Schweizer Spitäler investieren in ihre Zukunft

2 2015 Das Magazin für die Kunden der Schindler Aufzüge AG
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Schweizer Spitäler
investieren in ihre Zukunft
Können Räume den Heilungsprozess fördern?
Muri: Die vielen Gesichter eines Regionalspitals
Asile des Aveugles – Kompetenzzentrum für das Auge
Plein-Ciel: Atemberaubender Blick über die Westschweiz
Inhalt
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Schweizer Spitäler stehen vor
riesigem Investitionsbedarf
8
Patienten und Personal sollen sich wohlfühlen
Interview mit zwei Spitalberatern
11
Wie geht die Privatklinikgruppe Hirslanden
mit der sich rasant verändernden Spitallandschaft um?
14
Warum intelligente und zuverlässige Aufzüge
in Spitälern immer wichtiger werden
16
Wenn Spitalräume den Heilungsprozess
positiv beeinflussen
20
Die vielen Gesichter des Aargauer Regionalspitals Muri
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Der Schindler 5500 – prädestiniert für den Einsatz
in Spitälern und Pflegezentren
26
Die Klinik Jules Gonin in Lausanne – das Schweizer
Kompetenzzentrum für Augenheilkunde
30
Der neue Schindler 3300
Der Dachaufbau wird überflüssig
32
Der Panorama-Aufzug Plein-Ciel auf dem Mont-Pèlerin
feiert sein 20-Jahr-Jubiläum
34
next news: Spezielle Projekte und Produkte
aus der Welt von Schindler
Impressum
Herausgeber Schindler Aufzüge AG, Marketing & Kommunikation, CH-6030 Ebikon Redaktion Beat Baumgartner Redaktionsadresse next floor,
­Zugerstrasse 13, CH-6030 Ebikon / Luzern, nextfloor @ ch.schindler.com Adressverwaltung address @ ch.schindler.com Titelbild Beat Brechbühl, Luzern
Layout aformat.ch Litho click it AG Druck Multicolor Print AG Auflage 32 000 Ex. Ausgaben next floor erscheint zweimal jährlich in deutscher,
französischer und italienischer Sprache Copyright Schindler Aufzüge AG, Nachdruck auf Anfrage und mit Quellenangabe www.schindler.ch
Titelbild Alt und Neu beim Luzerner Kantonsspital: hinten das Bettenhochhaus, das 1981 eröffnet wurde, vorne die 2015 eröffnete neue Augenklinik.
Editorial
Fortschritt
Liebe Leserinnen und Leser
Niemand geht gerne und freiwillig als Patient in ein Spital und wenn, dann in der Hoffnung,
dass er möglichst bald wieder geheilt und gesund entlassen wird. Dank modernster und
minimalinvasiver Operationsmethoden sowie optimaler Betreuung ist die Aufenthaltsdauer in
Schweizer Spitälern in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, auf weniger als 10 Tage
pro Patient im Durchschnitt.
Doch der medizinische Fortschritt und auch die Ansprüche der Patienten an den Spitalaufenthalt
haben ihren Preis, die Spitalkosten steigen ungebremst, nicht zuletzt auch getrieben durch
die Überalterung der Wohnbevölkerung. Zudem stehen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten
zahlreiche Schweizer Spitäler vor massiven Investitionen in die Modernisierung und Erneuerung
ihrer Infrastruktur. Denn die rasante Entwicklung der Medizintechnik führt dazu, dass bereits
30-jährige Spitäler total veraltet sind, wie auch die beiden Spitalbauberater Martin Widmer und
Patrik Gaignat in einem Interview in diesem next floor betonen.
Leistungsfähige und einwandfrei laufende Aufzüge sind für das Funktionieren des Spitalalltags
zentral. Sie transportieren Betten zum Operationssaal, Ärzte und Krankenschwestern zur Arbeit,
in ihrer Mobilität eingeschränkte Patienten sowie die zahlreichen Besucher. Darum sind die
permanente Verfügbarkeit von Aufzügen und ein schneller und professioneller Rund-um-dieUhr-Service ein «Must». Nicht ohne Grund setzen darum die meisten Schweizer Spitäler auf
Schindler-Aufzüge.
Das freut uns sehr und stellt für uns eine grosse Verpflichtung dar. Auch wir haben in
den letzten Jahren einiges unternommen, um unsere Aufzüge noch komfortabler und intelligenter
zu machen. Lesen Sie dazu etwa, wie dank unserer Zielrufsteuerung PORT die Fahrzeit in
den Spital-Aufzügen verkürzt wird. Oder warum sich der neue Schindler 5500 immer häufiger
als Bettenaufzug durchsetzt.
Viel Spass beim Lesen wünscht Ihnen
Rainer Roten
CEO Schindler Schweiz
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Auch das Berner Inselspital mit seinen
Annexbauten muss zwischen 2008 und
2015 über 700 Millionen Franken für ­
Neu- und Umbauten investieren.
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Spitallandschaft Schweiz
Eine eigentliche Investitionswelle überrollt die Schweizer Spitallandschaft. Landauf, landab findet
sich zurzeit kaum ein Spital, das nicht baut oder zumindest ein grösseres Projekt wälzt. Das gilt
für die grossen Universitätsspitäler in Basel, Bern oder Zürich wie für viele kleine Regionalspitäler.
Riesiger Neubaubedarf
in der Schweizer Spitallandschaft
Text Pirmin Schilliger Bild Beat Brechbühl
D
as ambitiöseste Vorhaben bildet zweifellos die Gesamterneuerung des Universitätsspitals Zürich (USZ). Allein am bisherigen
Standort dürfte dies 2,1 Milliarden Franken kosten. Ausserdem sind
für die Aufrüstung der medizinischen Infrastruktur an der Universität
und der ETH Zürich weitere 900 Millionen Franken veranschlagt.
Auch bei verschiedenen anderen Projekten – in Basel, Luzern –
­nähern sich die geplanten Investitionen schnell einmal der Milliardengrenze. Selbst bei der Erneuerung kleinerer, auf die Grundversorgung ausgerichteter Spitäler, wie etwa in Altdorf oder Wolhusen,
sind mindestens dreistellige Millionenbeträge budgetiert.
Langfristiger Planungshorizont
Wer alles zusammenzählt, kommt auf eine gigantische Summe. Diese
gilt es angesichts des langen Zeithorizonts allerdings zu relativieren:
Vom ersten Planungsschritt bis zur Fertigstellung eines neuen Spitals
vergehen in den meisten Fällen Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Bis
zum Beispiel das neue Intensivbehandlungs-, Notfall- und Opera­
tionszentrum (INO) des Inselspitals Bern im Jahr 2014 eröffnet werden konnte, dauerte es 18 Jahre. Und noch bevor der 300 Millionen
teure Bau in Betrieb war, wurde im Januar 2015 am selben Ort mit
dem nächsten Grossprojekt gestartet, einem neuen Organzentrum.
In den meisten Zentrumsspitälern ist es mittlerweile üblich, dass
­immer irgendwo auf dem Gelände gebaut wird. So gibt es am Kantonsspital Aarau, einem Komplex aus 35 Gebäuden, derzeit zwei
­Baustellen, für eine neue Augenklinik und ein interdisziplinäres Neuro­
­zentrum. Eine Grossbaustelle wird dann entstehen, wenn in Aarau
mit dem Erweiterungsbau des neuen Hauptgebäudes begonnen wird.
Wann das sein wird, ist noch offen. Der entsprechende Masterplan
wird derzeit überarbeitet.
Angesichts der ständig wachsenden Bevölkerung in der Schweiz
scheint vordergründig der Bedarf nach vielen neuen Spitälern nur
­logisch. Allerdings ist das Angebot an Spitalbetten in den letzten
20 Jahren nicht etwa gestiegen, sondern um 40 Prozent auf noch
23 000 abgebaut worden. Das hat folgende Gründe:
– Immer mehr medizinische Leistungen werden ambulant erbracht.
– Die Aufenthaltsdauer der stationären Patienten hat sich, nicht
­zuletzt aufgrund des Spardruckes, laufend verkürzt.
– Seit Einführung der neuen Spitalfinanzierung 2012 mit Fallpauschalen herrscht diesbezüglich gar ein noch strengeres Regime.
Jedenfalls bringt es den Spitälern heute keine Vorteile mehr, wenn
sie versuchen, zwecks Auslastung der Betten ihre Patienten länger
als unbedingt nötig zu behalten.
Neue Spitäler braucht es also nicht wegen des Bevölkerungswachstums. Vielmehr liegt es daran, dass viele bestehende Spitäler veraltet
sind und dringend erneuert werden müssen. Da es dabei nicht einfach um ein äusserliches Hochpolieren geht, sondern die gesamte
Infrastruktur ersetzt werden muss, kommt eine Modernisierung
schnell einmal teurer als ein kompletter Neubau. Die rasante Entwicklung der Medizintechnik bringt es zudem mit sich, dass unter
Umständen bereits 30-jährige Spitäler hoffnungslos veraltet sind.
Gefragt sind heute wegen der Apparaturen und der technischen
­Installationen höhere und flexiblere Räume. Diese können leichter
und günstiger über einen Neubau als über Eingriffe in die Grundstruktur der bestehenden Spitäler geschaffen werden.
Kostenfaktor Personal dominant
Das moderne Spital sollte auf jeden Fall funktionell und logistisch
perfekt sein und optimale Abläufe ermöglichen, für die möglichst
wenig Personal benötigt wird. Denn die Personalkosten sind mit
über drei Viertel der Betriebskosten der grösste Kostenfaktor,
­während die Investitionen über den gesamten Lebenszyklus nicht
einmal 10 Prozent der totalen Spitalkosten ausmachen.
«Eine etwas teurere Bauweise, die umso nachhaltiger ist und
­effi­zientere Abläufe erlaubt, rechnet sich demnach fast immer», c
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5
Spitallandschaft Schweiz
c betont Spitalbauberater Patrik Gaignat (siehe auch Interview
Seite 8). Und Fortunat von Planta, Direktor des Kantonsspitals Uri,
das für 100 Millionen Franken neu gebaut werden soll, erklärt: «Eine
Sanierung der mehr als 50-jährigen ­Gebäude würde lediglich um
15 Prozent günstiger als der Neubau. Doch die Betriebsprozesse
könnten wir so nicht wirklich verbessern.» Auch Florentin Eiholzer,
Departementsleiter Betrieb und ­Infrastruktur des Luzerner Kantonsspitals, sieht in den geplanten Neubauten die besten Chancen,
«die Strukturen und Prozesse nach neusten Erkenntnissen patientengerecht und effizient zu definieren und baulich umzusetzen.»
Neue Spitalfinanzierung löst Flurbereinigung aus
Die aktuelle Investitionswelle so richtig ins Rollen gebracht hat
­letztlich die neue Spitalfinanzierung 2012. Das klingt insofern
­widersprüchlich, als sich die Gesundheitsökonomen und -politiker
­davon primär mehr Wettbewerb und Kostenbewusstsein versprochen haben. Doch die erhofften Einsparungen gibt es, wenn überhaupt, nicht zum Nulltarif, sondern nur über eine gründliche Umstrukturierung der teils verkrusteten Spitallandschaft. Einstige
Konkurrenten, die sich früher gegenseitig Patienten abjagten, sehen
sich jetzt plötzlich zu Kooperationen und Fusionen gezwungen.
Mittlerweile haben 19 Kantone ihre öffentlichen Spitäler unter
­einer Trägerschaft vereint, die eine klare Aufgabenteilung zwischen Spezial- und Spitzenmedizin und allgemeiner Grundversorgung vornimmt. Die Neuorganisation der Spitallandschaft macht
auch vor Kantonsgrenzen nicht mehr halt. Baselland und BaselStadt zum Beispiel, die sich vor einem halben Jahrhundert noch
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e­ inen eigentlichen Spitalkrieg lieferten, planen heute gemeinsam.
Falls die letzten regionalpolitischen Hürden überwunden werden,
sieht die Spitallandschaft im Raum Basel in Zukunft wie folgt aus:
Das Universitätsspital sowie die beiden kantonalen Baselbieter
­Spitäler Bruderholz und Liestal werden unter einer Spitalgruppe
vereinigt. Das 1973 erbaute Bruderholzspital mit 600 Betten wird
abgerissen und durch eine Klinik für ambulante Tageschirurgie
­ersetzt. Das aufgerüstete Universitätsspital und das Kantonsspital
Liestal übernehmen jene Fälle, die einen stationären Aufenthalt
­erfordern. Am Basler Universitätsspital, das derzeit für 128 Millionen Franken den Operationstrakt Ost aufrüstet, soll 2017 mit dem
Grossprojekt Klinikum 2 gestartet werden. Vorgesehen ist ­dabei
unter anderem ein 60 Meter hohes Bettenhochhaus.
Ebenfalls über die Kantonsgrenzen hinweg fusioniert wird in der
Westschweiz. Die Kantone Waadt und Wallis bauen in Rennaz VD
für 300 Millionen Franken ein neues Spital, das die bisherigen zwei
­Regionalspitäler ersetzt. Ab 2018 wird es die Gesundheitsversorgung von rund 180 000 Einwohnern der Regionen Chablais und
Waadtländer Riviera übernehmen. Die Kantone teilen sich die
­Kosten nach Bevölkerungsanteil. Die Flurbereinigung im Raum Bern
hat zur Folge, dass dort im nächsten Jahr die Stadt- und Regionalspitäler mit dem Inselspital den grössten Spitalbetrieb der Schweiz
mit über 10 000 Mitarbeitenden bilden werden.
Kritische Stimmen zur «Strukturbereinigung»
Gewissen Beobachtern gehen solche Strukturbereinigungen allerdings noch zu wenig weit. «Die Häufung und das Volumen der
Das Inselspital und seine Annexbauten
(Bilder oben) erfahren in den nächsten Jahren
zahlreiche Modernisierungen und Neubauten.
Aktuelle Spitalbauprojekte
Mio. CHFArt des Vorhabens
2100
1000
900
750
600
530
500
400
351
278
270
240
Zeitraum
Universitätsspital Zürich, Gesamterneuerung
2014 – 2044
Luzerner Kantonsspital, Neubau / Umbau / Erweiterung
2016 – 2030
Universitätsspital Basel, Modernisierung / Erweiterung
2012 – 2028
Inselspital Bern, Neubau / Umbau / Erweiterung
2008 – 2025
Kantonsspital St. Gallen, Neubau
2014 – 2027
Kantonsspital Baden, Ersatzneubau / Erweiterung
2014 – 2021
Kantonsspital Aarau, Neubau / Erweiterung
2013 – 2025
Kantonsspital Chur, Neubau
2014 – 2021
Bürgerspital Solothurn, Gesamtsanierung
2014 – 2020
Kantonsspital Frauenfeld, Neubau
2015 – 2019
Spital Limmattal, Neubau
2015 – 2019
Kantonsspital Schaffhausen, Neubau / Erweiterung
2017 – 2022
Vor dem Spitalhochhaus baut das Luzerner Kantonsspital
die neue Augenklinik.
I­nvestitionen lassen vermuten, dass die nötige Konsolidierung im
Schweizer Spitalmarkt nicht wirklich in Gang gekommen ist»,
­kritisiert Urs Meister, Ökonom der Denkfabrik Avenir Suisse. Tilman
Siebeck, Wirtschaftsprofessor an der Zürcher Hochschule für
­Angewandte Wissenschaften (ZHAW), glaubt, dass weiterhin ohne
konsequente Koordination zwischen den Kantonen geplant und
gebaut wird. «Dadurch entstehen Überinvestitionen in Milliardenhöhe, die uns noch über Jahrzehnte hohe Kosten bescheren
­werden.»
Marco Bellafiore, Mediensprecher des Kantonsspitals Baden, hält
solcher Kritik entgegen, dass die Neubauten einzig die Anpassung
an die Entwicklungen im Gesundheitswesen bezwecken und das
Optimieren der Prozessabläufe. «Damit verbunden ist in unserem
Fall ein Ausbau bereits bestehender Kooperationen zwischen den
verschiedenen Dienstleistern der Region zu einer integrierten Gesundheitsversorgung.»
Neue Spitalfinanzierung – das bedeutet auch mehr Wettbewerb
­zwischen öffentlichen und privaten Spitälern. Die beiden grössten
privaten Anbieter Hirslanden und Genolier haben mit ihren insgesamt 31 Kliniken die Messlatte längst gesetzt: mit einem umfassenden spitzenmedizinischen Leistungskatalog sowie Viersterne-Hotelkomfort (siehe auch Beitrag Seite 11). Die öffentlichen Spitäler sind,
wollen sie konkurrenzfähig bleiben, im Zugzwang. Selbstverständlich geht es, wie alle Beteiligten stets einstimmig betonen, immer
nur um das Wohl des Patienten. Tatsächlich gibt es keinen Grund,
den medizinischen Fortschritt zu stoppen, solange wir ihn uns – mitsamt den neuen Spitälern – leisten können. n
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Spitallandschaft Schweiz
Die Spitalbauberater Patrik Gaignat (links)
und Martin Widmer sind weder Architekten noch
Bauleiter, sondern im klassischen Sinne Manager.
Der Bau eines Spitals ist eine komplexe Aufgabe mit vielen Beteiligten, unter anderem
auch dem Spitalbauberater. Doch was ist dessen Auftrag? next floor hat bei zwei Spezialisten,
Martin Widmer und Patrik Gaignat von blumergaignat ag, nachgefragt.
P atienten und Personal
sollen sich wohlfühlen
Interview Pirmin Schilliger Bild Beat Brechbühl
W
arum braucht es bei jedem grösseren
Spitalbauprojekt den Spitalbauberater?
Welche Aufgaben übernehmen Sie dabei?
Patrik Gaignat: Wir beraten als Architekten, Ingenieure
oder Betriebswirtschaftler den Bauherrn in allen
­strategischen und organisatorischen Fragen, die sich
im Zusammenhang eines Projektes stellen. Darüber
hinaus bieten wir unser Wissen und unsere Kompetenz an, wenn es um die Konzeption der betrieblichen
Kernprozesse in den Spitälern geht.
Martin Widmer: Die Nachfrage nach externen Spitalbauberatern hängt auch mit der Verschlankung der Verwaltungen zusammen. Früher besassen die Kantone
ihre eigenen Spitalbauabteilungen. Heute gibt es eine
solche Abteilung bestenfalls noch an den Universitätsspitälern. Der Spitalbauberater steht also dem Bauherrn
zur Seite, dem es sowohl an Kapazitäten wie auch an
notwendigem Fachwissen fehlt. Wir zeichnen selber
weder Pläne noch übernehmen wir die Bauleitung,
sondern erfüllen eine klassische Managementaufgabe.
Dazu gehört, dass wir sämtliche Abläufe koordinieren
und die am Bauprojekt Beteiligten zusammenführen.
Was würde schieflaufen, wenn auf den
Spitalbauberater verzichtet würde?
Martin Widmer: Wohl einiges. Wir sind unter anderem
Moderatoren des Bauprozesses und werden vor allem
in der Umsetzungsphase immer wieder zu Krisen­
managern. Denn da gibt es wie bei jedem komplexen
Bauprojekt kleinere und grössere Konflikte, bei denen
wir vermitteln und zusammen mit den Beteiligten
nach einer Lösung suchen.
Was macht den Spitalbau denn so schwierig?
Patrik Gaignat: Bei den Bestellern gibt es eine grosse
Vielfalt unterschiedlichster Ansprüche, die in den
8
P­ rojekten koordiniert und vereint werden müssen.
­Zudem können sich die Ansprüche aufgrund der
­rasanten technischen Entwicklung in der Medizin
während des Projektes ändern. Hinzu kommt, dass
der Haustechnikanteil und damit auch die Zahl der
beteiligten Planer und Fachspezialisten wesentlich
­höher als bei Büro- oder Wohnungsbauten ist.
Eine Investitionswelle überrollt gegenwärtig
die Spitallandschaft Schweiz. Warum?
Martin Widmer: Ein Grund ist, dass vor der 2012 ein­
geführten neuen Spitalfinanzierung zehn Jahre lang
praktisch Baustopp herrschte, ­sodass sich ein gewisser Nachholbedarf angesammelt hat. Hinzu kommt,
dass der Unterhalt der Spitäler oft vernachlässigt
wird, einfach weil dafür in der Regel zu wenig Geld
budgetiert wird.
Patrik Gaignat: Generell hat man sich an vielen öffentlichen Spitälern über die letzten zwanzig Jahre hinweg
darauf beschränkt, nur das unmittelbar Notwendigste
zu machen. Die aktuelle Investitionswelle gilt es allerdings zu relativieren: Längst nicht alles, was geplant
ist, passiert jetzt und heute. Fast immer handelt es
sich um langjährige Projekte mit einer mehrjährigen
Vorlaufphase. Bis dann ein Spital fertig gebaut ist,
dauert es zehn Jahre und länger.
Warum müssen Spitäler, die in den siebziger
und frühen achtziger Jahren erstellt worden sind,
heute bereits wieder abgerissen werden?
Martin Widmer: Es liegt weniger an den Patiententrakten,
die sich durchaus renovieren und an aktuelle Bedürfnisse anpassen liessen. Das Problem bilden vielmehr
die hochtechnisierten Räume, also zum Beispiel Operationsräume, die für Infrastrukturen, Maschinen und
­Apparate immer mehr Platz benötigen. Erwünscht c
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Spitallandschaft Schweiz
«Es ist also davon auszugehen,
dass ein heute gebautes ­Spital über seine gesamte Lebensdauer
hinweg im ­Innern dreimal komplett neu ausgestattet wird.»
Martin Widmer (rechts)
sind vor allem höhere Räume, die sich zudem mit
Leichtbauwänden schnell verändern lassen.
c
schiedenen Nutzergruppen. Ob Patienten, Per­sonal,
Besucher oder Spitallogistik: Alle wollen und sollen im
Aufzug möglichst schnell an ihr Ziel gelangen.
Patrik Gaignat: Abgerissen und neu gebaut wird auch,
weil optimale betriebliche Abläufe grössere Gebäudetiefen erfordern. Weiter sind Eingriffe in die Tragstruktur eines Gebäudes bei gleichzeitig laufendem
Spitalbetrieb logistisch kompliziert, mit vielen Lärm­
emissionen verbunden und oft auch teurer als ein
neu erstellter Ersatzbau.
Werden die jetzt erstellten Spitäler
ebenfalls schnell wieder veraltet sein?
Martin Widmer: Wir achten auf eine intelligente Gebäudestruktur, die Flexibilität und Veränderungen zulässt.
Wir rechnen damit, dass die Gebäudestruktur der
heute gebauten Spitäler 75 Jahre halten wird. Bei
den technischen Installationen hingegen schätzen
wir die Lebensdauer auf gerade mal 25 Jahre. Es ist
also davon auszugehen, dass ein heute gebautes
­Spital über seine gesamte Lebensdauer hinweg im
­Innern dreimal komplett neu ausgestattet wird.
Für die innere Erschliessung der Spitäler –
vielerorts Hochbauten – sind Aufzüge wichtig.
Worauf achten Sie dabei als Spitalbauberater?
Martin Widmer: Die Aufzüge müssen zuverlässig und
schnell sein sowie flexibel in der Steuerung, damit der
Lift sofort dem richtigen Nutzer zugeordnet wird.
­Zudem achten wir auf eine strikte Trennung der ver-
10
Patrik Gaignat: Bettenaufzüge müssen zudem extrem
robust sein. Und bei Modernisierungen legen wir
Wert darauf, dass der vorhandene Liftschacht mit einer
möglichst grossen Kabine optimal ausgenutzt werden
kann. Bei der Gestaltung der Kabinendecke sollte
­berücksichtigt werden, dass der Patient im Bettenlift
nicht an die Seitenwände, sondern an die Decke
blickt, und folglich nicht von den dort installierten
Lampen geblendet werden möchte.
Wann hat der Spitalbauberater
einen guten Job geleistet?
Martin Widmer: Wenn der gesamte Prozess gut abläuft.
Dazu gehört, dass in der Planungs- und Realisierungsphase alle Beteiligten die Ziele kennen, und dass die
Entscheidungsstrukturen und die Spielregeln klar sind.
Es darf keine Unsicherheiten geben. Das trägt dazu
bei, dass gute Arbeit geleistet wird.
Patrik Gaignat: Spitalbau wird häufig auf rein technische
Aspekte reduziert. Wir setzen uns auf der Bauherrenseite stark für gute Architektur ein. In diesem Sinne
freuen wir uns, wenn nach der Übergabe der Bauten
der Spitalbetrieb reibungslos funktioniert und sich das
Personal wie auch die Patienten und Besucher in den
neuen Gebäudestrukturen wohlfühlen. n
Das Hauptgebäude der Hirslanden-Klinik in Zürich Seefeld.
Spitallandschaft Schweiz –
Privatkliniken im Vormarsch?
Der Kostendruck im Gesundheitswesen ist gross. Wie geht Hirslanden, die grösste Privatklinikgruppe
der Schweiz, damit um? Magnus Oetiker, Chief Strategy Officer und Mitglied der Konzernleitung Hirslanden,
nimmt dazu Stellung.
Text Daniela Obrecht Bild Hirslanden
«I
st ein Spital genügend anpassungsfähig, um dem steigenden
Kostendruck standzuhalten? Das ist heute die entscheidende
Frage», erklärt Magnus Oetiker, Chief Strategy Officer und Mitglied
der Konzernleitung Hirslanden. Diese Anpassungsfähigkeit habe
­unter anderem mit der Grösse einer Klinik zu tun, betont er weiter.
Besonders schwierig sei es, eine komplette Angebotspalette aufrechtzuerhalten. Praktikabler und auch gefragter sei stattdessen,
Grösse in einem Spezialgebiet aufzubauen, meint Magnus Oetiker.
Angesichts dieser Stra­tegie erstaunt es nicht, dass es immer weniger
Allgemeinspitäler gibt, während bei den spezialisierten Kliniken
eine Zunahme zu ­verzeichnen ist.
Trend zur Kooperation
Seit der neuen Spitalfinanzierung 2012 sind allerdings auch die
­Privatkliniken stärker im Grundversorgungsbereich tätig. Bei der
Hirslanden-Gruppe machen grundversicherte Patienten aktuell
43 Prozent aus, wobei es innerhalb der Gruppe grosse Unterschiede gibt. Der Grund: Gewisse Kantone fördern die Zusammen­
arbeit ­zwischen öffentlichen und privaten Spitälern gezielt, andere
hin­gegen dulden sie eher nur. «In Zukunft werden wir noch
mehr Grundversicherte an unseren Privatkliniken behandeln,
und es wird mehr Kooperationen zwischen den Spitälern geben»,
ist Magnus Oetiker überzeugt. Konkret heisst das, dass die c
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11
Spitallandschaft Schweiz
Hirslanden –
Zahlen und Fakten
Die Privatklinikgruppe Hirslanden betreibt 16 Kliniken,
von denen die meisten mit einer ambulanten Chirurgie
und einer Notfallstation ausgestattet sind. Weiter
­gehören zur Gruppe drei ambulante Praxiszentren sowie
zwölf Radiologie- und vier Radiotherapieinstitute.
­Hirslanden ist das grösste private medizinische Netz­werk der Schweiz. Das Unternehmen beschäftigt ­
8500 Personen und erzielte 2014 einen Umsatz von
1,6 Milliarden Franken. Hirslanden arbeitet gemäss dem
Belegarztprinzip. Das erlaubt ein breites Angebot an
spezialisierten medizinischen Leistungen. Zudem können die Patienten den Arzt ihres Vertrauens frei wählen.
privaten Kliniken sich stärker am öffentlichen Leistungsauftrag
orientieren, während die öffentlichen Spitäler in bestimmten
­Spezialgebieten ­enger mit den Privaten zusammenarbeiten werden. Jeder Spitalbetrieb ist teuer und er setzt enorme Investitionen
voraus. Hirslanden investiert gemäss eigenen Angaben zehn Prozent des Umsatzes oder etwa 150 Millionen Franken jährlich in
­Infrastruktur, Verfahren und Therapien.
Auch die öffentlichen Spitäler investieren riesige Summen, die
sie seit einigen Jahren ebenfalls über ihr Betriebsergebnis finan­
zieren sollten. Ob aber ein öffentliches ­Spital, das nicht rentiert,
letztlich doch über Steuergelder querfinanziert wird, hängt an
manchen Orten weiterhin vom politischen Willen ab. Dass in ab­
gelegenen Regionen eine Notfallaufnahme von der ­öffentlichen
Hand subventioniert wird, ist in der Regel unumstritten.
Fraglich ist jedoch, ob der politische Konsens auch dann weiter­
besteht, wenn es um mehr Luxus für Grundversicherte geht.
­Bekanntlich zielen heute längst nicht nur Privatkliniken in Richtung
mehr Komfort und Einbettzimmer, sondern auch öffentliche
­Spitäler.
c
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Zuerst Qualität, dann Effizienz
Hirslanden ist im privaten Spitalbereich der klare Marktführer in der
Schweiz. Die Leistungsdifferenzierung erfolgt bei planbaren Eingriffen auf den Ebenen Arztwahl, zeitlicher Zugang und Spezialleistungen für Halbprivat- und Privatversicherte. «Wir wollen für Zusatzversicherte die erste Wahl sein», unterstreicht Magnus Oetiker. Und:
«Wir wollen aber auch die Leistung erbringen, die der Kanton von
uns erwartet. Es ist uns ein Anliegen, in der Gesamtversorgung
­stärker wahrgenommen zu werden, auch von den Hausärzten.»
Wachstum wird über neue Geschäftsfelder angestrebt, zum Beispiel
im ambulanten Bereich mit Haus- und Facharztzentren an Bahn­
höfen oder ambulanten Tageskliniken. Effizienzgewinne sollen
durch Synergien innerhalb der Gruppe erzielt werden. Die Vision
ist ein integrierter Spitalkonzern. Viele Unterstützungsfunktionen
in einer Klinik, wie der Einkauf, werden heute schon laufend auf ihre
Synergiepotenziale hin geprüft.
Das Klinikmanagement widmet sich in erster Linie dem Patienten­
nutzen. Das kann es am besten, indem es aus einer Position der
Stärke heraus wichtige Entscheide direkt vor Ort fällen kann. Zu den
Die Kliniken der Hirslanden-Gruppe befinden sich
meist in Zentrumslagen, links das St. Anna in Luzern,
unten die Lounge der Hirslanden-Klinik Aarau.
«Wir haben verbindliche
Leistungsaufträge»
Magnus Oetiker, Chief Strategy Officer und
Mitglied der Konzernleitung Hirslanden, äussert
sich zur Aufgabe der Privatklinikgruppe in der
Spital­landschaft Schweiz.
Wählt die Hirslanden-Gruppe nur lukrative
Patienten aus?
Nein, wir können und wollen niemanden ausschlies­
sen. 15 unserer 16 Kliniken sind auf kantonalen
­Spitallisten. Die Konsequenz sind kantonale Leistungsaufträge. Diese verpflichten uns, grundversicherte
­Personen ohne Einschränkung aufzunehmen.
Kernaufgaben der Klinikleitung gehört auch die Rekrutierung hochkarätiger medizinischer Spezialisten. «Wir sprechen mit unserem Belegarztsystem die besten Talente an und bieten ihnen ein hohes Mass an
Selbständigkeit. Uns ist aber auch wichtig, dass sie sich den Qualitätsversprechen der Gruppe verpflichtet fühlen», sagt Magnus Oetiker
zum optimalen Zusammenspiel der Ärzte mit der Marke Hirslanden.
Klare Rahmenbedingungen für den Gesundheitsmarkt
Das heutige Gesundheitssystem, in dem es Platz hat für öffentliche
und private Kliniken, funktioniert grundsätzlich gut. Anspruchsvoll
ist dabei die Rolle der Kantone, die Leistungsaufträge für die Spitäler
definieren, als Schiedsrichter für Spitaltarife auftreten und selbst
­Spitalbetreiber sind. Der Chefstratege der Hirslanden-Gruppe meint
dazu: «Diese Mehrfachrolle der Kantone muss man aufmerksam im
Auge behalten.» Die Herausforderung für die öffentliche Hand
­bestehe darin, dass sie klare Regeln für die Spitäler aufstelle und
kontrolliere, ohne aber in unternehmerische Belange einzugreifen.
In diesem Kontext sieht die Hirslanden-Gruppe denn auch ihre aktuellen und künftigen Marktchancen. n
Holt Hirslanden nur die besten Ärzte an Bord,
überlässt die Ausbildung aber den öffentlichen
Spitälern?
Die Privatklinikgruppe Hirslanden engagiert sich seit
Jahren in der Aus- und Weiterbildung von universi­
tären und nicht-universitären Berufsgruppen und
­erfüllt zudem teilweise auch die kantonalen gesetz­
lichen Auflagen. Es ist aber auch so, dass unsere
­zusatzversicherten Patienten Ärzte mit grosser Erfahrung fordern und wir diesem Bedürfnis Rechnung
­tragen.
Haben wir in der Schweiz
eine Zweiklassenmedizin?
Ja, aber nicht, was die Sicherheit beziehungsweise
die medizinische Grundversorgung betrifft. Die
medizinische Behandlung ist für alle Klassen gleich.
Der Grundleistungskatalog deckt die wesentlichen
medizinischen Bedürfnisse sehr gut ab. Wer
­höhere Ansprüche hat, zahlt über eine Zusatzoder Privatversicherung höhere Prämien und erhält
dafür mehr Komfort, freie Arztwahl und einen
schnelleren Zugang bei Wahleingriffen.
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13
Spitallandschaft Schweiz
Warum intelligente Aufzüge
in Spitälern immer wichtiger werden
Eine intelligente Steuerung verkürzt die Wartezeit vor den Aufzügen. In Spitälern beispielsweise
kommen Ärzte mit der PORT-Technologie von Schindler schneller zu den Patienten. Dank dem
effizienteren Betrieb sinkt zudem der Energieverbrauch der Aufzüge.
Text David Eppenberger Bild Julien Vonier
K
onventionelle Aufzüge ohne PORT bilden in ­grösseren Gebäuden mit viel Verkehrsaufkommen oft ein Nadelöhr. Mitarbeiter
Max Meier betritt jeden Morgen um die gleiche Zeit den Lift und
wählt dort die Taste für den 7. Stock, wo sich sein Büro befindet.
Nun kommen weitere Kollegen dazu und wählen andere Stockwerke aus. Möglicherweise steigt noch jemand unterwegs ein.
Bis Max Meier am Ziel ist, muss der Lift, wenn er Pech hat, mehrere
Male anhalten. Ineffizienz ist hier Programm. Genau an diesem
Punkt setzt die PORT-Technologie von Schindler an. PORT steht für
«Personal Occupant Requirement Terminal». Die PORT-Technologie
kommt vor allem in hohen ­Gebäuden mit mehreren Aufzügen –
­sogenannten Aufzugsgruppen – zum Einsatz, zunehmend darum
auch in Schweizer Spitälern.
Wäre am vorher beschriebenen Aufzug die PORT-Technologie installiert, würde Max Meier einen Batch ans Terminal halten, das vor den
Aufzügen platziert ist. Das System weiss, dass Max Meier im 7. Stock
sein Büro hat. Es wählt innerhalb von einer Zehntelsekunde den Auf-
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zug für ihn aus, der einen möglichst kurzen Fahrweg hat. Zudem
weist es dem besagten Lift andere Fahrgäste zu, die in den gleichen
Stock wollen, oder zumindest nicht in den Keller. Im Aufzug selbst
gibt es kein Tableau mehr, wo man das Stockwerk wählen könnte.
Zwar können bei PORT die Wartezeiten vor dem Aufzug ansteigen.
Doch einmal im Lift, geht es praktisch ohne Zwischenhalt ans Ziel.
Das spart am Ende Zeit. Für Fahrgäste, die in hohen Gebäuden wie
beispielsweise dem 484 Meter hohen International Congress Center
in Hongkong unterwegs sind, ist das besonders wichtig. Mit der
PORT-Technologie kommen dort die täglich rund 20 000 Personen
schneller zum Ziel. Das Aufzugssystem wird dank der intelligenten
Zielrufsteuerung effizienter: Zwischenstopps werden minimiert und
Fahrten eingespart.
Energieeffiziente Aufzüge
Mit der PORT-Technologie können zudem in Zeiten mit wenig Verkehr Liftkabinen automatisch stillgelegt werden. In den verbleiben-
Bei der Modernisierung der Aufzüge setzte das
Kantonsspital St. Gallen voll auf die PORT-Technologie.
Sie erhöht die Beförderungskapazität der Aufzüge massiv.
den Kabinen sorgt das System dafür, dass die Ausbalancierung
­verbessert wird, damit die Fahrt mit möglichst wenig Energieaufwand durchgeführt werden kann. «Am meisten Energie lässt sich
aber einsparen, wenn die Aufzüge zusätzlich mit der Energierückspeise-Technologie ausgerüstet werden», sagt Rolf Schwerzmann,
der bei Schindler Schweiz Grosskunden betreut. Bei der Rekuperationstechnologie wird die Bremsenergie mit Hilfe eines Wechselrichters als Strom zurückgewonnen, der entweder gleich wieder im Gebäude verwendet oder ins Stromnetz abgegeben wird.
PORT in Spitälern
Besonders hilfreich ist die PORT-Technologie in Spitälern: Die Aufzüge
werden dort sehr intensiv benutzt, gehen über mehrere Stockwerke,
und ­Sicherheitsaspekte spielen eine wichtige Rolle. Bei einem Notfall
zählt jede Sekunde. Es könnte fatale Folgen haben, wenn der zuständige Arzt bei der Kabinenzuteilung nicht absolute Priorität hätte. Der
PORT-Technologie sind im digitalen Zeitalter kaum Grenzen gesetzt.
Arzt- und Pflegepersonal können mit Chipkarten ausgerüstet werden,
die ­individuell nach ihrem Nutzerprofil programmiert sind. Für externe
­Besucherinnen und Besucher kann der Zugang auf bestimmte Stockwerke beschränkt werden. Spitäler in Bern, St. Gallen, Fribourg, Genf
und ­Lausanne setzen darum bereits auf die PORT-Technologie.
Nach der Systemumstellung auf die PORT-Technologie werden die
Fahrgäste in den ersten Tagen oder Wochen von eigens dafür aus­
gebildeten Schindler-Mitarbeitenden unterstützt. «Bei grösseren
­Gebäuden ist eine solche Betreuung vor Ort Standard», sagt Rolf
Schwerzmann. So werde verhindert, dass die Leute in den Aufzug
­steigen und vergeblich nach den gewohnten Tasten suchen.
Rolf Schwerzmann ist überzeugt: Das Potenzial des intelligenten
­Verkehrsmanagements mit PORT ist noch längstens nicht ausgeschöpft. Das zeige die vor ein paar Monaten vorgenommene Ein­
führung der Smartphone-Anwendung myPORT, die Wartezeiten
vor Eingangstüren oder Aufzügen noch weiter reduziert. n
www.schindler.ch > Mobilitätslösungen > PORT-Technologie
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15
Heilende Atmosphäre
Wenn Räume den Heilungsprozess
positiv beeinflussen
16
Schöne Aussichten: Alle 284 Patientenzimmer
der drei Bettenhäuser des Klinikums Siloah
in Hannover sind Richtung Ihme ausgerichtet.
Unten: das Welcome Desk des Klinikums.
Bilder: Wolfgang Fallier
In Zusammenarbeit mit Philips wurden in der Berliner Charité zwei Räume der Intensiv­station
so eingerichtet, dass sie den Licht-Tagesverlauf und das Wetter simulieren. Bild: Philips
Können Räume heilen? Ist Architektur in der Lage, das Wohlbefinden zu steigern?
Selten werden solche Fragen gestellt und lieber das Gegenteil thematisiert – in Reportagen
über Wohngifte, Bausünden oder heruntergekommene Häuser. Doch immer klarer wird
heute die heilende Kraft einer guten Spitalumgebung auf die Gesundheit der Patienten.
Text Christian Tröster
S
ogar der Schriftsteller Max Frisch, im ersten Beruf Architekt,
notierte einst: «Es gibt Räume, die unsere Seele nicht atmen
lassen, Zimmer, die uns jeden Morgen den Glauben an die Zukunft
nehmen. Ein Treppenhaus kann ausreichen, dass man jedesmal,
wenn man heimkommt, eine Zone von Widerwillen durchschreiten
muss; man überträgt es auf die Frau, die uns empfängt, jahrelang,
man weiss es nicht, eines Tages steht man vor den Folgen.»
Scheidung, Familiendrama, Depression – alles eine Folge von
misslungener Architektur?
Wenn es wahr ist, dass Räume einen Anteil an menschlicher Misere
haben, dann muss auch das Gegenteil stimmen, dass nämlich
Architektur gut tun und die Gesundheit befördern kann. Und wer
sollte das besser wissen als Architekten, die Krankenhäuser bauen?
Räume haben einen Einfluss auf den Heilungsprozess
«In der Arbeitspsychologie», weiss etwa Christine Nickl-Weller,
die regelmässig Kliniken entwirft, «ist das ohnehin alles nach­
gewiesen.» Die Wirkungen von Licht, Lärm und Luftqualität sind
vor allem für Büroarbeitsplätze vielfach untersucht worden. Eine
amerikanische Studie aus den Achtzigern zeigte, dass Räume
auch im Krankenhaus Einfluss auf den Heilungsprozess haben.
Um das ­festzustellen, wurden Patienten nach einer Gallenoperation
teils in Zimmern mit Parkblick, teils mit Aussicht auf eine Brandmauer ­untergebracht.
Auf diese Weise wurde es eine der wenigen vergleichenden Studien,
aus der deshalb noch heute gern zitiert wird: Die Patienten mit
­Fenster zum Park erholten sich deutlich schneller. Eine triviale
­Erkenntnis? Nicht für Krankenhausplaner. Dort, so hat Christine
Nickl-Weller festgestellt, zählt als Entscheidungsgrundlage oft
nur, was sich in Zahlen ausdrücken lässt. Da man bis vor kurzem
noch davon ausging, dass die Patienten ohnehin nur kurz blieben,
wurde der Faktor Wohlfühlqualität oft zu Gunsten medizinischer
Funktionalität und Hygiene vernachlässigt.
Auswirkungen von Licht und Raumatmosphäre
Doch die Zeiten ändern sich, auch weil Krankenhäuser zunehmend
miteinander konkurrieren. Eine weltweit beachtete Studie zu den
Auswirkungen von Licht und Raumatmosphäre läuft derzeit an der
Berliner Charité. Dort haben die Architekten Graft, die für avantgardistisch geschwungene Raumschöpfungen bekannt sind, zusammen
mit Medienplanern und der Firma Philips zwei Zimmer auf der Intensivstation eingerichtet. Die Technik darin ist weitgehend verborgen.
Die Räume ähneln mit hölzernen Wandverkleidungen eher Hotelals Krankenzimmern.
Auffälligstes Element darin aber sind grosse Leuchtkörper über den
Betten, die nicht einmal in Luxus-Hotels zu finden sind. Die Kästen
sind mit je 15 400 LED bestückt und können nicht nur die Beleuchtungsstärke des freien Himmels simulieren, sondern auch dessen
Lichtfarben und dessen Helligkeit im Tagesverlauf. Dazu werden
­sogar echte Wetterdaten synchronisiert. Wenn es draussen regnet,
strahlt über dem Bett anderes Licht als bei Sonnenschein. Mediale
Einspielungen können zudem Wolken, Vögel oder Kondensstreifen
von Flugzeugen darstellen.
Aussagekräftige Zahlen über die Auswirkung solcher Installationen
liegen noch nicht vor. Aber die Erfahrungen der Betroffenen sind
nach Aussagen des Arztes Alawi Lütz, der das Projekt forschend
­begleitet, schon jetzt positiv: «Die Patienten berichten, dass die
neue Lichtumgebung ihnen dabei hilft, die zeitliche Orientierung c
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17
Heilende Atmosphäre
Freundlich und hell – die Räume der Glantal-Klinik im deutschen Meisenheim. Bild: Markus Bachmann, Stuttgart
von Tag und Nacht wiederzufinden. Angehörige haben in den
Zimmern weniger Angst, und das Pflegepersonal beobachtet,
dass die Patienten weniger Narkotika und Schmerzmedikamente
­benötigen.»
Für die Architekten allerdings kann die Studie ein Problem darstellen. Denn die Atmosphäre in der Intensivstation wird mehr von der
Haustechnik als von der Architektur bestimmt. Wenn aber Temperatur und Licht, Akustik, Luftfeuchtigkeit und -reinheit technisch geregelt werden, was bleibt als Aufgabe für die Architekten? «Wir werden
eine Diskussion darüber führen müssen», sagt Thomas Willemeit
von Graft Architekten, «wie wir ein Gleichgewicht herstellen können
zwischen den beweisbaren, vorhersagbaren und berechenbaren
­Aspekten unseres Berufs und den nicht quantifizierbaren Aspekten
wie Schönheit oder Poesie, der Magie und dem Geheimnis von
­Architektur.»
c
Farbsysteme zur besseren Orientierung
Tatsächlich liegen im weiten Feld zwischen Magie und Wissenschaft
noch reichlich Herausforderungen für die Planer. So arbeitet Architekt Linus Hofrichter, der mit seinem Team ebenfalls auf Klinikbauten
spezialisiert ist, immer wieder mit Farbsystemen zur besseren Orientierung. Klar zu wissen, wo man ist und wohin man will, gilt als
­starker Wohlfühlfaktor in Gebäuden. Im Klinikum Siloah in Hannover,
dessen Patientenzimmer auf die Auen des Flüsschens Ihme ausgerichtet sind, hat deshalb jeder Flügel eine eigene Farbe und eine
­eigene Symbolpflanze. Diese scheint nicht nur im Dekor der Wände
18
auf, sondern ist auch in den zugehörigen Gärten gepflanzt – so logisch und poetisch kann der Bezug zwischen Innen und Aussen sein.
Daneben nimmt die Selbstbestimmung des Patienten eine immer
grössere Rolle in den Diskussionen über Wohlfühlatmosphäre ein.
Sogar in die Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ist das Thema mittlerweile eingegangen.
Deren Regelwerke bewerten die Handhabung der Jalousien und die
Steuerung der klimatischen Verhältnisse im Zimmer positiv.
Sonderfall Psychiatrie
Ein Sonderfall sind dabei psychiatrische Krankenhäuser. Hier ist
Selbstbestimmung nicht an jeder Stelle gewollt, etwa wenn man
zwar Aussenbezüge herstellen, aber Drogenschmuggel, Flucht und
Suizid durch die Fenster verhindern möchte. Auch auf die Bedürfnisse von Demenzpatienten, die oft einen starken Bewegungsdrang
haben, müssen die Architekten achten. Hier sind Rundwege psychologisch förderlicher als Sackgassen – alles architektonische Aufgaben,
die mit vielerlei anderen Funktionen und den Möglichkeiten des
Ortes in Einklang gebracht werden müssen.
Von somatischen Kliniken unterscheiden sich die psychiatrischen
auch dadurch, dass bei letzteren die Patienten länger bleiben – oft
in Zweibettzimmern mit zunächst unbekannten Bettnachbarn.
Hier gilt es nach Linus Hofrichter darauf zu achten, dass Territorien
klar gegeneinander abgegrenzt und Privatsphäre ermöglicht wird.
Befördert wird dies durch die Tatsache, dass Betten in solchen
Häusern nicht dreiseitig zugänglich sein müssen, sondern auch an
Das Zentrum für seelische Gesundheit in Neuss
bei Düsseldorf setzt auf helle und grosszügige
Räume, um den Heilungsprozess bei
­psychischen Erkrankungen zu fördern.
Bilder: Markus Bachmann, Stuttgart
Bild: Christoph Seelbach
der Wand stehen können. Spätestens hier wird deutlich, dass die
­Arbeit der Krankenhaus-Architekten ebenso präzise wie komplex ist.
Angenehme, gar heilende Atmosphäre entsteht aus einer Vielzahl
oft kleiner Faktoren. Wobei ein grundsätzlicher ganz besonders
­selten thematisiert wird: «Eine psychiatrische Erkrankung lässt sich
architektonisch lindern», sagt Linus Hofrichter, «indem man ihr mit
Normalität begegnet.» – Nicht Aufgeregtheiten und Sensationen,
sondern das Alltägliche und Gewohnte sind die beste gebaute
­Medizin. n
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19
Menschen im Spital
Die vielen Gesichter des Spitals
Über 700 Mitarbeitende kümmern sich im Regionalspital Muri AG um das Wohl der
Patientinnen und Patienten. Als medizinisches Personal an der Front oder als wichtige
Dienstleister im Hintergrund.
20
Text Christoph Zurfluh Bild Beat Brechbühl
>
Katrin Schwenner
31, Hebamme
Es gibt nichts Grossartigeres als die Geburt eines Menschen. Kein
Wunder, erinnern sich Mütter und Väter ewig an jede Einzelheit –
und erzählen auch gerne davon. «Meine Aufgabe ist es, die Geburt
zur glücklichen Erfahrung für eine Frau zu machen», sagt Katrin
Schwenner. Schon als Mädchen wusste die Tochter einer Kinder­
krankenschwester, dass sie Hebamme werden möchte. Mittlerweile
hat sie über 1000 Babys zur Welt gebracht. In den allermeisten
Fällen sei dies ein rundum positives Erlebnis, «denn wir bringen im
wahrsten Sinne des Wortes Leben ins Spital».
Da sich Geburten nur schwer planen lassen, gibt es den normalen
­Arbeitstag für sie allerdings nicht. «Kinder kommen 24 Stunden
am Tag zur Welt, auch wenn es oft nachts losgeht», sagt Katrin
Schwenner. Da sie nicht ständig an der Seite der Gebärenden sein
kann, ist ­­es besonders wichtig, dass der künftige Vater mit dabei ist.
Was zu 99 Prozent der Fall sei. «Ich versuche dann jeweils, ihn auch
bei kleinsten Auf­gaben mit einzubeziehen.»
Dass Katrin Schwenner ihren Beruf über alles liebt, liegt auch ein
­bisschen am Spital Muri. Anders als in vielen anderen Spitälern
­gesteht man hier den Hebammen die Kompetenz zu, eine normale
Geburt zum grössten Teil alleine zu leiten. «Unsere Gynäkologen
­geben uns extrem viel Handlungsspielraum, sind aber sofort da,
wenn’s brennt.» In solchen Situationen geht auch bei der erfahrenen
Hebamme der Puls noch hoch, «denn dann bleibt in der Regel wenig
Zeit zum Abwägen.» Die grösste Herausforderung sei darum, eine
Notfallsituation sofort zu erkennen und richtig zu handeln. Mit
elf Hebammen und etwas über 600 Geburten jährlich ist Muri zwar
kein Universitätsspital. Aber genau darin liege auch eine Chance,
sagt Katrin Schwenner: «Wir kennen unsere Gebärenden und nehmen uns Zeit für sie. Das ist es, was sie in diesem Moment brauchen.»
<
Dr. med. Thilo Schmuck
47, Orthopäde und Unfallchirurg
«Wer mit Hammer, Meissel und Schraubenzieher arbeiten will,
­landet als Chirurg automatisch in der Orthopädie», sagt Thilo
Schmuck lachend. «Wir sind die wahren Knochenschlosser.»
Und das ist für ihn durchaus ein Kompliment. Eigentlich wollte
der ­gebürtige ­Deutsche Carrosserieschlosser werden, aber dort
­verlaufe die Karriere völlig verkehrt: Je weiter jemand aufsteige,
desto ­weniger arbeite er als Handwerker.
Das Gegenteil in der Chirurgie: Je mehr Erfahrung man hat, desto
­interessanter und anspruchsvoller werden die Operationen. Allein
150 vordere Kreuzbänder operiert Thilo Schmuck jährlich, so viel
wie kaum ein anderer Arzt in der Schweiz. Gegen 7000 Kniearthro­
skopien hat er schon gemacht. Und doch stehe er jedes Mal unter
Strom. «Es gibt bei jeder Operation hundert Möglichkeiten, etwas
falsch zu machen», ist er überzeugt. Vor besonders heiklen Eingriffen schläft er heute noch schlecht und macht sich tausend Ge­
danken. Gelingt ihm etwas nicht wie gewünscht, empfindet er dies
als «persönliche Beleidigung».
Bis zu 15 Eingriffe – mehrheitlich bei jungen, sportlichen Menschen
zwischen 8 und 40 Jahren – macht er an einem normalen Arbeitstag. Steht er nicht im OP, berät er die Patienten im 20-Minuten-Takt
in seiner Sprechstunde. Dort versucht er, ihnen «auf Augenhöhe»
verständlich zu machen, was ihr Problem ist und wie er es lösen
wird. «Es geht vor allem darum, Vertrauen zu schaffen», ist Thilo
Schmuck überzeugt. «Indem ich dem Gespräch eine persönliche
Note gebe, wird das Büro zum Wohnzimmer – und es entsteht eine
echte Be­ziehung zwischen Arzt und Patient.»
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21
Menschen im Spital
<
Monika Wigger
25, Rettungssanitäterin in Ausbildung
Eine Hirnblutung, eine üble Kopfverletzung, ein verhängnisvoller
Sturz im Altersheim und eine Verlegung: Der Schnuppertag von
­Monika Wigger hatte es ganz schön in sich. «Doch meine Vorstellung deckte sich mit der Realität, und ich wusste nach diesem
Tag, dass ich diesen Beruf erlernen möchte», erinnert sich die
­gelernte Pflege­fachfrau. Seit Mai macht sie nun die Ausbildung zur
Rettungssanitäterin. Es sind jene Akutsituationen, die für sie den
Reiz des Berufs ­ausmachen. «Man ist viel unterwegs, hat automatisch mehr Kompetenzen und muss flexibel sein.» So bespricht
sich das Einsatzteam zwar schon bei der Anfahrt, was wohl zu tun
sei, aber vor Ort ist viel Spontanität gefragt – oft schon bei der Frage,
wie man einen ­Patienten überhaupt vom Ort des Geschehens zum
­Krankenwagen bringt.
Drei bis vier Einsätze pro Tag sind für das 21-köpfige Rettungs­team,
das Teil des Spitals Muri ist, die Regel. Jeweils zwei Sanitäter bilden
ein Team, wobei der eine fährt, während der andere die ­Leitung
des Einsatzes übernimmt. Leerzeiten werden genützt, um Auto und
­Material in Schuss zu halten oder das Fachwissen zu ­vertiefen,
denn Rettungssanitäter müssen über ein grosses ­medizinisches
Know-how verfügen.
Ihre Arbeit sei zwar nichts für Zartbesaitete, sagt Monika Wigger,
habe aber auch nichts mit James Bond zu tun: «Mit Sondersignal
­fahren, bedeutet nicht, in halsbrecherischem Tempo und in
­Rekordzeit ans Ziel zu gelangen, sondern möglichst zügig und
­hindernisfrei. Schliesslich geht es auch darum, ein Transporttrauma
zu vermeiden.»
22
>
Paul Brunner
52, Fachmann Technik und Sicherheit
Es hat sich viel verändert im Spital Muri, seit der gelernte Mechaniker
vor 17 Jahren hier als Haustechniker angefangen hat. «Damals konnten wir noch das meiste selber reparieren», sagt Paul Brunner, «heute
brauchen wir für die komplexe Elektronik zunehmend Spezialisten.»
Auch dass er als technischer Mitarbeiter gleichzeitig Fahrer beim
­Rettungsdienst wurde, ist mittlerweile nicht mehr üblich. «Wir kamen
ab und zu ganz schön ins Rotieren, etwa wenn wir notfallmässig
einen Schaden beheben mussten und gleichzeitig der Alarm für einen
­Rettungseinsatz losging.»
Als Techniker ist Paul Brunner überall dort im Einsatz, wo es klemmt –
auch bei den Patienten: wenn Bett, Sauerstoffanschlüsse, Fernseher
oder Toilettenspülung nicht richtig funktionieren. Er und seine Kollegen reparieren und warten aber auch technische Anlagen in den Bereichen Elektro, Telefon, Küche, Wäscherei, Lüftung, Klima, Dampfheizung oder Wasseraufbereitung. Und sie kümmern sich um das
Zurücksetzen aller möglichen Geräte, sollte der hochempfindliche
Brandalarm losgegangen sein. Das dauert dann im Pikettdienst bis
zu einer Stunde. «Solche Fehlalarme nehmen wir aber gerne in Kauf,
denn ein Brand ist für uns das schlimmstmögliche Szenario.»
Richtig unangenehm könnte natürlich auch ein steckengebliebener
Lift sein, vor allem dann, wenn gerade ein Patient per Aufzug verlegt
wird. Doch die zehn Schindler-Aufzüge haben ihren Dienst bisher
­einwandfrei getan. «Und im Notfall wäre der Servicemonteur schnell
da», ist Paul Brunner überzeugt. Für einen Adrenalinschub kann aber
auch ein Stromausfall sorgen, vor allem dann, wenn die Notstrom­
anlage nicht anspringt. Tut sie aber in der Regel. Und sollte der Strom
länger ausbleiben, könnte sich das Spital einen Monat selber mit
Energie versorgen.
<
Stefanie Bächer
27, Leiterin Ökonomie
«Ich bin Dienstleisterin für Patienten und Mitarbeitende», sagt
­Stefanie Bächer. «Das ist nicht immer ganz einfach.» Doch sie mag
ihre ­Arbeit. «Schon wenn man das Spital betritt, fühlt man sich
wohl – alles ist hell, freundlich und farbig.»
Bunt ist auch ihr Alltag: Mal kümmert sie sich um die Putzequipe,
mal um eine Wohnungsübergabe, dann wieder um die Organisation
­eines Meetings. Als Leiterin Ökonomie ist die diplomierte Betriebs­
leiterin Facility Management für alles verantwortlich, was nicht
Technik ist: Reinigung, Wäscherei, Personalhaus, Schlüsselverwaltung. Eine echte Herausforderung ist zurzeit die Neueinkleidung der
700 Spitalmitarbeitenden. Das kostet nicht nur viel Geld, auch die
Anforderungen sind unterschiedlich. «Und erst die Geschmäcker!»,
sagt Stefanie Bächer lachend. «Wenn ich zehn Leute frage, habe
ich mindestens zehn unterschiedliche Meinungen dazu.» Vor drei
Jahren hat die ehemalige Hotelfachfrau, erst 24-jährig, ihre Stelle
als Leiterin Ökonomie angetreten. Mit ihrer klaren, offenen
Art hat sie schnell den Respekt ihrer meist älteren Mitarbeitenden
­erworben, aber auch den der Patienten, mit denen sie vor allem bei
Reklamationen in Kontakt kommt. Meist dreht es sich um Kleinig­
keiten: Wäsche, die zu wenig weich ist, oder um die Sauberkeit.
Dann entschuldigt sich Stefanie Bächer persönlich und bleibt, bis
der Ärger verflogen ist, was selten lange dauert. «Niemand ist frei­
willig im ­Spital», sagt sie, «da kommt halt manchmal Frust auf – und
der ­entlädt sich dann unter anderem bei uns. Letztlich überwiegt
aber das Schöne. Etwa die rundum positive Zusammenarbeit mit
den ­verschiedenen Fachbereichen im Spital.»
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23
Zuverlässige Aufzugstechnologie
Zuverlässig und robust:
Der Schindler 5500 ist prädestiniert
für Spital und Pflege
In modernen Krankenhäusern sind Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz von ganz
besonderer Bedeutung. Das gilt auch für die Aufzugstechnologie. Darum setzt sich der
Schindler 5500 immer häufiger auch als Bettenaufzug durch, zum Beispiel im neuen
Pflegezentrum des Spitals Zofingen.
24
Sanfte Brauntöne geben
dem neuen Pflegezentrum
des Spitals Zofingen einen
«heimeligen» Charakter.
«Die Bettenaufzüge werden bei uns bis zu
12 000 Mal im Monat bewegt. Das bedeutet
eine sehr starke Belastung. Und wir sind auf
möglichst wenig Stillstandszeiten angewiesen.»
René Lütolf,
Leiter Technik und Sicherheit, Spital Zofingen
Text Michael Zollinger Bild Hanspeter Wagner
I
n Spitälern und Pflegezentren kommt es oft auf jede Sekunde an.
Da muss vieles zusammenpassen und ein gut funktionierendes
Teamwork ist das A und O, damit Patientinnen, Patienten und
­Pflegebedürftige optimal betreut sind. Matchentscheidend und
­unabdingbar für einen möglichst reibungslosen Spitalalltag ist auch
zuverlässige Technik im Gebäude.
«Die Bettenaufzüge werden bei uns bis zu 12 000 Mal im Monat
­bewegt. Das bedeutet eine sehr starke Belastung und wir sind auf
möglichst wenig Stillstandszeiten angewiesen», sagt René Lütolf.
Er ist Leiter Technik und Sicherheit im Spital Zofingen. Als es im dortigen neuen Pflegezentrum um die Wahl der Bettenaufzüge ging,
­entschieden sich die Verantwortlichen für zwei Schindler 5500, weil
dieser Aufzug grösste Einsatzsicherheit garantiert und auch in der
­erforderlichen Grösse erhältlich ist. Die beiden Neubauten Pflegezentrum und Palliative Care Center Mittelland waren im September 2014
feierlich eröffnet worden. Dort werden seither betagte Menschen
gepflegt und betreut und es wird ihnen ein Zuhause geschaffen, wo
sie sich wohlfühlen. Über 90 Mitarbeitende sorgen inzwischen im
Pflegezentrum Zofingen für eine kompetente Pflege und Betreuung.
Grosse Laufruhe
Der Schindler 5500 wurde hauptsächlich für Geschäftshäuser konzipiert. Verschiedene Eigenschaften machen ihn aber auch zur richtigen Wahl für Krankenhäuser und Pflegezentren. Daniel Gisler, Product Manager in Ebikon, erklärt: «Der neue Aufzug wurde in erster
Linie als Personenaufzug lanciert. Es wurde jedoch bereits bei der
Entwicklung darauf geachtet, dass er auch als Bettenaufzug einsetzbar ist. Mit den flexiblen und für Spitäler benötigten grösseren Kabinendimensionen und einer Nutzlast bis zu 2500 Kilogramm eignet
er sich hervorragend für dieses Einsatzgebiet. Er besticht durch seine
grosse Laufruhe dank dem geräusch- und vibrationsarmen Riemenantrieb. Der Aufzug ist robust und bietet in Sachen Design alles, was
bei einem Personen- und Bettenaufzug selbstverständlich ist.»
Vorteile in der Designauswahl und beim Preis
Die Ausstattung des Schindler 5500 ist also sowohl technologisch
wie auch designmässig «state of the art». Es kann aus vier verschiedenen Designlinien ausgewählt werden, und zusätzlich ist er auch
als Glasaufzug erhältlich. Die Präzision beim Starten, Fahren,
­Bremsen und Anhalten ist so exakt und sanft, wie es eben in
­Spitälern verlangt wird. Stefan Fischer, Verkaufsleiter Neuanlagen
bei Schindler in Aarau, betont überdies die gute Energieeffizienz
­sowie Preisvorteile als weitere Gründe, warum immer häufiger
­Kunden aus dem Gesundheitswesen diesen Aufzug wählen.
Interessant für grössere Spitäler mit besonders hohem Verkehrs­
aufkommen ist schliesslich, dass der Schindler 5500 mit dem
­intelligenten Verkehrsmanagementsystem PORT (siehe Seite 14)
­erweiterbar ist. So kommen Patienten und Spitalmitarbeitende mit
weniger Zwischenstopps und darum schneller ans gewünschte
Ziel. n
next floor
25
Bildung und Forschung
Die Klinik Jules Gonin in Lausanne ist die bedeutendste Schweizer Einrichtung zur Behandlung
von Augenerkrankungen und das wichtigste Institut für klinische Forschung, Grundlagen­
forschung und universitäre Bildung im Bereich der Augenheilkunde in der Schweiz. SchindlerAufzüge erleichtern die vertikale Mobilität der Sehbehinderten in der Klinik.
26
In den Labors der Klinik
werden täglich Analysen
gemacht.
Schweizer Kompetenzzentrum
für Augenheilkunde
Text Jean-Louis Emmenegger Bild Fondation Asile des aveugles
D
ie Anfänge der Augenklinik liegen im Jahr 1843. Damals beschloss Elisabeth-Jeanne de Cerjat, die zu erblinden drohte,
­zu­sammen mit Dr. Frédéric Recordon und dem Lausanner Mäzen
­William Haldimand eine Stiftung für Menschen mit Sehproblemen
zu gründen. Ihr Ziel war, junge Blinde zu unterstützen und ihnen das
Erlernen ­eines Berufs zu ermöglichen. Die aus der Stiftung hervor­
gegangene Augenklinik Jules Gonin führt noch heute den ­Namen
­eines ihrer ­berühmten Chefärzte, der sich mit der Entdeckung der
Ursachen für die Netzhautablösung weltweite Anerkennung verdiente: Dr. Jules Gonin.
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Klinik zu einem weltweit renommierten Zentrum für Augenheilkunde in der Schweiz entwickelt,
das auch in den Bereichen klinische Forschung und Grundlagenforschung führend ist. Patienten aus aller Welt kommen heute in die
Schweiz, um sich hier behandeln zu lassen. Am 30. Oktober 2014
wurde in der Augenklinik erstmals einem Blinden eine «künstliche
Netzhaut» implantiert. Der Patient litt an Retinitis pigmentosa, einer
genetisch bedingten Netzhauterkrankung.
Eine Stiftung, mehrere Institute
Heute sind für die Stiftung Asile des Aveugles mehr als 600 Mitarbeitende tätig, in unterschiedlichen Einrichtungen und mit spezifischen Tätigkeiten, die sich gegenseitig ergänzen. Eine davon ist
die Augenklinik Jules Gonin, die zur Universität Lausanne und folglich auch zum Universitätsspital-Zentrum des Kantons Waadt
(CHUV) gehört.
Ihr Tätigkeitsgebiet umfasst die Notfallversorgung sowie die Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen des Auges. Die
30-Betten-Klinik ist für sämtliche chirurgischen Eingriffe ausgestattet. Im pädagogischen Zentrum für sehbehinderte Schüler (CPHV)
in Lausanne können Blinde und Sehbehinderte eine auf ihre Situation abgestimmte Ausbildung absolvieren.
Zur Stiftung gehören ­ausserdem zwei Pflegeheime für insgesamt
120 sehbehinderte oder blinde Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung ihren Alltag nicht mehr selbständig organisieren können.
Angesichts der steigenden Zahl alter und hochbetagter Menschen
wird die Stiftung diesen Teil ihrer Arbeit künftig noch ausweiten
müssen.
Sehschwäche – eine Folge von Bildschirmarbeit
und falscher Ernährung
Die Statistiken zeigen es: In der heutigen Zeit haben immer mehr
Menschen eine Sehschwäche. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Proportional zur gestiegenen Lebenserwartung und den übrigen
Krankheiten nimmt die Häufigkeit der altersbedingten Augenkrankheiten (Glaukom, Makuladegeneration, Grauer Star) zu. Ein weiterer
Grund ist die aus dem modernen Leben nicht mehr wegzudenkende
Omnipräsenz der Bildschirme von Computern, Tablets, Mobiltelefonen usw. Die Displays strapazieren die Augen, da diese längere Zeit
auf eine bestimmte Distanz fokussiert bleiben, was je nachdem
auch zu Fehlsichtigkeit führen kann. So sind heute immer mehr
Kleinkinder kurzsichtig. c
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27
Bildung und Forschung
Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle: Ist sie unausge­
wogen, kann sie die Entwicklung einer Diabetes begünstigen, die
­wiederum bestimmten Augenerkrankungen – etwa der diabetischen
Retinopathie – Vorschub leistet. In Zusammenarbeit mit dem Lausanner Universitätsspital bietet die Augenklinik Jules Gonin regel­
mässig Früherkennungsmassnahmen an, um die Bevölkerung für
diese und andere Erkrankungen des Auges zu sensibilisieren.
Neben den genannten gesellschaftlichen Phänomenen gibt es noch
sehr viel komplexere Krankheitsbilder. Hierzu zählen beispielsweise
die Krebserkrankungen des Auges, die in Spezialabteilungen be­
handelt werden. Die zahlreichen Spezialisten in der onkologischen
Abteilung der Augenklinik sind weltweit bekannt für ihre Behandlungserfolge bei Erwachsenen und Kindern. So hat beispielsweise
Prof. Francis Munier im Jahr 2012 eine vollkommen neuartige
­Augenkrebstherapie für Kinder entwickelt.
c
Kinder und alte Menschen
Kinder liegen der Stiftung besonders am Herzen. Daher stellt sie
­umfangreiche Mittel bereit, um sehbehinderten Kindern die gleiche
Chance auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen
wie ihren gesunden Altersgenossen. Das pädagogische Zentrum für
sehbehinderte Kinder unterstützt Eltern und ihre Kinder vor und
während der Einschulung sowie danach durch mobile Lehrer, die in
die Familien gehen oder die Kinder in der Schule begleiten. Darüber
hinaus hat die Früherkennung einen hohen Stellenwert.
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Sie gewährleistet, dass eine mögliche Sehschwäche frühzeitig erkannt wird und blind oder sehbehindert geborene Kinder die nötige
Unterstützung erhalten.
Der Bereich Reha und Low Vision bietet begleitende Massnahmen
und Hilfen für Sehbehinderte an. Es handelt sich häufig um technische Hilfs­mittel, dank denen die Betroffenen möglichst lange alleine
in ihrer eigenen Wohnung leben können: Anpassung der Beleuchtung, ­bestimmte Einrichtungen und Hilfsmittel, Lupen, Telefone mit
­grossen Tasten und/oder Sprach­erkennung sowie grössere Schrift
bei Mobiltelefonen und iPads. Ausserdem werden Bewegungstrainings angeboten, damit die Betroffenen lernen, sich auch ausserhalb ihrer Wohnung sicher zu bewegen.
Innovation und Forschung
Im Bestreben, ihren Forschungsauftrag weiter zu vertiefen, hat die
Stiftung im Jahr 2014 einen ehrgeizigen Strategieplan für ihre
­künftige Arbeit entwickelt. «Wir haben uns drei Ziele gesetzt: eine
bessere Strukturierung der Grundlagenforschung, eine intensivere
Übertragung der Forschungsergebnisse in die Praxis – um eine
­Brücke zwischen der Grundlagenforschung und ihrer therapeuti-
Das Krankenhaus im Zentrum
von Lausanne wurde 2006 mit
dem Bau eines hochmodernen
Gebäudes erweitert.
«Heilen, Begleiten, Forschen und
Lehren sind die vier Hauptziele
der Stiftung Asile des Aveugles
im Dienste des gesunden Sehens.»
Dr. Francine Behar-Cohen,
medizinische Direktorin Augenklinik Jules Gonin, Lausanne
Die wichtigsten
Augenerkrankungen
Bedingt durch die Form des Auges:
Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit
Bedingt durch eine fortschreitende Krankheit:
Glaukom, altersbedingte Makuladegeneration u. a.
Bedingt durch eine seltene Krankheit:
Augenkrebs
Bedingt durch einen Unfall
schen Anwendung zu schaffen – und die Einrichtung eines klinischen Forschungszentrums speziell für Augenerkrankungen», erklärt
Dr. Francine Behar-Cohen. Sie ist medizinische Direktorin der
­Augenklinik. Das Ziel ist, die Entstehung der Erkrankung besser zu
verstehen, denn: Ist erst die Ursache einer Krankheit bekannt, wird
der Weg «vom Labor zur Therapie» kürzer. Ein weltweites Netz
­internationaler Spezialisten widmet sich dieser Forschung.
Seit einigen Jahren schon arbeitet die Stiftung auch mit der für
­Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Arbeitsschutz zuständigen französischen Behörde ANSES zusammen, welche die Wirkung
von LED-Lampen auf die Augen intensiv erforscht. Aus diesen Analysen wollen die Wissenschaftler einerseits Empfehlungen an die Her­
steller der Leuchtmittel ableiten und ­andererseits die Bevölkerung
auf die negativen Effekte dieser Lichtquelle aufmerksam machen.
Information und Prävention
Die Stiftung Asile des Aveugles betreibt eine aktive Informations­
politik, um aufzuzeigen, wie wichtig die Gesundheit der Augen ist.
Sie möchte möglichst vielen Menschen im Kanton Waadt und in der
Schweiz ihre Aktivitäten sowie ihr ambulantes und stationäres Versorgungsangebot vorstellen. Zwei wichtige Plattformen in diesem
Zusammenhang sind öffentliche Vorträge und die Beteiligung an der
Veranstaltung «Planète Santé Live». Diese Bemühungen werden
durch das intensive Engagement der Stiftung im Bereich ­Prävention
flankiert sowie durch regelmässig stattfindende Früherkennungsuntersuchungen. Seit 1843 setzt sich die Stiftung, die im Jahr 2018 ihr
175-jähriges Bestehen feiern kann, mit aller Kraft und ganz im Sinne
ihrer Gründer für gesundes Sehen ein. n
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Innovation
Der Dachaufbau wird überflüssig
Dem neuen Schindler 3300 genügen 2,40 Meter Schachtkopfhöhe. Erstmals benötigt
somit ein Standardaufzug keinen Dachaufbau mehr. Das reduziert die Kosten und verbessert
die Energieeffizienz.
Text Raphael Hegglin Bild Alexander Kreuzer
D
achlandschaften prägen Städte und Dörfer. Denn das Dach ist
mehr als nur Bestandteil eines Gebäudes, es ist auch zentrales
Gestaltungselement. Keine Altstadt ohne die durch Wetter und Zeit
verkrümmten Ziegeldächer, keine moderne City ohne klare kubische
Formen mit schnörkellosen Flachdächern. Doch egal welche Art von
Architektur, fast immer wirken Dachaufbauten störend – wenn sie
von haustechnischen Anlagen kommen. Denn obwohl unverzichtbar, soll die Haustechnik doch meist verborgen bleiben.
Diverse Nachteile von Dachaufbauten
Dachaufbauten stören nicht nur die Architektur, sie bringen weitere
Nachteile mit sich: Sie erhöhen die Oberfläche eines Gebäudes und
verursachen zusätzliche Wärmeverluste. Auch können sich an den
Dachdurchstössen Wärmebrücken bilden, mit dem Risiko von Baumängeln. Zudem müssen die Abdichtungen von Dach zu Dachaufbau nach einer gewissen Zeit ersetzt werden, was zu erhöhten
­Unterhaltskosten führt. Und Dachaufbauten erfordern planerisches
Fachwissen sowie eine sorgfältige Ausführung – das macht sie
­entsprechend teuer.
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Aufzüge immer kompakter
Bis anhin benötigten die meisten Aufzüge einen Dachaufbau –
denn irgendwo muss der Aufzugsantrieb versorgt sein. Schindler
ist es nun gelungen, Dachaufbauten überflüssig zu machen: Der
­bewährte Schindler 3300 kommt neuerdings mit nur 2,40 Metern
Schachtkopfhöhe aus. So passt der Aufzug auch in eine normale
­Geschosshöhe. Es ist nicht mehr notwendig, für den Aufzug einen
Dachaufbau zu erstellen.
Die geringe Schachtkopfhöhe ist ein weiterer Meilenstein in Sachen
Aufzugstechnik. Diese Technik ist in den letzten Jahren immer
­kompakter geworden. Benötigten Aufzüge früher einen Extraraum
für den Antrieb, so findet dieser jetzt dank kleinerer und effizienterer
Ausführungen im Schachtkopf oder auf der Kabine Platz. Dieser
Schritt brachte bereits grosse Vorteile: Ohne Maschinenraum wurde
im Gebäudeinnern mehr Raum zur eigentlichen Nutzung frei, zum
Beispiel für Wohnen oder Arbeiten. Doch ist es mit Standard­
aufzügen bisher nicht gelungen, den Schachtkopf auf 2,40 Meter
zu begrenzen. Genau bei diesem Mass liegt nämlich die magische
Grenze: Aufzüge, die mit einem so niedrigen Schachtkopf auskom-
Facts & Figures
Schindler 3300 ohne Dachaufbau
Schachtkopfhöheab
Kabinenhöhe
2400 mm
ab 2035 mm
Türhöhe 2000 mm*
Nutzlast 5 bis 15 Personen, 400 bis 1125 kg
Förderhöhe max. 45 m
* Eine Kabinentürhöhe von 2100 mm ist ab
Schachtkopfhöhe 2500 mm möglich
men, passen in jedes gängige Geschoss – sie benötigen weder einen
Dachaufbau noch andere zusätzliche Massnahmen.
«Jetzt habe ich mehr
gestalterische Möglichkeiten»
Was Architekten an einem Aufzug mit kleinem Schachtkopf schätzen, verrät Marc Schulz, dipl. Architekt FH.
Worauf achten Sie bei der Wahl eines Aufzuges?
Zum einen auf die harten Fakten: Was kostet der Aufzug
punkto Kauf und Unterhalt? Wie hochwertig und zuverlässig
ist er? Wie schnell ist der Servicetechniker vor Ort? Zum
­andern wünsche ich mir kompetente Unterstützung während der Planungsphase: Gute Unterlagen, eine transparente
­Auftragsabwicklung und eine konkrete Ansprechperson erleichtern
meine Arbeit enorm.
Bewährtes weiterentwickelt
Der Schindler 3300 ist der Standardaufzug schlechthin – und der
meistverkaufte Schindler-Lift weltweit. Er lässt sich sehr breit einsetzen, typischerweise in mittelgrossen Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden oder Spitälern. Beim ehrgeizigen Ziel, die
magische Grenze von 2,40 Meter Schachtkopfhöhe zu knacken, war
deshalb schon frühzeitig klar: Man will auf den bewährten Standard
setzen – und diesen weiterentwickeln.
So erfüllt auch der neue Schindler 3300 mit kleinem Schachtkopf
sämtliche Normen und ist baumustergeprüft. Für seinen Einbau und
Betrieb ist keine Spezialbewilligung erforderlich. Hauseigentümerschaften, Verwaltungen sowie Architekten und Planer können mit
dem weiterentwickelten Schindler 3300 also auf bewährte, grundsolide Technik zurückgreifen und gleichzeitig neue Standards setzen
– ohne störende Dachaufbauten, mit tieferen Bau- und Betriebs­
kosten sowie mit besserer Energieeffizienz. n
Ein Aufzug mit 2,40 Meter
Schachtkopfhöhe: Was bringt
das aus Ihrer Sicht?
Ich habe so mehr gestalterische
­Möglichkeiten. Denn: Ein Dachaufbau reduziert unter Umständen die
potenzielle Wohnfläche und verunmöglicht ein durchgehendes Dach.
Ein solcher Aufbau stellt mich nicht nur vor ästhetische
­Probleme, sondern treibt auch die Baukosten in die Höhe –
denn Planung und Ausführung von solchen Aufbauten
sind aufwendig.
Wo sehen Sie das Einsatzspektrum des
neuen Schindler 3300?
In erster Linie kommt er in Mehrfamilienhäusern zum Einsatz, sowohl bei Neubauten wie auch bei Umbauten. ­Gerade
letztere stellen Eigentümer oft vor ein Dilemma: Zwar wollen
sie ihre Liegenschaft mit einem Aufzug erschliessen, die
­maximale Bauhöhe ist aber bereits erreicht. Je nach Situation
profitieren auch öffentliche Bauten, Industrie- und Gewerbegebäude sowie Mehrfamilienhäuser von Aufzügen mit
­tiefer Schachtkopfhöhe.
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Der Schindler-Panorama-Aufzug Plein-Ciel auf dem Mont-Pèlerin feiert sein 20-Jahr-Jubiläum. Am 20. und
21. Juni 2015 fand darum ein grosses Volksfest statt. Seit 1995 hat der Aufzug mehr als 150 000 Personen
zur Aussichtsplattform befördert, wo sie nach 45 Sekunden Fahrzeit durch einen grandiosen Ausblick belohnt
werden! Der in der Westschweiz einzigartige Lift ist nur fünf Monate im Jahr in Betrieb.
Atemberaubender Blick
über die ganze Westschweiz
Von der Panoramaterrasse des Mont-Pèlerin aus haben die Besucher einen spektakulären Blick über die ganze Romandie.
Text Jean-Louis Emmenegger Bild Rainer Sohlbank
V
on Weitem sieht man nur den Funkturm und seine bis in
122 Meter Höhe aufstrebenden Fernseh-, Radio- und Telekom-Antennen. Der Turm überragt die Wipfel des umliegenden
Waldes. «Kein Wunder, dass die PTT den Funkturm 1974 auf
­diesem Hügel, der die gesamte Region beherrscht, errichtet hat
und die Swisscom Broadcast AG ihn noch heute betreibt», erklärt
Thierry Rossel. Er ist heute bei der Swisscom Broadcast AG für
den Standort zuständig.
Mont-Pèlerin präsent, denn sie hat diesen sehr speziellen Aufzug
konzipiert und gebaut: Die auf drei Seiten mit nach aussen gewölbten Scheiben verglaste Kabine bewegt sich in einer auf der Aussenseite des Turms befestigten Konstruktion. «Seit 1995 sind wir mit
der technischen Instandhaltung des seit 20 Jahren unveränderten
­Aufzuges betraut», sagt der zuständige Schindler-Servicetechniker
Grégory Grenard.
In nur 45 Sekunden auf der Aussichtsplattform
Drei Partner – eine Sehenswürdigkeit
Der Aufzug am Mont-Pèlerin verdankt seine Existenz der engen
­Zusammenarbeit dreier Partner: der Swisscom Broadcast AG als
­Eigentümerin des Turms, der Gemeinde Chardonne als Eigentümerin
des Grundstücks, auf dem er steht, und der GoldenPass-Linie
(ehemals MOB), deren Züge zwischen Montreux und Zweisimmen
­verkehren. ­GoldenPass hat den Ausflug auf den Mont-Pèlerin in ihr
Touristik­angebot aufgenommen.
Die Association Plein-Ciel, die zusammen mit diesen drei Partnern
das Marketing für den Aufzug übernimmt, kümmert sich auch um
die Instandhaltung der Anlage und den Kartenverkauf. Aus Sicherheitsgründen wird der Aufzug bei Windgeschwindigkeiten von mehr
als 60 km/h automatisch gestoppt. Auch Schindler ist auf dem
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Nach einem rasanten Aufstieg – in nur 45 Sekunden – bietet sich
den Besuchern hoch über den Tannenwipfeln eine beeindruckende
Aussicht. Schon vor dem Ausstieg aus der Kabine können sie einen
ersten Blick auf die Umgebung werfen. Rund 8000 Besucher pro
Jahr wagen dieses Abenteuer, um in luftiger Höhe die Vielfalt der
umliegenden Landschaft zu entdecken: Von der Plattform aus
überblickt man fast die gesamte Westschweiz! Man kann Montreux,
das Chablais und die Walliser Alpen bewundern sowie den Genfersee bis nach Lausanne und Evian – auf der französischen Seite – betrachten. Genf hingegen bleibt hinter der Biegung des Sees verborgen. Man kann einen Blick auf den Chasseral und den Neuenburger
Jura ­werfen und in der Ferne noch die Weiden im Kanton Freiburg
sowie die Berner Alpen erspähen.
Schweizer Aussichtspunkte
Facts & Figures
Plein-Ciel
12. Juli 1994
Einweihung Juni 1995
Fundament in 1080 m ü. M.
Höhe der Aussichtsplattform 65 m (vom Fuss des Turms)
Kapazität 14 Personen (1000 kg)
Konstruktion und Wartung Schindler Aufzüge AG
Fahrtzeit 45 Sekunden (1,6 m/s)
Eigentümerin Swisscom Broadcast AG
Verwaltung des Aufzuges Association Plein-Ciel
Grundsteinlegung Dieser wunderschöne Ausblick bietet sich den Besuchern allerdings nur von Mai bis September. Am besten besucht man die Plattform bei schönem Wetter,
um nicht im Nebel zu stehen. Sobald sich der erste
Frost ankündigt, wird der Aussenlift aus Sicherheitsgründen stillgelegt. Im Winter, wenn Wind, Schnee
und Eis seine Nutzung unmöglich machen, wartet er
unter einer schützenden Plane bis zum nächsten
­Frühjahr.
Wenn man als Tourist die Gegend von Montreux oder
Vevey bes­ucht, sollte man unbedingt diesen Ausflug
über Chardonne zum Mont-Pèlerin und eine Fahrt mit
dem einzigen Panorama-Aufzug der Westschweiz einplanen! Lassen Sie sich – wie die Touristen aus dem
fernen Japan – von diesem einzigartigen Rundblick
verzaubern. n
110 Jahre
Hammetschwand-Lift
Der älteste Panorama-Aufzug der Schweiz (Baujahr
1905) ist rund 90 Jahre älter als der Panorama-Aufzug
Plein-Ciel und heuer gerade 110 Jahre alt geworden.
Konzipiert und gebaut wurde der Hammetschwand-Lift
ebenfalls von der Schindler, die noch heute seine
­Instandhaltung gewährleistet. ­Eigentümerinnen sind die
Hammet­schwand Lift AG und die Schindler Aufzüge AG.
Wie eine Rakete ragt der Hammet­schwand-Lift am
­Bürgenstock, im Kanton Luzern, in schwindelerregende
152,8 Meter Höhe auf.
Die Fahrt in diesem an der Felswand befestigten Aussenaufzug ist vielleicht nichts für schwache Nerven, aber in
­jedem Fall unvergesslich! Oben angelangt, hat man
­einen grandiosen Rundblick über den Vierwaldstättersee, Luzern, die Rigi, die beiden Mythen, den Pilatus und
die Berner Alpen. In der Nacht ist der beleuchtete Turm
des Aufzuges weithin sichtbar. Er endet in 1128 Metern
Höhe und führt zum Hotel-Restaurant auf dem Bürgenstock. Der Aussenlift befördert jedes Jahr 35 000 Fahrgäste.
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nextnews
Das elegante
MultifunktionsStadion in Biel
26 Aufzüge
und Fahrtreppen
für die neue
Tissot-Arena
Neue Aufzugsnorm
EN 81-20/50 : 2014
Mehr Sicherheit
und Komfort
Im schweizweit einzigartigen Stadion­
komplex «Tissot-Arena» in Biel feiern
Fussball- und Hockey-Fans Seite an
Seite. Die Tissot-Arena – mit 89 000 m2
die grösste Sportarena der Schweiz –
vereint zwei Sportstadien, öffentliche
Sportanlagen und einen Mantelteil für
Shopping und Events unter einem Dach.
Das 200-Millionen-Franken-Projekt wurde als
Public-private-Partnership-Projekt der Stadt
Biel mit der Totalunternehmerin HRS Real
­Estate AG realisiert. Betreiberin ist die CTS
Congrès, Tourisme et Sport SA, eine Tochtergesellschaft der Stadt Biel. Für die vertikale
Die neue Aufzugsnorm EN 81-20/50:2014
bringt mehr Sicherheit und höheren
Fahrkomfort. Schindler übernimmt die
Vorgaben bereits per 2. Dezember
2015, was eine Preiserhöhung bei neuen
Aufzügen, bei Ersatzanlagen oder bei
­einem Aufzugsumbau zur Folge hat.
Aufzüge, die ab 1. September 2017 in Verkehr gebracht werden, müssen dem neusten Stand der Technik gemäss EN 81-20/50:
2014 entsprechen. Schindler Aufzüge AG
reagiert frühzeitig und offeriert ab dem
2. Dezember 2015 Neu- und Ersatzanlagen
sowie Modernisierungen bestehender Anla-
Mobilität im Stadion der Superlative sorgen
26 Aufzüge und Fahrtreppen von Schindler.
Als Besonderheit fährt hier auch die tonnenschwere Eismaschine des Eismeisters Lift.
Pünktlich zu Saisonbeginn 2015/16 konnte
der EHC Biel das 7000-plätzige Eisstadion mit
dem ersten Heimspiel einweihen. Unter dem
gleichen Dach bezog der FC Biel sein neues
Fussballstadion mit 5200 Plätzen, das von der
Frauensport-Akademie des Schweizerischen
Fussballverbandes mitgenutzt wird. Weiter ist
in einer Curlinghalle mit sechs Rinks das nationale Curling-Leistungszentrum angesiedelt.
Nach einer Bauzeit von Dezember 2012 bis
Juli 2015 wurde der Stadionkomplex am
25. September 2015 offiziell eröffnet. Auf
dem Dach des Eisstadions betreibt die Energie
Services Biel/Bienne das grösste stadionintegrierte Solarkraftwerk der Welt. Die Anlage
­liefert Strom für 470 Haushalte.
www.tissotarena.ch
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Die neue Norm
bringt mehr
Sicherheit
für Aufzüge
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gen nach der neuen Aufzugsnorm. Die vorzeitige Umsetzung der neuen Aufzugsnorm
vermeidet somit Probleme bei der Inverkehrbringung betroffener Aufzüge. Kommt
es zu Bauverzögerungen, welche das Inverkehrbringen der Aufzugsanlage bis zum
31. August 2017 verunmöglichen, so kann
ein nach alter Norm geplanter und eingebauter Aufzug nicht mehr gesetzeskonform
in Verkehr gebracht werden – was umständliche und teure Umbauarbeiten an
­Gebäude und Aufzug zur Folge haben kann.
Schindler hat deshalb die Neu- und Ersatzanlagen sowie die Modernisierung von Anlagen an die neue Aufzugsnorm angepasst.
Zusätzliche Sicherheitsanforderungen sowie
eine robustere Materialisierung machen
eine moderate Preiserhöhung von fünf
Prozent erforderlich. Sie betrifft alle von
Schindler angebotenen neuen Aufzüge,
­Ersatzanlagen sowie die Modernisierung
­bestehender Anlagen.
Die neu gestaltete
Startseite
des Planungsnavigators
Update
des SchindlerPlanungsnavigators
Schindler
liefert die
Fahrtreppen
für CEVA Genf
Der Planungs­navigator, das erfolgreiche
Online-­Planungstool von Schindler,
wurde in seiner Funktionalität nochmals
erweitert und kommt mit einer ­grafisch
frischeren Oberfläche daher: Der Planungsnavigator kann nun auch für den
Ersatz von alten Aufzügen verwendet
werden.
Der vor drei Jahren lancierte Planungsnavigator von Schindler ist eine eigentliche Erfolgsgeschichte und wurde dieses Jahr mit gleich
zwei Auszeichnungen am Best of Swiss WebAwards prämiert. Auf www.planungsnavigator.ch lässt sich in weniger als vier Minuten
Schindler gewinnt den Grossauftrag
für die Lieferung von insgesamt
­30 Fahrtreppen für die länderüber­
greifende Bahnstrecke zwischen GenfCornavin und Annemasse, kurz CEVA
genannt. Die 16 Kilometer lange
­Strecke soll zur Lösung der Verkehrsprobleme des Metropolitanraums
Genf im 21. Jahrhundert beitragen.
Sie ­verkürzt die Fahrzeit zwischen
­Cornavin und Annemasse von 30 auf
17 Minuten.
Die neue, 16,1 Kilometer lange CEVABahnstrecke (14 km davon auf Schweizer
der gewünschte Aufzug oder die gewünschte Fahrtreppe planen und die Masse
des ausgewählten Produktes für den Planungsprozess ins CAD-System importieren.
Bisher kam der Planungsnavigator, der sehr
leicht zu bedienen ist und kein spezifisches
Aufzugswissen verlangt, vorwiegend bei der
Planung von Neubauten zum Einsatz.
Die aktuelle Version des Planungsnavigators
geht jetzt einen entscheidenden Schritt weiter: Er kann neu auch für die Planung eines
Ersatzaufzuges in älteren Gebäuden eingesetzt werden. In wenigen Schritten schlägt
der Planungsnavigator aus nicht weniger als
370 000 Varianten eine bis drei Ersatzlösungen vor. Hat der Planer seine Auswahl getroffen, generiert das Tool in Sekundenschnelle eine PDF-Datei mit einem visuellen
Vorher-Nachher-Vergleich, einer Produktinformation sowie einem Anfrageformular, das
sich per E-Mail an Schindler senden lässt.
Neubau der Bahnstrecke zwischen
Genf-Cornavin
und Annemasse,
Frankreich
Gebiet) wird eine wichtige Lücke im öffentlichen Verkehr schliessen. Das Projekt sieht
eine Verlängerung der bestehenden Bahn­
linie zwischen Eaux-Vives und Annemasse
über die Endstation Eaux-Vives hinaus nach
Champel, Carouge, Lancy bis zum SBBBahnhof Genf-Cornavin vor.
Die Gesamtkosten für die neue Bahn­
strecke sind mit 1,5 Milliarden prognostiziert, wovon der Bund 55 Prozent übernimmt. Die Bauzeit des Gesamtprojektes
dauert von Ende 2011 bis Dezember 2017.
In ­Betrieb genommen wird die Bahnstrecke
zwischen Cornavin und Annemasse aber
erst Ende 2019.
Schindler wird insgesamt 30 Fahrtreppen
Schindler 9300AE liefern, und zwar
18 Stück des Typs 10 und 12 Stück des
Typs 20. Die Montage der Fahrtreppen
­beginnt im Frühling 2016 und dauert bis
Ende 2017.
www.planungsnavigator.ch
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35
4 World Trade Center, New York
Wir bewegen.
In Feusisberg und im weiteren Umkreis.
Täglich nutzen weltweit 1 Milliarde Menschen Aufzüge, Fahrtreppen
und innovative Mobilitätslösungen von Schindler. Hinter unserem
Erfolg stehen 54 000 Mitarbeitende auf allen Kontinenten.
www.schindler.ch