf dem europäischen Markt zu konkurrieren. Diese Unternehmen arbeiten in ihrem Streben nach Vergrößerung der Effektivität ihres Handelns mit Lieferanten von Materialien, Vorrichtungen
und Subsystemen zusammen, deren Angebot attraktiv im Hinblick auf den Preis und für sie wichtige technische Parameter ist.
Die Praxis der Anwendung des Öffentlichen Ausschreibungsrechts bewirkt, dass das wichtigste Kriterium für die Auswahl des Lieferanten der Preis ist. Der Konservatismus des Personals bewirkt, dass es nicht leicht ist, mit einem neuen Produkt auf diesen Markt zu
treten.
Im Hinblick auf den Verlauf des Investitionsprozesses in Polen ist es wesentlich, für die Kommunikation und Verbreitung von Wissen über spezifische Produkte unter Projektanten zu sorgen.
Der Markt für Schienentransport wird sich in den kommenden Jahren weiter stark entwickeln. Die Unternehmen, die auf ihm in der
nächsten Zeit bestehen, haben große Chancen eine gute Position einzunehmen und viele Jahre auf dem wachsenden Markt präsent zu
sein.
1.1 Bahn
Im Bahnsektor sind mittelfristig folgende Tendenzen zu erwarten:




Weitere Zunahme von Investitions- und Instandhaltungsausgaben in das Streckennetz der PKP PLK SA
Zunahme von „Revitalisierungsprojekten“, die darauf abzielen stillgelegte Strecken wieder Instand zu setzen.
Der Bau neuer Strecken wird von geringerer Bedeutung ein.
Interregionale Linien stehen im Fokus. Rein regionale Verbindungen genießen geringe Aufmerksamkeit bzw. drohen gar stillgelegt zu werden.
Geschäftsanbahnung Polen




Der Preis wird trotz aller Bemühungen entscheidend bei Ausschreibungen sein. Im Bereich der Baumaschinen dürfte die Effizienz
bzw. Ergiebigkeit ein stärkerer Faktor werden.
IT-Systemtechnik dürfte eine wachsende Nachfrage erfahren, insbesondere das ERTMS-System.
Vor allem im Regionalverkehr wird der Fuhrpark erweitert. Dieser dürfte allerdings von Gebrauchtfahrzeugen geprägt sein.
Modernisierungsleitungen für den Fuhrpark werden weiterhin stark nachgefragt.
1.2 Straßenbahn
Im Straßenbahnsektor werden mittelfristig folgende Tendenzen erwartet:





2
Die Modernisierung des bestehenden Gleisnetzes. Hierbei insbesondere Schallschutzmaßnahmen und Gleisverlegungen sowie
damit verbundene Modernisierungen von Haltestellen an Knotenpunkten.
Die Modernisierung des Fuhrparks dürfte in Zukunft stärker steigen. Der Mangel an Niederflurwagen dürfte in den nächsten 10
bis 20 Jahren beseitigt sein.
Modernisierungsmaßnahmen am bestehenden Fuhrpark dürften abnehmen. Zudem ist der Markteintritt hier schwierig, da Polen
über zahlreiche Betriebe in diesem Bereich verfügt.
Der Bereich der IT-Technik (Passagierinformationssysteme, GPS-Ortung etc.) bietet enormes Wachstumspotenzial, zumal die
bisherigen Bemühungen in diesem Bereich eher den Charakter von Pilotprojekten aufzeigen.
Für Zulieferbetriebe bietet der polnische Markt große Chancen, da Polen selber eine Vielzahl von Herstellern von Straßenbahnen
(und Zügen) beheimatet. Zudem sind internationale Akteure (z.B. Bombardier) mit zahlreichen Werken vertreten.
Geschäftsanbahnung Polen
2.
Landesüberblick
Ländername: Republik Polen (Rzeczpospolita Polska)
Lage und Klima: Nord-Süd zwischen Ostsee, Riesengebirge und Beskiden, Ost-West zwischen Oder/Neiße und Bug, Gemäßigtes Übergangsklima
Fläche: 312.679 km2
Hauptstadt: Warszawa (Großraum) mit circa 1,7 Millionen Einwohnern
Bevölkerung: 38,5 Mio. (30.06. 2014), 123 Einwohner pro km2, Zuwachsrate: 0%
Landessprache: Polnisch
Religionen / Kirchen: (Stand 2011) Katholiken (33,7 Millionen), Orthodoxe (156.000), Zeugen Jehovas (137.000), Lutheraner (71.000), Reformierte, Methodisten, Altkatholiken, Juden, Muslime
Nationaltag: 1) 3. Mai (erste polnische Verfassung 1791); 2) 11. November (Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1918)
Regierungsform: Parlamentarische Demokratie (Zweikammerparlament) und Präsident mit (eingeschränkten) exekutiven
Vollmachten
Staatsoberhaupt: Staatspräsident Bronisław Komorowski, seit 06.08.2010
Regierungschef: Ministerpräsidentin Ewa Kopacz, früher Sejm-Marschallin, Bürgerplattform (PO), Amtsantritt September
2014.
Verwaltungsstruktur: Zentralverwaltungssystem mit Elementen von regionaler/örtlicher Selbstverwaltung, 16 Wojewodschaften, 379 Kreise, 2478 Gemeinden
Mitgliedschaft in internationalen Organisationen: Polen ist Mitglied in über 350 internationalen/supranationalen Organisationen, u. a. Vereinte Nationen, EU, NATO, OSZE, OECD, WTO, Europarat, Weltbank, ILO, IMF, EZB, UNESCO, FAO,
UNICEF, WHO, UNHCR, ITU, GATT, WMO, UPU, ICAO, IMO, UNCTAD, UNDP, UNIDO, WIPO, UNEP, IFC, IAEA,
EBRD, EURATOM, ESA, Ostseerat, IRENA etc.
Bruttoinlandsprodukt: 409 Milliarden Euro (2014).
Reales Wachstum: 3,3 Prozent (2014).
BIP pro Kopf: : 10.063 Euro (2013)
Wechselkurs: 1 Zloty (PLN) = 0,24 EUR; 1 EUR = 4,19 Zloty (Jahresdurchschnitt 2014)
3
Geschäftsanbahnung Polen
2.1
4
Geografie und Bevölkerung
Abbildung 1: Karte Polens
Die Republik Polen ist ein Staat in Mitteleuropa, der mit einer Fläche von
312 684 km² etwas kleiner als die Bundesrepublik Deutschland ist. Das
Land grenzt im Norden an die Ostsee und an das russische Verwaltungsgebiet Kaliningrad, im Nordosten an Litauen, im Osten an Weißrussland
und die Ukraine, im Süden an die Slowakei und die Tschechische Republik und im Westen an Deutschland.
Polen besteht zu rund zwei Dritteln aus Flachland, die Nordpolnische
Tiefebene (auch: Polnisches Tief- und Plattenland) stellt die östliche Fortsetzung des Norddeutschen Tieflands dar. In Richtung Süden schließt sich
ein Hügel- und Bergland an, welches in die Gebirge der Sudeten und der
Westkarpaten übergeht.
Quelle: Wikimedia Commons
Mit rund 38 Millionen Einwohnern hat Polen die achtgrößte Bevölkerungszahl in Europa und die sechstgrößte in der EU. Mit 60,4 % leben die
meisten Menschen in den Städten. Die größte Stadt mit ca. 1,7 Mio. Einwohnern ist die Hauptstadt Warszawa, gefolgt von Kraków (759 000),
Lodz (711 000), und Wrocław (632 000). Die Bevölkerungsstruktur ist
relativ homogen, 98 % aller Staatsangehörigen sind Polen. Fast 50 % der
Bevölkerung ist jünger als 35 Jahre. Offizielle Landessprache ist Polnisch,
jedoch werden als Geschäftssprachen auch Englisch und teilweise Deutsch
gesprochen.
2.2 Politisches System
Die Republik Polen ist eine parlamentarische Demokratie, die auf der Verfassung von
1997 beruht. Das politische System besteht aus dem Parlament/Nationalversammlung
(Sejm und Senat), dem Ministerrat, dem Staatspräsidenten und dem Ministerpräsidenten.
Abbildung 2: Ministerpräsidentin
Ewa Kopacz
Das Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, der aller 5 Jahre direkt vom Volk gewählt
wird. Seit 2010 bekleidet Bronisław Komorowski dieses Amt. Er kann nur einmal wiedergewählt werden und ernennt den Ministerpräsidenten als Regierungschef für 5 Jahre.
Dieser und der Ministerrat bilden die Exekutive im politischen System des Landes. Der
Ministerpräsident repräsentiert das Land nach außen und bildet die letzte Instanz für
Gesetzesentwürfe. Ewa Kopacz ist seit September 2014 Ministerpräsidentin Polens.
Der Sejm, der in unterschiedlichen Formen seit 1493 besteht, ist eines der ältesten Parlamente der Welt. Mit 460 Abgeordneten vertritt er zusammen mit dem Senat, der aus 100
Mitgliedern besteht, die Legislative. Die Abgeordneten beider Kammern werden alle vier
Jahre gewählt.
Die wichtigsten politischen Parteien sind die liberale „Bürgerplattform“ (PO), die rechtskonservative „Bewegung für Recht und Gerechtigkeit“ (PiS), die Polnische Volkspartei
(PSL) und das Bündnis der Demokratischen Linken (SLD). Die Parteien haben sich in
den 1990er Jahren aus der früheren Solidarność-Bewegung und der postkommunistischen
Quelle: Wikipedia
Geschäftsanbahnung Polen
5
Partei herausgebildet.
Die Schwerpunkte der Innenpolitik liegen auf den Reformen, die das Land im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig machen
und erhalten sollen. Zudem ist Polen ist in 16 Verwaltungsgebiete (Wojewodschaften) mit weit reichenden Selbstbestimmungsrechten untergliedert, die ebenfalls in 379 Kreise (powiaty) und 2.478 Gemeinden (gminy) aufgeteilt sind.
2.3 Soziale Situation und Arbeitsmarkt
Polen ist seit jeher durch die weiten Flächen im Osten des Landes durch die Landwirtschaft geprägt. Auch heute lebt ein Großteil der
Bevölkerung noch immer auf dem Land, obwohl in den letzten Jahren ein deutlicher Zustrom in die Städte zu verzeichnen war. Dabei
werden die Unterschiede zwischen Stadt und Land immer größer.
In Städten wie Warszawa, Kraków und Gdańsk steigt der Lebensstandard deutlich an und ist kaum mehr von anderen westeuropäischen Metropolen zu unterscheiden. Allerdings gibt es klare Entwicklungsunterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen. Für einen Großteil der Landbevölkerung gestaltet es sich schwierig, Arbeit in den Städten aufzunehmen. Als Gründe können
hierfür das geringe Angebot an preiswertem Wohnraum in den Städten sowie eine teileweise noch immer schlechte regionale Infrastruktur angeführt werden.
Die Arbeitslosenrate in Polen ist insgesamt im internationalen Vergleich relativ hoch. Obwohl das Land von der Wirtschafts- und
Finanzkrise ab 2007 weitgehend verschont worden ist, verbleibt die Arbeitslosenquote auf relativ hohem Niveau, ist jedoch vergleichbar mit dem Durchschnitt aller EU28-Staaten. Besonders Jugendliche unter 25 Jahren und ältere Menschen haben es auf dem
polnischen Arbeitsmarkt schwer. In diesen Bevölkerungsgruppen ist die Arbeitslosigkeit besonders hoch.
Insgesamt lässt sich allerdings feststellen, dass sich das Land durch seine gut ausgebildeten und hoch qualifizierten Arbeitskräfte
auszeichnet. Der Anteil der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren mit Hochschulabschluss liegt bei 18 %, was relativ hoch ist im
Vergleich z. B. zu Deutschland mit 13 %. Derzeit werden in Polen 1,9 Mio. Studenten an insgesamt 461 Hochschulen, Universitäten
und angesehenen Medizinischen Hochschulen ausgebildet, in Deutschland waren es 2013 knapp 2,5 Mio., allerdings bei einer doppelt
so großen Bevölkerungsanzahl.
Des Weiteren liegen die Arbeitskosten in Polen noch unter dem EU-Durchschnitt. Der Durchschnittslohn im Sektor der Unternehmen
lag im Dezember 2014 bei 4.379 PLN – ca. 1000 Euro. Generell betragen die Lohnkosten in Polen nur 1/3 des EU-Durchschnitts,
deutlich niedriger als in Deutschland, niedriger als in Portugal oder Tschechien, vergleichbar mit den Kosten in Ungarn und höher als
in Bulgarien oder Rumänien.
Tabelle 1: Arbeitskosten je Stunde in EUR
Land/Jahr
2013
EU 28
23,7
Deutschland
31,3
Spanien
21,1
Portugal
11,6
Tschechische Republik
10,3
Slowakei
8,5
Polen
Ungarn
7,6
7,4
Quelle: Eurostat
Allerdings ist hinzuzufügen, dass insbesondere in den Branchen IT, Telekommunikation sowie Bankenwesen und anderen privaten
Wirtschaftszweigen derzeit die Löhne verhältnismäßig stark steigen, um die Abwanderung gut ausgebildeter Arbeitskräfte ins Ausland zu verhindern. Zudem können sich die Einkommen im Durchschnitt regional sehr stark voneinander unterscheiden. Zum Beispiel beträgt der monatliche Bruttolohn in der Region Ermland-Masuren 3.317 PLN (ca. 780 Euro), was ca. 2/3 des durchschnittli-
Geschäftsanbahnung Polen
6
chen Lohnes im Ballungsgebiet Warszawa (Region Masowien) ausmacht. Dort liegt der durchschnittliche Verdienst bei 4.769 PLN
(ca. 1.130 Euro).1 Des Weiteren hängt das Einkommen auch von Wirtschaftssektor ab: Bspw. erhalten die in der Privatwirtschaft
tätigen und meist gut gebildeten Unternehmer und Arbeitnehmer durchschnittlich ein höheres Einkommen als die unterdurchschnittlich bezahlten Beamten des öffentlichen Sektors, der Pensionäre sowie Landwirte, die häufig auf Subventionen angewiesen sind.2
Abbildung 3: Vergleich der Arbeitslosenquoten in %
20,0
18,0
16,0
14,0
12,0
10,0
8,0
6,0
4,0
2,0
0,0
2005
2006
2007
2008
2009
Europäische Union (28 Länder)
2010
2011
Deutschland
2012
2013
2014
Polen
Quelle: Eurostat
2.4 Wirtschaftliche Situation
Polen verzeichnete in den vergangenen Jahren stets ein positives Wirtschaftswachstum und zeichnet sich daher durch eine stabile
wirtschaftliche Entwicklung aus.3 Das Land ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von 516.128 Mrd. US-$ in 2013 die 22. größte
Volkswirtschaft der Welt und konnte während der Schuldenkrise im Euroraum eine Rezession vermeiden. Es gehört nicht erst seitdem zu einer der Volkswirtschaften mit dem größten Wirtschaftswachstum in Europa. Obwohl sich das wirtschaftliche Wachstum
des Landes 2012 (2,0 %) und 2013 (1,6 %) gegenüber den Vorjahren etwas verringert hatte, liegt es deutlich über dem EUDurchschnitt. Im Jahr 2014 betrug das Wachstum des BIP in Polen 3,3 %.4
Die Wirtschaft Polens hat die Umstellung von Plan- in Marktwirtschaft sehr gut vollzogen. Dazu hat die Liberalisierungs- und Deregulierungspolitik der Regierung seit der demokratischen Wende der 1990er Jahre beigetragen. Dabei wurden öffentliche Gelder um1
2
Hauptstatistikamt Polen (GUS), 2013
Exportbericht Polen, Außenwirtschaftszentrum Bayern, Nürnberg, 2012
3
vgl. zur Beschreibung der wirtschaftlichen Situation insbesondere GTAI (Germany Trade and Invest) 2014
http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2012/11/pub2012112280031111_159160_wirtschaftsdaten-kompakt--polen--november-2014.pdf, 14/15 https://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2015/01/pub201501058004_19571
_wirtschaftstrends---polen--jahreswechsel-2014-15.pdf)
4
http://stat.gov.pl/obszary-tematyczne/rachunki-narodowe/roczne-rachunki-narodowe/produkt-krajowy-brutto-w-2014-rszacunek-wstepny,2,4.html, 05-03-2015
Geschäftsanbahnung Polen
7
strukturiert, z.B. finanzielle Mittel in den Bereichen ineffektiver staatlicher Behörden eingespart und in die wirtschaftliche Entwicklung investiert. Als wichtiger Schritt ist auch die Restrukturierung des Steinkohlebergbaus, der Sektoren Strom, Erdöl, Gas, Hütten-
8
6
4
%
2
0
-2
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
-4
-6
-8
EU (28 Länder)
Deutschland
Polen
wesen, Rüstungsindustrie und Bahntransport anzusehen. Dies wurde mit der Zielsetzung durchgeführt, diese Bereiche wirtschaftlich
und somit unabhängig von der finanziellen Unterstützung des Staates zu machen.
Abbildung 4: Vergleich der BIP-Wachstumsraten
Quelle: GTAI (Germany Trade and Invest)
Die Wirtschaft hat sich in den letzten 20 Jahren von einer landwirtschaftlich und schwerindustriell geprägten zu einer modernen
Dienstleistungsvolkswirtschaft entwickelt. Marktorientierte Industrieproduktion und ein ausgeprägter Tertiärer Sektor bestimmen
fortan die Wirtschaftsstruktur. Besonders Städte im Westen und Südwesten des Landes, wie Wrocław oder die Messestadt Poznań
nahe der Grenze zu Deutschland profitieren von der starken wirtschaftlichen Entwicklung der letzten zwei Jahrzehnte. Außerdem
konzentrieren sich starke Wirtschaftsregionen in den Gebieten um Dreistadt Gdańsk -Gdingen-Sopot an der Ostsee, dem Ballungsgebiet um die Hauptstadt Warszawas sowie im Süden um die Städte Katowice und Kraków. Ca. 1/5 der industriellen Produktion Polens
wird in der Region Oberschlesien mit dem Zentrum Katowice generiert. Die vormals von der Schwerindustrie geprägten südpolnischen Gebiete sowie das ehemalige Textilzentrum Łódź konnten ebenfalls mit der Entwicklung schritthalten. Allerdings existieren in
Polen auch strukturschwache Regionen, die mit unzureichender Infrastruktur, fehlender Wettbewerbsfähigkeit der Gebiete und der
daraus resultierenden hohen Arbeitslosenrate zu kämpfen haben. Dies betrifft hauptsächlich die Regionen nahe der russischen, weißrussischen und ukrainischen Grenze sowie einige nordwestliche Gebiete.5
Voraussetzung für eine positive wirtschaftliche Entwicklung war der Ausbau der Infrastruktur wie des Schienen- und Straßennetzes,
des Telekommunikationssystems oder der Bau von Flughäfen. Damit sollen wirtschaftliche Tätigkeiten und die Ansiedlung von neuen Unternehmen erleichtert und zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein Großteil des Autobahn-, Schnellstraßen- und
Schienennetzes sowie wichtige Flughäfen wurden zur Fußball-Europameisterschaft 2012, welche in Polen zusammen mit der Ukraine
ausgetragen wurde, ausgebaut und modernisiert.
5
Exportbericht Polen, Außenwirtschaftszentrum Bayern, Nürnberg, 2012.
Geschäftsanbahnung Polen
8
Industrie
3,8 %
Abbildung 5: BIP-Entstehung nach Wirtschaftszweigen
6,5%
Handel
24,7 %
Transport, Logistik
Sonstige
19,3 %
Immobilien
4,3 %
19,3 %
5,2 %
5,9 %
6,8 %
26,7 %
freiberufl., wissenschaftliche,
technischen Dienstleistungen
Finanz-,
Versicherungsdienstleistungen
Handel
Bauwirtschaft
Landwirtschaft
Quelle: GTAI
Bei der Finanzierung der Bauvorhaben ist die Unterstützung durch EU-Fördergelder unerlässlich, sodass das Land erheblich vom
Beitritt in die EU im Jahre 2004 profitiert. Ohnehin ist Polen bevorzugtes Förderungsgebiet der Europäischen Union. In der Zeit von
2007 – 2013 flossen ca. 67 Mrd. Euro an EU-Fördergeldern, was den größten Anteil an den gesamten Fördergeldern von insgesamt
307.6 Milliarden ausmacht. Die Unterstützung von Seiten der EU wird sich weiterhin fortsetzen. Dem Land wurde für die die Förderperiode 2014 – 2020 insgesamt 77,6 Mrd. Euro an Kohäsionsmittel bewilligt. 6 Zudem sind im Vergleich zu anderen Ländern Westund Ostmitteleuropas die Auslandsschulden Polens relativ gering, sodass die Bilanzen und Vermögensverhältnisse des Staates und
der Unternehmen im Durchschnitt sehr solide sind. Dies trifft auch auf den Bankensektor zu und somit ist es langfristig gesehen eines
der rentabelsten Bankensysteme Mittel- und Osteuropas. 7
Das Wirtschaftswachstum 2013 wurde hauptsächlich durch die dynamische Außenwirtschaft sowie die steigende Inlandsnachfrage
verursacht. Beide Faktoren werden sich im Laufe des Jahres 2014 weiterhin positiv entwickeln. Im Jahr 2013 stiegen die polnischen
Exporte um 6,5 % und machten einen großen Anteil am Wirtschaftswachstum aus. Der private Konsum kann im Jahr 2013 mit 0,8 %
Zuwachs als moderat bezeichnet werden, wird sich aber in 2014 mit 2,3 % verbessern. Des Weiteren wirkt sich das überdurchschnittliche Lohnwachstum positiv auf die privaten Konsumausgaben aus. Niedrige Zinssätze für Kredite begünstigen außerdem den
Kaufanreiz für die Bürger.8
Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten bei der weltweiten Wirtschaftslage war die Investitionsbereitschaft bei Unternehmen 2013
zurückgegangen, was sich auch auf die Investitionen in Polen auswirkte. Allerdings ist zu erwarten, dass 2014 in Polen mehr Investi-
6
Warum Polen? Ihr Investitionsführer, Botschaft der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland, Abteilung für Handel
und Investitionen, Berlin 2013
7
Polen-Analysen, Deutsches Polen-Institut Darmstadt und Forschungsstelle Osteuropa, Bremen, 2012
8
Wirtschaftstrends Polen - Jahresmitte 2014, Germany Trade and Invest, Bonn, 2014
Geschäftsanbahnung Polen
9
tionen getätigt werden. Bspw. liegen der polnischen Agentur für Information und Auslandsinvestitionen (PAIZ) im 1. Quartal 2014
16 Verträge mit Investoren über Großprojekte vor.9
Um strukturschwache Regionen des Landes besonders zu fördern, wurden einige Gebiete als Sonderwirtschaftszonen ausgewiesen.
Diese zeichnen sich durch besonders günstige Bedingungen für die Geschäftstätigkeit der Unternehmen aus, wie Steuervergünstigungen, verbesserte Infrastruktur oder andere Zuschüsse. Derzeit gibt es 16 Sonderwirtschaftszonen in Polen, in denen sich vor allem
ausländische Investoren ansiedeln sollen. Des Weiteren bestehen zahlreiche Cluster und wissenschaftlich-technische Parks in Polen,
um die Wirtschaft und die Geschäftstätigkeit der Unternehmen in diesen Gebieten zu fördern.
Für dieses und die kommenden Jahre wird für Polen wieder ein steigendes Wirtschaftswachstum prognostiziert (2015: 3,3 %, 2016:
3,3 %, und 2017: 3,4 %)10. Gründe dafür stellen hauptsächlich der steigende Außenhandel sowie die wachsende Inlandsnachfrage
dar. Zudem werden der Wirtschaft des Landes ab Mitte 2015 erneut Fördermittel der EU aus der Förderperiode 2014 – 2020 zu Gute
kommen, welche dann für öffentliche Ausgaben zur Verfügung stehen werden.11
Abbildung 6: Wirtschaftliche Entwicklung 2013-2015 (reale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
8
7
6
5
4
3
2
1
0
-1
7,3
6,5
4,8
4,5
3,2
3,4
1,6
2,3
1,2
2,8
0,8
2013
2014
-0,2
2015
Quelle: Eurostat
2.5 Investitionsklima
Das Investitionsklima in Polen verbessert sich seit Jahren stetig. Polen besetzt derzeit den 1. Platz der attraktivsten Märkte in Mittelund Osteuropa. Im “World Investment Report 2011” der United Nations Conference on Trade and Development (UNCATD) steht
Polen auf Platz 6 der attraktivsten Märkte weltweit. Außerdem gehört Kraków in diesem Bericht auf Platz 1 zu den führenden Städten
für das Outsourcen von Geschäftsprozessen (Business Process Outsourcing). 12
Tabelle 2: Einschätzung des Geschäftsumfeldes Polen 2014
Länderbonität Institutional Investor
Sept. 2014: Rang 32; Bonitätsindex 74,6; 1-Jahres-Veränderung 2,4
Ease of Doing Business
32 von 189 Ländern
Global Competitiveness Index
43 von 144 Ländern
9
Wirtschaftstrends Polen - Jahresmitte 2014, Germany Trade and Invest, Bonn, 2014
Prognozy makroekonomiczne profesjonalnych prognostów. Wyniki Ankiety Makroekonomicznej NBP
Runda: grudzień 2014 r., Instytut Ekonomiczny Warszawa, 2015
11
Wirtschaftstrends Polen - Jahresmitte 2014, Germany Trade and Invest: Bonn, 2014
12
World Investment Report 2011, United Nations Conference on Trade and Development (UNCATD), New York und Genf, 2011
10
Geschäftsanbahnung Polen
Corruption Perception Index
10
35 von 175 Ländern
Quelle: GTAI – Wirtschaftsdaten kompakt: PL, 2014, doingbusiness.org, Global Competitiveness Report, Transparency Int.
Argumente für Investitionsvorhaben in Polen gibt es viele: Die EU-Mitgliedschaft des Landes seit 2004 vereinfacht die Handelsbeziehungen zu anderen EU-Ländern sowie das Aufnehmen von Geschäftsaktivitäten in Polen. Durch hohe EU-Fördermittel wird die
Modernisierung der Infrastruktur vorangetrieben, die Wirtschaft weiter belebt und Unternehmen durch zahlreiche Zuschüsse unterstützt. Des Weiteren wird der große Binnenmarkt mit ca. 38,5 Mio. Einwohnern aufgrund sinkender Arbeitslosenzahlen und steigender Gehälter weiter wachsen. Die geografische Nähe zu Deutschland und anderen Industrienationen stellt einen weiteren Pluspunkt
für eine Geschäftstätigkeit in Polen dar. Außerdem befinden sich zahlreiche Zulieferer und Partner schon vor Ort.13 Durch das Einrichten von Sonderwirtschaftszonen (SWZ) werden Unternehmen steuerlich begünstigt und die notwendige Infrastruktur bereitgestellt. Des Weiteren können durch vorhandene Cluster und Technologieparks sowie durch die Kooperation mit Universitäten und
Forschungseinrichtungen Synergiepotenziale optimal genutzt werden.14
In der Politik, sowohl auf nationaler Ebene wie auch in den Selbstverwaltungsbehörden, sind große Anstrengungen unternommen
worden, ausländische Investoren anzuziehen. Dies wird an einer größeren Kooperationsbereitschaft und Flexibilität der Behörden und
dem Abbau bürokratischer Hindernisse deutlich. Zudem wurde 2013 die zeitliche Verlängerung der Sonderwirtschaftszonen (SWZ)
ein weiteres Mal beschlossen, um die Wirtschaft durch steuerliche Erleichterungen, Infrastrukturhilfen sowie sonstigen Zuschüsse in
diesen eher strukturschwachen Gebieten zu unterstützen.15 Derzeit gehören die Sonderwirtschaftszonen Polens nach einem internationalen Ranking des fDi Intelligence Reports „Global Free Zones of the Future 2012/2013“ zu den Besten weltweit16.
Die Entwicklung der ausländischen Direktinvestitionen waren in den letzten Jahren rückläufig: Im Jahr 2011 konnten in Polen ausländische Direktinvestitionen von knapp 15 Mrd. Euro angezogen werden, 2012 waren es nur noch 4,7 Mrd. Euro. 2013 setzte sich
diese Entwicklung fort: nach vorläufigen Schätzungen der polnischen Nationalbank war der Investitionszufluss negativ und betrug 4,6 Mrd. Euro. Eine Änderung dieses Trends wird für 2014 erwartet: Der Polnischen Agentur für Information und Auslandsinvestitionen liegen zu Jahresbeginn 2014 insgesamt 16 Verträge mit Großinvestitionen im Gesamtwert von 1,5 Mrd. Euro vor. Des Weiteren
müssen aufgrund steigender Aufträge die Kapazitäten von polnischen Großunternehmen erweitert werden, sodass für dieses und das
kommende Jahr Investitionen anstehen. 17
Abbildung 7: Herkunft ausländischer Direktinvestitionen in Polen 2009 (in %)
13
14
Wirtschaft und Umweltpolitik Polen, Auswärtiges Amt, Berlin, 2014
Warum Polen? Ihr Investitionsführer, Botschaft der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland, Abteilung für Handel
und Investitionen, Berlin 2013
15
Polen, Rödl & Partner, http://www.roedl.de/themen/going-global/Polen, abgerufen am 16.07.2014
16
Polnische Sonderwirtschaftszonen bleiben bis mindestens 2026 erhalten, Germany Trade and Invest, Bonn, 2013,
https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=854906.html
17
Wirtschaftstrends Polen - Jahresmitte 2014, Germany Trade and Invest, Bonn, 2014
Geschäftsanbahnung Polen
11
Tabelle 3: WEF-Länderrating 2013/14 (wirtschaftlicher Rang von insgesamt 148 Ländern)
Kriterien
Polen
Tschechische Deutschland
Republik
Gesamtrang
42
46
4
62
86
15
Infrastruktur
74
39
3
Makroökonomisches Umfeld
65
55
27
Gesundheit und Grundschule
42
60
21
Höhere Bildung und Ausbildung
37
39
3
57
48
21
Institutionen (bewertet unter anderem Eigentumsrechte, Unabhängigkeit der Justiz, Intensität
der Auditierung)
Effizienz der Gütermärkte (bewertet unter anderem benötigte Zeit für die Unternehmensgründung, Wettbewerbsintensität, Besteuerung, Zollvorschriften)
Quelle: Nationalbank von Polen (NBP), 2010
Effizienz des Arbeitsmarkts
80
81
41
Entwicklung des Finanzmarkts (bewertet unter anderem Beschränkungen der Kapitalströme) 38
58
29
Technologische Reife
43
34
14
Marktgröße
20
41
5
Qualität des Geschäftsumfelds
65
38
3
Innovation
65
37
4
Quelle: World Economic Forum, Global Competitiveness Report, GTAI
Die Mehrheit der deutschen Unternehmen, die in Polen tätig sind, ist mit der Geschäftstätigkeit zufrieden. Durch Fertigungsstandorte
Andere 13,97
Deutschland 21,67
Spanien 3,98
Italien 4,65
Niederlande 4,87
Österreich 4,93
Frankreich 13,94
Schweden 9,53
Luxemburg 12,67
USA 9,79
deutscher Unternehmen in Polen lassen sich bei ähnlichen Qualitätsstandards wie in Deutschland Produktionskosten senken. Die
geografische Nähe sowie die hohe Qualifikation der polnischen Arbeitskräfte sind ausschlaggebend für die Wahl dieses Investitionsstandortes für deutsche Unternehmen. Polen gehört zweifellos zu den Ländern, die über ein großes wirtschaftliches Potenzial verfügen. Voraussichtlich wird das Land in den kommenden Jahren weiterhin ein positives Wirtschaftswachstum und eine steigende Wettbewerbsfähigkeit aufweisen. Aufgrund der großen Innovationsfreude werden besonders innovative Branchen einen wirtschaftlichen
Zuwachs erfahren.18
2.6 Außenhandel und Importbestimmungen
18
Polen, Rödl & Partner, http://www.roedl.de/themen/going-global/Polen, abgerufen am 16.07.2014
Geschäftsanbahnung Polen
12
Der polnische Außenhandel entwickelte sich in den vergangenen Jahren überaus dynamisch. Dabei wurden insgesamt stets mehr
160
155
154,9
154,4
152,1
151,3
150
144,3
145
140
135,6
135
Abbildung 8: Außenhandel Polens 2011 - 2013 in Mrd. Euro
130
125
2011
2012
Einfuhr
Ausfuhr
2013
Waren importiert als exportiert, woraus sich ein Handelsbilanzdefizit von 2,4 Mrd. Euro für 2014 ergibt. Allerdings verringert sich
die Differenz zwischen Import und Export Polens stetig. Der Export stieg im Zeitraum 2011 – 2014 von ca. 136 Mrd. Euro auf 152
Mrd. Euro an.
Die EU-Länder stellen im die bedeutendsten Handelspartner für Polen dar. Ca. 76 % der Exporte und knapp 60 % der Importe werden mit anderen EU-Ländern abgewickelt. Deutschland spielt dabei als mit Abstand größter Handelspartner Polens eine besondere
Rolle: Im Jahr 2013 gehen 38,2 % der polnischen Gesamtausfuhr nach Deutschland und etwa 33,3 % der Gesamteinfuhr stammen aus
dem westlichen Nachbarland. Weitere wichtige Handelspartner Polens sind Russland, China und Italien beim Import sowie Großbritannien, die Tschechische Republik und Frankreich beim Export.
Quelle: GTAI
Wichtige Warengruppen, die Polen aus Deutschland bezieht, bilden Maschinen und Transportmittel (36 % des Importwerts), Vorerzeugnisse (22 %) sowie chemische Erzeugnisse (17 %). Weitere bedeutende Importgüter sind Elektronik (8,4 %), Kfz und -Teile (7,5
%); Nahrungsmittel (7,4 %), Elektrotechnik (4,8 %) und Rohstoffe (Kunststoffe 4,5 %, Eisen und Stahl 4,3 %). Erdöl ist ebenso mit
10,1 % ein wichtiger Rohstoff, der hauptsächlich vom zweitwichtigsten Lieferanten Russland bezogen wird.
Bedeutende Ausfuhrgüter Polens stellen Nahrungsmittel (10,9 %), Kfz und –teile (10,7 %), Maschinen (9,6 %), Chemische Erzeugnisse (9,3 %), Elektrotechnik (6,9 %), Elektronik (6,7 %) dar.19 Dabei werden ca. 40 % der polnischen Exporte von den 100 größten
Unternehmen aus den Branchen Fahrzeugindustrie, Schiffbau, Elektro- und Elektronikindustrie erzielt. Des Weiteren erhöht sich der
Anteil der verarbeitenden Industrie, insbesondere der Möbel-, Maschinen-, Textil und Lebensmittelindustrie, am Außenhandel kontinuierlich.20
Durch den Eintritt Polens in die Europäische Union hat sich der Außenhandel und die damit verbundenen Import- und Handelsbestimmungen wesentlich erleichtert. Beim Handel zwischen EU-Staaten, also zwischen Deutschland und Polen, werden keine Zölle
erhoben. Zugleich entfallen die Zollförmlichkeiten im Warenverkehr, es fallen keine Zollpapiere für die Versendung von Waren von
einem in einen anderen Mitgliedsstaat an. Eine Ausnahme hiervon bilden verbrauchssteuerpflichtige Waren wie z.B. Alkohol, Tabak
oder Mineralöl. Zudem ist es auch möglich, beim Handel zwischen Unternehmen aus EU-Ländern sich die Rechnung ohne Umsatz19
20
Wirtschaftsdaten kompakt – Polen, Germany Trade and Invest, Bonn, 2014
Exportbericht Polen, Außenwirtschaftszentrum Bayern, Nürnberg, 2012.
Geschäftsanbahnung Polen
13
steuer ausweisen zu lassen. Hierzu muss allerdings vorher eine Umsatzsteueridentifikationsnummer von beiden Unternehmen vorliegen. Des Weiteren ist bei europäischen Im- und Exporten eine Intrastat-Meldung zur Erfassung von Warenströmen innerhalb der EU
zu statistischen Zwecken notwendig. Von dieser Regelung sind in Deutschland Unternehmen befreit, deren Versendungen und Eingänge im Vorjahr einen Wert von 500.000 Euro nicht überschritten haben. 21
Abbildung 9: Polnischer Export 2013 in % mit wichtigsten Ländern
Slowakei 4,0
Schweden 4,2
Ukraine 4,3
Niederlande 6,1
Deutschland 38,2
Italien 6,6
Russland 8,1
Frankreich 8,6
GB 9,9
Tschechische Republik
9,4
Quelle: GTAI
Abbildung 10: Polnischer Import 2013 in % mit wichtigsten Ländern
21
EU - Handel innerhalb der EU, IHK Pfalz,
http://www.pfalz.ihk24.de/international/Export_Import/export/laendernachrichten/579332/Handel_mit_Laendern_der_EU.
html, abgerufen am 17.07.2014
Geschäftsanbahnung Polen
Belgien 3,6
14
GB 4
USA 4,2
Tshechische Republik
5,7
Deutschland 33,3
Frankreich 5,9
Niederlande 6
Italien 8,1
Russland 19,1
China 14,6
Quelle:GTAI
2.7 Polen in der EU
Polen hat sich seit dem Beitritt zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 wirtschaftlich sehr stark entwickelt und profitiert wie kein
anderes EU-Land von der Mitgliedschaft. Das Land ist größter Nettoempfänger europäischer Hilfsgelder, sodass vor allem die Infrastruktur modernisiert und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erheblich verbessert werden konnten. Die Menschen im Land
sind mehrheitlich proeuropäisch eingestellt und selbst die schärfsten Kritiker leugnen nicht, dass die letzten zehn Jahre einen wirtschaftlichen Aufschwung gebracht haben und es dem Land erheblich besser geht als 2004. Insgesamt hat sich der Lebensstandard
erheblich erhöht. Laut einer Umfrage des polnischen staatlichen Instituts CBOS sind heute über 60 % der Polen der Meinung, dass
der EU-Beitritt des Landes von großem Vorteil war. 22
Allerdings ist Polen auch sehr abhängig von der EU und der Euro-Zone. Der Außenhandel findet hauptsächlich mit dem größten
Handelspartner Deutschland und anderen EU-Staaten statt. Insgesamt 75 % der Exporte und 58 % der Importe Polens werden mit den
anderen EU-Ländern abgewickelt (201323). Die Einführung des Euro als Währung ist allerdings vorerst nicht geplant. Das Thema ist
zwar in Erwägung gezogen worden, doch eine grundlegende Bedingung für die Einführung des Euro stellt für Polen die Stabilisierung des Euro-Raumes dar. Dies kann vorerst nicht hinreichend gewährleistet werden, sodass der Beitritt zum Euroraum für das Land
zunächst nicht absehbar ist.24 Auch aufgrund des positiven Wirtschaftswachstums in Verbindung mit dem Vorteil des flexiblen
Wechselkurses raten Experten von einem Beitritt Polens in die Euro-Zone ab. Zudem sind große Teile der Bevölkerung über die
22
Polens fette Jahre, Die Zeit Online, 2014 http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-04/eu-polen-osterweiterung,
abgerufen am 16.07.2014
23
http://stat.gov.pl/obszary-tematyczne/ceny-handel/handel/obroty-handlu-zagranicznego-ogolem-i-wedlug-krajow-w2013-r-wyniki-ostateczne,2,6.html ; za I-XI 2014 wyniki są bardzo podobne.
24
Schweden, Polen & Co. Euro – nein, danke!, Wirtschaftswoche, 2012 http://www.wiwo.de/politik/europa/schwedenpolen-und-co-euro-nein-danke/6888148.html , abgerufen am 16.07.2014
Geschäftsanbahnung Polen
15
finanzielle und politische Krise in der EU besorgt, was allerdings ein allgemeines Problem in Europa ist und nicht nur die polnische
Bevölkerung betrifft.25
Bei den Parlamentswahlen im Oktober 2011 wurde die Regierung Tusk wiedergewählt. Ein wichtiger Grund hierfür war die proeuropäische Haltung der Regierung. Nach der Amtszeit Kaczyńskis sorgte Tusk für mehr Anerkennung Polens in Europa und der Europäischen Union. Die Polen erhoffen sich dabei, bald mit Deutschland und Frankreich auf Augenhöhe auftreten zu können. Einerseits
geht es dem Land wirtschaftlich gut, andererseits muss es noch einige Reformen auf den Weg bringen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch Polen hat bspw. mit dem demografischen Wandel zu kämpfen. Zudem wird auch der Fachkräftemangel bald
spürbar werden. Allerdings hat Polen in den letzten 25 Jahren sehr viele Reformen erfolgreich durchgeführt, sodass es in bestimmten
Bereichen als Vorbild für andere Länder Europas dienen könnte. Beispielsweise hat Polen schon vor zehn Jahren eine Schuldenbremse in der Verfassung verankert, was viele Länder erst jetzt realisieren werden. 26
Dass Polen innerhalb der EU eine aktive Rolle übernehmen kann, zeigt die Ratspräsidentschaft Polens in der EU ab Juli 2011 für
sechs Monate. In dieser Zeit sah sich Polen mit der Reform der Europäischen Währungsunion im Rahmen der Euro-Krise und des
Verstoßens gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt konfrontiert. Weitere Themen waren z.B. die europäische Energie- und Sicherheitspolitik. Außerdem musste unter der polnischen Ratspräsidentschaft die Aufstellung des nächsten siebenjährigen Haushaltsplanes der EU erstellt werden.27
2.8 Historische Entwicklung des Bahnsektors
Als Polen nach dem 1. Weltkrieg seine Unabhängigkeit wiedererlangte, stellten die Bahnnetze auf seinem Gebiet kein einheitliches
System dar. Daher wurde im Jahr 1919 ein Programm zum Aufbau und der Vereinheitlichung der Bahnnetze begonnen. Auch begann
in den 20er Jahren die Produktion von Fahrmaterial. 28
Nach dem 2. Weltkrieg wurden zunächst die Kriegsschäden beseitigt, sowie in den 50er Jahren mit der Elektrifizierung der wesentlichen Strecken begonnen, zugleich aber auch Schmalspurbahnen eliminiert, allerdings wurden kaum neue Strecken in Betrieb genommen. In den 70er Jahren wurden zwei wesentliche Investitionen realisiert – zum einen wurde die Zentrale Bahnmagistrale mit
einer Länge von 224 km errichtet. Sie sollte grundsätzlich für Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h geeignet sein. Der Bau wurde –
mitsamt der Elektrifizierung – 1980 abgeschlossen. Ab 1993 wurde die Strecke modernisiert und im Jahr 2013 für ETCS Level 1
zugelassen.
Die zweite Investition der 70er Jahre war die Linia Hutnicza Szerokotorowa mit einer Länge von 394 km und einer Spurbreite von
1520 mm. Zu Beginn der 80er Jahre wurde die Linie in die PKP integriert. Mit dem – derzeit noch andauernden – Bau von Hochgeschwindigkeitstrassen von Warszawa nach Gdańsk , Wrocław und Katowice/Kraków schließt Polen im Bereich der Passagierverkehre zu anderen europäischen Eisenbahnen auf und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit dieses Verkehrsträgers. Die dabei seit 2014 zum
Einsatz kommenden Schnellzüge des Typs „Pendolino“ von Alstom lassen Polen auch technologisch weiter zu den führenden Eisenbahnmärkten aufschließen.
Nach der Wende Ende der achtziger Jahre fanden erhebliche Veränderungen und Restrukturierungen im Sektor statt. Aus den Strukturen der PKP wurden kleinere Betriebe in Produktion, Werkstatt und Fahrbetriebe ausgegliedert und teils privatisiert. Im Jahr 2000
wurde die PKP in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Beispiele für die Ausgliederung sind die ehemaligen Reparaturbetriebe (ZNTK), die heute als PESA oder Newag SA international
aktiv sind, aber auch die ZNTK Świdnica, die heute als Greenbrier Europe/Wagony Świdnica S.A. tätig ist. Auch auf H. Cegielski –
25
Schweden, Polen & Co. Euro – nein, danke!, Wirtschaftswoche, 2012 http://www.wiwo.de/politik/europa/schwedenpolen-und-co-euro-nein-danke/6888148.html , abgerufen am 16.07.2014
26
Die neue EU. Folgen der polnischen EU-Präsidentschaft, Spotlight Europe, Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh, 2012
27
Analyse: Zusammenhalten und unterstützen. Ein Rückblick auf die polnische EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Hälfte
2011, Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn, 2012 http://www.bpb.de/internationales/europa/polen/136063/analyse,
abgerufen am 17.07.2014
28
Historia gospodarcza Polski, A. Jezierski, C. Leszczyńska, Warszawa 2003
Geschäftsanbahnung Polen
16
Fabryka Pojazdów Szynowych Sp. z o.o. ist hinzuweisen, deren einziger Aktionär die Agencja Rozwoju Przemysłu (Agentur für
Industrieentwicklung) ist. Vermehrt engagieren sich auch internationale Player in diesem Sektor:
Bombardier Transportation Polska übernahm die Fabryka Wagonów Pafawag, Adtranz-Pafawag mit Betrieben in Wrocław, Katowice
und Warszawa, wo man Triebwagen und Komponenten für die Lokomotiv-Plattform TRAXX, sowie Doppelstockwagen und Straßenbahnen produziert. Die Alstom Konstal S.A. wiederum produziert die U-Bahn-Wagons, deren Produktion im Zuge des „Pendolino“-Vertrages nach Polen verlagert wurde. Der Schweizer Produzent „Stadler“ produziert in Siedlce Triebfahrzeuge für den polnischen Markt, aber auch für andere europäische Zielmärkte.
Der polnische Bahnsektor produziert nicht nur für den polnischen Markt, sondern in immer größerem Maße auch für den Export. Im
Jahr 2013 betrug der Umsatz in der Produktion von Lokomotiven und Fahrmaterial über 1 Mrd. € (4,5 Mrd. PLN) und war fast 14 %
höher als 2012.29 Fast 40 % davon wurden exportiert.
Abbildung 11: Export des polnischen Bahnsektors, EUR
800.000.000
600.000.000
400.000.000
200.000.000
0
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Quelle: Eigene Bearbeitung auf Basis der Baza Handlu Zagranicznego GUS
29
Naklady i wyniki przemyslu w 2013, GUS, Warszawa 2014, S. 124
2010
2011
2012
2013
Geschäftsanbahnung Polen
17
3. Rechtliche Rahmenbedingungen des
Bahnmarktes in Polen
Grundsätzlich zielen die Vorgaben der EU darauf hin, den Rechtsrahmen in den Mitgliedsstaaten – wie eben auch in Polen - dahingehend zu ändern, dass der Markt für Bahntechnik in Polen in der mittleren Frist zugänglicher wird. Voraussetzung allerdings ist, dass
die Bemühungen auf europäischer Ebene weiter fortschreiten. Als Nadelöhr könnte sich ferner die Verzögerung der Umsetzung in
den Mitgliedsstaaten erweisen.
3.1 Wesentliche strategische Dokumente
Die wichtigsten strategischen Dokumente bezüglich des Bahntransports sind:









Transportpolitik des Staates für die Jahre 2006-2025
Strategie der Entwicklung des Transports bis zum Jahre 2020 (mit Perspektive bis 2030)
Umsetzungsdokument zur Transportstrategie
Masterplan für den Bahntransport in Polen bis 2030
Mehrjähriges Programm für Bahninvestitionen bis 2015
Plan zur nachhaltigen Entwicklung des öffentlichen Personentransports – Wojewodschaftsübergreifende und internationale Passagiertransporte im Bahnverkehr
Transportpläne für jede Wojewodschaft
Nationaler Implementierungsplan ERTMS
Programme und Werkzeuge der EU-Finanzperspektive 2014/2020
In diesen Dokumenten werden hauptsächlich folgende Bestrebungen aufgezeigt und betont:






Verbesserung der Transport-Erreichbarkeit des Lands und der Regionen
Erhöhung der territorialen Kohärenz
Gewährleistung des Zugangs zum Bahntransport für Personen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit
Anhebung der Qualität der Leistungen, die für Passagiere erbracht werden
Minimierung der negativen Auswirkung auf die Umwelt
Erhöhung des Passagiertransports der Bahn am Gesamttransportbereich
3.2 Aktueller Rechtsstand
Die wesentlichen aktuellen, den Bahnmarkt betreffenden Rechtsnormen Polens sind in Anhang aufgeführt. Die regulatorischen Änderungen der letzten Jahre waren v.a. mit der Implementierung der Vorschriften der EU verbunden (z.B. die Einführung eines Nationalen Registers der Eisenbahninfrastruktur und eines Nationalen Registers der Bahnfahrzeuge, die Harmonisierung der Vorschriften
hinsichtlich der Instandhaltung von Güterwagons), aber ergaben sich auch aus der Verbesserung des Zustands der Infrastruktur und
neuer Anforderungen hinsichtlich der Sicherheit im Verkehr, z.B. die Einführung der Möglichkeit des Bahnverkehrs mit Geschwindigkeiten über 160 km/h unter Nutzung des Systems ERTMS/ETCS.
Geschäftsanbahnung Polen
18
3.3 Geplante Änderungen
Dieselben Gründe – Harmonisierung mit den Vorgaben der EU und Anpassung der Vorgaben an den technischen Fortschritt und den
besseren Zustand der Infrastruktur (insb. Höhere erreichbare Geschwindigkeiten) und veränderte Sicherheitsvorschriften sind die
Ursache weiterer Änderungen in den Vorschriften.
Um eine verbesserte Umsetzung der Direktive 2001/12/WE des Europäischen Parlaments und Rats vom 26.2.2001 30 zu erreichen,
wird eine Novellierung der Gesetze zum Bahntransport und öffentlichen Gemeinschaftsverkehr vorbereitet.
Auch die Verordnung des Transportministers vom 19.3.2007 hinsichtlich des Sicherheitsmanagementsystems im Bahntransport wird
mit dem Ziel der Beseitigung der Verletzungen der Direktive 2004/49/EG31 verändert. Speziell wird die Verpflichtung zur Erarbeitung einer Sicherheitspolitik und deren Bestätigung durch den Verwaltungsdirektor im Rahmen der Sicherheitsmanagementsysteme,
die bei Betreibern und Infrastrukturbetreibern in Kraft sind, eingeführt.
Eine weitere in Vorbereitung befindliche Änderung betrifft die Vorschriften hinsichtlich der Zertifizierung in der Fahrzeuginstandhaltung bei Güterwagons.
Es dauern die Arbeiten zur Anpassung der bestehenden Vorschriften an die Vorgaben der TSI 32 hinsichtlich der Bahninfrastruktur
und der Berücksichtigung der aktuell angewandten technischen Lösungen.
Ziel vieler aktueller Initiativen für Gesetzesänderungen ist die Einführung neuer Lösungen in das Rechtssystem bezüglich der Lokalisierung von Bahnlinien. Damit soll die Vorbereitung von Investitionen in die Bahninfrastruktur erleichtert werden.
Auch die Entwicklung des intermodalen Transports stellt einen grundlegenden Gegenstand der gegenwärtigen Regulierung dar. Allerdings schlägt sich diese Förderung nicht in der Präferierung bei den Trassenpreisen nieder, sondern durch die finanzielle Unterstützung im Rahmen der EU-Förderprogramme.
Auf Investitionen in die Bahninfrastruktur werden ferner die jüngsten Änderungen des Öffentlichen Ausschreibungsrechts Einfluss
haben. Deren Ziel ist es, die Bedeutung von anderen Auswahlkriterien als dem Preis zu erhöhen und den Ausschluss von Unternehmen, die mit einem Auftraggeber auf dem Markt für Öffentliche Ausschreibungen in Konflikt geraten sind, zu erleichtern.
Begünstigende Umstände für Investitionen in den Fuhrpark können Änderungen in der Struktur des Marktes für Transportunternehmer sein, die aus seiner schrittweisen Liberalisierung resultieren.
Im Güterverkehr hat Polen heute schon einen sehr liberalisierten Markt (ca. 45 Anbieter, vgl. Anhang).
Wojewodschaftsübergreifende Verkehre werden v.a. auf Basis des entsprechenden Rahmenvertrags vom 25.2.2011 erbracht, den das
damalige Infrastrukturministerium auf 10 Jahre (mit der Möglichkeit der Verlängerung um weitere 5 Jahre) mit PKP Intercity S.A.
abschloss. Begründung für ein solches Vorgehen war, dass es in Polen kein anderes Bahntransportunternehmen gab, das die entsprechende Leistungsfähigkeit besaß (organisatorisch und funktional; besondere Bedeutung hat hier die Verfügung über einen entsprechenden Fuhrpark), wojewodschaftsübergreifende Transporte in solchem Umfang, auf einer solchen Skala und zu solchen Grundsätzen durchzuführen wie PKP Intercity S.A. In den Jahren 2015-2020 wird die Leistung, die PKP Intercity S.A. im Rahmen dieses
Vertrags erbringen wird, etwas mehr als 40,9 Mio. Zug-km jährlich umfassen.33
Die Auswahl eines Betreibers für internationale Passagiertransporte im Zeitraum 13.12.2015-13.12.2025 soll in Form einer Ausschreibung erfolgen. Der Veröffentlichung der Ausschreibung wird ein entsprechender Beschlusses des Ministerrates vorausgehen,
was bislang noch nicht erfolgte.
30
Richtlinie über die Zuweisung von Fahrwegkapazität der Eisenbahn, die Erhebung von Entgelten für die
Nutzung von Eisenbahninfrastruktur und die Sicherheitsbescheinigung
31
Richtlinie über Eisenbahnsicherheit in der Gemeinschaft
32
Technical Specifications for Interoperability
33
http://infokolej.pl/printview.php?t=13101&start=0
Geschäftsanbahnung Polen
19
Im Segment der Regionaltransporte organisieren die Wojewodschaftsselbstverwaltungen den Transport in ihrem Gebiet auf dem
Wege von Ausschreibungen. Das ist mit dem Aufbrechen des Monopols der Przewozy Regionalne Sp. z o.o. verbunden. Die Wojewodschaften sind Eigentümer der PR, und einige haben zusätzlich eigene Bahngesellschaften gegründet. Hier sind u.a. zu nennen:
Masowien – Koleje Mazowieckie, Großpolen – Koleje Wielkopolskie, Schlesien – Koleje Śląskie. Diese stehen als öffentliche Verkehrsträger mit der PR in Konkurrenz. Bisher einziger in diesem Sinne unabhängiger Verkehrsträger ist Arriva Polska in der Wojewodschaft Kujawsko-Pomorskie. Diese neuen Verkehrsträger beschaffen oftmals eigene Fahrzeuge, weil der Fuhrpark der PR als
veraltet gilt und eine Kooperation mit PR bei einer gemeinsamen Nutzung des Fuhrparks in der Praxis schwierig ist.
Aufgrund der langfristigen Verträge im überregionalen Transport dürfte daher die PKP Intercity ihre Vormachtstellung beibehalten.
Aktuelle Entwicklungen zeigen jedoch, dass das Unternehmen diese Ausgangslage für verstärkte Investitionen nutzt.
Seit 2010 wurde der polnische Markt für „Intercity-Verbindungen“ für Kabotage geöffnet. Allerdings führte die Öffnung nicht zu
einer Erweiterung des Angebots durch ausländische Anbieter.
Größerer Wettbewerb ist auf regionaler Ebene zu erwarten. Teilweise werden wojewodschaftseigene Betriebe gegründet, zum großen
Teil werden die Aufträge allerdings an Privatunternehmen – mittels Ausschreibungen – delegiert. Sofern der dominante Faktor
„Preis“ wie geplant weniger Relevanz erfährt, aber auch die Vertragslaufzeiten verlängert werden, könnten andere Qualitätsfaktoren
mehr in den Fokus geraten und langfristigere Fahrzeugbeschaffungen möglich werden, was eine große Chance für Zulieferer von
diverser Bahntechnik bedeutet.
Sofern die EU-Regelungen umgesetzt werden, dürfte sich der Marktzugang für Bahntechnik in Polen deutlich erleichtern. Momentan
ist beim Markteintritt mit großem bürokratischem Aufwand zu rechnen, der allerdings keineswegs als überdurchschnittlich bewertet
werden sollte.
Auch im Vergleich mit anderen europäischen Ländern erweist sich der polnische Markt relativ liberalisiert. Im IBMLiberalisierungsindex war Polen im europäischen Mittelfeld.34
Das 4. Eisenbahnpaket, das die Marktliberalisierung ab 2019 vorsieht, soll auch die Konkurrenz auf dem europäischen Markt durch
die Standardisierung der technischen Anforderungen erleichtern. Gegenwärtig erfordert jedes Land die Zertifizierung und Zulassung
für das eigene Schienennetz. Dies erschwert nicht nur die Erbringung von Leistungen ausländischer Operatoren, sondern auch den
Export von Fahrmaterial. Dies soll sich durch die Einführung von europäischen Zertifikaten ändern. Diese werden von der Europäischen Eisenbahnagentur verwaltet. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass sich dadurch die Zeit der Zulassung für den
Markt und die damit verbundenen Kosten um 20 % vermindern. In absoluten Zahlen sollte dies Einsparungen von 500 Mio. € bis
2025 ergeben.35
3.4 Regulatorische und Kontrollinstitutionen
Zuständigkeiten in Polen
Die Aufsicht über den Bahntransport übt das Ministerium für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft (vor 2011 lediglich als
Ministerium für Infrastruktur bekannt) aus. Das Amt für Bahntransport (UTK) wacht über die Sicherheit des Bahnverkehrs und die
Regelung des Bahntransports in Polen. Der Vorsitzende des Amtes für Bahntransport ist zuständiges Regulierungsorgan für:






34
Regulierung des Marktes des Bahntransports
Lizenzierung des Bahntransports
technische Aufsicht über die Nutzung und den Unterhalt von Bahnlinien und Bahnfahrzeugen
Sicherheit des Bahnverkehrs
Aufsicht über die Einhaltung der Passagierrechte im Bahntransport
Lizenzen und Zeugnisse für Fahrer.
Liberalisierungsindex Bahn 2011, IBM Deutschland GmbH in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Christian Kirchner,
Humboldt-Universität zu Berlin, Brüssel 20. April 2011
35
http://www.ekonomia.rp.pl/artykul/1090461.html
Geschäftsanbahnung Polen
20
Das Amt für Bahntransport führt außerdem Vorhaben im Bereich des Monitoring der Entwicklung des Bahnmarktes, der Anhebung
der Sicherheitsstandards im Bahntransport sowie der Zusammenarbeit mit europäischen Institutionen durch, die für das Funktionieren
und die Entwicklung eines gemeinsamen Marktes für Bahnleistungen zuständig sind.
Die gewerbliche Tätigkeit, die auf der Ausführung von Bahntransporten von Personen oder Sachen oder auf der Erbringung von
Traktionsleistungen beruht, unterliegt der Lizenzierung und ist im Gesetz über dem Eisenbahntransport geregelt.36
36
Urzad Transportu Kolejowego, http://www.utk.gov.pl/
Geschäftsanbahnung Polen
21
4. Entwicklung, aktuelle Struktur und
Organisation des Bahnmarktes
4.1 Netzstruktur und Netznutzung
4.1.1 Ausgangssituation
Das Netz der Bahninfrastruktur in Polen hat eine höhere geographische und demographische Dichte als im Durchschnitt der 27 EUStaaten.
Tabelle 4: Dichte des polnischen Eisenbahnnetzes im Vergleich zu den 27 EU-Staaten (2008)
Vergleich
km/100 km2
km/10.000 Einwohner
km/1 Mrd. EUR BIP
Polen
6.3
5.1
54.2
Durchschnittlicher Indikator in der EU-27
4.9
4.3
17.0
Höchster Indikator in der EU-27
12.0
12.0
121.5
% des durchschnittlichen Indikators in EU-27
127.4 %
120.4 %
318.1 %
% des höchsten Indikators in EU-27
52.2 %
42.9 %
44.6 %
Quelle: Daten der Europäischen Kommission, Mobility and Transport 2010 und Daten des Statistischen Hauptamts von 2010
Hinsichtlich der Länge der Netze ist Polen der drittgrößte Markt Europas, bezüglich des Verkehrsaufkommens der viergrößte. Jedoch
wird der Markt durch große Probleme infolge des unzufriedenstellenden Zustandes der Infrastruktur und der großen Zahl der in Umsetzung befindlichen Modernisierungsmaßnahmen geprägt. Diese Probleme äußern sich im Grad der Nutzung der Infrastruktur.
Geschäftsanbahnung Polen
Abbildung 12: Länge der Streckennetze und Bahnverkehr in den Ländern Europas
SK
3.622
SI
1.228
PL
219
44
150
LV
2.161
HU
20
NL
3.063
LV
SI
NO
3.950
NL
45
PL
20.620
NO
SK
19
HU
7.552
98
HR
2.722
HR
24
GR
2.554
GR
12
GB
GB
16.202
FR
FR
29.675
FI
38.809
AT
5.687
0
51
DK
2.649
DE
503
FI
5.944
DK
543
10.000 20.000 30.000 40.000 50.000
Länge der Streckennetze in km in den Ländern
Europas
83
DE
1.058
AT
151
0
500
1.000
1.500
Bahnverkehr in Mio. Zug-km in den Ländern
Europas
Quelle: IRG-Rail, Annual Market Monitoring Report 2014
Im Folgenden ist Bahninfrastruktur, die von PKP Polskie Linie Kolejowe SA. genutzt wird, dargestellt (Stand 31. Dezember 2013):
18 533 km Bahnstrecken – im Betrieb; darüber hinaus 3164 km stillgelegt -(das sind 36 440 km Gleise), darunter:


27 113 km Routengleise und Hauptgleise,
9 327 km Bahnhofsgleise,
41 944 Weichen, darunter:


18 320 Weichen an Strecken- und Hauptgleisen,
23 624 Weichen an Bahnhofsgleisen,
15 715 Bahnübergänge, davon 13.120 bei in Betrieb befindlichen Strecken; Bahnübergänge der Kategorie:






A – 2 539 St.
B – 812 St.
C – 1 289 St.
D – 7 386 St.
F – 594 St.
Fußgängerübergänge– 500 St.
25 683 Ingenieursobjekte,
6 272 Gebäude,
22
Geschäftsanbahnung Polen
23
12 382 sonstige Bauwerke.
Abbildung 13: Bahnlinien unter der Verwaltung von PKP PLK SA
Quelle: PKP PLK SA Büro für Immobilien und Bahngeodäsie. Warszawa 2012
Die Länge des Netzes beträgt ca. 20.000 km, wovon 44 % zwei- bzw. mehrgleisig verlaufen. Durch Streckenstilllegungen ist die
Länge der 1-gleisigen Streckenabschnitte seit 1990 deutlich gesunken, die Länge der 2-gleisigen Strecken blieb hingegen weitgehend
konstant. Die folgende Abbildung stellt den allgemeinen Zustand des Schienennetzes dar.
Geschäftsanbahnung Polen
24
Abbildung 14: Allgemeine Einschätzung des Zustands des Schienennetzes - PLK 2013
26 %
gut
47 %
ausreichend
nicht zufriedenstellend
27 %
Quelle: UTK, Ocena Funkcjonowania Rynku Transportu Kolejowego i Stanu Bezpieczeństwa Ruchu Kolejowego w 2013
In Polen wird zur Versorgung des Bahnsystems Gleichstrom mit 3kV verwendet. Gegenwärtig sind rund 30 % des genutzten
Equipments in Polen älter als 30 Jahre, 20 % bis zu 15 Jahre. Entsprechend veraltet ist die Energieversorgung. Ein Großteil der Infrastruktur wurde in den 60er, 70er und teilweise 80er Jahren errichtet. Dabei wurde stets eine Reisegeschwindigkeit von 100 bis 120
km/h angenommen. Seit den 90er Jahren werden Reisegeschwindigkeiten von 160 km/h anvisiert, was die bestehende elektrische
Infrastruktur vor nahezu unlösbare Aufgaben stellte.
Die Gesamtlänge der elektrifizierten Strecken zum 31.12.2013 betrug 11 866,86 km, was 59,35 % der gesamten Netzlänge entspricht.37
Der Anteil der elektrifizierten Strecken im europäischen Vergleich entspricht folgender Abbildung (12.2010).
37
UTK, Ocena Funkcjonowania Rynku Transportu Kolejowego i Stanu Bezpieczeństwa Ruchu Kolejowego w 2013
Geschäftsanbahnung Polen
25
Abbildung 15: Anteil der elektrifizierten Strecken
Quelle: Eurostat38
Das größte Problem ist der schlechte technische Zustand eines wesentlichen Teils des genutzten Bahnnetzes, was aus langjähriger
Vernachlässigung und fehlender Finanzierung resultiert. Der immer noch schlechte Zustand der Schieneninfrastruktur bewirkt, dass
die Reisegeschwindigkeit sehr niedrig ist und so die Bahn einen deutlichen Nachteil im Wettbewerb mit dem Verkehrsträger Straße
hat. Darüber hinaus ist das Niveau des genutzten Fuhrparks, der Bahnhöfe und technischen Vorrichtungen nicht zufriedenstellend, da
ein bedeutender Teil verschlissen bzw. veraltet ist.39
Um dieses Problem zu lösen, werden seit Beginn der 90er Jahre Modernisierungsarbeiten am Bahnnetz durchgeführt. Schwerpunkte
der Modernisierung sind die Gütertransportachsen Nord-Süd und Ost-West, die eingebettet sind in die Europäischen TEN-TKorridore (Gdańsk -Warszawa-Katowice – TEN-T-Korridor 23, Warszawa – Tallinn – TEN-T-Korridor 27 „Rail Baltica“), sowie
langfristig das Y-Netz der Hochgeschwindigkeitsstrecken.
Darüber hinaus wurden umfangreiche Mittel für die Modernisierung und den Austausch des Fuhrparks bestimmt.
Die Investitionen in Verbindung mit dem Bahntransport werden in den kommenden Jahren fortgesetzt. Es ist geplant, die Aufwendungen für den Schienentransport im Verhältnis zu den Aufwendungen für den Straßenbau zu erhöhen. In rund 15 Ballungsräumen
gibt es öffentlichen Schienentransport (Straßenbahn und Metro), der ebenfalls Gegenstand von Investitionen für Modernisierung und
Entwicklung ist.
38
http://ec.europa.eu/eurostat/statisticsexplained/index.php/File:Share_of_electrified_lines_in_total_railway_network_length_by_country.PNG
39
Strategie für die Entwicklung des Transports, Anlage Nr. 1: DIAGNOSE DES POLNISCHEN TRANSPORTS (Stand
2009), Ministerium für Infrastruktur, 2011
Geschäftsanbahnung Polen
Abbildung 16: Struktur der Transportleistung nach Betreibern im Jahr 2013
12%
PKP CARGO S.A.
22%
PKP Intercity S.A.
9%
PKP Szybka Kolej Miejska w
Trójmiescie Sp. z o.o.
Przewozy Regionalne Sp. z o.o.
8%
"Koleje Mazowieckie-KM" Sp. z o.o.
21%
27%
Sonstige Unternehmen des
Personenverkehrs
Sonstige Unternehmen des
Güterverkehrs
1%
Quelle: PKP PLK SA, Jahresbericht 2013
Abbildung 17: Struktur der Transportleistung nach Zugarten im Jahr 2013
5%
Reisezüge - EuroCity, EuroNight,
Eskpresowy InterCity
überregionale Reisezüge
2% 1% 3%
2%
Regionale Reisezüge
27%
Schienenbusse
Priorisierte und schnelle
Warentransportzüge - TP, TA, TB
Warentransportzüge für den
intermodalen Verkehr - TC, TD
Transportzüge für leichte Fracht TL, TN, TR
Transportzüge für schwere Fracht TM, TG
Frachttransportzüge - TK
20%
Schienenfahrzeuge
4%
Instandhaltungszüge
3%
1%
sonstige Züge
8%
Quelle: PKP PLK SA, Jahresbericht 2013
24%
26
Geschäftsanbahnung Polen
27
Beinahe die ganze Bahninfrastruktur gehört staatlichen Gesellschaften. Zur Zeit des Kommunismus verwaltete eine Firma – Polskie
Koleje Państwowe (PKP, dt.: Polnische Staatsbahn) – die Infrastruktur als einziges Transportunternehmen.
2001 ist infolge der Restrukturierung der PKP die PKP-Gruppe entstanden. Ziel dieser Veränderungen war hauptsächlich die Abkopplung der Transporttätigkeit der Bahn von der Verwaltung der Bahnstrecken sowie die Errichtung eines selbständigen Unternehmens nach Handelsrecht, das auch Leistungen außerhalb des Bahnmarktes erbringen konnte.
Die Gruppe PKP besteht aus der PKP SA - die dominierende Gesellschaft und gleichzeitig Eigentümerin und Verwalterin der Bahnhöfe - sowie den Betreibergesellschaften, die folgende Märkte bedienen:
Passagiertransporte
 PKP Intercity S.A. (Wojewodschaftsübergreifende und internationale Transporte),
 PKP Szybka Kolej Miejska w Trójmiescie sp. z o. o., [Dreistadt Gdańsk ].
Warentransporte
 PKP Cargo S.A. (Warentransporte),
 PKP Linia Hutnicza Szerokotorowa sp. z o. o.
Gesellschaften in Verbindung mit der Bahninfrastruktur
 PKP Polskie Linie Kolejowe S.A. (verwaltet die Bahnstrecken – 94 % aller Linien),
 PKP Energetyka sp. z o. o. (Zug- und Nicht-Zug-Versorgung) – Privatisierungsprozess läuft,
 TK Telekom sp. z o. o. (Telekommunikation), Privatisierungsprozess läuft,
 PKP Informatyka sp. z o.o. (IT-Systeme), zur Privatisierung vorgesehen
sowie eine Reihe anderer Gesellschaften.
Die PKP-Gruppe ist einer der größten Arbeitgeber Polens, der über 81.000 Personen beschäftigt.
Neben der PKP PLK SA verwalten auch andere Unternehmen kleinere Abschnitte des Netzes mit einer Länge von einigen Dutzend
bis einigen Hundert Kilometern.
Leistungen (darunter Bauleistungen) und Lieferungen, die zur Realisierung von Modernisierungs- und Investitionsprojekten sowie
zum Unterhalt der Bahninfrastruktur notwendig sind, werden auf dem Wege öffentlicher Ausschreibungen erworben.
Die Modernisierung der Infrastruktur findet entweder im System der separaten Auftragsvergabe von Machbarkeitsstudien, Projekt,
Bau und Aufsicht an unterschiedliche Unternehmen statt, wobei jedes Unternehmen nur einen Teilbereich übernimmt, oder wird im
System der gemeinsamen Auftragsvergabe aller Leistungen („Design and build“) durchgeführt, wobei ein Konsortium sämtliche
Aufgaben der Ausschreibung übernimmt. Hierbei ist die Gründung bzw. Organisation eines solchen Konsortiums notwendig, was
zusätzlichen Aufwand mit sich bringt.
In Polen können ausschließlich solche Typen von Bauten und Vorrichtungen genutzt werden, die zur Führung des Bahnverkehrs
bestimmt sind. Bahnfahrzeuge bedürfen einer Zulassung, die der Vorsitzende des Amtes für Bahnverkehr unter Vorbehalt von Art.
23, Abs. 2 des Gesetzes über Bahntransport erlässt. Im Zuge der europäischen Vereinheitlichung der Zulassungsprozesse von Schienenfahrzeugen werden Zulassungen von Eisenbahnaufsichtsbehörden anderer Länder in Gänze oder teilweise anerkannt („Cross
acceptance“), was die Zulassungsverfahren vereinfacht und verkürzt.
Neben EU- und inländischen Vorschriften sind für die Einführung neuer Produkte auf dem Markt auch die internen Anweisungen der
Bahngesellschaften (vor allem der PKP PLK SA) zu beachten. Von besonderer Bedeutung ist die Prozedur zum Sicherheitsmanagement SMS-PW-17.40
40
http://www.plk-sa.pl/dla-klientow-i-kontrahentow/dopuszczenia-produktow-do-stosowania-w-plk/zasady-dopuszczaniaproduktow-do-stosowania-w-plk/procedura-sms-pw-17/
Geschäftsanbahnung Polen
28
4.1.2 Betrieb der Bahninfrastruktur
Der Großteil der Bahninfrastruktur wird von der staatlichen PKP PLK SA betrieben. Ende 2013 befassten sich mit dem Betrieb der
normal- und breitgleisigen Infrastruktur 10 Unternehmen. Für 7 von ihnen war das die ausschließliche Geschäftstätigkeit:







PKP Polskie Linie Kolejowe S.A.
Infra SILESIA S.A.
„Kopalnia Piasku Kotlarnia – Linie Kolejowe” Sp. z o.o.
Jastrzębska Spółka Kolejowa Sp. z o.o.
CTL Ma Jastrzębska Spółka czki-Bór S.A.
UBB Polska Sp. z o.o.
PMT Linie Kolejowe Sp. z o.o
Die verbleibenden 3 Unternehmen:



PKP SKM w Trójmieście Sp. z o.o.
Warszawska Kolej Dojazdowa Sp. z o.o. oraz
PKP LHS Sp. z o.o.
verbanden die Funktion des Fuhrunternehmens und der Streckenverwaltung, wobei die zwei letztgenannten ihre Infrastruktur anderen
Unternehmen nicht zur Verfügung stellten.
Auf Schmalspurlinien, die 3,14 % des Bahnnetzes umfassen, erfüllen 22 Unternehmen die Aufgabe des Eigentümers/Betreibers, die
zugleich auch die Operatoren waren.
Abbildung 18: Marktanteil nach der Länge der betriebenen Bahnlinien zum 31.12.2013
Quelle: UTK, Ocena Funkcjonowania Rynku Transportu Kolejowego i Stanu Bezpieczeństwa Ruchu Kolejowego, 2013
Geschäftsanbahnung Polen
29
4.1.1 Modernisierung der Bahninfrastruktur
Der Schienenpersonenverkehr in und zwischen den Ballungszentren hat hohe Entwicklungschancen. Intensive Werbemaßnahmen
könnten durchaus die Attraktivität der Bahn erhöhen. Diesen muss allerdings eine deutliche Verbesserung der Angebotsqualität der
Bahn vorangehen: Verkürzung der Fahrtzeit, bessere technische Ausstattung des Fuhrparks und der Stationen sowie der Koordination
mit anderen Verkehrsmitteln.
Der Bau neuer Autobahnen und Schnellstraßen wird die Fahrzeit zwischen den Städten deutlich verkürzen. Dabei werden die Straßennutzungspreise mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht angehoben bzw. nicht erhoben. Die Bahn hat entsprechend eine starke Konkurrenz seitens des Straßentransports. Dies gilt auch für die Fahrzeit.
Die Unterfinanzierung von Instandhaltungsmaßnahmen und notwendigen Reparaturen der Vergangenheit schlug sich in der Verminderung der Höchstgeschwindigkeit auf den Bahnstrecken nieder.
Die Effekte der in den letzten Jahren durchgeführten Modernisierungsarbeiten sind jedoch bereits wahrnehmbar; im Fahrplan
2013/2014 wurde die maximale Fahrgeschwindigkeit gegenüber dem Vorjahr auf 1.375 km Strecken erhöht, hingegen lediglich auf
533 km vermindert. Darüber hinaus betrug die Gleislänge mit verbindlicher Fahrplangeschwindigkeit von 160 km/h 2.022 km (2012:
1 956 km).
Die folgenden Abbildungen zeigen die Aufteilung der Strecken nach zulässiger Maximalgeschwindigkeit.
Abbildung 19: Maximale Fahrplangeschwindigkeit auf den betriebenen Bahnlinien
7,0%
7,5%
V < 40
30,4%
V = 160
18,0%
120 ≤ V < 160
80 ≤ V < 120
40 ≤ V < 80
37,1%
Quelle: Jahresbericht PKP PLK SA 2013
Geschäftsanbahnung Polen
30
Abbildung 20: Schienennetz nach Geschwindigkeiten
Karte erarbeitet durch PKP Polskie Linie Kolejowe S.A., www.plk-sa.pl
4.1.1 Informatisierungsprozess
Gegenwärtig entspricht der Zustand der Bahn-IT-Systeme in Polen der veralteten allgemeinen Infrastruktur im Bahnsektor. Bestehende Unternehmen neigen daher dazu, IT-Themen gänzlich an spezialisierte Unternehmen auszugliedern und scheuen den Aufbau
eigener Kapazitäten.
Bestehende Systeme lassen sich prinzipiell zwei Kategorien zuordnen. Die erste Kategorie unterstützt den Betriebsablauf (Verkehrsleitsystem, Front-Office Anwendungen). Die zweite Kategorie betrifft Arbeitsfelder, die nicht direkt mit dem Betriebsablauf in Verbindung stehen (Back-Office Anwendungen z.B. Buchhaltungssoftware).
Die Nutzung von IT-Systemen fällt sehr unterschiedlich aus und ist ungleich verteilt. Genutzt werden globale oder Standardlösungen
(z.B. SAP), oder teilweise auch individuelle Lösungen für einzelne Unternehmen oder Unterabteilungen. Es existiert eine Vielzahl
von Organisationsprozessen und Technologien, so dass meist eher spezielle Lösungen nachgefragt werden. Es existieren allerdings
auch Bereiche, in denen Standardlösungen durchaus einen guten Stand haben, z.B. im Bereich des Ticketverkaufs.
PKP PLK SA befindet sich im Informatisierungsprozess. Im Jahr 2013 wurden die vorbereitenden Arbeiten in einigen Bereichen
realisiert. Im Bereich der Beschreibung der Bahninfrastruktur betraf dies Lösungen zur Unterstützung der Inventarisierung der Gleise
und Bahnsteige (ePOS) sowie die Sammlung von Daten über die Infrastruktur für das europäische Register der Bahninfrastruktur
(RINF). Ferner wurden die Modernisierungs- und Entwicklungsarbeiten am System zur Unterstützung der Fahrplanerstellung und
Geschäftsanbahnung Polen
31
dessen Realisierung fortgeführt (u.a. in Verbindung mit der Gewinnung von Daten aus den lokalen Leitstellen, der Nutzung von GPSDaten, dem Zentrum für Krisenmanagement, die Versorgung mit Daten aus dem TIS – Train Information System). Es wurde auch das
Passagierportal der PLK weiterentwickelt durch die Einführung neuer Funktionalitäten und mobiler Applikationen. Es wurde auch
der Prozess der Konsolidierung der grundlegenden IT-Dienste im Unternehmen konsolidiert.
Geplant ist die Fortführung der Arbeiten an dem Fahrplansystem mit voraussichtlichem Abschluss im Jahr 2016. Darüber hinaus ist
die Gestaltung von Modulen und Applikationen vorgesehen, die infolge von Anforderungen der EU erforderlich sind, hierbei u.a. die
Inbetriebnahme weiterer Kommunikate TAF und TAP TSI41 sowie die Fortsetzung der Arbeiten im Zusammenhang mit dem Register
der Bahninfrastruktur (RINF).
Zur Nutzung wurde eine Interaktive Karte der Bahnlinien (MILK) übergeben.42 Hier sind Informationen über Bahnlinien und Betriebspunkte sowie ihre grundlegenden Charakteristika verfügbar. Auch die Suche und Durchführung einfacher Analysen ist möglich.
Geplant ist auch die weitere Entwicklung des Informationssystems für die Bahnlinien.
4.2 Personenverkehr
Wie auch in anderen Ländern, besteht der Bahntransport v.a. aus Passagiertransporten, wenngleich in Polen der Anteil des Gütertransportes vergleichsweise hoch ist. Dies ergibt sich v.a. aus dem Massenguttransporten (wie Kohle).
Abbildung 21: Passagier- und Gütertransporte 2012 (in Zug-km)
Quelle: IRG-Rail, Annual Market Monitoring Report 2014
4.2.1 Entwicklung und Struktur des Personenverkehrs
Insgesamt sind die Passagierzahlen rückläufig, was in erster Linie mit dem ansteigenden Individualverkehr erklärt werden kann. Im
Vergleich zum Straßentransport (Busverkehr) hat der Schienentransport nur einen leichten Rückgang erlitten und bewegt sich ansons-
41
TAF TSI = Technical Specifications for Interoperability for Telematics Applications for Freight
TAP TSI = Technical Specifications for Interoperability for Telematic Applications for Passenger
42
http://mapa.plk-sa.pl
Geschäftsanbahnung Polen
32
ten auf einem stabilen Niveau. Der Anteil der Bahn am Passagiertransport betrug im Jahr 2004 33,33 %, stieg dann auf 37,35 % im
Jahr 2010 an, und fiel dann erneut auf 33,53 % im Jahr 2013. Dies kann durch den Anstieg der Bedeutung des Luftverkehrs erklärt
werden.
Abbildung 22: Relative Entwicklung der Passagierkilometerzahlen nach Beförderungsart (ohne städtischen ÖPNV und ohne
Individualverkehr)
Milionenpasagierkilometer
70.000
60.000
50.000
Straßentransport
40.000
Schienentransport
30.000
Lufttransport
20.000
Gesamt
10.000
0
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Quelle: Eigene Bearbeitung auf Basis von Angaben der GUS
Abbildung 23: Relative Entwicklung der Passagierkilometerzahlen nach Beförderungsart
100,00%
90,00%
80,00%
70,00%
60,00%
Lufttransport
50,00%
Schienentransport
40,00%
Straßentransport
30,00%
20,00%
10,00%
0,00%
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Quelle: Eigene Bearbeitung auf Basis von Angaben der GUS
Der Individualverkehr hat im Vergleich zum EU-Durchschnitt in Polen einen hohen Anteil und erfuhr in den vergangenen 10 Jahren
einen Zuwachs von 15,6 % (2000 – 72,8 %), wobei der Schienenverkehr von 11,7 % (2000) auf 5,2 % gefallen ist.
Ein wesentlicher Grund für die Wahl des PKW als Transportmittel ist die durchschnittliche Reisedauer. Um den Einfluss geplanter
Investitionen (gleichermaßen im Bahn- wie Straßenverkehr) auf die Konkurrenzfähigkeit des Bahnverkehrs abzuschätzen, wurde die
Geschäftsanbahnung Polen
33
mittlere Reisezeit in 153 Verbindungen zwischen 18 Wojewodschaftszentren geprüft. Im Jahr 2013 war lediglich in 21 der untersuchten Verbindungen die Fahrtzeit mit dem Zug nicht länger als mit dem PKW. Bei 33 Verbindungen lag der Vorteil des PKW bei mehr
als 2 h. Im Durchschnitt ist die Fahrt mit dem PKW um 1h10 min kürzer als mit der Bahn. 43
Das Problem des Schienenverkehrs liegt also in seiner mangelnden Attraktivität, die teilweise auch aus den Einschränkungen infolge
der laufenden Modernisierungsarbeiten resultiert. Dieses Imageproblem wird aktuell in Teilbereichen durchaus konsequent angegangen; so muss der Pendolino als positive Entwicklung erwähnt werden, der die Reisezeiten zwischen den Ballungszentren deutlich
verringert und so die Bahn gegenüber dem Flugzeug und dem PKW wettbewerbsfähiger macht. In der entsprechenden Werbung
lautet einer der Slogans der PKP Intercity dementsprechend auch „Wir ändern uns!“.
Mittelfristig muss also versucht werden, diese positiven Ansätze fortzuführen und so die Menschen wieder zur Nutzung öffentlicher
Verkehrsangebote zu bewegen. Dies ist mit zwangsläufigen Mehrinvestitionen verbunden.
Abbildung 24:Verteilung des Personenverkehrsaufkommens 2012
100%
7,4
95%
4,8
9,0
Züge
90%
10,7
9,2
5,7
Reisebusse , Busse
und Trolleybusse
85%
PKW
80%
83,3
85,4
84,6
DE
PL
75%
EU-28
Quelle: Eurostat
44
4.2.2 Betreiber
Rechtlich ist der Passagiersektor in Polen seit dem 28.3.2003 liberalisiert, die ersten Lizenzen für neue Betreiber wurden am
27.2.2004 erteilt.45
Infolge der durchgeführten Restrukturierung des Unternehmens PKP beschäftigen sich zwei Gesellschaften aus der PKP-Gruppe mit
dem Personentransport: PKP Intercity S.A. und PKP Szybka Kolej Miejska w Trójmiescie Sp. z o.o. (PKP SKM). Die ebenfalls aus
der PKP ausgegliederten Przewozy Regionalne sp. z o.o. sind seit 2008 Eigentum der Wojewodschaftsselbstverwaltungen und können gegenwärtig in eingeschränktem Umfang als Konkurrent von PKP Intercity angesehen werden.
Gegenwärtig (23.01.2015) haben nachfolgende Unternehmen eine Lizenz für den Personentransport:


43
Koleje Mazowieckie - KM” Sp. z o.o. - Eigentum der Selbstverwaltung der Wojewodschaft Masowien (Regionaltransport auf
dem Gebiet der Wojewodschaft Masowien und, in sehr eingeschränktem Umfang, zwischen den Wojewodschaften)
Warszawska Kolej Dojazdowa Sp. z o.o.
Dokument Implementacyjny do Strategii Rozwoju Transportu do 2020 r. (z perspektywą do 2030 r.)
Modal split of passenger transport,
http://ec.europa.eu/eurostat/tgm/table.do?tab=table&plugin=1&language=en&pcode=tsdtr210
45
IRG-Rail, Annual Market Monitoring Report 2014
44
Geschäftsanbahnung Polen

































34
Koleje Dolnośląskie S.A. - Eigentum der Selbstverwaltung der Wojewodschaft Niederschlesien (tätig in der Wojewodschaft
Niederschlesien);
Koleje Wielkopolskie Sp. z o.o. Eigentum der Selbstverwaltung der Wojewodschaft Großpolen (tätig in der Wojewodschaft
Schlesien)
Koleje Ślaskie Sp. z o.o. - Eigentum der Selbstverwaltung der Wojewodschaft Schlesien (tätig in der Wojewodschaft Schlesien);
Arriva RP Sp. z o.o. (bis 25.06.2010 Arriva PCC Sp. z o.o.) -Miteigentum von Arriva International Limited und DB Schenker
Rail Polska S.A. (tätig in den Wojewodschaften Kujawien-Pommern und Pommern);
PKP Intercity S.A., zur PKP-Gruppe gehörend. Die Gesellschaft realisiert den Passagierverkehr zwischen den Wojewodschaften
und international;
PKP Szybka Kolej Miejska w Trójmiescie Sp. z o.o. - Eigentum des Staatsschatzes sowie der Selbstverwaltungsbehörden (diese
Gesellschaft realisiert Transporte im Ballungsraum der Dreistadt Gdańsk , Sopot und Gdingen;
Przewozy Regionalne Sp. z o.o. - Eigentum von 16 Wojewodschaft-Selbstverwaltungen. Die Gesellschaft realisiert Regionalverkehre auf dem Gebiet von 15 Wojewodschaften, zwischen den Wojewodschaften und international;
Szybka Kolej Miejska Sp. z o.o. - Eigentum der Hauptstadt Warszawa. Die Gesellschaft betreibt ihre gewerbliche Tätigkeit im
Bereich Passagierverkehr im Ballungsraum von Warszawa und Umgebung;
Biuro Utrzymania i Eksploatacji Gnieznienskiej Kolei Wąskotorowej
Cargo Master sp. z o.o.
CARGO Przewozy Towarowe i Pasażerskie sp. z o.o.
Dolnośląskie Linie Autobusowe sp. z o.o.
Freightliner PL sp. z. o .o.
Fundacja Bieszczadzkiej Kolejki Lesnej
Fundacja Polskich Kolei Wąskotorowych
Koleje Malopolskie sp. z o.o.
Lódźka Kolej Aglomeracyjna sp. z o.o.
Miejski Osrodek Sportu i Rekreacji w Ełku
Miejskie Przedsiebiorstwo Komunikacyjne sp. z o.o. (Wrocław)
Miejskie Przedsiebiorstwo Komunikacyjne sp. z o.o. (Poznan)
Muzeum Kolejnictwa
NKN Usługi Kolejowe Projektowanie, Budownictwo, Transport sp. z o.o.
Piaseczynskie Towarzystwo Kolei Wąskotorowej
PKP CARGO S.A.
Pol–Miedz Trans sp. z o.o.
Pomorskie Towarzystwo Miłośników Kolei Żelaznych
Rail Services Europe sp. z o.o.
Rail Time Polska sp. z o.o.
Railpolonia sp. z o.o.
S&K TRAIN TRANSPORT sp. z o.o.
SKPL Cargo sp. z o.o.
Stowarzyszenie Górnośląskich Kolei Wąskotorowych
Urzad Gminy Rewal
Die Betreiber aus der PKP-Gruppe sind theoretisch zur Privatisierung bestimmt, allerdings stockt der Privatisierungsprozess in Polen,
so dass wohl erst mittelfristig davon ausgegangen werden dürfte.
Die Straßenbahnunternehmen sind Eigentum der lokalen Selbstverwaltungen. Eigentümer der Gesellschaft Metro Warszawskie Sp. z
o.o. ist die Hauptstadt Warszawa.
Die folgenden Abbildungen zeigen die Marktstruktur nach Unternehmen auf.
Geschäftsanbahnung Polen
Abbildung 25: Marktstruktur nach Unternehmen gemäß Passagierzahlen– 2013
Quelle: UTK, Ocena Funkcjonowania Rynku Transportu Kolejowego i Stanu bezpieczeństwa Ruchu Kolejowego, 2013
35
Geschäftsanbahnung Polen
36
Abbildung 26: Marktstruktur nach Unternehmen gemäß Transportleistung – März 2013
Quelle: UTK, Ocena Funkcjonowania Rynku Transportu Kolejowego i Stanu bezpieczeństwa Ruchu Kolejowego, 2013
Dominierender Triebwagen in Polen ist weiterhin der EN57, der wohl auch in der langen Frist weiterhin Bestand haben wird. Ende
2011 wurden 1054 Stk. dieses Modells gezählt. Ihr Alter liegt zwischen 30 und 40 Jahren. Zwar wird der Bestand seit dem Jahr 2006
schrittweise modernisiert. Auch im optimistischen Fall werden erst im Jahre 2022 alle EN57 modernisiert oder durch neue Triebwagen ersetzt. Die Höchstgeschwindigkeit des Typs EN57 liegt bei maximal 110 km/h. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Fahrzeuge von PESA, NEWAG und Stadler vermehrt den EN57 ersetzen – als Elektro- bzw. Dieseltriebwagen.
Die meisten Passagierwaggons sind für eine maximale Reise-/Transportgeschwindigkeit von 120-160 km/h ausgelegt.46
Tabelle 5: Fahrmaterial im Jahr 2013
Spezifikation
2012
2013
Verbrennungslokomotiven
1849
1838
Elektrolokomotiven
2264
2194
Elektrische Zugbänder
1226
1268
Verbrennungstriebwagen
209
221
Güterwagen:
91483
87726
Planwagen
4576
4471
Gondelwagen
58365
57906
Plattformwagen
11274
11363
Tanks
8919
8699
Kühlwagen
-
-
sonstige
8349
5287
7346
7492
Lokomotiven:
Personenwagen
46
FUNKTIONSWEISE DES Marktes FÜR EISENBAHNTRANSPORT IN POLEN IM JAHRE 2010, Amt für Bahntransport,
Abteilung für die Regulierung des Bahntransports, August 2011
Geschäftsanbahnung Polen
Zur Fahrgastbeförderung
3356
3083
37
rail coaches
darunter barrierefreie / behindertengerechte
63
73
mit Schlafmöglichkeit
180
170
mit Liege
113
105
Mit Bordcafé
104
108
Mehrgliedrige und motorisierte
3974
4395
Sonstige
16
14
Quelle: GUS, Transport, wyniki działalnosci 2013
Im Verkehr zwischen den Ballungszentren (Interagglomerationsverkehr) brachte die Abspaltung der PKP Intercity SA in den vergangenen Jahren positive Ergebnisse für die Entwicklung des Fuhrparks. Dies betrifft insbesondere Waggons der EC, IC und ExpressZüge. PKP Intercity erwarb 17 Pendolinos, die Fahrten wie z.B. den Express InterCity Premium bedienen werden, der Ende 2014
aufgenommen wurde.
Leider trifft dies nicht auf die Situation bei Lokomotiven zu. Die Situation hat sich durch die Lieferung von 10 (EU44) Loks mit einer
Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h (de facto zugelassen für 200 km/h) etwas gebessert. Ferner wurden weitere Loks modernisiert.
Der Anteil von Lokomotiven, die Geschwindigkeiten von 160 km/h ermöglichen, beträgt jedoch nur ca. 10 %. Zusätzlich verfügt die
Gesellschaft PKP Intercity über 10 Lokomotiven, die Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h ermöglichen.
Die Erneuerung der Lokomotiven ist absolut notwendig, auch vor dem Hintergrund steigender Kundenanforderungen und den TSIErfordernissen. Um vor allem gegenüber dem PKW-Verkehr langfristig konkurrenzfähig zu sein, müssen v.a. die Reisegeschwindigkeit, der Fahrkomfort und die Interoperationalität erhöht werden.
4.2.3 Markttrends
Unter der Annahme, dass die durchschnittliche Reisezeit mit der Bahn einer signifikanten Verbesserung im Vergleich zum PKW
unterliegt, werden auf die Wahl des Transportmittels zudem, die folgenden Faktoren Einfluss haben:




Reisekomfort – hierzu muss der Zustand der Fahrzeuge, der Bahnhöfe und sonstigen technischen Infrastruktur verbessert werden;
Sicherheit – hierzu ist die Errichtung von modernen Anlagen zur Verkehrssteuerung erforderlich, insb. ERTMS, wie auch Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit z.B. an Bahnübergängen;
Kosten und kundenfreundliche Angebote mit hohem Kundenbindungspotenzial (Monatstickets, Verbundtickets, etc.),
Pünktlichkeit – sie muss verbessert werden durch eine Verbesserung der Infrastruktur, die Einführung neuen oder modernisierten
Fahrmaterials und die Optimierung der Erhaltung und Nutzung der Infrastruktur. Wesentlich ist auch die Liquidierung von Engpässen, insb. im Städtischen Verkehr wie auch an Umsteigepunkten;
Besondere Bedeutung wird die Trennung des Passagierverkehrs in Ballungsräumen von Fernreisen und Güterverkehr haben.47
In der Strategie zur Entwicklung des Transports bis zum Jahr 2020 wird prognostiziert, dass sich die Entwicklung des Personenverkehrs auf die Ballungs- und Interagglomerationsverkehre konzentrieren wird. Dabei kann der regionale (Wojewodschafts-)Verkehr
sowie der interregionale Verkehr eine öffentliche Co-Finanzierung erwarten.
Die Zunahme der Bedeutung des Bahnverkehrs wird v.a. im Bereich des Verkehrs in den Ballungsräumen erwartet. Dies ergibt sich
aus den Problemen im PKW-Verkehr (Staus, Mangel an Parkplätzen), wie auch den starken Seiten des Eisenbahnverkehrs: Hohe
Durchsatzzahlen und relativ hohe Transportgeschwindigkeiten. Mit dem Ziel der Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit des Bahnverkehrs ist die vollständige Integration mit den anderen städtischen Transportmitteln erforderlich. Erste Ansätze wie Verbundtickets
in Großräumen wie Warszawa oder die Integration von Verkehrsräumen wie in Bydgoszcz/Toruń zeigten schon kurze Zeit nach ihrer
Einführung positive Effekte und lassen erwarten, dass sie in anderen Regionen auch eingeführt werden. Unvermeidbar ist hier die
Anpassung des Fahrmaterials an die spezifischen Gegebenheiten des Verkehrs in Ballungsräumen.
47
Dokument Implementacyjny do Strategii Rozwoju Transportu do 2020 r. (z perspektywa do 2030 r.)
Geschäftsanbahnung Polen
38
Die Erhöhung der Frequenz und der Bedeutung des Bahnverkehrs in den Ballungsräumen ist auch in den Feasibility Studies für entsprechende Investitionen in den Agglomerationen berücksichtigt (z.B. Wrocławs). Das Wachstumspotenzial wird auch in den Wojewodschaftstransportplänen beachtet. In diesen wird jedoch der Wettbewerbsvorteil des Busverkehrs gegenüber dem Bahnverkehrs
beachtet; die Bahn hat nur in Gebieten mit dichtem Bahnnetz einen Anteil von mehr als 10 %. Zu den wesentlichen, gegenwärtig die
Attraktivität des regionalen Bahnverkehrs vermindernden Einflussgrößen zählen das veraltete Fahrmaterial, eine Infrastruktur niedriger Qualität und eine niedrige Taktzahl bei den Bahnverbindungen.48
Der Hauptakteur auf dem Markt der Regionaltransporte ist die im Besitz der Selbstverwaltungen befindliche Gesellschaft Przewozy
Regionalne. Diese befindet sich jedoch gegenwärtig in schlechter Verfassung und verliert an Marktanteilen. Im Jahr 2015 werden
Przewozy Regionalne wohl keine neuen Züge bestellen, zur Verbesserung des Zustands des Fahrmaterials werden lediglich 21 modernisierte Einheiten EN57 beitragen.49
Eins der Probleme der regionalen Anbieter ist, dass knapp die Hälfte der Bestellungen für regionale Transportleistungen auf einen
Zeitraum von 1 Jahr abgeschlossen wird; dieser Zeitraum ist zu kurz, als dass der Betreiber in neues Material investieren könnte50
Dieses Problem nahmen z.B. die Behörden der Wojewodschaft Niederschlesien wahr, die mit Koleje Dolnośląskie einen Vertrag für
den Zeitraum 2015 bis 2022 abschlossen. Die Gesellschaft soll in diesem Zeitraum 35 Mio. Zug-km realisieren und erhält einen Zuschuss von ca. 500 Mio. PLN zusätzlich zu den Einnahmen aus dem Kartenverkauf.51
In den Interagglomerationstransporten spielt ggw. die PKP InterCity die wesentliche Rolle, die auch eine Reihe von Maßnahmen zur
Erhöhung ihres Angebots aufnimmt, insbesondere im Segment der Transporte höherer Kategorie. Es wurden neue Fahrzeuge erworben, in Zusammenarbeit mit T-Mobile wurde im Rahmen des Fahrpreises Wi-Fi zur Verfügung gestellt in den nationalen Verbindungen der Kategorie EIP und den internationalen Verbindungen Berlin Warszawa Express (BWE), EC Polonia und EC Chopin. Mitte
2015 wird die Inbetriebnahme von Bordunterhaltung geplant (Filme und Spiele). Das Unternehmen nahm auch die Zusammenarbeit
mit Google auf (Bahnverbindungen werden sichtbar) und testet den Kartenverkauf in Postämtern. Konkurrenz für diesen Anbieter ist
aktuell z.B. Polski Bus, das Busfahrten mit hohem Standard und attraktiven Preisen anbietet, aber mit längerer Reisedauer. Dieser
Konkurrenzvorteil der Bahn wird mit der zunehmenden Modernisierung von Infrastruktur und Fahrmaterial noch zunehmen.
4.3 Güterverkehr
4.3.1 Entwicklung und Struktur der Gütertransporte
Der polnische Markt für Gütertransporte wurde im Jahr 2013 durch die folgenden Kennzahlen charakterisiert:
Tabelle 6: Polnischer Markt für Gütertransporte
Kategorie
Zahlen
Lizenzierte Unternehmen
82
Fahrbetrieb realisierende Operatoren
61
Jährliche Erlöse
8,124 Mrd. PLN
Jährliche Kosten der Leistungserbringung
7,962 Mrd. PLN
Beschäftigung im Bahnsektor
32 263 Personen
Transportierte Menge
233,2 Mio. t
Transportleistung
50,9 Mrd. tkm
Realisierte Betriebsarbeit
75,3 Mio. Zug-km
48
http://inforail.pl/text.php?from=mail&id=69173
http://inforail.pl/text.php?from=mail&id=69169
50
http://inforail.pl/text.php?from=mail&id=69173
49
51
http://www.wnp.pl/wiadomosci/243058.html
Geschäftsanbahnung Polen
Zahl der Lokomotiven
3 707
Zahl der Güterwagons
98 106
39
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von GUS und UTK
Abbildung 27: Gütertransport
2.000.000
1.800.000
1.600.000
tsd. Tonnen
1.400.000
1.200.000
Gesamt
1.000.000
800.000
Schienentransport
600.000
Straßentransport
400.000
200.000
0
Quelle: Eigene Bearbeitung auf Basis von Angaben des Statistikamts GUS Transport wyniki działalności 2014
Die Hauptwarengruppe sind Massengüter, hauptsächlich Rohstoffe. Die Transporte von Steinkohle, Metallerz und Bergbauerzeugnissen umfassten 67,5 % des gesamten Massevolumens und 58,1% der Transportarbeit. Den größten Anteil am Markt nach transportierter Masse hatte die Steinkohle mit 41,9 % (97,7 Mio. t). Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass das Transportvolumen der über
die Bahn transportierten Mengen seit einigen Jahren stark abnimmt.52
Im Gütertransport stagniert die Schienenbeförderung. Hier ist enormer Nachholbedarf zu verzeichnen. Teilweise profitierte der Straßentransport vom Ausbau der Autobahnen und Schnellstraßen. Zukünftig ist davon auszugehen, dass große Anstrengungen unternommen werden, den Zugverkehr wieder attraktiver zu gestalten. Dies wird zweifellos mit erheblichen Investitionen einhergehen.
Abbildung 28: Entwicklung der Mio. Tonnenkilometer nach Beförderungsart
400.000
Mio. Tonnenkilometer
350.000
300.000
250.000
Gesamt
200.000
Schienentransport
150.000
Straßentransport
100.000
50.000
0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
52
UTK: Ocena Funkcjonowania Rynku Transportu Kolejowego i Stanu Bezpieczeństwa Ruchu Kolejowego w 2013 roku
Geschäftsanbahnung Polen
40
Quelle: Eigene Bearbeitung auf Basis von Angaben des Statistikamts GUS Transport wyniki działalności 2014
In Polen ist der Anteil der Straßentransporte im europäischen Vergleich hoch. Dramatisch ist der Einbruch des Schienentransports,
der im Jahr 2000 noch bei 42,2 % lag. Die Modernisierung des Straßensystems dürfte die Verlagerung bewirkt haben. Allerdings ist
davon auszugehen, dass diese Entwicklung mit Fertigstellung der geplanten Investitionen im Schieneninfrastrukturbereich gestoppt
wird, so dass der Anteil der Schienentransporte mittelfristig wieder wachsen dürfte.
Allein aus ökologischen Überlegungen heraus wird Polen den Anteil der Schienentransporte zwangsläufig erhöhen müssen.
Abbildung 29:Verteilung des Güterverkehrsaufkommens tkm 2012 in %
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
18,2
23,1
18,0
Schienen
75,1
64,6
81,9
Straßen
Wasserwege
6,7
12,3
EU-28
DE
0,0
PL
Quelle: Eurostat
4.3.2 Eisenbahn-Transportunternehmen
Bis Ende der 90er Jahre wurden alle Transporte in Polen ausschließlich durch die PKP durchgeführt. Später wurde mit der Restrukturierung begonnen. 2001 wurden 24 Gesellschaften aus der PKP ausgegliedert, die heute die PKP-Gruppe bilden. Mit dem Warentransport beschäftigen sich zwei Gesellschaften aus der PKP-Gruppe: PKP Cargo S.A. und PKP Linia Hutnicza Szerokotorowa (PKP
LHS).
Der Gütertransportmarkt wurde in Polen am 28.03.2003 liberalisiert, die ersten Lizenzen wurden im August 2003 erteilt.53
23.01.2015 besaßen in ganz Polen 88 Unternehmen eine Gütertransportlizenz im Bahnverkehr. Gegenwärtig sind die wichtigsten
Transportunternehmen in Polen:





PKP Cargo S.A.
PKP LHS Sp. z o.o.
DB Schenker Rail Polska S.A.
CTL Logistics Sp. z o.o.
Lotos Kolej Sp. z o.o.
Die meisten privaten Transportunternehmen sind aus Umwandlungen von Betriebsbahnen entstanden, die vorher zu Unternehmen
verschiedener Branchen der Industrie gehörten (z.B. Bergbau). Diese Unternehmen verfügen über ihren eigenen Traktionspark (Lo53
IRG-Rail, Annual Market Monitoring Report 2014
Geschäftsanbahnung Polen
41
komotiven und Waggons) und oft die entsprechenden technischen Voraussetzungen, wie Anschlussgleise und Werkstätten, was eine
der grundlegenden Barrieren für den Markteintritt eliminiert hat. Alle ausgegliederten Gesellschaften der PKP-Gruppe sollen zukünftig privatisiert werden.
Zwar ist die Position der PKP Cargo immer noch dominierend, doch private und unabhängige Anbieter erhöhen zunehmend den
Konkurrenzdruck. Im gesamteuropäischen Vergleich gilt der polnische „Privatmarkt“ der Güterbahnen als gut entwickelt.
Abbildung 30:Marktstruktur nach Unternehmen – 2013
Quelle: UTK
In Polen sind im Bereich des Gütertransports derzeit 3.690 Loks im Betrieb. Laut UTK sind davon 60 % dieselgetrieben. Das Durchschnittsalter der Loks liegt bei 32,3 Jahren. Bei privaten Anbietern reicht das Durchschnittsalter des Fuhrparks bis zu 40 Jahre.
In Polen sind derzeit 101.511 Güterwaggons in Betrieb (Stand 2011 – UTK). Den Großteil bilden Kohlewaggons (59.978), Tankwaggons (14.665) und Plattformwaggons (11.958). Im Vergleich zu 2010 wuchs damit die Anzahl der Kohlewaggons um 1.254
Stück. Das Gesamtladevolumen der polnischen Waggonflotte liegt damit bei 5,494 Mio. Tonnen – wovon 3,474 Mio. Tonnen auf
Kohlewaggons und 769 Tsd. Tonnen auf Tankwaggons entfallen.
Das Durchschnittsalter der Güterwaggons liegt bei 27,1 Jahren (Stand 2011 – UTK). Die jüngsten sind dabei die Kohlewaggons mit
25,2 Jahren, gefolgt von geschlossenen Waggons (28,3), Tankwaggons (29,2), Plattformwaggons (29,3) und Waggons mit offenem
Dach (29,6). Die ältesten Waggons sind Spezialwaggons mit 33,1 Jahren.
In den meisten Fällen lohnt sich der Einkauf neuer Waggons für polnische Betreiber nicht. Ausnahme bilden hierbei die Unternehmen des Schatzministeriums Lotos Kolej und Pol-Miedz Trans, die in neue Lokomotiven des Models TRAXX der Firma Bombardier
investiert haben. Allerdings stellt der größte Frachtbeförderer des Landes (PKP Cargo) klar, dass er eine umfassende Modernisierung
seines Fuhrparks mittelfristig, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. der geplante Erwerb von Mehrsystemlokomotiven für grenzüberschreitende Verkehre im Rahmen der Internationalisierungsstrategie der PKP Cargo), nicht beabsichtigt. Der unzureichende Zustand
der Schieneninfrastruktur behindert den Einsatz moderner Loks.
Geschäftsanbahnung Polen
42
So legt Lotos Kolej mit seinen modernen Loks lediglich 9.000 km/Monat zurück, wohingegen entsprechend der technischen Ausstattung der Fahrzeuge 12.000 bis 15.000 km/Monat möglich wären. Namhafte internationale Anbieter wie Siemens und Bombardier,
oder nationale, wie NEWAG, bieten daher speziell für den polnischen Markt angepasste Modelle an.
In naher Zukunft benötigen die polnischen Fuhrunternehmen insbesondere Loks, die Gespanne mit einer Masse von 3200 bis 4000 t
mit einer Geschwindigkeit bis zu 120 km/h ziehen können. Darüber hinaus werden auch Rangierloks mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und einer Zugmasse von 1.000 bis 1.500 Tonnen benötigt.
4.3.3 Markttrends
Die Rolle der Bahn im Transport sollte gestärkt werden. Gemäß der Strategie zur Entwicklung des Transports bis zum Jahr 2020 wird
die staatliche Politik sich auf die Verstärkung der Integration und Interoperabilität mit anderen Ländern der EU konzentrieren. Daher
sind Maßnahmen, die diese Entwicklung sowohl qualitativ wie auch quantitativ unterstützen, zu erwarten:




Eliminierung von Engpässen;
Erlangung stabiler Geschwindigkeiten auf längeren Strecken, insb. die Liquidierung von punktuellen Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Installation neuer Verkehrssteuerung
Ermöglichung der Fahrt von Zügen mit maximaler Länge (740 m)
Liquidierung von Abschnitten oder Punkten mit beschränkter Achslast.
Es werden Technologien und Lösungen eingeführt, die eine hohe Zuverlässigkeit unterstützen, Erhöhung der Wahlmöglichkeit durch
den Nutzer (z.B. höhere Zugänglichkeit des Bahntransports durch neue Technologien der Betreiber infolge von Wagons mit eigenem
Antrieb, Hybridfahrzeuge, u.a.).
Die Erwartungen an die Entwicklung des Gütertransportes gehen, wie die folgende Abbildung zeigt, von einem Anstieg von jährlich
1,1 % aus.54 Allerdings erfordert dies den systematischen Ausbau der Fähigkeit, im Vergleich zu anderen Transportmitteln komplementäre Dienstleistungen anzubieten. Hierfür bestehen große Perspektiven im Ausbau der Intermodalität und Interoperabilität. Damit
einher geht die Entwicklung und Modernisierung der Infrastruktur hinsichtlich ihrer Durchlässigkeit, Maximalgeschwindigkeit, zulässigen Achslast und Lademaße. Ferner besteht Handlungsbedarf bei Systemen zur Verkehrssteuerung und intelligenten Transportsystemen (im besonderen ERTMS).55
54
55
A.T. Kearney, Inc.: Kolejowe przewozy towarowe w Polsce – wzrost w trybie warunkowym, 2013,
Strategia Rozwoju Transportu do roku 2020
Geschäftsanbahnung Polen
43
Abbildung 31: Prognose der Zusammensetzung der Gütertransporte nach %
2,50%
2,70%
2,80%
4,00%
3,70%
4,60%
6,90%
9,30%
3,00%
3,10%
3,20%
3,80%
4,30%
4,50%
Mineralische Nichtmetalle
Recyclingfähige Materialien
und Siedlungsabfälle
Sonstige Waren
7,90%
Metallfertigprodukte
10,30%
landwirtschaftliche Produkte
6,20%
10,90%
Koks
23,80%
Chemikalien
21,00%
Erdöl-Erzeugnisse
Intermodaler Transport
33,40%
27,90%
Metall-Erz
Braunkohle, Erdöl und Gas
2012
2020
Quelle: Kolejowe przewozy towarowe w Polsce – wzrost w trybie warunkowym, A.T. Kearney, Inc. 2013
Auf den Markt für Gütertransporte wird die Entwicklung auf den einzelnen Teilmärkten haben. Bis zum Jahr 2020 kann man eine
Beibehaltung der hohen Bedeutung der Steinkohle erwarten, bei zugleich zurückgehendem Inlandsverbrauch und damit Rückgang
des Anteils am Gütertransport. Auch die Situation auf dem Markt für Zuschlagstoffe sollte sich stabilisieren, der sich bis 2011 sehr
dynamisch entwickelte, danach aber bremste, infolge der Entwicklung auf dem Baumarkt. Auf der anderen Seite ist ein Wachstum
von Transporten von Öl und Chemieprodukten zu erwarten. 56
4.4 Straßenbahn, U-Bahn
Die Lösung der Transportprobleme der großen Städte und ihrer Einzugsgebiete, d.h. v.a. die Verminderung von Staus, erfordert eine
Erhöhung des Anteils der Passagiere, die den insb. schienengebundenen ÖPNV nutzen. Zudem ist die Verbesserung des multimodalen Angebots erforderlich, so dass unterschiedliche Transportangebote in ein integriertes System zusammengeführt werden können.
Diese Probleme werden gleichermaßen in der Strategie der Entwicklung des Transports bis 2020 wie auch in der nationalen Strategie
des Regionalverkehrs gesehen.
Dies legt die Prioritäten für heutige und geplante Tätigkeiten auf Regierungs-, Regional- und Lokalebene fest.
56
Kolejowe przewozy towarowe w Polsce – wzrost w trybie warunkowym, A.T. Kearney, Inc. 2013
Geschäftsanbahnung Polen
44
4.4.1 Status-Quo und Entwicklungsperspektiven des ÖPNV in den Städten
Im Jahr 2013 wurden in Polen 3.620,9 Mio. Passagiere mit Bus und Strassenbahn, und 113,1 Mio. Passagiere mit der U-Bahn
transportiert.57
Mio. Passagiere
Abbildung 32: Passagiertransporte 2013
1.000,0
900,0
800,0
700,0
600,0
500,0
400,0
300,0
200,0
100,0
0,0
Quelle: Eigene Bearbeitung auf Basis von Angaben des Statistikamtes GUS
Eine im Jahr 2010 erstellte Bedarfsprognose für das Infrastrukturministerium erwartet:




Die Gesamtnachfrage nach Transport wird in geringem Masse wachsen;
Die Transportleistung wird stärker wachsen als die Zahl der Fahrten, da durch die Suburbanisierung die Distanzen zunehmen;
Rascher als die Nachfrage nach dem ÖPNV wird die Nutzung des Individuellen motorisierten Verkehrs wachsen, und die PKW
Nutzung die vorgezogene Form der Fortbewegung in den Städten werden;
Die Nachfrage nach Nutzung des ÖPNV wird tendenziell sinken, mit Ausnahme der Metro in Warszawa und der Schnellbahn in
der Dreistadt (Gdańsk – Gdynia- Sopot)58
Abbildung 33: Prognose der Nachfrage nach ÖPNV und Individualverkehr Passagier-km (Minimalszenario)
57
58
GUS, Transport wyniki dzialalnosci 2013
Ministerstwo Infrastruktury, Prognozy Rozwoju Transportu W Polsce do roku 2030, prof. Jan Burnewicz 2010
Geschäftsanbahnung Polen
45
140000
120000
100000
2709
5325
5236
5191
Radfahrer und Fußgänger
80000
60000
5277
83639
93885
102038
107358
109161
40000
PKW und Motorrad
Kollektivtransport
20000
0
13499
13769
14244
14621
14701
2010
2015
2020
2025
2030
Quelle: Ministerium
fürder
Infrastruktur:
der Entwicklung
des Transports
in Polen
bis zum Jahr 2030,des
Prof.
Jan BurneAbbildung
34: Prognose
NachfragePrognose
nach städtischem
Personentransport
nach
Fortbewegungsmitteln
ÖPNV
in Mio.
wicz 2010
Passagier-km (Minimalszenario)
16000
14000
12000
10000
763
703
77
2406
790
1102
78
2374
833
1649
76
2368
834
852
2189
78
2329
2387
77
2304
Straßenbahn
Metro (Warschau)
8000
Trolleybusse
6000
4000
Straßenbahnen
9550
9417
9328
9183
9042
2010
2015
2020
2025
2030
Stadtbusse
2000
0
Quelle: Ministerium für Infrastruktur: Prognose der Entwicklung des Transports in Polen bis zum Jahr 2030, Prof. Jan Burnewicz
2010
4.4.2 Strassenbahn und Metro-Infrastruktur
Die Straßenbahnnetze der polnischen Städte wurden Ende des 19. und Anfang des 20. Jhdt. errichtet.
Im Jahr 2013 gab es in Polen 54.174 Linien des städtischen ÖPNV, darunter 51.562 km Buslinien und 2.290 km Straßenbahnlinien.
Geschäftsanbahnung Polen
46
Abbildung 35: Länge an Straßenbahnstreckenlinien nach Wojewodschaften in km, 31.12.2013
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
390
365
299
262
289
229
156
127
106
0
25
42
0
0
0
0
Quelle: Eigene Bearbeitung auf Basis von Angaben des Statistikamtes GUS
Genutzt werden zwei Spurweiten: 1000 mm und 1435 mm. Das Traktionsnetz wird mit Gleichstrom der Spannung 600 V betrieben.
Straßenbahnen werden in folgenden Ballungsräumen genutzt:
Tabelle 7: Spurbreite nach Stadt
Stadt
Spurbreite
Bydgoszcz
1000 mm
Częstochowa
1435 mm
Elbląg
1000 mm
Gdańsk
1435 mm
Gorzów Wielkopolski
1435 mm
Grudziądz
1000 mm
Ballungsraum Schlesien
1435 mm
Kraków
1435 mm
Ballungsraum Łódź
1000 mm
Poznań
1435 mm
Quelle: https://pl.wikipedia.org/wiki/Tramwaje_w_Polsce
Eine Metro gibt es nur in Warszawa, wobei vor Kurzem die zweite Linie ihren Betrieb aufgenommen hat.
Polen verfügt über das zweitgrößte Straßenbahnnetz der EU. Gleichzeitig bedarf es zahlreicher Modernisierungsmaßnahmen.
Viele Großstädte bauen ihre Infrastrukturnetze aus. Einige Städte bauen gar komplett neue Straßenbahnnetze auf. Hier ist auf Olstyn
hinzuweisen, in dem die Straßenbahnnetze im Jahr 1907 entstanden, im Jahr 1965 liquidiert wurden (Spurweite 1000mm) und gegenwärtig neu errichtet werden (Spurweite 1435mm).
Allerdings legen manche Städte einige Straßenbahnlinien still. Die größte Welle der Liquidierung von Straßenbahnnetzen fand in den
50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts statt. Aber auch heute plant Lodz die Stilllegung einer der längsten Straßenbahnstrecken Europas mit einer Länge von ca. 36 km. Einige kleinere Städte, wie Gleiwitz verzichten gar gänzlich auf ihre Straßenbahn-
Geschäftsanbahnung Polen
47
systeme. Jedoch werden die Stilllegungen durch den Bau neuer Strecken, z.B. in Gdańsk , Wrocław, Poznań , Kraków, Elbląg , oder
gar den kompletten Neuaufbau, wie in Olstyn aufgefangen.
Als neue Trends sind im Bereich Straßenbahn Schnell-Trams beobachtbar, welche weiter entlegene Stadtteile mit dem Zentrum besser verbinden (Poznań , Stettin) und auch Hybridlösungen (Kombination der Nutzung von Tram- und Eisenbahnnetz nach dem Vorbild der RegioTram in Kassel) werden diskutiert (im Großraum Bydgoszcz/Torun), erscheinen jedoch angesichts der zu lösenden
technischen und regulatorischen Fragen nicht als realistisch.
In bestimmten Ballungsräumen sind die Verwalter der Straßenbahninfrastruktur, Betreiber und Transportunternehmen kommunale
Gesellschaften, die sich meistens mit dem gesamten städtischen Nahverkehr beschäftigen.
4.4.3 Städtische Transportunternehmen – Fahrmaterial
Im Jahr 2013 waren 3383 Straßenbahnwagen inventarisiert. Ca. 74 % davon waren in Betrieb. Der durchschnittliche Umlauf betrug
ca. 200 km pro Tag.59
Abbildung 36: Inventarisierungsstand des Fahrmaterials am 31.12.2013 in St.
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
763
499
413
376
201
317
218
160
35
Quelle : GUS, Transport wyniki działalności 2013
59
368
GUS, Transport wyniki działalnosci 2013
33
Geschäftsanbahnung Polen
48
Abbildung 37:Anteil der in Betrieb befindlichen Wagen in %
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
83
73
81
76
88
68
65
59
34
67
33
Quelle: GUS, Transport wyniki działalności 2013
Abbildung 38: Gesamtlaufleistung in Tsd. km
60.000
51.843
50.000
40.000
30.000
24.61122.439
20.704
20.000
10.000
18.701
13.782
14.295
9.260
7.423
1.065
657
0
Quelle: GUS, Transport wyniki działalności 2013
Die Metro Warszawa verfügte in diesem Zeitraum über 276 Wagons mit 23.779 Wagon-km.
Im Jahr 2014 setzte sich der Wagenbestand aus ca. 4.420 Wagen zusammen, von denen 684 Niederflurwagen waren. Die häufigsten
Typen waren 105N, 805N sowie Pesa Swing. Damit beträgt der Anteil der Niederflurwagen lediglich 20 %.60
60
http://infotram.pl/text.php?id=62282
Geschäftsanbahnung Polen
49
Tabelle 8: Typen der in Polen genutzten Straßenbahnen
Modell
Zahl
Modell
Zahl
Protram 205Wras, Moderus Beta
44
Konstal 105N..., 805N..., 111N
1989
Duewag GT6 (ZR), M, 6EGTW (6Z), M6S
36
Pesa 120N…, 122N
260
Skoda 19T
31
Konstal 105N impulsowy, FPS 123N
217
Bombardier NGT8
24
Duewag GT8 (S, ZR), N, O, Pt, Ptb, M8S
120
Skoda 16T
17
SGP, Lohner E1
105
Bombardier Cityrunner
15
Duewag GT8N, N8SNF, N8C-NF, EU8N
97
Siemens Combino
14
Lohner c3
76
Tatra RT6N1
10
Tatra Kt4Dt
73
Pesa 129Nb Twist
7
Protram 204Wras, Moderus Alfa
66
Pesa Swing Duo
6
Bombardier NGT6
53
Pesa 121N
6
Tatra T6A2
52
Konstal 112N, 114Na
3
Konstal 116N (1, a, a/1, d), NGd99
50
Konstal N
2
Solaris Tramino
46
Protram 405N-Kr
1
Quelle: http://infotram.pl/text.php?id=62282
Die Straßenbahnen Duewag, SGP und Lohner wurden gebraucht eingeführt (u.a. aus Wien), was eine attraktive Alternative zu Instandsetzungen war. In der o.g. Aufstellung sind die schlesischen Twist noch nicht berücksichtigt.
Geschäftsanbahnung Polen
5.
50
Die polnische Bahntechnikindustrie
Der polnische Bahntechnikmarkt setzt sich zusammen aus den Betreibern der Infrastruktur, sowie die Fuhrunternehmen und die Produzenten und Sublieferanten von Fahrmaterial.
Nahezu die gesamte Bahninfrastruktur wird durch PKP PLK SA. betrieben. Für diese arbeiten zahlreiche Bauunternehmen, die sich
auf diese Tätigkeit spezialisiert haben oder darauf spezialisierte Einheiten haben. Zu den größten Unternehmen zählen hier Budimex,
Skanska oder Trakcja PRKiI. Diese Unternehmen arbeiten als Generalunternehmen, die auf eine große Zahl von Sublieferanten zurückgreifen. So ist z.B. der Bereich der Verkehrssteuerung und der Stromversorgung durch Lieferanten wie Siemens oder Bombardier dominiert. Ein wichtiger Lieferant von Beton-Vorfabrikaten ist Wytwórnia Podkładów Strunobetonowych S.A. in Mirosław
Ujski.
Eine wichtige Rolle bei der Modernisierung der Bahn spielt die Informatik, In diesem Bereich ist die zur PKP-Gruppe gehörende
PKP Informatyka sp. z o.o. von besonderer Bedeutung. Wesentliche Felder für neue Lösungen sind Fahrkartensysteme, Disposition,
die Systeme ERTMS und ETCS auf allen technologischen Ebenen, Intelligentes Monitoring, ITS und seine Architektur oder Systeme
zur Infrastrukturverwaltung.
In diesen Bereichen sind z.B. die folgenden Unternehmen bereits präsent:












TK Telekom Sp. z o. o.
Mitron Information Systems Sp. z o.o.
IGE+XAO Polska Sp. z o.o.
EDBAK Sp. z o.o.
Pixel Sp. z o. o.
BKT ELEKTRONIK,
COMPFORT MERIDIAN Polska Sp. z o.o
Aksel Sp. z o. o.
Bentley Systems Polska Sp. z o. o.
C&C PARTNERS TELECOM Sp. z o.o.
QUMAK S.A.
RITTAL Sp. z o.o.
Im Bereich der Produktion und Instandhaltung von Fahrmaterial kam es zu erheblichen Strukturveränderungen, insbesondere durch
Privatisierungen. Einer der größten Produzenten Europas war die staatliche Wagonfabrik „Pafawag” in Wrocław, die heute als Bombardier Transportation mit Werken in Katowice, Łódz und Warszawa arbeitet. Auch produzieren H. Cegielski - Fabryka Pojazdów
Szynowych, Alstom Konstal und Greenbrier Europe/Wagony Świdnica S.A.
Unternehmen, die sich mit der Instandhaltung und Modernisierung und Produktion von Fahrmaterial befassten, wurden aus der Struktur der PKP als eigenständige Gesellschaften ausgegliedert ( sog. Zakłady Naprawcze Taboru Kolejowego - ZNTK). Teilweise gingen sie Konkurs, jedoch einigen gelang die erfolgreiche Neupositionierung. Die wichtigsten in dieser Form entstandenen Unternehmen sind PESA und Newag.
Pesa produziert nicht nur für den polnischen Markt, sondern auch für das Ausland. Die ersten Exportkontrakte wurden 2006 abgeschlossen und betrafen die Lieferung von Triebwagen nach Italien. Später kamen auch Kunden aus Tschechien, Russland, Ungarn,
Ukraine und Litauen hinzu. In den Jahren 2015-2020 wird Pesa an die Deutsche Bahn 470 Diesel-Traktionseinheiten Link liefern der Vertrag mit einem Volumen von 1,2 Mrd. € wurde 2012 abgeschlossen. Insgesamt sollen dieses Jahr 700 Einheiten bei Pesa
produziert oder modernisiert werden. Das Unternehmen beschäftigte 2014 ca. 3.800 Personen, wobei diese Zahl weiterhin steigt.
Geschäftsanbahnung Polen
51
Pesa produziert Lokomotiven auf Basis der Plattform Gama. Diese umfasst Lokomotiven mit Verbrennungsmotoren bis zu 2400 kW
und einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h, sowie elektrische Lokomotiven, die eine Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h im
Güterverkehr und 200 km/h im Passagierverkehr erreichen. Insbesondere ist auf das System MARATHON hinzuweisen, das als LastMile-Option die Überwindung von Strecken ohne Traktionsnetz erlaubt. 61
Newag ist ebenfalls Produzent, u.a. des Impuls, der als erster in Polen die Geschwindigkeit von 211 km/h überschritt. Newag unterschrieb im Jahr 2013 einen Vertrag über 6 Elektrotriebzüge für WKD (Warszawska Kolej Dojazdowa). Im August 2013 erhielt das
Unternehmen eine Bestellung über 19 dreigliedrige Traktionseinheiten für 4 Wojewodschaften. 2014 wurde ein Vertrag über 12
fünfgliedrige Traktionseinheiten für Koleje Mazowieckie abgeschlossen. Newag realisiert zudem viele Modernisierungen, so z.B.
100 Lokomotiven SM42 für PKP Cargo (2011), 5 Lokomotiven SM48 für LHS (Linia Hutnicza Szerokotowarowa; 2011), 30 Lokomotiven SM48 für PKP Cargo (2013), 20 Lokomotiven SM42 für PKP Intercity (2013). Ende 2014 beschäftigte das Unternehmen ca.
2.200 Personen.
Newag Gliwice ist Produzent von Plattformen für elektrische und Verbrennungslokomotiven. Hier ist insb. auf den vierachsigen
Griffin und den 6-achsigen Dragon hinzuweisen.62 Der Dragon wurde speziell auf den polnischen Markt hin konzeptioniert (lange
und schwere Züge, z.B. für Kohle- und Kraftstofftransport). Die Erprobungen waren erfolgreich und die Lokomotive wird von mehreren privaten Eisenbahnunternehmen genutzt (Lotos Kolej, STK, Freightliner). Der Griffin ist auch für den Export auf ausländische
Märkte vorgesehen.
Abbildung 39: Produktion von Eisenbahnlokomotiven und Waggons, Mio. Euro
1200,0
1082,1
1031,3
1000,0
924,3
959,8
2011
2012
840,1
800,0
600,0
585,5
428,5
404,2
2009
2010
400,0
200,0
0,0
2006
2007
2008
2013
Quelle: Eigene Bearbeitung auf Basis von Daten der GUS und der NBP
Ein Beispiel eines Produzenten, der die Produktion seit den 90er Jahren vollständig neu aufbaute, ist Solaris. Die Straßenbahnen von
Solaris fahren u.a. in Jena (Bestellung von 5 Bahnen) und in Braunschweig (Bestellung von 18 Bahnen, die Lieferungen dauern an).
Die Modernisierungs- und Erneuerungserfordernisse für das Schienenfahrmaterial in Polen wurden noch nicht erfüllt, hierfür sind
erhebliche Mittel aus dem EU-Budget für die Jahre 2014-2020 vorgesehen. Andererseits schaffen auch die Erfolge der polnischen
Produzenten auf den Auslandsmärkten gute Perspektiven für diesen Sektor.
61
62
http://www.pesa.pl/index.php/pl/produkty/lokomotywy, 27.03.2015
http://www.newag.pl, 27.03.2015
Geschäftsanbahnung Polen
52
6. Wesentliche Investitionsmaßnahmen
im Rahmen der EU-Förderprogramme
Bereits in der zurückliegenden Fördermittelperiode war der Bahnsektor Schwerpunkt sowohl im Bereich der Fernbahn wie auch der
städtischen Bahn. Der Fördermittelzeitraum 2007-2014 ist noch nicht abgerechnet, jedoch ist davon auszugehen, dass auf den Bahnsektor ca. 5,6 Mrd. € entfielen.
Im Rahmen der EU-Mittel für die Jahre 2014-2020 werden für den Schienentransport Investitionen von über 10 Mrd. € vorgesehen.
6.3 Bahninfrastruktur
Ziel der Investitionen für das Jahr 2014-2020 ist die Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit des Bahn-Passagierverkehrs. Bis 2023
soll die durchschnittliche Reisezeit mit der Bahn zwischen den Wojewodschaftszentren um 50 % vermindert werden.
Geschäftsanbahnung Polen
53
Abbildung 40: Geplantes Bahnnetz im Jahr 2020, charakterisiert durch die zulässige Geschwindigkeit
Geschwindigkeit
Quelle: Strategie der Entwicklung des Transports bis 2020, zitiert nach Gazeta Wyborcza
Lediglich im Rahmen des Programms Infrastruktur und Umwelt sollen 625 km Bahnstrecken umgebaut oder modernisiert werden,
und das System ERTMS auf 480 km eingeführt werden.
Im Rahmen von Projekten aus der bereits abgeschlossenen Finanzperspektive (2007-2013) wird PKP PLK noch 6,3 Mrd PLN einsetzen.63
63
Quelle Inforail
Geschäftsanbahnung Polen
54
Abbildung 41: Geplante Modernisierungs- und Renovierungsprojekte der EU-Finanzperspektive 2014/20
Quelle: Dokument implementacyjny do strategii rozwoju transportu do 2020 r. (z perspektywą do 2030 r.), S.122
Einen gesonderten Maßnahmenkatalog umfassen Investitionen im Bereich von Steuerungssystemen auf wenig oder mittelstark frequentierten Abschnitten. Die Hauptaufgabe liegt hierbei auf der Automatisierung der Verkehrssteuerung und der Reduzierung von
Betriebskosten.
Eine Verbesserung der Funktionsweise des Bahnsektors soll auch die Einführung intelligenter Transportsysteme bewirken. Im Detail
soll dies durch die Einführung des ERTMS (European Rail Traffic Management System) auf den wichtigsten Streckenabschnitten
erreicht werden. Dies soll der Interoperabilität der Bahn in Europa dienen und gleichermaßen die Sicherheit erhöhen sowie eine Verkehrsführung oberhalb einer Geschwindigkeit von 160 km/h ermöglichen. Die ERTMS-Einführung soll gemäß den EU-Vorgaben
sowie der Marktnachfrage erfolgen.
Das langfristige Investitionsprogramm umfasst nicht die Betriebs- und Instandhaltungskosten, die gegenwärtig teilweise auch durch
den Staatshaushalt und den nationalen Bahn-Fond getragen werden. Für die Streckeninstandhaltung stehen von 2012 bis 2015 zusätzlich nationale Mittel in Höhe von 5,65 Mrd. PLN bereit, ca. 1,5 Mrd. PLN pro Jahr.
Geschäftsanbahnung Polen
55
Der Prozess der Modernisierung und Entwicklung der Infrastruktur, der im Jahr 200 begonnen wurde und seither unter Nutzung von
EU-Mitteln realisiert wird, wird so fortgesetzt, dass bis zum Jahr 2023 den wichtigsten Abschnitt der Modernisierung der grundlegenden Transportstrecken abzuschließen und ein geschlossenen Transportnetz mit hohen Parametern zu schaffen.
Das Dokument zur Implementierung der Transportstrategie legt die Art der Realisierung der nationalen Ziele im Transportsektor fest
und konzentriert sich auf Investitionen mit strategischer Bedeutung für das Gebiet des ganzen Landes. Die Entwicklung des Transports in den Städten wird durch die Strategie der Integrierten Territorialen Investitionen unterstützt, für die die lokalen Behörden
zuständig sind.
6.4 Fahrzeuge
Die Mehrheit des in Polen eingesetzten Schienenfuhrparks (für Passagiere) und für Straßenbahnen ist in einem nicht zufriedenstellenden technischen Zustand.
Im Rahmen des Programms Infrastruktur und Umwelt sollen 389 Schienenfahrzeuge gekauft oder modernisiert werden. Im Kontext
der Situation mancher Betreiber, und hier insb. Przewozy Regionalne, ist es wesentlich, dass Nutznießer dieser Fördermittel Fahrzeugpools sein können.
Noch aus der vorherigen Fördermittelperiode wurden Ende 2014 ein Vertrag zur Kofinanzierung des Kaufs von 15 5-gliedrigen
Triebzügen mit einem Wert von 257,3 Mio. PLN abgeschlossen.64
Aus den Mitteln der abgelaufenen Fördermittelperiode erhält PKP Intercity 1,3 Mrd. PLN, die für die Modernisierung von 300 Wagons und den Kauf von 40 Triebzügen der Newag.
6.5 Städtischer schienengebundener Transport
Im Rahmen des Programms Infrastruktur und Umwelt sollen 86 km Straßenbahn- oder Metrostrecken errichtet oder modernisiert
werden und Fahrzeuge erworben oder modernisiert werden. Hierfür stehen 2,35 Mrd. € zur Verfügung.
Ein Beispiel der geplanten Investitionen sind die Pläne der Schlesischen Straßenbahnen. Geplant ist die Modernisierung der wesentlichen Züge und die Errichtung neuer Strecken in Sosnowiec, Katowice und Bytom: es sollen auch 20-45 neue Straßenbahnen gekauft
und bereits bestehende modernisiert werden.
64
http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/cupt-dal-pieniadze-na-warszawskie-tramwaje-i-pociagi-47442.html
Geschäftsanbahnung Polen
56
7. Empfehlungen für den Markteintritt/Geschäftspraktische Hinweise
7.1 Marktbewertung
Zusammenfassend lässt sich der Markt folgendermaßen beschreiben:
Bahninfrastruktur:


Das staatliche Bahnnetz wird durch Gesellschaften der staatlichen PKP Gruppe verwaltet, insbesondere PKP PLK SA.
Die Bahnhöfe werden größtenteils von der staatlichen Gesellschaft PKP SA verwaltet und sind ihr Eigentum; allerdings beabsichtigt PKP den Verkauf eines Teils
Transportunternehmer:


Alle Verkehrsunternehmen müssen eine Lizenz besitzen.
Aktuell gibt es auf dem Bahnmarkt 89 Bahnunternehmen, die 161 Lizenzen für den Transport von Personen und Gütern sowie die
Bereitstellung von Zugfahrzeugen/Erbringung von Zugleistungen besitzen. 14 der Bahnunternehmen führen Transporte auf anderen Spurweiten als 1435 mm durch
Warentransporte:


Den größten Anteil am Markt haben Unternehmen, die zu Zeiten des Kommunismus das Monopol hatten: PKP Cargo und PKP
LHS.
Etwa die Hälfte des Marktes wird von unabhängigen, privaten Unternehmen bedient.
Passagiertransport:


Nur PKP Intercity (PKP-Gruppe) und Przewozy Regionalne (Eigentum der Wojewodschaftsselbstverwaltungen) sind auf dem
polenweiten Markt tätig.
Auf einigen regionalen Märkten sind auch andere Selbstverwaltungs- bzw. private Gesellschaften aktiv.
Auf dem Markt für Schienentransport stehen in Zukunft bedeutende Investitionen an. Bestehende Probleme und Barrieren können
zeitweise seine Entwicklung verlangsamen, aber nicht aufhalten. Die Größenordnung des Investitionsbedarfs verweist darauf, dass es
viele Jahre lang ein Markt mit einem Volumen von mehreren Milliarden Złoty sein wird.
7.1.1 Bahninfrastruktur
Wesentliche Voraussetzung für die Investition in die Bahninfrastruktur ist die Sicherung der Finanzierung von Projekten. Bisher sind
die meisten Gelder, die für die Transportinfrastruktur bestimmt waren, für Straßen aufgewendet worden. Aus den Ankündigungen
bezüglich der neuen finanziellen Perspektive 2014-2020 resultiert, dass der Anteil der Mittel für den Schienentransport erhöht wird.
Eine sehr gute Nachricht für die Entwicklung dieses Marktes ist, dass künftig neben Modernisierungs- auch Revitalisierungsprojekte
mit Beteiligung von EU-Mitteln realisiert werden können. Dies führt zur Erhöhung der Projektmenge und kann eine schnellere Anhebung der mittleren Parameter des Bahnnetzes bedeuten, was sich positiv auf die Entwicklung des gesamten Bahnmarktes auswirkt.
Auch wird deutlich, dass die Regionalverwaltungen daran interessiert sind, die Revitalisierung einzelner Streckenabschnitte direkt zu
übernehmen, um einer möglichen Stilllegung entgegenzuwirken.
Geschäftsanbahnung Polen
57
Die Durchführung von vielen großen und komplizierten Investitionsprojekten erfordert entsprechendes Personal. Jedoch hat PKP
PLK SA ein Problem mit der Aufrechterhaltung des Personalstocks, aufgrund des höheren Gehaltsniveaus im privaten Sektor. Das
hochqualifizierte Personal wechselt oft in den privaten Sektor, sodass ihre Fähigkeiten und Erfahrungen nicht mehr von PKP genutzt
werden kann.
Mit Problemen droht auch die Zyklizität der Investitionsmaßnahmen, die aus der phasenweisen Verfügbarkeit von EU-Mitteln resultiert. Zeiträume verstärkter Investitionstätigkeiten treten im Wechsel mit Zeiträumen der Verlangsamung auf, in denen die Unternehmer sowie die Projekt- und Ingenieurfirmen ihre Kapazitäten reduzieren müssen, was die Realisierung von Projekten im neuen Zeitraum erschwert. Die Anhäufung von Investitionen bewirkt auch einen Anstieg der Preise sowohl für Löhne als auch Baumaterialien.
Ein ernstes Problem hinsichtlich der Qualität von Investments stellt der zeitliche Druck resultierend aus der termingerechten Ausnutzung von EU-Fördergeldern dar, da oftmals Planungsphasen länger andauern als es in anderen EU-Staaten der Fall ist.
Gegenwärtig wird ein Großteil der Modernisierungsarbeiten im Modus „Design and Build“ (FIDIC Yellow Book) durchgeführt. In
diesem Fall haftet das ausführende Unternehmen für die gesamte Investition, von Planungsphase bis hinein in die Garantiephase.
Einen schwierigen Stand hat in dieser Konstellation der Projektingenieur, der sowohl den Ansprüchen des ausführenden Unternehmens, wie auch des Auftraggebers gerecht werden muss. In der Realität zeigt sich, dass der gewählte Modus keinerlei Zeitvorteile
bietet, sondern vielmehr Risiken für beide Seiten verursacht. Bei Großprojekten, wie z.B. der E30 entstehen dadurch Probleme technischer bzw. wirtschaftlicher Natur. Es zeigt sich bereits, dass dieser gängige Modus den Ansprüchen von Großprojekten nicht genügt, so dass hier durchaus Änderungen zu erwarten sind.
7.1.2 Bahnverkehr
Nach Branchenberichten wird in Zukunft der Markt für den Bahngütertransport in Polen den Charakter eines Oligopols haben.
Der Bereich mit den größten Problemen für die Entwicklung des Bahnwesens in Polen ist der Personentransport. Trotz des Fehlens
von formalen Barrieren, die das Entstehen neuer Unternehmen unmöglich machen, war die Zahl der Markteintritte in den Jahren
2001-2010 zu vernachlässigen. Hingegen war keines der privaten Unternehmen im Stande, annähernd eine Position wie die Unternehmen zu erzielen, die infolge der Ausgliederung aus der PKP SA entstanden sind.
Hauptproblem sind die hohen Kosten für den Fuhrpark. Infolge von Eigentumsumwandlungen innerhalb der PKP-Gruppe wurde der
Fuhrpark direkt an die Transportunternehmen übergeben. Neue Transportunternehmen, die die Absicht haben, auf dem polnischen
Markt zu bestehen, müssen den Fuhrpark auf eigene Rechnung erwerben. Darüber hinaus muss dem Unternehmen der Fuhrpark zur
Verfügung stehen, bevor es beim der PLK die Erlangung des Zugangs zu den Bahnlinien und die Zuteilung von Zugstrecken beantragt.
Die Unsicherheit bezüglich der endgültigen Form der rechtlichen Lösungen ist eine weitere Barriere, die ebenfalls negativen Einfluss
auf den Prozess der Privatisierung der schon bestehenden Gesellschaften hat. Das betrifft z.B. die Bedingungen zur Erlangung von
finanzieller Bezuschussung zu Transporten, die als allgemeine Leistungen angesehen werden, die Höhe der Gebühren für den Zugang
zur Infrastruktur, die Art und Weise der Verhandlung der Fahrpläne sowie die Verfügbarkeit der Infrastruktur an sich.65
Die Einführung des Vierten Liberalisierungspaketes der EU kann hier ggf. für einen neuen Entwicklungsimpuls sorgen. Auch wurde
2012 der Plan zur „Nachhaltigen Entwicklung des öffentlichen Personenverkehrs“ in Kraft gesetzt, der gegen die bestehenden Missstände vorgehen soll.
Jedoch wird die Konkurrenz zwischen Bahnverkehr und motorisiertem Individualverkehr oder Busverkehr, sowie die Erfordernis der
verbesserten Integration des Verkehrs in den Agglomerationen einen erheblichen Modernisierungsdruck ausüben, der entsprechenden
Bedarf nach modernen Lösungen, Produkten und Verfahren nach sich zieht. Die Konkurrenz erfordert von den Betreibern eine Verbesserung des Angebots, unter anderem eine Verbesserung des Fuhrparks. Auch die Ausweitung des Angebots in den Ballungsräumen benötigt neues Fahrmaterial, das nicht nur ästhetisch und für den Passagier bequem ist, sondern auch niedrige Betriebskosten
nach sich zieht. Dies bedeutet die Beschaffung von leichten und energieeffizienten Fahrzeugen, die mit einem modernen System der
65
Richtungen der Entwicklung der Konkurrenz und des Verbraucherschutzes auf den Märkten für Bahntransporte in Polen,
Amt für Kartellrecht und Verbraucherschutz 2010
Geschäftsanbahnung Polen
58
Verkehrssteuerung zusammenarbeiten. Auch die Entwicklung von grenzüberschreitendem Verkehr (v.a. mit Deutschland und Tschechien) bedarf entsprehend zugelassenen Fahrmaterials.
7.1.3 Straßenbahnen und U-Bahn
Der Ausbau des ÖPNV, und insbesondere des bahngebundenen ÖPNV in den Ballungsräumen wird von der Bevölkerung gewünscht,
so dass erheblicher Druck zur Entwicklung moderner Lösungen besteht, dem die Verkehrsunternehmen nachkommen müssen.
Allerdings wird diese Entwicklung durch finanzielle Barrieren teils gebremst - dieses Segment des Schienentransports gehört zu den
Selbstverwaltungen der Gemeinden. Die Gemeinden, insbesondere die in größeren Städten (z.B. Wrocław, Kraków) sind in einer sehr
schwierigen finanziellen Lage. Andererseits erzwingen die Staus auf den Straßen der Stadtzentren Maßnahmen für die Erhöhung der
Effektivität und des Zugangs zum Sammeltransport, insbesondere der Straßenbahn. Man kann erwarten, dass die Städte, die über
Straßenbahnen verfügen, in der Mehrheit diese Art des Transports weiterentwickeln. In einigen dieser Städte wird die Nutzung eines
2-System-Schienentransports diskutiert.
Im Bereich der regionalen Passagiertransporte müssen Lösungen zur gemeinsamen Informations- und Ticketregelung zwischen den
einzelnen Betreibern sowie einer integrierten Taktung zwischen Agglomerationsverkehr und anderen Verkehrssystemen aufgebaut
werden. Allerdings wurde auf diesem Gebiet ein erheblicher Fortschritt erreicht; in einigen Orten wurde ein Verbundticket eingeführt, das es erlaubt, das Angebot mehrerer Anbieter zu nutzen.
7.1.4 Bahnfuhrpark
Auch im Fall des Fuhrparks ist die Hauptbarriere für die Modernisierung und den Austausch die Verfügbarkeit von Finanzmitteln.
Die schlechte finanzielle Situation von Przewozy Regionalne stellt eine Gefährdung für die Entwicklung dieses Marktes dar (im Jahr
2015 werden PR keine neuen Fahrzeuge erwerben können, was eine erneute relative Verschlechterung ihres Angebots bedeutet).
Andererseits stellt das Engagement der Wojewodschaftsselbstverwaltungen trotz der schlechten finanziellen Situation des gesamten
öffentlichen Sektors eine Chance dar. Die Selbstverwaltungen wollen ihre Mittel auf Unternehmen lenken, die effektiv arbeiten und
sind an einer weiteren strukturellen Reform des Marktes durch Aufspaltung von Przewozy Regionalne interessiert. Unterdessen erwartet Ernest&Young als Berater für die Restrukturierung der PR, dass eine Splittung des Unternehmens eine schlechte Lösung darstellt. Im Ergebnis werden demzufolge die Wojewodschaften immer mehr Transportleistungen anderen (u.a. ihren eigenen) Gesellschaften in Auftrag geben.
Im Bereich des Güterfuhrparks bestehen überwiegend veraltete technische Lösungen. Spezialisierte Fahrzeuge im Bereich des Güterverkehrs sind notwendig, bedürfen jedoch moderner Strecken. Dies betrifft vor allem auch die Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit der
Bahn im Waren- und Containerverkehr gegenüber der Straße. Eine stärkere Stimulation im Bereich des intermodalen Verkehrs wäre
wünschenswert.
7.1.5 Übergreifende Herausforderungen
Neben den genannten Bereichen bestehen weitere Herausforderungen in der Energieversorgung der Bahn und der IT-Infrastruktur:


Im Bereich der Energieversorgung – Probleme bei der Bereitstellung von Energie durch Energieversorgungsanlagen außerhalb
des Zugriffs des Betreibers sowie mangelnder Wartung und Instandhaltung der Oberleitungen;
Im Bereich IT – Mangelnde Integration und Koordination von IT-Systemen, Fehlen fortgeschrittener System der Passagierbetreuung.
Geschäftsanbahnung Polen
59
7.2 Empfehlungen
Für den Markteintritt empfehlen wir die folgenden Punkte zu berücksichtigen:
 Aufträge werden im polnischen Bahnsektor nur über öffentliche Ausschreibungen vergeben, wobei detaillierte technische Spezifika zu beachten sind. Daher ist die Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmen oder anderen in Polen ansässigen Anbietern
unbedingt zu empfehlen.
 Die Kooperation mit polnischen Unternehmen und die enge Abstimmung mit polnischen Auftraggebern erfordern eine kontinuierliche Bearbeitung des Marktes und eine regelmäßige Präsenz. Der Aufbau sowie die Pflege persönlicher Kontakte sind dabei
oft erfolgsentscheidend.
 Die dominante und undurchsichtige Position der PKP Gruppe verzögert nicht nur die Umsetzung von Investitionsprojekten in
Polen, sondern erschwert auch den Aufbau von Kontakten. Die PKP Gruppe funktioniert an vielen Stellen wie eine Verwaltung,
in der die Mitarbeiter und Führungskräfte eher bemüht sind, sich gegenüber möglichen Risiken abzusichern, anstatt unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Deutsche Unternehmen sollten daher gemeinsam mit polnischen Partnern auf die Bahngruppe
zugehen, um ihre Produkte und speziellen Fähigkeiten und die damit für die PKP verbundenen Innovationen und Verbesserungen
vorzustellen.
 Messen und Kooperationsforen mit polnischen Partnern sollten vor allem auch dazu genutzt werden, Beziehungen mit möglichen
Konsortialpartnern aufzubauen, mit denen zukünftig gemeinsam die eigentlichen Auftraggeber angesprochen werden können.
 Erfolg versprechend erscheint vor allem auch die Ansprache von Straßenbahnbetrieben. Die kleineren Strukturen sind transparenter und zahlreiche polnische Straßenbahnbetriebe haben bereits Kontakte zum deutschen Markt.
 Um beim Markteintritt erfolgreich zu sein, müssen sächsische Unternehmen mit ihrem Angebot ganz gezielt den Bedarf polnischer Auftraggeber bzw. möglicher Kooperationspartner ansprechen. Um diesen Bedarf für die einzelnen Unternehmen und ihr
spezifisches Leistungsspektrum zu identifizieren, sollten vertiefende Marktuntersuchungen durchgeführt werden, die darauf abzielen, die Nachfrage für die konkreten Produkte und Leistungen ermitteln, aber auch Informationen über die Konkurrenten und
die Preissituation im jeweiligen Segment zu gewinnen. Daran anknüpfend sollte ein konkretes Angebot erstellt werden, dass auf
die Bedürfnisse polnischer Unternehmen zugeschnitten ist.
7.3 Ausschreibungen und Ausschreibungspraxis
Die meisten Investitionen im Bereich Schienentransport werden von Unternehmen der öffentlichen Hand realisiert, Aufträge werden
daher meist mittels öffentlicher Ausschreibungen erteilt. Die entsprechenden Prozeduren sind im Öffentlichen Ausschreibungsrecht
(PZP) geregelt. Dieses Recht ist kohärent mit der Rechtsprechung der EU.
Gemäß diesem Recht ist das öffentliche Unternehmen verpflichtet, den Auftrag an den Anbieter zu erteilen, der das günstigste Angebot abgegeben hat. Darunter ist das Angebot zu verstehen, das die günstigste Bilanz des Preises und anderer Kriterien darstellt, bezüglich des Gegenstands der öffentlichen Ausschreibung, oder das Angebot mit dem günstigsten Preis. Jedoch hat in der Praxis die
Angst der Beamten, der Korruption verdächtigt zu werden, bewirkt, dass bei den meisten Ausschreibungen das einzige Kriterium der
Preis ist. Andere Eigenschaften wie höhere Qualität, niedrigere Nutzungskosten, Umweltfreundlichkeit des Produkts werden nicht in
Betracht gezogen bzw. haben geringen Einfluss auf die Entscheidung über die Erteilung des Auftrags.
Die große Konkurrenz auf dem Ausschreibungsmarkt bzgl. des Infrastruktur-Bauwesens - für Bahn und Straßen, hat eine Senkung
der Preise unterhalb des rationalen Niveaus bewirkt. Bauarbeiten, Projektarbeiten und Aufsichten wurden teilweise für 30 % der
Summen in Auftrag gegeben, die der Auftraggeber im Budget hatte. Gemäß PZP lehnt der Auftraggeber ein Angebot ab, wenn es
einen deutlich zu geringen Preis enthält, jedoch wurde dies in der Praxis nicht gemacht und in Folge dessen gibt es gegenwärtig in
Geschäftsanbahnung Polen
60
Polen eine Welle von Pleiten von Firmen, die die Infrastruktur vor der EURO2012 gebaut haben. Darum dauert die Diskussion über
die Änderungen an, die einzuführen wären, damit der Preis nicht das einzige Kriterium für die Auswahl des Angebots ist. Im Zusammenhang damit wurde das Ausschreibungsrecht im Oktober 2014 angepasst. Es werden eine Reihe von Verbesserungen eingeführt, u.a.:





Der Grundsatz, dass mind. ein nichtpreisliches Kriterium angewandt werden sollte (mit gewissen Ausnahmen),
Die Verpflichtung der Berücksichtigung in länger als 12 Monate laufenden Verträgen, dass der Preis im Falle von Änderungen
des Mehrwertsteuersatzes, der Grundsätze bzw. Sätze der Sozialversicherungen oder des Mindestlohnes angepasst werden sollte;
Die Präzisierung, unter welchen Umständen der Besteller die Verpflichtung hat, ein Verfahren hinsichtlich der Anwendung eines
sittenwidrig niedrigen Preises durch einen Anbieter einzuleiten;
Die Präzisierung der Regulierungen hinsichtlich des Einsatzes von Ressourcen anderer Subjekte und der daraus resultierenden
Verantwortlichkeiten,
Die Möglichkeit, dass der Besteller fordern kann, dass Personen, die bestimmte Tätigkeiten realisieren, auf Basis eines Arbeitsvertrags beschäftigt sind.
Jedoch werden noch weitere Veränderungen erwartet, die sich aus den neuen EU-Direktiven ergeben, die im April 2014 in Kraft
traten. Angesichts des großen Umfangs der Änderungen entschied man sich, vollständig neue Gesetze vorzubereiten, anstelle der
Anpassung der existierenden Vorschriften.
Dies wird das Gesetz über die Öffentlichen Ausschreibungen sowie das Gesetz über die Konzessionserteilung. Sie sollten bis zum
18.4.2016 verabschiedet werden.
Im Ergebnis der Novellierung des Gesetzes über den Schutz der Konkurrenz und der Konsumenten, die am 18.1.2015 in Kraft trat,
und die eine Verlängerung des Zeitraums der Verjährung von Maßnahmen der Wettbewerbsbeschränkung von einem Jahr auf 5 Jahre
vorsieht, wird die Wettbewerbsbehörde UOKiK in der Lage sein, eine größere Zahl von Ausschreibungen zu prüfen, bei denen Zweifel hinsichtlich der Wettbewerbsvorschriften bestanden. 66
Voraussetzung für die Beteiligung an einer Ausschreibung ist gewöhnlich die Erfüllung von Bedingungen, die im PZP beschrieben
werden, sowie der Nachweis entsprechender Erfahrung - die Ausführung - in den letzten (meist 3) Jahren - einer bestimmten Anzahl
von Aufträgen, die mit dem Gegenstand der Ausschreibung vergleichbar sind; detaillierte Anforderungen in diesem Bereich legt der
Auftraggeber fest. Meist ist Erfahrung nachzuweisen, indem Dokumente vorgelegt werden, in denen bestätigt wurde, dass die Arbeiten entsprechend ausgeführt worden sind - das können Referenzschreiben bzw. Abnahmeprotokolle sein.
Der Unternehmer realisiert den Auftrag gemäß dem Projekt und dem Lastenheft (Ausnahme sind Investitionen im System „Projektiere und baue“). Änderungen von Materialien, Elementen und Vorrichtungen gegen solche, die andere Eigenschaften als die im Projekt
berücksichtigten (sogar wenn sie bessere Parameter haben) können sehr schwierig oder unmöglich sein, darum lohnt es sich, Informationen zu eigenen Materialien gerade bei Projektbüros zu platzieren.
Verträge, die im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen abgeschlossen werden, gewährleisten kein Gleichgewicht der Parteien
und schützen hauptsächlich die Interessen des Auftraggebers. Die Generalunternehmer kopieren die Bedingungen dieser Verträge in
die Verträge mit ihren Subunternehmern.
7.3.1 Vergabeverfahren
Prinzipiell kann sich in Polen jedes Unternehmen um einen öffentlichen Auftrag bewerben, sofern es vom Auftraggeber zugelassen
wurde. Dabei können – sofern zugelassen - Teilangebote für bestimmte Teile einer Ausschreibung abgegeben werden sowie Variantenangebote, die eine andere Art und Weise der Auftragserfüllung vorsehen als in der Ausschreibung vorgesehen.
Das polnische Ausschreibungsrecht ist dem EU-Recht angeglichen, so dass Befähigungsnachweise aus einem EU-Land problemlos
auch in Polen eingereicht werden können.
66
Komunikat prasowy UOKiK z dn. 28.01.2015
Geschäftsanbahnung Polen
61
Jedes Unternehmen darf Spezifikationen zum Auftragsgegenstand einfordern. Jedoch ist der Auftraggeber nur bis zur ersten Hälfte
der Ausschreibungsfrist verpflichtet, diese zu beantworten.
Bei Aufträgen oberhalb der EU-Schwellenwerte wird eine Sicherheitsleistung (Vadium) von max. 3 % des Auftragswerts verlangt.
Diese kann mit Geld oder Bankbürgschaften – bzw. Garantien u.Ä. geleistet werden. Der Auftraggeber darf die Sicherheitsleistung
einbehalten, sofern ein Unternehmen die Vertragsunterzeichnung nach Zuschlag verweigert, das Unternehmen die Vertragserfüllung
nicht sichergestellt hat oder die geforderten Unterlagen nicht eingereicht hat.
Der Auftraggeber informiert die Unternehmen über den Stand der Bearbeitung. Am Ende berichtet der Auftraggeber über das ausgewählte Unternehmen und den jeweiligen Vergabepreis, sowie eine Begründung der Nicht-Vergabe für alle anderen Unternehmen.
Bei Vertragsabschluss wird eine sog. Garantieleistung fällig. Diese betrifft Bauleistungen ab einem Schwellenwert von 5 Mio. EUR.
Bei Lieferungen und Dienstleistungen beträgt diese Schwelle 10 Mio. EUR. Ferner sind auch Verträge mit einer Laufzeit von über 4
Jahren betroffen. Die Höhe der Garantieleistung beträgt zwischen 3 und 10 % des im Angebot genannten Preises, dabei gelten die
gleichen Regelungen wie bei der Erbringung der Sicherheitsleisung.
Im Folgenden wird eine kurze Übersicht über den Verlauf einer öffentlichen Ausschreibung gegeben.
1.
Veröffentlichung
Die Veröffentlichung einer Ausschreibung kann meist im Internet auf den Seiten der Auftraggeber, wie auch speziellen Suchseiten
recherchiert werden. Die wichtigsten Stellen, an denen man Ausschreibungen aus dem Markt für Schienentransport verfolgen kann,
sind:


http://bzp1.portal.uzp.gov.pl/index.php?ogloszenie=browser
https://zamowienia.plk-sa.pl/
2.
SIWZ
Die o.g. Veröffentlichung enthält nur Grundinformationen. Für die genaue Bestimmung des Auftragsgegenstands Bedarf es des sog.
SIWZ (Specyfikacji istotnych warunków zamówienia). Das SIWZ enthält nicht nur die detaillierten Spezifikationen des Auftragsgegenstandes, sondern stellt auch die Ausschlusskriterien bzw. Teilnahmeanforderungen dar und gibt an, welche Unterlagen vom Unternehmer einzureichen sind. Daneben werden auch die Bewertungskriterien in Form eines Bewertungsschlüssels bzw. formell mitgeteilt.
3.




Notwendige Dokumente sind meist:
Angabe relevanter Referenzen eines Unternehmens
Angaben zur technischen Befähigung eines Unternehmens
Angaben zu Personen die an der Auftragsrealisierung teilnehmen
Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel für die Projektrealisierung
Weitere Unterlagen betreffen den Nachweis über die Nicht-Erfüllung der Ausschlusskriterien. Ausschlusskriterien sind dabei:



Steuerschulden
Insolvenzverfahren
Vorstrafen bzw. laufende Prozesse
4.
Vorbereitung der Unterlagen und Teilnahme
Die kompletten Unterlagen werden beim Auftraggeber eingereicht. Die genaue Adresse kann der Veröffentlichung bzw. dem SIWZ
entnommen werden. Zusammen mit den Unterlagen ist auch die Sicherheitsleistung einzuzahlen. Ihre Höhe ist ebenfalls in der Veröffentlichung bzw. SIWZ angegeben.
5.
Bewertung durch den Auftraggeber
Geschäftsanbahnung Polen
62
Der Auftraggeber bewertet die eingereichten Unterlagen. Während dieser Bewertungsphase können Unstimmigkeiten auftreten. Der
Auftraggeber kann weitere Unterlagen, die zur Klärung der Sachfragen beitragen, beantragen. Folgt ein Unternehmen dieser Aufforderung zur Stellungnahme nicht, wird es ausgeschlossen, das eingezahlte Vadium verfällt.
6.
Entscheidung
Die Entscheidung des Auftraggebers wird veröffentlicht. Darin wird der Gewinner benannt, mitsamt dem Preis. Alle weiteren Bewerber werden entsprechend des Bewertungsschlüssels mit Punktzahl gelistet.
7.4 Allgemeine Hinweise zu Geschäftspraktiken
Polen ist bereits seit 2004 EU-Mitglied. Dies hat dazu beigetragen, dass auch in den Geschäftspraktiken sich das Land stark an bisherige westliche Standards angenähert hat. Auf der formellen bzw. rechtlichen Ebene sind kaum Unterschiede zwischen Deutschland
und Polen zu erkennen, sowohl das bürgerliche wie auch das Handelsrecht sind stark an das deutsche angelehnt.
In den Unternehmen ist jedoch zu erkennen, dass die Geschäftsmentalität sich stark danach unterscheidet, wann ein Mitarbeiter bzw.
Manager sozialisiert wurde. Gerade für jüngere Mitarbeiter ist jedoch eine starke Offenheit für westliche Geschäftspraktiken zu erkennen und auch in sprachlicher Hinsicht besteht zumeist die Möglichkeit, sich auf Englisch oder Deutsch zu verständigen.
Weiterhin sind sich deutsche Unternehmensvertreter in Polen häufig unsicher, ob und wie sie die kulturellen Unterschiede adressieren
sollen. Hier gilt die Grundregel, achtsam gerade bei polnischen „Nationalsymbolen“ zu sein. Polen ist ein Land, das erst nach 200
Jahren Fremdbestimmung mit dem Fall der Mauer wieder seine Unabhängigkeit zurückgewann. Entsprechend stark werden nationale
Symbole geschätzt, und entsprechend stark ist auch der Stolz auf das Erreichte.
Es ist daher empfehlenswert, sich ein wenig mit der Spezifik des Landes auseinanderzusetzen. Hierzu kann als besonders geeignet
z.B. die Bücher von Steffen Möller angeführt werden, der für seine Fähigkeiten, den Deutschen und den Polen ihre Gemeinsamkeiten
und Unterschiede humorvoll zu erklären, auch mit dem Deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.67
Auch ist darauf hinzuweisen, dass das Land bedeutende Fortschritte bei der Bekämpfung der Korruption erreicht hat. Dies schlägt
sich allerdings insbesondere in häufig sehr formalisierten öffentlichen Ausschreibungen nieder, in denen aus Angst vor Korruptionsvorwürfen alle subjektiven Bewertungsparameter ausgeschlossen werden, so dass häufig lediglich der Preis als Kriterium übrig bliebt
Insgesamt ist es sinnvoll, das Land mit dem Respekt zu besuchen, den es angesichts der in 20 teils sehr entbehrungsreichen Jahren
erreichten, konsequenten Annäherung an die rechtlichen und wirtschaftlichen Standards der EU verdient. Zwar sind die Folgen und
ungelösten Aufgaben der Transformation immer noch stark zu erkennen, jedoch schränken diese nicht das Gesamturteil ein. Polnische Geschäftspartner spüren rasch, ob ihr Gegenüber ein Gespräch auf Augenhöhe sucht, oder die Diskussion aus dem Gefühl einer
Überlegenheit heraus führt.
67
Vgl. z.B. Steffen Möller: Expedition zu den Polen: Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express. Malik Verlag, ISBN 978-389029-399-8.
Geschäftsanbahnung Polen
8.
SWOT-Betrachtung
Stärken (Strengths)
Schwächen (Weaknesses)

Verhältnismäßig gut entwickeltes Eisenbahnnetz

Schlechter Zustand der Bahninfrastruktur

Gute Verbindungen der Bahnlinien zwischen Ballungsräumen, Industriezentren und anderen Punkten
der Verkehrsnachfrage

Schlechter technischer Zustand der Bahnhöfe und
Bahnhaltestellen

Schlechter technischer Zustand eines Teils des Fuhrparks, dessen unzureichende Parameter

Verhältnismäßig geringes Niveau der Finanzierung
des Bahntransports (Infrastruktur und Transporte im
Rahmen der Pflicht zum öffentlichen Dienst)

Hohe Verschuldung einiger Gesellschaften in der
PKP-Gruppe

Schwache Anbindung der Bahninfrastruktur zu anderen Transportmitteln (Seehäfen, logistische Zentren,
Flughäfen)

Geringe Qualität der Leistungen, die Passagieren und
Kunden angeboten wird

Große Transportfähigkeit

Liberalisierung innerhalb der Zweige

Umfangreiche Förderung von Modernisierungen
durch EU-Mittel

Zunehmende Bedeutung der Bahn als Verkehrsmittel
Chancen (Opportunities)
Risiken (Threats)

Modernisierung der Infrastruktur (Bahnlinien und
logistische Zentren)

Weitere Verschlechterung des technischen Zustands
der Linien- und Punktinfrastruktur

Ankauf und Modernisierung des Fuhrparks


Transitlage Polens führt zu mehr internationalen
Verbindungen
Unzureichende finanzielle Eigenmittel polnischer
Akteure für die Entwicklung der Bahninfrastruktur

Unzureichende Zahl moderner Traktionsfahrzeuge

Weitere Entwicklung des Straßen- und Flugtransports

Stagnation im Prozess der Integration zwischen den
Zweigen im Passagiertransport

Fortsetzung des Prozesses zur Liberalisierung des
Bahnmarktes

Möglichkeiten zur Entwicklung von Systemen für
Ballungsräume, die im SPNV integriert sind
63
Geschäftsanbahnung Polen
9.
Ansprechpartner
9.1 Besteller und Operatoren
PKP PLK SA
Nr.
Stadt/ Wojewodschaft
Name
Kontaktdaten
1
Warszawa / mazowieckie
Zentrum für die Realisierung von Investitionen
Direktor: Grzegorz Kotte
Sekretariat
ul. Targowa 74
03-734 Warszawa
Tel. (22) 473 21 53
Fax. (22) 473 21 54
E-Mail: [email protected] oder [email protected]
www.plk-sa.pl
2
Warszawa / mazowieckie
Niederlassung Warszawa
Direktor: Rafał Połóg
ul. Minerska 16
04-506 Warszawa
Tel. (22) 473-21-51 -sekretariat
Fax. (22) 473-21-55
E-Mail: [email protected]
www.plk-sa.pl
4
Kraków / małopolskie
Niederlassung Süd
Direktor: Tomasz Sabat
pl. Matejki 12
31-157 Kraków
Tel. (12) 393-33-08
Fax. (12) 393-15-40
E-Mail: [email protected]
www.plk-sa.pl
5
Wrocław/ pomorskie
Niederlassung Gdańsk
Direktor: Piotr Turkowski
ul. Dyrekcyjna 2/4
80-958 Gdańsk
Tel. (58) 721-33-00
Fax. (58) 721-59-00
E-Mail: [email protected]
www.plk-sa.pl
6
Wrocław - dolnośląskie
Niederlassung Wrocław
Direktor: Janusz Pasierb
ul. Joannitów 13
50-525 Wrocław
Tel. (71) 717-33-00
Fax. (71) 717-59-95
E-Mail: [email protected]
www.plk-sa.pl
64
7
Poznań / wielkopolskie
Niederlassung Poznań
Direktor: Mirosław Kruszyński
al. Niepodległości 8
61-875 Poznań
Tel. (61) 633-23-00
Fax. (61) 633-23-70
E-Mail: [email protected]
www.plk-sa.pl
9
Warszawa / mazowieckie
Zakład Linii
Kolejowych in
Warszawa
Direktor: Jan Telecki
ul. Jagiellońska 78
03-301 Warszawa
Tel. (22) 473-33-00
Fax. (22) 473-35-11
E-Mail [email protected]
www.plk-sa.pl
10
Łódź / łódzkie
Zakład Linii
Kolejowych in Łódź
Direktor: Marek Olkiewicz
ul. Tuwima 28
90-002 Łódź
Tel. (42) 205-53-40
Fax. (42) 205-52-07
E-Mail [email protected]
www.plk-sa.pl
11
Tarnowskie Góry /
śląskie
Zakład Linii
Kolejowych in
Tarnowskie Góry
Direktor: Wojciech Kwiatkowski
ul. Nakielska 3
42-600 Tarnowskie Góry
Tel. (32) 719-14-37
Fax. (32) 719-24-24
E-Mail [email protected]
www.plk-sa.pl
12
Gdynia / pomorskie
Zakład Linii
Kolejowych in Gdynia
Direktor: Julian Skrochocki
Tel. (58) 721-13-00
Fax. (58) 721-11-20
ul. Morska 24
81-333 Gdynia
E-Mail: [email protected]
www.plk-sa.pl
13
Białystok / podlaskie
Zakład Linii
Kolejowych in
Białystok
Direktor: Andrzej Jacek Kierman
ul. Kopernika 58
15-397 Białystok
Tel. (85) 65-180-42
Fax. (85) 67-315-42
E-Mail: [email protected]
www.plk-sa.pl
Geschäftsanbahnung Polen
Kommunen (U-Bahn und Straßenbahnen)
Nr.
Stadt/ Wojewodschaft
Name
Kontaktdaten
1
Bydgoszcz / kujawsko-pomorskie
Zarząd Dróg Miejskich i
Komunikacji Publicznej w
Bydgoszczy
Direktor: Mirosław Kozłowicz
ul. Toruńska 174a
85-844 Bydgoszcz
Tel. +48 3(52) 582-27-23
Fax. +48 (52) 582-27-63
E-Mail: [email protected]
www.zdmikp.bydgoszcz.pl/
2
Częstochowa /
śląskie
MPK w Częstochowie Spółka z o. o.
Direktor: Roman Bolczyk
ul. Al. Niepodległości 30
42-216 Częstochowa
Tel. +48 34 377 91 00
Fax. 34 377 91 07
E-Mail: [email protected]
www.mpk.czest.pl
3
Elbląg / warmińsko-mazurskie
Zarząd Komunikacji Miejskiej w
Elblągu Sp. z o.o.
Direktor: Kazimierz Zbigniew Orzech
ul. Browarna 90
82-300 Elbląg
Tel. 55 230 79 00
Fax. 55 230 79 01
E-Mail: [email protected]
www.zkm.elblag.com.pl
4
Wrocław/
pomorskie
Zarząd Transportu Miejskiego w
Gdańsku
Direktor: Jerzy Dobaczewski
ul. Na Stoku 49
80-874 Gdańsk
Tel. (058) 309-13-23
Fax. 309-13-23 int. 402
E-Mail: [email protected]
www. ztm.gda.pl
66
5
Gorzów Wielkopolski / lubuskie
Miejski Zakład Komunikacji
Direktor : Roman Maksymiak
ul. Kostrzyńska 46
66-400 Gorzów Wlkp.
Tel. (95) 7287800
Fax. (95) 7287801
E-Mail: [email protected]
www.mzk-gorzow.com.pl
6
Grudziądz / kujawsko-pomorskie
Miejski Zakład Komunikacji Sp. z
o.o. w Grudziądzu
Direktor: Paweł Maniszewski
ul. Dworcowa 47,
86-300 Grudziądz
Tel.(0-56) 45-04-210
Fax. (0-56) 46-59-287
E-Mail: [email protected]
www.mzk.grudziadz.pl
7
Katowice /
śląskie
Komunikacyjny Związek
Komunalny
Górnośląskiego Okręgu
Przemysłowego
Direktor: Roman Urbańczyk
ul. Barbary 21A
40-053 Katowice
Tel. (+48 32) 74 38 400
Fax. (+48 32) 2519 745
E-Mail: [email protected]
www.kzkgop.com.pl
8
Kraków /
małopolskie
Miejskie Przedsiębiorstwo
Komunikacyjne S.A.
Direktor: Julian Pilszczek
ul. Jana Brożka 3
30-347 Kraków,
Tel. 12-254-10-00
Fax. 12-254-10-13
E-Mail: [email protected]
www.mpk.krakow.pl
9
Łódź / łódzkie
MPK-Łódź Spółka z o.o.
Direktor: Zbigniew Papierski
ul. Tramwajowa 6
90-132 Łódź
Tel. 42 672 11 11
Fax. 42 672 12 09
E-Mail: [email protected]
www.mpk.lodz.pl
10
Poznań / wielkopolskie
Miejskie Przedsiębiorstwo
Komunikacyjne w Poznaniu Spółka
z o.o.
Direktor: Wojciech Tulibacki
ul. Głogowska 131/133
60-244 Poznań
Tel. 61 839 6000 (Zentrale)
Fax. 61 839 6009
E-Mail: [email protected]
www.mpk.poznan.pl
Geschäftsanbahnung Polen
11
Szczecin / zachodnio- pomorskie
ZARZĄD DRÓG I TRANSPORTU
MIEJSKIEGO
Direktor: Tumielewicz Radosław
71-241 Szczecin,
ul. Klonowica 5
Tel. 091 480 05 10
Fax. 091 439 30 03
E-Mail: [email protected]
www.zditm.szczecin.pl
12
Toruń / kujawsko
-pomorskie
Miejski Zakład Komunikacji w
Toruniu
Sp. z o.o.
Direktor: Janusz Szymański
ul. Sienkiewicza 24/26
87-100 Toruń
Fax. 56 652-83-22
Tel. 56 655-52-04 – sekretariat
E-Mail: [email protected]
http://mzk-torun.pl/
13
Warszawa / mazowieckie
Zarząd Transportu Miejskiego w
Warszawie
Direktor: Leszek Ruta
ul. Żelazna 61
00-848 Warszawa
tel. 22 459 42 98
fax 22 827 25 52
E-mail: [email protected]
www.ztm.waw.pl
14
Wrocław/
dolnośląskie
Miejskie Przedsiębiorstwo
Komunikacyjne
spółka z ograniczoną
odpowiedzialnością
Direktor: Władysław Smyk
ul. B. Prusa 75-79
50-316 Wrocław
Tel. 71 325 08 01
Fax. 71 325 08 02
E-Mail: [email protected]
www.mpk.wroc.pl
Wojewodschaftsverwaltungen
Nr.
Stadt/
Wojewodschaft
Name
Kontaktdaten
1
Wrocław/
dolnośląskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Niederschlesien
Abteilung für Infrastruktur
Direktor: Wiktor Lubieniecki
Wybrzeże Słowackiego 12-14
50-411 Wrocław
Tel. 071 776 90 53
E-Mail: [email protected]
www.umwd.dolnyslask.pl/
2
Toruń / kujawsko
-pomorskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Kujawien-Pommern
Abteilung für Öffentlichen Transport
Direktor : Janusz Czajkowski
Plac Teatralny 2
87-100 Toruń
68
Tel. 056 62-18-600
056 62-18-610
Fax. 056 62-18-723
E-Mail: [email protected]
www.kujawsko-pomorskie.pl
3
Lublin / lubelskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Lublin
Abteilung für Transportpolitik und Straßenwesen
Direktor: Michał Zdun
ul. Lubomelska 1-3
20-074 Lublin
Tel. 81 44 16 590
Fax. 81 44 16 589
E-Mail: [email protected]
www.lubelskie.pl
4
Zielona Góra /
lubuskie
MARSCHALLAMT DER WOJEWODSCHAFT LUBUSKIE
Abteilung für Wirtschaft und Infrastruktur
Direktor: Zdzisław Smoła
ul. Podgórna 7
65-057 Zielona Góra
Tel. 68 45 65 524
Fax. 68 325 50 38
E-Mail: [email protected]
www.bip.lubuskie.pl
5
Łódź / łódzkie
MARSCHALLAMT DER WOJEWODSCHAFT ŁODZ
Abteilung für Infrastruktur
Direktor: Jan Michajłowski
al. Piłsudskiego 12
90-051 Łódź
Tel. 042 663 31 50
Fax. 042 663 31 52
E-Mail: [email protected]
www.bip.lubuskie.pl
6
Kraków / małopolskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Kleinpolen
Abteilung für Transport und Verkehr
Direktorin: Irena Cebula
ul. Racławicka 56
30-017 Kraków
Tel. 12 63 03 380
Fax. 12 63 03 382
E-Mail: [email protected]
www.wrotamalopolski.pl
7
Warszawa / mazowieckie
Marschallamt der Wojewodschaft
Masowien
Abteilung für Immobilien und Infrastruktur
Direktor: Janusz Ulatowski
ul. Ks. I. Kłopotowskiego 5
03-718 Warszawa,
Tel. (+22) 5979 801
Fax. (+48 22) 5979 802
E-Mail: [email protected]
Geschäftsanbahnung Polen
www.igbmazovia.pl
8
Opole/ opolskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Oppeln
Abteilung für Infrastruktur und Wirtschaft
Direktor: Bartłomiej Horaczuk
ul. Hallera 9
45-867, Opole
Tel. 77 44 82 140
Fax. 77 44 82 142
E-Mail: [email protected]
www.bip.owi12.opolskie.pl
9
Rzeszów / podkarpackie
Marschallamt der Wojewodschaft
Vorkarpaten
Abteilung für Infrastruktur und Verkehr
Direktor: Lesław Kornak
al. Łukasza Cieplińskiego 4,
35-010 Rzeszów
Tel. 850 17 31
Fax. 747 68 55
E-Mail: [email protected]
www.urzad.podkarpackie.pl
10
Białystok / podlaskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Podlachien
Abteilung für Infrastruktur und Umweltschutz
Direktor: Lulewicz Leszek
ul. Kardynała Stefana Wyszyńskiego 1
15-888 Białystok
Tel. 85 74 97 460
Fax. 85 74 97 472
E-Mail: [email protected]
www.bip.umwp.wrotapodlasia.pl
11
Wrocław/ pomorskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Pommern
Abteilung für Infrastruktur
Direktor für Transport: Eugeniusz Manikowski
ul. Równa 19/21,
80-067 Gdańsk
Tel. +48 58 32 68 614
Fax. +48 58 32 68 617
E-Mail: [email protected]
www.urzad.pomorskie.eu
12
Katowice /
śląskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Schlesien
Abteilung für Verkehr und Transport
Direktorin: Monika Warmuz
ul. Ligonia 46
40-037 Katowice
Tel. +48 (32) 77 40 933, 77 40 934
Fax. +48 (32) 77 40 935
E-Mail: [email protected]
www.bip.slaskie.pl/
70
13
Kielce / swiętokrzyskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Heiligkreuz
Abteilung für Infrastruktur
Direktor der Abteilung: Wojciech Siporski
ul. Targowa 18,
25-520 Kielce
Tel.: 41 343 90 11
Fax. 41 343 90 60
E-Mail: [email protected]
www.sejmik.kielce.pl
14
Olsztyn / warmińskomazurskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Ermland-Masuren
Abteilung für Infrastruktur und Geodäsie
Direktor: Wiktor Wójcik
ul. Głowackiego 17
10-447 Olsztyn,
Tel. (89) 51 25 900
Fax. (89) 51 25 909
E-Mail: [email protected]
www.bip.warmia.mazury.pl
15
Poznań / wielkopolskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Großpolen
Abteilung für Transport
Direktor: Jerzy Kriger
ul. Przemysłowa 46
61-541 Poznań
Tel. 61 626 70 00
Fax. 61 626 70 01
E-Mail: [email protected]
http://www.umww.pl/
16
Szczecin /
zachodniopomorskie
Marschallamt der Wojewodschaft
Westpommern
Abteilung für Infrastruktur und Transport
Direktorin: Jadwiga Rajkiewicz
pl. Hołdu Pruskiego 8
70-550 Szczecin
Tel. 91 44 19 190
Fax: 91 42 39 915
E-Mail: [email protected]
www.arch.um-zachodniopomorskie.pl
Büro für Regionalen Passagiertransport (WIiT II)
Leiter – Daniel Paszun
Tel. 091 44 19 181
E-Mail: [email protected]
www.wzp.pl
Betreiber – Passagiertransport
Nr.
Name
Kontaktdaten
Geschäftsanbahnung Polen
1
Przewozy Regionalne Sp. z o.o.
Direktor: Tomasz Pasikowski
ul. Wileńska 14a,
03-414 Warszawa,
Tel. (22) 783 828 700
Fax. (22) 474 40 39
E-Mail: [email protected]
www.przewozyregionalne.pl
2
INTERCITY S.A.
Direktor: Jacek Leonkiewicz
ul. Żelazna 59a,
00-848 Warszawa,
tel.: 22 47 45 500
fax: 22 47 42 581
E-Mail: [email protected]
www.intercity.pl
3
Koleje Mazowieckie - KM Sp. z o.o.
Direktor: Artur Radwan
ul. Lubelska 1,
03-802 Warszawa,
Tel. +48 22 47 38 716
Fax. +48 22 47 38 814
E-Mail: [email protected]
www.mazowieckie.com.pl
4
PKP Szybka Kolej Miejska w Trójmieście
Sp. z o.o.
Direktor: Maciej Lignowski
ul. Morska 350A,
81-002 Gdynia,
Tel. (58) 721 29 11
Fax. (58) 721 29 91
E-Mail: [email protected]
www.skm.pkp.pl
5
Warszawska Kolej Dojazdowa Sp. z o.o.
Direktor: Grzegorz Dymecki
ul. Batorego 23,
05-825 Grodzisk Mazowiecki,
Tel. (22) 755-55-64,
Fax. (22) 755-20-85
E-Mail: [email protected]
www.wkd.com.pl
6
Arriva RP Sp. z o.o.
Direktor: Damian Grabowski
ul. Grudziądzka 110-114
87-100 Toruń
Tel. 56 660 89 40
Fax. 56 660 89 42
E-Mail: [email protected]
www.arriva.pl
72
7
Szybka Kolej Miejska Sp. z o.o.
Direktorin: Krystyna Pękała
Al. Jerozolimskie 125/127,
02-017 Warszawa,
Tel. 22 69 97 235
Fax. 22 69 97 236
E-Mail: [email protected]
www.skm.warszawa.pl
8
Koleje Dolnośląskie S.A.
Direktor: Piotr Rachwalski
ul. Wojska Polskiego 1,
59-220 Legnica,
Tel. +48 76 850 65 11
Fax. +48 76 855 33 02
E-Mail: [email protected]
www.kolejedolnoslaskie.eu
9
Koleje Wielkopolskie Sp. z o.o.
Direktor: Włodzimierz Wilkanowicz
ul. Składowa 5,
61-897 Poznań,
Tel. 61- 279-27-00
Fax. 61-279-27-08
E-Mail: [email protected]
www.koleje-wielkopolskie.com.pl
10
Koleje Śląskie Sp. z o.o.
Direktor: Piotr Bramorski
ul. Wita Stwosza 7,
40-040 Katowice,
Tel. +48 32 494 06 63
Fax. +48 32 494 06 62
E-Mail: [email protected]
www.kolejeslaskie.com
Betreiber – Warentransport
Nr.
Stadt/ Wojewodschaft
Name
Kontaktdaten
1
Warszawa /
mazowieckie
Cemet S.A.
Geschäftsführender Direktor, Leitender Direktor: Grzegorz Lipowski
ul. Przasnyska 6A,
01-756 Warszawa,
22 32 03 200
E-Mail: [email protected]
www.cemet.pl
Geschäftsanbahnung Polen
2
Warszawa /
mazowieckie
CTL Logistics Sp. z o.o.
Direktor: Jacek Bieczek
ul. Domaniewska 49,
02-672 Warszawa,
Tel. +48 (22) 549 32 00
Fax. +48 (22) 549 32 03
E-Mail: [email protected]
www.ctl.pl
4
Zabrze / śląskie
DB Schenker Rail Polska S.A.
Direktor: Janusz Górski
ul. Wolności 337,
41-800 Zabrze,
Tel. +48 32 271 44 41
Fax. +48 32 271 20 51
E-Mail: [email protected]
www.rail.dbschenker.pl
5
Wrocław / śląskie
ITL Polska Sp. z o.o.
Direktor: Paweł Szczepiński
ul. Krupnicza 13/103,
50-075 Wrocław,
Tel. +48 71 780 78 99
Fax. +48 71 780 78 97
E-Mail: [email protected]
www.itlpolska.com.pl
6
Wrocław/
pomorskie
Lotos Kolej Sp. z o.o.
Direktor: Paweł Olechnowicz
ul. Michałki 25,
80-716 Gdańsk,
Tel. 801 345 678
E-Mail: [email protected]
www.lotos.pl
7
Puchaczów /
lubelskie
Lubelski Węgiel Bogdanka S.A.
Direktor: Zbigniew Stopa
21-013 Puchaczów,
Eisenbahntransport
Tel. (+48 81) 462 51 00
(+48 81) 462 51 01
www.bogdanka.eu
9
Płock /
mazowieckie
ORLEN KolTrans Sp. z o.o.
Direktor: Andrzej Raszewski
ul. Chemików 7,
09-411 Płock,
Tel. +48 24 256-64-44
Fax. +48 24 365-40-09
E-Mail: [email protected]
www.orlenkoltrans.pl
10
Warszawa /
mazowieckie
PKP Cargo S.A.
Direktor: Adam Purwin
ul. Grójecka 17,
02-021 Warszawa,
Tel.: +48 22 391 46 67
74
+48 22 474 29 53
E-Mail: [email protected]
www.pkp-cargo.pl
11
Zamość /
lubelskie
PKP Linia Hutnicza Szerokotorowa
Sp. z o.o.
Direktor: Łukasz Górnicki
ul. Szczebrzeska 11,
22-400 Zamość,
Tel. 48 84 638 62 23
E-Mail: [email protected]
www.lhs.com.pl
12
Lubin / dolnosląskie
Pol – Miedź - Trans Sp. z o.o.
Direktor: Mirosław Krutin
ul. Marii Skłodowskiej-Curie 190,
59-301 Lubin,
Tel. (+48 76) 847 18 00
Fax. (+48 76) 847 18 09
E-Mail: [email protected]
www.pmtrans.com.pl
13
Warszawa /
mazowieckie
Rail Polska Sp. z o.o.
Direktor: Mirosław Szczelina
ul. Willowa 8/10 lok. 11,
00-790 Warszawa,
Tel. +48 22 646 54 67
E-Mail: [email protected]
www.railpolska.pl
14
Wlocławek /
kujawskopomorskie
Transchem Sp. z o.o.
Direktor: Jarosław Pińkowski
ul. Toruńska 153,
87-810 Włocławek,
Tel. +48 (54) 231 80 00
Fax. + 48 (54) 236-46-25
E-Mail: [email protected]
www.transchem.com.pl
15
Inowrocław /
kujawskopomorskie
Transoda Sp. z o.o.
Direktor: Andrzej Ryszard Łobodziński
ul. Fabryczna 4,
88-100 Inowrocław,
Tel. (+48 52) 35-41-474
Fax. (+48 52) 35-37-104
E-Mail: [email protected]
www.transoda.com.pl
9.2 Wesentliche Infrastrukturunternehmen – Projektierung, Bau, Steuerung
Bahntechnikunternehmen – Bauarbeiten
Geschäftsanbahnung Polen
76
Nr.
Stadt/ Wojewodschaft
Name
Kontaktdaten
Anmerkungen / Leistungsspektrum:
1
Wrocław /
dolnośląskie
PRKiI S.A.
ZAKŁAD ROBÓT TOROWYCH
Modernisierung von Schienennetzen und zugehöriger Komponenten.
ul. Kniaziewicza 19,
50-950 Wrocław
E-Mail: [email protected]
www.prkii.com.pl
3
Kielce /
świetokrzyskie
Skanska
Direktor: Krzysztof Andrulewicz
Skanska Polska
Oddział Budownictwa Kolejowego w Kielcach »
Aleja Solidarności 34
Bauunternehmen. Bietet u.a.
Leistungen im Bereich des Schienennetzes an. Hier allerdings in
erster Linie im Bereich Betonbau.
25-323 Kielce
www.skanska.pl
4
Poznań /
wielkopolskie
TORPOL Sp.
z o.o.
Direktor: Tomasz Swekiej
TORPOL Sp. z o.o.
Modernisierung und Neubau von
Gleisanlagen.
ul. Mogileńska 10 G
61-052 Poznań
E-Mail: [email protected]
www.torpol.pl
5
Wrocław /
dolnosląskie
DOLKOM sp.
z o. o.
Direktor: Czesław Rosa
DOLKOM sp. z o. o.
Wartung von Gleisanlagen und
Wartungsfahrzeugen.
50-502 Wrocław
ul. Hubska 6
E-Mail: [email protected], [email protected]
www.dolkom.pl
6
Warszawa /
mazowieckie
VAE Polska
Sp z. o. o.
Direktor: Dr. Wolfgang Eder
VAE Polska Sp. z.o.o.
ul. Kojowska 1
Bau und Wartung von Schieneninfrastruktur sowie der
zugehörigen elektronischen
Komponenten.
03-738 Warszawa
E-Mail: [email protected]
http://www.voestalpine.com/group/pl/?lang=pl
7
Kraków /
małopolskie
Tines S.A.
Direktor: Tomasz Szuba
Tines S.A.
Ul. Krolowejj Jadwigi 192
30212 Kraków
E-Mail: [email protected]
http://www.tines.pl/pl/
Projektanten
Hersteller von Schienensystem,
insbesondere im Städtebereich,
insbesondere zur Schalldämmung.
Nr.
Name
Kontaktdaten
1
ARCADIS sp. z o.o.
Direktor: Waldemar Ostrowski
ul. Puławska 182
02-670 Warszawa
Tel.: 022-20-32-000
Fax. 022-20-32-001
E-Mail: [email protected]
http://www.arcadis.pl
2
Biuro Projektów Komunikacyjnych w
Poznaniu Sp. z o.o
Direktor: Krzysztof Majchrzak
ul. Kościuszki 68,
61-891 Poznań
Tel. (+48 61) 85-88-711, 85-88-720
Fax. (+48 61) 85-88-712
E-Mail: [email protected]
www.bpk-poznan.com.pl
4
Jacobs Polska Sp. z o.o.
Direktor: Jakub Łoch
Al. Niepodległości 58
02-626 Warszawa,
Tel. (0-22) 564-06-00; 564-06-10
Fax. (0-22) 564-06-01
E-Mail: [email protected]
http://www.jacobs.com
5
BIURO PROJEKTÓW KOLEJOWYCH I USŁUG
INWESTYCYJNYCH Sp. z o.o.
Direktor: Zenon Sarwiński
ul. Tuwima 28
90-002 Łódź,
Tel. (+48 42) 632 14 00
Fax. (+48 42) 632 16 84
E-Mail: [email protected]
www.bpk.lodz.pl
6
SENER Sp. z o.o.
Direktor: Gabriel Alarcon Rovira
Żelazna 28/30
00-832 Warszawa,
Tel. +48 22 820 11 00
Fax. +48 22 820 11 01
E-Mail: [email protected]
http://www.sener.es
9.3 Wesentliche Unternehmen im Bereich Fahrmaterial – Produktion, Instandhaltung, Sublieferanten
Bahntechnikunternehmen - Lieferanten für Fuhrpark und Unternehmer für Instandsetzungen
Geschäftsanbahnung Polen
78
Nr.
Stadt/ Wojewodschaft
Name
Kontaktdaten
Anmerkungen / Leistungsspektrum
1
Wrocław /
dolnośląskie
RMT PROTRAM
Wrocław Sp. z
o.o.
Direktor: Jerzy Zając
Hersteller von Straßenbahnen
und Straßenbahnkomponenten.
Ferner wird auch die Modernisierung alter Straßenbahnen
und Einzelkomponenten angeboten.
RMT PROTRAM Wrocław Sp. z o.o.
ul. Legnicka 65
54-206 Wrocław
E-Mail: [email protected]
www.protram.com.pl/
2
Bolechowo /
wielkopolskie
Solaris Bus &
Coach S.A.
Direktorin: Solange Olszewska
Solaris Bus & Coach S.A.
ul. Obornicka 46
Bolechowo-Osiedle
Herstellung und Vertrieb der
eigenen Straßenbahn „Tramino“. Hauptstandbein des Unternehmens ist allerdings das
Busgeschäft.
62-005 Owińska
E-Mail: [email protected]
www.solarisbus.pl
3
Warszawa /
mazowieckie
Bombardier
Transportation
(Rail Engineering) Polska Sp. z
o.o
Direktor: Krzysztof Gablanowski
Bombardier Transportation (Rail
Engineering) Polska Sp. z o.o
ul. Ogrodowa 58
00-876 Warszawa
Herstellung und Vertrieb eigener Zug- und Straßenbahnsysteme für den weltweiten Vertrieb. Verfügt über 4 eigene
Werke in Warszawa, Wrocław,
Kattowice und Lodz.
www.bombardier.com
4
Poznań /
wielkopolskie
MODERTRANS
POZNAŃ Sp. z
o.o.
Direktor: Andrzej Bręczewski
MODERTRANS POZNAŃ Sp. z o.o.
ul. Forteczna 2
61-362 Poznań
Bietet in erster Linie die Modernisierung bestehender
Straßenbahnen. Allerdings wird
auch die Projektierung und
Begleitung neuer Systeme
übernommen.
E-Mail: [email protected]
www.modertrans.pl
5
Bydgoszcz /
pomorskie
PESA Bydgoszcz
SA
Direktor: Tomasz Zaboklicki
PESA Bydgoszcz SA
Herstellung und Vertrieb von
Zug- und Straßenbahnsystem.
ul. Zygmunta Augusta 11
85-082 Bydgoszcz,
Sekretariat der Geschäftsführung:
E-Mail: [email protected]
6
Nowy Sacz /
małopolskie
Newag SA
Direktor: Zbigniew Konieczek
Newag
Ul. Wyspianskiego 3
33300 Nowy Sacz
E-Mail: [email protected]
Fertigung und Modernisierung
von Zugfahrzeugen.
www.newag.pl
7
Poznań / wielkopolskie
H.Cegielski Poznań S.A.
Direktor: Andrzej Dubaj
H. Cegielski Poznan S.A.
ul. 28 Czerwca 1956 r. nr 223/229
61-485 Poznań
Hersteller von Straßenbahnkomponenten (insbesondere
Motoren und Netzteile). Lange
Tradition in der polnischen
Straßenbahnbranche.
www.hcp.com.pl/
9
10
Mińsk Mazowiecki / mazowieckie
Warszawa /
mazowieckie
Zakłady
Naprawcze
Taboru
Kolejowego
Direktor: Sławomir Piątek
Mińsk
Mazowiecki
S.A.
E-Mail: [email protected]
Siemens Sp. z
o.o.
Direktor: Peter Johann Baudrexl
ul. Gen. K. Sosnkowskiego 34
05-300 Mińsk Mazowiecki
Bieten die Modernisierung und
Wartung von Straßenbahnen
und Zügen an. Zudem übernimmt das Unternehmen aktuell den Bau von Schienenbussen.
www.zntkmm.pl
Siemens
Sektor Industry
Branche Mobility
Bau und Vertrieb von Zügen
und Straßenbahnen. Zudem
konnte Siemens sich den Auftrag für die Zulieferung von UBahnen für die Warszawaer
Metro sichern.
ul. Żupnicza 11
03-821 Warszawa
E-Mail: [email protected]
11
Oleśnica /
dolnośląskie
ZAKŁADY
NAPRAWCZE
TABORU
KOLEJOWEGO
Direktor: Andrzej Apolinary Smolana
W OLEŚNICY
SPÓŁKA
AKCYJNA
W OLEŚNICY SPÓŁKA AKCYJNA
ZAKŁADY NAPRAWCZE TABORU
KOLEJOWEGO
Ausschließlich die Reparatur
von Zügen.
ul. Moniuszki 20
56-400 Oleśnica
E-Mail: [email protected]
http://zntkolesnica.com.pl/zntk/index.php
12
Rybnik /
śląskie
PCC Rail Tabor
S.A.
Direktor: Leszek Leon Zawadzki
PCC Rail Tabor S.A.
Reparatur und Inspektion von
Schienenfahrzeugen.
Ul. Klokocinska 51
44251 Rybnik
E-Mail: [email protected]
13
Warszawa /
mazowieckie
Medcom Sp. z.
o. o.
Direktor: Bogdan Daniel Rombel
Medcom
ul. Jutrzenki 78 A
02-230 Warszawa
Hersteller elektronischer Traktionskomponenten für Zugfahrzeuge.
Geschäftsanbahnung Polen
80
E-Mail: [email protected]
www.medcom.com.pl/
14
Warszawa /
mazowieckie
Kolmex S.A.
Direktor: Andrzej Antoni Krupnik
Kolmex
Ul. Grzybowska 80/82
00-844 Warszawa
E-Mail: [email protected]
www.kolmex.com.pl
15
Poznan / wielkopolskie
Poznansie
Zaklady
Naprawcze
Taboru
Kolejowego SA
Direktor: Jarosław Paweł Dudziak
Poznansie Zaklady Naprawcze Taboru
Kolejowego SA
Vertreibt div. Schienenfahrzeuge (z.B. Schienentraktor)
sowie Zubehör und Bauteile.
Ferner wird auch die Modernisierung älterer Dieselloks angeboten. Weltweit aktives
Unternehmen. Betätigt sich
auch als Investor.
Bietet die Wartung und Modernisierung von Schienenfahrzeugen an. Ferner werden
auch Bremsanlagen angeboten.
Ul. Robocza 4
61538 Poznan
E-Mail: [email protected]
www.zntkpoznan.com.pl
16
Poznan / wielkopolskie
SIGMA Sp.
z.o.o.
Direktor: Zbigniew Majcherek
Hersteller von Waggons.
Sigma Tabor
Ul. Robocza 46a
61517 Poznan
tel: +48 61 63 32 122
fax: +48 61 63 32 230
E-Mail: [email protected]
www.sigmatabor.pl
17
Bydgoszcz /
pomorskie
ZNTK Paterek
SA
Direktor: Slavomir Mamatej
ZNTK Paterek SA
Ul. Przemyslowa 1
Bietet die Modernisierung und
Wartung von Zügen an. Auf
Wunsch werden auch einzelne
Baugruppen hergestellt.
89100 Naklo nad Notecia
E-Mail: [email protected]
www.zntk-paterek.pl/de
18
Kraków /
małopolskie
P.P.U.H Helios
Sp. z.o.o.
Direktor: Piotr Kowalski
P.P.U.H Helios
Ul. Morawskiego 5
30102 Krakow
E-Mail: [email protected]
www.heloil.com
Fertigung von E- und D-Loks,
sowie Drehgestellen und Güterwägen.
10. Verbände
Branchenverbände
Nr.
Name
Kontaktdaten
1
Verein der Ingenieure und Techniker für
Verkehr
ul.Czackiego 3/5
der Republik Polen
2
Vereinigung für Interoperabilität und Entwicklung des Schienentransports
00-043 Warszawa
E-Mail: [email protected]
ul. Chłopickiego 50
04-275 Warszawa
Tel.: 022 473 15 02
E-Mail: [email protected]
3
Railway Business Forum
Direktor: Adrian Furgalski
Plac Bankowy 2
00-095 Warszawa
Tel./Fax. 022 323 77 50-51
E-Mail: [email protected]
4
Kammer für Bauprojektierung
Al. Jerozolimskie 87
02-001 Warszawa
Tel. (0-22) 654-97-01, 620-13-99, 620-28-99
Fax. (0-22) 654-57-39
E-Mail: [email protected]
www.ipb.org.pl
5
Polnische Kammer für Produzenten von
Vorrichtungen und Leistungen für die Bahn
ul. Hetmańska 38,
85-039 Bydgoszcz
Tel. 52 / 324 93 80
Fax. 52 / 581 21 75
E-Mail: [email protected]
6
Wirtschaftskammer für Städtischen Verkehr
ul. J. P. Woronicza 27
02-640 Warszawa,
Tel. +48 22 848-21-01
Fax. +48 22 856-99-04
[email protected]
www.igkm.pl
Geschäftsanbahnung Polen
Institutionen in Wissenschaft und Forschung
Nr.
Name
Kontaktdaten
1
Polnische Technologische Plattform für
Schienentransport
Koordinator der Polnischen Technologischen Plattform für Schienentransport:
Prof. Marek Sitarz
Technische Hochschule Schlesien
Fakultät für Transport
Lehrstuhl für Schienentransport
ul. Krasińskiego 8
40-019 Katowice
Tel. (32) 603 41 48
Tel./Fax. (32) 603 43 64
E-Mail: [email protected]
2
Institut für Bahnwesen
ul. Chłopickiego 50,
04-275 Warszawa
Tel. +48 22 610-08-68
Fax. +48 22 610 75 97
E-Mail: [email protected]
3
Institut für Schienenfahrzeuge TABOR
ul.Warszawska 181
61-055 Poznań
Tel. +48 (0)61 664-13-00
Fax. +48 (0)61 653-40-02
E-Mail: [email protected]
4
Institut für Elektrotechnik
ul. Pożaryskiego 28
Institut für Elektrische Traktion
04-703 Warszawa
Geb. 20
Tel. (022) 812 33 00
Fax. (022) 812 68 70
E-Mail : [email protected]
Cluster
Nr.
Name
Kontaktdaten
1
SÜDLICHES BAHN-CLUSTER
Ul. Wojska Polskiego 35
41-300 DĄBROWA GÓRNICZA
E-Mail: [email protected]
www.pl.railwaycluster.com.pl/
82
11. Messen, Konferenzen, Medien
Nr.
Name
Kontaktdaten
1
TRAKO 2015
Międzynarodowe Targi Gdańskie, Wrocławul. Żaglowa 11.
22. -25. September 2015
Direktorin des Projekts TRAKO
Dorota Daszkowska-Kosewska
Tel. (58) 554 92 12, 554 93 62,
Fax. 554 92 11
E-Mail: [email protected]
2
Messe für Öffentlichen Transport Silesia
KOMUNIKACJA,
Messe- und Konferenzzentrum
March 2015
41-219 Sosnowiec
Messe für Transport, Spedition und Logistik
ul. Braci Mieroszewskich 124
5.-8. Mai 2015
Tel. 032 78 87 500
Expo Silesia
Fax. 032 78 87 502
E-Mail: [email protected]
3
„Infrastruktura 2015“
MT Targi Sp. z.o.o.
18. – 20. March 2015
Markowsak 95
04-307 Warszawa
E-Mail: [email protected]
www.infrastruktura.info
4
TRANSEXPO 2015
Targi Kielce,
5. – 6. March 2015
ul. Zakładowa 1,
25-672 Kielce
E-Mail: [email protected]
[email protected]
5
Rynek Kolejowy - [Bahnmarkt] Monatsschrift
"Rynek Kolejowy"
Plac Bankowy 2
00-095 Warszawa, Polska
E-Mail: [email protected]
www.rynek-kolejowy.pl
6
"Railway Market CEE Review",
Quartalsschrift
Plac Bankowy 2
00-095 Warszawa, Polska
E-Mail: [email protected]
7
"Transport Szynowy - statystyki i analizy"
["Schienentransport - Statistiken und Analysen"]
Plac Bankowy 2
00-095 Warszawa, Polska
E-Mail: [email protected]
- Quartalsschrift
Geschäftsanbahnung Polen
8
Technika Transportu Szynowego [Technik
des Schienentransports]
Branchenportal, Kontakt über Eingabemaske möglich:
9
Świat Kolei [Welt der Bahnen]
Wyd. EMI-Press
90-955 Łódź 8, skr. poczt. 103; ul. Motylowa 3/25
Abonnement: Danuta Raczyńska, [0-42] 633-37-51
10
Stalowe Szlaki [Stahlrouten]
PHU Kolmark
ul. Dunajecka 15 m 2
www.infotransport.pl/
02-369 Warszawa,
Tel./Fax. [022] 822-50-37
E-Mail: [email protected]
11
Nowe Sygnały - tygodnik kolejarza [Neue
Signale - Wochenschrift des Eisenbahners]
Kolejowa Oficyna Wydawnicza
ul. Grójecka 17
02-021 Warszawa,
Abonnements: Elżbieta Grabiec [0-22] 524-49-45
12
Kolej dziś i jutro - Ogólnopolski miesięcznik
branżowy [Die Bahn heute und morgen Polenweites monatliches Branchenmagazin]
Z.P.U. Romex
ul. Hetmańska 38
85-039 Bydgoszcz,
Tel./Fax . [052] 322-78-45
E-Mail [email protected]
13
PKP Kurier- miesięcznik pokładowy polskich
kolei [PKP-Kurier - monatliches Bordmagazin der polnischen Bahnen]
Kolejowa Oficyna Wydawnicza
ul. Grójecka 17
02-021 Warszawa,
Nr.
Stadt/ Wojewodschaft
Name
Kontaktdaten
14
Warszawa /
mazowieckie
Avia Rail 2015
(data 2015 jeszcze nieustalona), Warszawa
Organisator: KOW
http://www.aviarail.pl/
15
Poznań /
wielkopolskie
16
Poznań /
wielkopolskie
Kongress für Öffentlichen Verkehr
2015
(data 2015 jeszcze nieustalona), Concordia Design, ul.
Zwierzyniecka 3, Poznań
„IV KONGRES TRANSPORTU
PUBLICZNEGO“
Organisator: Rynek Kolejowy / TOR
Forum für Straßenbahninvestitionen 2015
(data 2015 jeszcze nieustalona), Poznań, Organisator: Rynek
Kolejowy / TOR
„Forum inwestycji tramwajowych“
http://www.rk-konferencje.pl/konferencja/119/foruminwestycji-tramwajowych/program.html
http://rk-konferencje.pl/kongres/116/ii-kongres-transportupublicznego/program.html
84
17
Warszawa /
mazowieckie
Polnischer Infrastrukturkongress
„KONGRES INFRASTRUKTURY
POLSKIEJ“
7. Oktober 2015, Radisson Blu Centrum Hotel, Grzybowska 24,
Warszawa
Organisator: Rynek Kolejowy / TOR
http://www.kongresinfrastruktury.pl/
18
Warszawa /
mazowieckie
V. Eisenbahnkongress
(data 2015 jeszcze nieustalona), Warszawa, Hotel Marriott
„V Kongres Kolejowy“
Organisator: Rynek Kolejowy / TOR
http://www.kongreskolejowy.pl/
Geschäftsanbahnung Polen
12. Weitere relevante Stellen
Germany Trade and Invest (gtai)
Adresse: Friedrich Str. 60, 10117 Berlin
E-Mail: [email protected]
Internet: www.gtai.de
Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG)
Postfach 100961, 50449 Köln
Kämmergasse 22, 50676 Köln
Tel. 0221/49 86 - 0,
Fax: 0221/49 86 - 290
E-Mail: [email protected]
Internet: www.deginvest.de
Botschaft der Republik Polen in der BRD
Wirtschafts - und Handelsabteilung der Botschaft
Adresse: Lassenstr. 19-21, 14193 Berlin-Grunewald
Tel.: +49 30 223130,
Fax: +49 30 22313155
E-Mail: [email protected]
Internet: http://berlin.msz.gov.pl/de/
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Adresse: Frankfurter Str. 29 - 35, 65760 Eschborn
Postfach 51 60, 65726 Eschborn
Tel.: 06196/9 08 - 0, Fax: 06196/9 08 - 800
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bafa.de
Polnische Agentur für Information und Auslandsinvestitionen
Adresse: ul. Bagatela 12, 00-585 Warszawa/Polen
Tel.: +48 (0) 22 334 98 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.paiz.gov.pl
Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer (Polsko-Niemiecka Izba Przemysłowo-Handlowa)
Adresse: ul. Miodowa 14, 00-246 Warszawa/Polen
Tel.: +48 (22) 53 10 521, 53 10 500
E-Mail: [email protected]
http://www.ihk.pl
86
Botschaft der BRD in Polen
Adresse: ul. Dabrowiecka 30, 03-932 Warszawa/Polen
Tel.: +48 22 58 41 700
Fax:+4822 58 41 739
Internet http://ambasadaniemiec.pl/
Generalkonsulat der BRD in Wrocław
Adresse: ul. Podwale 76, 50-449 Wroclaw/Polen
Tel.: +48 71 377 27 00
Fax:+48 71 342 4114
Generalkonsulat der BRD in Gdańsk
Adresse: Al. Zwyciestwa 23, 80 - 219 Gdansk
Tel.: +48 58 340 65 00, 340 6510, 340 65 20, 340 65 30
Generalkonsulat der BRD in Kraków
Adresse: Ul. Stolarska 7, 31 – 43 Kraków/Polen
Tel.: +48 12/424 30 00, (Wirtschaftsabteilung), +48 12/424 30 15
Fax: +48 12/424 30 10
E-Mail: [email protected]
Geschäftsanbahnung Polen
88
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Karte Polens
4
Abbildung 2: Ministerpräsidentin Ewa Kopacz
4
Abbildung 3: Vergleich der Arbeitslosenquoten in %
6
Abbildung 4: Vergleich der BIP-Wachstumsraten
7
Abbildung 5: BIP-Entstehung nach Wirtschaftszweigen
8
Abbildung 6: Wirtschaftliche Entwicklung 2013-2015 (reale Veränderung gg. dem Vorjahr in %)
9
Abbildung 7: Herkunft ausländischer Direktinvestitionen in Polen 2009 (in %)
10
Abbildung 8: Außenhandel Polens 2011 - 2013 in Mrd. Euro
12
Abbildung 9: Polnischer Export 2013 in % mit wichtigsten Ländern
13
Abbildung 10: Polnischer Import 2013 in % mit wichtigsten Ländern
13
Abbildung 11: Export des polnischen Bahnsektors, EUR
16
Abbildung 12: Länge der Streckennetze und Bahnverkehr in den Ländern Europas
22
Abbildung 13: Nutzungsintensität [tägliche Zugzahl je km täglich]
Fehler! Textmarke nicht definiert.
Abbildung 14: Bahnlinien unter der Verwaltung von PKP PLK SA
23
Abbildung 15: Allgemeine Einschätzung des Zustands des Schienennetzes - PLK 2013
24
Abbildung 16: Anteil der elektrifizierten Strecken
25
Abbildung 17: Struktur der Transportleistung nach Betreibern im Jahr 2013
26
Abbildung 18: Struktur der Transportleistung nach Zugarten im Jahr 2013
26
Abbildung 19: Marktanteil nach der Länge der betriebenen Bahnlinien zum 31.12.2013
28
Abbildung 20: Maximale Fahrplangeschwindigkeit auf den betriebenen Bahnlinien
29
Abbildung 21: Schienennetz nach Geschwindigkeiten
30
Abbildung 22: Passagier- und Gütertransporte 2012 (in Zug-km)
31
Abbildung 23:Entwicklung der Passagierkilometerzahlen nach Beförderungsart (ohne städtischen ÖPNV und ohne
Individualverkehr)
32
Abbildung 24:Entwicklung der Passagierkilometerzahlen nach Beförderungsart
32
Abbildung 25:Verteilung des Personenverkehrsaufkommens 2012
33
Abbildung 26: Marktstruktur nach Unternehmen – 2013
35
Abbildung 27: Marktstruktur nach Unternehmen – März 2013
36
Abbildung 28: Gütertransport
39
Abbildung 29: Entwicklung der Mio. Tonnenkilometer nach Beförderungsart
39
Abbildung 30:Verteilung des Güterverkehrsaufkommens tkm 2012
40
Abbildung 31:Marktstruktur nach Unternehmen – 2013 d
41
Abbildung 32: Marktstruktur nach Unternehmen – 2013
Fehler! Textmarke nicht definiert.
Abbildung 33: Prognose der Zusammensetzung der Gütertransporte
43
Abbildung 34: Passagiertransporte 2013
44
Abbildung 35: Prognose der Nachfrage nach ÖPNV und Individualverkehr Passagier-km (Minimalszenario)
44
Abbildung 36: Prognose der Nachfrage nach städtischem Personentransport nach Fortbewegungsmitteln des ÖPNV in Mio.
Passagier-km (Minimalszenario)
45
Abbildung 37: Länge an Straßenbahnstreckenlinien nach Wojewodschaften in km, 31.12.2013
46
Abbildung 38: Inventarisierungsstand des Fahrmaterials am 31.12.2013 in St.
47
Abbildung 39:Anteil der in Betrieb befindlichen Wagen in %
48
Abbildung 40: Gesamtlaufleistung in Tsd. km
48
Abbildung 41: Produktion von Eisenbahnlokomotiven und Waggons, Mio. Euro
51
Abbildung 42: Geplantes Bahnnetz im Jahr 2020, charakterisiert durch die zulässige Geschwindigkeit
53
Abbildung 43: Geplante Modernisierungs- und Renovierungsprojekte der EU-Finanzperspektive 2014/20
54
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Arbeitskosten je Stunde in EUR ..............................................................................................................................................5
Tabelle 2: Einschätzung des Geschäftsumfeldes Polen 2014 ...................................................................................................................9
Tabelle 3: WEF-Länderrating 2013/14 (wirtschaftlicher Rang von insgesamt 148 Ländern) ................................................................11
Tabelle 4: Dichte des polnischen Eisenbahnnetzes im Vergleich zu den 27 EU-Staaten (2008)............................................................21
Tabelle 5: Fahrmaterial im Jahr 2013 .....................................................................................................................................................36
Tabelle 6: Polnischer Markt für Gütertransporte ....................................................................................................................................38
Tabelle 7: Spurbreite nach Stadt .............................................................................................................................................................46
Tabelle 8: Typen der in Polen genutzten Straßenbahnen ........................................................................................................................49
Geschäftsanbahnung Polen
90
13. Wesentlicher Rechtsrahmen im Bahnsektor
Öffentlicher Sammeltransport









Gesetz über den öffentlichen Personentransport vom 16. Dezember 2010 (GBl. von 2011, Nr. 5, Ziffer 13),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zum detaillierten Umfang des Plans zur nachhaltigen Entwicklung des öffentlichen
Personentransports vom 25. Mai 2011 (GBl. von 2011, Nr. 117, Ziffer 684),
Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 des Europa-Parlaments und -Rats bezüglich öffentlicher Leistungen im Bereich Bahn- und Straßen-Passagier-Transport vom 23. Oktober 2007 (Amtsblatt der EU L 315 vom 3.12.2007, S. 1).
Allgemeine Transport- und Betriebsvorschriften
Transportgesetz vom 15. November 1984 (bereinigte Fassung GBl. von 2000, Nr. 50, Ziffer 601 m. spät. Änd.),
Gesetz über öffentliche Straßen vom 21. März 1985 (bereinigte Fassung GBl. von 2007, Nr. 19, Ziffer 115 m. spät. Änd.),
Verordnung der Minister für Infrastruktur und für Inneres und Verwaltung zu Straßenschildern und Straßensignalen vom 31. Juli
2002 (GBl. von 2002, Nr. 170, Ziffer 1393 m. spät. Änd.),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zur Herausgabe von Berechtigungen zur Führung von Fahrzeugen vom 21. Januar
2004.
Verordnung des Ministers für Transport und Bauwesen zu Inhalt, Art und Weise und Fristen für die Verkündung von Fahrplänen
sowie deren Aktualisierung, Bedingungen für die Übernahme von Kosten in Verbindung mit der Anbringung von Informationen
bezüglich der Fahrpläne sowie der Bekanntgabe von Fahrplänen vom 13. Januar 2006 (GBl. von 2006, Nr. 12, Ziffer 79).
Eisenbahntransport












Gesetz über den Eisenbahntransport vom 28. März 2003 (Einheitstext Gbl. Von 2013, Pos. 1594 m. spät. Änd.),
Verordnung des Ministerrats zur Organisation von Regionalem Bahn-Personenverkehr vom 21. April 2004 (GBl. von 2004, Nr.
94, Ziffer 953,
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu den Bedingungen für den Zugang und die Nutzung der Bahninfrastruktur vom 27.
Februar 2009 (GBl. von 2009, Nr. 35, Ziffer 274),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zur Gebühr für die Gewährung der Lizenz und der vorübergehenden Lizenz für die
Gewerbeausübung im Bereich Bahntransport vom 22. Oktober 2009 (GBl. von 2009, Nr. 196, Ziffer 1515),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu den allgemeinen Bedingungen für die Führung von Bahnverkehr und Signalisierung vom 18. Juli 2005 (GBl. von 2005, Nr. 172, Ziffer 1444 m. spät. Änd.).
Gesetz vom 30.8.2002 über das System zur Beurteilung der Übereinstimmungen (Einheitstext GBl. 2010, Nr. 138, Pos. 935, m.
Spät. Änderungen)
Gesetz über die Kommerzialisierung, Restrukturierung und Privatisierung des staatlichen Unternehmens „Polskie Koleje Państwowe“ vom 8. September 2000,
Gesetz über den Transport von gefährlichen Waren mit der Bahn vom 31. März 2004,
Gesetz über die Finanzierung der Infrastruktur des Binnenlandtransports vom 16. Dezember 2005,
Gesetz über den Bahnfonds vom 16. Dezember 2005,
Gesetz über die Änderung des Gesetzes über den Bahnfonds sowie des Gesetzes über die Kommerzialisierung, Restrukturierung
und Privatisierung des staatlichen Unternehmens „Polskie Koleje Panstwowe“ vom 20. Mai 2010,
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zur Änderung der Verordnung in der Frage der grundsätzlichen Anforderungen bezüglich der Interoperabilität der Bahnen sowie der Prozeduren der Bewertung der Konformität für das transeuropäische System von
Bahnen hoher Geschwindigkeit,



















Verordnung des Ministers für Infrastruktur zur Änderung der Verordnung zu den grundsätzlichen Anforderungen bezüglich der
Interoperabilität der Bahnen sowie der Prozeduren für die Bewertung der Konformität für das transeuropäische System der konventionellen Bahnen,
Verordnung des Ministerrats zu den Grundsätzen der Zusammenarbeit des Ministers für Nationale Verteidigung mit den Verwaltern und Bahntransportunternehmen im Bereich der Anpassung der Bahninfrastruktur an die Anforderungen der Verteidigungsfähigkeit des Staats vom 21. April 2004 (Art. 5, Abs. 6 des Gesetzes).
Verordnung des Ministerrats zur Auflistung von Bahnlinien mit staatlicher Bedeutung vom 7. Dezember 2004 (Art.. 6, Abs. 2 des
Gesetzes),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu Bahnkatastrophen und -unfällen vom 28. Juni 2005 (Art. 13, Abs. 8, Pkt. 2 des
Gesetzes),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu Sicherheitszeugnissen vom 23. September 2003 (Art. 19, Abs. 4 des Gesetzes),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu allgemeinen technischen Bedingungen der Nutzung von Bahnfahrzeugen vom 12.
Oktober 2005 (Art. 20 des Gesetzes),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu Zulassungszeugnissen für die Nutzung von Typen von Bau und Vorrichtungen, die
für die Führung des Bahnverkehrs bestimmt sind sowie dem Typ des Bahnfahrzeugs vom 30. April 2004 (Art. 23, Abs. 4, Pkt. 1
des Gesetzes),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu Zeugnissen der technischen Funktionstüchtigkeit von Bahnfahrzeugen vom 15.
Februar 2005 (Art. 24, Abs. 5 des Gesetzes),
Verordnung des Ministers für Finanzen zur Änderung der Verordnung in der Frage der grundsätzlichen Anforderungen bezüglich
der Interoperabilität der Bahnen sowie der Prozeduren der Bewertung der Konformität für das transeuropäische System von Bahnen hoher Geschwindigkeit vom 29. Juni 2004 (Art. 25t des Gesetzes)´.
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu den Bedingungen für den Zugang und die Nutzung der Bahninfrastruktur vom 7.
April 2004 (Art. 35 des Gesetzes),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zum Verfahren, zur Art und Weise und zu den Bedingungen der Finanzierung bzw.
Mitfinanzierung des Kaufs und der Modernisierung von Bahnfahrzeugen, die für den Passagierverkehr bestimmt sind, vom 17.
Dezember 2004 (Art. 38, Abs. 8 des Gesetzes),
Verordnung des Ministerrats zur Organisation von Regionalem Bahn-Personenverkehr vom 21. April 2004 (Art. 40, Abs. 7 des
Gesetzes),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zum Verfahren der Einreichung und Entscheidung von Anträgen auf Gewährung der
Lizenz für die Ausübung eines Gewerbes, das auf der Ausführung von Bahntransporten von Personen oder Sachen beruht, oder
auf der Zurverfügungstellung von Traktionsfahrzeugen und der Vorlage für die Lizenz vom 28. Juni 2003 (Art. 48, Abs. 5 des
Gesetzes).
Verordnung des Ministers für Infrastruktur und Entwicklung vom 28.2.2014 hinsichtlich des nationalen Registers für die Bahninfrastruktur, Gl. 2014, Pos. 286)
Verordnung des Ministers für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft vom 6.11. 2013 hinsichtlich der Interoperabilität des
Bahnsystems, GBl. 2013, Pos. 1297
Verordnung des Ministers für Infrastruktur und Entwicklung vom 5.6.2014 hinsichtlich der Bedingungen des Zugangs und der
Nutzung der Bahninfrastruktur, GBl. 2014, Pos. 788
Verordnung des Ministers für Infrastruktur und Entwicklung vom 11.4.2014, die die Verordnung über die allg. Bedingungen des
Bahnverkehrs und Signalisierung abändert, GBl. 2014, Pos. 517
Verordnung des Ministers für Infrastruktur und Entwicklung vom 10.12.2014, die die Verordnung zu den allgemeinen Bedingungen der technischen Fahrzeugnutzung abändert, GBl. 2015, Pos. 25
Verordnung des Ministers für Infrastruktur und Entwicklung vom 15.12.2014, die die Verordnung zur Interoperabilität des Eisenbahnsystems abändert, GBl. 2014, Pos. 1976
Fahrzeuge


Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu den technischen Bedingungen von Fahrzeugen sowie dem Umfang ihrer notwendigen Ausstattung vom 31. Dezember 2002 (GBl. von 2003, Nr. 32, Ziffer 262 m.spät. Änd.),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu den technischen Bedingungen von Straßenbahnen und Trolleybussen sowie dem
Umfang ihrer notwendigen Ausstattung vom 22. Dezember 2003 (GBl. von 2003, Nr. 230, Ziffer 2301),
Geschäftsanbahnung Polen




92
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zu allgemeinen technischen Bedingungen der Nutzung von Bahnfahrzeugen vom 12.
Oktober 2005 (GBl. von 2005, Nr. 212, Ziffer 1771 m.spät. Änd.),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zum Umfang, Bedingungen, Fristen und Art und Weise der Durchführung von technischen Untersuchungen von Straßenbahnen und Trolleybussen sowie Einheiten, die diese Untersuchungen ausführen vom 19.
Dezember 2003. von 2003, Nr. 230, Ziffer 2300),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zur technischen Zulassung von Straßenbahnen und Trolleybussen sowie dem Umfang
ihrer notwendigen Ausstattung vom 30. Dezember 2003 (GBl. von 2003, Nr. 231, Ziffer 2317),
Verordnung des Ministers für Infrastruktur zur technischen Zulassung und Markierung von Fahrzeugen vom 22. Juli 2002 (bereinigte Fassung GBl. von 2007, Nr. 186, Ziffer 1322 m.spät. Änd.) .
Andere





Gesetz über die gemeindliche Selbstverwaltung vom 8. März 1990 (bereinigte Fassung GBl. von 2001, Nr. 142, Ziffer 1591 m.
spät. Änd.),
Gesetz über die Kommunalwirtschaft vom 20. Dezember 1996 (GBl. von 1997, Nr. 9, Ziffer 43 m. spät. Änd.),
Gesetz über die öffentlichen Finanzen vom 27. August 1999 (GBl. von 2009, Nr. 157, Ziffer 1240),
Öffentliches Ausschreibungsrecht vom 29. Januar 2004 (bereinigte Fassung GBl. von 2007, Nr. 223, Ziffer 1655, m. spät. Änd.).
Gesetz vom 14.6.1960: Kodex zu administrativen Abläufen (Einheitstext: GBl. 2013, Pos. 267, mit Änderungen)