LOKALES ' Musik macht glücklich. Tiramisu sowieso. !m doppelten Sinne. Der Chor der Gmünder Klosterbergschule namens Tiramisu Iebt dieses GIück und steckt das Publikum da- mit an. Das hat sich erneut bei der Italienreise des Chores gezeigt. Nach ihrer Heimkehr sind sich die Sängerinnen und Sänger einig: Sie Montag, 2. November 2015 12 Tiramisu erobert Rom g:*x *§" Chor der Klosterbergschule ist eine Woche auf ltalienreise würden sofort wieder geh.en. JULIA TRINKLE Rom/SchwäbtschGmünd. Es war wie ein Traum, den die Chormitglieder von Tiramisu erlebt haben. Eine Woche waren die 13- bis 27-jährigen Schiiler und Ehemaligen der Gmünder Klosterbergschule in ltalien. Ftir die allermeisten der Sängerinnen und Sänger mit geistiger Behinderung war es die bislang größte Reise ihres Lebehs. Wie eszu der Italierueise kam: Angefangen hat der Traum mit einem Brief. Sonderschullehrerin und Chorlei- terin Heike Bareiß berichtete Annette Schavan, Botschafterin der Bundesrepu- blik beim Heiligen Stuhl in Rom, vom 2001 gegründeten Chor Tiramisu, in dem elf Schü{er und sechs Ehemalige der Klgsterbergschule gemeinsam ihre Freude am Singen ausleben. Sie proben' jeden Donnerstagmittag und haben mittlerweile an die 50 Lieder im Repertoire. Auswendig, versteht sich. Von Heike Bareiß und Co-Chorleiter Wemer Holzmann eingesungene CDs zum zuhause Uben helfen, Melodien, Tonlagen und Texte zu verinnerlichen. Sie laufen tagein, tagaus, berichten Eltem, die das Tiramisu-Programm mittlerweile selbst aus dem Effeffkönnen. ,,Ich ziehe mei nen Hut vor so viel Disziplin", sagt Heike Bareiß. Mit Disziplin, vielen Proben und Stimmbildung hat Tiramisu das Niveau erreicht, vor großem und auch prominentem Publikum aufueten zu können. Ministerpräsident Winfried Kretschmann etwa kam schon in den Genuss, genau wie Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch Annette Schavan wollte den Chor kennenlemen und mehr von dem hören, was sie auf CD als Koslprobe bekommenhatte. Mit ihrer Einladung setzte die Botschafterin in Bewegung, was Gute Sicht auf den Papst? Daumen hoch. Der Chor Tiramisu der Klosterbergschule hatte gute Plätze bei dei Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom bekommen" errtiiCht, rioi großem und auCli prominentem Publikum aufueten zu können. Ministerpräsident Winfried Kretschmann etwa kam schon in den Genuss, genau wie BundeskanzlerinAngela Merkel. Auch Annette Schavan wollte den Chor kennenlemen und mehr von dem hören, was sie auf CD als Kostprobe bekommen hatte. Mit ihrer Einladung setzte die Botschafterin in Bewegung, was sich Heike Bareiß selbst kaum hätte aus- Gute Sicht auf den Papst? Daumen hoch. Der Chor Tiramisu der Klosterbergschule hatte gute Plätze bei dei Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom bekommen. Sie füllten den meterhohen Sitzungssaal malen können: Eine 44-köpflge Reise- mit kräftigem Klang, die Körper im gruppe machte sich vergangene Woche ftir fünf Tage auf nach Italien. Rhythmus hin und herwiegend. Unverkennbar, wenn sie singen, leben sie die Musik. Und sie wachsen an ihr. Im Chor und mit den Auftritten bekommen die Schiiler mehr und mehr Selbstver[auen, Wie Tlramisu Faenza beschenkte: Gmtinds Parb'lerstadt Faenza war die erste große Station der Reise. Dort empfl ngen Bi.irgermeister Giovanni Malp ezzi und der Stadtrat den Chor im Rathaus. Die Offiziellen schüttelten sich die Hände, luden sich gegenseitig ein, übergaben Bücher und ändere Geschenke aus ihrer Stadt. Das größte Ge schenk jedoch bereitete Tiramisu den Kommunalpolitikern von Faenza: Die Chormit- erzählten Heike Bareiß sowie die Lehre- rinnen und Chormitglieder Rosemarie Fäinder und Petra Hinkel-Schampel, wie sich die SchüLIer entwickeln. Wie der Chor Rom eroberte: Vor dem Auftriü in der Botschaft der Bundesrepublik beim Heiligen Stuht in Rom waren die meisten dennoch nervös. Das gehört dazu, sagte Chormitglied Melanie Sai]e. Doch Tiramisu hinterließ einmal mehr Eindruck. Thomas Strobl, CDU-Landesvorsitzender in BadenWüfitemberg, zeigte sich tief bewegt und den Tränen nahe. ,,Ihr seid wahre Talente", bescheinigte landrat l(aus Pa- vel dem Chor und spielte damit auf den ,,Ostalbkreis als Raum der Talente und Patente" an. Der Chor habe sich großar- tig entwickelt, meinte der Gmtinder CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Barthle. Tiramisu versprifüe überall Le- bensfteude, fasste Oberbtirgermeister Richard Amold die Stimmung zusarnmen, die plötdich im Raum lag. Lebensfreude, mitunter aber auch eine Mahnung: ,,Wir singen füLr alle Menschen, für Frieden und Freiheit", so eine TextpasWemer Holzmann auf die MeIodie von ,,I will follow him" aus ,, Sister act". ,,Die Texte gehen uns alle an, weil sie so zeitlos beschreiben, worauf wir Menschen trns verpflichtet haben", sage von 6m meinte Annette Schavan. Echtes Lob von allen Seiten. ,,Ein einmaliges Erlebnis, das nicht zu überbieten ist", sagte Andreas Weiß, Konrektor der Klosterbergschule: ,,Ich bin irre stolz, mit euch hier in Rom zu sein." Wegen der Auflrifie, aber auch wegen der Disziplin, die alle an den Tag legten. Jeder hatte seine Rolle, als die Gruppe mit Christian Barön, der die Reise als Freund des Chores perfekt organisiert hatte, Rom erkundete. Fee Thürmann etwa ki.immerte sich rtihrendum die anderen, zaubertejedem ein trrl- ;iitl ter anderem den l Spiritual *,ffi, ,,This titt- § i Ie [ghf'. :-'r- *r glieder sangen l#: 1. ad, Lächeln aufs Gesicht -wie eine wahre Fee eben. Rebecca Rauh verstand es, zu Ein Chor mit Herz: (vorne von links) Michael Körenzig, Francisca Klaus, Nina Gross, Lisa lrtenkauf, Jessica Müller, Fee Thürmann, Max Betz, (hinten von links) Njomza Gashi, Heike Bareiß, Melanie Saile, Tim Wall, Kübra Erdem, Werner Holzmann, Ramon Geiger, Rosemarie Fänder, Natalie Maier, Johannes Penkow, genannt lvan,,ps116 Hir*el-Schampel, Carsten Winter, Re(Fotos: Julia Trinkle/privat) becca Rauh und Funda Erdem. Über FIüchtlinge diskutiert in eine Veranstaltung, deren Thema ernst war: Der Großkanzler des souver?inen Malteserordens, Albrecht Freiherr von Boeselager, berichtete den CDU-BundestagsTiramisu brachte Fröhlichkeit noch mehr Menschen schnell die Flucht wagten. Danach würde der Weg nach Europa und Deutsctrland zwar geftihrlicher und teurer für die Flüchtlinge, sie kämen aber dennoch. Wennsie dann an schlichten, wenn es mal Missverständnisse gab. Und Michael Körenzig hatte auch im dichtesten Menschenandrang am Petersplatz oder beim Kolosseum einen Blick auf die ganze Gruppe. ,,Rom ist so groß", staunte die 13-j:ihrige Natalie Maier immer wieder bei der Generalaudienz des Papstes vor dem Petersdom, beim Spaziergang zum Pantheon oder über den PiazzaYeneztq den Chris- tian Baron als ,,Turbokeisel der Superlative" beschrieb. lVie viele Spuren er habe, komme darauf an, wie viele Fahrzeuge auf ihm unterwegs seien. ,,Und wir in Gmünd diskutieren, ob der Baldungkeisel funktioniert ...", kommentierte Baron als Gmünder CDu-Stadtrat. Wie esweitergeht: Angesichts des vollen Programms verging dieWocheim Nu. Und jetzt, wo das große ist? Probt der Chor weiter donnerstagmittags in der Klosterbergschr.rle, die offiziell den Titel ,,Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBA mit den Förderschwerpunkten geistige, körperliche und moto- Zel geschaft rische Entwicklung" trägt. Demnächst will Heike Bareiß einen Vorchor einführen, in dem sich iüngere Schüler am Singen probieren und gegebenenfalls Tiramisu-Mitglied werden können. Der Chor selbst ist dieses Iahr noch f[ir einige Veranstaltungen gebucht Öffentlich singtTiramisu & am Donnerstag, 3. Dezember, in der Gmülder Stadtbibliothek und aB am Samstag, 5. Dezember, beim Niko- lausmarkt in der Vinzenz-von-Pau]- Werkstatt der Stiftung Haus Lindenhof. Heike Bareiß versprach ihrem Chor aber auch: ,,Das war nicht unsere letzte Reise - seid ihr dabei?" Das ,,Jaaa" kam unisono. Die Chorleiterin hat bereits ein Tielvor Augen. Welches, verrät sie erst, wenn sie positive Antwort auf ihren nächsten Brief bekommen hat ... Mehr Fotos und ein Video §bt auf es www.gmuender-tagespost.de. Die Offiziellen schüttelten sich die Hände, ludqn sich gegenseitig ein, übergaben Bücher und ahdere Geschenke äus -rffifler ün rPdm'EmRA:SöFa-TEI,Tde' -- unilää-ffiIüää';ffi; ;ftitr ;ää wäft;"- freude, mitunter aber auch eine Mah, sich die schtiLler entwickeln. Talente", bescheinigte Landrat I(aus pa- ihrer Stadt. Das größte Ge- schenk jedoch bereitete Tiramisu den Kommunalpolitikem von Faerua: Die Chormit- glieder sangen unden ' ter anderem sie so zeitlos beschreiben, worauf wir Menschen uns verpflichtet haben", meinte Annette Schavan. Echtes Lob von allen Seiten. ,,Ein einmaliges Erlebnis, das nicht zu überbieten ist", sagte Andreas Weiß, Konrektor der Klosterbergschule: ,,Ich bin irre stolz, mit euch hier in Rom zu sein." Wegen der Aufuitte, aber auch wegen der Disziplin, die alle an den Tag legten. Ieder hatte seine Rolle, als die Gruppe mit Christian Baron, der die Reise a]s Freund des Chores perfekt organisiert hatte, Rom erkundete. Fee Thifu:mann etwa kümmerte sich rührend um die anderen, zaubertejedem ein ,,t,:l Spiritual ,,'Ihis little light". }s:,s.t. fl"*i liiill$ll ,§{" ,. h :"4 nung: ,,!Vir singen für alle Menschen, füLr Frieden und Freiheit", so eine Textpassage von Wemer Holzmann auf die Melodie von ,,tr will follow him" aus ,, Sister act". ,,Die Texte gehen uns alle an, weil " Lächeln aufs Gesicht -wie eine wahre Fee eben, Rebecca Rauh verstand es, zu sctrlichtery wenn es mal Missverständnisse gab. Und Michael Körenzighatte auch im dichtesten Menschenandrang äm pe: tersplatz oder beim Kolosseum einen Ein Chor mit Herz: (vorne von links) Michael Körenzig, Francisca Klaus, Nina Gross, Lisa lrtenkauf, Jessica Müller, Fee Thürmann, Max Betz, (hinten v,on.links) Njomza Gashi, Heike Bareiß, Melanie Saile, Tim Wall, Kübra Erdem, Werner Holimann, Ramon Geiger, Rosemarie Fänder, Natalie Maier, Johannes Penkow, genannt lvan,,pslpq Fll.f<ef-siÄimpel, Carsten Wi;i;r; R; becca Rauh und Funda (Fotoi: Julia rrinkle/privat) Erdem. Blick auf die ganze Gruppe. ,,Romist so groß", staunte die l3-jährige Natalie Maier immer wieder bei der Generalaudienz des Papstes vor dem petersdom, beim Spaziergang zum Pantheon Wie esweitergeht: Angesichts des vollen Programms verging dieWoche im Nu. Und jevt, wo aas grof ä Zel geschaft ist? Probt der Chor weiter donnerstagmittags in der Klosterbergschule, die offizisll den Titel ,,Sonderpädagogisches Bildt.rngs- und Beratungszentrum (SBBQ 6i1 den Förderschwerpunkten geistige, körperliche und motorische Entwicklung" trägt. Demnächst will Heike Bareiß einen Vorchor einführen, in dem sich ji.ingere Schüler am Singen probieren und gegebenenfalls Tiramisu-Mitglied werden können. Der Chor selbst ist dieses Jahr nodr für einige Veranstaltungen gebucht. öffentlich singtTiramisu S am Donnerstag 3. Dezember, in der Gmüu:rder {D Stadtbibliothek und am Samstag,5. Dezember, lausmarkt beimNiko- in der Vinzenz-von-paul- Werkstatt der Stiftung Haus Lindenhof. Heike Bareiß versprach ihrem Chor aber auch: ,,Das war nicht unsere letzte Reise - seid ihr dabei?" Das ,,Jaaa" kam tunisono. Diö Chorleiterin hat bereits ein Zel vor Augen. Welches, verrät sie erst, wenn sie positive Antwort auf ihren nächsten Brief bekommen hat ... Mehr Fotas und. ein Video gibt auf Über Flüchtlinge diskutiert Tiramisu brachte Frötrlichkeit in eine Veranstaltung, deren Thema emst war: Der Großkanzler des souveränen Malteserordens, Albrecht Freiherr von Boeselager, berichtete den CDU-Bundestagsabgeordneten aus Baden-Wüu:ttemberg von den rund 35 Flüchtlingslagem, in denen der Malteserorden weltweit tätig ist. In manchen seien bis zu 100 000 Flüchtlinge untergebracht. Ein Ende der Flüchtlingsströme sei nicht in Sicht. Im Gegenteil. ,,Wenn Jordanien und der Libanon fallen, dann gnade uns Gott", sagte von Boeselager. Denn in diesen Ländem lebten bereits viele Flüchtlinge aus Nachbarstaaten. Der Großkarzler wamte die Politiker vor einer Schließung der Grerzen. Diese arzukündigen, bewirke lediglich, dass l !, noch mehr Menschen schnell die Flucht wagten. Danach würde der Weg nach Europa und Deutsctrland zwar geftihrlicher und teurer ftir die Flüchtlinge, sie kämen aber dennoch. Wenn sie dann an den Grenzen stlinden, gebees nichtviele Möglichkeiten. Von Boeselager warb füir Mensctrlichkeit. Flüchtlingen einen Platz zuzuweisen und das war's ne es nicht gehen. - so kön- Gmtinds Oberbürgermeister Richard Amold zeigte mit dem ,,Gmtinder Weg" eine Möglichkeit auf, wie es funktionieren kann. Mit dezentraler Unterbringung, Integration, klar formulierten Rechten und Pflichten, mehr Freiheiten für die Kommunen vor Ort uäd - bis es diese gibt - zuweilen auch mal mit der Umgehung bürokratischer Htirden. jul a www.gmuender-tagespost.de. Der Chor im Vatikan: beim Auftritt in der Botschaft und bei der Papstaudienz. aa
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