der Urahn aller SUV des Volkswagen Konzerns

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Wolfsburg, 16.11.2015
25 Jahre Golf Country – der Urahn aller SUV des Volkswagen Konzerns
[Bild0]Volkswagen erkannte den Trend zum SUV bereits vor 25 Jahren. Mit dem Golf
Country legten die Wolfsburger den Grundstein für ihre aktuellen, erfolgreichen
Offroad-Typen.
„Urig, der war von der Optik her einfach urig“ – ehemalige Fahrer des Golf Country geraten
auch noch nach 25 Jahren ins Schwärmen, wenn sie sich an das Jahr 1990 erinnern. Ein
Fahrzeug für Individualisten, eine Variante des Golf, die einfach zu früh auf den Markt kam,
in einer Zeit, in der man noch nicht von SUV sprach, aber die wild genug war für den Golf
Country.
[Bild1]Volkswagen präsentierte 1989 auf dem Auto-Salon in Genf und auf der nachfolgenden
IAA eine geländegängige Studie des Millionen-Bestsellers Golf II - den „Montana“. Und
obwohl die Produktion nie vorgesehen war, gingen umgehend erste Bestellungen bei den
Händlern ein. Also entschloss man sich in der Konzernzentrale zu einer Kleinserie.
Dazu wurde ein fertig montierter Golf II CL syncro Viertürer mit 72 kW/98 PS-Motor aus dem
Werk in Wolfsburg nach Graz geliefert. Bei Steyr-Daimler-Puch begann ab April 1990 die
Umrüstung. Die Höherlegung der Karosserie des Golf Country um 120 Millimeter gelang
durch einen Distanzrahmen und durch die markante Anbringung des Ersatzrades an einem
abklappbaren Halter vor der Heckklappe. Für die Geländegängigkeit kamen ein
„Rammbügel“ und ein Unterfahrschutz hinzu.
[Bild2]Zwischen April 1990 und Oktober 1991 entstanden auf diese Weise insgesamt 7.735
Golf Country. Darunter 558 Chrom-Modelle. Sie hatten eine aufwendigere Innenausstattung
und Chromschmuck an beiden Stoßfängern und Seiten. Knapp 50 Modelle wurden als
„Wolfsburg-Edition“ mit einem 79kW/107 PS-GTI-Motor ausgestattet. Am Ende der
Produktionszeit lag die Preisspanne des Gelände-Golf zwischen 31.825 DM für das
Einstiegsmodell und über 40.000 DM für die Chrom-Variante. Dennoch blieben die
Verkaufszahlen insgesamt zu deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Ohne Differentialsperren konnte es der Golf Country niemals mit vollwertigen
Geländefahrzeugen aufnehmen, dennoch schenkten seine Fahrer ihm nur selten etwas.
Landwirte, Jäger und Landärzte nutzten ihn auf der Straße wie querfeldein im Gelände.
Laufleistungen von über 150.000 Kilometern waren für die Erstbesitzer keine Seltenheit. Und
nach Ausflügen bis nach Irland oder Norwegen wurden in den frühen 1990er Jahren gerne
auch einmal aufgelassene Truppenübungsplätze auf beiden Seiten der ehemaligen
deutsch-deutschen Grenze aufgesucht, um den Golf Country an seine Grenzen zu bringen.
[Bild3]Fragt man diese Fahrer-Generation heute also 25 Jahre später, dann hört man häufig
Unverständnis, wie Volkswagen es zulassen konnte, dass gut zehn Jahre vergehen mussten,
bis die Wolfsburger wieder in das SUV-Segment vorstießen. Man kann ihnen antworten,
Volkswagen hat die Zeit gut genutzt. Mit dem Touareg, dem Tiguan und sämtlichen
Cross-Modellen werden nicht nur deutlich mehr Segmente bedient. Sie alle überflügeln ihren
Urahn Golf Country auch mit ihrem wirtschaftlichen Erfolg für den Wolfsburger
Automobilkonzern.