Mediendossier Energie und Klimaschutz, Mai 2015 Energie und Klimaschutz bei Coop Inhalt 1. Strategiekonzept Nachhaltigkeit von Coop ..................................................................... 2 2. Energie und Klimaschutz in Sortimentsleistungen ......................................................... 3 2.1 Energiesparende Geräte und Sensibilisierung ................................................................. 3 2.2 Energie- und Klimaschutz bei Produktion und Transport .................................................. 3 3. Energie und Klimaschutz auf betrieblicher Ebene .......................................................... 6 3.1 Zielvereinbarung mit dem Schweizer Bund ...................................................................... 6 3.2 Energie / CO2-Vision: «CO2-neutral bis 2023» ................................................................. 6 3.2.1 Innovative Investitionsgrundsätze ................................................................................ 6 3.2.2 Definierte Massnahmen zur CO2-Reduktion ................................................................ 6 3.2.3 Jährliche quantitative Ziele bis 2023 .......................................................................... 10 3.3 Weitere Massnahmen zu nachhaltigem Energieeinsatz und zur CO2-Reduktion ........... 11 4. Energie und Klimaschutz im gesellschaftl. Engagement.............................................. 12 4.1 Förderung der Stromproduktion mit erneuerbaren Energieträgern ................................. 12 4.2 Mobilitätsmanagement ................................................................................................... 12 4.3 CO2-Kompensationsprojekte ......................................................................................... 13 5. Zusammenarbeit mit Institutionen.................................................................................. 13 6. Weitere relevante Informationen..................................................................................... 14 7. Kontakte und Interviewpartner ....................................................................................... 14 1/14 1. Strategiekonzept Nachhaltigkeit von Coop Das Thema Nachhaltigkeit ist bei Coop tief in der Unternehmenskultur und der täglichen Arbeit verankert. Coop bemüht sich, alle drei Ebenen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – in Einklang zu bringen. Das Strategiekonzept Nachhaltigkeit von Coop hat drei Säulen: 1. Nachhaltige Sortimentsleistungen: Jeden Tag kaufen Kundinnen und Kunden bei Coop ein. Der Konsum trägt erheblich zur ökologischen Gesamtbelastung bei. Mit der Optimierung der Produkte hat Coop eine grosse Hebelwirkung. 2. Ressourceneffizienz und Klimaschutz: Coop ist in ihrer eigenen Geschäftstätigkeit herausgefordert Ressourcen effizient einzusetzen und das Klima zu schützen: Bei Produktionsbetrieben, Logistik und Verwaltung sowie Verkaufsstellen und Märkten. 3. Mitarbeitende und Gesellschaft: Als ein grosser privater Arbeitgeber hat Coop gegenüber rund 75'000 Mitarbeitenden und über 3’000 Lehrlingen eine grosse Verantwortung. Der Klimawandel ist eine der grössten gesellschaftlichen Herausforderungen. Coop ist an einer nationalen und internationalen Klimapolitik interessiert, die den weltweiten Temperaturanstieg auf ein beherrschbares Ausmass reduziert. Ein bewusster Einsatz von Energie, um das Klima zu schonen, ist ein zentrales Element der Nachhaltigkeitsanstrengungen von Coop. 2008 haben wir die Vision formuliert, bis 2023 im Coop-Stammhaus CO2-neutral zu sein. Seitdem konnten wir den jährlichen absoluten Ausstoss an CO2 um 21,6 Prozent (Stand: 2014) senken und sind mit unserer Vision auf Zielkurs. Auch bei der Herstellung und dem Transport unserer Produkte achten wir auf den Klimaschutz. Unseren Kunden bieten wir zudem ein breites Sortiment an energieeffizienten Elektrogeräten an. Dieses Mediendossier bietet einen Überblick über unser Engagement für das Klima in allen drei Nachhaltigkeits-Säulen. Kapitel 2 widmet sich dem Engagement bei den Sortimentsleistungen. Kapitel 3 beschreibt die Anstrengungen in den betrieblichen Bereichen. Kapitel 4 beschreibt die Behandlung der Themen Energie und Klimaschutz im gesellschaftlichen Engagement von Coop. Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 2/14 2. Energie und Klimaschutz in Sortimentsleistungen 2.1 Energiesparende Geräte und Sensibilisierung Entscheidungshilfen für den Coop Einkauf Die ETH Zürich hat mit Mitteln aus dem Coop Fonds für Nachhaltigkeit Entscheidungshilfen für den Coop Einkauf erarbeitet. Die Empfehlungen basieren auf Ökobilanzen, aus denen drei vereinfachte Umweltindikatoren abgeleitet wurden. Einer davon ist der Klimaeffekt. Zu einzelnen Produktkategorien wie beispielsweise Früchte und Gemüse oder Wein wurden Fallstudien erarbeitet, welche die Einflüsse unterschiedlicher Anbausysteme und Herkünfte sowie Transportarten insbesondere auf die Klimagasemissionen beleuchten. Als sehr wichtige Massnahme wurde z.B. die Reduktion und Kompensation von Flugwaren umgesetzt. Energiesparende Geräte Unter der Marke Coop Oecoplan führt Coop u.a. besonders energiesparende Produkte, bei deren Gebrauch CO2-Emissionen eingespart werden können. Mit unserem breiten Sortiment an LEDs sorgen wir dafür, dass Energieeinsparungen von bis zu 80 Prozent möglich sind. Die Haushaltgeräte der Coop-Eigenmarke Satrap sind energetisch optimiert. Im Jahr 2014 brachten wir für insgesamt 149 Millionen Franken energieeffiziente Geräte mit dem Topten-Gütesiegel in die Schweizer Haushalte. Zusammenarbeit mit Energie Schweiz Seit 2010 ist Coop aktive Partnerin von EnergieSchweiz, dem Programm des Bundes zur Förderung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien. Gemeinsam unterstützen wir Massnahmen, mit denen unsere Kundschaft Energie sparen kann. Wir geben zum Beispiel Tipps dazu, welche Geräte besonders wenig Strom verbrauchen. Zusätzlich nehmen wir seit 2006 als Goldpartnerin am energyday teil, und wir sind Medienpartnerin für die Mieterkampagne von EnergieSchweiz. Diese Kooperation hilft mit, Mietern aufzuzeigen, wie sie in ihrer Wohnung Strom sparen können. 2.2 Energie- und Klimaschutz bei Produktion und Transport CO2-neutrale Naturaline Textilien Seit Ende 2012 sind alle Naturaline-Textilien CO2-neutral. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden diverse Projekte zur CO2-Neutralisierung durchgeführt. Der Ausstoss von CO2Emissionen wird entlang der ganzen Wertschöpfungskette reduziert. Die verbleibenden Emissionen werden direkt bei den Produzenten der Bio-Baumwolle in Indien und Tansania kompensiert. Kleine Biogasanlagen und bessere Holzöfen helfen mit, den Verbrauch an Holz und fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Damit wird nicht nur das Klima geschont, sondern auch die umliegenden Wälder und die Atemwege der Bauernfamilien. Deklaration der Flugimporte und Förderung saisonaler Angebote Coop deklariert seit 2007 allfällige Flugtransporte mit dem Label „BY AIR“ auf der Verpackung und sorgt damit für vollständige Transparenz. Betroffen sind exotische Früchte, Gemüse sowie Rind- und Lammfleisch aus Übersee. Als Alternativen zu Flugimporten bietet Coop saisonale und regionale Produkte an. Das Sortiment von Schweizer Saisongemüse und -früchten wird laufend ausgebaut und noch stärker gefördert. Mit alternativen Beschaffungsprojekten, wie die Rindfleischproduktion aus Mutterkuhhaltung im Baltikum (Baltic Grassland Beef) werden die Transportwege verkürzt. Flugimporte werden wo möglich reduziert und anfallende CO2-Emissionen mit hochwertigen Kompensationsprojekten 3/14 mit dem WWF sowie mit Fair Reycling kompensiert. Auf ökologisch fragwürdige Aktionen mit per Flugweg importierten Grünspargeln aus Übersee wird ganz verzichtet. Förderung klimaneutrale Gewächshausproduktion Die Gebr. Meier in Hinwil produzieren seit 2009 für Coop CO2-neutrales Gemüse indem Sie die sonst nicht nutzbare Abwärme der KVA Hinwil als Wärmequelle nutzen. Das spart nicht nur 2 Mio. Liter Heizöl pro Jahr, sondern erhöht auch die Stromproduktion in der KVA. Das zeigt eine Ökobilanz von myclimate. Mit der Firma Beerstecher ist im Jahr 2015 ein zweiter Coop Lieferant dazugekommen. Dieser produziert ebenfalls in Hinwil unter Abwärmenutzung Peperoni. Naturaplan und die Knospe der Bio Suisse für eine nachhaltige Landwirtschaft Coop setzt seit 20 Jahren konsequent auf die Partnerschaft mit Bio Suisse. Die Knospe ist eines der weltweit strengsten und anspruchsvollsten Bio-Labels und nicht zuletzt deshalb leistet der Biolandbau nach den strengen Knospe-Richtlinien einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion. Hier einige Beispiele wie sich die biologische Landwirtschaft positiv auf die CO2-Emissionen auswirkt: Bio Suisse verbietet explizit den Anbau von Bio-Produkten auf gerodeten Urwaldflächen. Der Biolandbau stoppt die Bodenerosion, durch schonungsvollen Umgang und stoppt den damit verbundenen CO2-Ausstoss. Oft findet nach dem Wechsel von konventioneller auf biologische Landwirtschaft sogar ein Humusaufbau im Boden statt. Damit wird zusätzliches CO2 im Boden gespeichert. Lebensmittel, welche mit dem Flugzeug transportiert wurden, haben eine sehr viel schlechtere CO2-Bilanz, als mit dem Schiff transportierte Produkte. Deshalb gilt für Knospe-Produkte ein absolutes Flugverbot. Bio Suisse steht weiter für einen sparsamen Einsatz von Energie beim Anbau. Deshalb dürfen im Winter Knospe-Gewächshäuser nicht geheizt sondern nur frostfrei gehalten werden. Soja/Palmöl Die Nachfrage nach Soja als Futtermittel und Palmöl für verschiedenste Produkte ist in den letzten Jahren massiv angestiegen. Die Ausdehnung der Anbauflächen bei Soja und Palmöl verursacht Abholzung von schützenswerten Wäldern, bedroht Fauna und Flora und trägt zum weltweiten Klimawandel bei. Deshalb hat Coop Massnahmen ergriffen, um den nachhaltigen Anbau von Soja und Palmöl zu fördern: Soja: In der Schweiz gibt es das Sojanetzwerk Schweiz seit 2011, bei dem alle wichtigen Schweizer Vertreter entlang der Produktionskette von tierischen Nahrungsmitteln zusammengefunden haben. Die Mitglieder haben sich verpflichtet, den Anteil GVOfreier, zertifizierter Soja für Futtermittelzwecke in der Schweiz bis Ende Jahr 2014 auf 90% zu erhöhen. Dabei stützt sich das Netzwerk auf die Standards ProTerra, RTRS NonGM, Donau Soja und Bio Suisse. Coop ist Gründungs-Mitglied des Soja Netzwerk Schweiz und setzt ihre Verpflichtungen gemäss Erklärung betreffend Zusammenarbeit vom Dezember 2010 konsequent um. Bis Ende 2014 konnte so in der Schweiz ein Anteil von Soja für Futtermittelzwecke aus verantwortungsvollem Anbau von 82% erreicht werden. Palmöl: Coop will bis Ende 2015 100% nachhaltiges Palmöl in den Eigenmarken verwenden. Bei den Lebensmitteln ist es das Ziel, bis 2015 100% Palmöl in den Produkten zu verwenden, das tatsächlich von RSPO-zertifizierten Plantagen stammt ("RSPO-Standard segregiert" oder "Identity Preserved"). Bei Near und Non Food Pro- Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 4/14 dukten ist die komplette Umstellung auf den "RSPO Standard segregiert" schwierig, da in diesen Produktgruppen grosse Mengen an Palmkernöl verwendet werden und dieses nicht in ausreichenden Mengen "segregiert" zur Verfügung steht. 2013 hat es Coop geschafft, als erste Detailhändlerin einen Palmöl-Rohstoff in den Waschmitteln von Swiss Steinfels auf den RSPO-Standard Mass Balance umzustellen. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die restlichen Palm- und Palmkernölmengen werden nach wie vor vollständig mit Greenpalm Zertifikaten für nachhaltiges Palmöl abgedeckt. Verzicht auf Torf in Erden Der Abbau von Torf hat erhebliche negative Auswirkungen auf das Klima und auf die Biodiversität. Seit Anfang 2013 verzichtet Coop bei den Eigenmarken zu 100% auf Torf und das nicht nur in den Supermärkten sondern auch bei Bau+Hobby. Bei den Markenartikeln wurde der Torfanteil massiv reduziert. Der Anteil Torf am gesamten Sortiment belief sich im Jahr 2014 noch auf 8 %. Bis 2016 wird dieser auf unter 5% gesenkt, so dass Torf nur noch in Spezialerden eingesetzt wird, für die es bisher keine gleichwertige Alternative gibt. Holz und Holzprodukte (FSC) Coop fördert das FSC-Label (Forest Stewardship Council) und strebt langfristig an, das gesamte Sortiment der Holzprodukte auf FSC umzustellen. Das FSC Label steht für eine umweltgerechte, sozial verträgliche und wirtschaftlich tragbare Waldwirtschaft und wirkt so dem klimaschädigenden Raubbau an Wäldern entgegen. Bereits heute verzichtet Coop darauf, Produkte aus Tropen- und Urwaldholz ohne FSC-Zertifizierung zu verkaufen. Als Mitglied des Global Forest & Trade Network Switzerland des WWF (GFTN) hat sich Coop gegenüber dem WWF zudem verpflichtet, bis 2015 65% der Holz- und Papierprodukte aus nachhaltigen Quellen zu beziehen (FSC oder Recycling). Ende 2014 wurde gesamthaft bereits ein Anteil von 64.9 % erreicht. Bei Coop Bau+Hobby ist es schon 2014 gelungen, dieses Ziel weit zu übertreffen: Dort beträgt der FSC-Anteil im Holzsortiment bereits 70 Prozent. Papierprodukte (Recycling und FSC) Unter der Marke Coop Oecoplan führt Coop seit langem Papier und Hygienepapier aus 100% Recyclingfasern. Für Produkte, bei denen die Umstellung auf Recyclingpapier nicht möglich ist, setzt Coop bei den Eigenmarken ausschliesslich FSC-Zellstoff ein. Mit dieser Zertifizierung des Forest Stewardship Council (FSC) wird der klimaschädigende Raubbau ausgeschlossen. Auch das Papier zur Herstellung der Coop-Zeitung und weiterer Kundenmagazine, Drucksachen und Broschüren ist bei Coop entweder rezycliert oder FSCzertifiziert. Mit der Einführung der Papiertragtasche aus Recyclingfasern im 2013 leistet Coop zudem einen Beitrag zu einer Schliessung der Stoffkreisläufe und damit zu einem bewussten Umgang mit Ressourcen. Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 5/14 3. Energie und Klimaschutz auf betrieblicher Ebene 3.1 Zielvereinbarung mit dem Schweizer Bund Coop hat sich 2004 gegenüber der Schweizer Regierung verpflichtet, ihre Energieeffizienz zu steigern und den CO2-Ausstoss zu senken. Als erstes Detailhandelsunternehmen der Schweiz ging sie verbindliche Zielvereinbarungen mit dem Bund ein. Dr. Armin Eberle, Geschäftsführer der Energie-Agentur der Wirtschaft dazu: «Mit dem freiwilligen Beitritt zum Programm der Energie-Agentur bekennt sich Coop zur aktiven Reduktion der CO2-Emissionen und zur Optimierung der Energieeffizienz. Mit den durchgeführten Massnahmen hat Coop die gesetzten Ziele 2008-2012 nicht nur erreicht, sondern übertroffen». Die Verpflichtungen gegenüber dem Bund zur Steigerung der Energieeffizienz und Senkung des CO2-Ausstosses wurden 2013 erneuert und erweitert. 3.2 Energie / CO2-Vision: «CO2-neutral bis 2023» Weit über die Zielvereinbarungen mit dem Bund hinaus geht die Coop Energie / CO2-Vision «CO2-neutral bis 2023». Damit hat die Coop Geschäftsleitung 2008 beschlossen, dass Coop bis 2023 im Coop-Stammhaus CO2-neutral wird. Dies bedeutet, dass zuerst alle technisch möglichen und finanziell zweckmässigen Massnahmen ergriffen werden, um bis 2023 den von Coop verursachten absoluten CO2-Ausstoss so weit wie möglich zu reduzieren. Derjenige Teil der CO2-Emissionen, der nur in Verbindung mit unverhältnismässigen Kosten oder gar nicht vermieden werden kann, wird ab 2023 über geeignete Projekte kompensiert. 3.2.1 Innovative Investitionsgrundsätze Im Rahmen der Energie / CO2-Vision hat sich Coop entschlossen, innovative Grundsätze für Investitionsbewertung und -entscheid anzuwenden. Zum einen orientiert sich die Investitionsbewertung an der Lebensdauer einer Investition und antizipiert allfällig ansteigende Energiepreise. Zum anderen basiert der Investitionsentscheid nicht weiter auf einer PaybackVorgabe, sondern auf einer Gegenüberstellung der CO2-Reduktionskosten und der alternativ anfallenden CO2-Kosten (CO2-Abgabe und CO2-Kompensationkosten, Annahme von insgesamt 150 CHF pro Tonne CO2). Diese Ansätze sind insofern revolutionär, da Coop bereits heute Investitionen so bewertet, als würde man das Jahr 2023 schreiben. Aus diesem Grund attestiert Carole Tornay, Projektleiterin WWF Climate Savers beim WWF Schweiz: „Das Klimaschutz-Engagement von Coop ist vorbildlich. Die Politik sollte sich die ehrgeizigen Zielsetzungen ebenfalls zu Herzen nehmen.“ 3.2.2 Definierte Massnahmen zur CO2-Reduktion Die Basis für ein nachhaltiges, klimaverträgliches Wirtschaften ist nicht allein der Verzicht auf Energie. Es geht vielmehr darum, die benötigte Energie möglichst effizient einzusetzen und vorwiegend erneuerbare, CO2-arme Energieträger zu nutzen. Über die Umsetzung der Zielvereinbarungen mit dem Bund hinaus, erstellte die EnAW im Auftrag von Coop eine Machbarkeitsstudie über die technischen und wirtschaftlichen Potenziale hinsichtlich der angestrebten CO2-Neutralität. Es zeigte sich, dass eine weitgehende Reduktion der Emissionen realistisch ist und sich langfristig auch finanziell auszahlt. In der Zwischenzeit hat Coop den Schritt von der Vision zum Programm vollzogen. Das gesamte Unternehmen wurde im Hinblick auf Potenziale für die Reduktion des Energiebedarfs sowie den Einsatz erneuerbarer Energien in den Bereichen Wärme, Strom und Treibstoff durchleuchtet. Coop verabschiedete ein Massnahmenpaket, dass einerseits den absoluten Energiebedarf bis 2023 um 20 % gegenüber 2008 reduziert und anderseits den Anteil erneuerbarer Energien von 20 auf 80 % steigert. Die Umsetzung der Massnahmen führt dazu, dass 6/14 Coop bis 2023 den von ihr verursachten absoluten CO2-Ausstoss um rund 50 % gegenüber 2008 reduziert. Das Paket zur CO2-Reduktion beinhaltet u.a. folgende Massnahmen: Verkaufsstellen nach Minergie-Standard In den Verkaufsstellen fallen rund zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs von Coop an. Entsprechend gross ist das Sparpotenzial. Seit Ende 2007 realisiert Coop alle Neu- und Umbauten von Verkaufsstellen konsequent nach Minergie-Standard. Eine Verkaufsstelle im Minergie-Standard verbraucht rund 20 % weniger Strom und 40 % weniger Wärme als sonst übliche Verkaufsstellen. Stand Ende 2014 hat Coop 300 Verkaufsstellen nach Minergie-Standard, 45 davon mit Zertifikat. CO2 als Kältemittel Die Erzeugung von Kälte in den Verkaufsstellen für die Kühlung von Produkten hat doppelten Einfluss auf den Klimaschutz: über den Energieverbrauch (Produktekühlung ist für 50 % des Stromverbrauch in Verkaufsstellen verantwortlich) sowie den Klimaeffekt des eingesetzten Kältemittels. Einerseits wird durch den Einsatz von CO2 als Kältemittel rund ein Viertel des Strombedarfs eingespart und somit CO2-Emissionen reduziert. Andererseits hat die Wahl von CO2 als Kältemittel eine reduzierende Wirkung auf den Klimaeffekt: CO2 hat beim Entweichen einen rund 4'000mal geringeren Klimaeffekt als andere Kältemittel (z.B. R-404a). Coop hat CO2-Kälteanlagen seit 2008 mit Erfolg getestet. Seit Januar 2010 wird bei allen Neu- und Umbauten von Verkaufsstellen flächendeckend anstelle herkömmlicher Kältemittel nur noch CO2 als Kältemittel verwendet – sowohl bei Plus- als auch Minuskälte. Stand Ende 2014 hat Coop bereits 278 Verkaufsstellen mit CO2 als Kältemittel ausgestattet. LED-Beleuchtung Rund ein Viertel des gesamten Strombedarfs in den Verkaufsstellen wird durch deren Beleuchtung verursacht. Deshalb stellt die Beleuchtung einen wichtigen Hebel zur Senkung des Energiebedarfs und somit der CO2-Emissionen dar. Coop setzt dazu auf LED. Vorteile von LED sind die längere Lebensdauer und der um bis zu 50 % geringere Stromverbrauch, die den Einsatz der Lampen auch wirtschaftlich interessant machen. Darüber hinaus strahlen LEDs keine direkte Wärme ab, sodass die Frische der Waren nicht beeinträchtigt wird. Seit Beginn des Jahres 2010 werden alle neu- und umgebauten Coop Restaurants zu 100% mit LED beleuchtet. Stand Ende 2014 übernehmen in 297 Verkaufsstellen LED bereits einen Teil der Beleuchtung: bei Bedienungszonen, in Selbstbedienungstheken, in Kühlmöbel sowie bei Früchten und Gemüse. Alle Neu- und Umbauten erhalten diese LED-Teilbeleuchtung. Am 14. Oktober 2010 wurde in Pfäffikon ZH die erste Coop Verkaufsstelle eröffnet, die komplett mit LED beleuchtet ist. Das neue Konzept führt in dieser Verkaufsstelle zu einer Reduktion des Stromverbrauchs für die Beleuchtung um 50 % bzw. 60‘000 kWh pro Jahr. In der Zwischenzeit wurden drei weitere Verkaufsstellen (Unterwasser, Basel-Südpark, Porrentruy-Ajoie) ebenfalls mit LED-Gesamtbeleuchtung ausgestattet. Die Pilotprojekte haben sich bewährt. Seit Beginn des Jahres 2014 werden nun alle neu- und umgebauten Coop Verkaufsstellen zu 100% mit LED beleuchtet. Neue Verkaufsstellen werden ausserdem mit LED-Leuchtwerbeanlagen ausgerüstet, während bestehende Gebäude nach und nach bei Modernisierungen umgerüstet werden. Durch die Umstellung auf LED-Leuchtwerbeanlagen wird der jährliche Strombedarf um fast 2 GWh gesenkt. Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 7/14 Nutzung der Abwärme von Kälteanlagen Die Nutzung nicht vermeidbarer Abwärme lohnt sich praktisch immer und reduziert den Gesamtenergieverbrauch. Abwärme ist ein Produkt, das in den Produktionsbetrieben, Verteilzentralen und Verkaufsstellen laufend aus der Kälteerzeugung und anderen Prozessen anfällt. Coop wird diese nicht vermeidbare Abwärme zunehmend für Heizzwecke und andere Prozesse nutzen. In der Coop-Bananenreiferei Kaiseraugst werden jährlich rund 23'000 Tonnen Bananen nach ihrer Anlieferung über mehrere Tage in Reifezellen ausgereift sowie frischgehalten. Dazu ist eine grosse Menge an Strom und Wärme notwendig. Durch Modernisierung der Kälteanlage und Substitution der bisherigen Ölheizung durch die anfallende Abwärme aus der Kälteerzeugung spart die Bananenreiferei pro Jahr 40'000 Liter Heizöl ein und läuft ohne fossile Brennstoffe. Somit entfällt ein jährlicher CO2Ausstoss von 115 Tonnen was bedeutet, dass die Coop Bananenreiferei für die Wärmeerzeugung kein CO2 mehr ausstösst. Bei der Herstellung von Essig entsteht im Coop Produktionsbetrieb Nutrex Wärme, die mithilfe von zwei Wärmepumpen optimal genutzt wird. Einerseits erwärmt die Abwärme den Essig im Pasteur auf 70 Grad, andererseits heizt diese die Büros und Arbeitsräume. Der alte Ölbrenner, der jedes Jahr 65‘000 Liter Öl verbrauchte, hat ausgedient. Dadurch stösst der Produktionsbetrieb jährlich fast 200 Tonnen CO2 weniger aus und spart über 450 MWh Energie. Bei zentral gelegenen Gebäuden lohnt es sich auch, die Abwärme nicht nur intern zu nutzen, sondern auch an Dritte abzugeben. So deckt zum Beispiel die Abwärmenutzung der Coop Verkaufsstelle Bettmeralp nicht nur den gesamten eigenen Wärmebedarf der Verkaufsstelle, sondern auch einen grossen Teil des Wärmebedarfes des Hotels Walliserhof, in dessen Erdgeschoss sich die Verkaufsstelle befindet. Wärmepumpen Für den Betrieb von Verteilzentralen und Verkaufsstellen ist keine Prozesswärme nötig, sondern lediglich Wärme mit niedriger Temperatur zum Beheizen der Gebäude. Aus diesem Grund soll wo möglich der Fremdwärmebedarf mittels Wärmepumpe gedeckt werden. Coop hat entschieden die bestehende Gasheizung der Verteilzentrale Wangen durch eine Grundwasser-Wärmepumpe zu ersetzen. Die notwendigen Installationsarbeiten laufen seit Juni 2013. Die Wärmepumpe deckt künftig den Grossteil des Wärmebedarfs der Verteilzentrale von 4'600 Megawattstunden und reduziert deren jährlichen CO2-Ausstoss um 700 Tonnen. Auch in der Verteilzentrale und Verkaufsstelle vom Toptip in Oberentfelden ist seit 2014 eine Grundwasser-Wärmepumpe im Einsatz und spart jährlich 300 Tonnen CO2. Holzheizungen Holz als einheimischer, nachwachsender Energieträger gilt bei nachhaltiger Nutzung als CO2-neutral und soll in Zukunft vermehrt in den Grossbäckereien und Verkaufsstellen eingesetzt werden. In der Coop-eigenen Grossbäckerei in Gossau SG werden jährlich rund 4'300 Tonnen Backwaren hergestellt. Die dafür notwendigen Backöfen werden mit 300 Grad Celsius heissem Thermoöl beheizt, das bislang in einem mit Gas befeuerten Kessel erhitzt wurde. Alternativ nutzt die Grossbäckerei Gossau seit November 2011 als erste industrielle Bäckerei der Schweiz eine moderne Holzschnitzelfeuerung. Pro Tag werden hier 30 m3 Holzschnitzel verbrannt. Dadurch reduziert sich der jährliche CO2-Ausstoss der Bäckerei Gossau um rund 70 % respektive 900 Tonnen CO2. Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 8/14 Das Coop Verkaufsformat Interdiscount erweiterte 2012 die Verteilzentrale in Jegenstorf um eine neue Logistikhalle. Im Sinne der Energie / CO2-Vision installierte Interdiscount im Neubau eine Heizzentrale mit umweltfreundlicher Holzschnitzelfeuerung. Diese deckt seit September 80 % des Wärmebedarfs und reduziert den jährlichen CO2-Ausstoss von Interdiscount um 280 Tonnen. Die Planungen für den Bau der neuen Coop Grossbäckerei in Schafisheim, der grössten industriellen Bäckerei der Schweiz, sind in vollem Gange. Aufgrund der positiven Erfahrungen in der Grossbäckerei Gossau entschied Coop 2012, dass auch die neue Bäckerei in Schafisheim eine Biomasse-Feuerung erhalten soll. Diese wird die Grundlast von zwei Dritteln der benötigten 24 Gigawattstunden Prozesswärme bereitstellen, wodurch jährlich rund 5'000 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart werden. Bei den Verkaufsstellen wird die notwendige Wärme beispielsweise für den Supermarkt und das Restaurant im Einkaufscenter Muripark sowie der Wärmebedarf der Fremdmieter mit einer modernen Holzschnitzelanlage mit Rauchgasreinigung bereitgestellt. Diese spart im Vergleich zu einer Ölheizung über 90 Tonnen CO2 pro Jahr. CO2-arme Strombeschaffung Für die Menge der Treibhausgasemissionen des eingesetzten Stroms ist nicht nur die Höhe des Stromverbrauchs relevant, sondern auch der verwendete Energieträger bei der Stromproduktion. Seit Beginn des Jahres 2010 bezieht Coop nur noch Strom aus Wasserkraft und reduziert so den CO2-Ausstoss des Stromeinsatzes um rund die Hälfte. Transportverlagerung von der Strasse auf die Schiene Coop steigert seit Jahren kontinuierlich den Anteil der mit der Bahn transportierten Waren. Zwischen den nationalen und regionalen Verteilzentralen wickelt Coop bereits mehr als zwei Drittel der Transporte mit der Bahn ab. Bei der Direktbelieferung der Verkaufsstellen ab den nationalen Verteilzentralen besteht noch grosses Potenzial für die Einsparung von Strassenkilometern. Seit dem Kauf der Railcare AG im Herbst 2010 kann Coop dieses Potenzial durch den Einsatz des unbegleiteten kombinierten Verkehrs (UKV) aus Zug und Lastwagen verstärkt ausschöpfen. In 2013 baute Coop die Transporte im UKV weiter aus. Beispielsweise werden seit Juli 2013 die über 40 Coop-Supermärkte in Genf ab der Verteilzentrale in Aclens von Railcare im UKV statt wie bisher per Coop-Lastwagen über die Autobahn LausanneGenf beliefert. Coop sparte durch die UKV-Transporte von Railcare in 2013 über 6'400 Tonnen an CO2-Emissionen. Einsatz von Treibstoff aus organischen Abfällen Aufgrund der weiten Verzweigung des Verkaufsstellennetzes ist Coop zur Feinverteilung der Waren aus den Verteilzentralen in die Verkaufsstellen auch in Zukunft auf den Transport per Lastwagen angewiesen. Um den dadurch verursachten CO2-Austoss zu senken, setzt Coop in der Lastwagenflotte vermehrt biogene Treibstoffe aus Abfällen ein. Deshalb wurden die Tankstellen der Coop-Verteilzentralen umgerüstet. Hier tanken die Coop-eigenen Lastwagen ein Gemisch aus bis zu 30 % Biodiesel – hergestellt aus biogenen Abfällen – und herkömmlichem Diese. 2014 wurden über eine Milion Liter Biodiesel (1.431 Millionen Liter) in die Coop-eigenen Lastwagen getankt. Seit Juli 2013 sind mehrere Lastwagen der neuen Abgasnorm Euro6 im Einsatz, die mit 100 % Biodiesel betankt werden. Ausserdem hat Coop einige biogasbetriebene Lastwagen in der Flotte im Einsatz. Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 9/14 Einsatz des ersten Elektro-Lastwagens Elektrofahrzeuge sind ein energieeffizientes Verkehrsmittel, fahren abgasfrei und leise. Auch Coop nutzt diese ökologische Alternative und setzt für die Belieferung der CoopVerkaufsstellen in Zürich einen 18 Tonnen Elektro-Lastwagen ein. Der innovative Lastwagen der Firma E-Force One hat eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern und kann so einen herkömmlichen Diesellastwagen ersetzen. Er wird mit Wasserstrom ab dem Netz und zudem mit Solarstrom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Lastwagens «betankt». Neben der Reduktion des CO2-Ausstosses senkt Coop mit dem Einsatz des Elektro-Lastwagens die Lärmbelastung. Das Pilotprojekt wird vom Bundesamt für Energie (BFE) finanziell unterstützt. Optimierung und Vermeidung von Geschäftsreisen Um den durch Geschäftsreisen verursachten CO2-Ausstoss zu verringern, setzt Coop auf eine Kombination aus Bahnfahrt und Mobility Carsharing sowie auf Videokonferenzen. 2014 legten Coop Mitarbeitende insgesamt 95'520 Strassenkilometer mit MobilityFahrzeugen zurück. Damit ist Coop eine der grössten Kundinnen des Schweizer Carsharing-Unternehmens. Als umweltschonende Alternative zu Geschäftsreisen hat Coop am Hauptsitz in Basel sowie in regionalen Zentralen und Verteilzentralen Videokonferenzräume installiert. Coop hat Anfang 2015 ein neues Coop@home-Lieferfahrzeug in Betrieb genommen – das weltweit erste 3,5-Tonnen-Lieferfahrzeug in Carbonbauweise. Es hat rund 400 Kilogramm weniger Eigengewicht, und die Nutzlast ist mit 1,5 Tonnen um mehr als ein Drittel höher als bei den bisherigen Lieferwagen von Coop@home. So können mehr Kunden pro Tour beliefert werden, der Treibstoffverbrauch ist geringer, und der CO2Ausstoss pro Tonnenkilometer verringert sich um rund 30 Prozent. Energie / CO2-Management in der Transgourmet-Gruppe Da die Coop-Gruppe in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist, wird heute ein beträchtlicher Teil des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstosses durch jene Unternehmensbereiche verursacht, die sich nicht im Geltungsbereich der Energie/CO2-Vision befinden. Selbstverständlich möchte Coop den Energiebedarf und den CO2-Ausstoss innerhalb der gesamten Coop-Gruppe reduzieren. Daher betreiben auch die Unternehmen der Transgourmet-Gruppe ein nachhaltiges Energie-/CO2-Management mit Erhebung von Energieverbräuchen und CO2-Ausstoss, Zielsetzungen für Energieverbrauch und CO2Ausstoss sowie Umsetzung entsprechender Massnahmen zur Reduktion des Energiebedarfs sowie zur vermehrten Nutzung von Abwärme und erneuerbaren Energieträgern. 3.2.3 Jährliche quantitative Ziele bis 2023 In 2013 wurden für die Unternehmen der Transgourmet-Gruppe jährliche quantitative Ziele bis 2023 für Energieverbrauch und CO2-Ausstoss definiert. Damit stellt Coop sicher, dass ihre Energie- und Klimaziele gruppenweit gültig und auf einen einheitlichen Zeithorizont bezogen sind. 10/14 3.3 Weitere Massnahmen zu nachhaltigem Energieeinsatz und zur CO2-Reduktion effiziente Beleuchtung Selgros Deutschland und Selgros Rumänien installieren bei allen Neu- und Umbauten Bewegungsmelder zur Steuerung der Beleuchtung in den Verwaltungs- und Sozialräumen. Selgros Deutschland installierte im neuen Markt in Dresden eine LED-Beleuchtung und rüstete den bestehenden Markt in Gersthofen auf LED um. Bei Selgros Russland ist die Beleuchtung in den Produktionsräumen bewegungs- und zeitgesteuert. Transgourmet DE installiert aussenlichtabhängige Lichtsteuerungen. Prodega/Growa realisierte 2012 im Abholgrossmarkt in Biel erstmals eine LEDGesamtbeleuchtung. In 2013 wurden die Märkte in Chur und Satigny ebenfalls vollständig auf LED umgestellt. Installation von CO2-Kälteanlagen Die Selgros-Gruppe setzt in allen Ländern konsequent auf Kälteanlagen mit CO2 als umweltfreundlichen Kältemittel und rüstet alle neuen und umgebauten Märkte damit aus. 2013 respektive Anfang 2014 erhielten die Märkte in Dresden und in Wolgograd eine solche Anlage. Letztere ist die erste CO2-Kälteanlage überhaupt, die je in Russland realisiert wurde. Seit Frühling 2011 verfügen alle Prodega/Growa-Märkte über einen sogenannten "Cool Way", eine bis zu 1'000m2 grosse begehbare Frischprodukte-Zone. Dank der resultierenden Optimierung der Kältetechnik ist die Kühlung von Produkten deutlich energieeffizienter als mit einer herkömmlichen Kühlung. Prodega/Growa konnte den Stromverbrauch um rund 35% reduzieren. Zudem leistet der Einsatz von CO2 als Kältemittel einen Beitrag zur Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen im Fall einer Leckage. Nutzung der Abwärme von Kälteanlagen Um den Fremdwärmebedarf zu reduzieren wird innerhalb der Transgourmet-Gruppe vermehrt die bei Kälteanlagen anfallende Abwärme für Heizzwecke genutzt. Transgourmet DE verzichtete in den neu errichteten Logistikzentren in Riedstadt und Bayreuth vollständig auf die Installation einer Gas- oder Ölheizung. Der Wärmebedarf im gesamten Büro- und Lagerbereich wird mit der Abwärme der Kälteanlage gedeckt. Strom aus erneuerbaren Energien Selgros Deutschland und Transgourmet DE decken ihren Strombedarf mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Transgourmet DE hat auf den Logistikzentren in Riedstadt und Bayreuth jeweils eines Photovoltaik-Anlage installiert und nutzt den produzierten Solarstrom selbst. Optimierungen im Transport Im Waren- und Personentransport setzten die Unternehmen der Transgourmet-Gruppe unter anderem auf verbrauchs- und emissionsoptimierte Fahrzeuge und die laufende Optimierung der Lastwagen-Touren und Logistikströme. 11/14 4. Energie und Klimaschutz im gesellschaftl. Engagement 4.1 Förderung der Stromproduktion mit erneuerbaren Energieträgern Es besteht noch grosses Potenzial zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energieträgern. Coop fördert den Ausbau und die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern. Photovoltaik-Anlagen Coop hat auf ihren Immobilien in der Schweiz 20 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3'700 Kilowatt installiert. Diese Anlagen produzieren jährlich rund 3.6 Millionen Kilowattstunden Solarstrom, was den durchschnittlichen jährlichen Strombedarf von bis zu 1'100 Schweizer Haushalten deckt. Dieser umweltfreundliche Strom wird in das Gesamtnetz eingespiesen. Biogas-Anlagen Der Coop Fonds für Nachhaltigkeit förderte von 2005 bis 2011 den Bau von BiogasAnlagen bei Produzenten von Coop-Naturafarm sowie bei Bio-Produzenten die Coop beliefern mit bis zu CHF 200'000. Die geförderten 11 Biogas-Anlagen produzieren jährlich rund 6.4 Millionen Kilowattstunden Strom aus biogenen Abfällen. Dies deckt den durchschnittlichen Strombedarf von bis zu 2'000 Schweizer Haushalten. 4.2 Mobilitätsmanagement Coop hat mit zahlreichen Pilotmassnahmen am Programm "Mobilitätsmanagement in Unternehmen" von EnergieSchweiz teilgenommen und sich mit seinem Mobilitätsmanagement folgende Ziele gesetzt: Service an KundInnen: Coop möchte auch attraktiv sein für Kunden, die freiwillig oder unfreiwillig ihre Einkäufe ohne Auto tätigen. Beitrag zum Umweltschutz: Coop will auch im Bereich Kundenverkehr einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Förderung einer nachhaltigen Mobilität der Mitarbeitenden im Pendler- und Geschäftsverkehr. Folgende Massnahmen werden umgesetzt: Förderung von Velohauslieferdiensten Bei einem Velohauslieferdienst (VHLD) können die Kundinnen und Kunden ihre Einkäufe in der Verkaufsstelle bei einer Annahmestelle der Betreiberin des VHLD abgeben. Gegen einen Unkostenbeitrag werden die Einkäufe innert kurzer First an die eigenen Haustüre transportiert. Die Dienstleistung ist nicht nur ökologisch, sondern auch sozial. Denn sie ist oft Teil eines Angebotes für soziale und berufliche Integration. Coop hat einheitliche Infrastruktur- und Kommunikationsmassnahmen für einen prominenteren Auftritt der VHLD in den VST geschaffen und treibt das Konzept des VHLD auf nationaler Ebene voran. Sie gründete den Verein Velo-Lieferdienste Schweiz mit, holte die Mitglieder der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS) ins Boot und leistet einen wesentlichen finanziellen Beitrag. Verkaufsstellen auf Bedürfnisse des Langsamverkehrs ausrichten Coop hat Bedürfnisse des Langsamverkehrs wie optimierte Veloabstellplätze detailliert in seinen Planungsleitfaden für Verkaufsstellen integriert und will die Infrastruktur der Verkaufsstellen stärker auf den Langsamverkehr ausrichten. Job-Ticket für Mitarbeitende Mitarbeitende des Hauptsitzes haben die Möglichkeit mit dem Job-Ticket die öffentlichen Verkehrsmittel zum vergünstigten Juniortarif zu nutzen. Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 12/14 4.3 CO2-Kompensationsprojekte Coop kompensiert die durch Flugtransporte, Coop@home-Lieferungen und Geschäftsreisen anfallenden CO2-Emissionen über Gold Standard Projekte des WWF. Dieser stellt strengste Bedingungen bezüglich Nachhaltigkeit, Effizienz und Glaubwürdigkeit. Damit haben die Projekte neben der CO2-Reduktion weitere ökologische, soziale oder auch ökonomische Mehrwerte für die Bevölkerung. Beispiele sind die Installation von Biogasanlagen in einem Anbaugebiet des Coop Bio Fairtrade Basmati Reises und von besonders effizienten Holzkochern in China und Nepal. Letztere vermindern den Druck auf die umliegenden Wälder, bringen der Bevölkerung eine Zeitersparnis durch weniger Aufwand für die Holzsuche und schonen die Gesundheit durch eine erhebliche Verringerung der Rauchbelastung. Dies ist besonders wichtig, da Rauch in Innenräumen nach wie vor die fünft häufigste Todesursache weltweit ist. Coop verfolgt zudem das Ziel, Kompensationsprojekte möglichst innerhalb oder nah an der Coop Lieferkette zu realisieren. Damit profitieren die Menschen und Regionen von den Gold Standard Projekten, die für Coop produzieren. 5. Zusammenarbeit mit Institutionen Coop arbeitet aktiv mit unabhängigen Institutionen zusammen, deren Know-how für einen glaubwürdigen und nachhaltigen betrieblichen Klimaschutz von grosser Bedeutung ist. Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) Als Dienstleistungsplattform für Unternehmen und getragen u.a. von der economiesuisse, steht die EnAW für die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele. Um diese Ziele zu erreichen, hat die EnAW einen Leistungsauftrag des Bundes erhalten. Demzufolge koordiniert und begleitet die EnAW die von Unternehmen getroffenen Massnahmen zur CO2-Reduktion und überwacht die Erreichung der CO2-Ziele. Coop wird von der EnAW auf den Gebieten der CO2-Zielvereinbarung, Umsetzungsunterstützung für Reduktionsmassnahmen und CO2Monitoring unterstützt. Zudem haben Experten der EnAW Coop auf weitere Energieeffizienz- und CO2-Reduktions-Potenziale durchleuchtet und eine Machbarkeitsstudie erstellt, welche die Grundlage der Energie/ CO2-Vision darstellt. Mehr Informationen: www.enaw.ch WWF Climate Savers Wir sind seit der Gründung 2006 Partner der WWF Climate Savers (der ehemaligen WWF Climate Group), einer Vereinigung von Unternehmen, die einen besonders grossen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In diesem Zusammenhang haben wir uns verpflichtet, mit Betrieb und Produkten möglichst wenig CO2 zu verursachen, und konnten den jährlichen CO2-Ausstoss im Vergleich zu 2008 jedes Jahr senken. 2014 haben wir bereits eine Reduktion von 21,6 Prozent erreicht. Mehr Informationen: http://www.wwf.ch/de/projekte/wirtschaft/groups2/climatesavers/- Energie Schweiz Energie Schweiz ist das Programm des Bundes für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Ihre Stärke liegt in der engen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen, Gemeinden und den zahlreichen Partnern aus Wirtschaft, Umwelt- und Konsumentenorganisationen sowie öffentlichen und privatwirtschaftlichen Agenturen. Coop ist aktiver Partner von Energie Schweiz und führt u.a. jährlich in den Verkaufsstellen den "energyday" durch. Zudem findet eine intensive Zusammenarbeit im Be- Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 13/14 reich Coop Bau+Hobby statt. Im Bereich Mobilität hat man im Programm "Mobilitätsmanagement in Unternehmen" zusammengearbeitet. Im 2015 unterstützt Coop als erste Schweizer Detailhändlerin die nationale Sommeraktion «Bike4Car» von EnergieSchweiz bei der Coop Kundinnen und Kunden in 56 Bau+Hobby Verkaufsstellen für zwei Wochen kostenlos ihr Auto gegen ein E-Bike eintauschen können. Mehr Informationen: www.energieschweiz.ch 6. Weitere relevante Informationen Coop Nachhaltigkeitsbericht zum Download: www.coop.ch/bericht Coop Fonds für Nachhaltigkeit: www.coop.ch/fonds 7. Kontakte und Interviewpartner Coop Medienstelle +41 61 336 66 66 / [email protected] Denise Stadler, Leiterin Medienstelle +41 61 336 71 10 / [email protected] Urs Meier, Mediensprecher +41 61 336 71 39 / [email protected] Ramón Gander, Mediensprecher +41 61 336 71 67 / [email protected] Nadja Ruch, Mediensprecherin +41 61 336 71 87 / [email protected] Kontakte mit Coop-Experten und -Expertinnen werden über die Medienstelle koordiniert. Mediendossier Energie und Klimaschutz, Juli 2014 14/14
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