Was gibt`s Bemerkenswertes aus der Tierwelt

CSSMAGAZIN
2 | 2015
Gesund und gut versichert – 30 Fragen und Antworten
Wie gefährlich ist
der Fuchsbandwurm?
Frage 27
Gift geschluckt –
wer hilft?
Frage 23
Dossier:
Was gibt’s Bemerkenswertes
aus der Tierwelt?
Frage 05 – 15
Wieder versöhnt?
Liebe Leserin, lieber Leser
Ich gebe es zu: Als Jogger sind mir frei laufende Hunde nicht allzu geheuer.
Zu tief hat sich der Vorfall in meinem Hirn eingebrannt, als mich auf freiem Feld
plötzlich ein wild bellender deutscher Schäferhund stellte, als wäre ich
ein Einbrecher. Mit gesträubten Nackenhaaren und gefletschten Zähnen stand
er vor mir – und weit und breit kein Hundehalter. Vielleicht zehn Minuten
dauerte die Situation, während der ich Angst hatte wie vermutlich noch nie
im Leben. «Nicht in die Augen schauen und keine hastigen Bewegungen»,
sagte ich mir immer wieder. In kleinen Schrittchen versuchte ich, rückwärtszugehen, bis der Hund dann irgendeinmal von mir liess.
Aber auch schöne Momente durfte ich erleben. Zum Beispiel, als ich unter einer
knorrigen Eiche dank Orphée, der Hündin eines Nachbarn, meine allerersten Trüffeln fand. Diese Sekunden haben mich mit der Hundewelt wieder versöhnt. Wohl auch im Wissen darum, dass Hunde – oder generell Haustiere – für viele Menschen eine überaus wichtige Rolle spielen. Grund genug,
das Dossier dieser Ausgabe dem Thema «Haustiere» zu widmen.
Roland Hügi
Chefredaktor
Frage
01
Wie erreiche ich die
CSS Versicherung?
Bei Fragen zu den Produkten
Die Mitarbeitenden in den Agenturen unterstützen Sie gerne
persönlich und sind telefonisch täglich zwischen 8 und 18 Uhr
erreichbar. Agenturfinder: www.css.ch /agentur
Bei Fragen zu Leistungen und Rechnungen
Die Serviceline hilft Ihnen von Montag bis Freitag, 8 – 18 Uhr, weiter:
0844 277 277 (Lokaltarif Festnetz Schweiz), [email protected]
Für 24h Notfall und medizinische Beratung
Die CSS ist für Sie da in Notfallsituationen und bei medizinischen
Fragen während 24 Stunden an 7 Tagen die Woche:
+41 (0)58 277 77 77
Für Adressänderungen
Adressänderungen können per Mail ([email protected])
oder per Telefon der Serviceline der CSS (0844 277 277) mitgeteilt
werden.
Wer hat’s gemacht?
CSS Magazin 2 | 2015
Das CSS Magazin ist das Kundenmagazin der CSS Gruppe
für die Versicherten von CSS, INTRAS und Arcosana.
Es erscheint viermal jährlich in Deutsch, Französisch und
Italienisch.
Gesamtauflage: 780 000 Exemplare
Unternehmen der CSS Gruppe:
CSS Kranken-Versicherung AG, CSS Versicherung AG,
INTRAS Kranken-Versicherung AG, INTRAS Assurances SA
und Arcosana AG
Herausgeber, Redaktions­adresse:
CSS Versicherung, Tribschenstrasse 21, Postfach 2568,
6002 Luzern, Telefon 058 277 11 11, Fax 058 277 12 12,
[email protected]
Redaktion: Roland Hügi (Chefredaktion),
Eveline Franz (Abschlussredaktion)
Ständige Mitarbeit: Manuela Specker
Redaktion CSS Exklusiv: Diana Bruggmann
Konzept: Infel AG, Zürich
Gestaltung, Produktion: Niki Bossert, Silvia Tschümperlin
Redaktionskommission: Samuel Copt, Roland Gisler, Franziska
Guggisberg, Esther Hashimoto, Helena Mettler, Bruno Schmid
Druck: swissprinters AG, Zofingen
Papier: UPM Star, FSC Mixed Sources
CSS Magazin online: www.css-magazin.ch
Copyright: Nachdruck nur mit Quellenangabe.
Nur Texte, die als offizielle Mitteilung gekennzeichnet sind,
haben rechtsverbindlichen Charakter.
Frage
Was steckt drin?
07
Dossier Das Haustier
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
Zahlt die CSS Tier-Therapien?
Bello beisst zu – und jetzt?
Exotische Tiere als Haustiere?
Wer ist der bessere Freund?
Feinde in unseren Betten?
Was kostet ein Haustier?
Was gibt’s Bemerkenswertes aus der Tierwelt?
Allergisch auf das eigene Haustier?
Warum tun uns Haustiere gut?
Können Tiere krankmachen?
Wie viele Haustiere hat die Schweiz?
Ernährung & Bewegung
Frage
16
02 Warmer Tee oder eiskalte Cola?
20 Krautstiel – Kraftwerk in Grün?
Gesundheit & Vorsorge
18
22
23
25
27
Wie lässt sich Höhenangst überwinden?
Sind Zecken wirklich so gefährlich?
Gift geschluckt – wer hilft?
Blut spenden – noch nötig?
Wie gefährlich ist der Fuchsbandwurm?
Politik & Wirtschaft
17 Wie einheitlich ist eine Einheitsprämie wirklich?
19 Wo fängt denn falsch verstandene Tierliebe an?
24 Wer leitet neu curafutura?
Frage
19
Profitieren Sie von den
attraktiven Angeboten unseres
Kundenclubs CSS Exklusiv
Leistungen & Angebote
01
03
04
16
21
26
28
29
30
Wie erreiche ich die CSS Versicherung?
Rechnung für 3 Franken – was soll das?
Zur Reha nach Deutschland?
Noch immer «in» – Jugendherbergen?
Ist die CSS auch wohltätig?
Lohnt sich eine Registrierung?
Ferien, ade?
Was bringt Managed Care?
Wissen Sie es?
Titelbild: Schildkröte «Sämi» mit Leon Zimmermann
Foto: Thomas Zimmermann (Auffangstation SIGS Sektion Zentralschweiz)
Frage
02
Warmer Tee oder
Keime werden
abgetötet
Durch das Aufkochen von
Wasser und das Übergiessen der Gefässe und Gläser
werden zudem Keime abgetötet. Die traditionelle Zubereitung Warmer Tee
von Tee ist ein mit Minze
wichtiger Bestand- (4 Personen)
eiskalte Cola?
Bei Hitze soll man viel trinken, denn bei
tropischen Temperaturen kommen
wir so richtig ins Schwitzen. Doch die
Frage ist: warme oder kalte Getränke?
Text: Franziska Guggisberg
Das beste Mittel zur Kühlung unseres Körpers ist das Schwitzen. Um diese «Kühlmaschine» in Gang zu setzen, übernehmen
wir am besten eine Gewohnheit aus heissen
Ländern: warme (nicht heisse!) Getränke in
kleinen, aber stetigen Schlucken zu trinken.
So öffnen sich die Poren der Haut und wir
können durch kontinuierliches Schwitzen
Wärme abgeben. Zudem kann der Körper warme
Getränke schneller aufnehmen als zum Beispiel eine
eiskalte Cola. Ein warmer Tee muss nämlich im
Magen nicht zuerst aufgewärmt werden, bevor er
von den Zellen absorbiert werden kann.
teil der Kultur im
Maghreb sowie im
ganzen Norden Afrikas. Neben der Flüssigkeitsaufnahme ist
das Teetrinken Symbol der Gastfreundschaft und Geselligkeit. Wichtiger als die
Temperatur ist die Menge: Trinken Sie an heissen Tagen mindestens
2 Liter oder mehr – bevor sich der Durst meldet.
Bei grossem Flüssigkeitsverlust empfehlen sich isotonische Getränke,
Apfelschorle oder die Zugabe von
wenig Salz.
1 Liter Wasser
6 Stängel frische Pfefferminze
1–2Zitronen
Honig
Zubereitung
• Wasser aufkochen
• Pfefferminze waschen
und ins Wasser geben
• Honig nach Belieben
• 2–4 Zitronenscheiben
und Zitronensaft hinzufügen
• 10–12 Minuten ziehen
lassen
• Tee sieben
03
Rechnung für
3 Franken –
was soll das?
Bei Leistungsabrechnungen gelten
klare Regeln.
Text: Franziska Guggisberg
Als Ruth S. aus Luzern die Leistungsabrechnung der
CSS öffnet, schüttelt sie den Kopf: Der Rechnungsbetrag beläuft sich auf gerade mal 3 Franken. Dass
CSSMAGAZIN 2 | 2015
überhaupt solche Rechnungen ausgestellt werden,
hat damit zu tun, dass die CSS die Grenze, ab der eine
Rechnung zu bezahlen ist, bei zwei Franken festgesetzt hat. Der Ablauf sieht dabei wie folgt aus.
Über 30 Franken: Ist die Forderung gegenüber
einer versicherten Person grösser als 30 Franken,
generiert das System eine Abrechnung. Diese wird
automatisch gedruckt und verschickt.
Weniger als 30 Franken: Hat die CSS von einem
Kunden einen Betrag von weniger als 30 Franken zugut, wird nicht sofort eine Rechnung erstellt. Vielmehr wartet das System ab, ob für den Kunden
innert 20 Tagen noch weitere Leistungen im «Sammeltopf» landen. Nach der Wartefrist generiert das
System eine Abrechnung für alle Leistungen, die sich
innerhalb der 20-Tage-Frist angesammelt haben.
Diese wird vollautomatisch gedruckt und versandt.
Bei den Guthaben einer versicherten Person
ist die CSS gesetzlich verpflichtet, selbst Kleinstbeträge – im Extremfall 10 Rappen – an die Versicherten zurückzuzahlen.
© istockphoto
Frage
Die CSS arbeitet
mit der Rheintalklinik
im deutschen Bad
Krozingen zusammen.
Frage
04
Zur Reha nach
Deutschland?
Partnerkliniken
Nach einem Herzstillstand und anschliessendem
Spitalaufenthalt begab sich Peter Blumer
zur Rehabilitation nach Deutschland. Ein guter
Entscheid.
Text: Roland Hügi
An die Minuten und Stunden nach seinem Herzstillstand kann sich Peter Blumer nicht mehr erinnern.
Es war der 7. Oktober 2014, als er plötzlich am Tisch
zusammenbrach. Der zufällig anwesende Sohn
schaffte es, den Vater zu reanimieren, und schon kurze
Zeit später war Peter Blumer in der Intensivstation des
Unispitals Basel. «Ich erholte mich so schnell, dass
bereits nach zehn Tagen die Rehabilitation zur Diskussion stand», blickt er auf die Zeit im vergangenen
Herbst zurück. Für die vorgeschlagenen Reha-Kliniken (unter anderem in der Westschweiz sowie im
Appenzellischen) vermochte sich Peter Blumer aber
kaum zu erwärmen – nicht zuletzt aufgrund früherer Erfahrungen. Deshalb
brachte das Unispital die Rheintalklinik
im deutschen Bad Krozingen ins Spiel,
die nur rund eine halbe Stunde von
Peter Blumers Wohnort entfernt liegt.
Einzelzimmer in der Privatklinik
Peter Blumer ging
für die Reha
nach Deutschland.
Der Entscheid war denn auch rasch
gefällt und sämtliche notwendigen Absprachen und Abklärungen erfolgten
direkt zwischen dem Unispital Basel
sowie der CSS. «Ich musste lediglich
noch meine persönlichen Utensilien
Die CSS arbeitet mit verschiedenen
Partnerkliniken in Süddeutschland zusammen. Unabhängig von der
Deckung profitieren CSS-Versicherte
in den Reha-Kliniken von zahlreichen Vorteilen wie überdurchschnittlichem Komfort, Einzel- oder
Zweibettzimmer (auch für Allgemeinversicherte), Eintritt in der Regel
ohne Wartezeiten, Abholservice etc.
Informationen unter:
www.css.ch/partnerkliniken
zu Hause abholen und
wurde anschliessend per
Taxi in die Privatklinik
nach Bad Krozingen gefahren – ein guter Service», so Peter Blumer.
Obwohl «nur» allgemein
versichert, konnte er ein
hübsches Einzelzimmer
beziehen. Ebenso überzeugend wie die Unterkunft
und die Lage der Klinik (in unmittelbarer Nähe eines
grossen Kurparks) erlebte der Patient aus der Schweiz
die Qualität der Betreuung. «Bereits am ersten Tag
meines Aufenthaltes erfolgten umfassende medizinische Tests und am zweiten Tag startete die
Therapie.»
Einzel- und Gruppentherapie
Nebst einer täglichen Einzeltherapie, die speziell auf
seine Bedürfnisse zugeschnitten war, kam Peter Blumer auch in den Genuss einer Gruppentherapie.
Darüber hinaus nutzte er aus eigenem Antrieb die verschiedenen Trainingsmöglichkeiten, die sich in der
Klinik boten. Insgesamt verbrachte der bald 65-Jährige drei Wochen in Bad Krozingen und verliess den
süddeutschen Kurort als gesunder und fitter Mann.
Heute blickt er zufrieden und dankbar auf die Zeit in
der Rheintalklinik zurück – und kann den Aufenthalt
dort nur empfehlen. Zwar muss Peter Blumer weiterhin Medikamente nehmen. Doch das ändert nichts
daran, dass er gemeinsam mit seiner Frau die Zeit als
Pensionär wieder in vollen Zügen geniessen kann. «Es
war und ist für uns wie ein Neuanfang im Leben.»
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Dossier Das Haustier
Frage
therapie-K® als Teil einer Physiotherapie für MultipleSklerose-Patienten. Dabei werden die Bewegungsimpulse eines Pferdes auf den Menschen übertragen, der in einer genau definierten Ausgangsstellung auf dem Rücken des Tieres sitzt. Dies
ermöglicht es unter anderem, Symmetrie, Haltungs- und Gleichgewichtsreaktionen zu trainieren.
05
Zahlt die CSS
Saugende Blutegel
Tier-Therapien?
Tiere können auch zu Therapiezwecken zum
Einsatz kommen. Allerdings ist die Kostenübernahme in der Krankenversicherung strikte
geregelt.
Text: Roland Hügi
Immer häufiger sind in Spitälern und Altersheimen sogenannte Therapiehunde anzutreffen, zum Beispiel
als Kontaktvermittler oder um die Psyche positiv zu
beeinflussen. Zudem zeigt ein Blick ins Internet, dass
auch Kaninchen, Hamster, Vögel und sogar Lamas
als Therapietiere eingesetzt werden. Doch so viel-
Auch bei den Zusatzversicherungen sind die Grenzen eng gesetzt. Hier werden die Kosten lediglich
bei anerkannten alternativen Therapiemethoden
übernommen. Ausser der Blutegel-Therapie werden derzeit bei der CSS keine weiteren Therapien
mit Tieren anerkannt. Ziel der Blutegel-Therapie ist
es, dass der Egel während der Saugphase möglichst
viel entzündungs- und gerinnungshemmende
Stoffe abgibt. Dadurch wird das Blut dünnflüssiger
und die Durchblutung verbessert sich. Die Kostenübernahme hängt davon ab, über welche Zusatzversicherungen jemand verfügt und ob der durchführende Therapeut für die entsprechende Methode
eine Anerkennung besitzt.
Frage
06
In der Grundversicherung werden in gewissen Fällen die Kosten
für eine Hippotherapie-K® übernommen.
fältig der Einsatz von Tieren in einer Therapie ist, so
strikt sind die Regeln in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Die einzige Therapie mit
Tieren, die aus der OKP bezahlt wird (nebst der
Madentherapie zur Wundheilug), ist die HippoCSSMAGAZIN 2 | 2015
Wenn Hund Bello den Pöstler beisst oder Kater Charly
Nachbars Auto zerkratzt, kann das ganz schön
teuer werden – ausser man verfügt über eine gute
Haftpflichtversicherung, wie sie auch die CSS
zu günstigen Konditionen anbietet. Die Versicherung
übernimmt die Schäden, die von einem Haustier
verursacht werden. Bei Schäden im eigenen Haushalt
aber ist Vorsicht geboten: Zerkratzt eine Katze zum
Beispiel das Sofa ihrer Besitzerin, wird dieser Schaden
nicht gedeckt, da es sich um einen Eigenschaden
handelt.
In der aktuellsten Kundenzufriedenheitsumfrage
zur Privathaftpflicht- und Hausratversicherung
durch den Internet-Vergleichsdienst Comparis wurde
die Haushaltversicherung der CSS mit der sehr
guten Note 5.1 bewertet. Damit liegt die CSS vor einigen anderen renommierten Schweizer Versicherungen. Die CSS-Haushaltversicherung umfasst die
Bereiche Privathaftpflicht, Hausratversicherung
und Gebäudeversicherung
und kann individuell ausgestaltet Haftpflicht und Hausrat
gut : 5.1
werden.
www.css.ch/haushalt
Kundenzufriedenheit
03/2015
© Schweizer Gruppe für Hippotherapie-K®
Bello beisst zu –
und jetzt?
Frage
07
Wer exotische Tiere – hier ein
Pantherchamäleon – halten möchte,
braucht fundierte Kenntnisse.
Exotische Tiere
als Haustiere?
Schlangen, Vogelspinnen, Echsen: Manchmal
teilen Menschen den Haushalt mit exotischen Lebewesen. Das bedingt gute Kenntnisse
in artgerechter Haltung.
Text: Manuela Specker
© Thomas Zimmermann
Hunde und Katzen sind die häufigsten Haustiere –
entsprechend verbreitet ist das Wissen um eine
artgerechte Haltung. Hinzu kommt,
So faszinierend und
dass sich die Vierbeiner über viele
schön die Haltung eines
Generationen hinweg an das Leben
exotischen Tiers ist,
mit dem Menschen gewöhnt haben.
so viele Fehler kann man
Anders bei exotischen Tieren: «Eine
machen – mit fataHaltung, die ihren Bedürfnissen entlen Folgen für das Tier.
spricht, ist sehr anspruchsvoll. Deshalb
muss man sich besonders gut informieren», sagt
die diplomierte tierpsychologische Beraterin Verena
Grünig.
Fundiertes Fachwissen
erforderlich
Für die Haltung zahlreicher Wildtiere braucht es in
der Schweiz sogar einen vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) anerkannten Sachkundeausweis und eine Haltebewilligung.
Adäquate Bedingungen zu schaffen, erfordert laut
BLV zum Teil aufwändige technische Installationen
und fundiertes Fachwissen. Bei Schlangen beispielsweise führt kein Weg an einem Terrarium vorbei, das
über verschiedene Klimazonen und Rückzugsmöglichkeiten verfügt: Die Tiere brauchen heisse, warme
und kühle Bereiche, unterteilt in feucht und trocken,
in die sie sich zurückziehen können.
Auf das Klima achten
«So faszinierend und schön die Haltung eines exotischen Tiers ist, so viele Fehler kann man machen –
mit fatalen Folgen für das Tier», warnt das BLV. Halter
müssen zwingend darauf achten, dass Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Lichtverhältnisse mit den Bedingungen im angestammten Lebensraum übereinstimmen.
Keine Tiere aus Wildfang
Nicht nur die Haltung, auch der Erwerb der Tiere
spielt eine entscheidende Rolle. Die Tiere sollten aus
einer Nachzucht stammen und nicht etwa aus einem
Wildfang.
Weitere Informationen:
www.meinheimtier.ch
www.blv.admin.ch/themen/tierschutz
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Dossier Das Haustier
Frage
09
Feinde in unseren
Frage
08
Wer ist der
Betten?
bessere Freund?
Milben oder Wanzen sind Haustiere der etwas
anderen Art. Was diese Schädlinge anrichten – und wie man sie so schnell wie
möglich wieder los wird.
Text: Manuela Specker
Hunde haben Herrchen, Katzen haben
Personal: Die Wahl des Haustiers will gut
überlegt sein.
Es kann im 5-Sterne-Hotel passieren genauso wie in
der Jugendherberge. Es kommt in der luxuriösen
Villa genauso vor wie in der Billigwohnung: Bettwanzen, die nachts aus ihren Verstecken kriechen und
die Menschen im Schlaf stechen, um sich von ihrem
Blut zu ernähren. Juckende, rötliche Pusteln sind ein
Hinweis, dass man das Bett mit solchen ungebetenen Gästen teilt. Auch dunkle Kotflecken bei Ritzen
und Spalten, in denen sie sich verkriechen, sollten
misstrauisch machen.
Alleine in der Stadt Zürich wurden 2014 mehr als
hundert Fälle gemeldet – vor zehn Jahren waren
es nicht einmal zwanzig. Bettwanzen sind nicht
etwa auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Ihr
vermehrtes Auftauchen ist vielmehr eine Folge
zunehmender Mobilität und Reiselust. Bettwanzen
machen es sich nämlich auch gerne im Koffer
gemütlich und werden so über grosse Distanzen als
blinde Passagiere mittransportiert.
Die Katze: sauber, pflegeleicht, unabhängig. Der
Hund: anhänglich, treu, folgsam. Diese zentralen
Charaktereigenschaften prägen auch die Beziehung
zum Haustier. Deshalb stellt sich durchaus die Frage,
welches Haustier eigentlich besser zu einem passt.
Nur wer sich einen treuen Begleiter sucht und
sich nicht davor scheut, jeden Tag mit seinem Vierbeiner Gassi zu gehen, eignet sich als «Herrchen».
Die Treue, die ein Hund seinem Besitzer entgegenbringt, verpflichtet. So bereitet das Alleinsein den
meisten Hunden grosse Mühe, was besonders bei
längerer Ferienabwesenheit die Hundehalter vor
Schwierigkeiten stellen kann.
Katzen wiederum sind freiheitsliebende Einzelgänger. Ihre Unabhängigkeit hat im Gegenzug zur
Folge, dass die Bindung nicht dieselbe
Die Bindung zwischen
Intensität wie zwischen Hund und
Tier und Mensch ist
Hundehalter erreicht. Katzen erdreisganz unterschiedlich.
ten sich manchmal sogar, tagelang
fortzubleiben, um danach mit einem
mitleiderregenden «Miau» vor der Haustüre zu stehen, als sei nichts gewesen. Selbst reine Wohnungskatzen entwickeln nicht dieselbe Anhänglichkeit wie
ein Hund. Wenn ihnen etwas nicht passt, zeigen sie
einem die kalte Schulter. Anders als Hunde reagieren
sie in der Regel auch nicht auf Befehle, und sie
geben deutlich zu verstehen, wenn sie nicht gestreichelt werden wollen.
Es macht also einen grossen Unterschied,
ob man sich eine Katze oder einen Hund hält.
Dieser sagt aber nichts über die Qualität der
Beziehung zwischen Mensch und Tier aus.
So manchen Katzenhaltern wäre die grosse
Aufmerksamkeit, die ein Hund verlangt, ein
Graus, während viele Hundehalter mit dem
Einzelgängertum der Katze nicht viel anfangen können.
CSSMAGAZIN 2 | 2015
© istockphoto, Gettyimages
Text: Manuela Specker
Milben und Bettwanzen sind zwar ungeliebte,
aber doch häufige Bett(mit)bewohner.
Was gegen Bettwanzen hilft
Kosten während
eines Haustierlebens
in CHF
Wer deshalb auf Nummer sicher gehen will, platziert
den Koffer nie auf dem Bett und nicht auf dem Boden,
sondern auf einem Gestell oder Stuhl – Bettwanzen
können nur kriechen, nicht fliegen. Wer gestochen
wurde, sollte das Reisegepäck unverzüglich auf dem
Balkon oder in einer Waschküche auspacken und
sämtlichen Inhalt nach Möglichkeit bei 60 Grad
waschen oder für rund zehn Stunden in einen Tiefkühler geben.
Insektensprays bringen nicht viel
Das betroffene Zimmer selber, ob privat oder im
Hotel, kann nur von einer professionellen Schädlingsbekämpfungsfirma gereinigt werden. Zu den
beliebten Methoden gehört, das Zimmer vorübergehend auf über 50 Grad aufzuheizen. Selber eingesetzte Insektensprays hingegen führen höchstens
dazu, dass sich die Tiere weiter verbreiten. Auch
vorübergehend das Zimmer wechseln ist keine Hilfe:
Bettwanzen überleben mehrere Monate ohne Blutmahlzeit. Deshalb sollten auch Antiquitäten oder alte
Bilderrähmen jeweils genau auf einen Bettwanzenbefall untersucht werden.
Milben gehören dazu
Anders als Bettwanzen gehören die Milben sozusagen zum Inventar. Sie mögen es warm und feucht
und ernähren sich vor allem von Hautschuppen. Das
alles finden sie zur Genüge in unseren Betten und
vor allem in den Kopfkissen vor. Im Durchschnitt befinden sich in jedem Bett rund 10 000 Milben. Die
winzigen Mitbewohner sind harmlos, da sie weder
stechen noch Blut saugen. Ihre Ausscheidungen
können allerdings allergische Reaktionen hervorrufen: Husten, Niesen, Juckreiz sind die Folgen, im
schlimmsten Fall bis hin zum Asthma. Allergiker sollten deshalb Matratze und Bettwäsche regelmässig
waschen und das Schlafzimmer möglichst trocken
und kühl halten. Das
Bettzeug kann sonst
auch mit milbendichten Überzügen versehen
werden, sogenannten Encasings. In der ganzen
Wohnung sollte der Staub
auf einem Minimum gehalten werden – nicht
umsonst heissen die
Schädlinge, die allergische Reaktionen auslösen können, auch Hausstaubmilben.
Infos zur Schädlingsbekämpfung
Eine gute Übersicht über
die Schädlingsbekämpfung bietet die Homepage der Stadt Zürich:
http://bit.ly/1ArdQyr
Frage
Hamster ZwergkaninchenHund
2000
8000
20 000 +
10
Was kostet ein
Quelle: «Beobachter»
Haustier?
Ein Haustier zu kaufen ist das eine, es zu unterhalten das andere. Und das kann ganz schön
ins Geld gehen. Oft wird der Kostenfaktor denn
auch unterschätzt.
Text: Roland Hügi
Während bei einem Hund bereits der Kauf zu einer
teuren Angelegenheit werden kann, sind viele Haustiere im Zoofachgeschäft günstig zu haben. So kostet zum Beispiel ein Hamster rund 30 Franken und
zwei Meerschweinchen (sie müssen paarweise gehalten werden) schlagen mit 120 Franken zu
Buche. Aber wie sieht es eigentlich mit den jährlichen Kosten aus, die ein Haustier verOft werden die
ursacht? Die Zeitschrift «Beobachter»
Kosten unterschätzt:
wollte es genau wissen – und kam zu
Selbst ein Hamster
erstaunlichen Zahlen. So verursacht
verursacht während
ein Hamster während eines Jahres lauseiner Lebenszeit
fende Kosten (Futter, Heu, Sand) von
Gesamtkosten von
mehr als 50 Franken pro Monat. Zurund 2000 Franken.
sammen mit den einmaligen Kosten
(Tierkauf, Terrarium, Einrichtung etc.)
kostet ein Hamster während seiner Lebenszeit
von rund drei Jahren rund 2000 Franken. Beim
Meerschweinchen steigen die Gesamtkosten bereits
auf 3000 Franken (pro Paar, da Einzelhaltung
nicht erlaubt), bei einem Zwergkaninchen auf rund
8000 Franken und bei einer Katze (Lebensdauer:
15 Jahre) bereits auf geschätzte 20 000 Franken. Ein
Hund mittlerer Grösse schliesslich kostet gemäss der
Zeitschrift sein Frauchen oder Herrchen während
eines Hundelebens weit über 20 000 Franken – Kaufpreis exklusive. Wer sich also ein Haustier anschafft,
sollte sich im Klaren darüber sein, dass der Kaufpreis
nur den kleinsten Teil der Kosten ausmacht.
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Dossier Das Haustier
Text: Roland Hügi, Illustration: arnoaffentranger.ch
2
4
6
1 «Bremer Stadtmusikanten»
Die «Bremer Stadtmusikanten» ist ein
Märchen der Gebrüder Grimm. Es erzählt die Geschichte von vier Haustieren. Wegen ihres Alters werden sie
von den Besitzern als nutzlos erachtet
und sollen getötet werden. Allerdings
können sie entkommen. Nachdem sie
sich zufällig getroffen haben, beschliessen sie, in Bremen als Stadtmusikanten aufzutreten. Auf dem Weg
dorthin entdecken sie im Wald ein
Räuberhaus, vertreiben die Räuber und
richten sich hier ein neues Leben ein –
kommen also nie in Bremen an.
2 Hamster laufen und laufen …
Hamster sind Langstreckenläufer. In
einer einzigen Nacht können sie in
ihrem Laufrad zwischen fünf und zehn
Kilometer weit rennen.
3 So ein Haufen!
Zwar machen die meisten Hunde jeden Tag bloss ein kleines Häufchen.
Zusammengezählt aber ergibt dies in
der Schweiz einen Riesenhaufen von
schätzungsweise 60 000 Tonnen pro
Jahr – schwerer als die Titanic.
4 Viele Findeltiere
Der Schweizer Tierschutz nimmt jedes
Jahr rund 8000 Findeltiere auf.
5 Uralte Schildkröten
Schildkröten gehören zu den ältesten
Tierarten, die auf der Welt leben (seit
ca. 220 Millionen Jahren). Zudem werden sie uralt. So wurde eine Schildkröte im Zoo von Kalkutta geschätzte
256 Jahre alt. Europäische Landschildkröten, die oft als Haustiere gehalten
werden, bringen es bei richtiger Haltung und Ernährung auf ein Alter von
100 Jahren.
9
8
3
1
5
7
10
6 Stille Begleiter
In Schweizer Aquarien tummeln sich
schätzungsweise 4,5 Millionen Zierfische.
7 Schön frisiert
Der Gang zum Frisör gehört auch bei
vielen Hunden zum guten Ton und ist –
wie beim Menschen – nicht ganz
günstig. Das Haareschneiden kostet
zum Beispiel bei einem Pudel je
nach Grösse zwischen 80 und rund
150 Franken und auch das Trimmen
des Schnauzers kostet um die 100 Franken.
10 Und die Lebenserwartung?
8 Treue Vögel
Kakadus werden bis 75 Jahre alt und
bleiben ihrem Partner ein Leben lang
treu.
9 Katzen jagen Schmetterlinge
Schmetterlinge und Katzen – das
verträgt sich schlecht. Gemäss dem
Aargauer Naturmuseum Naturama
jagen Katzen jährlich 3 Millionen
Schmetterlinge und 1,8 Millionen
Vögel.
Wer ein Leben lang das gleiche
Haustier haben möchte, ist mit der
Schildkröte sehr gut bedient. Hunde
erreichen je nach Grösse ein Durchschnittsalter von 10 bis 16 Jahren,
Katzen von 12 bis 15 Jahren, wobei
bei beiden auch ein viel höheres Alter
erreicht werden kann. Ein Hamster erreicht zirka 3 Jahre, ein Kaninchen bis
10 Jahre und ein Meerschweinchen
zwischen 4 und 7 Jahren. Eine Kornnatter im Terrarium schliesslich kann
es auf 20 Jahre bringen.
Dossier Das Haustier
Eiweissstoffe, die sich im Speichel, in Hautschuppen, im Talg oder Urin der Tiere befinden.
Frage
12
Allergisch auf das
eigene Haustier?
Vor allem Katzen lösen bei Menschen allergische Reaktionen aus. Ursache ist aber nicht
ihr Fell, wie oft angenommen wird.
Text: Manuela Specker
Ob Nagetiere, Pferde, Reptilien, Vögel, Hunde oder
Katzen: Sie alle können Menschen zum Weinen
bringen. Im wortwörtlichen Sinne. Der Kontakt mit
diesen Tieren kann nämlich allergische Reaktionen
hervorrufen, wobei die Symptome jenen des Heuschnupfens ähneln (gerötete Augen, Niesen, Schnupfen). Entgegen weit verbreiteter Annahme sind es
nicht die Tierhaare selber, welche dafür verantwortlich
sind – Menschen reagieren ja
auch auf Vögel oder Reptilien allergisch. Auslöser
sind mikroskopisch kleine
Putzfimmel mit Folgen
Die Katzenallergie kommt am häufigsten vor; rund
zwei Drittel aller Haustier-Allergien gehen auf sie zurück. Das hat auch etwas mit dem Putzfimmel der
Katzen zu tun: Durch ihr regelmässiges und ausgiebiges Putzen verteilen sich die Eiweissstoffe auf
dem ganzen Fell. Bei gefiederten Tieren oder Reptilien wiederum kommen die Tierhalter bedeutend
weniger mit den Eiweissstoffen in Kontakt, handelt
es sich doch nicht um klassische Schmusetiere.
Eine Tierallergie darf keinesfalls auf die leichte
Schulter genommen werden: im schlimmsten Fall
droht Asthma. Die wirksamste Massnahme, die Allergie zu bekämpfen, wäre es, sich vom Tier zu trennen –
so schwer dieser Schritt auch fällt. Das Allergiezentrum Schweiz (aha) ist sich dieses Dilemmas bewusst
und gibt auf seiner Homepage deshalb zahlreiche
Tipps, wie sich die persönliche Allergenbelastung reduzieren lässt.
Nicht die Tierhaare
Dazu gehört beispielsweise, das sind für Allergien verantTier keinesfalls ins Schlafzimmer zu wortlich, sondern
lassen, nach jedem Kontakt die Hände mikroskopisch kleine
zu waschen und die Kleider mit einem Eiweissstoffe, die
Kleiderroller anstatt einer Kleider- sich im Speichel, in Hautbürste zu reinigen. Alle Teppiche und schuppen, im Talg
sonstigen Staubfänger sollten aus der oder Urin der Tiere beWohnung entfernt werden – die Kat- finden.
zen-Allergene beispielsweise verteilen
sich über den Staub leicht in der Luft und können
noch mehrere Monate nachgewiesen werden, selbst
wenn sich keine Katze mehr im Haushalt befindet. Die Allergene bleiben zudem auch leicht
an der Kleidung haften, sodass sie an alle möglichen Orte gelangen. Es kann also sein, dass jemand
zum Beispiel in einem Kino die Symptome einer
Allergie zeigt, obwohl sich dort weit und breit kein
Tier befindet.
Vor allem
Katzen
können
allergische
Reaktionen
auslösen.
Wer das Haustier nicht weggeben will, kann
es mit einer Immuntherapie versuchen: sie
ist bis heute die einzige Behandlung, welche nicht einfach die Symptome bekämpft,
sondern bei den Ursachen der Erkrankung
ansetzt. Bei dieser Desensibilisierung werden
die Allergene in steigender Dosierung verabreicht. Entweder werden sie unter die
Haut gespritzt, oder sie werden als Tropfen
oder Tablette eingenommen. Im Idealfall
gewöhnt sich der Körper an das Allergen
und baut so einen immunologischen
Schutz auf. Die Kosten dieser Immuntherapie werden im Rahmen der Grundversicherung von den Krankenkassen übernommen.
Weitere Infos:
www.aha.ch/allergien
CSSMAGAZIN 2 | 2015
© f1online
Immuntherapie als Hoffnungsschimmer
Frage
13
Ein Haustier wirkt sich positiv
auf die physische wie
psychische Gesundheit aus.
Warum tun uns
Haustiere gut?
Katzen streicheln baut Stress ab, Hundehalter
bewegen sich mehr: Die Tierpsychologin
Verena Grünig erläutert, wie Haustiere unser
Leben bereichern.
© Keystone
Interview: Manuela Specker
Warum halten sich Menschen eigentlich Haustiere?
VERENA GRÜNIG*: Auf den ersten Blick kostet es Zeit
und Geld, Haustiere zu haben. Sie geben den Menschen aber viel zurück: Ein Haustier wirkt sich positiv
auf die physische wie psychische Gesundheit aus.
Gerade in Familien hat das Haustier oft einen verbindenden Charakter.
Inwiefern trägt ein Haustier zum seelischen
Wohlbefinden bei?
Tiere gehen ganz unvoreingenommen auf Menschen zu. Es interessiert sie nicht, ob jemand reich,
hübsch oder gesund ist. Es entsteht eine Beziehung,
das Tier reagiert auf einen, man nimmt es in seiner
eigenen Persönlichkeit wahr – so gesehen kann ein
Haustier durchaus auch gegen Einsamkeit helfen.
Hundehalter kommen zudem auf ihren Spaziergängen unkompliziert mit anderen Menschen in Kontakt. Die Beziehung zum Haustier darf aber keinesfalls auf solche Aspekte reduziert werden. Kinder
beispielsweise, die mit Tieren aufwachsen, lernen schon sehr früh, Verantwortung zu übernehmen und sich in andere
Wesen einzufühlen.
Wie erklären Sie sich, dass ein Haustier
sogar die physische Gesundheit positiv
beeinflusst?
Gerade wer einen Hund besitzt, bewegt
sich viel in der freien Natur und erlebt
den Wechsel der Jahreszeiten. Auch ist
Verena Grünig,
erwiesen, dass das Streicheln eines verdiplomierte tiertrauten Tieres einen beruhigenden Effekt
psychologische
auf Menschen hat. Studien haben geBeraterin I.E.T.
zeigt, dass die Überlebenschancen nach
einem Herzinfarkt grösser sind, wenn jemand eine
Katze oder einen Hund hat. Und nicht zuletzt bringen einem Tiere immer wieder zum Lachen und
animieren dazu, den eigenen Spieltrieb zu entdecken.
Was tun, wenn sich Kinder ein Meerschweinchen
oder einen Hamster als Haustier wünschen?
Die tiergerechte Haltung ist eine grosse Herausforderung. Meerschweinchen sind Tiere zum Beobachten.
Wenn man beispielsweise ein Meerschweinchen auf
den Schoss nimmt und es sitzt regungslos da, dann ist
das kein Zeichen der Vertrautheit. Das Tier befindet
sich vielmehr in Schreckstarre. Meerschweinchen
müssen zwingend über ein abwechslungsreiches Gehege verfügen, und Kinder brauchen eine Anleitung,
wie sie korrekt mit den Tieren umgehen. Hamster
wiederum sind nachtaktiv. Auch deshalb eignet sich
ein Hund oder eine Katze tatsächlich besser als Haustier. Grundsätzlich muss man sich immer überlegen,
wie das Tier und seine nächsten Verwandten in der
Natur leben, um ein artgerechtes Leben zu bieten.
Kann man auch zu viel Zeit mit seinem Haustier verbringen?
Mir sind kaum Leute bekannt, die wegen ihrer Haustiere den Kontakt zu Menschen vernachlässigen.
Man muss vielmehr aufpassen, Tiere nicht zu vermenschlichen. Sie haben ihre eigenen Bedürfnisse,
die wir nicht mit unseren verwechseln
sollten. Aber es macht immer wieder Man sollte aufpassen,
Freude, zu beobachten, wie ein Tier Tiere nicht zu
seine ursprüngliche Scheu ablegt und vermenschlichen.
zutraulich wird. Haustiere halten uns
auch vor Augen, dass jedes Tier eine eigene Persönlichkeit hat. Ich hatte einmal 14 Ratten und konnte
jede einzelne auseinanderhalten.
* Verena Grünig aus Schaffhausen ist diplomierte tierpsychologische Beraterin I.E.T. und arbeitet als Tierschutzlehrerin für den
Schweizer Tierschutz (STS).
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Dossier Das Haustier
Frage
15
Frage
14
Können Tiere
Wie viele Haustiere
hat die Schweiz?
Zwei Drittel aller Infektionskrankheiten sind
vom Tier auf den Menschen übertragbar.
Text: Manuela Specker
Campylobacter und Salmonellen gehören wohl zu
den bekanntesten Erregern, mit denen sich Menschen durch direkten Tierkontakt oder durch den
Verzehr kontaminierter, nicht genügend erhitzter
Lebensmittel anstecken. Zoonosen bereiten nicht
nur den Betroffenen Bauchschmerzen: Vom Tier
auf den Menschen übertragbare Krankheiten werden streng überwacht, sowohl national als auch international – schliesslich besteht latent die Gefahr,
dass sich ein neues Virus in epidemischen Ausmassen ausbreitet.
Die Gründe
Das liegt nicht nur daran, dass mittlerweile nahezu
jeder Winkel dieser Erde bereist und erforscht
wird. Aussergewöhnliche Speisepläne tragen dazu
bei, dass gefährliche Erreger vom Tier auf
den Menschen überspringen
Fledermäuse wurden
Zoonosen werden
können. Natürliche Träger des
verschiedentlich
national und
Ebola-Virus sollen beispielsals Überträger von
international streng
weise Flughunde sein – diese
Infektionskrankheiüberwacht.
werden in Afrika, genauso wie
ten identifiziert.
infizierte Affen oder Antilopen,
gejagt und verzehrt. Kritisch sind auch
bestimmte Fütterungsmethoden bei Tieren: BSE beispielsweise, der Rinderwahnsinn, ist auf die Verfütterung von ungenügend erhitzten, infizierten Tierkörpermehlen
zurückzuführen. Anders als in England ist in
der Schweiz bisher noch kein Mensch an der
durch BSE ausgelösten Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit erkrankt.
Immerhin 60 Prozent aller Infektionen
kommen durch die Übertragung vom Tier
auf den Menschen zustande. Vogelgrippe,
Schweinegrippe oder SARS sind drei weitere
Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit.
Sars, das akute Atemwegsyndrom, liess sich
auf ein Fledermaus-Virus zurückverfolgen,
das über einen Zwischenwirt in den Menschen gelangte.
CSSMAGAZIN 2 | 2015
© istockphoto
krankmachen?
Hunde, Katzen, Ratten, Schlangen, Vögel oder Echsen:
In Schweizer Haushalten tummeln sich Haustiere
jeglicher Gattung. Doch wie viele sind es genau? Eine
Frage, die kaum zu beantworten ist. Am verlässlichsten zeigt sich die Situation bei den Hunden. Diese
müssen gemäss Denise Delley, Geschäftsführerin
der Schweizerischen Heimtierdatenbank Anis, mit einem
Transponder gekennzeichnet werden. Gemäss
Anis-Jahresbericht waren Ende 2013 536 000 Hunde
und 327 000 Katzen registriert. Gerade bei den
Katzen dürfte aber die Zahl – aufgrund der streunenden Katzen – um ein Vielfaches höher sein und
bei rund 1,5 Millionen liegen. In der Anis-Datenbank
finden sich aber auch Meerschweinchen, Präriehunde, Ratten, Frettchen, Schlangen und vieles mehr.
All diese Tiere wurden von ihren Haltern freiwillig
registriert. So gibt es für die meisten Tierarten denn
auch bloss grobe Schätzungen. Gemäss dem
Verband für Heimtiernahrung haben 24 Prozent der
Schweizer Haushalte eine Katze, 11 Prozent
einen Hund, knapp 6 Prozent einen Nager (z.B. Meerschweinchen), knapp 5 Prozent Fische und rund
2 Prozent einen Vogel.
www.anis.ch
Von der Wellnesszone aus
geht der Blick direkt
in die Walliser Bergwelt.
Frage
16
Noch immer «in» –
Jugendherbergen?
Jugendherberge – tönt irgendwie leicht antiquiert.
Dabei haben gerade «Jugis» neueren Baudatums
einiges zu bieten. Und wer bei der CSS versichert
ist, geniesst erst noch finanzielle Vorteile.
Text: Roland Hügi
© Schweizer Jugendherbergen
Viele Menschen assoziieren den Begriff Jugendherberge noch immer eher mit einer sozialen SchlafsaalInstitution als mit einem
Ort, wo man in einem
ansprechenden Ambiente
übernachten kann. Wer
so denkt, kann sich eines
Besseren belehren lassen. Zum Beispiel in der
Jugendherberge SaasFee. Diese wurde erst im
September vergangenen
Die topmoderne Jugendherberge
Jahres eröffnet und ist
Saas-Fee
heute das Flaggschiff der
Schweizer Jugendherbergen. In insgesamt 52 Zimmern stehen 168 Betten
zur Verfügung. Diese seien seit der Eröffnung stets
gut belegt, sagt Leiterin Chantal Anthamatten. Besonders begehrt sind die Doppelzimmer sowie die
Vierer-Familienzimmer.
Schlicht – und doch luxuriös
Der Bau am Dorfrand besticht nämlich nicht nur
durch seine zeitgenössische Architektur. Auch im
Innern zieht sich das moderne Design nahtlos weiter.
Da werden in den Zimmern keck die Farben Giftgrün
und Lila kombiniert, die Möbel sind aus massivem
einheimischem Holz gezimmert. Und statt eines
öden Aufenthaltsraums findet sich eine luftige Lobby
mit Cheminée. In einem aber ist das Haus der Jugendherbergen-Philosophie treu geblieben: Luxus
sucht man in den Zimmern vergebens.
Kein Fernseher, kein Haarfön, kein CSS-Versicherte
Kleiderschrank. Schlicht und zweck- profitieren
mässig sind sie eingerichtet – der ei- Personen, die bei der CSS
gentliche Luxus ist der Blick an die versichert sind, können
diversen 4000er, die Saas-Fee um- in 15 ausgesuchten
geben. Und natürlich das, was das Jugendherbergen in der
Haus im Untergeschoss zu bieten ganzen Schweiz zu
hat: Hier findet sich nämlich nicht günstigen Mitgliederkonbloss ein 25-Meter-Hallenbad, wie es ditionen übernachten.
mancher Stadt gut anstehen würde, Zudem können sie eine
sondern auch ein Wellnessbereich, Zweijahresmitgliedder es in sich hat. Wer in einer der schaft zum Preis von
beiden grossen Saunen sitzt und aus einem Jahr erwerben
dem Panoramafenster in die Berg- (siehe CSS Exklusiv).
welt blickt, fragt sich zu Recht: «Bin
ich hier tatsächlich in einer Jugend- «Wanderperlen»
herberge?»
Kostenloser Bezug der
Broschüre in Ihrer
Schritt in die Zukunft geschafft
CSS-Agentur oder unter
Die Antwort lautet «ja». Und das «wellwww.css.ch/exklusiv/
youthhostel
nessHostel 4000», so der offizielle
Name des Hauses, zeigt exemplarisch,
dass die Schweizer Jugendherbergen
den Schritt in die Zukunft geschafft
haben: weg vom Wolldecken- und
Schlafsaal-Image, hin zum trendigen
Anbieter von nach wie vor preiswerten
Übernachtungsmöglichkeiten. In den
vergangenen Jahren sind denn auch
nicht nur in Saas-Fee, sondern auch an
anderen Orten in der Schweiz moderne Herbergen entstanden. Und weitere werden folgen.
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Prämiensolidarität in Deutschland,
den USA und der Schweiz
Frage
USA
Schweiz
Deutschland
17
Wie einheitlich
ist eine Einheitsprämie wirklich?
Solidarität zwischen den
Altersgruppen
Solidarität
Raucher / Nichtraucher
Geschlechtersolidarität
Wie solidarisch sind die Gesundheitssysteme
in Deutschland, den USA und der Schweiz?
Ein Blick auf die Prämienberechnung offenbart
verschiedene Arten von Solidarität.
Text: Konstantin Beck
Unschöne Nebenwirkungen
So gilt für die soziale Krankenversicherung Deutschlands (die sogenannte
Gesetzliche Krankenversicherung), dass
ist Leiter des CSS
die Prämie für einen Süddeutschen in
Instituts für empirische
Konstanz nicht von der Prämie in
Gesundheitsökonomie.
Flensburg – weit im Norden – abweichen soll. Dasselbe gilt auch für Wessi
und Ossi. So viel Solidarität hat den unschönen
Nebeneffekt, dass es für die Einwohner im teuren
Hamburg ungemein schwieriger ist, eine Versicherungsdeckung zu bekommen als für den Bayern auf
dem Land.
Prof. Dr.
Konstantin Beck
Föderalistische Schweiz
Ganz anders dagegen die «Gleichheit» in der
Schweiz. Vom föderalistischen Selbstverständnis her
ist es geradezu selbstverständlich, dass Appenzeller
in Innerrhoden eine andere Prämie bezahlen als
Appenzeller in Ausserrhoden. Immerhin werden in
der ganzen Schweiz die Mittzwanziger gleich behandelt wie die Senioren.
Solidarität innerhalb der
gesamten Bevölkerung
Geografische
Solidarität
Raucher zahlen viel mehr
Und was machen die Amerikaner? Obama Care, die
grosse Krankenversicherungsreform des amtierenden Präsidenten, bringt zwar unbestritten mehr Solidarität ins US-Gesundheitssystem und verhindert
damit beispielsweise, dass Obdach- oder Arbeitslose
ohne Versicherungsschutz dastehen. Dabei ist es
aber ebenso klar für den US-Bürger, dass nur schon
die 65-Jährigen drei Mal mehr Prämie bezahlen sollen als die jungen Erwachsenen. Und Raucher zahlen
grundsätzlich 50 Prozent mehr.
Geschlechter werden gleich behandelt
Alle diese «Einheitsprämien» widerspiegeln das
jeweilige kulturelle Selbstverständnis. Wo die drei
Staaten allerdings übereinstimmen, ist bei der
Gleichbehandlung beider Geschlechter. Alle drei kennen die Prämien- Alle diese «Einheitsgleichheit für Mann und Frau. Wer nun prämien» wideraber meint, das deutsche System sei spiegeln das jeweilige
mit Abstand das solidarischste, dem sei kulturelle Selbstvernoch Folgendes in Erinnerung geru- ständnis.
fen: Die deutsche Prämiensolidarität
gilt nur für geringe und mittlere Einkommen, in der
Schweiz hingegen für alle Einwohner und in den USA
für alle, die mitmachen wollen. Es gibt in dieser Frage
kein richtig oder falsch, denn auch für den internationalen Einheitsprämienvergleich gilt: «One size
doesn’t fit all (Eine Einheitsgrösse passt nicht allen).»
CSSMAGAZIN 2 | 2015
© Infel AG
In den Prämien der sozialen Krankenversicherung
manifestiert sich Solidarität ganz konkret. Die Prämienstruktur legt direkt fest, welche Gruppe von welcher anderen finanziell unterstützt wird – oder eben
auch nicht. Gleiche Prämien für alle
werden insbesondere in europäischen
Staaten als unabdingbare Voraussetzung für eine «soziale» Krankenversicherung angesehen. Wer aber genau
hinschaut, erkennt bald: «All (…) are
equal but some (…) are more equal.»
(«Alle sind gleich, aber einige sind gleicher.»)
Frage
Irrationale Angst
18
Wie lässt
sich Höhenangst
überwinden?
Wer Angst vor Abgründen hat, verzichtet
oft auf traumhaft schöne Bergwanderungen.
Das muss nicht sein.
Text: Manuela Specker
© Keystone
Während Unerschrockene auf Aussichtsplattformen klettern, sich auf steile Wanderungen begeben und in Seilparks vergnügen, ziehen Menschen
mit Höhenangst festen Boden unter den Füssen
vor. Die Vermeidungsstrategie ist weit verbreitet
unter Höhenphobikern. Das ist verständlich, denn
wer sich vor Abgründen fürchtet, kriegt unter Umständen schon auf den unteren Stufen einer Leiter
schweissnasse Hände, Herzrasen und zittrige Beine. Beim Wandern beschränken sie sich auf Wege,
die vornehmlich flach oder leicht geneigt und
somit als T1 klassifiziert sind. An T3-Wege, also solche mit ausgesetzten Stellen, die je nachdem mit
Seilen oder Ketten gesichert sind, wagen sie nicht
einmal zu denken.
In der Schweiz sind WanderRespekt vor steil abfallenden Hän- wege (gelb), Bergwangen ist absolut angebracht. Die derwege (rot-weiss) und
Höhenangst aber steht in keinem Alpinwanderwege
Verhältnis zur tatsächlichen Ge- (blau-weiss) anhand der
fahr und schränkt die Betroffenen Farbe auf den Hinweisschildarum unnötig ein. Wie bei vielen dern erkennbar. Von den
anderen Phobien auch ist die Ex- Schwierigkeitsgraden her
position das Gegenmittel, das am wird zwischen T1 (Wandern)
meisten Erfolg verspricht: Wer und T6 (schwieriges
sich der Angst stellt und sich ent- Alpinwandern) unterschiesprechenden Situationen aussetzt, den. Die genauen Merkmale
wird merken, dass die Panikatta- der Klassifizierungen sind
cken nachlassen und schliesslich beim SAC abrufbar unter
www.sac-cas.ch/
ganz ausbleiben.
unterwegs/
Je nach Ausprägung der Angst
schwierigkeitsskalen
werden die Betroffenen in der Expositionstherapie zuerst in der eigenen Vorstellung oder über Bilder mit den Abgründen konfrontiert, bevor sie sich Schritt für Schritt
realen Situationen aussetzen.
Höhenschwindel macht Sinn
Die Höhenangst ist nicht zu verwechseln mit dem
Höhenschwindel, welcher der Höhenangst vorausgeht. Höhenschwindel ist eine normale körperliche
Reaktion und entsteht, wenn das nächste sichtbare
feste Objekt für die Augen zu weit entfernt ist. Um
diese eingeschränkte Wahrnehmung zu beheben
und das Objekt räumlich erfassen zu können, versucht der Körper durch Schwanken seine Lage zu
stabilisieren. An einer exponierten Stelle kann dieses Schwanken tatsächlich erhöhte Sturzgefahr
bedeuten. Die Höhenangst aber befällt die Betroffenen, selbst wenn keinerlei Gefahr besteht.
Der erste Ansprechpartner für Menschen mit
Höhenangst ist der Arzt – in seltenen Fällen können
auch organische Ursachen der Grund sein.
Höhenangst ist nicht zu verwechseln mit Höhenschwindel.
Wer unter Höhenangst leidet,
kann diese behandeln lassen.
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Frage
19
Wo fängt denn
falsch verstandene Tierliebe an?
Hier ist sozusagen alles für die Katz –
und vor allem den Hund. Die Meiko Heimtierbedarf AG in Villmergen hat sich
mit ihrem Sortiment ausschliesslich auf die
beiden häufigsten Haustierarten spezialisiert; für CEO Philip Frei ein wichtiger Marktvorteil.
Interview: Roland Hügi, Foto: Thomas Zimmermann
Philip Frei, Meiko Heimtierbedarf hat ein grosses
Verteilzentrum in Villmergen und Filialen
in der ganzen Schweiz (siehe Kasten). Sie sind also
Herr über ein tierisches Reich – da braucht es
wohl ein grosses, tierliebendes Herz?
PHILIP FREI: Wenn Sie damit vermuten, mein beruflicher Werdegang sei schon immer in «tierischen»
Bahnen verlaufen, liegen Sie völlig falsch. Ich war
Wirtschaftsinformatiker und Mitinhaber eines Informatikunternehmens und kam vor zehn
Jahren als völliger Quereinsteiger in die Firma Meiko AG.
Seither bin ich aber mit Freude
am Job in die Welt der Tiere
hineingewachsen. Ich habe
rasch gemerkt: Wir bewegen
uns hier – im Gegensatz zu
meinem früheren Job – in
einem hoch emotionalen Business. Die Meiko AG hat sich vor
allem auf Hunde spezialisiert,
und gerade in diesem Bereich
sind ja die Beziehungen zwischen Mensch und Tier überaus eng.
Und wie steht es um die Tierliebe Ihrer
Mitarbeitenden?
Wenn es um Tiere und insbesondere Hunde geht,
haben meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein
sehr grosses Herz. Alle haben nämlich einen oder gar
mehrere Hunde. Die meisten bringen ihren Vierbeiner auch zur Arbeit mit.
Wie bitte?
Ja, viele der Hunde dürfen die Meiko-Mitarbeitenden
zur Arbeit begleiten und ruhen während der Arbeitszeit zum Beispiel unter dem Bürotisch.
Und der tiefere Sinn dahinter?
Ich habe bereits angetönt, dass es bei der Beziehung
Hund-Mensch oft um tiefe Emotionen geht. Es ist
mir deshalb ein grosses Anliegen,
dass sich unsere Mitarbeiterinnen Philip Frei
und Mitarbeiter auf Augenhöhe mit (48) ist ausgebildeter Wirtder Kundschaft bewegen. Nur wer schaftsinformatiker und seit
selber einen Hund besitzt, ist auch 2004 Geschäftsführer
fähig, die Kundschaft tatsächlich zu der 1971 gegründeten Meiko
verstehen und ihre Wünsche erfül- Heimtierbedarf AG in
len zu können. «Meine» Leute sind Villmergen. Nebst dem Hauptdermassen affin, dass sie unbewusst sitz betreibt die Meiko AG
den Kundinnen und Kunden meist acht Niederlassungen in der
gleich ansehen, ob sie Hunde- oder ganzen Schweiz und beKatzenhalter sind. Nicht selten erra- schäftigt 60 Mitarbeitende.
Das Unternehmen ist speziaten sie gar die Hunderasse.
Als Nichthundehalter hätte ich also lisiert auf den Hundeund Katzenbedarf und verkaum eine Chance, bei Ihnen eine
fügt in diesem Bereich
Anstellung zu erhalten.
Genau. Zu dieser Philosophie ste- über das schweizweit grösste
Sortiment.
hen wir.
www.meiko.ch
Die Meiko AG ist vor allem in den
Bereichen Hunde und Katzen
tätig. Weshalb diese Spezialisierung?
Die Beschränkung auf eine ganz spezifische Heimtiergruppe ist ein zentraler Aspekt unserer Geschäftsidee. Wir wollen nicht Preisführer, sondern Qualitätsführer in unserem Bereich sein. Und das können
wir nur umsetzen, indem wir uns auf ein bestimmtes
Segment beschränken. Für uns ist das Wohl des
Hundes und der Katze das Mass aller Dinge. Der
Kunde soll bei jedem Kontakt unsere persönliche
Kompetenz spüren. Und wir tun alles, um diesem Ruf
immer wieder gerecht zu werden. Nicht umsonst
heisst unser Motto «Kompetenz für vier Pfoten».
Wie viele Artikel finden sich im Sortiment?
Unser Sortiment umfasst derzeit rund 9000 Artikel
für Hunde und Katzen. Damit kann die Meiko AG
schweizweit die grösste Auswahl in diesem Segment
anbieten.
Hand aufs Herz: Gibt es auch den einen oder
anderen Artikel im Meiko-Sortiment, wo Sie sich
fragen: Ist das nötig?
Es gibt viele Dinge auf der Welt, die nicht zwingend
notwendig sind. Das gilt sicher auch für das eine
oder andere Accessoire für Hunde und Katzen. Aber
auch in diesem Bereich hat sich mittlerweile der Begriff Lifestyle etabliert. Hielt früher eine Hundeleine
ein Leben lang, so schaut man heute auf Trends und
geht mit der Mode. Wichtig scheint mir, dass mit einem
CSSMAGAZIN 2 | 2015
«Ich bin als Quereinsteiger mit Freude
am Job in die Tierwelt hineingewachsen.»
Philip Frei, CEO der Meiko Heimtierbedarf AG
(hier mit Hündin Berit von der Rasse Magyar Viszla)
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Accessoire die Würde des Tieres nicht angetastet, diese
also nicht ins Lächerliche gezogen wird.
Heimtierbedarf scheint für mich als Laie ein ganz
ordentliches Geschäft zu sein. Täuscht dieser
Eindruck oder bewegen Sie sich in einem pickelharten Verdrängungskampf?
Das mit dem grossen Geschäft ist eher ein Wunschtraum. Wir bewegen uns hier in einem harten Markt,
in dem mittlerweile sogar Überkapazitäten bestehen,
insbesondere im Bereich des Tierfutters. Das Internet sowie die grenzübergreifenden Einkäufe machen
den Unternehmen zu schaffen. Zudem werden die
Hunde tendenziell kleiner, brauchen also weniger
Futter. Hier ist unser Geschäftsprinzip mit der Spezi-
Im Sortiment finden sich rund 9000 Artikel.
alisierung sicher ein Vorteil. So führen wir zum
Beispiel ein grosses Sortiment an Spezialfuttern für
alle möglichen Bedürfnisse.
Früher bekamen Büsi und Hund oft das zu fressen,
was am Tisch übrig blieb. Heute habe ich als
Tierhalter die Auswahl zwischen Hunderten von
Futterartikeln, unter anderem Luxusmenüs.
Ist das nicht fast ein wenig dekadent – oder ein
Abbild heutiger Tierliebe?
Die Zeit der «Restenverwertung» habe ich bei meiner
Grossmutter, die ein Restaurant führte, noch erlebt:
Kurz nachdem die Gäste weg waren, bekam der
Hund, was diese übrig gelassen hatten. Abgesehen
davon, dass gewürzte Speisen für den
Ein Hund ist heute
Hund ungesund sind, sollten Sie eines
oft vollwertiges
bedenken: Ein Hund ist heute nicht
Familienmitglied.
einfach mehr nur ein Haustier, sondern
oft ein fast vollwertiges Familienmitglied. Entsprechend haben sich auch die Ansichten
und vor allem die Ansprüche der Kundschaft entwickelt. Geht es einem Tier zum Beispiel schlecht,
wird – wie bei uns Menschen – die Nahrung angepasst. Es wäre ungerecht, dies als falsche Tierliebe
abzutun.
Aber wo fängt für Sie die falsche Tierliebe denn an?
Sicher dort, wo sich ein Mensch für sein Haustier
aufgibt und im schlimmsten Fall selbst verwahrlost.
Solche Beispiele gibt es
immer wieder. Ich denke
da etwa an Personen, die
Dutzende von Katzen in
einer Wohnung halten
und diese hätscheln
im Glauben, den Tieren
etwas Gutes tun zu können. Schlimm finde ich Der Hauptsitz der Firma Meiko
auch Militanz in dem Heimtierbedarf AG in Villmergen AG
Sinne, dass sich Hundehalter uneinsichtig zeigen, wenn es um ihr eigenes
Tier geht. Diese Militanz finde ich übrigens auch von
Nichttierhaltern daneben, die alle Hundehalter pauschal ins Pfefferland wünschen. Sie
vergessen darob, für wie viele Menschen das Tier eine unverzichtbare
und gesellschaftlich wertvolle Begleitrolle im Leben spielt. Ganz zu schweigen von den verschiedenen Spezialhunden, die wertvolle Dienste leisten,
zum Beispiel Lawinen- oder Blindenhunde.
Vor allem für Hundehalter ist das
eigene Tier Synonym für
Bewegung und Fitness im Freien.
Was unternimmt die Meiko AG,
damit ihre Mitarbeitenden gesund
und fit bleiben?
Wie schon erwähnt, sind auch alle
unsere Mitarbeitenden Hundehalterinnen und -halter. Sie kommen
jeden Morgen mit ihrem Tier hierher – oft zu Fuss. Über Mittag halten sie sich wiederum in der Natur
auf und bewegen sich an der frischen Luft; Gleiches natürlich an den
freien Tagen. Vor diesem Hintergrund müssen wir
unserer Belegschaft keine zusätzlichen Fitnessprogramme mehr verordnen oder ihr einen Fitnessraum zur Verfügung
stellen.
Und wie steht es um die
Fitness von Philip Frei?
Auch die darf sich sehen
lassen. Ich treibe drei bis
vier Mal pro Woche
Sport, im Winter eher indoor, im Sommer oft auf
dem Velo oder joggend.
Sie sehen: Wir sind eine
durch und durch gesunde Firma.
Die Firma Meiko Heimtierbedarf AG hat für ihre
Mitarbeitenden bei der CSS
eine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen.
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Frage
sen sich in Salzwasser mit einer Prise Zucker garen.
Gargekocht, werden sie, wie Spargel, warm oder kalt
mit einer Sauce serviert. Krautstiel lässt sich auch als
Beilage zu Fisch und Fleisch, zu Eintöpfen und herzhaften Wähen verwenden.
Dazu Stiele und Blätter in Streifen schneiden.
Zuerst die gehackten Stiele mit Zwiebeln und etwas
Öl andünsten und mit Bouillon ablöschen, 10 Minuten garen, dann die Blätter dazugeben und zirka weitere 5 Minuten köcheln. Vor dem Verzehr Bouillon
abgiessen. Blanchiert kann
Krautstiel übrigens auch
eingefroren werden.
20
Krautstiel –
Kraftwerk
in Grün?
Früchte und Gemüse
enthalten viele
wertvolle Inhaltsstoffe.
Ein besonders
wertvoller Vertreter
der Gemüsegattung
ist der Krautstiel.
Mangold ist
wertvoller
Lieferant von
Vitaminen und
einer Vielzahl
gesundheitswirksamer Inhaltsstoffe.
Text: Alexia Sieber
Bei Früchten und Gemüsen lohnt sich herzhaftes Zugreifen. Sie enthalten nebst Vitaminen und
Mineralstoffen eine Vielzahl
gesundheitswirksamer Inhaltsstoffe, sogenannter bioaktiver Substanzen. Diese
können beispielsweise den Blutdruck positiv beeinflussen, den Cholesterinspiegel senken oder den
Blutzuckerspiegel regulieren. Viele sind auch verdauungsfördernd, entzündungs- und krebshemmend
und wirken sich positiv auf das Immunsystem aus.
Krautstiel – wertvoller Lieferant
© Thinkstock
Ein besonders guter Lieferant von Vitaminen, bioaktiven Substanzen und Mineralstoffen ist der Krautstiel – auch Mangold genannt. Verantwortlich dafür
ist vor allem der Gehalt an Beta-Carotin, B-Vitaminen, Vitamin C sowie Kalium. Sein Geschmack
ähnelt dem des Spinats, ist jedoch würziger. Es gibt
verschiedene Sorten, die sich aber geSowohl Blätter als
schmacklich kaum unterscheiden.
auch Stiele lassen sich
Möglichst makellose Stiele und feste,
verwenden.
knackig-grüne Blätter garantieren die
Frische von Krautstiel. Sind die Blätter
schon leicht welk, schmeckt er «strohig». Dann lässt
man ihn besser im Regal liegen. Für die Zubereitung
sind der Wurzelansatz und eventuell braungefärbte
Stellen auf den Blättern zu entfernen, danach muss
der Krautstiel gründlich gewaschen werden.
Blatt und Stiel verwendbar
Die ganzen Blätter können als Rouladenhülle für
Fisch und Fleisch verwendet werden. Die Stiele lasCSSMAGAZIN 2 | 2015
Frage
21
Ist die CSS auch
wohltätig?
Die CSS-Stiftung zur Förderung von sozialen Massnahmen in der Kranken- und Unfallversicherung
unterstützt zwei Institutionen, die sich für gesellschaftliche Belange einsetzen. Am 16. April erhielten
die Stiftung «As’trame», Lausanne, sowie die Stiftung
«ProRaris», Vuarrens, je einen Check in der Höhe
von CHF 15 000. Die Stiftung «As’trame» unterstützt
mit ihren Beratungen Kinder und Erwachsene,
die nach einer Scheidung/Trennung oder wegen einer
schweren Erkrankung oder eines Todesfalls in eine
schwierige Situation geraten. Die Stiftung «ProRaris»
ist auf dem Gebiete seltener Krankheiten aktiv.
Sie hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, als Bindeglied zwischen den rund hundert Organisationen
für Patienten mit seltenen Erkrankungen zu fungieren
und über seltene Krankheiten zu informieren,
um ihre Anerkennung bei den Behörden und in der
Öffentlichkeit zu bewirken.
Frage
22
Sind Zecken
wirklich
so gefährlich?
Zecken können Krankheiten übertragen.
Besonders heimtückisch ist das FSME-Virus.
Dagegen schützt nur eine Impfung.
Text: Manuela Specker, Foto: Thomas Zimmermann
Sie lauern im Unterholz, im Gebüsch und im knietiefen Gras auf ihre Opfer, an deren Blut sie sich
gütlich tun – die Zecken. Jetzt, wo die Tage wieder
länger und wärmer sind, haben sie Hochsaison. Die
Spinnentiere sind nicht nur lästig, sondern als Träger
zweier gefürchteter Krankheitserreger, Borreliose
und FSME, auch potenziell gefährlich.
Etwa 5 bis 30 Prozent der Zecken tragen den
Erreger der Lyme-Borreliose in sich. Das Bakterium
kann die Haut, die Gelenke, die Muskeln, das Herz
und das Nervensystem angreifen. Anzeichen für eine
Borreliose-Infektion ist ein ringförmiger Ausschlag,
der sich nach wenigen Tagen oder Wochen an der
Stelle des Zeckenstichs bildet und sich stetig vergrössert – darum ist von Wanderröte die Rede. Auch
Fieber und eine allgemeine Müdigkeit gelten als Hinweise, wobei diese Symptome natürlich ganz andere
Ursachen haben können. Bei einer Wanderröte empfiehlt es sich, sofort einen Arzt aufzusuchen. Die
Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden,
sofern sie rechtzeitig erkannt wird. Impfungen dagegen existieren keine.
Immunsystem meistens erfolgreich
Die Gefahr sollte aber auch nicht dramatisiert werden: Selbst wenn jemand von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen wird, heisst das noch lange
nicht, dass er oder sie auch daran erkrankt.
Meistens kann das Immunsystem die Bakterien
bekämpfen, sodass sich keinerlei Symptome bemerkbar machen. In der Mehrheit der Fälle
sind zudem keine Spätfolgen zu befürchten. Um sich aber dem Risiko nicht unnötig auszusetzen, sollte man sich entsprechend schützen (siehe Kasten).
Wird eine Lyme-Borreliose nicht erkannt oder ungenügend behandelt,
können bleibende Behinderungen
die Folge sein. Laut dem Nationalen Referenzzentrum für zeckenübertragende Krankheiten (NRZK) erleiden in der Schweiz jedes Jahr zwischen 6000 und
12 000 Personen eine Borreliose-Infektion.
FSME: Impfung bietet besten Schutz
Weit weniger häufig, aber heimtückischer ist die
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die ausschliesslich das Nervensystem befällt. Ein bis zwei
Wochen nach dem Zeckenstich können sich grippeähnliche Symptome bemerkbar machen. Bei den
meisten Betroffenen bleibt es dabei.
Bei rund 5 bis 15 Prozent kommt es aber zu
einem Befall des zentralen Nervensystems. Die
Symptome
dieser Hirnhaut- oder
Hirnentzündung sind starke Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrations-, Sprechund Gehstörungen. Bei
schweren Verläufen drohen
bleibende Behinderungen
wie Lähmungen der Arme,
Beine und Gesichtsnerven.
1 Prozent der Betroffenen, die neurologische
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Symptome zeigen, sterben daran. In der Schweiz
werden jedes Jahr zwischen 100 und 250 Fälle von
Zeckenenzephalitis gemeldet.
Das Heimtückische am FSME-Virus: Jene, die
Symptome entwickeln, sind diesen schutzlos ausgeliefert. Es existiert keine spezifische Therapie gegen
die Erkrankung, es können lediglich die Symptome
gelindert werden. Im Gegensatz zur Lyme-Borreliose
existiert aber eine Impfmöglichkeit. Das Bundesamt
für Gesundheit (BAG) empfiehlt die Impfung allen
Personen, die in den Hochrisikogebieten wohnen
oder sich oft in der Natur aufhalten. Bei Kindern verläuft die Krankheit in den meisten Fällen ohne bleibende Schädigungen. In Absprache mit dem Arzt
können Kinder aber bereits ab einem Jahr geimpft
werden (z.B. jene, die eine Waldspielgruppe oder
einen Waldkindergarten besuchen).
Zecken mit dem FSME-Erreger sind vor allem in
bestimmten Gebieten zu finden – die Karte, welche
die Verbreitung der FSME-Zecken anzeigt, wird jedes
Jahr vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) aktualisiert. Darauf ist ersichtlich, dass fast alle Kantone
des Mittellandes betroffen sind. In diesen Hochrisikogebieten tragen etwa 1 bis 3 Prozent der
Zecken das Virus in sich.
Das heisst allerdings nicht, dass die FSME-Zecken
ausschliesslich in den identifizierten Hochrisikogebieten vorkommen – die Karte
besagt lediglich, dass sie im Verhältnis zur übrigen Schweiz dort gehäuft auftreten. Zecken, die etwa
so gross sind wie ein Stecknadelkopf, können sich auch über
Vögel und Wildtiere wie Rehe
und Hasen in andere Gebiete
verteilen. So verwundert es nicht, dass das BAG immer wieder neue Gebiete mit erhöhtem Risiko für
eine FSME-Ansteckung identifiziert.
Warum diese Zunahme?
Zwischen 2012 und 2013 hat sich die Zahl der FSMEBetroffenen in der Schweiz mehr als verdoppelt, von
95 auf 205. Diese Zahl ist zum einen wetterabhängig:
Je schöner das Wetter, desto mehr Menschen halten
sich sommerlich bekleidet im Freien auf. Zum anderen spielen die Temperaturen im Winter eine grosse
Rolle. Der Zeckenspezialist Norbert Satz, Facharzt für
Innere Medizin FMH, weist immer wieder darauf hin,
dass bei einem kalten Winter mehr Zecken überleben, da sie in eine Winterstarre fallen und in diesem
Zustand Energie sparen. Der Winter 2012 war
bekanntlich ausgesprochen kalt. In milden Wintern
hingegen sind die Zecken aktiv, haben aber kaum
Möglichkeiten für eine Blutmahlzeit, so dass sie verhungern.
www.zecken.ch
www.zeckenschule.de
Der beste Schutz
gegen Zecken
• Den Körper nach jedem Aufenthalt in der Natur auf
Zecken untersuchen und bei einem Befall die
Zecke sofort entfernen. Besonders oft betroffen sind
Kniekehlen, Leisten, Achselhöhlen, Nacken
und Hals – Zecken bevorzugen warme, feuchte und
dünne Hautpartien. Weil die Zecke beim Stechen
eine betäubende Substanz absondert, wird häufig
nicht bemerkt, wenn sie zu ihrer Blutmahlzeit ansetzt.
• Die Zecke sollte vor dem Herausziehen nicht mit
Öl oder Ähnlichem behandelt werden, sonst entleert
die Zecke ihren Darm mit Viren oder Bakterien.
Das Tier beim Herausziehen nicht drehen oder zerquetschen, sondern mit einer Pinzette geradeaus und mit konstantem Zug entfernen. Die Einstichstelle danach desinfizieren.
• Bei Streifzügen durch den Wald nach Möglichkeit gut
abschliessende, eng anliegende Kleider und
geschlossene Schuhe tragen und Unterholz meiden.
Auch wenn es optisch nicht gerade die beste
Falle macht, empfiehlt es sich, die Socken über die
Hosen zu ziehen – Zecken halten sich vor
allem in Bodennähe auf. Sie fallen nicht von den
Bäumen, wie lange kolportiert wurde.
Frage
Frage
23
Gift geschluckt –
24
Wer leitet neu
curafutura?
wer hilft?
Pius Zängerle ist seit dem 1. Mai neuer Direktor
von curafutura, dem Verband der innovativen Krankenversicherer, dem auch die CSS angehört. Der 53-jährige Pius Zängerle ist
dipl. Math. ETH und lic. oec HSG. Pius Zängerle
war vor seinem Amtsantritt bei curafutura
Inhaber und Geschäftsführer einer Beratungsfirma
mit Sitz in Luzern, spezialisiert auf die strategische Beratung und Führung von Unternehmen
der Wirtschaft und der Verwaltung. Er ist ausserdem seit zehn Jahren Mitglied des Luzerner
Kantonsrats, Präsident des Kultur- und Kongresszentrums Luzern (KKL) sowie Präsident des
Regionalen Entwicklungsträgers «LuzernPlus».
Pius Zängerle ist verheiratet und Vater von
drei erwachsenen Töchtern.
Noch nie sah sich das Schweizerische Tox-Zentrum mit so vielen Anfragen konfrontiert wie
2014. Insgesamt suchten 37 419 Personen Rat.
Text: Roland Hügi
Wer in der Schweiz eine Frage zum Thema «Gift»
hat, kommt um eine Telefonnummer nicht herum:
145. Seit dem 1. Januar 2015 hat das Schweizerische
Toxikologische Informationszentrum einen neuen
Auftritt und einen neuen Namen: Tox Info Suisse.
«Mit dem zeitgemässen Auftritt wollen wir die
Bekanntheit unserer Institution und ihrer Notfallnummer 145 steigern», sagt Direktor Hugo Kupferschmidt im Gespräch mit dem CSS Magazin.
Viele Selbstvergiftungen
Wie wichtig die telefonische Beratung auch im Internet-Zeitalter noch immer ist, zeigen die Zahlen
aus dem Jahr 2014. 37 419 Mal riefen
Privatpersonen, aber auch
Unter der TelefonÄrzte und Spitäler die
nummer 145 stehen
«Giftnummer» 145 an.
im Vergiftungsfall
Hier finden die Anrurund um die Uhr
fenden rund um die
Fachpersonen zur
Uhr Hilfe von FachperVerfügung.
sonen. 92 Prozent der
Anfragen erfolgten aufgrund eines Giftkontaktes, während 8 Prozent vorsorglicher Natur waren. Allerdings
nimmt die Zahl der vorsorglichen Anfragen kontinuierlich ab, «weil Antworten auf theoretische
Fragen immer häufiger
im Internet gesucht und
auch gefunden werden»,
so Hugo Kupferschmidt.
Dass gleichzeitig die Zahl der
Anfragen aufgrund eines tatsächlichen Giftkontaktes seit
Jahren steigt, ist laut dem
Direktor einerseits auf die
Bevölkerungszunahme zurückzuführen. «Andererseits nimmt
die Zahl der Vergiftungsfälle
effektiv zu.»
Schaut man sich die detaillierten Vergiftungszahlen
2013 (die Detailzahlen 2014 liegen ab August vor)
genauer an, fällt auf, dass weit mehr als ein Drittel
der Fälle auf Medikamente zurückzuführen
ist. In 27 Prozent der Fälle waren Haushaltprodukte für eine Vergiftung verantwortlich, in acht Prozent Pflanzen.
Vergiftungen durch Tiere wurden 356
gezählt, vor allem durch Reptilien, Insekten und Spinnen. Auffallend hoch ist
schliesslich die Zahl beabsichtigter Vergiftungen: Insgesamt wurden gemäss
Jahresbericht 3470 Suizidversuche
registriert und 572 Fälle, in denen
Drogen die Ursache waren.
Sämtliche detaillierten Zahlen und weitere Informationen
zum Thema «Gift» finden sich
auf der Website von Tox Info
Suisse:
www.toxinfo.ch
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Gerade bei Kindern sind oft Haushaltprodukte – etwa Putzmittel –
für Vergiftungen verantwortlich.
© Tox Info Suisse
Rekordzahl an Anrufen
Frage
Tut nicht weh und ist sinnvoll:
Blut spenden.
25
Blut spenden –
noch nötig?
Die Medizin wird durch modernste Hilfsmittel und
Hightech-Produkte geprägt. Etwas aber ist auch
2015 durch nichts ersetzbar: menschliches Blut.
Text: Roland Hügi
Jeden Tag sind in der ganzen Schweiz zahlreiche
Menschen wegen eines Unfalls oder einer Krankheit
auf Fremdblut angewiesen. Und das wird noch lange
Zeit so bleiben. «Die Fortschritte in Medizin und
Chirurgie erlauben es zwar, immer haushälterischer
mit dem wertvollen Rohstoff Blut umzugehen. Aber
das menschliche Blut ist etwas derart Komplexes,
dass es wohl nie künstlich hergestellt werden kann»,
sagt Rudolf Schwabe, Direktor der Blutspende SRK
Schweiz AG. Wer also glaubt, Blutspenden sei im
Hightech-Zeitalter überflüssig geworden, liegt damit
völlig falsch. Erst recht vor dem Hintergrund, dass
vier von fünf Menschen gemäss SRK 2014 haben Schweizer
einmal im Leben Blut oder ein Medika- Spitäler 260 000 Einheiten roter Blutkörperment aus Blutprodukten benötigen.
Nicht nur in der Blutspende, son- chen benötigt. Oft
dern vor allem in der Stammzellen- reichte ein einziger Beuspende unternimmt das SRK enorme tel. Schwerst verAnstrengungen, um die Zahl der re- letzte Personen können
gistrierten Schweizer Spender (derzeit 100 Blutbeutel oder
60 000) auszubauen. «Anders als bei mehr benötigen. Blutproder Blutspende, wo ‹nur› Blutgruppe dukte können nicht
und Rhesusfaktor übereinstimmen lange gelagert werden:
müssen, sind es bei der Blutstammzel- Rote Blutkörperchen
lenspende die Gewebemerkmale», er- verfallen nach spätestens
klärt Schwabe den Unterschied. Jeder 49 Tagen.
neu registrierte Spender könnte also
zum Beispiel für einen Leukämie-Patienten irgendwo auf der Welt die einzig mögliche Rettung sein.»
www.blutspende.ch
Frage
26
Lohnt sich eine
Registrierung?
Wer sich neu auf «myCSS» registriert, hat bis Ende
Jahr die Möglichkeit, ein iPad Air 2 zu gewinnen.
© Blutspende SRK Schweiz AG
Text: Roland Hügi
«Wo ist meine aktuelle Versicherungspolice? Wie soll
ich die Leistungsabrechnungen ablegen? Und wo
habe ich die Dokumente der Krankenversicherung für
die Steuererklärung?» Wer hat sich nicht schon gefragt,
ob die lästige Papierflut wirklich nötig ist und wie man
jederzeit und überall auf die notwendigen Versicherungsdaten zugreifen könnte? Mit «myCSS», dem Kunden-Login-Portal, bietet die CSS eine ideale Lösung.
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Diverse Vorteile
Bereits machen 105 812 Versicherte Gebrauch vom
2014 lancierten Portal und profitieren von diversen
Vorteilen. «myCSS» ist schnell und bequem, lassen sich
doch die elektronischen Dokumente sofort und jederzeit abrufen. Dank des unbeschränkten Zugriffs
auf die persönlichen Daten gehört die Papierflut
der Vergangenheit an – was erst noch gut für die Umwelt ist. Durch den
persönlichen LoginWettbewerb
Prozess sind zudem sämtliche AnEine Registrierung kann
sich nun gleich dopforderungen an die
pelt lohnen. Unter den
Sicherheit erfüllt.
Versicherten, die sich
Wer übrigens seine
bis Dezember 2015 auf
Dokumente den«myCSS» anmelden,
noch in gedruckter
verlost die CSS nämlich
Form im Briefkasjeden Monat ein
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Möglichkeit, die DoApple Watch rtc.).
kumente zusätzlich
Weitere Informationen
per Post zu erhalunter
ten. Dazu genügt ein
Klick in den perwww.css.ch/mycss
sönlichen «myCSS»www.css.ch/
wettbewerb
Einstellungen.
Frage
27
Wie gefährlich
Aufnahme der
Finnen durch
das Fressen
infizierter Tiere
ist der Fuchsbandwurm?
➊ Aufnahme der Eier durch
mangelhafte Hygiene
Ausscheidung der
Eier über den
Kot und Verbreitung
der Eier über
Wind und Regen
➊ Endwirte
➋ Aufnahme durch
Verzehr von
ungewaschenen
Waldfrüchten und
Pilzen, Einatmen/
Schlucken von kontaminiertem Staub
beim Pflügen/Heuen
Fehlwirt
➋
Zwischenwirte
Der Fuchsbandwurm kann zu schweren
Erkrankungen führen. Allerdings ist
die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, klein.
Eier
Text: Roland Hügi
«Ja keine Wildbeeren oder Wildpflanzen essen – sie
könnten vom Fuchsbandwurm (Echinococcose) infiziert sein!» Diesen Rat hört man seit einigen Jahren
immer häufiger. Doch wie schlimm ist die Situation
wirklich? Gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wurden in der
Schweiz, wo eine Meldepflicht für Tiere, nicht aber
für Menschen gilt, 90 infizierte Tiere seit 1991 registriert. Die erwachsenen Bandwürmer leben im Dünndarm, vor allem des Fuchses, seltener bei Hund und
Katze. Deshalb werden insbesondere im
Pro Jahr erkranKot dieser Tiere Eier ausgeschieden, die in
ken zehn bis zwanzig
feuchter Umgebung monatelang überlePersonen.
ben können. Der Mensch kann sich durch
direkten Kontakt mit infizierten Tieren anstecken oder durch mit Fuchsbandwurmeier verunreinigte rohe Lebensmittel oder Trinkwasser. Die
Zahl der erkrankten Menschen wird auf 10 bis 20 pro
Jahr beziffert.
Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass infizierte
Füchse Wildpflanzen oder Beeren kontaminieren,
klein und die Zahl der Infektionen gering. «Da sie
jedoch zu schweren Erkrankungen führen können,
sollten gewisse Vorsichtsmassnahmen beachtet
werden», sagt Mona Neidhart, Mediensprecherin
beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). «Unter anderem sollten bodennah wachsende Waldfrüchte
(Beeren, Pilze usw.) sowie Gemüse, Salat und Beeren
aus Freilandkulturen und Fallobst vor dem Verzehr
gründlich gewaschen oder – wenn möglich – gekocht werden.» Nach Arbeiten mit Erde sollte man
zudem die Hände gründlich waschen. Aber auch
beim Umgang mit mäusefangenden Katzen und
Hunden sei eine gute Hygiene angezeigt. «Die Tiere
sollten regelmässig entwurmt werden.» Detaillierte
Informationen unter:
www.fuchsratgeber.ch
www.paras.uzh.ch/news
Aufnahme der
Eier durch
das Fressen kontaminierter Nahrung
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Finnen
Ausgewachsener Wurm
Die verschiedenen Entwicklungsstadien des Fuchsbandwurms
Frage
28
Ferien, ade?
Die dreiwöchigen Flitterwochen auf den Malediven
sind seit langem geplant, die Koffer gepackt,
dann passiert es: Der frisch verheiratete Ehemann
macht einen Misstritt auf der Treppe und bricht
sich das Bein. Ohne eine Annullationskostenversicherung kann ein solches Missgeschick ganz schön
teuer werden. Wer jedoch über eine Ferien- und
Reiseversicherung der CSS verfügt, ist vor und während der Reise gegen böse Überraschungen
gewappnet. Nebst einer Jahresversicherung kann
auch eine kurzfristige Reiseversicherung abgeschlossen werden. Die Versicherung ist modular aufgebaut und deckt je nach Bedürfnis Heilungskosten,
Annullierungskosten und Kosten, die entstehen
bei Verlust oder Beschädigung des Reisegepäcks,
sowie Leistungen aus der Personen-Assistance
(z.B. Repatriierung).
Die CSS Versicherung unterstützt ihre Versicherten bei medizinischen Notfällen im Ausland rund
um die Uhr. Der Assistance-Partner Medgate organisiert die notwendige Hilfe und erteilt bei Bedarf
weltweit Kostengutsprache für notwendige Behandlungen: +41 (0)58 277 77 77.
www.css.ch/reisen
Frage
29
Was bringt
Managed Care?
«Managed Care und Gruppenpraxen bieten für
Patienten grosse Vorteile», sagt Dr. med.
Claudine Motta, leitende Ärztin und Mitglied der
Geschäftsleitung der Sanacare AG.
Text: Roland Hügi
Seit Jahren arbeitet die CSS mit der Sanacare zusammen, die in der ganzen Schweiz 13 Gruppenpraxen
betreibt. Noch vor nicht allzu langer Zeit waren Gruppenpraxen nur selten zu finden und der Begriff
«Managed Care» (integrierte Versorgung) war ein Fremdwort. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand. «Managed Care bedeutet, dass die Patienten von einem
Hausarzt oder einer Hausärztin durch das Gesundheitswesen gelotst werden», erklärt Dr. med. Claudine
Motta, Fachärztin für Allgemeinmedizin FMH bei der
Sanacare AG. In deren Praxen arbeiten zahlreiche
Hausärzte. «Ergänzt werden diese durch verschiedene weitere Gesundheitsfachkräfte, zum Beispiel
medizinische Praxisassistentinnen, Gesundheitscoachs
oder Psychologen.» Diese enge Vernetzung verschiedener Kompetenzen und Fachrichtungen, gekoppelt
mit einer modernen Organisation und einer elektronischen Krankengeschichte, erlaubt es, dass die Patienten stets die bestmögliche Versorgung erhalten. In den
allermeisten Fällen kann denn auch eine Behandlung
in einer Gruppenpraxis abschliessend erfolgen.
© Sanacare AG
Programm für chronisch Kranke
Das breite Wissen ihrer Mitarbeitenden nutzt die
Sanacare AG auch, um einen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Zukunft zu leisten. «So haben wir
zum Beispiel in den vergangenen Jahren ein Betreu-
ungsprogramm entwickelt, das speziell auf chronisch
kranke Menschen ausgerichtet ist», sagt Claudine
Motta. In diesem Chronic-Care-Modell arbeiten der
zuständige Hausarzt, speziell ausgebildete Praxisassistentinnen und Patient eng zusammen, um langfristig eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität
und der Krankheitsbewältigung zu erreichen.
Keine Doppelspurigkeiten
Die Sorge, dass eine Patientin oder ein Patient in
einer grossen Gruppenpraxis zur Nummer wird, teilt
Claudine Motta nicht. «Wenn immer möglich wird
ein Patient stets vom gleichen Arzt oder von der gleichen Ärztin behandelt, ausgenommen in Notfällen,
wo der eigene Arzt abwesend ist.» Diese gute Organisation und enge Vernetzung stellt sicher, dass bei
Untersuchungen und Therapien keine Doppelspurigkeiten entstehen.
Auch finanziell lohnt es sich für CSS-Versicherte,
sich in einem Hausarztmodell oder im Gruppenpraxismodell versichern zu lassen. In beiden Modellen
wird ein Rabatt auf die Prämien gewährt. Möglich
wird dies in erster Linie durch die erwähnten schlanken Abläufe und die Vermeidung von Doppelspurigkeiten. Dies hilft mit, unnötige Kosten zu vermeiden
und so den Versicherten günstigere Prämien gewähren zu können. Claudine Motta ist denn auch überzeugt, dass die Zahl der Gruppenpraxen in
der Schweiz noch zunehmen wird. Nicht
zuletzt, weil sie den Lebensvorstellungen
heutiger Ärztinnen und Ärzte entgegenkommen, die sich – wie jeder/jede von
uns – eine gesunde Balance zwischen
Beruf und Privatleben wünschen. «Aber
ich hoffe natürlich auch, dass im Sinne der
Vielfalt und der Wahlmöglichkeit für die
Patienten auch Einzelpraxen weiterhin Dr. med. Claudine
Motta, leitende
existieren werden.»
Ärztin und Mitglied
www.sanacare.ch
der Geschäftsleitung
www.css.ch/grundversicherung
der Sanacare AG
CSSMAGAZIN 2 | 2015
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