Artelier Collection- Sammlung serieller Kunst` an das

Universalmuseum
Joanneum
Presse
Universalmuseum Joanneum
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Telefon +43-316/8017-9211
Schenkung der ‚Artelier CollectionSammlung serieller Kunst‘
an das Universalmuseum Joanneum
Die von Petra und Ralph Schilcher 1985 gegründete Edition Artelier beendet nach 30 Jahren die
Produktion und das Verlegen von Editionen. Die Sammlung serieller Kunst mit mehr als 1.000 Werken
und einem Wert von mehr als einer Million Euro geht ab Anfang 2016 als geschlossener
Sammlungskomplex in den Bestand der Neuen Galerie Graz am Universalmuseum Joanneum über. Bis
Ende 2017 soll die gesamte Sammlung inklusive dem damit verbundenen Sammlungsverzeichnis dem
Universalmuseum Joanneum übergeben werden. Im Jahr 2018 werden die Werke der Schenkung
erstmals in einer Ausstellung in der Neuen Galerie Graz gezeigt. Der entsprechende ‚Letter of Intent‘
wurde heute von Petra und Ralph Schilcher sowie Joanneums-Direktor Wolfgang Muchitsch
unterzeichnet.
Kulturlandesrat Christian Buchmann wies im Rahmen der Unterzeichnung auf die Bedeutung der
Sammlung und der Arbeit der Edition Artelier hin: „Petra und Ralph Schilcher haben in den vergangenen
30 Jahren wesentlich zur Etablierung des Genres des Siebdrucks in der Steiermark und darüber hinaus
beigetragen. Außerdem haben sie Künstlerinnen und Künstlern neue Möglichkeiten der Produktion
geboten, wofür ich ihnen herzlich danke. Die entstandene Sammlung ist eine der umfangreichsten und
größten Privatsammlungen serieller Kunstwerke in Österreich. Mit der Schenkung an das
Universalmuseum Joanneum ist sichergestellt, dass die Werke auch in Zukunft einem breiten Publikum
entsprechend zugänglich sind!“
In der Sammlung befinden sich Namen von Künstlergrößen wie etwa John Baldessari, Martin
Kippenberger, Peter Kogler, Jörg Schlick, Michael Schuster, Erwin Wurm oder Heimo Zobernig.
„Wir freuen uns sehr über die großzügige Schenkung von Petra und Ralph Schilcher an die Neue Galerie
Graz, in der sich auch das Vertrauen zweier wichtiger Persönlichkeiten der steirischen Kunstlandschaft für
unsere museale Arbeit widerspiegelt. Bereits 1998 hat die Artelier Collection im Rahmen der Ausstellung
‚Kunst ohne Unikat‘ der Neuen Galerie einige ihrer Editionen geschenkt. Die aktuelle Schenkung ist eine
großartige und wertvolle Ergänzung für unseren Bestand an serieller Kunst. Aber sie ist mit ihrem Archiv
auch eine einzigartige Dokumentation der nationalen und internationalen Kunstentwicklung der letzten
30 Jahre in diesem Bereich. Wir bekräftigen mit dem heute unterzeichneten ‚Letter of Intent‘ unsere
Absicht, die in ihrer Form einmalige Sammlung weiter zu entwickeln und in Zukunft im musealen Kontext
zu präsentieren“, so Wolfgang Muchitsch.
Petra und Ralph Schilcher freuen sich ebenso ihre Sammlung gut aufgehoben zu wissen: „Die Edition
Artelier freut sich durch die Schenkung der ‚Artelier Collection-Sammlung serieller Kunst‘ an die Neue
Galerie in Graz das Ergebnis 30-jähriger erfolgreicher Tätigkeit in beste Hände legen zu können. Damit
schließt sich der Kreis von Schenkungen und Kooperationen mit dieser äußerst renommierten Institution.
Es begann 1986 mit einer Schenkung der Edition von Hubert Schmalix, setzte sich 1998 mit einer großen
Schenkung anlässlich der Ausstellung ‚Kunst ohne Unikat‘ fort und schließt jetzt mit der Schenkung der
Sammlung ab. “
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Zur Edition Artelier
Aus der Grazer Siebdruckerei von Ralph Schilcher entstand 1985 ein eigener Produktionsbereich für
künstlerischen Siebdruck, der in der Folge auf Holz-, Metall- und Kunststoffbearbeitung ausgedehnt
wurde. Diese Produktion wurde unter dem Namen Edition Artelier von Ralph Schilcher und seiner
damaligen Frau Petra Schilcher geführt. Das Grundprinzip des Arteliers war immer die Einheit der „3 P´s“:
production, publishing and presentation. Sowohl die Herstellung als auch die Verlagstätigkeit und die
Ausstellung lagen in einer Hand. In den letzten 30 Jahren entstanden auf diese Art mehr als 500
Editionen nationaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler, aus denen der Kern der Sammlung
gebildet wird. Internationale Sammlerinnen und Sammler begleiten die Edition Artelier seit den 1980erJahren ebenso, wie Kontakte in der Produktion. Auch Verbindungen zu zahlreichen Institutionen und
Museen, die die Editionen präsentierten wurden ausgebaut, darunter z. B. das ZKM Karlsruhe, die Neue
Galerie Graz, die Kunstvereine von Braunschweig, Bonn und München und die Villa Arson in Nizza. Das
Artelier produzierte neben den selbstverlegten Editionen auch für eine Reihe von Künstlern und
Institutionen, etwa die installativen Arbeiten Peter Koglers für seine zweimalige Teilnahme an der
documenta IX (1992) und X (1997) in Kassel. Auch für die Kunst-Biennale in Venedig (1995) produzierte
die Edition Artelier.
In den Jahren 1990 bis 1995 wurde eine Galerie in Frankfurt/Main betrieben und die Produkte der Edition
wurden von Beginn an auf der Wiener sowie internationalen Messen (unter anderem in Köln, Berlin,
Chicago, Los Angeles, Madrid oder Basel) gezeigt. Vom Artelier produzierte Arbeiten wurden von
internationalen wie österreichischen Museen und Sammlungen angekauft (z. B. Albertina und mumok in
Wien, Museum der Moderne Salzburg, Neue Galerie Graz, DaimlerChrysler-Stiftung und Jüdisches Museum
in Berlin, Deutsche Bank in Frankfurt, FNAC-Fonds National d`Art Contemporain in Puteaux, Reina Sofia in
Madrid, Museum of Modern Art in New York).
Zur Schenkung
2015 beendet die Edition Artelier nach 30 Jahren die Produktion und das Verlegen von Editionen. Die
Ausstellungstätigkeit wird im Rahmen der Galerie Artelier Contemporary von Petra Schilcher
weitergeführt. Um die Kontinuität der in 30 Jahren entstandenen Sammlung serieller Kunst und die
Dokumentation der kulturhistorischen Arbeit des Arteliers zu gewährleisten, entschlossen sich Petra und
Ralph Schilcher diese Kunst- und Dokumentationssammlung durch eine Schenkung in die Hände der
Neuen Galerie zu legen. Diese Schenkung der Sammlung Artelier Collection-Sammlung serieller Kunst
besteht aus vier Bereichen: Bei den Werken handelt es sich einerseits um Editionen aus der
Eigenproduktion und aus dem Programm des Arteliers. Weiters befinden sich darunter ausgesuchte
Kunstwerke aus der Produktion der Werkstatt des Arteliers sowie auch serielle Kunstwerke von Künstlern
des Arteliers, die jedoch nicht vom Artelier produziert wurden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil umfasst
das Archiv mit jenen Objekten, die die 30-jährige Editionstätigkeit dokumentieren.