Strong, Bright, Right!

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pip vor ort
Strong, Bright, Right!
Zirkontagung 2016 und 5. Internationaler ZERAMEX Kongress
Nach dem Erfolg der ersten Zirkontagung 2011 war es Zeit, den
interessanten Werkstoff Zirkondioxid und dessen klinische Anwendung im Bereich Implantologie erneut zu beleuchten – sowohl
beim Werkstoff selbst als auch beim Design der verfügbaren Implantatsyteme hat sich einiges getan. So luden die Professoren
Urs Brägger und Daniel Buser Mitte Januar zur 2. Zirkontagung ins
Auditorium Ettore Rossi der Universität Bern für eine neue Standortbestimmung. Die Dentalpoint AG nutzte diese Schlüsselveranstaltung am Folgetag für ein Anschluss-Symposium zum Thema
"Legenden und Tatsachen – ZERAMEX im Praxisalltag".
Das attraktive Programm mit Referentinnen und Referenten der
Universitäten Bern, Genf und Freiburg widmete sich zunächst den
präklinischen und klinischen Erfahrungen mit Zirkonimplantaten. Den Reigen eröffneten mit Dr. Vivianne Chappuis und Herrn
Dr. Simone Janner zwei vielversprechende Eigengewächse der
Universität Bern zu den Themen "Gewebeintegration von Zirkonimplantaten" und den chirurgischen Erfahrungen mit den heute
verfügbaren zweiteiligen Keramik-Implantat-Systemen. Eine zur
Publikation eingereichte hochaktuelle Studie von Jank und Hochgatterer zeigte in der ersten Generation der Keramikimplantate
noch über 3% Misserfolgsrate, während die dritte Generation nur
noch 0,6% Verlustraten aufweise, die zudem durchweg in einer
frühen Phase stattfanden. Die ästhetischen und weichgewebigen
Vorteile von Zirkonimplantaten müssen inzwischen offenbar nicht
mehr mit mechanischen Nachteilen erkauft werden. Geringste
Veränderungen in der chemischen Zusammensetzung des Materials, bei der Oberflächenstruktur oder dem Design haben dabei
dramatische Konsequenzen – "eigentlich fangen Sie wieder bei
Null an." Spektakulär die ein Jahr zurückliegende Versorgung,
die Janner beim Kongress vorstellen wollte, um beim Einbestellen
festzustellen, dass die Patientin nicht begriffen hatte, dass sie die
Versorgung natürlich reinigen müsse – dennoch zeigten sie die
periimplantären Weichgewebe stabil und entzündungsfrei.
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Prof. Dr. Urs Belser, Genf, schilderte nun die prothetischen Erfahrungen mit zweiteiligen Zirkonimplantaten. Anteriorer und
posteriorer Bereich zeigen hier klar völlig unterschiedliche Anforderungen und unterschiedliche Konzepte. Ganz neu ist eine gänzlich metallfreie Versorgung, bei der die Schraube aus modernem,
Karbon-verstärkten Kunststoff besteht, und sich an die vorgegebene Kontur des Implantates schmiegt (VICARBO, ZERAMEX). Prof.
Belser beobachtet im Vergleich zur Zirkontagung 2011 eine enorme Entwicklung im Bereich der Keramikimplantate und aktuell
noch sehr vielversprechende weitere Ansätze hin zu einer 'totally
white implant dentistry'. Prof. Dr. Andrea Mombelli begann seinen
Vortrag zu "Klinischen Ergebnissen mit zweiteiligen Ergebnissen"
mit einem Ausflug in die Epidemiologie der Periimplantitis, frisch
befeuert von der im Januar 2016 brandaktuell erschienenen DerksStudie der Universität Göteborg, die bei Titanimplantaten eine Periimplantitis-Prävalenz von 14,5% ausweist. Bei seinen klinischen
Untersuchungen von ZERAMEX-Implantaten verzeichnet auch Prof.
Dr. Mombelli einige Misserfolge in der frühen Phase, 85% der
Versorgungen bleiben langzeitstabil und, sehr bedeutsam, dann
ohne jegliche biologische Komplikationen. „Periimplantitis ist
ein Problem aus der Titanwelt.”. Die frühen Misserfolge seien oft
aseptische Lockerungen, entsprechend entzündungsfrei und daher problemlos neu zu versorgen. Den Nachmittag leitete Prof. Dr.
Susanne Scherrer von der Universität Genf mit dem von ihr sehr
lebendig präsentierten Thema "Materialtechnische Aspekte von
Zirkonabutments und -kronen" ein. Sorgfältiges Platzieren, Verzicht auf Beschleifen und möglichst große Dicke der Zirkonwände und laborseitig ein langsames Abkühlen der Verblendkeramik
seien geboten. Joannis Katsoulis, assoziierter Professor in Bern,
stellte nun Versorgungskonzepte mit CAD/CAM-gefertigten ZirkonStegen vor, bei denen der spannungsfreie Sitz größte Bedeutung
habe. Prof. Dr. Petra Gierthmühlen-Güß aus Freiburg widmete sich
minimalinvasiven und ästhetischen Lösungen. Vollkeramische
Adhäsivbrücken zur Einzelzahnversorgung im Frontzahnbereich
Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 1 | 2016
sollten einflügelig gearbeitet werden, um Frakturen zu vermeiden.
Sie besitzen eine sehr gute Langzeitstabilität. Bei zirkonbasierten
Kronen verbessert sich im Vergleich zu Metallkeramik-Kronen die
Langlebigkeit, wenn ein anatomisches Design gewählt werden
kann. Eine gute Alternative seien inzwischen die monolithischen
Zirkonrestaurationen, die auch mit einer guten Transluzenz erhältlich seien. "Beschleifen nach dem Sintern ist der Tod jeder
Keramik", warnte Gierthmühlen. Prof. Brägger schloss den Reigen
mit neuen Daten der Universität Bern zu klinischen Erfahrungen
mit verblendeten Zirkonbrücken und CARES-Implantatkronen.
Ziele waren die Kurzzeitüberlebens- und Komplikationsraten im
Vergleich zu VMK-Arbeiten. Spannend die Studie von Schneebeli
et al., bei der CAD/CAM-gefertigte, mehrgliedrige Gerüste im Ausland angefertigt wurden, und zum Teil laut Brägger "schon sehr
interessante" Gestaltungs- und Materialeigenschaften aufwiesen.
Als Behandler sollte man sich des Unterschiedes zwischen den
angepriesenen und wirklichen Vorteilen der CAD/CAM-Produktion
bewusst sein und die Kontrolle über die Herstellungskette nicht
aus der Hand geben. Im Vergleich zu VMK-Brücken zeigten die
Brücken mit einem Zirkoniumdioxidgerüst bei regelrechter Herstellung deutliche Vorteile, keine biologischen oder technischen
Probleme und eine gute Patientenakzeptanz. Die CARES-Kronen
mit den Crossfit-Verbindungen funktionieren sehr gut und werden
vom Patienten sehr geschätzt.
Foto: © Dentastic
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Univ. Prof. Dr. Dr. Siegfried Jank, Lienz (AUT), Facharzt für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie.
fünf Jahre mit ZERAMEX-Implantaten. Nach den Anfängen mit einteiligen Implantaten, bei denen man mit 72% Erfolgsquote deutlich hinter den Titanerfolgen von 96% zurückblieb, sei man nun
begeistert über die zweiteilige Option, und die Möglichkeit, über
die karbonverstärkte Kunststoffschraube die Versorgung gänzlich
metallfrei zu gestalten. Dr. Urs Brodbeck aus Zürich schilderte
in seinem temperamentvollen Vortrag seine Erfahrungen aus 20
Jahren mit Zirkoniumdioxid in einer nieAm Folgetag veranstaltete Dentalpoint
dergelassenen Privatpraxis. ZirkoniumSave the Date:
in der traditionsreichen Berner Innendioxid erobere immer mehr Bereiche in
stadt den 5. internationalen Kongress
der Zahnmedizin, auch wenn man einräuunter dem provozierenden Motto "Legenmen müsse, dass Zirkonimplantate anden und Tatsachen – ZERAMEX im Praxispruchsvoller seien als Titanimplantate
salltag". "Altes wird durch Neues rascher
– "Zirkon ist eine Diva". Seinen Vortrag
ersetzt, wenn lieb Gewonnenes erhalten
illustrierte er mit ansprechenden ästhebleibt", stellte Sandro Matter, CEO Dentalpoint, zu Beginn fest. tischen Fällen aus seiner Praxis. Prof. Siegfried Jank aus Hall in
Das zweiteilige, verschraubte ZERAMEX P6-Implantat erlaubt Tirol wertete zwischen 2010 und 2014 alle über 15.000 gesetzdem Behandler die bekannten und bewährten chirurgischen und ten ZERAMEX-Implantate durch eine statistische Auswertung der
prothetischen Protokolle zu verwenden. Neueste Studien deute- Garantieformulare aus, und erhielt eine Erfolgsrate von 96-98%.
ten darauf hin, dass die periimplantären Entzündungen um Titan- Die in Gerüchten oft behauptete höhere Verlustrate im Vergleich
implantate möglicherweise mit korrosiven Prozessen des Titans zu Titan entbehre inzwischen der wissenschaftlichen Grundlage.
zusammenhängen. Die Durchblutung der Gingiva um ZERAMEX- Zahntechniker Vanik Kaufmann von der Cera Tech AG, Liestal,
Implantate sei wiederum genau wie um einen natürlichen Zahn. sieht die Zukunft im geschlossenen digitalen Workflow, trennProf. Dieter Bosshardt, Leiter der Oralen Histologie der Universität te aber einige Mythen von der aktuellen Realität. Zirkondioxid
Bern stieg mit "Keramikimplantate – Gewebeintegration im Ver- wendet er nur im Seitenzahnbereich an, da es unter UV-Licht wie
gleich zu Titan" direkt ins Thema ein. Dr. Kai Höckl, Oralchirurg z.B. in Nachtlokalen schwarz schimmert, in der Front bevorzugt
aus Freiburg, teilte seine Erfahrungen und Lernkurve der letzten er monolithische Werkstoffe. Dr. Michael Tegtmeier, Oralchirurg
aus Neuss, schloss den Reigen der praktischen Anwender mit dem
spannenden Thema "Konfliktvorsorge im Grenzbereich". Nach
einigen schmerzlichen Misserfolgen mit Periimplantiden bei Titanimplantaten kam er zu ZERAMEX und testet grundsätzlich Patienten auf Titanunverträglichkeiten aus. Inzwischen hat er weit
über 300 Keramikimplantate gesetzt und sieht die Indikation
für diese mit Ausnahme von All-on-Four über alle Indikationen.
Tegtmeier schilderte verschiedene Fallstricke während einzelner Behandlungsphasen und illustrierte seine Ausführungen mit
klinischen Fällen aus seiner Praxis. Zur Verabschiedung der Teilnehmer präsentierte Thomas Bosshart, Leiter des Produktmarketings der Dentalpoint AG, die aktuellen Produktneuheiten. Hier ist
vor allem der ab März 2016 etablierte CAD/CAM-Workflow für das
P6-Implantat und die Weiterentwicklung des CAD/CAM-Portfolios
zu nennen. Die dynamische Entwicklung im Bereich der metallDr. med. dent. Kai Höckl, Freiburg (DE) Facharzt für Oralchirurgie.
freien Restaurationen wird bis zur nächsten Zirkontagung nicht
an Fahrt verlieren.
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12./13. Mai 2017
6. ZERAMEX Kongress
Hamburg
Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 1 | 2016
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