Das „TUT MIR GUT“ Gräueltaten der Nazis Schulfest

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OSTSEE−ANZEIGER · 22. Juli 2015
Das „TUT MIR GUT“
Gräueltaten der Nazis
Von Matthias Knuth
Ian Janke, Kl. 8b Schule Gingst
D
ie Schülerinnen und Schüler der Vollen Halbtagsgrundschule Wiek und das Lehrerkollektiv um Frau Bonau
hatten am 14. Juli allen Grund
zur Freude.
Im Festzelt der Gemeinde
Breege im Kurpark von Juliusruh wurde die Urkunde zur erfolgreichen Nachzertifizierung
für das Programm „TUT MIR
GUT“ übergeben. Diese Aufgabe haben Frau Harder, die Bürgermeisterin der Gemeinde
Wiek, und Herr Schwarz, Koordinator des Programms „Gut
drauf“ vom Tourismusverband
Mecklenburg-Vorpommern,
im Namen von Frau Kassner
gerne übernommen. Frau Kassner hatte, fast auf den Tag genau, vor drei Jahren die erste
Urkunde für die „TUT MIR
GUT“ Zertifizierung übergeben. Das Programm unterstützt die gesunde Lebensweise
und hat dabei Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung im Blick. Diese drei Säulen beeinflussen sich wechselseitig und helfen so bei der
nachhaltigen Verbesserung des
Schullebens.
Vor der Übergabe mussten
bei einem Gesundheitsparcours auf dem Weg von Wiek
nach Breege unterschiedliche
Stationen absolviert werdendie Ernährungspyramide wurde gepuzzelt, eine Hindernisstrecke bewältigt, zur Erholung
vom Laufen ein Quiz gelöst,
zur Stärkung gesundes Essen
eingenommen, ein Stopp bei
der Feuerwehr Breege zur
Brandbekämpfung gemacht,
Treffgenauigkeit beim Zielwerfen mit der KKH geübt sowie
Erste-Hilfe-Versuche mit dem
DRK gestartet. So konnten alle
Kinder zeigen, was sie mit dem
„TUT MIR GUT“-Programm
erreicht haben. Und da bekanntlich viel Bewegung an
der frischen Luft hungrig
macht, haben die Mitarbeiter
der Aquamaris Strandresidenz
Rügen für ein gesundes Mittagessen gesorgt und gesponsert.
Mit starken Partnern ist es uns
gelungen, die Kriterien für das
Programm erneut zu erfüllen;
dafür gebührt ihnen unser besonderer Dank. Erfolge muss
man feiern. Die Überraschung
nach der Titelübernahme war
ein zünftiges Neptunfest mit
Taufe, bei dem uns die Rettungsschwimmer am Strand
von Juliusruh unterstützten.
Am Ende dieses schönen Tages
waren sich alle einig: Das
„TUT MIR GUT“ und so soll es
auch immer bleiben.
Schulfest-Bergfest-Richtfest
Von Frau Drusche
S
chulfeste sind ja eigentlich nichts Besonderes.
Sie gehören zum Schulalltag
dazu wie Mappe packen,
Hausaufgaben machen, Gedichte, Vokabeln und Formeln lernen. In diesem Jahr allerdings war das Schulfest der
Regionalen Schule „Am Grünen Berg“ etwas Besonderes!
Das erste Jahr des Lernens in
einem Provisorium liegt hinter uns. Also Bergfest!
Vor einem Jahr brachte der
Einzug in die obere Etage des
Förderzentrums doch einige
bange Fragen mit sich. Würden so viele Schüler auf drastisch verkleinertem Raum gut
lernen können? Würde es ein
problemloses Miteinander geben? Nach einem Jahr können
wir sagen: Es hat funktioniert.
Mitunter gab es schon kleine Pannen, aber wir sind auch
alle durch die äußeren Umstände nicht nur räumlich näher gerückt! Dennoch beobachten wir natürlich den Umbau unserer Schule sehr ge-
nau und sehnen das Kartonpacken und Möbelrücken herbei. Am Mittwoch der letzten
Schulwoche wollten wir uns
von allen Strapazen des Schuljahres kreativ erholen. Also
Schulfest.
Und den wichtigsten Grund
zum Feiern gab es noch obendrauf. Wir erhielten eine
Nachricht, die unsere Herzen
höher schlagen ließ. Rohbau
fertig! Also Richtfest.
Schülerinnen und Schüler,
Lehrerinnen und Lehrer,
Hausmeister, Sekretärin und
Schulsozialarbeiter und Vertreter des Fördervereins versammelten sich in der zukünftigen Aula um dieses Spektakel mitzuerleben.
Nachdem der Zimmermann
den Richtspruch gesprochen
hatte, staunten wir nicht
schlecht, wie gekonnt unsere
Bürgermeisterin Frau Köster
den Nagel souverän auf den
Kopf traf!
Die Band unserer Schule
gab im Anschluss eine Probe
ihres Könnens und bewies
schon einmal, dass sich der
Umbau unserer Schule lohnen
würde. Auf dieser tollen Bühne werden wir unsere Talente
noch häufig zeigen, das ist an
dieser Stelle versprochen!
Als große Überraschung
wurde nach dem Konzert ein
tolles Büfett eröffnet. Die
Stadt spendierte für uns Bratwurst, Steak und Eis satt. Dafür ein ganz großes Dankeschön.
Schulfeste sind ja eigentlich
nichts Besonderes. Aber unser nächstes wird garantiert
ein Höhepunkt! Dann sind
wir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit in unserer alten
neuen Schule zurück und es
heißt wieder: Mappe packen,
Hausaufgaben machen, Gedichte, Vokabeln und Formeln lernen. Und das in der
modernsten Schule auf Rügen. Wir freuen uns darauf
und danken der Stadt Bergen
für die umfangreiche Sanierung.
D
ie 8. Klassen der Schule
Gingst unternahmen eine
Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager Ravensbrück,
deren Insassen vor 70 Jahren
von sowjetischen Truppen befreit wurden. Hintergrund der
Fahrt waren Stunden im
Deutschunterricht, in dem „Das
Tagebuch der Anne Frank“ behandelt wurde. Frau Saathoff
und Herr Farin, unsere Deutschlehrer, haben die Fahrt organisiert. Um ein besseres Verständnis über das Leiden und den Tod
des jüdischen Mädchen Anne
Frank während der Nazi-Herrschaft zu erlangen, wollten sich
die Jungen und Mädchen der 8a
und 8b das ehemalige Frauenund Kinder-KZ Ravensbrück ansehen.
Was wir dort erfuhren, war erschreckend. Das KZ wurde
schon 1938 auf Befehl des damaligen Reichsführers SS Heinrich
Himmler zunächst als Frauen-Konzentrationslager errichtet, später kam ein Männerlager
mit 350 Häftlingen hinzu. Während der Führung bekamen wir
einen Eindruck über das Ausmaß der unmenschlichen Lebensbedingungen der 132.000 meist
weiblichen Häftlingen. Auf einer
Fläche von 170 Hektar Land –
unweit der Stadt Ravensbrück –
mussten sie für die Nazis und
Wirtschaftsunternehmen wie Siemens Zwangsarbeit leisten. Etwa 28.000 von ihnen verloren
während dieser Zeit ihr Leben.
Nach drei Stunden endete eine interessante, aber auch nachdenklich stimmende Führung
der zwei Museumspädagogen.
Wohl jedem Schüler von uns ist
klar geworden, wie viel Unmenschlichkeit und Gräueltaten
im Namen des Nationalsozialismus und der Deutschen an unschuldigen Frauen, Männern
und sogar Kindern verübt wurden. Und das gar nicht so weit
entfernt von unserer Insel. Anne
Frank war eines der mutigen
Mädchen, die in einem Konzentrationslager ihr Leben verlor.
Rosendoktor Prill in Eutin
Abschlussfest der Klasse 2c
Von Barbara Lüth, Förderverein Residenzstadt und Schlosspark Putbus e.V.
Von Grit Radtke (im Namen der Eltern)
Gemeinsam fachsimpeln am Rosenstrauch: Der Putbuser Rosendoktor Gerhard Prill bei einem
Besuch in Eutin.
Foto: privat
D
er Putbusser Rosendoktor Gerhard Prill besuchte am 19. Juni mit einer kleinen
Abordnung Eutin. Die Putbusser Partnerstadt ist Gastgeber
der schleswig-holsteinischen
Landesgartenschau 2016. Roswitha Münstermann und Marion Schleuß, zwei der fleißigen
Rosenhelfer begleiteten ihn.
Bürgervorsteher Gustav Lüth
und Barbara Lüth, Vorstandsmitglied des Fördervereins Residenzstadt und Schlosspark
Putbus e.V. vervollständigten
unsere Delegation.
Im Eutiner Rathaus begrüßten uns Bürgervorsteher Dieter
Holst, die Fachbereichsleiterin
Kultur Annette Rudolph und
die für die Landesgartenschau
2016 verantwortliche Land-
schaftsplanerin Stephanie Bolz
mit einem kleinen Imbiss. Auf
dem kurzen Weg vom Parkplatz zum Rathaus hatte der Rosendoktor bereits Blätter und
Triebe von Rosen abgeschnitten. Damit „dekorierte“ er anschließend seinen Frühstücksteller, um auf die Probleme der
weitgehend fehlenden oder unsachgemäßen Pflege der Rosen
hinzuweisen. Beim Eintrag ins
„Goldene Buch“ unserer Partnerstadt bewies Gerhard Prill,
dass er nicht nur mit der Schere
geschickt umgehen kann.
Im Anschluss machten wir eine kleine Exkursion durch Eutin und informierten uns über
den Zustand der Rosen im
Stadtgebiet. Die meisten Rosensträucher kämpfen mit Schädlingen unterschiedlicher Art; z.
B. Rosenrost, Mehltau und
Sternrußtau oder Schildläuse
und Zikaden.
Da die Rose ein Überlebenskünstler ist, konnten wir trotzdem wunderschöne Blüten bewundern. Eine ganze Reihe interessierter Bürger begleiteten
uns und informierten sich vor
Ort beim Rosendoktor über die
Pflege, die Düngung und den
richtigen Rosenschnitt.
Fazit: Es war eine sehr gelungene Veranstaltung, die wir sicherlich wiederholen werden.
Putbus kann sich glücklich
schätzen, dass alle 647 Stammrosen in unserem Stadtgebiet
dank der ehrenamtlichen unermüdlichen Arbeit von Gerhard
Prill und seinen Helferinnen in
einem hervorragenden Pflegezustand sind!
Die Klasse 2c bei ihrem Abschlussfest in Bergen.
D
as Schuljahr ist zu Ende
und die Kinder der Klasse 2c der Grundschule „Am Rugard“ blicken auf ein Jahr mit
Höhen, wie der Klassenfahrt
nach Drewoldke im Mai dieses
Jahres und den kleinen Problemen des täglichen Schulalltages zurück. Es gab leichte aber
auch schwere Zeiten in diesem
letzten Schuljahr, was die
„Kleinen“ sehr zusammengeschweißt hat. Frau Jahn (Klassenlehrerin) und Frau Kohlschmidt (Horterzieherin) hatten stets ein offenes Ohr für die
Kinder.
Leider müssen die Kinder im
kommenden Schuljahr auf ihre
liebe Horterzieherin aus Gründen der Hortorganisation verzichten, was für die Kinder nur
schwer zu verstehen ist und sie
traurig macht. Für die tolle Zusammenarbeit mit Lehrerin
und Horterzieherin bedanken
sich alle Kinder und Eltern der
Klasse 2c an dieser Stelle ganz
herzlich. Nun ist es um, dieses
2. Schuljahr und wir haben es
besonders gefeiert. Das Kegeln
auf der Kegelbahn in der Waldstraße in Bergen auf Rügen war
ein großer Spaß! Den Betrei-
Foto: privat
bern möchten wir an dieser
Stelle danken. Natürlich gab es
auch in diesem Jahr wieder eine „Ferientüte“ für jedes Kind
mit Spielzeug, Stiften und Süßigkeiten gefüllt. Für die kleinen Geschenke bedanken sich
die Kinder ganz herzlich bei
dem famila Warenhaus in Bergen auf Rügen, der Handelsagentur Norbert Pflug, Cult
Jeans, dem THW Ortsgruppe
Bergen und den fleißigen Eltern. Liebe Klasse 2c, wir wünschen euch, eurer Lehrerin und
Horterzieherin wunderschöne,
sonnige und erholsame Ferien!
KALLM begeistert beim Kessel - Großer Auftritt der jungen Gingster Schülerband
Von André Farin, stellvertretender Schulleiter
K
lasse Kessel, super Sache und Talente ohne Ende – das sind einige Attribute
für den Kessel Buntes, die Jahresshow der Gingster Schüler
und Lehrer in der vorletzten
Schulwoche. Zum 14. Mal hatte Erfinderin Heide Saathoff
junge Künstler aus verschiedenen Talenteschmieden der
Schule gefunden und mit ihnen ein amüsantes und spannendes Programm entwickelt.
„Ich bin so stolz auf euch alle“, rief sie in die Turnhalle
vor über 400 Gästen, „denn
es ist beeindruckend, wie sich
alle mit viel Engagement und
Freude an einem solchen
Abend einbringen.“ Und dabei sah es am Vortag noch alles andere als rosig aus, denn
Kessel-Managerin Heide Saathoff erlebte in der Generalprobe manchmal verzweifelte,
vergessliche und viel zu aufgeregte Jungen und Mädchen.
„Ich musste trösten, ermahnen und Kinder aufbauen“, erzählte sie wenige Minuten,
nachdem der Vorhang gefallen war. Das Ergebnis ihrer Arbeit konnte sich sehen lassen.
Schulleiter Eckhard Mostek
war voll des Lobes für das
Schulfest und fasste die Eindrücke der Gäste von der ganzen Insel zusammen: „Der
Kessel wird immer besser, Programmpunkte noch abgestimmter und alles wird einfach runder.“
Das liegt vielleicht daran,
dass sich feste Größen ins Geschehen einbringen und immer wieder an der Perfektion
ihrer Auftritte feilen können.
Die Theater-AG, ein „Kind“
der Deutschlehrerin Saathoff,
sorgte mit dem Stück „Dringende Durchsage“ für die
meisten Lacher im Publikum.
Eine Schulleiterin hatte eine
Ansage in Auftrag gegeben,
die von Person zu Person verfälscht wurde und wie bei
dem Spiel „Stille Post“ am Ende das völlige Chaos fabrizierte. Die Kindertanzgruppe
„Happy Kids“ tanzte in diesem Jahr Szenen aus dem Musical Tarzan, die Manja Ehlers
mit den jungen Damen aus
dem Urwald einstudierte.
Und die Grundschullehrerinnen überzeugten mit ihrem Illusionstanz zu den Klängen
des Hits YMCA, der dadurch
Die Band KALLM sorgte beim 14. Kessel Buntes für gefühlvolle Minuten: Kaja, Lea, Lennart,
Malte und Adriana.
Foto: M. Zabel
eine eher meditative und umso lustigere Ausrichtung erhielt.
Zahlreiche neue Programmbausteine und Gesichter sorgten für die gewünschte Ab-
wechslung. Zum ersten Mal in
der Kesselgeschichte wurde
ein plattdeutscher Beitrag einstudiert. Max Becker aus der
3. Klasse trug das Gedicht
„Spaghetti“ vor und erzählte
in Mecklenburger Platt, was
so einem „lütten Swien“ beim
Essen der langen Nudelteigschlangen mit Tomatensoße
passieren kann. Bärbel Weiss,
eine der 15 Honorarkräfte der
Schule, strahlte über ihren
Sprössling, der wöchentlich
einmal
ihren
Niederdeutsch-Kurs besucht. Der
neue Grundschulchor unter
Leitung von Nicole Hoppe
rockte auf der Bühne und ließ
den Funken gleich auf die
Schüler der 5a überspringen,
die mit ihrer Klassenleiterin
Petra Saal „Ein Hoch auf uns“
präsentierten. Die Tagesschau
mit lustigen Nachrichten, Bildern und Filmen aus dem
Schulalltag oder die Hüte-Modenschau mit vielen fantasievoll gestalteten Kopfbedeckungen unterhielten die staunenden und immer wieder applaudierenden Zuschauer.
Gleich mehrere Auftritte
hatte KALLM, die Schülerband der Gingster Schule. Im
zurückliegenden Jahr fanden
sich Kaja Holz, Adriana
Schmidt,
Lennart
Fock,
Lea-Kim Biederstädt und Malte Kubowicz zusammen, um
an den Instrumenten Schlagzeug, Bassgitarre, Keyboard,
Querflöte und den Gesang zu
trainieren. Die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen ergaben kurzerhand den Bandna-
men. „Das regelmäßige Proben hat sich gelohnt“, meinte
Bandleader Jörn Weihert, der
seine Schützlinge einmal wöchentlich betreut und die Einzelmusikstunden koordiniert.
Unter anderem spielte die
Band den Bourani-Song „Auf
anderen Wegen“, den Schulstar Malte Kubowicz aus der
6a schon beim Besuch der
Kanzlerin sang. Das kam auch
beim Kessel sehr gut an und
sorgte für Zugaben. Eine davon hatte Schulleiter Eckhard
Mostek in der Tasche, der mit
seinem Vorschlag das Ende
der Band nach Abschluss der
6. Klasse verhindern will.
„Unser Schulverein wird
KALLM als Schülerband so
unterstützen, dass wir auch in
den nächsten Jahren die Talente fördern können.“ Das betreffe unter anderem den Probenraum, die Instrumente, einen Tour-Bus und finanzielle
Hilfen für die fünf jungen Köpfe mit sehr viel Bandgefühl.
Das macht Lust auf mehr Kessel und so entstanden schon
an dem Abend die ersten Ideen für die 15. Show im Juli
2016.