SX4 S-Cross

ADAC
fit & mobil
Komfortabel unterwegs in jedem Alter
Suzuki SX4 S‐Cross ADAC‐URTEIL
SUV der unteren Mittelklasse Der japanische Hersteller verkauft seinen SX4 als neuen S‐Cross, der „alte“ SX4 wird parallel dazu noch als günstige Alternative angeboten. Wobei auch der neue kein teures Angebot ist. Für deutlich unter 25.000 Euro bekommt ein gut ausgestattetes Kompakt‐SUV mit Allrad und Automatik sogar, wenn man den Benziner wählt. Da wird man bei deutschen Herstellern noch lange nicht fündig. Der S‐Cross mag etwas unscheinbar wirken, stellt aber ein solides und praktisches Angebot dar, wenn man nicht Perfektion und nobles Material in jedem Detail erwartet. So gefällt der Suzuki als ehrliches Angebot mit praktischem Innenraum und gutem Komfort. Alles Nötige kann man bekommen, aktuelle Assistenzsysteme wie Spurverlassens‐ oder Kollisionswarner sucht man vergebens. Immerhin gibt’s Xenonlicht, Parksensoren und eine Heckkamera. Für einen hellen Innenraum sorgt das große Panorama‐Schiebedach. Das Motorenangebot beschränkt sich auf einen Benziner und einen Diesel. Beide bekommt man mit Front‐ oder Allradantrieb, den Benziner auch mit Automatik. Die Preise beginnen bei unter 20.000 Euro, erst mit Diesel und Comfort+ wird’s teuer. Karosserievarianten: keine. Konkurrenten: u.a. Citroen Cactus, Dacia Duster, Mitsubishi ASX, Nissan Qashqai, Opel Mokka, Skoda Yeti. umfangreiche Serienausstattung gutes Raumangebot ordentlicher Fahrkomfort Allradantrieb verfügbar +
GESAMTBEWERTUNG
O Sicht/Übersicht
+
Ein‐/Ausstieg
+
Kofferraum
+
Bedienung
+
Fahren bei Nacht +
Komfort Ѳ
Ausstattung
NOTENSKALA
++
+

Θ
-
Sehr gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
kaum Assistenzsysteme Stand: 11/2014 Test: M. Ruhdorfer O
Sicht und Übersichtlichkeit Dank der etwas erhöhten Sitzposition hat man einen ordentlichen Überblick auf das Verkehrsgeschehen. Große Fensterflächen nach vorne helfen zusätzlich; nach hinten werden die Fenster aber schmaler. Das Abschätzen der Karosserieenden fällt gar nicht so leicht, nach vorne noch schwerer als nach hinten. So ist man dankbar um die Parksensoren vorne und hinten (Option). Die vorderen schrägen Dachsäulen schränken die Sicht nur etwas ein, die breiten C‐Säulen hinten schon deutlicher. Sonst geht der Blick nach draußen in Ordnung, wie das zufriedenstellende Ergebnis bei der ADAC Rundumsichtmessung zeigt. Die Außenspiegel haben recht große Spiegelflächen, es fehlen jedoch asphärische Bereich, um leichter in den toten Winkel sehen zu können. Der Innenspiegel blendet bei störendem Schweinwerferlicht von hinten automatisch ab (Option). Die aufpreispflichtige Heckkamera macht Gegenstände in Bodennähe leichter ersichtlich, das Bild ist leicht verzerrt. +
Ein‐ und Ausstieg Die Türen öffnen vorne wie hinten weit genug und geben große Türausschnitte frei. Damit fällt das Ein‐ und Aussteigen relativ leicht. Die Türbremsen könnten die Türen etwas kräftiger halten, damit sie auch an Steigungen sicher offen bleiben. Die Sitzfläche des Fahrersitzes liegt etwa 64 cm über der Straße, das ist praktisch. Die Türschweller sind hoch, die Beine müssen weit angehoben werden; dafür sind sie nicht zu breit. Auch innen misst die „Stufe“ 12 cm und ist damit nur im zufriedenstellenden Bereich. Für alle außen Sitzenden stehen Haltegriffe am Dachhimmel zur Verfügung – nur beim Fahrer fehlt dieser. Eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung ist Serie, optional gibt’s einen schlüssellosen Zugang. +
Kofferraum Die Kofferraumklappe lässt sich leicht öffnen und schließen, einen elektrischen Antrieb dafür gibt’s nicht. Die Öffnungs‐
höhe beträgt 1,90 m – damit ist der Kopf auch bei großen Personen kaum gefährdet. Die Kofferraumöffnung ist zwar groß, aber die starre Abdeckung geht im Weg um. Insgesamt ist das Gepäckabteil trotzdem noch gut zugänglich. Die Ladekante liegt gut 68 cm über der Straße, innen gibt es praktisch keine Bordwand – das Be‐ und Entladen fällt recht leicht. Platz hat man im Kofferraum genug, es stehen zwischen 380 und 715 l zur Verfügung. Die Rücksitze lassen sich einfach von den hinteren Türen aus umklappen, trotz doppeltem Boden entsteht aber keine ganz ebene Ladefläche. Rundumsicht O Innenspiegel, Außenspiegel +
Ѳ
+
Hinteres und vorderes Nahfeld Ѳ
+
große Türen: bequemes Ein‐ und Aussteigen
einfacher Zustieg auch hinten Suzuki SX4 S‐Cross Seite 2 +
Bedienung und Instrumente Fahrer‐ und Beifahrersitz sind in der Höhe einstellbar, das Lenkrad in Höhe und Reichweite. Die Pedalflächen sind recht klein, ansonsten passen Pedale und Schalthebel den meisten Personen recht gut. Das Cockpit wirkt insgesamt aufgeräumt, die Schalter und Knöpfe sind weitgehend nach Funktionen gruppiert. Allerdings packt Suzuki zu viele Funktionen in die beiden Lenkstockhebel, die zudem nicht beleuchtet sind. Das Radio im optionalen Navigationssystem ist etwas kompliziert zu bedienen, mehr noch stört der schlechte Empfang. Anson‐
sten kommt man mit den Standardfunktionen gut zurecht, der Gewöhnungsaufwand hält sich in Grenzen. Nur das Fahrerfen‐
ster hat eine Automatikfunktion, die anderen drei Fensterhe‐
ber müssen ohne Ab‐ oder Aufwärtsautomatik auskommen und haben folglich keinen Einklemmschutz. Die elektrischen Außenspiegel lassen sich einfach einstellen. Das Navigations‐
system ist auch ohne Anleitung mit etwas Kreativität und technischer Affinität zu verstehen. Die Instrumente und das mittige Display sind gut ablesbar, tagsüber wie nachts. Der SX4 bietet zahlreiche Ablagen und Fächer. +
Fahren bei Nacht In der höchsten Ausstattung sind Xenonscheinwerfer vorne Serie. Sie bieten gute Helligkeit und Reichweite, nur die seitliche Ausleuchtung lässt zu wünschen übrig – dennoch sind sie deutlich besser als die Standard‐Halogenlichter. Kurven‐ oder Abbiegelicht gibt es nicht. Ebenso wenig einen Fernlichtassistenten. Die erhöhte Sitzposition bietet den Vor‐
teil, dass man von entgegenkommenden Fahrzeugen nicht so leicht geblendet wird. Fast alle Knöpfe und Schalter sind be‐
leuchtet, auch die Lenkradtasten. Die Innenraumbeleuchtung besteht aus je zwei Leselampen vorne und hinten, damit kann man den SX4 innen sinnvoll und nach Bedarf ausleuchten. +
Komfort Das Fahrwerk des SX4 S‐Cross hat Suzuki tendenziell komfor‐
tabel abgestimmt. Der Komfort bei niedrigen Geschwindig‐
keiten ist gut, ebenso werden Einzelhindernisse und kurze Bodenwellen gut geschluckt. Selbst bei höherem Tempo und ausgeprägten Wellen wird der SX4 nicht zur „Schaukel“ und liegt sicher auf der Straße. Adaptive Dämpfer bietet Suzuki nicht an. Etwa bis 120 km/h geht es im Innenraum angenehm leise zu, darüber wird’s hörbar lauter. Die Motoren bleiben bis in mittlere Drehzahlbereiche unauffällig. Die Vordersitze bieten eine angenehme Polsterung (Lordosenstützen nicht verfügbar), die Rücksitze sind auch für Erwachsene passabel. Suzuki SX4 S‐Cross Sicht nach schräg hinten
Kofferraum mit Fächern seitlich und darunter
Ladekante recht hoch, aber ohne Stufe innen
strukturiertes Cockpit, nur Navi nicht optimal
klare Instrumente mit allen nötigen Infos
Seite 3 Ѳ Ausstattung Nette Komfort‐Details bietet der SX4 S‐Cross viele, in der Top‐Ausstattung sogar das meiste serienmäßig. Klimaautomatik, Panorama‐Schiebedach, Lederausstattung, vieles macht das Autofahren angenehmer. Bei den Assistenzsystemen sieht es aber mager aus. Immerhin Xe‐
nonlicht ist erhältlich. Aber schon Kurven‐ oder Abbiegelicht gibt es nicht, ebenso wenig ein‐
en Notbremsassistenten oder eine Kollisionswarnung. Parksensoren vorne und hinten kann man bestellen, wie auch eine Rückfahrkamera. Für den Benziner gibt’s eine CVT‐Automatik. Auf diese Ausstattung sollten Sie achten: Türanzahl 3‐Türer / 5‐Türer 4‐/5‐Türer sind letztlich praktischer als 2‐/3‐Türer. Zwar sind große, breite Türen beim Ein‐ und Aussteigen etwas günstiger, aber nicht in engen Parklücken. Bei den meisten 2‐/3‐Türer sind zudem die Gurte schwerer zu erreichen, weil vergleichsweise weit hinten angebracht. Automatischer Heckdeckel oder Kofferraumklappe Elektrisch unterstützt öffnet und schließt die Heckklappe. Per Knopf am Schlüssel oder an der Klappe. Sitze höheneinstellbar Fahrer / Beifahrer Fahrer und Beifahrersitz sollten in der Höhe, besser auch noch in der Neigung einstellbar sein. Lordosenstützen bieten dem Rücken zusätzlichen Halt. Automatikgetriebe Wenn eine Automatik sich um die Gangwechsel kümmert, kann man entspannter fahren und sich noch mehr auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren. Servolenkung mit variabler Lenkkraft Leichtgängig beim Rangieren, aber trotzdem gute Zentrierung bei höheren Geschwindigkeiten – das ermöglicht eine elektronisch gesteuerte Servolenkung. Angenehm und praktisch im Alltag. lieferbar*  /    /    Xenon‐ / LED‐Scheinwerfer Xenonlampen erzeugen erheblich mehr Licht als Halogenlampen. So kann man bei Dunkelheit mehr und weiter sehen, gleichzeitig wird man auch weniger geblendet vom Gegenverkehr, weil die Augen auf helleres Licht eingestellt sind – also ein doppelter Vorteil. LED‐Scheinwerfer bietet ähnlich helles Licht, aber noch schärferen Kontrast.  /  Adaptives Kurvenlicht / Abbiegelicht Breiteres Licht im Ort, bessere Ausleuchtung kurviger Landstraßen, mehr Lichtreichweite auf der Autobahn, Schlechtwetterlicht – all das kann eine adaptive Lichtverteilung bietet. Das separate Abbiegelicht verbessert die seitliche Ausleuchtung beim Abbiegen.  /  Fernlicht‐Assistent Standard / dynamisch Das Fernlicht wird automatisch aktiviert und deaktiviert, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Die neueste Version kann andere Autos gezielt „ausblenden“, so dass die meiste Zeit mit eingeschaltetem Fernlicht fahren kann – die Straßenausleuchtung wird deutlich verbessert. Kollisionswarnung / Notbremsassistent Warnt bei einer drohenden Kollision, wenn der Fahrer nicht reagiert. Der Notbremsassistent kann zusätzlich eine Bremsung einleiten oder den Fahrer durch eine Zielbremsung unterstützen. Automatische Abstandsregelung (Adaptiv Cruise Control, ACC) Der Tempomat regelt automatisch den Abstand zum Vordermann, der Fahrer muss nur sein gewünschtes Tempo einstellen. Asphärischer Außenspiegel Fahrerseite / Beifahrerseite Ein „gekrümmtes“ Spiegelglas am jeweils äußeren Bereich erleichtert die Sicht in den Toten Winkel. Autos, die schräg neben dem eigenen Auto fahren, können so leichter erkannt werden. Spurwechselassistent (Totwinkelwarner) Befindet sich ein anderes Auto im Toten Winkel oder im kritischen Bereich, wenn man die Spur wechseln will, dann wird dies dem Fahrer angezeigt – setzt er trotzdem den Blinker, erfolgt eine Warnung.  /   /    /   Spurverlassenswarnung / Spurhalteassistent Wenn man Fahrbahnmarkierungen überfährt, ohne zu blinken, erhält man eine Warnung; so soll ein Abkommen von der Straße durch Unachtsamkeit vermieden werden. Der Spurhalteassistent führt in der selben Situation eine leichte Lenkkorrektur durch, um das Auto in der Spur zu halten. Einpark‐Assistent / Rückfahrkamera Parksensoren an Front und Heck sind praktisch, diese nutzt auch der Einpark‐Assistent, der beim Einfahren in die Parklücke aktiv unterstützt (durch Lenkeingriff oder Anzeige des Lenkeinschlags) Suzuki SX4 S‐Cross *(nicht in allen Motor‐ und Ausstattungsvarianten)
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