Scania bewegt, 01-2016

E R D G A S -LKW
Text: Georg Weinand, Fotos: Thomas Küppers
Das Video zum Thema
Biogas-Lkw sehen Sie unter
www.scania.de/biogas-lkw
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TRAUM PAAR
SCANIA BEWEGT • 1.2016
www.scania.de
“Un s er g röß t er
Tra u m is t ein
Biog a s -Hyb rid Lk w von Sca n ia .”
Steffen Wolf,
Fuhrparkleiter bei Bodan
De r Sca n ia P 340 m it Erd g a s a n t rie b re d u zie rt d e n
Au s s t oß von Koh le n d ioxid u m b is zu 90 Proze n t .
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1.2016 • SCANIA BEWEGT
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E R D G A S -LKW
jedoch
nutzlos, würde der Verteiler-Lkw nicht von den
Fahrern angenommen. Doch das ist der Fall:
„Die Allison-Vollautomatik des Scania war zwar
am Anfang für einige Fahrer eine Umstellung,
aber daran gewöhnt man sich schnell“, sagt Wolf.
Grundsätzlich ist der Biogas-Lkw ein echter
Scania: „Sein Fahrverhalten und seine
Verbrauchswerte sind wie bei allen
Scania Lkw erstklassig und durch
seinen kleinen Wendekreis von
10.665 Millimetern ist er insbesondere für unsere innerstädtischen Auslieferungsgebiete wie
geschaffen.“
ALLER VORBILDCHARAKTER WÄRE
Erdgas: leiser,
sauberer, preiswerter
Scania hat bereits 2012 den ersten Erdgas- beziehungsweise CNG- Motor auf der IAA vorgestellt. CNG ist eine
englische Abkürzung und bedeutet Compressed Natural
Gas. Der Erdgasmotor besticht nicht nur durch geringere
Motorengeräusche gegenüber dem Dieselmotor, sondern
ermöglicht zudem eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um
bis zu 90 Prozent. Auch bei den Kraftstoffkosten lässt der
CNG-Lkw den mit Diesel betriebenen nach Berechnungen
von Scania hinter sich: Bei einem angenommenen Preis
von 1,16 Euro für den Liter Diesel und 0,87 Euro für ein
Kilogramm CNG sind die Kraftstoffkosten unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Energiegehalte und Wirkungsgrade der beiden Kraftstoffsorten um 30 Prozent niedriger.
Die Be t a n k u n g d e s Sca n ia P 340 e rfolg t
t ä g lich u n d is t fü r Bod a n -Fa h re r Rou t in e .
De r Groß t e il d e s Bod a n -Fu h rp a rk s s t a rt e t in Üb e rlin g e n .
16 d e r 20 Fa h rze u g e s t a m m e n von Sca n ia .
DER MIT DEM MITTELLANGEN Fahrerhaus CP16
ausgestattete P 340 ist in jeder Hinsicht ein ökologischer Musterknabe. Dafür spricht nicht nur
sein Antrieb, der auf die Verbrennung fossilen
Diesels komplett verzichtet. Der Verzicht geht
auch bei der Kühlung weiter, die von Thermoking
stammt und mit natürlichem CO 2 kühlt, das von
einer Quelle aus dem südwestlich von Stuttgart
gelegenen Rottenburg stammt. Durch den Einsatz üssiger Kohlensäure zur Fahrzeugkühlung
werden über 75 Prozent der sonst zusätzlich frei
werdenden CO 2-Emissionen vermieden. „Bodan
war deutschlandweit das erste Unternehmen, das
2012 diese intelligente Art der mobilen Kühlung
genutzt hat“, sagt Wolf nicht ganz ohne Stolz. Der
Chereau-Kühlkoffer, der das Scania Fahrgestell
krönt, ist zudem bekannt für seine guten Isolationswerte, was den Energieverbrauch und damit
den CO 2-Ausstoß weiter verringert. Last, but not
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least kommt der Biogas-Lkw auf ziemlich leisen
Sohlen daher. Dazu trägt einerseits der Gasmotor
bei, der sich durch eine höhere Laufruhe auszeichnet als vergleichbar starke Dieselmotoren.
Kühlkoffer und Ladebordwand sind zudem nach
der niederländischen PIEK-Norm zerti ziert. Bei
dieser Lärmemissionsvorschrift dürfen die einzelnen Bauteile einen Geräuschpegel von 60 Dezibel nicht überschreiten, damit insbesondere die
Anwohner von Bioläden vor nächtlichem Lärm
geschützt werden. Für Bodan ist diese Art der
Leisetreterei besonders wichtig, da die Badener
zu 90 Prozent nachts ausliefern.
Bod a n a rb e it e t b e i Fris ch w a re vorra n g ig m it
30 re g ion a le n Erze u g e rn zu s a m m e n , d e re n
Prod u k t ion s s t a n d a rd s d ie g e s e t zlich e n Vorg a b e n
a n b iolog is ch e La n d w irt s ch a ft w e it ü b e rs t e ig e n .
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Ve rt ra u e n s ich : Fu h rp a rk le it e r St e ffe n Wolf (li.) u n d
Sca n ia Ve rk ä u fe r Mich a e l Th ie l.
Be i d e r An s ch a ffu n g n e u e r Fa h rze u g e w ie d e m Sca n ia P 340 a ch t e t Bod a n
a u f d ie Wü n s ch e d e r Mit a rb e it e r.
Bodan - Nachhaltigkeit
als Geschäftsgrundlage
Nachhaltiges Wirtschaften ndet sich beim 1987 gegründeten Naturkost-Großhändler Bodan in allen
Unternehmensteilen. Das geschieht auch im Sinne der vom Unternehmen propagierten Gemeinwohlökonomie, einem alternativen Wirtschaftsmodell, das nicht auf reine Gewinnmaximierung ausgelegt ist, sondern auch Mitarbeitern, Erzeugern, Kunden und folgenden Generationen dienlich sein
möchte. „ Wir räumen Mitarbeitern etwa ein Mitspracherecht bei unternehmerischen Entscheidungen
ein“ , erklärt Marketingleiter Andreas Schur. „ Bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge befragen wir zum
Beispiel unsere Fahrer nach ihren Wünschen und realisieren diese Wünsche sehr häu g“ , so der
47-Jährige.
Neben dem Fuhrpark werden auch das 2006 errichtete Firmengebäude und der 2013 ausgebaute
Logistikbereich in Überlingen konsequent nachhaltig betrieben. Zu den dort umgesetzten Maßnahmen zählen unter anderem Brauchwasserzisternen, eine Fotovoltaikanlage auf dem Firmendach und die umweltfreundliche Kälteproduktion für das Lager mittels einer Propan-Kälteanlage.
Darüber hinaus werden durch Erdwärme 355.000 Kilowattstunden Strom und Heizleistung pro Jahr
eingespart, was einer jährlichen Reduktion des CO2-Ausstoßes von 144 Tonnen entspricht.
Bodan vertritt eine konsequent regionale Ausrichtung vom Einkauf von Frischware bis hin zur
Auswahl der Dienstleister. „ Nur so können wir unserer Ansicht nach einen gleichmäßig hohen
Qualitätsstandard gewährleisten“ , sagt Schur. Dabei tritt das Unternehmen nicht nur gegenüber den
knapp 200 Mitarbeitern und 30 regionalen Erzeugern partnerschaftlich auf.
Auch die 550 von Bodan belieferten Einzelhändler sind über ein Partnerprogramm und einen Beirat eng mit dem inhabergeführten Großhändler verbunden. Bei der Auswahl der Partner rmen achtet Bodan
ebenfalls auf regionale und nachhaltige Aspekte. So werden etwa
bundesweit agierende Bio-Filialisten mit zentralistischer Struktur
oder konventionelle Lebensmitteleinzelhändler nicht beliefert.
Die logistische Leistung von Bodan ist bemerkenswert. Den
Umsatz von zuletzt 67,5 Millionen Euro erwirtschafteten die
Überlinger auf einer Logistik äche von rund 9.000 Quadratmetern zu 60 Prozent mit Frischwaren. 12.000 Artikel nden sich im
Vollsortiment, davon sind etwa 95 Prozent Lebensmittel. Die sechs
Fernverkehr- und 14 Verteiler-Lkw des Unternehmens lieferten
2014 fast 160.000 Rollbehälter aus, die Tonnageauslastung
betrug 30.000 Tonnen. Dabei legten die Kühl-Lkw 2,2 Millionen
Kilometer zurück und machten 46.000 Mal bei den Kunden Halt.
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Fü r Ma rk e t in g le it e r An d re a s
Sch u r is t Re g ion a lit ä t g le ich b e d e u t e n d m it k on s t a n t
h oh e r Prod u k t q u a lit ä t .
ABGERUNDET WIRD DIE gelungene Beziehung
zwischen Scania und Bodan durch die bereits
seit zehn Jahren bestehende Servicepartnerschaft zwischen dem Naturkosthändler und dem
Scania Partnerunternehmen Stanner aus dem
oberschwäbischen Bad Waldsee. Vertreten durch
Scania Verkäufer Michael Thiel sorgt Stanner für
einen Service rund um die Uhr an sieben Tagen
die Woche. „Das ist für uns sehr wichtig, weil wir
als Großhändler von Sonntag bis Freitag arbeiten
und der Samstag oft der einzige Tag ist, an dem
wir unsere Fahrzeuge problemlos in die Werkstatt
geben können“, erklärt Wolf. „Stanner bietet uns
zudem einen Shuttle-Service an, sprich holt die
Fahrzeuge auf unserem Gelände in Überlingen
ab und bringt sie nach der Reparatur auch wieder
dorthin zurück.“
WIE IN J EDER guten Partnerschaft stecken sich
natürlich auch Scania und Bodan Ziele für die
Zukunft. Getrieben werden diese Ziele vom
Ehrgeiz des Naturkost-Großhändlers, schon
2020 im gesamten Unternehmen klimaneutral
zu wirtschaften und im Fuhrpark auf fossile
Brennstoffe zu verzichten. „Dazu haben wir natürlich auch schon ein Auge auf den in diesem
Jahr in Deutschland auf den Markt kommenden Scania Euro -6-Hybrid-Lkw geworfen“,
sagt Wolf, der seit 1999 für Bodan arbeitet.
Doch das Ende der Fahnenstange ist auch damit noch nicht erreicht: „Unser größter Traum
wäre ein Biogas-Hybrid-Lkw. Mal sehen, wann
Scania so weit ist.“
12.000 Art ik e l b e n d e n s ich im Volls ort im e n t von
Bod a n . 95 Proze n t d a von s in d Le b e n s m it t e l.
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