Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!

»Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!«
Kammerkonzert und Lesung zum Thema »Widerstand in der NS-Zeit«
Ensemble Opus 45 und Roman Knižka, Foto : ©Lena Giovanazzi
Programm:
Paul Hindemith: Pavel Haas: György Ligeti: sowie Texten von: Kleine Kammermusik (op. 24/2)
Bläserquintett (op. 10)
Sechs Bagatellen (1953)
Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Paul Celan, Oskar Maria Graf u.a.
Dauer des Konzertes:
90 Minuten
Künstler:
Ensemble Opus 45: Rezitation: Dramaturgie: Franziska Ritter (Querflöte), Elke Uta Frenzel (Oboe), Sophie Seemann (Klarinette), Benjamin Liebhäuser (Horn), Florian Liebhäuser (Fagott)
Roman Knižka
Kathrin Liebhäuser
Konzeptbeschreibung:
»Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen« ...
... wollte der überzeugte Pazifist Konrad Reisner und initiierte u.a. gemeinsam mit Willy Brandt eine zunächst
ausweglos erscheinende Kampagne: Reisner setzte alles daran, für Carl von Ossietzky die Verleihung des
Literaturnobelpreises zu erwirken, um so den inhaftierten Journalisten und Herausgeber der Zeitschrift »Die
Weltbühne« aus dem KZ Papenburg-Esterwegen zu befreien. Eine berührende Geschichte und eines von vielen
mutigen Zeugnissen des Widerstands gegen das NS-Regime, das in diesem literarischen Kammermusikabend zu
hören sein wird.
In Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren ist das Programm jenen mutigen Querdenkern
und Künstlern gewidmet, die sich bis zuletzt hartnäckig gegen den faschistischen Terror behaupteten. Zu Gehör
kommen unter anderem Paul Celans »Todesfuge« sowie Gedichte französischer Häftlinge des KZ Buchenwald.
Bertolt Brechts satirischem »Lied vom Anstreicher Hitler« steht Oskar Maria Grafs mutiger Aufruf »Verbrennt mich!«
gegenüber, Kurt Tucholskys bitterböser »Ode an Das Dritte Reich« die ironisch-melancholischen Exil-Gedichte der
jüdischen Schriftstellerin Mascha Kaléko.
Musikalisch umrahmt wird die Lesung durch große, teils jedoch lange Zeit vergessene Werke für Bläserquintett.
Sie stammen allesamt von Komponisten, die zu Opfern der nationalsozialistischen Diktatur und des Holocausts
wurden, deren »Wille, Kunst zu schaffen aber stets ebenso stark gewesen ist wie unser Wille zu überleben.« So fasste
es Pavel Haas zusammen, der hochbegabte tschechisch-jüdische Komponist und Schüler Leoš Janáčeks, interniert
im KZ Theresienstadt, später in Auschwitz ermordet. Neben Haas‘ Bläserquintett opus 10 erklingt die »Kleine
Kammermusik« des als »entarteten Künstler« diffamierten Komponisten Paul Hindemith sowie »Sechs Bagatellen«
von György Ligeti, der die Hälfte seiner Familie in deutschen Konzentrationslagern verlor.
Diese ausdrucksstarke Collage aus Musik und Literatur wird dargeboten vom Bläserquintett OPUS 45 und dem
Schauspieler Roman Knižka. OPUS 45 pflegt seit seiner Gründung 2008 ein breitgefächertes Repertoire an
Kammermusikliteratur, wobei sich das Ensemble ebenso gerne unterhaltsamen Werken wie unbekannten oder
neuen Kompositionen widmet. Seit Jahren begleitet der Film- und Fernsehschauspieler Roman Knižka die Musiker
in Wort und Gestaltung. Ebenso wie seine szenischen Auftritte zeichnet sich seine Rezitation durch Expressivität und
musikantische Vitalität aus.
Künstlerbiographien:
Roman Knižka erlernte an der Dresdener Semperoper den Beruf des Theatertischlers und verließ die DDR noch vor
dem Mauerfall über die grünen Grenzen. Nach seinem Studium an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum
spielte er zunächst am dortigen Schauspielhaus und begann dann, sich einen Namen in TV-Dramen, Liebesfilmen,
„Tatorten“ und Kinoproduktionen zu machen. Sehr bekannt wurden zuletzt ANATOMIE2, TWIN SISTERS, DER
GESTIEFELTE KATER oder auch GROUPIES BLEIBEN NICHT ZUM FRÜHSTÜCK. Darüber hinaus spricht er regelmäßig
Hörspiele sowie Hörbücher und ist auf der Bühne aktiv. Seine markante, wandlungsfähige und einnehmende
Stimme begeistert sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Das Ensemble Opus 45 gründete sich im Jahr 2008 nach einem Berliner Orchesterprojekt. Johannes Brahms’
„Ein deutsches Requiem“ (opus 45) stand seinerzeit auf dem Programm und ist seither namensgebend. Franziska
Ritter (Flöte), Elke Uta Frenzel (Oboe), Sophie Seemann (Klarinette), Benjamin Liebhäuser (Horn) und Florian
Liebhäuser (Fagott) spielen seither als Bläserquintett deutschlandweit Konzertprogramme mit unterschiedlichsten
musikalischen Schwerpunkten. Das Repertoire der fünf Musiker erstreckt sich von der Wiener Klassik bis hin zu
zeitgenössischen Kompositionen von György Ligeti oder Luciano Berio. In Sachen Programmgestaltung beschreitet
das Ensemble gern neue und innovative Wege. So haben die fünf Musiker mit Mendelssohn-Bartholdys Quartett
op. 12 (Nr. 1) und Dvoraks „Amerikanischen Quartett“ gleich zwei Meilensteine der Streichquartettliteratur in
ihrem Repertoire. Seit 2010 arbeitet das Ensemble regelmäßig mit dem Schauspieler Roman Knižka zusammen
und ist auch im Bereich der Musikvermittlung aktiv. Bei Konzerten in Berlin, Augsburg und München wurden
Kammermusik-Fassungen von Prokofjews „Peter und der Wolf“ und Saint-Saëns „Karneval der Tiere“ auch vom
jungen Publikum begeistert angenommen.
Konditionen
auf Anfrage.
Kontakt / Rückfragen:
Franziska Ritter (Querflöte)
Email: [email protected]
Telefon: +49 (0)179 - 79 503 73
www.opus45.de