Medienmitteilung | 81 KB

MEDIENMITTEILUNG
Bank Julius Bär & Co. AG
Ausblick auf die globalen Finanzmärkte 2016
Schlaffe Segel – Konjunktur und Finanzmärkte ohne Rückenwind
Die zyklische Divergenz zwischen den entwickelten und den Schwellenländern ist markant
und treibt die Weltwirtschaft in eine Flaute. Im Gegensatz zu 2015 erwarten die Experten
der Bank Julius Bär keine Rückenwinde von tieferen Rohstoffpreisen oder geldpolitischen
Stimuli. Damit wird die globale Konjunktur anfällig für externe Schocks, was auf die
Renditechancen drückt. Doch dies ist kein Grund, die Segel voreilig zu streichen: Der
Binnenkonsum in den Industrieländern bietet attraktive Anlagechancen. Dank der
internationalen Charakteristik vieler Schweizer Aktien können hiesige Anleger dabei im
heimischen Markt vor Anker bleiben, ausser etwa bei High Tech oder reinen Anlagen in
Schwellenländern, für die die Experten der Bank im Verlauf des Jahres 2016 eine historisch
einmalige Einstiegschance erwarten.
Zürich, 18. November 2015 – Die Weltwirtschaft wird im kommenden Jahr mit 3.1% gleich
moderat wie in diesem Jahr wachsen. Hinter dieser scheinbar ausgeglichenen Entwicklung
verbergen sich eine mehrheitlich positive Dynamik in den entwickelten Ländern und eine
allgemeine Wachstumsverlangsamung in den meisten wichtigen Schwellenländern. Janwillem
Acket, Chefökonom der Bank Julius Bär, warnt: „Diese markante zyklische Divergenz birgt
handfeste globale Konjunktur- und Deflationsrisiken, ohne offensichtlichen Ausweg: Der
Geldpolitische Rahmen ist nahezu ausgereizt und die Rohstoffpreise bereits am Boden.“
Binnenkonsum der „alten Welt“ als Konjunktursäule
Dank gestiegener Kaufkraft und höherer Beschäftigung ruht die Konjunkturzuversicht der Bank
Julius Bär für 2016 auf dem Binnenkonsum in den grossen entwickelten Volkswirtschaften: den
USA, Europa und Japan. Der US-Aufschwung geht 2016 ins siebte Jahr, hat seinen Höhepunkt
aber bereits überschritten. Im Gegensatz dazu zeigt die erst drei Jahre alte Erholung der Eurozone
noch weiteres Potenzial. Die damit verbundene Nachfragedynamik hilft den Schweizer Exporteuren, die wechselkursbedingten Preisschocks zu mildern. Gegenüber dem erstarkten US-Dollar
ist der Schweizerfranken aktuell sogar leicht unterbewertet, was Ausfuhren in den Dollarraum
stimulieren sollte. Vor diesem Hintergrund wird daher die Schweiz im kommenden Jahr die vom
Frankenschock 2015 verursachte zyklische Delle überwinden können.
Deflationsrisiken bleiben bestehen – Gefahr lauert in den Schwellenländern
Auch wenn die Wachstumsdynamik in den aufstrebenden Ländern insgesamt enttäuschen wird,
bleiben die Experten der Bank Julius Bär für die grössten Schwellenländer China und Indien
zuversichtlich. China ist in der Realität angekommen und wird sich auf absehbare Zeit, trotz des
ehrgeizigen neuen 5-Jahresplans für 2016 bis 2020, mit klar tieferen jährlichen Wachstumsraten
als den geplanten 6.5% bescheiden müssen. Beide asiatische Riesen werden als grosse Rohstoffimporteure weiterhin von günstigen Preisen profitieren. Aber im Gegensatz zu 2014 und 2015
werden die Rohstoffpreise im kommenden Jahr kaum für zusätzlichen Schub für die weltweite
Konjunktur sorgen. Dies gilt auch für die Geldpolitik: Trotz weiteren Leitzinssenkungen in China
und Indien bleiben, für die Schwellenländer insgesamt gesehen, die Realzinsen, im Gegensatz zu
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den entwickelten Ländern, vergleichsweise hoch und damit eine Belastung für die dortige
Konjunktur. Dabei kann die zunehmend knappe globale Liquidität bei Schwellenländern mit
Leistungsbilanzschwächen und angesichts des dort oft fortgeschrittenen Kreditzyklus‘ zu
Verwerfungen führen.
Kein Grund, die Segel zu streichen
Fünf Jahre deflationären Wachstums haben die Aktienmärkte auf neue Höchststände und das
Zinsniveau auf rekordtiefe, teils sogar negative Stände getrieben. Angesicht der erwarteten
Eintrübung liegen deshalb die Renditechancen auf Finanzanlagen unter dem langjährigen Durchschnitt. Doch Christian Gattiker, Chefstratege und Leiter Research der Bank Julius Bär, relativiert:
„Mit rund 5% erwarteter mittelfristiger Rendite auf Aktien und einer positiven realen Rendite auf
Obligationen ist dies noch kein Grund, sich ganz aus Finanzanlagen zu verabschieden, zumal sich
die Preissteigerungen auf nahezu alle Realanlagen ausgedehnt haben – von Kunstauktionen bis zu
den Transfers auf dem Fussballrasen. Das einzige, was weiterhin fehlt, sind attraktive Alternativen.“
Schweizer Anleger bleiben am besten daheim – ausser beim Nasdaq
Ein Fallstrick bleibt: die Umwälzungen in der globalen Wirtschaft weg von rohstoffgetriebenen
Investitionen hin zur konsumgetriebenen Nachfrage in den entwickelten Ländern haben sich an
den Finanzmärkten noch nicht vollständig niedergeschlagen. Das kann bedeuten, dass die
durchschnittliche Aktie weltweit zwar ihren zyklischen Höhepunkt überschritten hat, einigen
wenigen Titeln aber der eigentliche Höhenflug erst noch bevorsteht, was den Gesamtmarkt treiben
wird. Schweizer Anleger bleiben dabei am besten zu Hause und brauchen sich über die weltweite
Auswahl kaum Sorgen zu machen, diese ist in den in der Schweiz kotierten Aktien quasi bereits mit
enthalten – insbesondere was die Währungen angeht. Ausnahme sind einige wenige Wachstumsbereiche, die in der Schweiz kaum oder untervertreten sind. Insbesondere im Bereich Hochtechnologie gibt es zum Nasdaq kaum eine Alternative. Reinen Anlagen in Schwellenländern könnte
2016 ein historischer Moment bevorstehen: Die Experten von Julius Bär erwarten die „Kaufgelegenheit einer Generation“, aber erst wenn die globalen Investoren dort vollends kapituliert haben –
auf einem dannzumal weit tieferen und umso attraktiveren Einstiegsniveau.
Kontakt
Media Relations Zürich, Tel. +41 (0) 58 888 8888
Über Julius Bär
Julius Bär ist die führende Private-Banking-Gruppe der Schweiz, ausgerichtet auf die Betreuung und Beratung
anspruchsvoller Privatkunden, sowie eine erstklassige Marke im globalen Wealth Management. Per Ende Oktober 2015
betreute Julius Bär Kundenvermögen von CHF 385 Milliarden, einschliesslich verwalteter Vermögen von CHF 297
Milliarden. Die Bank Julius Bär & Co. AG, die renommierte Privatbank, welche 2015 ihr 125-jähriges Bestehen feiert, ist die
wichtigste operative Gesellschaft der Julius Bär Gruppe AG, deren Aktien an der SIX Swiss Exchange (Ticker-Symbol:
BAER) kotiert und Teil des Swiss Market Index (SMI) sind, der die 20 grössten und liquidesten Schweizer Aktien umfasst.
Julius Bär beschäftigt über 5000 Mitarbeitende, davon mehr als 1000 Kundenberater, und ist in über 25 Ländern und an
mehr als 50 Standorten präsent. Mit Hauptsitz in Zürich sind wir an wichtigen Standorten präsent wie etwa in Dubai,
Frankfurt, Genf, Hongkong, London, Lugano, Monaco, Montevideo, Moskau, Mumbai, Singapur und Tokio. Unsere
kundenorientierte Ausrichtung, unsere objektive Beratung auf der Basis unserer einzigartigen, offenen Produktplattform,
unsere sehr starke finanzielle Basis sowie unsere unternehmerische Managementkultur machen uns zur internationalen
Referenz im Private Banking.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.juliusbaer.com
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