Neue Entmagnetisierungsanlage in Kiel-Friedrichsort – feierlicher Baubeginn Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck Moltkeplatz 17 23566 Lübeck Zentrale +49 (0)451 6208 0 Telefax +49 (0)451 6208 190 [email protected] www.wsa-luebeck.wsv.de Henning Dierken Leiter Telefon +49 (0)451-6208 300 vom 08.02.2016 Seite 1 von 2 Das Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck baut für die Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung 71 der Bundeswehr (WTD 71) eine EntmagnetisierungsBehandlungsanlage in Kiel-Friedrichsort. Mit einem symbolischen Knopfdruck - durch den Leiter der Wehrtechnischen Dienststelle, Herrn Direktor Wolfgang Schlichting, dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel, Herrn Dr. Ulf Kämpfer, dem Geschäftsführer der Bilfinger Marine & Offshore Systems GmbH, Herrn Christoph Wellendorf und dem Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lübeck, Herrn Henning Dierken - wurde im Beisein von ca. 150 geladenen Gästen der Baubeginn für das Großprojekt in Kiel-Friedrichsort gestartet. Die EM-Behandlungsanlage dient sowohl der Deutschen Marine als auch der Königlich Niederländischen Marine zur magnetischen Vermessung und Behandlung ihrer Marineeinheiten. „Nach zeitaufwendiger Planung, Ausschreibung und Auftragserteilung beginnt nun endlich die eigentliche Bauphase, erklärt Henning Dierken, der Leiter des WSA Lübeck. „Ziel ist es, die Schiffe magnetisch „unsichtbar“ zu machen und sie so vor Seeminen mit magnetisch arbeitenden Zündern zu schützen.“ Der Neubau der Entmagnetisierungs-Behandlungsanlage ist erforderlich, da ferromagnetische Schiffe in der alten Anlage aufgrund höherer Anforderungen nicht mehr ausreichend vermessen werden können. Zukünftig können Schiffseinheiten mit einer Länge von bis zu 180 Metern, einer Breite von 25 Metern und einem Tiefgang von 9 Metern die Entmagnetisierungs-Behandlungsanlage nutzen. Die neue EM-Behandlungsanlage wird die äußeren Abmessungen von 240 Metern mal 80 Meter haben. Dieses entspricht ungefähr vier Fußballfeldern. Die Entmagnetisierungs-Behandlungsanlage muss amagnetisch sein. Für Seite 1 von 3 die Vermessung und Behandlung der Schiffe sind Störungen durch magnetische Einflüsse auszuschließen. Grundsätzlich werden daher nur amagnetische Materialien verwendet. Henning Dierken: „Für die Gründung sind bereits knapp 600 Fertigbetonpfähle aus kunststoffbewehrtem Beton hergestellt worden. Das Trägergerüst der Messanlage besteht aus einer kombinierten Holz-KunststoffKonstruktion. Alle Materialien für die Pfähle und Trägersysteme sowie alle erforderlichen Verbindungsmittel werden vor dem Einbau magnetisch geprüft und vermessen.“ Insgesamt sind für den Überbau weitere ca. 200 Einzelelemente mit einer Länge von ca. 15 m und einer Breite von ca. 3 m zusammenzusetzen. Diese Konstruktion wird Trägergerüst der äußerst anspruchsvollen elektrotechnischen Vermessungs- und Behandlungsanlage. Sobald das Bauwerk ausgestattet ist, werden ferromagnetische Schiffe durch das Überfahren der Magnetfeldsonden bei gleichzeitiger Aufnahme der Messwerte vermessen. Die anschließende magnetische Behandlung der Schiffe erfolgt durch das Überfahren des Spulensystems bei gleichzeitiger Erzeugung von Magnetfeldern. Zur Sicherung des hohen elektrischen Energiebedarfs während der Nutzung, werden drei dieselelektrische Gleichstromerzeuger an Land errichtet. Die Gesamtmaschinenleistung beträgt 7000 KW. Neben der zu gewährleistenden Störungsfreiheit der zu errichtenden Anlage müssen auch bestehende magnetische Störfaktoren des Meeresgrundes ausgeschlossen werden. Hierfür wurde eine umfangreiche Kampfmittelsuche und -räumung im Bereich der neuen EntmagnetisierungsBehandlungsanlage durchgeführt. Beauftragt ist die „Arbeitsgemeinschaft der EM-Behandlungsanlage“, bestehend aus den Firmen Bilfinger Construction GmbH, August Prien Bauunternehmung GmbH & Co. KG und Tiefbau GmbH Unterweser. Die Entmagnetisierungs-Behandlungsanlage soll Ende 2021 an die Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung 71 übergeben werden. Die Gesamtkosten für dieses Bauwerk liegen voraussichtlich bei ca. 63 Millionen Euro. Seite 2 von 3 Seite 3 von 3
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