Preisträgerin 2015 M.Sc. Christina Krämer aus dem Institut für Bau

Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät
Department Chemie - Biologie
Preisträgerin 2015
M.Sc. Christina Krämer aus dem
Institut für Bau– und Werkstoffchemie
Nachwuchsförderung der Deutschen Bauchemie e.V. Links: Norbert Schröter, HauptgeschäŌsführer der Deutschen Bauchemie e.V.
MiƩe: ChrisƟna Krämer
Rechts: Johann J. Köster, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bauchemie e.V.
Förderpreis
Der Förderpreis der Deutschen Bauchemie e.V. wird alle 2
Jahre für hervorragende Diplom– und Masterarbeiten an Universitäten und Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland
zu bauchemischen Themen vergeben. Die eingereichten Arbeiten sollen sich mit bauchemischen Rohstoffen, Produkten,
Prozessen oder Anwendungen befassen und gleichzeitig
Ideen und Wege zur Optimierung von Wirtschaftlichkeit und
Ökologie aufzeigen.
Die Bewertung der eingereichten Arbeiten erfolgt durch einen
Ausschuss namhafter Professoren aus BauchemieLehrstühlen, auf Basis der Kriterien wissenschaftlicher Erkenntnisse, des Anspruchsniveaus, der Qualität der Darstellung und der Umsetzbarkeit in die Praxis.
In diesem Jahr erfolgte die Preisverleihung in Hamburg durch
Herrn Schröter (Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauchemie e.V.) und Herrn Köster (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bauchemie e.V.). Der Förderpreis wurde in Anwesenheit von Persönlichkeiten aus nationaler und europäischer
Politik, Ministerien, Forschung und Lehre sowie von Vorständen, Geschäftsführern und Firmeninhabern übergeben.
Schaumbetone Vorteile in Bezug auf Kosteneinsparung, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit auf.
Die Dreiphasenschäume bestehen aus einer zusätzlichen
Feststoffphase, welche auf nanoskaligen, reaktiven Materialien
basieren. Dieser neue Ansatz ermöglicht es Nanomaterialien
gezielt in die Porenstruktur der Schaumbetone einzuarbeiten
und somit die Festigkeiten zu erhöhen. Des weiteren werden
die eingetragenen Luftporen durch die Dreiphasenschäume
direkt nach der Eintragung stabilisiert, welches durch vielseitige Untersuchungen gezeigt wurde. Die nanotechnologisch
stabilisierten Schäume erzeugen einen charakteristischen Porenaufbau und beeinflussen die Bildung von zementspezifischen Reaktionsprodukten.
Publikationen
 Krämer C., Schauerte M., Kowald T.L., Trettin R.H.F, Three-phase-foams for
foam concrete application, Materials Characterization 102 (2015) 173–179.
DOI: 10.1016/j.matchar.2015.03.004)
 Krämer C., Kowald T.L., Trettin R.H.F, Pozzolanic hardened three-phasefoams, Cement and Concrete Composites 62 (2015) 44-51.
DOI:10.1016/j.cemconcomp.2015.06.002)
Thematik der prämierten Arbeit
Bei der Optimierung und Entwicklung von Bau– und Werkstoffen stehen neben der Leistungsfähigkeit insbesondere die
Dauerhaftigkeit und die Nachhaltigkeit im Fokus der Forschungsaktivitäten. Am Institut für Bau– und Werkstoffchemie
der Universität werden diese ökologisch und ökonomisch wichtigen Ziele durch Kombination grundlagenorientierter sowie
anwendungsnaher Forschung und Einbeziehung nanotechnologischer Ansätze erfolgreich umgesetzt. Ein Schwerpunkt der
Arbeitsgruppe umfasst die Optimierung bestehender bzw. die
Entwicklung neuartiger Leichtbaustoffe. Innerhalb dieses Gebietes erforscht Frau Krämer die Stabilisierung tensidbasierter
Schäume für Schaumbetone durch nanostrukturierte Additive.
In ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Untersuchungen zur Modifizierung und zum Einbau von Dreiphasenschäumen in
Schaumbeton“ nutzt sie biomimetische Ansätze, um eine Gewichtseinsparung durch Materialeinsparung zu ermöglichen.
Es wurden erstmals Schaumbetone auf der Basis von Dreiphasenschäumen entwickelt. Diese Vorgehensweise unterscheidet sich von der üblichen Eintragung von Zweiphasenschäumen, die durch die Aufschäumung von Tensiden oder Proteinen erzeugt werden. Herstellungsbedingt bieten Schaumbetone viele Vorteile gegenüber einer weiteren Gruppe von Leichtbetonen, den Porenbetonen. Während bei der Herstellung von
Schaumbeton Schaumbildner eingesetzt werden, wird bei Porenbeton der Hohlraumeintrag durch die Bildung von Wasserstoff erreicht, der bei der Reaktion von Aluminiumpulver entsteht. Ebenfalls entfällt bei Schaumbetonen die bei Porenbetonen übliche festigkeitssteigernde, jedoch energieaufwändige
Autoklavbehandlung. Vergleichend weisen die optimierten
A. Funk, M. Ali, M. Schauerte, C. Krämer, T. Kowald, R. Treƫn
Vortrag auf Internationaler Tagung
Die NICOM5 (5th International Symposium on Nanotechnology
in Construction) ist eine der größten und renommiertesten internationalen Fachtagungen auf dem Gebiet der Bau- und
Werkstoffchemie. Die Tagung findet alle drei Jahre statt und
legt den Fokus auf die Präsentation der neuesten Forschung in
der Nanotechnologie für Bau- und Werkstoffe. An dieser peerreviewed Tagung wurden 6 Wissenschaftler des Instituts für
Bau– und Werkstoffchemie für Vorträge ausgewählt und drei
dieser Vorträge durch weltweit führende Referees für eine
Publikation in einem Springer-Buch ausgewählt. Für Frau Krämer als Nachwuchswissenschaftlerin war es eine besondere
Auszeichnung, dass ihr Beitrag ausgewählt wurde.
 Krämer,
C., Kowald, T., Trettin, R. Three-phase-foams as new lightweight
materials and their use in foam concretes. Nanotechnology in Construction Proceedings of NICOM5 (2015), Springer International Publishing, pp. 435439. DOI: 10.1007/978-3-319-17088-6_57)
Institut für Bau– und
Werkstoffchemie