Economic Adviser Januar/2016

Economics & Strategy
Economic Adviser
11. Dezember 2015 • Ausgabe Januar
Themenübersicht
Special: Federal Reserve vor der Zinswende
2
USA: Fed wird noch in 2015 handeln
3
Euroland: EZB-Maßnahmen enttäuschen die Märkte
4
Deutschland: Binnennachfrage speist Aufschwung
6
Frankreich: Rechtsruck bei Regionalwahlen
7
Italien: Schleppende Investitionstätigkeit
8
Spanien: Parlamentswahl am 20. Dezember
8
Schweiz: SNB hält ihr geldpolitisches Pulver trocken
9
Japan: BIP: Keine Rezession dank Revision
10
Großbritannien: Außenhandel belastet Wachstum
11
China: RMB im Währungskorb
12
Kanada: Ölpreis, US-Zinswende wirken auf Loonie
13
Total Returns: EZB bewegt auch 2016 die Märkte
14
Aktienmärkte: Nervosität sorgt für Volatilität
16
Übersicht Prognosen
17
Special: Federal Reserve vor der Zinswende – Auswirkungen auf die Assetklassen
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Nachdem die amerikanischen Notenbanker bereits in den vergangenen Wochen den Weg für eine Zinsanhebung auf ihrer nächsten Zinssitzung am 16. Dezember bereitet haben, zerstreuten die Zahlen zum
US-Arbeitsmarkt die letzten Zweifel an der nun höchstwahrscheinlich anstehenden Zinswende. Wie die
weitere Vorgehensweise der Federal Reserve aussehen könnte und welche Auswirkungen für die verschiedenen Assetklassen zu erwarten sind, gilt es zu diskutieren Unsere Einschätzung auf Seite 2.
Wir bitten um Beachtung der besonderen Hinweise auf den letzten Seiten dieser Studie.
Economic Adviser ♦Januar 2016
Special: Fed vor der Zinswende –
Auswirkungen auf die Assetklassen
US-Zinswende so gut wie sicher
Die Arbeitsmarktzahlen für den Monat November
sind robust ausgefallen – und damit erfreulich
genug für eine Zinsanhebung der Fed Funds
Target Rate am 16. Dezember. Einen Beschäftigungsaufbau von durchschnittlich 255.000 in den
beiden letzten Monaten und eine niedrige Arbeitslosenquote von 5,0% waren die letzten Signale, welche die Damen und Herren im FOMC
benötigten, um den ersten Zinsschritt seit nunmehr genau sieben Jahren umzusetzen. Auch
der solide Lohnzuwachs passt ins Bild und stützt
die Erwartungen, dass es zu einer erhofften
(moderaten) Aufwärtstendenz beim Preisniveau
kommen sollte. Mit dem Ausbleiben einer positiven Überraschung durch die EZB und der folgenden deutlichen Aufwertung des Euro ist zudem das Argument eines zu starken US-Dollars
sicherlich etwas weniger stichhaltig. Wenn die
FOMC-Mitglieder nun nicht die Gelegenheit beim
Schopfe ergreifen und die Zinsen – wie ja ohnehin erwartet – anheben, dann würde man schon
den Glauben an die Notenbank verlieren! Die
geldpolitischen Tauben im Gremium mögen zwar
weiterhin anmerken, dass immer noch nicht alle
Ziele auf dem Arbeitsmarkt erreicht worden sind.
Letzteres ist aber ohnehin meistens nur auf dem
Höhepunkt einer Boomphase der Fall und damit
oftmals kurz vor einem bevorstehenden Einbruch. Davon ist derzeit nicht auszugehen. Zudem rechnen wir eindeutig nicht damit, dass eine
Zinsanhebung um 25 Basispunkte die USKonjunktur aus der Bahn werfen kann. Vielmehr
muss nun ein solcher Zinsschritt erfolgen, um
erstens die Glaubwürdigkeit der Fed zu sichern,
zweitens die Handlungsfähigkeit zu erhöhen,
und drittens die Gefahr der von spekulativen
Preisblasen an den Finanzmärkten entgegenzuwirken – denn die Risiken einer Liquiditätsblase
bei sieben Jahren Nullzinspolitik müssen von
den Zentralbankern beachtet werden. Genau
dieser Punkt wurde immer wieder von Politikern
als Mahnung angesprochen.
Im Gegensatz zu früheren Zinsanhebungsphasen erwarten wir nun aber keine schnellen weiteren Zinsschritte. Vielmehr dürfte die Federal
Reserve nach einer abwartenden Haltung vermutlich erst im Sommer und dann im Dezember
nächsten Jahres nochmals moderat an der Zinsschraube drehen. Angesichts der Verwerfungen
nach der „Great Recession“ und der anhaltenden
Schwierigkeiten der USA, auf über das Potentialwachstum zurück zu schwenken, wird die Fed
vorsichtig vorgehen und auf keinen Fall für die
nächste Rezession verantwortlich sein wollen.
Mit einer Fed Funds Target Rate von 1,00%
Ende 2016 bliebe die US-Geldpolitik also weiterhin extrem expansiv. Die Zinstendenz zeigt dennoch perspektivisch nach oben.
Auswirkungen auf die Assetklassen
Traditionell sind zum Zeitpunkt des ersten
Schritts einer zu erwartenden Zinsanhebungsphase die möglichen Auswirkungen dieser Maßnahme am intensivsten zu diskutieren. Insbesondere nach sieben Jahren Nullzinspolitik könnte der Eingriff eine echte Wende implizieren. Wir
haben die Entwicklungen auf den Kapitalmärkten
zum Start der Zinsanhebungsphasen genauer
analysiert. In den letzten 45 Jahren konnten wir
dabei sieben Zeiträume sukzessiv steigender
Leitzinsen in den USA erkennen. Dabei galt zu
untersuchen, wie sich die 10J US-Zinsen, die
US-Zinsstruktur, der Wechselkurs und der USAktienmarkt im Vorfeld sowie im Nachgang der
jeweils ersten Zinsanhebung in den Zyklen entwickelt haben. Wie zu erwarten war, wurden die
Reaktionen überwiegend früh eingepreist: So
kam es bereits ein halbes Jahr vor der Zinswende zu einem Anziehen der langfristigen Zinsen;
in den zwölf Monaten danach legten sie dann im
Durchschnitt abermals um 50 bis 100 Basispunkte zu. Der US-Zinsspread (10J-2J) weitete sich
im Vorfeld aus. In den vier Quartalen danach lief
er aber wieder (teilweise sogar deutlich) zusammen. Hinsichtlich des Wechselkurses war festzustellen, dass der Euro in USD vor der Zinswende überwiegend abwertete, dann aber bemerkenswerterweise überwiegend wieder aufwertete. Eine entsprechende Analyse für den
S&P500 ergab, dass es im Vorfeld der Zinswende – aufgrund robuster Konjunktur – überwiegend zu starken Kursgewinnen kam, danach
sowohl Rückgänge als auch Zuwächse zu beobachten gewesen waren. Fazit ist also, dass
die langfristigen Zinsen wohl weiter leicht steigen
dürften und der Zinsspread eher etwas zusammenlaufen sollte. Zudem müssen höhere USLeitzinsen nicht unbedingt eine Aufwertung des
Greenbacks bedeuten (keine Parität!) und für
den Aktienmarkt muss man nicht zu pessimistisch sein. Diese historischen Fakten harmonisieren sehr gut mit unseren Prognosen.
NORD/LB Economics & Strategy
Tobias Basse, Bernd Krampen
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Economic Adviser ♦Januar 2016
USA
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
ISM PMI Manufacturing unter 50 Punkten
•
Fed wird noch in 2015 handeln
•
Geldpolitik im Fokus des FX-Segments
ISM PMI Manufacturing unter 50 Punkten
Der ISM PMI Manufacturing ist jüngst unter die
magische Marke von 50 Zählern gefallen, die
nach mechanistischer Interpretation als Wachstumsschwelle gilt. Diese Entwicklung ist zwar
unerfreulich, darf in ihrer ökonomischen Bedeutung aber sicherlich auch nicht überbewertet
werden. Die US-Industrie, die momentan natürlich auch unter dem starken US-Dollar leidet,
spielt mit Blick auf die US-Wirtschaft keine so
große Rolle. Bedeutender sollte dagegen die
Nachricht sein, dass der ISM PMI NonManufacturing im Berichtsmonat November
ebenfalls einen Rückgang hinnehmen musste.
Der immer stärker an Bedeutung gewinnende
Stimmungsindikator für den wichtigen USDienstleistungssektor zeigt damit am aktuellen
Rand zwar eine klare Abschwächung des
Wachstums an, aufgrund des weiterhin sehr
hohen Niveaus handelt es sich allerdings dennoch um keine wirklich negative Meldung. In der
Tat wird nur eine gewisse Tendenz hin zu einer
Entschleunigung des Anziehens der Wirtschaftsaktivität im Service-Segment angezeigt, die angesichts des wirklich hohen Wachstumstempos
in der jüngeren Vergangenheit möglicherweise
sogar als gesund angesehen werden darf. Mit
weiterhin beachtlichen 55,9 Punkten wird
schließlich noch immer ein sehr nachhaltiges –
aber eben nicht mehr so überbordendes – Zulegen der Wertschöpfung signalisiert. Diese Nachricht stellte unserer Auffassung nach keine wirkliche Überraschung dar; allenfalls das Ausmaß
des im November zu beobachtenden Rückgangs
mag von Pessimisten mit leichten Sorgen betrachtet werden. Allerdings präsentiert sich die
wichtige – und leicht in die Zukunft blickende –
Unterkomponente Auftragseingänge trotz Rückgangs mit erfreulichen 57,5 Zählern so stark,
dass eine weitere nachhaltige Abschwächung
des Gesamtindexes eher nicht zu erwarten sein
dürfte. Insofern bleiben die Dienstleistungsunternehmen im (allerdings leicht verlangsamten)
Wachstumsmodus. Folglich müssen wir auch
keine Anpassungen an unserem generellen Bild
der Lage der US-Wirtschaft vornehmen. Wir
rechnen daher weiterhin mit moderaten Erholungstendenzen.
Vor allem der offensichtlich noch immer ausgeprägte Personalbedarf des Dienstleitungssektors
der US-Wirtschaft hat auch im Berichtsmonat
November zu einem Aufbau von mehr als
200.000 neuen Stellen geführt – allerdings nur
sehr knapp. Entsprechend konnte sich auch die
Arbeitslosenquote auf dem bereits erreichten
niedrigen Niveau von 5,0% halten. Damit rückt
der Zustand der Vollbeschäftigung mehr und
mehr in Sichtweite. Angesichts der Entwicklung
der US-Binnenwirtschaft dürfte der Trend hin zu
einer Besserung der Beschäftigungssituation in
den kommenden Monaten anhalten.
Fed wird noch in 2015 handeln
In diesem ökonomischen Umfeld bleibt die USNotenbank sicherlich unter Zugzwang; wir gehen
entsprechend auch weiterhin davon aus, dass
ein erster Zinsschritt der Fed nach oben noch im
Dezember 2015 erfolgen dürfte. Die jüngsten
Kommentare von hochrangigen Fed-Offiziellen
deuten klar in diese Richtung. Selbst die aktuellen Turbulenzen beim Wechselkurs des Renminbi sollten das FOMC nicht abhalten – wir
gehen sogar davon aus, dass die von Peking
ausgelösten Bewegungen im FX-Bereich ein
Versuch der Führung Chinas sind, sich auf die
sehr wahrscheinliche Leitzinsanhebung der USNotenbank vorzubereiten. Am Ende wedelt der
Schwanz eben doch nicht mit dem Hund! Wir
bleiben bei unserer bereits bekannten Auffassung, dass die Fed nur vorsichtig agieren will.
Die entsprechend zu erwartende langsame
Normalisierung der Geldpolitik in den USA sollte
dazu führen, dass die Kapitalmarktzinsen im
Land der unbegrenzten Möglichleiten eher zaghaft anziehen dürften.
Geldpolitik im Fokus des FX-Segments
Dem Euro half zuletzt, dass die EZB den ambitionierten Markterwartungen bei der weiteren Umsetzung von geldpolitischen Stützungsmaßnahmen nicht ganz gerecht werden konnte. Nun ist
wohl vor allem die US-Notenbank wieder im
Blickfeld. Generell sollte der Dollar kurzfristig von
der anstehenden Leitzinsanhebung profitieren
können. Allerdings preist der Devisenmarkt eine
vorsichtige Anhebung der Fed Funds Target
Rate wohl bereits weitgehend ein. Perspektivisch
dürfte eine sich verbessernde Wirtschaftslage in
Euroland sogar gegen die US-Währung sprechen.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Januar 2016
Fundamentalprognosen USA
Euroland
2014
2015
2016
2,4
2,7
-0,5
4,1
3,4
3,8
1,6
6,2
-5,0
-2,2
2,5
2,3
0,5
4,5
2,5
2,0
0,2
5,2
-4,5
-2,5
2,6
2,1
0,5
5,5
3,5
2,5
1,8
4,9
-4,2
-2,5
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
Export
Import
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Quartalsprognosen USA
BIP ann.
BIP Y/Y
Inflation Y/Y
I/15
II/15
III/15
IV/15
I/16
0,6
2,9
-0,1
3,9
2,7
0,0
1,7
2,2
0,1
2,2
2,2
0,5
2,2
2,6
1,9
Veränderung in %
Zinsen und Wechselkurs USA
Einlagensatz
3M-Satz
10J Treasuries
Spread 10J Bund
EUR in USD
10.12.
3M
6M
12M
0,25
0,50
2,23
166
1,09
0,50
0,60
2,35
175
1,07
0,50
0,70
2,50
190
1,07
0,75
1,10
2,75
185
1,14
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum Indikator
15.12.
15.12.
16.12.
18.12.
21.12
22.12.
01.01.
01.01.
06.01.
06.01.
07.01.
08.01.
12.01.
12.01.
14.01.
m
Empire State Index
NAHB Index
Philadelphia-Index
Kansas City Fed
Chicago Fed
Richmond Fed Index
ISM PMI
ISM Prices Paid
ISM PMI Non-Manu
m
Aufträge
Challenger (Y/Y)
Arbeitslosenquote
NFIB Index
IBD/TIPP Index
m
Importpreise
Dez
Dez
Dez
Nov
Nov
Dez
Dez
Dez
Dez
Nov
Dez
Dez
Dez
Jan
Dez
-10,74
62
1,9
1
-0,04
-3
48,6
35,5
55,9
1,5%
-14%
5,0%
94,8
47,2
-0,4%
M/M, q Q/Q annualisiert, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Christian Lips
• Konsum stützt Konjunkturerholung
• Inflation auch 2016 deutlich unter EZB-Ziel
• EZB-Maßnahmen enttäuschen die Märkte
Konsum stützt Konjunkturerholung
Auch gemäß der zweiten Meldung ergibt sich für
das BIP im III. Quartal eine Expansionsrate von
0,3% Q/Q. Dies geht vor allem auf kräftige Zuwächse der privaten und öffentlichen Konsumausgaben zurück, die um 0,4% bzw. 0,6% Q/Q
zugelegt haben. Zur Jahresrate von derzeit 1,6%
Y/Y trägt der Konsum 1,3 Prozentpunkte bei (vgl.
Chart). Die Bruttoanlageinvestitionen stagnierten
im III. Quartal und die Nettoexporte belasteten
das Wachstum mit -0,3 Prozentpunkten. Die
konjunkturelle Erholung ist nach wie vor stabil,
der Economic-Sentiment-Indikator legte auch im
November leicht auf 106,1 Punkte zu.
EZB-Politik drückt Geldmarktsätze abwärts
Y/Y, Wachstumsbeiträge
2,5
in %-P.
1,6 1,6
2,0
1,3
1,1
1,5
0,9
0,7 0,8
0,6
1,0
0,5
0,0
-0,4
0,0
-0,5
-1,0
-1,5 -1,1
-2,0
-2,5
I/2013
I/2014
I/2015
Privater Konsum
Staatsausgaben
Bruttoanlageinv.
Vorräte
Außenbeitrag
BIP-Wachstum
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Inflation auch 2016 deutlich unter EZB-Ziel
Im Jahr 2015 liegt die Inflationsrate bereits das
dritte Jahr in Folge unterhalb des EZB-Zielwertes
von knapp 2,0% Y/Y. Zudem ist auch für die
nächsten beiden Jahre nur eine moderate
Preisdynamik absehbar. Die EZB hat auch vor
dem Hintergrund des noch immer sehr niedrigen
Ölpreises ihre Inflationsprojektionen im Dezember gesenkt. So erwarten die Experten des Eurosystems einen langsameren Anstieg von 0,1%
Y/Y (2015) auf 1,0% Y/Y in 2016 und 1,6% Y/Y
in 2017. Vor allem für das kommende Jahr könnte sich diese Prognose jedoch aus unserer Sicht
noch als etwas zu optimistisch herausstellen.
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Januar 2016
EZB-Maßnahmen enttäuschen die Märkte
Mit Spannung war die Sitzung des EZB-Rates
Anfang Dezember erwartet worden. Der EZBRat beschloss wie prognostiziert eine weitere
Senkung des Einlagesatzes um 10 Basispunkte
auf nun -0,30%. EZB-Präsident Mario Draghi
gab zudem auf der anschließenden Pressekonferenz Anpassungen beim Ankaufprogramm
bekannt. Wie erwartet wird das erweiterte Ankaufprogramm (EAPP) mindestens bis zum März
2017 fortgesetzt. Zudem betonte Draghi, dass
bei Fälligkeit der im Besitz der EZB befindlichen
Anleihen der Betrag vollständig reinvestiert werde, und zwar so lang wie notwendig. Dies ähnelt
dem Vorgehen der Fed bei ihrem letzten QEProgramm und verlängert das Programm, vor
allem hinsichtlich der Bilanzausweitung.
Eine Beschleunigung der Ankäufe wurde hingegen nicht beschlossen. Dies ist wahrscheinlich
die größte Überraschung, da die vorherigen
Statements aus dem Kreis der Ratsmitglieder
doch sehr aggressiv ausgefallen waren. Diese
Option ist jedoch aus unserer Sicht nicht endgültig vom Tisch. So verwies Draghi darauf, dass
die EZB bereit sei, bei Bedarf alle Instrumente
einzusetzen. Eine wichtige Entscheidung ist hier
die Verbreiterung des EAPP, indem zukünftig
auch regionale öffentliche Anleihen angekauft
werden können. Dies ist vor allem mit Blick auf
mögliche Knappheiten bei deutschen Bundesanleihen ein wichtiges Signal.
Das Gesamtpaket wurde nicht einstimmig beschlossen, fand aber eine große Mehrheit im
Rat. An den Märkten hatten sich im Vorfeld jedoch überschießende Erwartungen gebildet, die
enttäuscht wurden. Die Rendite zweijähriger
Bunds war auf ein Rekordtief unter -0,45% gesunken, bewegt sich seither aber im Bereich von
-0,30%. Der Euro gewann zudem zum US-Dollar
und sprang von 1,0550 auf zwischenzeitlich rund
1,09 USD. Wir sehen es durchaus als positives
Zeichen, dass sich der EZB-Rat nicht von den
Märkten hat treiben lassen, die heftige Marktreaktion scheint die Ratsmitglieder dann aber doch
überrascht zu haben.
Der Mimik von Draghi bei der Pressekonferenz
folgend scheint der Konflikt im Rat jedoch unerwartet groß gewesen zu sein. Aber auch wenn er
etwas gebremst wurde, weitere Lockerungen
sind nicht ausgeschlossen. Vor allem im II. Quartal könnte erneut eine Debatte über zu geringe
Inflation den Druck auf die EZB erhöhen.
Fundamentalprognosen Euroland
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
1
Außenbeitrag
Inflation
2
Arbeitslosenquote
3
Haushaltssaldo
3
Leistungsbilanzsaldo
2014
2015
2016
0,9
0,8
0,9
1,3
0,0
0,4
11,6
-2,6
2,4
1,5
1,6
1,4
2,1
0,1
0,0
10,9
-2,1
2,9
1,6
1,4
1,3
2,3
0,2
0,8
10,4
-1,8
2,6
Veränderung gg. Vj. in %; 1 Wachstumsbeitrag;
2
in % der Erwerbstätigen; 3 in % des BIP
Quartalsprognosen Euroland
BIP Q/Q
BIP Y/Y
Inflation Y/Y
I/15
II/15
III/15
IV/15
I/16
0,5
1,3
-0,3
0,4
1,6
0,2
0,3
1,6
0,1
0,3
1,5
0,2
0,4
1,4
0,8
Veränderung in %
Zinsen Euroland
Tendersatz EZB
3M-Satz
10J Bund
10.12.
3M
6M
12M
0,05
-0,13
0,57
0,05
-0,15
0,60
0,05
-0,15
0,60
0,05
-0,15
0,90
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum
Indikator
14.12.
15.12.
16.12.
16.12.
16.12.
16.12.
17.12.
18.12.
21.12.
30.12.
05.01.
06.01.
07.01.
07.01.
07.01.
07.01.
07.01.
21.01.
21.01.
Industrieproduktion
ZEW Erwartungen
PMI Industrie, vorl.
PMI Dienstleister, vorl.
Handelsbilanz, in Mrd. €
y
HVPI , endg.
m
Bauproduktion
Leistungsbil., in Mrd. €
Verbrauchervertr., vorl.
y
Geldmenge M3
y
HVPI Flash Estimate
y
Erzeugerpreise
Economic Sentiment
Industrievertrauen
Dienstleistervertrauen
Arbeitslosenquote
m
Einzelhandelsumsätze
EZB Tendersatz
EZB Einlagesatz
m
m
Okt
Dez
Dez
Dez
Okt
Nov
Okt
Okt
Dez
Nov
Dez
Nov
Dez
Dez
Dez
Nov
Nov
-
-0,3%
28,3
52,8
54,2
20,1
0,1%
-0,4%
29,4
-5,9
5,3%
0,1%
-3,1%
106,1
-3,2
12,8
10,7%
-0,1%
0,05%
-0,3%
M/M, q Q/Q, y Y/Y, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Januar 2016
Deutschland
Christian Lips
•
Binnennachfrage speist Aufschwung
•
Investitionen bleiben schwach –
Ausblick für Industrie verbessert
•
Bund erzielt höheren Budgetüberschuss
Binnennachfrage speist Aufschwung
Die zweite Meldung des Statistischen Bundesamts ergab gegenüber der Schnellschätzung
keine Änderungen. So ist die deutsche Wirtschaftsleistung saisonbereinigt gegenüber der
Vorperiode um 0,3% Q/Q angestiegen. Gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres ergibt
sich ein Zuwachs um 1,8% bzw. nach arbeitstäglicher Bereinigung um 1,7%. Das Wachstum
wurde wie erwartet vor allem vom privaten und
öffentlichen Konsum gestützt. Die privaten
Haushalte konsumierten 0,6% Q/Q mehr als im
Vorquartal, die öffentlichen Ausgaben wurden
gar um 1,3% Q/Q gesteigert. Der Wachstumsbeitrag zum Vorquartal der beiden Komponenten
lag zusammen bei immerhin 0,5 Prozentpunkten.
Die gute Lage des Arbeitsmarkts, steigende
Reallöhne und höhere öffentliche Ausgaben
haben aber nicht nur in den Sommermonaten
positiv gewirkt, sondern bleiben auch mittelfristig
wichtige Stützen des Wachstums.
Beschäftigung: Aufwärtstrend setzt sich fort
in Tsd.
Index
116
1.000
112
750
108
500
104
250
100
0
96
-250
92
-500
2005 2007 2009 2011 2013 2015
Erwerbstätige, sa (gg. Vj., r. S.)
ifo Beschäftigungsbarometer
Quelle: Bloomberg, ifo, NORD/LB Economics & Strategy
Deutliche Belastungen kamen im III. Quartal
hingegen erwartungsgemäß vom Außenbeitrag.
Zwar wurden die realen Exporte leicht gesteigert
(+0,2% Q/Q), allerdings stiegen die preisbereinigten Einfuhren deutlich stärker (+1,1% Q/Q).
Daraus ergibt sich ein negativer Wachstumsbei-
trag der Nettoexporte zum BIP in Höhe von -0,4
Prozentpunkten. Dies ist aus unserer Sicht jedoch vor allem eine erwartbare Gegenbewegung
zu der sehr guten Entwicklung der Nettoexporte
im Frühjahr. Dennoch ist in diesem und im kommenden Jahr nur ein geringer Wachstumsbeitrag
von den Nettoexporten zu erwarten.
Investitionen bleiben schwach –
Ausblick für Industrie verbessert
Nach den bereits im Vorfeld bekannten Daten
der Bau- und Investitionsgüterproduktion konnte
man nicht mit einem Anspringen der Investitionen rechnen. Tatsächlich gingen sowohl die
Investitionen in Ausrüstungen (-0,8% Q/Q) als
auch in Bauten (-0,3% Q/Q) leicht zurück. Auch
wenn die Dynamik im Sommer etwas schwächer
als zuvor ausfiel, bleiben wir für die deutsche
Wirtschaft grundsätzlich optimistisch und erwarten ein BIP-Wachstum von 1,8% in diesem und
rund 2% im nächsten Jahr.
Hierbei fühlen wir uns auch von den jüngsten
Zahlen zum ifo-Geschäftsklima bestätigt: Im
November beurteilten die Unternehmer sowohl
die aktuelle Lage als auch die Erwartungen besser als im Vormonat. Zudem besserte sich zuletzt wieder der Ausblick für die Industrie. Nach
einem schwachen Sommer verzeichnete das
Verarbeitende Gewerbe im Oktober wieder einmal einen deutlichen Zuwachs der Auftragseingänge (+1,8% M/M). Zudem wurde der Vormonatswert kräftig aufwärts revidiert. Auch aus dem
Ausland nahmen die Bestellungen wieder zu,
was zu dem leichten Anstieg der Exporterwartungen der Industrieunternehmen passt. Die
Industrieproduktion wurde im Oktober zwar nur
schwach ausgeweitet (+0,2% M/M), allerdings
sollte hier die Dynamik in den kommenden Monaten leicht anziehen können.
Bund erzielt höheren Budgetüberschuss
Die Lage der öffentlichen Haushalte hat sich
zuletzt trotz neuer Ausgaben noch einmal verbessert. So kalkuliert der Bund inzwischen mit
einem über Plan liegenden Überschuss für den
Bundeshaushalt. Hierdurch konnte der Bund
eine Rücklage zur Finanzierung von Aufgaben
im Zusammenhang mit der Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen
für das kommende Jahr bilden. Damit wird auch
2016 der Bund vermutlich ohne neue Schulden
auskommen. Eine große Hilfe bleibt der geringe
Zinsaufwand von gut EUR 20 Mrd. – im Jahr
2008 lag der Aufwand noch fast doppelt so hoch.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Januar 2016
Fundamentalprognosen Deutschland
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
Exporte
Importe
1
Außenbeitrag
2
Inflation
3
Arbeitslosenquote
4
Haushaltssaldo
4
Leistungsbilanzsaldo
Frankreich
2014
2015
2016
1,6
0,9
1,7
3,5
4,0
3,7
0,4
0,8
6,7
0,3
7,4
1,8
2,0
2,3
1,6
5,3
5,5
0,3
0,2
6,4
0,7
8,3
2,0
1,5
1,8
2,7
5,5
5,7
0,3
1,2
6,4
0,4
8,1
Veränderung gg. Vj. In %; 1 Wachstumsbeitrag; 2 HVPI;
in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des
BIP
3
Quartalsprognosen Deutschland
BIP Q/Q
BIP (nsb) Y/Y
1
Inflation Y/Y
I/15
II/15
III/15
IV/15
I/16
0,3
1,2
-0,1
0,4
1,6
0,4
0,3
1,8
0,0
0,4
2,6
0,4
0,5
1,2
1,2
Veränderung in % ; 1 HVPI
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum Indikator
15.12.
16.12.
16.12.
17.12.
21.12.
22.12.
28.12.
30.12.
04.01.
05.01.
07.01.
08.01.
08.01.
08.01.
08.01.
08.01.
14.01.
14.01.
19.01.
19.01.
20.01.
22.01.
22.01.
m
y
ZEW Erwartungen
PMI Industrie, vorl.
PMI Dienstleister, vorl.
ifo Geschäftsklimaindex
y
Erzeugerpreise
GfK Verbrauchervertr.
y
Importpreise
m
Einzelhandelsumsätze
y
HVPI , vorl.
Arbeitslosenquote, sb
m
Auftragseingänge
m
Industrieproduktion
Handelsbilanz (Mrd. €)
Leistungsbilanz (Mrd. €)
m
Exporte
m
Importe
y
BIP , nsb
Budgetsaldo, in % v. BIP
y
HVPI , endg.
ZEW Erwartungen
y
Erzeugerpreise
PMI Industrie, vorl.
PMI Dienstleister, vorl.
Dez
Dez
Dez
Dez
Nov
Jan
Nov
Nov
Dez
Dez
Nov
Nov
Nov
Nov
Nov
Nov
2015
2015
Dez
Jan
Dez
Jan
Jan
10,4
52,9
55,6
109,0
-2,3%
9,3
-4,1%
-0,4%
0,3%
6,3%
1,8%
0,2%
22,5
23,0
-1,2%
-3,4%
1,6%
0,6%
-
•
Rechtsruck bei Regionalwahlen
•
Märkte reagieren gelassen
•
Arbeitsmarkt bleibt angespannt
Bei dem ersten Durchgang der Regionalwahlen
am 6. Dezember kam es zu einem Rechtsruck.
Der Front National (FN) wurde mit knapp 28%
der Stimmen stärkste Partei, dicht gefolgt von
den Konservativen (knapp 27%) und den Sozialisten (gut 23%). In zwei Regionen erzielte der
FN Stimmanteile über 40%: In der Region NordPas-de-Calais-Picardie mit Parteichefin Marine
Le Pen und in Provence-Alpes-Côte d’Azur mit
ihrer Nichte Marion Maréchal-Le Pen. Beide
haben somit reelle Siegchancen bei dem zweiten
Durchgang am 13. Dezember. Die drittplatzierten
Sozialisten haben in beiden Regionen auf eigene
Kandidaten verzichtet. Die Märkte reagierten
gelassen: Die Spreads zu deutschen Bundesanleihen weiteten sich zunächst nicht aus, die
CDS-Spreads sind sogar im Vergleich zur Vorwoche zusammengelaufen. Wir haben unsere
Spreadprognose unverändert gelassen. Zum
einen ist die Bedeutung der Wahl gering, da die
Regionen weder Gesetzgebungskompetenz
noch eine Verfassung besitzen. Zum anderen
dürfte vor dem Hintergrund der Anschläge von
Paris, dem erklärten „Krieg gegen den Terror“,
massiven Sicherheitsmaßnahmen am Wahltag
und mit der EU-Flüchtlingsdiskussion der FN
seine Anhängerschaft fast vollständig mobilisiert
haben. Mittelfristig muss die Regierung jedoch
dringend den sozialen wie ökonomischen
Sprengstoff hoher (Jugend-)Arbeitslosigkeit entschärfen: Im Oktober lag die Quote bei 10,8%,
bei Jugendlichen gar bei 24,7%. Dies behindert
auch eine zügigere konjunkturelle Erholung.
Fundamentalprognosen Frankreich
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
2014
2015
2016
0,2
0,6
10,3
-3,9
-0,9
1,2
0,1
10,6
-3,7
-0,2
1,3
0,8
10,5
-3,6
0,0
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Spreads Frankreich
q
M/M, Y/Y, Q/Q, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Christian Lips
10J
Spread 10J Bund
NORD/LB Economics & Strategy
10.12.
3M
6M
12M
0,89
32
0,90
30
0,90
30
1,20
30
Seite 7 von 22
Economic Adviser ♦Januar 2016
Italien
Dr. Jens Kramer
Spanien
Dr. Jens Kramer
•
Konsumausgaben stützen das Wachstum
•
Parlamentswahl am 20. Dezember
•
Schleppende Investitionstätigkeit
•
Regierung mit Zweckoptimismus
•
Einige Steuerreformen vertagt
•
Finanzmärkte bleiben vorerst gelassen
Die inzwischen vom Statistikamt Istat vorgelegten detaillierteren Informationen zur Entwicklung
des Bruttoinlandsprodukts im III. Quartal belegen
nun auch datenseitig, dass das Wirtschaftswachstum von 0,2% Q/Q nahezu ausschließlich
auf die gestiegenen Konsumausgaben der privaten Haushalte und des Staates zurückzuführen
war. Demgegenüber wurde die Investitionstätigkeit eingeschränkt und auch vom Außenhandel
ging ein dämpfender Einfluss aus. Die konjunkturelle Erholung bleibt damit vorerst labil und nicht
sonderlich breit verankert. Unterstützt wird die
rege Ausgabebereitschaft der Verbraucher von
den in der Nähe der Nulllinie liegenden Inflationsraten, immerhin aber auch von der sich allmählich aufhellenden Beschäftigungssituation.
Die Arbeitslosenquote fiel im Oktober auf 11,5%,
das ist der niedrigste Wert seit Ende 2012. Die
relevanten Stimmungsindikatoren konnten im
November nochmals zulegen oder sich zumindest auf hohem Niveau weitgehend behaupten.
Die Konsumnachfrage wird von daher sicher
auch im Schlussquartal stützende Impulse geliefert haben. Ob die durchaus von Optimismus
geprägten Geschäftslima- und Einkaufsmanagerindizes bereits auf eine zunehmende Investitionsbereitschaft hindeuten, bleibt aber vorerst
abzuwarten. Eine Rolle werden hierbei sicher
auch die Reformen bei der Unternehmensbesteuerung spielen, von denen einige allerdings
auf das Jahr 2017 vertagt worden sind, um
Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung finanzieren zu können.
Spanien wählt am 20. Dezember ein neues Parlament, dies ist das politisch, gesellschaftlich und
auch wirtschaftlich beherrschende Thema. Den
letzten Umfragen zufolge liegt die konservative
Volkspartei von Regierungschef Rajoy in der
Wählergunst mit nicht allzu großem Abstand vor
den Sozialisten und der wirtschaftsliberal ausgerichteten Protestpartei Ciudadanos. Die fundamentaloppositionelle Linkspartei Podemos hat
hingegen zuletzt an Zuspruch verloren. Es verwundert nicht, dass Wirtschaftsminister de Guindos darum bemüht ist, einen sehr optimistischen
Ausblick auf die Konjunktur und die Verschuldungskennziffern zu geben, mag ihm dies vielleicht auf den letzten Metern noch helfen. Seine
Einschätzung, wonach das Wirtschaftswachstum
im IV. Quartal abermals zulegen werde und für
das Gesamtjahr eine Rückführung des Haushaltsdefizits auf 4,2% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt erreichbar sei, halten wir allerdings
für deutlich zu ambitioniert. Trotz der bis auf die
nur zögerlich zurückgehende Arbeitslosigkeit
ansonsten bemerkenswerten wirtschaftlichen
Erholung bleiben die politischen Perspektiven
ungewiss. Die Finanzmärkte haben sich davon
vorerst nicht allzu sehr irritieren lassen. Zwar
mussten die Kurse spanischer Staatsanleihen
nach der EZB-Sitzung und den vielerorts enttäuschten Erwartungen Rückschläge hinnehmen, der Renditespread zu den Benchmarkanleihen aus dem Haus der Bundesfinanzagentur
ist im 10-jährigen Laufzeitband aber auf wenig
mehr als 100 Basispunkte zurück gelaufen.
Fundamentalprognosen Italien
Fundamentalprognosen Spanien
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2014
2015
2016
-0,4
0,2
12,7
-3,0
1,9
0,7
0,1
11,9
-2,8
1,5
1,1
0,6
11,2
-2,4
1,7
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2014
2015
2016
1,4
-0,2
24,5
-5,9
1,0
3,1
-0,5
21,9
-4,6
0,7
2,6
0,7
18,9
-3,6
0,8
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Spreads Italien
Zinsen und Spreads Spanien
10J
Spread 10J Bund
10.12.
3M
6M
12M
1,55
98
1,60
100
1,70
110
2,00
110
10J
Spread 10J Bund
NORD/LB Economics & Strategy
10.12.
3M
6M
12M
1,62
105
1,60
100
1,70
110
2,00
110
Seite 8 von 22
Economic Adviser ♦Januar 2016
Schweiz
Christian Lips
•
Wirtschaftsleistung stagniert im Sommer
•
Zinsdifferenz für SNB entscheidend
•
SNB hält ihr geldpolitisches Pulver trocken
Wirtschaftsleistung stagniert im Sommer
Die Schweizer Wirtschaft hat im III. Quartal wieder an Dynamik eingebüßt. So stagnierte das
preis- und saisonbereinigte BIP in den Sommermonaten auf dem Niveau des Vorquartals.
Die BIP-Jahresrate – ohne Bereinigung von Saison- und Kalendereffekten – sank auf nur noch
0,8% Y/Y. Wachstumsimpulse kamen erneut vor
allem vom Konsum. Die privaten Haushalte konsumierten im Sommer 0,4% mehr als im Vorquartal. Noch stärker fiel das Wachstum des
Staatskonsums aus, der um 1,8% Q/Q gesteigert
wurde. Der Konsum erweist sich damit einmal
mehr als die verlässlichste Wachstumsstütze in
der Schweiz. Die Investitionen entwickelten sich
hingegen schwach. So verringerte sich das
Wachstum bei den Ausrüstungsinvestitionen auf
magere 0,2% Q/Q. Die Bauinvestitionen sanken
erneut (-0,9% Q/Q), zudem kam es zu einem
deutlichen Vorratsabbau, der das binnenwirtschaftliche Wachstum um -0,6 Prozentpunkte
gebremst hat. Der Außenhandel mit Gütern trug
erneut leicht positiv zum Wachstum bei. Allerdings bleibt die Dynamik beim Warenexport (ohne nicht monetäres Gold und Wertsachen) mit
+0,5% Q/Q weiterhin schwach. Die Dienstleistungsbilanz dämpfte erneut das Wachstum. Insgesamt wird die Wachstumsrate im Jahr 2015
wohl nur im Bereich von 0,7% liegen, zumal die
Frühindikatoren zuletzt wieder gesunken sind.
Zinsdifferenz und Wechselkursentwicklung
1,70
CHF/EUR
in PP
2,1
Zinsdifferenz für SNB entscheidend
Gerade die schwache Entwicklung des Außenhandels belegt die nach wie vor hohe Belastung,
die für die Schweizer Wirtschaft von dem Frankenschock ausgeht. Aus dem Unternehmenssektor werden bereits Klagen laut, dass es bei
dem gegenwärtigen Wechselkursgefüge zu
Standortverlagerungen kommt. Derartige Hystereseeffekte gilt es zu vermeiden, da diese auch
durch eine schrittweise Abwertung nicht wieder
rückgängig gemacht würden. Für die SNB ist von
entscheidender Bedeutung, dass sich der Zinsabstand vor allem zu Deutschland wieder normalisiert hat (vgl. Chart). Insofern war das moderate
Vorgehen der EZB wichtig, da so ein übermäßiger Druck auf den Franken vermieden wurde.
SNB hält ihr geldpolitisches Pulver trocken
Die SNB hält daher ihr geldpolitisches Pulver
zunächst trocken. So verharrt das Zielband für
den 3-Monats-Libor zwischen -1,25% und
-0,25%. Auch der negative Einlagezinssatz auf
Sichteinlagen bei der SNB bleibt unverändert bei
-0,75%. Die SNB sieht den Franken trotz einer
gewissen Abschwächung in den letzten Monaten
nach wie vor als „deutlich überbewertet“ an.
Folglich ist der Negativzins ein wichtiges Instrument, um Anlagen im Schweizer Franken unattraktiver zu machen. Zudem wird die SNB weiterhin am Devisenmarkt aktiv bleiben, wofür sie
derzeit noch ausreichend Spielraum besitzt. Dies
bleibt auch notwendig, da jederzeit durch Safehaven-inflows neuer Aufwertungsdruck für den
Franken entstehen könnte. Sofern der EUR
oberhalb von 1,07 CHF notiert, dürfte die Notenbank keine weitere Zinssenkung vornehmen.
Fundamentalprognosen Schweiz
2014
2015
2016
1,9
0,0
3,2
-0,1
7,0
0,7
-1,1
3,3
-0,3
8,2
1,0
-0,6
3,5
-0,1
7,7
BIP
Inflation (CPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
1,60
1,8
1,50
1,5
1,40
1,2
1,30
0,9
1,20
0,6
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
1,10
0,3
Zinsen und Wechselkurs Schweiz
1,00
0
0,90
2008
-0,3
2010
2012
2014
EUR in CHF
2J-Zinsspread (D-Schweiz, r. S.)
10J-Zinsspread (D-Schweiz, r. S.)
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
LIBOR-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CHF
NORD/LB Economics & Strategy
10.12.
3M
6M
12M
-0,75
-0,78
-0,22
-79
1,08
-0,75
-0,75
-0,30
-90
1,08
-0,75
-0,75
-0,20
-80
1,08
-0,75
-0,75
-0,10
-100
1,10
Seite 9 von 22
Economic Adviser ♦Januar 2016
Japan
Dr. Stefan Große
•
BIP: Keine Rezession dank Revision
•
BoJ wird auf Fed warten
•
Unternehmenssteuerreform auf dem Weg
BIP: Keine Rezession dank Revision
Die erste Schätzung für das japanische BIP im
III. Quartal fiel negativ aus: -0,2% Q/Q. Am 8.
Dezember wurde die finale Zahl veröffentlicht:
Sage und schreibe +0,3% Q/Q. Dies war nicht
die erste größere Revision in diesem Jahr; bereits im I. Quartal betrug der Fehler 0,4 Prozentpunkte. Die japanischen Statistiker müssen anscheinend an ihren Methoden arbeiten. Am aktuellen Rand lag es wohl an einer massiven
Fehleinschätzung der Unternehmensausgaben,
die sehr robust ausgefallen sind (Schätzung:
-1,3% Q/Q, final: 0,6% Q/Q). Alle anderen Komponenten lagen weitestgehend im Rahmen. Unter dem Strich heißt es also: Japan ist doch nicht
in der Rezession sondern wächst relativ robust,
unter anderem dank der stabilen Binnennachfrage und eines positiven Außenbeitrags. Denn
obwohl die Exporte zuletzt enttäuschten, haben
die Rückgänge bei den Importen den Verlust
überkompensiert und so zu einer Verbesserung
der Handelsbilanz geführt. Die Aussichten für
das letzte Quartal 2015 sind gut, die Industrieproduktion ist im Oktober wieder angezogen, die
Maschinenbauaufträge signalisieren mit 10,7%
M/M eine weiterhin hohe Kapazitätsauslastung.
Verbrauchervertrauen, PMI und CI-Frühindikator
vervollständigen das positive Bild. Unsere aktuelle Prognose für das IV. Quartal ist 0,4% Q/Q,
was für 2015 ein Gesamtwachstum von 0,7%
bedeuten würde.
BoJ wird auf Fed warten
Die japanische Notenbank hat unmittelbar nach
der Fed ihre Zinssitzung. Mit Sicherheit wird sie
erst den höchstwahrscheinlichen Schritt der
Amerikaner und dessen Wirkung abwarten. Das
drängendste Problem für die Geldpolitiker ist die
Preisentwicklung, die statt auf die Zielinflation
zuzusteuern zuletzt wieder Rückschritte hinnehmen musste. Die Kernrate sank im Oktober von
zuvor 0,9% Y/Y auf 0,7%. Die Indizien für den
Jahresausklang sind noch negativer. Die Rohstoffpreise bringen noch nicht die gewünschte
Entlastung. Der aufgrund der Unsicherheit über
die wirtschaftliche Entwicklung in China wieder
auf der stärkeren Seite notierende Yen dürfte
den Druck auf Gouverneur Kuroda nicht verringern. Dieses Jahr wird die BoJ jedoch noch ausharren und auch mindestens auf der JanuarSitzung wird wohl noch keine Ausweitung des
Aufkaufprogramms stattfinden. Aber dann könnte die Notenbank so langsam wieder agieren,
denn die Preisentwicklung wird auf Sicht unter
1,0% bleiben. Wir warten mit Interesse auf das
Wording der Pressekonferenz.
Unternehmenssteuerreform auf dem Weg
Die Regierungskoalition verhandelt derzeit über
die Steuerreformen für das Fiskaljahr 2016. Eine
erste Vereinbarung wurde über die Senkung der
Unternehmenssteuer getroffen. Diese beträgt
derzeit effektiv 31,11% und soll auf 29,97% gesenkt werden. Im weiteren Verlauf soll die Rate
bis zum Fiskaljahr 2018 auf 29,7% gebracht
werden und wäre dann auf Augenhöhe mit
Deutschland. Die Wettbewerbsfähigkeit und das
Investitionsklima zu erhöhen ist positiv zu bewerten, zumal die dadurch verringerten Steuereinnahmen um rund JPY 1 Bio. durch andere Maßnahmen kompensiert werden. So sollen etwa
bestimmte Abschreibungen neu geregelt und die
Pro Forma Steuer soll angehoben werden. Das
bedeutet eine Entlastung erfolgreicher Unternehmen und im Umkehrschluss werden weniger
erfolgreiche Unternehmen eine höhere Steuerlast zu tragen haben. Andere Steueranpassungen haben den Diskussionsstatus noch nicht
verlassen, etwa die Verringerung der Konsumsteuer für Lebensmittel.
Fundamentalprognosen Japan
2014
2015
2016
0,0
2,7
3,6
-7,7
0,5
0,7
0,8
3,3
-6,4
2,9
0,9
0,8
3,4
-6,2
2,4
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Japan
Call rate
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in JPY
USD in JPY
NORD/LB Economics & Strategy
10.12.
3M
6M
12M
0,10
0,17
0,28
-29
133
122
0,10
0,18
0,40
-20
131
123
0,10
0,19
0,45
-15
132
123
0,10
0,20
0,50
-40
141
124
Seite 10 von 22
Economic Adviser ♦Januar 2016
Großbritannien
Mario Gruppe
•
Außenhandel belastet Wachstum
•
BoE hält an geldpolitischer Ausrichtung
fest
•
Brexit-Debatte sorgt 2016 für
Verunsicherung
Außenhandel belastet Wachstum
Die Detailangaben zur Entwicklung des BIP im
III. Quartal haben die erste Schätzung bestätigt.
Demnach erhöhte sich die Wirtschaftsleistung in
den Monaten Juli bis September um immerhin
0,5% Q/Q. Belastet hat am aktuellen Rand vor
allem der Außenhandel. Die britische Exportwirtschaft leidet durchaus spürbar unter der Stärke
des britischen Pfunds, was sich in Form schwächerer Außenhandelsdaten nun klar bemerkbar
macht. Eine Zinserhöhung und ein in der Tendenz noch stärkeres Pfund würden die Schwierigkeiten an dieser Stelle weiter erhöhen. Hinzu
kommt, dass die Teuerungsrate – anders als
etwa in Deutschland – nach wie vor unter der
Nulllinie liegt. Die Bank of England (BoE) hat
zwar erfahrungsgemäß weniger Deflationsängste als etwa die EZB, der absehbar nur sehr verhaltene Preisdruck spricht allerdings nicht für
eine zügige geldpolitische Wende.
BoE hält an geldpolitischer Ausrichtung fest
Entsprechend überrascht es nicht, dass die Notenbanker in London Anfang Dezember den seit
langem verfolgten Kurs bestätigt und die Bank
Rate unverändert bei 0,50% belassen haben.
Auch die Wertpapierankäufe bleiben vorerst
unverändert. Die Entscheidung stellte keine
Überraschung dar. Auch das erneut klare Abstimmungsergebnis im Monetary Policy Committee (MPC) überrascht nicht. Mit 8:1 fand sich
erneut eine breite Mehrheit für eine Beibehaltung
der Bank Rate. Mit Ian McCafferty blieb es – wie
in den vergangenen Monaten – bei nur einer
Gegenstimme.
Lange Zeit wurde die BoE als diejenige Notenbank gehandelt, die als erste die Zinswende
einleiten würde. Zwischenzeitlich dürfte aber
weitestgehend Einigkeit darüber herrschen, dass
die US-Notenbank Fed als erste der großen
Zentralbanken die Leitzinsen wieder anheben
wird. Wir rechnen mit einem Zinsschritt noch in
diesem Jahr. Die BoE ist nun in einer durchaus
komfortablen Position. In Ruhe kann sie die
Marktreaktionen infolge des Fed-Zinsschrittes
abwarten. Auch wenn die meisten Beobachter
mit überschaubaren Reaktionen rechnen – die
Fed hat die Maßnahmen schließlich lang genug
vorbereitet – bleibt eine gewisse Unsicherheit.
Zur Jahresmitte 2016 dürfte dann auch der Weg
für die Londoner Notenbank frei sein und ein
erster Zinsschritt nach oben auf die Agenda rücken. Voraussetzung hierfür ist aber einerseits
eine Stabilisierung der ordentlichen konjunkturellen Entwicklung und andererseits ein nachhaltiger spürbarer Anstieg der Inflationsrate. Mit diesem ist zwar nicht sofort zu rechnen. Allerdings
dürfte die Phase einer Nullinflation in Großbritannien auch schon bald der Vergangenheit angehören.
Brexit-Debatte sorgt 2016 für Verunsicherung
Bis Ende 2017 will die britische Regierung das
Volk über den Verbleib in der EU abstimmen
lassen. Der genaue Termin ist derzeit noch offen, allerdings dürfe Cameron im Frühjahr einen
Fahrplan vorstellen. Der Ausgang des Referendums ist derzeit völlig offen. Die jüngsten Umfragen signalisieren einen gewissen Aufwind der
EU-Kritiker. Hieran dürften aber sicher auch die
aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Flüchtlingsbewegungen einen gewissen Anteil haben.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Regierung Cameron – bei allen kritischen Tönen zur
EU – im Kern für den Verbleib in der Gemeinschaft ist. Unabhängig vom tatsächlichen Ausgang dürfte die „Brexit“-Thematik in 2016 aber
für Unsicherheit sorgen, was vor allem das
Pfund zu spüren bekommen dürfte.
Fundamentalprognosen Großbritannien
2014
2015
2016
2,9
1,5
6,2
-5,7
-5,1
2,5
0,1
5,5
-4,3
-4,5
2,3
1,3
5,3
-3,1
-4,0
BIP
Inflation (CPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen nach
ILO-Konzept; 2 in % des BIP
Zinsen und Wechselkurs Großbritannien
Reposatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in GBP
GBP in USD
NORD/LB Economics & Strategy
10.12.
3M
6M
12M
0,50
0,58
1,87
130
0,72
1,52
0,50
0,60
2,00
140
0,71
1,51
0,50
0,65
2,20
160
0,72
1,49
0,75
0,95
2,40
150
0,70
1,63
Seite 11 von 22
Economic Adviser ♦Januar 2016
China
Frederik Kunze
•
RMB ab Oktober 2016 im Währungskorb
•
PBOC im Wartemodus
•
Versöhnlicher Jahresabschluss?
aber doch tätig werden, um damit die Kreditvergabe im Reich der Mitte weiter anzukurbeln.
Im Berichtsmonat Oktober präsentierten sich die
Zeitreihen zu den „Neuen RMB-Krediten“ aber
auch zur „Aggregierten Finanzierung“ weitaus
zurückhaltender als erwartet.
RMB ab Oktober 2016 im Währungskorb
Versöhnlicher Jahresabschluss?
Der Internationale Währungsfonds hat nun offiziell die Liberalisierungsschritte bzw. Reformen
Pekings in Bezug auf den Renminbi (RMB) gewürdigt und die erste Neuordnung der Sonderziehungsrechte seit der Euroeinführung im Jahr
1999 beschlossen. Nach der Absage vor rund 10
Jahren entschied sich der IWF-Exekutivrat nun
für die Aufnahme der chinesischen Währung in
den SZR-Korb. Der RMB rückte mit einem Gewicht von 10,92% gleich auf Rang drei vor. Insbesondere die Tatsache, dass dieser beträchtliche Anteil an den Sonderziehungsrechten zu
Lasten des Euro ging, wurde in Brüssel nicht mit
uneingeschränkter Freude zur Kenntnis genommen. Langfristig ist ein Währungskorb inklusive
RMB sicherlich als positiv für China – aber auch
für die globale Wirtschaftsaktivität – zu werten.
Mittelfristig wird es für Peking nun darum gehen,
einen liquiden Markt für RMB-Assets auf dem
chinesischen Festland aufzubauen, um Notenbanken und international aufgestellten Portfolio
Managern Zugang zu in chinesischer Währung
denominierten Anlagen zu verschaffen. Auf kurze Sicht könnte die Entscheidung allerdings Ursache für eine ausgeprägte Volatilität im
USD/CNY-Wechselkurs sein, die am aktuellen
Rand auch durch die spürbare Abwertung des
RMB gegenüber dem Greenback angezeigt wird.
Die chinesischen Währungshüter scheinen dem
seit einigen Monaten vorherrschenden Abwertungsdruck nun wieder stärker nachzugeben,
was nach unserer Auffassung aber keinesfalls
mit dem Eintritt in einen möglichen Währungskrieg verwechselt werden sollte. Vielmehr bereitet sich Peking wohl schon auf einen Zinsschritt
der US-Notenbank im Dezember vor.
Für die chinesischen Exporteure muss das Jahr
2015 ohne Umschweife als schwarzes Jahr bezeichnet werden. So verzeichneten die in USDollar bewerteten Ausfuhren aus dem Reich der
Mitte in 10 von den bisherigen 11 Monaten einen
Rückgang gegenüber dem Vormonat. Auch importseitig ist von einer ausgeprägten Schwäche
zu sprechen, die jedoch vor dem Hintergrund der
niedrigen Rohstoffpreise zu relativieren ist.
Gleichwohl müssen die zurückhaltenden Einfuhren auch als Resultat einer zu schwachen Binnendynamik gewertet werden. Beide vorgenannten Faktoren zeichnen auch für den anhaltenden
Rückzug der Produzentenpreise verantwortlich.
Hinzu kommen umfangreiche Überkapazitäten in
weiten Teilen der chinesischen Industrie. Gewisse Lichtblicke sind die zuletzt wieder angezogene Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen,
die robusten Einzelhandelsumsätze sowie die
zunehmend lebhafte Dynamik im Dienstleitungssektor. Insgesamt sehen wir damit das BIPWachstumsziel von 7,0% im laufenden Jahr
nicht als gefährdet an. Entsprechend wäre dann
schon von einem versöhnlichen Jahresabschluss
für die chinesische Volkswirtschaft insgesamt zu
sprechen.
Fundamentalprognosen China
2014
2015
2016
7,3
2,0
4,3
-2,2
2,1
7,0
1,5
4,3
-2,3
2,0
6,8
2,0
4,2
-2,4
2,0
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs China
PBOC im Wartemodus
Mit Blick auf die eigene Wechselkurspolitik gehen wir hingegen eher von einer abwartenden
Haltung aus. Die bisher erfolgten Devisenmarktinterventionen dürften aber kurzfristig eine weitere Senkung der Mindestreserveanforderungen
verlangen. Reduzierungen der Leitzinsen erwarten wir hingegen im Jahr 2015 nicht mehr. Auf
Sicht von drei Monaten wird die PBOC dann
Einlagensatz
3M-SHIBOR
10J
Spread 10J Bund
EUR in CNY
USD in CNY
NORD/LB Economics & Strategy
10.12.
3M
6M
12M
1,50
3,05
3,06
249
7,05
6,44
1,25
3,00
3,40
280
6,88
6,43
1,25
3,25
3,50
290
6,88
6,43
1,25
3,30
3,60
270
7,28
6,39
Seite 12 von 22
Economic Adviser ♦Januar 2016
Kanada
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
Abwartende BoC
•
Konjunkturdaten gemischt
•
Ölpreis, US-Zinswende wirken auf Loonie
Änderungen
Wie erwartet hat die Bank of Canada den Leitzins nicht angepasst. Das konjunkturelle Umfeld
ist gemischt, so dass die Notenbank weiter auf
Zeit spielen wird. Obwohl das BIP im September
mit einem Minus enttäuschend ausfiel, konnte für
das gesamte III. Quartal ein annualisiertes BIPWachstum von soliden 2,3% Q/Q verzeichnet
werden. Weiterhin schwächelt aber der verarbeitende Sektor angesichts der anhaltend nachgebenden Ölpreisnotierungen. Zudem überraschten die Einzelhandelszahlen negativ. Unerfreulicherweise zog auch noch die Arbeitslosenquote
auf 7,1% an, bei gleichzeitig leicht abnehmenden
Beschäftigtenzahlen. Etwas Hoffnung machten
zuletzt allein die Stimmungsumfragen, welche
sich auf anhaltend hohem Niveau stabilisierten
oder gar – wie der wichtige Ivey Einkaufsmanagerindex – auf 63,6 Punkte hoch sprang. Stimmungsverbessernd wirkte sich sicherlich, dass
für die USA mit einer konjunkturellen Belebung
gerechnet wird, was auch dem nördlichen Nachbarn zu Gute kommen sollte. Im Umfeld der zu
erwartenden US-Zinswende und des weiter
schwachen Ölpreises bleibt der kanadische Dollar unter Druck, gleichzeitig zogen die Renditen
im Land des Ahorns im gemäßigteren Gleichschritt mit den US-Treasuries an.
Fundamentalprognosen Kanada
2014
2015
2016
2,5
1,9
6,9
-1,6
-2,3
1,2
1,2
6,9
-0,1
-3,3
2,0
1,9
6,9
-0,5
-2,5
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Kanada
O/N-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CAD
USD in CAD
10.12.
3M
6M
12M
0,50
0,46
1,49
92
1,49
1,36
0,50
0,45
1,60
100
1,43
1,34
0,50
0,60
1,70
110
1,44
1,35
0,50
0,80
1,90
100
1,56
1,37
Hinweise
Die in der vorliegenden Publikation ausgewiesenen historischen Daten stammen von Feri
sowie Bloomberg (Finanzmarktzeitreihen). Alle
Finanzmarktzeitreihen (Wechselkurse, Zinsen,
Renditen) werden auf Schlusskursbasis ausgewiesen.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Januar 2016
Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve Euroland
Renditen
(in %)
NORD/LB Prognose
auf Sicht von
Prognosen Zinsstrukturkurve
aktuell
3M
6M
12M
3M
-0,13
-0,15
-0,15
-0,15
1J
-0,35
-0,35
-0,35
-0,30
2J
-0,33
-0,35
-0,35
-0,30
3J
-0,30
-0,28
-0,28
-0,23
4J
-0,23
-0,22
-0,20
-0,15
0,25
5J
-0,09
-0,15
-0,10
-0,05
0,00
6J
-0,01
-0,02
0,02
0,13
-0,25
7J
0,09
0,12
0,15
0,33
-0,50
8J
0,23
0,27
0,29
0,52
9J
0,40
0,44
0,45
0,72
10J
0,57
0,60
0,60
0,90
1,25 %
1,00
0,75
0,50
3M
1
2
3
Aktuell
4
5
3M
6
7
8
9
6M
10
12M
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Einschätzung: Die EZB hat ihren Worten Taten folgen lassen und die angekündigte weitere geldpolitische
Lockerung vollzogen. Allerdings hatten einige Marktteilnehmer mit einer noch expansiveren Gangart gerechnet, so dass die Entscheidungen in der Summe mancherorts als Enttäuschung aufgefasst wurden.
Entsprechend erholten sich etwa die Bundrenditen von ihren zwischenzeitlichen Tiefständen. Die Absenkung des Einlagesatzes führt nun am kurzen Ende der Kurve zu noch niedrigeren Renditesätzen, so dass
hier auf Sicht der kommenden Monate auch weiterhin mit negativen Total Returns zu rechnen ist. In den
mittleren und längeren Laufzeitenbändern gehen wir zunächst von einer Seitwärtsbewegung aus, was
zumindest zwischenzeitlich mit leicht positiven Total Returns einhergehen sollte. Erst auf Sicht von zwölf
Monaten ist mit negativen Total Returns zu rechnen. Hier wirken die mit einem leichten Renditeanstieg
einhergehenden Kursverluste entsprechend dämpfend.
Total Returns (in %)
auf Sicht von
3M
6M
12M
3M
-0,03
-0,07
-0,14
1J
-0,09
-0,18
-0,35
2J
-0,05
-0,14
-0,37
3J
-0,09
0,05
-0,30
4J
-0,04
-0,08
-0,23
5J
0,35
0,23
0,15
6J
0,23
0,15
0,16
7J
0,08
0,09
-0,12
8J
0,05
0,17
-0,42
9J
0,11
0,41
-0,53
10J
0,21
0,64
-0,74
1,0
Erwartete Total Returns
in %
0,5
0,0
-0,5
-1,0
3M
1
2
3
3M
4
6M
5
6
7
8
9
10
12M
Quelle: NORD/LB Economics & Strategy
Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen
Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. -verluste.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Januar 2016
Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve international – 3-Monats- und 12-Monatssicht
Auf 3-Monatssicht
Erwartete Total Returns (in %)
in Euro
EUR
USD
GBP
Erwartete Total Returns (in %)
in Landeswährung
JPY
CHF
3M
USD
GBP
JPY
CHF
3M
1J
-0,1
2,6
1,6
1,5
0,0
1J
0,2
-0,1
0,0
-0,2
2J
-0,1
2,8
1,5
1,4
0,1
2J
0,5
-0,1
-0,1
-0,2
3J
-0,1
3,0
1,6
1,4
0,0
3J
0,7
0,0
-0,1
-0,2
4J
0,0
3,1
1,7
1,4
0,1
4J
0,8
0,0
-0,1
-0,1
5J
0,3
2,9
1,7
1,4
0,4
5J
0,6
0,0
-0,1
0,2
6J
0,2
3,1
1,5
1,3
0,5
6J
0,7
-0,1
-0,2
0,3
7J
0,1
3,0
1,5
1,3
0,7
7J
0,6
-0,1
-0,2
0,5
8J
0,0
2,8
1,3
1,3
0,6
8J
0,4
-0,3
-0,2
0,3
9J
0,1
2,6
1,2
1,3
0,9
9J
0,3
-0,4
-0,2
0,7
10J
0,2
2,5
1,1
1,4
1,1
10J
0,2
-0,5
-0,1
0,9
Kurzfristige 3M-Strategie (in Euro): Auf kurze Sicht könnten Anlagen in europäische Staatsanleihen
(Bunds) unseren Prognosen zufolge zwar außerhalb der kurzen Laufzeitenbereiche positive Returns abwerfen, diese dürften aber eher im homöopathischen Bereich liegen. Für eine deswegen anzuratende
Portfoliodiversifizierung bietet sich am aktuellen Rand aufgrund der Wechselkursprognose vor allem der
US-Dollar an. Der japanische Yen und das britische Pfund sind ebenfalls denkbar. Beim Schweizer Franken dürften die Total Returns dagegen überwiegend nicht allzu groß ausfallen.
Auf 12-Monatssicht
Erwartete Total Returns (in %)
in Euro
EUR
USD
GBP
Erwartete Total Returns (in %)
in Landeswährung
JPY
CHF
3M
USD
GBP
JPY
CHF
3M
1J
-0,4
-3,3
3,5
-5,7
-2,5
1J
0,7
0,4
0,0
-1,0
2J
-0,4
-3,0
3,2
-5,8
-2,6
2J
1,0
0,1
-0,1
-1,0
3J
-0,3
-2,8
3,1
-5,8
-2,8
3J
1,3
0,0
-0,1
-1,2
4J
-0,2
-2,7
3,2
-5,8
-2,6
4J
1,3
0,1
-0,1
-1,0
5J
0,2
-2,8
3,3
-5,8
-2,5
5J
1,2
0,2
-0,1
-0,9
6J
0,2
-3,1
2,7
-5,9
-2,4
6J
0,9
-0,4
-0,2
-0,8
7J
-0,1
-3,3
3,0
-5,9
-2,1
7J
0,7
-0,1
-0,2
-0,6
8J
-0,4
-3,5
2,5
-6,0
-2,3
8J
0,4
-0,6
-0,3
-0,8
9J
-0,5
-4,0
1,7
-6,0
-2,1
9J
0,0
-1,3
-0,3
-0,5
10J
-0,7
-4,7
1,3
-5,8
-2,0
10J
-0,7
-1,7
-0,1
-0,4
Quelle: NORD/LB Economics & Strategy
Langfristige 12M-Strategie (in Euro): Auf längerfristige Sicht sind die Aussichten für Anlagen in europäische Staatsanleihen (Bunds) noch schlechter. Insofern wäre eine Portfoliodiversifizierung grundsätzlich
anzuraten. Derzeit bietet sich im Grunde einzig das britische Pfund als lukrative Investition an. Alle anderen betrachteten Währungsräume zeichnen sich dagegen durch zu erwartende deutlich negative Total
Returns aus.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Januar 2016
Portfoliostrategien
Aktienmarktstrategie – 3-Monats-, 6-Monats- und 12-Monatssicht
Wert am
10.12.2015
Vormonat
Stand
Jahresbeginn
Performance seit
Vormonat
Jahresbeginn
DAX
10.598,93
11.382,23
9.805,55
-6,88%
8,09%
MDAX
20.669,81
21.593,38
16.934,85
-4,28%
22,05%
EuroSTOXX50
3.269,97
3.506,45
3.146,43
-6,74%
3,93%
STOXX50
3.086,07
3.287,98
3.003,95
-6,14%
2,73%
STOXX600
363,21
385,43
342,54
-5,76%
6,03%
Dow Jones
17.492,30
17.719,92
17.823,07
-1,28%
-1,86%
S&P 500
2.047,62
2.080,41
2.058,90
-1,58%
-0,55%
Nikkei
19.046,55
19.747,47
17.450,77
-3,55%
9,14%
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Einschätzung: Die EZB konnte die ambitionierten Erwartungen der Marktteilnehmer bei der Anpassung
ihrer ohnehin schon expansiv ausgerichteten Geldpolitik nicht ganz erfüllen. Die aus dieser Tatsache folgende Enttäuschung hat zum Abschluss der vergangen Woche für Druck auf die Kurse der Dividendenpapiere gesorgt. Die Schwäche am deutschen Aktienmarkt war partiell sicherlich auch eine Konsequenz
der Re-aktion des Devisenmarktes auf die Entscheidungen der Notenbank vom Main – der Euro konnte
gegenüber dem US-Dollar zunächst deutlich zulegen und im Rahmen dieser Bewegung sogar recht nachhaltig über die psychologisch wichtige Marke von 1,08 USD pro EUR steigen. Diese Entwicklungen im FXBereich waren der preislichen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie natürlich nicht zuträglich,
was den „Draghi-Schock“ noch verstärkt zu haben scheint. Nach einem zunächst gelungenen Start in die
neue Woche konnte der DAX dann die Gewinne vom Montag nicht verteidigen. Sorgen um China wirken
ganz offensichtlich als belastender Faktor. Der niedrige Ölpreis, der teilweise als Signal für Probleme in
der Weltwirtschaft interpretiert wird, hilft auch nicht. Pessimisten scheinen mittlerweile sogar schon die
Jahresendrally in Gefahr zu sehen. Die Nervosität ist groß. Das Zinsumfeld in Euroland spricht jedoch für
die Asset-Klasse Aktien; es wird offenbar immer klarer, dass Rendite in der Niedrigzinsphase Risiko benötigt. Stabilisierungstendenzen würde beim DAX entsprechend die psychologisch wichtige Marke von
11.000 Punkten langsam wieder in den Fokus rücken, was von einigen Marktteilnehmern sicherlich als
positives Signal gewertet werden mag. In Asien sorgen insbesondere Wechselkursbewegungen für spürbare Reaktionen an den Aktienmärkten. So lastet der vergleichsweise starke Yen auf den Kursen exportorientierter Unternehmen. Ausgehend von der jüngsten durchaus dramatisch anmutenden Abwertung der
chinesischen Währung gerieten außerdem viele Indizes in Emerging Asia zeitweise unter Druck. Eine
zusätzliche Belastung wird perspektivisch außerdem von den niedrigen Rohstoffpreisen ausgehen.
Index
NORD/LB Prognose
auf Sicht von
4000
2200
3800
2100
3M
6M
12M
3600
2000
DAX
11200
11400
11800
3400
MDAX
21400
21700
22400
3200
EuroSTOXX50
3480
3520
3650
3000
STOXX50
3280
3325
3440
STOXX600
385
390
405
Dow Jones
17800
18000
18500
S&P 500
2080
2115
2160
Nikkei
19900
20000
20200
1900
1800
1700
1600
2800
1500
2600
1400
2400
11.12.2014
EuroSTOXX50
S&P 500 (r.S.)
1300
10.12.2015
200-Tage-Linie
200-Tage-Linie (r.S.)
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy. Weitere aktuelle Informationen finden Sie im wöchentlich erscheinenden Strategy Weekly.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Januar 2016
Übersicht Prognosen
Fundamentalprognosen
BIP-Wachstum
in %
Haushaltssaldo2
Arbeitslosenquote1
Inflationsrate
2014
2015
2016
2014
2015
2016
USA
2,4
2,5
2,6
1,6
0,2
1,8
6,2
5,2
4,9
-5,0
-4,5
-4,2
Euroland
0,9
1,5
1,6
0,4
0,0
0,8
11,6
10,9
10,4
-2,6
-2,1
-1,8
Deutschland
1,6
1,8
2,0
0,8
0,2
1,2
6,7
6,4
6,4
0,3
0,7
0,4
Frankreich
0,2
1,2
1,3
0,6
0,1
0,8
10,3
10,6
10,5
-3,9
-3,7
-3,6
Italien
2014
2015
2016
2014
2015
2016
-0,4
0,7
1,1
0,2
0,1
0,6
12,7
11,9
11,2
-3,0
-2,8
-2,4
Spanien
1,4
3,1
2,6
-0,2
-0,5
0,7
24,5
21,9
18,9
-5,9
-4,6
-3,6
Japan
0,0
0,7
0,9
2,7
0,8
0,8
3,6
3,3
3,4
-7,7
-6,4
-6,2
Großbritannien
2,9
2,5
2,3
1,5
0,1
1,3
6,2
5,5
5,3
-5,7
-4,3
-3,1
Schweiz
1,9
0,7
1,0
0,0
-1,1
-0,6
3,2
3,3
3,5
-0,1
-0,3
-0,1
China
7,3
7,0
6,8
2,0
1,5
2,0
4,3
4,3
4,2
-2,2
-2,3
-2,4
Kanada
2,5
1,2
2,0
1,9
1,2
1,9
6,9
6,9
6,9
-1,6
-0,1
-0,5
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition); 2 in % des BIP
Quelle: Feri, NORD/LB Economics & Strategy
Leitzinsen
Wechselkurse
EUR
in %
6M
12M
in...
USD
EUR
JPY
GBP
CHF
CNY
10.12.15
0,25
0,05
0,10
0,50
-0,75
1,50
3M
0,50
0,05
0,10
0,50
-0,75
1,25
0,50
0,05
0,10
0,50
-0,75
1,25
0,75
0,05
0,10
0,75
-0,75
1,25
USD
JPY
GBP
CHF
CNY
CAD
CAD
0,50
0,50
0,50
0,50
10.12.15
1,09
133
0,72
1,08
7,05
1,49
3M
6M
1,07
131
0,71
1,08
6,88
1,43
1,07
132
0,72
1,08
6,88
1,44
12M
1,14
141
0,70
1,10
7,28
1,56
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Zinsen (Staatsanleihen)
3M-Sätze
10.12.
3M
6M
Renditen 2J
12M
10.12.
3M
6M
Renditen 5J
12M
10.12.
3M
6M
Renditen 10J
12M
10.12.
3M
6M
12M
USD
0,50
0,60
0,70
1,10
0,94
0,95
1,00
1,30
1,68
1,70
1,85
2,05
2,23
2,35
2,50
2,75
EUR
-0,13
-0,15
-0,15
-0,15
-0,33
-0,35
-0,35
-0,30
-0,09
-0,15
-0,10
-0,05
0,57
0,60
0,60
0,90
JPY
0,17
0,18
0,19
0,20
-0,03
0,00
0,03
0,03
0,03
0,06
0,09
0,10
0,28
0,40
0,45
0,50
GBP
0,58
0,60
0,65
0,95
0,61
0,80
0,90
1,20
1,24
1,35
1,50
1,70
1,87
2,00
2,20
2,40
CHF
-0,78
-0,75
-0,75
-0,75
-0,94
-1,00
-0,95
-0,90
-0,82
-0,90
-0,80
-0,70
-0,22
-0,30
-0,20
-0,10
CNY
3,05
3,00
3,25
3,30
2,72
2,45
2,55
2,75
2,87
3,05
3,15
3,25
3,06
3,40
3,50
3,60
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Spreads (Bp)
3M EURIBOR
10.12.
3M
6M
2J Bund
5J Bund
10J Bund
12M
10.12.
3M
6M
12M
10.12.
3M
6M
12M
10.12.
3M
6M
12M
125
128
130
135
160
177
185
195
210
166
175
190
185
USD
63
75
85
JPY
30
33
34
35
30
35
38
33
12
21
19
15
-29
-20
-15
-40
GBP
71
75
80
110
94
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Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
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Ihre Ansprechpartner
NORD/LB Economics & Strategy
Tobias Basse (USA, Kanada, Strategy): Tel. 0511/361-9473, E-Mail: [email protected]
Dr. Stefan Große (Japan, Strategy): Tel. 0511/361-2365, E-Mail: [email protected]
Mario Gruppe (Euroland, Deutschland, UK, Strategy): Tel. 0511/361-6379, E-Mail: [email protected]
Dr. Jens Kramer (Euroland, Deutschland, Italien, Spanien, Strategy): Tel. 0511/361-6083, Mail: [email protected]
Bernd Krampen (USA, Kanada, Strategy): Tel. 0511/361-9472, E-Mail: [email protected]
Frederik Kunze (China, Strategy): Tel. 0511/361-5380, E-Mail: [email protected]
Christian Lips (Euroland, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Strategy): Tel. 0511/361-2980, E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss: 11. Dezember 2015
Der nächste Economic Adviser erscheint am 22.01.2016.
Kontakt
Dr. Jens Kramer:
Christian Lips:
[email protected],
[email protected],
Tel. 0511/361-6083
Tel. 0511/361-2980
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Disclaimer
Diese Finanzanalyse (nachfolgend als „Analyse“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE
(„NORD/LB“) erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108,
D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Analyse durch Ihre Sparkasse überreicht
worden ist, unterliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht
erfolgt.
Diese Analyse richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland (nachfolgend als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Analyse werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis gewährt und die Empfänger erklären mit der
Entgegennahme dieser Analyse ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, zu kopieren und/oder zu reproduzieren. Die in dieser Analyse untersuchten Werte sind nur an die relevanten Personen
gerichtet und andere Personen als die relevanten Personen dürfen nicht auf diese Analyse vertrauen. Insbesondere darf weder diese
Analyse noch eine Kopie hiervon nach Japan, Kanada oder in die Vereinigten Staaten von Amerika oder in ihre Territorien oder Besitztümer gebracht oder übertragen oder an Mitarbeiter oder an verbundene Gesellschaften in diesen Rechtsordnungen ansässiger Empfänger verteilt werden.
Diese Analyse wurde in Übereinstimmung mit den anwendbaren Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes und der Verordnung
über die Analyse von Finanzinstrumenten erstellt. Der Bereich Research der NORD/LB ist in organisatorischer, hierarchischer, funktioneller und örtlicher Hinsicht unabhängig von Bereichen, die für die Emission von Wertpapieren und für Investment Banking, für den
Wertpapierhandel (einschließlich Eigenhandel) mit und Verkauf von Wertpapieren und für das Kreditgeschäft verantwortlich sind.
Diese Analyse und die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Analyse einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt.
Sie wird für die persönliche Information des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine individuelle Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt.
Alle hierin enthaltenen tatsächlichen Angaben, Informationen und getroffenen Aussagen sind Quellen entnommen, die von der NORD/LB
für zuverlässig erachtet wurden. Da insoweit allerdings keine neutrale Überprüfung dieser Quellen vorgenommen wird, kann die
NORD/LB keine Gewähr oder Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen übernehmen.
Die aufgrund dieser Quellen in der vorstehenden Analyse geäußerten Meinungen und Prognosen stellen unverbindliche Werturteile der
Analysten der NORD/LB dar. Veränderungen der Prämissen können einen erheblichen Einfluss auf die dargestellten Entwicklungen
haben. Weder die NORD/LB, noch ihre Organe oder Mitarbeiter können für die Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der
Informationen oder für einen Renditeverlust, indirekte Schäden, Folge- oder sonstige Schäden, die Personen entstehen, die auf die
Informationen, Aussagen oder Meinungen in dieser Analyse vertrauen (unabhängig davon, ob diese Verluste durch Fahrlässigkeit dieser
Personen oder auf andere Weise entstanden sind), die Gewähr, Verantwortung oder Haftung übernehmen.
Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Währungskurse, Kursschwankungen der
Finanzinstrumente und ähnliche Faktoren können den Wert, Preis und die Rendite der in dieser Analyse in Bezug genommenen Finanzinstrumente oder darauf bezogener Instrumente negativ beeinflussen. Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines
Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen.
Diese Analyse stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder
eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Analyse stellt eine
persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Analyse dar. Auf die in dieser Analyse Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstrumente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Empfängers geeignet.
Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Analyse im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend stellen die in dieser Analyse enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer
möglichen Kauf- oder Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten
oder Geschäften, die im Zusammenhang mit dem Gegenstand dieser Analyse stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich bei den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbindlich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der
jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrierungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159 Hannover kostenlos erhältlich sind. Eine eventuelle Anlageentscheidung sollte in jedem Fall nur auf Grundlage dieser (Finanzierungs-) Dokumentation getroffen werden. Diese Analyse ersetzt nicht
die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft, im Hinblick auf die Angemessenheit von
Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Analyse sind, sowie für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhängigen Anlageberater
konsultieren.
Jedes in dieser Analyse in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs- und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen Wertverlust bis hin zum Totalverlust des Investments erfahren. Jede Transaktion sollte nur aufgrund einer eigenen
Beurteilung der individuellen finanziellen Situation, der Angemessenheit und der Risiken des Investments erfolgen.
Die NORD/LB und mit ihr verbundene Unternehmen können an Geschäften mit den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten
oder deren Basiswerte für eigene oder fremde Rechnung beteiligt sein, weitere Finanzinstrumente ausgeben, die gleiche oder ähnliche
Ausgestaltungsmerkmale wie die der in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumente haben sowie Absicherungsgeschäfte zur Absicherung von Positionen vornehmen. Diese Maßnahmen können den Preis der in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumente beeinflussen.
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Soweit es sich bei den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten um Derivate handelt, können diese je nach Ausgestaltung
zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses einen aus Kundensicht anfänglichen negativen Marktwert beinhalten. Die NORD/LB behält
sich weiterhin vor, ihr wirtschaftliches Risiko aus einem mit ihr abgeschlossenen Derivat mittels eines spiegelbildlichen Gegengeschäfts
an Dritte in den Markt abzugeben.
Nähere Informationen zu etwaigen Provisionszahlungen, die im Verkaufspreis enthalten sein können, finden Sie in der Broschüre „Kundeninformation zum Wertpapiergeschäft“. die unter www.nordlb.de abrufbar ist.
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen ersetzen alle vorherigen Versionen einer entsprechenden Analyse und beziehen sich
ausschließlich auf den Zeitpunkt der Erstellung der Analyse. Zukünftige Versionen dieser Analyse ersetzen die vorliegende Fassung.
Eine Verpflichtung der NORD/LB, die Informationen in dieser Analyse zu aktualisieren und/oder in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, besteht nicht. Eine Garantie für die Aktualität und fortgeltende Richtigkeit kann daher nicht gegeben werden.
Mit der Verwendung dieser Analyse erkennt der Empfänger die obigen Bedingungen an.
Die NORD/LB gehört dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe an. Weitere Informationen erhält der Empfänger
unter Nr. 28 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NORD/LB oder unter www.dsgv.de/sicherungssystem.
Vorkehrungen zur vertraulichen Behandlung von sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten, zur Vermeidung von Interessenkonflikten und
zum Umgang mit Interessenkonflikten
Die NORD/LB hat Geschäftsbereiche, die Zugang zu sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten haben können (Vertraulichkeitsbereiche),
funktional, räumlich und/oder durch dv-technische Maßnahmen von anderen Bereichen (z.B. dem NORD/LB-Research) abgeschottet.
Zusätzliche Informationen für Empfänger im Vereinigten Königreich
Die NORD/LB unterliegt einer teilweisen Regulierung durch die „Financial Conduct Authority“ (FCA) und die „Prudential Regulation Authority“ (PRA). Details über den Umfang der Regulierung durch die FCA und die PRA sind bei der NORD/LB auf Anfrage erhältlich.
Diese Analyse ist “financial promotion“. Empfänger im Vereinigten Königreich sollten wegen möglicher Fragen die Londoner Niederlassung der NORD/LB, Abteilung Investment Banking, Telefon: 0044 / 2079725400, kontaktieren.
Ein Investment in Finanzinstrumente, auf die in dieser Analyse Bezug genommen wurde, kann den Investor einem signifikanten Risiko
aussetzen, das gesamte investierte Kapital zu verlieren.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Frankreich
Die NORD/LB ist teilweise reguliert durch die „Autorité des Marchés Financiers“. Details über den Umfang unserer Regulierung durch die
zuständigen Behörden sind von uns auf Anfrage erhältlich.
Diese Analyse stellt eine Finanzanalyse i.S.v. Art. 24 Abs. 1 der Richtlinie 2006/73/EG, Art. L.544-1 und R.621-30-1 des Französischen
Geld- und Finanzgesetzes dar und ist als Finanzanalyse gemäß der Richtlinie 2003/6/EG und 2003/125/EG zu qualifizieren.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Österreich
Keine der in dieser Analyse enthaltenen Informationen stellt eine Aufforderung oder ein Angebot der NORD/LB oder mit ihr verbundener
Unternehmen dar, Wertpapiere, Terminprodukte oder andere Finanzinstrumente zu kaufen oder zu verkaufen oder an irgendeiner Anlagestrategie zu partizipieren. Nur der veröffentlichte Prospekt gemäß dem Österreichischen Kapitalmarktgesetz kann die Grundlage für
die Investmententscheidung des Empfängers darstellen.
Aus Regulierungsgründen können Finanzprodukte, die in dieser Analyse erwähnt werden, möglicherweise nicht in Österreich angeboten
werden und deswegen nicht für Investoren in Österreich verfügbar sein. Deswegen kann die NORD/LB ggf. gehindert sein, diese Produkte zu verkaufen bzw. auszugeben oder Anfragen zu akzeptieren, diese Produkte zu verkaufen oder auszugeben, soweit sie für Investoren mit Sitz in Österreich oder für Mittelsmänner, die im Auftrag solcher Investoren handeln, bestimmt sind.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Belgien
Die Bewertung individueller Finanzinstrumente auf der Grundlage der in der Vergangenheit liegenden Erträge ist nicht notwendigerweise
ein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Die Empfänger sollten beachten, dass die verlautbarten Zahlen sich auf vergangene Jahre beziehen.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Zypern
Diese Analyse stellt eine Finanzanalyse i.S.d. Abschnitts über Begriffsbestimmungen der Zypriotischen Richtlinie D1444-2007-01 (Nr.
426/07) dar. Darüber hinaus wird diese Analyse nur für Informations- und Werbezwecke zur Verfügung gestellt und stellt keine individuelle Aufforderung oder Angebot zum Verkauf, Kauf oder Zeichnung eines Investmentprodukts dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Dänemark
Diese Analyse stellt keinen Prospekt i.S.d. Dänischen Wertpapierrechts dar und dementsprechend besteht keine Verpflichtung, noch ist
es unternommen worden, sie bei der Dänischen Finanzaufsichtsbehörde einzureichen oder von ihr genehmigen zu lassen, da diese
Analyse (i) nicht im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt i.S.d. Dänischen Wertpapierhandelsgesetzes oder darauf erlassenen Durchführungsverordnungen erstellt worden ist oder (ii) im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt unter Berufung auf einen oder mehrere Ausnahmetatbestände von dem
Erfordernis der Erstellung und der Herausgabe eines Prospekts nach dem Dänischen Wertpapierhandelsgesetz oder darauf erlassenen
Durchführungsverordnungen erstellt worden ist.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Griechenland
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen beschreiben die Sicht des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und dürfen vom
Empfänger nicht verwendet werden, bevor nicht feststeht, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Verwendung zutreffend und aktuell sind.
Erträge in der Vergangenheit, Simulationen oder Vorhersagen sind daher kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse. Investmentfonds haben keine garantierten Erträge und Renditen in der Vergangenheit garantieren keine Erträge in der Zukunft.
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Zusätzliche Informationen für Empfänger in Irland
Diese Analyse wurde nicht in Übereinstimmung mit der Richtlinie 2003/71/EG (in der gültigen Fassung) betreffend Prospekte (die „Prospektrichtlinie“) oder aufgrund der Prospektrichtlinie ergriffenen Maßnahmen oder dem Recht irgendeines Mitgliedsstaates oder EWRVertragsstaates, der die Prospektrichtlinie oder solche Maßnahme umsetzt, erstellt und enthält deswegen nicht alle diejenigen Informationen, die ein Dokument enthalten muss, das entsprechend der Prospektrichtlinie oder den genannten Bestimmungen erstellt wird.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Luxemburg
Unter keinen Umständen stellt diese Analyse ein individuelles Angebot zum Kauf oder zur Ausgabe oder eine Aufforderung zur Abgabe
eines Angebots zum Kauf oder zur Abnahme von Finanzinstrumenten oder Finanzdienstleistungen in Luxemburg dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in den Niederlanden
Der Wert Ihres Investments kann schwanken. Erzielte Gewinne in der Vergangenheit bieten keinerlei Garantie für die Zukunft. (De waarde van uw belegging kan fluctueren. In het verleden behaalde resultaten bieden geen garantie voor de toekomst).
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Polen
Diese Analyse stellt keine Empfehlung i.S.d. Regelung des Polnischen Finanzministers betreffend Informationen zu Empfehlungen zu
Finanzinstrumenten oder deren Aussteller vom 19.10.2005 dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Portugal
Diese Analyse ist nur für institutionelle Kunden gedacht und darf nicht (i) genutzt werden von, (ii) in irgendeiner Form kopiert werden für
oder (iii) verbreitet werden an irgendeine andere Art von Investor, insbesondere keinen Privatkunden. Diese Analyse stellt weder ein
Angebot noch den Teil eines Angebots zum Kauf oder Verkauf von in der Analyse behandelten Wertpapiere dar, noch kann sie als eine
Anfrage verstanden werden, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen, sofern diese Vorgehensweise für ungesetzlich gehalten werden
könnte. Diese Analyse basiert auf Informationen aus Quellen, von denen wir glauben, dass sie verlässlich sind. Trotzdem können Richtigkeit und Vollständigkeit nicht garantiert werden. Soweit nicht ausdrücklich anders angegeben, sind alle hierin enthaltenen Ansichten
bloßer Ausdruck unserer Recherche und Analyse, die ohne weitere Benachrichtigung Veränderungen unterliegen können.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Schweden
Diese Analyse stellt keinen Prospekt, kein öffentliches Angebot, kein sonstiges Angebot und keine Aufforderung (und auch keinen Teil
davon) zum Erwerb, Verkauf, Zeichnung oder anderen Handel mit Aktien, Bezugsrechten oder anderen Wertpapieren dar. Sie und auch
nur Teile davon dürfen nicht zur Grundlage von Verträgen oder Verpflichtungen jeglicher Art gemacht oder hierfür als verlässlich angesehen werden. Diese Analyse wurde von keiner Regulierungsbehörde genehmigt. Jedes prospektpflichtige Angebot von Wertpapieren
erfolgt ausschließlich gemäß der EG-Prospektrichtlinie und diese Analyse ist nicht an Personen oder Investoren in einer Jurisdiktion
gerichtet, in der eine solche Analyse vollständig oder teilweise rechtlichen Beschränkungen unterliegt oder wo eine solche Analyse einen
zusätzlichen Prospekt, Registrierungen oder andere Maßnahmen erfordern sollte.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in der Schweiz
Diese Analyse wurde nicht von der Bundesbankenkommission (übergegangen in die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA am
01.01.2009) genehmigt.
Die NORD/LB hält sich an die Vorgaben der Richtlinien der Schweizer Bankvereinigung über die Unabhängigkeit von Finanzanalysen (in
der jeweils gültigen Fassung).
Diese Analyse stellt keinen Ausgabeprospekt gemäß Art. 652a oder Art. 1156 des Schweizerischen Obligationenrechts dar. Diese Analyse wird allein zu Informationszwecken über die in dieser Analyse erwähnten Produkte veröffentlicht. Die Produkte sind nicht als Bestandteile einer kollektiven Kapitalanlage gemäß dem Bundesgesetz über Kollektive Kapitalanlagen (CISA) zu qualifizieren und unterliegen daher nicht der Überwachung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Kanada
Diese Analyse wurde allein für Informationszwecke im Zusammenhang mit den hierin enthaltenen Produkten erstellt und ist unter keinen
Umständen als ein öffentliches Angebot oder als ein sonstiges (direktes oder indirektes) Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in einer Provinz oder einem Territorium Kanadas zu verstehen.
Keine Finanzmarktaufsicht oder eine ähnliche Regulierungsbehörde in Kanada hat diese Wertpapiere dem Grunde nach bewertet oder
diese Analyse überprüft und jede entgegenstehende Erklärung stellt ein Vergehen dar.
Mögliche Verkaufsbeschränkungen sind ggf. in dem Prospekt oder anderer Dokumentation des betreffenden Produktes enthalten.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Estland
Es ist empfehlenswert, alle Geschäfts- und Vertragsbedingungen der von der NORD/LB angebotenen Dienstleistungen genau zu prüfen.
Falls notwendig, sollten sich Empfänger dieser Analyse mit einem Fachmann beraten.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Finnland
Die in dieser Analyse beschriebenen Finanzprodukte dürfen, direkt oder indirekt, Einwohnern der Republik Finnland oder in der Republik
Finnland nicht angeboten oder verkauft werden, es sei denn in Übereinstimmung mit den anwendbaren Finnischen Gesetzen und Regelungen. Speziell im Falle von Aktien dürfen diese nicht, direkt oder indirekt, der Öffentlichkeit angeboten oder verkauft werden – wie im
Finnischen Wertpapiermarktgesetz (746/2012, in der gültigen Fassung) definiert.
Der Wert der Investments kann steigen oder sinken. Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in
der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Tschechischen Republik
Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige
Ergebnisse. Der Wert der Investments kann steigen oder sinken.
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen werden nur auf einer unverbindlichen Basis angeboten und der Autor übernimmt keine
Gewähr für die Richtigkeit des Inhalts.
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Die Weitergabe vertraulicher Informationen, die Einfluss auf Wertpapierkurse haben kann, wird durch die von den Handels-, Geschäftsund Abwicklungsabteilungen unabhängige Compliance-Stelle der NORD/LB überwacht. Diese neutrale Stelle kontrolliert täglich die von
der NORD/LB und ihren Mitarbeitern durchgeführten Transaktionen, um sicherzustellen, dass diese den Marktbedingungen entsprechen.
Die Compliance-Stelle kann evtl. erforderliche Handelsverbote und -beschränkungen aussprechen, um sicherzustellen, dass Informationen, die Einfluss auf Wertpapierkurse haben können, nicht missbräuchlich verwendet werden und um zu verhindern, dass vertrauliche
Informationen an Bereiche weitergegeben werden, die nur öffentlich zugängliche Informationen verwenden dürfen. Um Interessenkonflikte bei der Erstellung von Finanzanalysen zu verhindern, sind die Analysten der NORD/LB verpflichtet, die Compliance-Stelle über die
Erstellung von Studien zu unterrichten und dürfen nicht in die von ihnen betreuten Finanzinstrumente investieren. Sie sind verpflichtet,
die Compliance-Stelle über sämtliche (einschließlich externe) Transaktionen zu unterrichten, die sie auf eigene Rechnung oder für
Rechnung eines Dritten oder im Interesse von Dritten tätigen. Auf diese Weise wird die Compliance-Stelle in die Lage versetzt, jegliche
nicht-erlaubten Transaktionen durch die Analysten, wie Insiderhandel und Front- und Parallel Running, zu identifizieren. Bei der Erstellung einer Finanzanalyse, bei der offen zu legende Interessenkonflikte innerhalb der NORD/LB Gruppe bestehen, werden Informationen
über Interessenkonflikte erst nach der Fertigstellung der Finanzanalyse von der Compliance-Stelle verfügbar gemacht. Eine nachträgliche Änderung einer Finanzanalyse kommt nur nach Einbindung der Compliance-Stelle in Betracht, wenn sichergestellt ist, dass die
Kenntnis dieser Interessenkonflikte das Ergebnis der Studie nicht beeinflusst. Weitere Informationen hierzu sind unserer Finanzanalyse
bzw. Interessenkonflikt-Policy zu entnehmen, die auf Nachfrage bei der Compliance Stelle der NORD/LB erhältlich ist.
Redaktionsschluss
11. Dezember 2015 15:12h
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der NORD/LB nach § 34b Abs. 1 WpHG und § 5 FinAnV
Keine
Zusätzliche Angaben
Quellen und Kursangaben
Für die Erstellung der Finanzanalysen nutzen wir emittentenspezifisch jeweils Finanzdatenanbieter, eigene Schätzungen, Unternehmensangaben und öffentlich zugängliche Medien. Wenn in der Studie nicht anders angegeben, beziehen sich Kursangaben
auf den Schlusskurs des Vortages. Im Zusammenhang mit Wertpapieren (Kauf, Verkauf, Verwahrung) fallen Gebühren und
Provisionen an, welche die Rendite des Investments mindern.
Bewertungsgrundlagen und Aktualisierungsrhythmus
Für die Erstellung der Finanzanalysen verwenden wir jeweils volkswirtschaftliche Modelle fundamentaler Art, quantitative / statistische Methoden und Modelle sowie Verfahrensweisen aus der technischen Analyse. Hierbei ist zu beachten, dass die Ergebnisse der Analysen Momentaufnahmen sind und die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Erträge ist. Die Bewertungsgrundlagen können sich jederzeit und unvorhersehbar ändern, was zu abweichenden Urteilen
führen kann. Die vorstehende Studie wird monatlich erstellt. Ein Anspruch des Empfängers auf Veröffentlichung von aktualisierten Studien besteht nicht.
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