Ebersberg/Berlin. „Wir sind ein ganz normaler Betrieb,“ sagt Elke

Dr. Andreas Lenz
Mitglied des Deutschen Bundestages
Pressemitteilung
MdB Andreas Lenz und Landrat Robert Niedergesäß informieren sich
im Integrationsbetrieb Frischkost in Landsham
21.09.2015/se
Dr. Andreas Lenz, MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon: +49 30 227-72244
Fax: +49 30 227-76244
[email protected]
Wahlkreisbüros:
Katharina-Fischer-Platz 2
85435 Erding
Telefon: +49 8122 227190
Fax: +49 8122 15478
Münchener Str. 2
85560 Ebersberg
Telefon: +49 8092 87334
Fax: +49 8092 87338
„Wir sind ein ganz normaler
Betrieb,“
sagt
Elke
Seyband,
die
Geschäftsführerin der Firma Regenbogen Arbeit,
und ergänzt: „wir schauen nur etwas stärker,
wie es den Menschen, die hier arbeiten wirklich
geht.“ Das ist wichtig, denn so normal ist der
Betrieb in Landsham nun doch nicht: Die Hälfte
der Angestellten bei Frischkost haben nämlich
eine psychische Behinderung.
Schwere
Depression, Schizophrenie, Traumatisierung das
sind die häufigsten Erkrankungen der 25
integrierten Angestellten.
Ebersberg/Berlin.
Der Bundestagsabgeordnete für Erding und
Ebersberg, Andreas Lenz und der Ebersberger
Landrat Robert Niedergesäß machten sich vor
Ort ein Bild von dem Unternehmen, das erst
kürzlich vom Klinikgelände in Haar in neue
professionelle Produktionsräume in den
Landkreis umgezogen ist.
Die
betrieblichen
Abläufe
sind
hoch
professionell. Jeder, der in den Bereich, in dem
Gemüse geschält und geschnitten wird eintreten
möchte muss sich an die Hygienevorschirften
halten. Gäste bekommen extra weiße
Seite 2
Einmalkittel und –häubchen, und müssen mit
Plastiküberziehern
über
einen
Desinfektionsteppich gehen.
Die Firma Frischkost ist gut ausgelastet. Große
Kantinen wie die der Postbank oder der Allianz
Versicherungen werden täglich beliefert. Zurzeit
wird fast rund um die Uhr gearbeitet, denn das
Festzelt „Ammer“ auf der Wiesn wird mit Radiund Radiserlplatten beliefert und gehört auch zu
den
treuen
Kunden
des
Integrationsunternehmens.
Verarbeitet werden – streng voneinander
getrennt – Bio-Gemüse und konventionelle
Ware, alles aus der Region. „Gerne hätten wir
nur Bio Ware, aber da kann man leider noch
nicht davon leben“, so Maximilian Roth,
Referent der Geschäftsführung der Regenbogen
Arbeit GmbH, das ist die Dachorganisation der
„Frischkost“ angehört. „Letztlich sind wir auch
ein Wirtschaftsbetrieb und müssen sehen, wie
wir uns finanzieren. Wir haben keinen Verband
im Hintergrund, der uns federt“, ergänzt
Seyband, „wir werden sogar noch genauer
beäugt als die Mitbewerber, da müssen wir oft
noch höhere Standards ansetzen um mithalten
zu können.“
50 Tonnen Rohware werden jeden Monat in
Landsham verarbeitet. Schälabfälle werden an
eine Biogasanlage weiterverkauft.
Vor 25 Jahren wurde „Regenbogen“ von Ärzten
des Klinikums in Haar gegründet. „Auch unsere
Seite 3
Patienten können arbeiten!“ lautete der Slogan.
Und dies hat sich bestätigt, entscheidend ist nur
das „wie“. „Wir akzeptieren im laufenden
Betrieb
alle
Besonderheiten
unserer
integrierten Mitarbeiter“, so Elke Seyband, „wer
Verantwortung übernehmen will, der bekommt
sie auch. Wir haben eine große Bandbreite der
Beschäftigungsmöglichkeiten
für
diese
Menschen: vom Gemüseschäler bis zum LKW–
Fahrer ist alles möglich.“
„Unsere Angestellten werden alle gleich
behandelt,“ ergänzt
Markus Pirschlinger,
Betriebsleiter vor Ort „ Wir haben immer schon
über Mindestlohn bezahlt – für alle unsere
Mitarbeiter,
auch
sind
alle
regulär
sozialversichert!“
Landrat Robert Niedergesäß freut sich, dass
"Regenbogen" nun seinen Integrationsbetrieb in
den Landkreis Ebersberg verlegt hat, und war
sichtlich beeindruckt von der Organisation des
Betriebes. "Wir haben uns auf den Weg zum
inklusiven Landkreis gemacht, da ist es sehr
wohltuend, wenn wir Betriebe haben, die u.a.
Menschen mit psychischen Erkrankungen einen
sicheren Arbeitsplatz anbieten können."
Der Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz ließ
sich die eigens für den Betrieb entwickelten
Arbeitsplätze erklären. Jeder Mitarbeiter hat
dort seinen persönlichen Tisch. Lenz: „Arbeit
stiftet Sinn – besonders die geregelten
Strukturen hier sind für die Menschen mit
Behinderung wichtig“
Seite 4
„Der Betrieb ist für unsere integrierten
Mitarbeiter wie eine Ersatzfamilie“, erzählt
Seyband nicht ohne Stolz. Viele haben einen
langen Klinikaufenthalt hinter sich, oder sind
nicht in der Lage in einem eigenen Haushalt zu
leben.
„So
haben
wir
schon
viele
Langzeitarbeitslose
mit
multiplen
Vermittlungshemmnissen in Arbeit gebracht!“
Ganz langsam werden die Menschen in einem
Integrationsbetrieb
von
Patienten
zu
Berufstätigen. In Deutschland gibt es derzeit
rund 800 derartige Betriebe. 23 000 Menschen
finden hier Beschäftigung.
„Die Integrationsunternehmen leisten einen
wichtigen Beitrag zur Inklusion von dem
letztlich alle profitieren!“, ist sich der
Bundestagsabgeordnete sicher und ergänzt,
„Der Bund wird im Rahmen des geplanten
Bundesteilhabegesetzes
auch
einen
Schwerpunkt auf eine noch zielgerichtetere
Förderung dieser Betriebe legen.“
Lenz zeigt sich zum Abschluss des Besuches
begeistert und meint: „dieses Unternehmen lebt
von der Leidenschaft der Menschen die es
betreiben und mit Leben füllen!“
Doch so wunderbar alles in den neuen Räumen
läuft hat Elke Seybart mit ihrem Team doch ein
großes Problem: „Wir brauchen dringend ein
zusätzliches Kühlfahrzeug mit Hebebühne.“
Landrat und Bundestagsabgeordneter erklären
sofort, sich darüber Gedanken machen zu
wollen, wie sie helfen könnten Kontakt zu einem
potentiellen Sponsor herzustellen.
Seite 5
Wer sich näher über die Arbeit
Arbeit gemeinnützige GmbH
möchte
findet
auf
der
http://www.regenbogen-arbeit.de
Informationen auch über den
Landkreis Ebersberg.
Regenbogen
informieren
Homepage(
) genauere
Betrieb im