063 Gedächtnistraining im Wasser mit Petra Todt

Gedächtnistraining im Wasser
2. Aqua-Kongress des VTF HH am 31.10.2015 – Referentin: Petra Todt
Das Ganzheitliche Gedächtnistraining
Ausbildung zur Gedächtnistrainerin über den BVGT e.V.:
Servicebüro, Black-und-Decker-Straße 17B, 65510 Idstein
Tel.: 06126.505780, Fax: 06126.5057819, http://www.bvgt.de/
Das Ganzheitliche Gedächtnistraining hat 12 Trainingsziele:
(aus: http://bvgt.de/index.php?id=394 vom 20.10.2015)
01 - Assoziatives Denken: Verknüpfung neuer Informationen mit bereits gespeicherten
02 - Denkflexibilität: Fähigkeit, auf wechselnde Situationen schnell zu reagieren
03 - Fantasie & Kreativität: Vorstellungs- oder Einbildungskraft fördern, schöpferische Einfälle anregen
04 - Formulierung: Einen Sachverhalt oder Gedanken in sprachlich richtiger Form ausdrücken
05 - Konzentration: Die ungeteilte Aufmerksamkeit auf eine Sache lenken
06 - Logisches Denken: Folgerichtiges, schlüssiges Denken aufgrund gegebener Aussagen
07 - Merkfähigkeit: Die Fähigkeit, Wahrnehmungen kurzfristig und langfristig zu speichern
08 - Strukturieren: Inhalte nach einem Bezugs- oder Regelsystem aufbauen und gliedern
09 - Urteilsfähigkeit: Treffen einer Entscheidung nach Abwägen aller bekannten Faktoren
10 - Wahrnehmung: Etwas bewusst mit einem oder mehreren Sinnen aufnehmen
11 - Wortfindung: Abrufen von Wörtern aus dem Wortspeicher
12 - Zusammenhänge erkennen: Neue Informationen in bestehende Wissensstrukturen integrieren und
sinnvolle Zusammenhänge herstellen
Grundsätzliches für die Umsetzung im Wasser
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Zielgruppe (Was ist die Gruppe gewohnt? Was erwartet die Gruppe? Sind Partnerübungen und
Übungen in der Kleingruppe bekannt? Ist spielerisches Training positiv belegt?)
Äußere Voraussetzungen (Wassertemperatur, Akustik, Poolbegrenzung)
Einbau in „normale Aquastunden“ (Pausen vermeiden, auf Abwechslung achten, Schwerpunkte
legen, Spiele und/oder Blocktraining, Flachwasser/Tiefwasser)
Materialien müssen wasserresistent sein (Laminieren) und die Schrift bzw. Bilder müssen groß
genug und erkennbar sein (Problem: fehlende Lesebrille)
Methodik: Ansagen kurz und knapp; Bewegungsmuster sollten am besten bekannt sein
Praxis 1: Kleine Spiele und Übungen
I
Partnerlauf (Wahrnehmung):
Partnerweise mit zwei Poolnudeln als Verbindung hintereinander laufen und sich verschiedene Dinge im
Raum merken (z.B. Rutsche, Matte, Liege), die vordere Person schließt die Augen und die hintere Person
steuert (zwischendurch immer mal wieder ansagen, wo sich die Dinge befinden) → Aufgabenwechsel
II
Begriffe finden (Wortfindung):
Partnerweise oder in Kleingruppen durch das Becken laufen, am Rand einen Zettel holen, gemeinsam
sechs (oder mehr) passende Begriffe finden, neuen Zettel holen, dabei verschiedene Übungen nach
Vorgabe ausführen (Springen, Fersenlauf, Kniehebelauf, Schreiten, seitwärts hüpfen)
III
Gemeinsames Rechnen (Konzentration):
Partnerweise durch das Wasser laufen: Person A läuft vorwärts und Person B rückwärts, Aufgabe:
gemeinsames Zählen bis 50, Person A zählt jeweils plus 5 und Person B jeweils minus 2, beim
Aufgabenwechsel: Person B (läuft vorwärts) zählt plus 7 und Person A (läuft rückwärts) zählt minus 3.
IV
Bälle weitergeben (Merkfähigkeit):
In der Gruppe verschiedenfarbige Bälle weitergeben und jeder Ball erhält eine bestimmte Bewegung, z.B.
roter Ball = vorwärts springen, blauer Ball = rückwärts laufen, gelber Ball = seitliche Nachstellschritte usw.
V
Geschichte erfinden (Fantasie & Kreativität):
Zu dritt nebeneinander (A in der Mitte) laufen, A erzählt B eine Geschichte, wobei C immer wieder neue
Stichworte nennt, die A in die Geschichte einbauen muss → reihum Aufgabenwechsel
VI
Rätsel lösen (Logisches Denken / Denkflexibilität)
Partnerweise oder in Kleingruppen durch das Wasser laufen, verschiedene logische Rätsel (Logisches
Denken) oder Rebus-Rätsel (Denkflexibilität) sind am Beckenrand verteilt, als Paar oder Kleingruppe
jeweils einen Zettel nehmen und in der Bewegung versuchen zu lösen (Spielleiter hat die Lösungen)
VII
Heulbojenfeld (Wahrnehmung):
Person A fährt auf einer Poolnudel am Platz mit geschlossenen Augen Fahrrad, Person B „versteckt sich“
und sagt auf ein Zeichen hin ein vorher abgesprochenes Signal mehrfach laut. Person A dreht sich so,
dass sie auf Person B zeigen kann (mehrere Durchgänge und Aufgabenwechsel).
VIII
ABC-Sätze bilden (Konzentration, Merkfähigkeit, Wortfindung):
Partnerweise oder in Kleingruppen, Sätze wie z.B. Als Beate chillte, dachte Ernst: „Falls Gudrun heute ins
Jenseits kommt, läuft Mama niemals ohne Papa querfeldein Richtung Susis Turnhalle und Volker wird
Xenias Yoga zerstören.“
IX
Buchstabieren (Konzentration):
am Beckenrand stehen sichtbar oder liegen (fördert zusätzlich die Merkfähigkeit) alle 26 Buchstaben auf
einzelnen Zetteln, die Teilnehmer buchstabieren verschiedene Wörter, z.B. Vor- und Nachname,
Geburtsort, Geburtsmonat, Wunsch-Urlaubsziel, Lieblingsessen durch Hinlaufen und Anticken der
jeweiligen Buchstabenzettel (vorwärts oder rückwärts buchstabiert)
Praxis 2: Gedächtnis-Aqua-Zirkel
Der Gedächtniszirkel kann als eine Kombination von Herzkreislauf- und Kraftausdauertraining in der
Gruppe (2 Minuten) und kleinen Gedächtnistrainingsaufgaben in Kleingruppenarbeit à 2-3 Personen pro
Station (1 Minute) durchgeführt werden.
# in der Mitte als Gruppe möglich: 30 Sek. Sprint + 60 Sek. Kraftausdauer + 30 Sek. Sprint
# an der Station: 60 Sek. Gedächtnistrainingsaufgaben (8 Stationen) + Bewegung (s.u.)
# von der Mitte zur Station und umgekehrt (jeweils 30 Sek.)
# gesamt: 4 Minuten pro Station = 32 Minuten für den Zirkeldurchgang (Musikeinsatz bedenken)
Beschreibung der einzelnen Stationen: siehe verteilten Zettel während des Vortrags
Lösungen für die Stationen 5, 6 und 7:
Lösung für 5: Beide Söhne fahren hinüber, ein Sohn fährt wieder zurück. Dann fährt der Vater allein rüber
und der andere Sohn fährt zurück. Am Ende fahren beide Söhne wieder gemeinsam rüber.
Lösung für 6: (1) Köhlbrandbrücke – (2) Eimsbüttel – (3) Altona – (4) Kiez – (5) Wilhelmsburg –
(6) Lohbrügge – (7) Reeperbahn – (8) Alster – (9) Poppenbüttel – (10) Landungsbrücken –
(11) Jungfernstieg – (12) Elbphilharmonie – (13) Hafengeburtstag – (14) Rathaus
Lösung für 7: Der Himmel hängt voller Geigen.
Bewegungsvorschläge an den einzelnen Stationen:
Station 1: Kniehebelauf
Station 2: Schere
Station 4: Hampelmann
Station 5: Laufen
Station 7: Laufen
Station 8: Twist
Station 3: Fersenlauf
Station 6: Hocke (vor- und rück)
Praxis 3: Merkfähigkeit in Blockaufstellung
A
Zahlen in Bewegung
Zahl
Merk-Bild
Bewegung im Wasser
1
Bild von Arm und Bein
Hampelmann im Gegenrhythmus
2
„Zeigt her Eure (2) Füße“
Beide Füße im Wechsel vorn und hinten anheben
3
Arme und Körper bilden eine 3
Arme weit nach vorn (kreuzen) und hinten
4
Sprünge in alle 4 Richtungen
Hocksprung vor / rück / rechts / links
5
High 5
gespreizte Hände wechselseitig nach vorn schieben
6
6-Tage-Rennen
Sprint am Platz
7
Sieben = schieben
Seit-Schaukeln mit Seit-Schieben der Hände
8
eine liegende 8 malen
mit beiden Armen und dem Rumpf im weiten Stand
9
„Alle Neune“ beim Kegeln
im Laufen wechselseitig mit rechts und links kegeln
B
Ich packe meinen Koffer
... in den Koffer...
Bewegung im Wasser
Socken
Hocke vor und rück (klein/groß) mit „Anziehen der Socken“
Schienbeinschützer
„Fußball“-Kicks (klein/groß) in der Crossbewegung
enge Hose
Twist (mit Hocke) mit „Bauchnabel nach innen ziehen“
Handtuch
weiter Stand, Arme kreuzen vorn („Handtuch um die Schultern“)
Wollknäuel
Armrolle „Wollknäuel aufrollen“ mit Sprint (ohne Bodenkontakt)
Schere
„Bein-Arm-Schere“ (ohne Bodenkontakt)
Boxhandschuh
Kniehebelauf mit Vorboxen (Ellenbogen zurückziehen)
© Petra Todt, Kontakt: [email protected]