Weberei löst Skandal aus - Inner Wheel Deutschland

LOKALES GÜTERSLOH
WESTFALEN-BLATT Nr. 22
Mittwoch, 27. Januar 2016
Weniger
Nitrat in
Brunnen
Drei-Prozent-Rückgang
K r e i s G ü t e r s l o h (WB).
Die Grenzwertüberschreitungen aller Nitratuntersuchungen bei den Nutzern privater
Trinkwasserhausbrunnen im
Kreis Gütersloh zeigen eine
deutlich sinkende Tendenz. Im
Gesundheitsausschuss stellte
Dr. Matthias Gubba, Abteilungsleiter Gesundheit, aktuelle Zahlen vor.
Ganoven kommen
über den Balkon
Gütersloh (WB). Mit Hilfe eines
Gartenstuhls haben sich unbekannte Täter Zugang zu einer Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses an der Gütsmerstraße verschafft. Am Montag drangen
die Einbrecher in der Zeit zwischen 15 und 21 Uhr über die aufgehebelte, rückseitig gelegene Balkontür in die Wohnräume ein. Ob
etwas gestohlen wurde, ist nach
Polizeiangaben noch unklar. Zeugen, die verdächtige Personen in
Tatortnähe beobachtet haben,
werden gebeten, sich bei der Polizei in Gütersloh unter Tel. 0 52 41 /
86 90 zu melden.
Treffen der
Nachwuchsbläser
Gütersloh (WB). Gut 30 Nachwuchsblasmusiker aus der Region
treffen sich am Samstag, 30. Januar, zum Jungbläsertag des evangelischen Kirchenkreises Gütersloh.
Von 10 bis 17.30 Uhr werden die
Nachwuchsmusiker aus BielefeldBrackwede über Gütersloh bis
Rietberg im Haus der Begegnung
und im Haus der Kirchenmusik,
Kirchstraße 14a, je nach Lern- und
Leistungsstand gefördert. Der Tag
endet um 17 Uhr standesgemäß
mit der gemeinsamen Abschlussmusik im Haus der Begegnung, zu
der auch interessierte Zuhörer eingeladen sind.
Schützen laden ein
zur Versammlung
Gütersloh-Avenwedde (WB).
Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Avenwedde trifft sich am
Samstag, 30. Januar, zur Generalversammlung im Schützenheim,
Avenwedder Straße 11. Vorher
geht es um 17 Uhr erst zum Gottesdienst in die Herz-Jesu-Kirche, anschließend folgt ein Abendessen.
Die Versammlung beginnt dann
um 18 Uhr. Schon jetzt macht der
Vorstand auf den Ausflug aufmerksam, an dem auch Nicht-Mitglieder
teilnehmen dürfen. Am Samstag,
20. August, wird der PS-Speicher
in Einbeck besucht.
Jugendfestival
wird vorbereitet
Gütersloh (WB). Noch vor den
Sommerferien soll das achte Gütersloher
Jugendkulturfestival
(JKF) stattfinden. Bei diesem Festival präsentieren sich junge Künstler aus der Stadt und der Umgebung. Auch das Programm wird
von Jugendlichen gestaltet. Wer
Lust hat, im Rahmen des JKF mitzuarbeiten, ist zum Vorbereitungstreffen am Mittwoch, 3. Februar,
um 18 Uhr in den Bauteil 5 in der
Bogenstraße 1 bis 8 eingeladen.
Um kurze Rückmeldung an [email protected] wird gebeten. Hier gibt es auch weitere Infos.
Die Weberei kommt offenbar doch nicht mit dem Geld aus. Statt offen
einen höheren Zuschuss bei der Stadt zu beantragen, nutzt Weberei-Ge-
schäftsführer Steffen Böning seine guten Kontakte zum Kulturausschuss-Vorsitzenden.
Foto: Wolfgang Wotke
Weberei löst Skandal aus
Antrag auf höheren Zuschuss wird über den Ausschuss-Vorsitzenden lanciert
Von Stephan R e c h l i n
G ü t e r s l o h (WB).
Die
Weberei will mehr Geld.
108 000 Euro pro Jahr zusätzlich. Das aber beantragt sie
nicht so wie es jeder andere
Verein tun muss. Statt dessen
versucht Kulturausschuss-Vorsitzender Hans-Peter Rosenthal (Grüne), diese Summe im
Zuge der allgemeinen Haushaltsberatung als eigenen Antrag durchzusetzen.
Die Gütersloher Haushaltsberatungen 2016 haben ihren handfesten Skandal. So sahen es jedenfalls
die Mitglieder des Kulturausschusses gestern Abend in der Stadthalle. Angesichts der überfallartigen
Konfrontation mit dieser Forderung äußerte nicht nur Norbert
Morkes (BfGT) den Verdacht, aufs
Kreuz gelegt zu werden.
Nach der ersten Runde massiven
Dazu zählen fundierte wirtschaftliProtestes begründete Hans-Peter
che Daten und ein detaillierter VerRosenthal seinen Antrag mit dem
wendungsnachweis über bisher
Wunsch, die Soziokultur in Güterserhaltene Zuschüsse. Beides lag
loh zu erhalten. Die Weberei habe
dem Ausschuss gestern Abend
zu den Haushaltsberatungen keinicht vor.
nen eigenen Antrag stellen könMarita Fiekas (CDU) konnte es
nen, darum sei er in Absprache mit
kaum fassen: »Wenn wir diesem
Weberei-Geschäftsführer Steffen
Antrag zustimmen, können wir
Böning eingesprungen. Völlig
den Kulturentwicklungsplan verüberrascht war aber auch Kulturgessen.« Darin werde ja gerade
dezernent Andreas
diskutiert, welchen
Kimpel nicht in die
Stellenwert die verBeratung gegangen
schiedenen Kultur– er habe zuvor »ein
formen in Gütersloh
Grundrauschen«
einnehmen
sollen.
vernommen,
woWilko Wiesner (CDU)
nach die Weberei
erinnerte an das offewohl mehr Geld
ne und transparente
brauche. Bei der BeAusschreibungsverzirksregierung hatte
fahren zur Weberei
sich Kimpel vorab
vor zwei Jahren:
noch einmal über
»Darin hatten alle
die Kriterien erkunKandidaten
versidigt, denen zufolge
chert, mit dem vorein soziokultureller
handenen Zuschuss
Betrieb überhaupt
auszukommen. Allen
Ausschussvorsitzender
mit öffentlichen Mitvoran die BöningHans-Peter Rosenthal
teln gefördert darf.
Brüder.«
Amüsante Zeitreise
Benefizveranstaltung für das Projekt »Sprache verbindet«
Gütersloh (amie). Der Inner
Wheel Club um die diesjährige Präsidentin Ellen Brockmeyer hat zu
einem
literarisch-musikalischen
Abend in die Erlöserkirche eingeladen. Der Erlös der Veranstaltung
kommt wieder dem Projekt »Sprache verbindet« zugute.
Mit viel Witz und Ironie trug ein
Musikalisch-Literarisches Quartett
aus Detmold den Gästen die Geschichte des Dichters und Autors
Heinrich Hoffmann von Fallersleben vor. Dabei überzeugte die
Künstlergruppe um Professor Joachim Thalmann mit spielerischer
Finesse und Feinsinn. Es sei wie
immer eine »literarische Zeitreise«, sagte die Präsidentin des
Clubs. Für das Essen und die Kulisse sorgten mit viel Eigeninitiative
die Inner-Wheel-Damen.
Der Club, bestehend aus 47 Damen, wurde 2005 gegründet und
beschäftigt sich seit 2009 mit dem
Projekt »Sprache verbindet«, das
gerade zur jetzigen Situation von
großer Bedeutung sei. Etwa 140
Kinder aus Zuwandererfamilien
werden mittlerweile von dem Inner Wheel Club Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Rotary
Club Rheda-Wiedenbrück unterstützt. Jedem dieser Kinder steht
ein Oberstufenschüler als »Scout«
sowie ein Pate aus den Clubs zur
Verfügung. Mit Spiel und Spaß erlernen die Kinder die deutsche
Sprache und ihre Kultur. Die Schüler der Oberstufe des Städtischen
und Stifttischen Gymnasiums Gütersloh sowie des Rats- und Ein-
steingymnasiums in Rheda-Wiedenbrück gehen einmal pro Woche
in Familien mit Migrationshintergrund und unterrichten die vierbis zehnjährigen Kinder. Sie erklären ihnen die deutsche Sprache,
bringen ihnen die Kultur nahe und
erfahren dabei selbst andere Lebensarten. Jedes Jahr im Januar
veranstaltet der Club eine solche
Benefizveranstaltung, die Erlöse
kommen dem Projekt zu Gute. So
kann den Familien die Hälfte der
Kosten für den Unterricht erstattet
werden. Das Projekt komme gut
an, sowohl bei den Teilnehmern
als auch bei den etwa 100 Scouts.
Durch die Einnahmen aus der Veranstaltung können auch die
Scoutsschulungen bezahlt werden,
die zweimal im Jahr stattfinden.
Kneipp-Vortrag im
Feng-Shui-Café
Gütersloh (WB). Gesund durch
Kneipp-Anwendungen:
Der
Kneipp-Verein Gütersloh lädt Mitglieder und Interessierte heute,
Mittwoch, zum ersten Informationsabend im neuen Jahr um 17
Uhr ins Feng-Shui-Café, Münsterstraße 19 in Gütersloh ein. Gudrun
Potschka, Kneipp-Gesundheitstrainerin und Vorsitzende des KneippVereins Bielefeld spricht über das
Thema »Kneippsche Wasseranwendungen in der Häuslichkeit«.
Für Vereinsmitglieder ist der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Gäste zahlen drei Euro.
Almuth Wessel (Linke) fragte,
was denn aus der Verwendung des
rund 30 000 Euro hohen Zuschusses an den Jugendkulturring geworden sei, der seit zwei Jahren in
die Weberei-Kasse fließe. Sportund Kulturamtsleiter Wilhelm
Kottmann wusste, dass dieser Betrag in die einzelnen Programmblöcke einfließt, aber nicht, zu welchen Teilen.
Einzig Eckhard Möller (SPD)
wäre bereit gewesen, der Weberei
in diesem und im kommenden
Jahr jeweils 55 000 Euro zusätzlich zu geben – unter der Bedingung, dass »Zahlen, Daten, Fakten« zur wirtschaftlichen Situation
vorlegt werden und nicht nur bunte Schaubilder. Doch AusschussVorsitzender Rosenthal folgte der
»Empfehlung« von Norbert Morkes, seinen Antrag wieder zurückzuziehen.
Ein regulärer Zuschuss-Antrag
der Weberei hätte vielleicht größere Aussicht auf Erfolg gehabt.
Denn jeder im Ausschuss ist mit
der Arbeit dort hochzufrieden.
Für die positive Entwicklung
scheint es eine Reihe von Ursachen
zu geben. Die Grenzwertüberschreitungen sanken von etwa 8,5
Prozent im Dreijahreszeitraum von
2001 bis zum Jahr 2003 auf etwa
5,5 Prozent im jüngsten Dreijahreszeitraum (15. Oktober 2012 bis
15. Oktober 2015). Die sinkende
Tendenz beruht nach Einschätzung der Abteilung Gesundheit auf
folgenden Faktoren: Dem Einsatz
von Wasseraufbereitungsanlagen
und deren gründlicher Wartung,
der Durchführung erforderlicher
Sanierungsmaßnahmen, der Aufgabe privater Trinkwasserbrunnen
verbunden mit einem Wechsel zur
öffentlichen Wasserversorgung sowie der verstärkten Anstrengungen der Landwirtschaft (zum Beispiel: Optimierung der Düngung).
Der Abteilung Gesundheit sind
derzeit rund 15 000 private Trinkwasserbrunnen bekannt. Sie werden durch die Abteilung Gesundheit regelmäßig überwacht. Die
Brunnenbetreiber müssen ihre
Brunnen mikrobiologisch und chemisch von einem akkreditierten
Untersuchungsinstitut analysieren
lassen. Der Stoff Nitrat muss alle
ein bis drei Jahre untersucht werden, je nach Art und Größe der Anlage oder ob zum Beispiel eine
Wasseraufbereitungsanlage vorhanden ist.
Aus den Daten können jedoch
keine direkten Rückschlüsse auf
die Entwicklung der Nitratbelastung des Grundwassers gezogen
werden. Denn die Proben für Wasseruntersuchungen werden in der
Regel an Endzapfstellen in Gebäuden entnommen, denen Wasseraufbereitungsanlagen zur Nitratreduzierung vorgeschaltet sein können. Dies ist bei etwa zehn Prozent
aller Brunnen der Fall.
Als Dolmetscherin für die Städtepartnerschaften bleibt sie »an Bord«:
Der Integrationsbeauftragte Frank Mertens (links) und Dr. Markus Kremer, Fachbereichsleiter für Personal und Organisation, verabschieden
Ursula Seyfarth in den verdienten Ruhestand.
27 Jahre im Dienst für
ausländische Mitbürger
Dolmetscherin Ursula Seyfarth geht in den Ruhestand
Mit ihrer Benefizveranstaltung in der Erlöserkirche finanzieren die Damen des Inner Wheel Clubs Güters-
loh auch die Weiterbildung der »Scouts« für Kinder
aus Zuwandererfamilien.
Foto: Amelie Prochner
Gütersloh (WB). Ursula Seyfarth ist vor wenigen Tagen in den
Ruhestand verabschiedet worden.
Am 25. April 1989 hatte sie ihren
Dienst in der Beratungsstelle für
ausländische Mitbürger der Stadt
Gütersloh angetreten. Die staatlich
geprüfte Dolmetscherin übersetzte
für Migranten und Aussiedler in
polnischer und russischer Sprache.
Ihre Aufgaben beschränkten
sich aber nicht nur auf reine Übersetzungshilfen. Darüber hinaus
gab sie Unterstützung in Belangen
des öffentlichen Lebens, begleitete
hilfesuchende Personen zu Behör-
dengängen,
zu
Kindergärten,
Krankenhäusern und anderen
Stellen. Einen nicht unerheblichen
Anteil hat Ursula Seyfarth außerdem an den Städtepartnerschaften
mit Grudziadz in Polen und Rshew
in Russland. Auch hier sorgte sie
durch ihre souveränen Übersetzungen bei den Besuchen von Anfang an für beste Verständigung
zwischen den Delegationen.
Folglich heißt Ruhestand für
Ursula Seyfarth nicht unbedingt
bedingungslose Ruhe. Sie wird
weiterhin bei Besuchen der polnischen und russischen Abordnungen als Dolmetscherin tätig sein.