Datei - Stiftung Gedenkstätten Sachsen

Magdeburg, den 25.02.2016
Lfd. Nr.16 /2016
Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt informiert:
Vortragsveranstaltung mit Melanie Engler: Konzentrationslager Lichtenburg – Anknüpfungen an Magdeburg und Verortung im System der Konzentrationslager
Ort:
Zeit:
Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg
3. März 2016, 18:00 Uhr
Die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg präsentiert gegenwärtig die
Ausstellung „Sachsen-Anhalt im Nationalsozialismus – Zur Geschichte
der Provinz Sachsen und des Landes Anhalt 1933-1945“. Im Rahmen
einer Begleitveranstaltung referiert 3. März 2016, um 18:00 Uhr die Historikerin Melanie Engler über die Schutzhaftpraxis der Nationalsozialisten und das Konzentrationslager Lichtenburg. Politische Gegner wurden
ab März 1933 in „Schutzhaft“ genommen, um die Macht der Nationalsozialisten festigen zu können. Unter ihnen befanden sich der Magdeburger
Oberbürgermeister
Ernst
Reuter
und
der
KPDReichstagsabgeordnete Ernst Brandt.
Außer in frühen Lagern wie 1933 im Stadion „Neue Welt“ wurden
Schutzhäftlinge bis zum Ende der NS-Diktatur in Magdeburg an verschiedenen Orten inhaftiert, so auch im Gefängnis Magdeburg-Neustadt
– heute Sitz der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg. Die meisten
Schutzhäftlinge wurden zudem in Konzentrationslager überstellt. Ein
solches hatten die Nationalsozialisten im Juni 1933 im Renaissanceschloss Lichtenburg in Prettin eröffnet, das kurze Zeit später als staatliches KZ in Preußen bestätigt wurde. Neben anderen Magdeburgern
wurde auch Ernst Reuter hierhin überstellt. Im Zuge der Umstrukturierung nach einem im KZ Dachau erprobten Organisationsmodell sollte es
Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
Umfassungsstraße 76
39124 Magdeburg
Tel: 0391-24455-12
Fax: 039406-9209-9
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die Frühphase des NS-Staates überdauern und fortan eine Schlüsselposition im System der Konzentrationslager einnehmen. Nach seiner Auflösung im August 1937 diente das Schloss Lichtenburg bis Mai 1939 als
Frauen-KZ, von September 1941 bis April 1945 als Außenlager des KZ
Sachsenhausen.
Melanie Engler, Leiterin der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin, beleuchtet in ihrem Vortrag die Rolle des KZ Lichtenburg im System der
Konzentrationslager und geht dabei nicht nur auf die einzelnen Nutzungsphasen des Schlosses Lichtenburg zwischen 1933 und 1945 ein,
sondern stellt ebenso regionalgeschichtliche Bezüge zu Magdeburg her.
Die Ausstellung „Sachsen-Anhalt im Nationalsozialismus…“ kann während der Öffnungszeiten der Gedenkstätte Moritzplatz noch bis zum 29.
März 2016 im Veranstaltungsraum im 1. Obergeschoss besichtigt werden. Für Schulklassen werden Führungen durch die Ausstellung sowie
pädagogische Begleitmaterialien angeboten.
Der Eintritt ist frei!
Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg
Umfassungsstraße 76
39124 Magdeburg
Email: [email protected]
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Jeder 1. So. im Monat
09:00 – 16:00 Uhr
09:00 – 18:00 Uhr
09:00 – 14:00 Uhr
10:00 – 16:00 Uhr
Die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg ist Teil der Stiftung Gedenkstätten
Sachsen-Anhalt.